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Pathosray

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Okay, wieder mal was aus Italien dachte der Hardy sich und legt völlig ahnungslos das Debüt der im Jahre 2000 noch unter N.D.E. ins Leben gerufene PATHOSRAY in den heimischen CD-Player. Auf's schlimmste gefasst ertönt aber erst mal ein harmloses Pianointro ("Free Of Doubt") - ganz okay, schon mal nichts falsch gemacht. Aber dann, und das vorneweg, bleibt es ohne Ausfall einfach nur hochklassig. PATHOSRAY liefern kurz vor Ende 2007 nochmals ein echtes Highlight in Sachen progressivem Metal ab. Bereits der Opener "Faded Crystals" hat Druck ohne Ende und einen ebenso mörderischen Refrain - gekonnt arrangierte Ruhepause im Mittelpart inklusive. "Lines To Follow" setzt in Sachen heftig noch eins darauf, offenbart aber dabei auch weitere überraschende songwriterische Ideen der Band - welche instrumental gekonnt umgesetzt wurden. Klasse was man sich da zutraut. Neben den abwechslungsreichen und oft das Tempo variierenden Songs ist es auch der Gesang von Marco Sandron (den man zu keiner Zeit den Südeuropäer anhört) welcher mit seinem kraftvollen, flexiblen und sich in vernünftigen Höhen bewegendenden Stimme den Gesamtsound prägt (beim über 9-minütigen "The Sad Game" wird es gar screamig). "Scent Of Snow" (musikalisch lassen deutlich DREAM THEATER Grüssen und auch gesanglich eine Höchstleistung) und "Sorrow Never Dies" (offenbart sich als überwiegend ruhiger Hit) seien da mal als Anspieltipp genannt. Über das sehr kurzen Pianostück "In Salicis Umbra", "Strange Kind Of Energy" (neu bearbeitete Version des ersten, recht metallischen Demos aus 2001) und dem leicht episch und teilweise gefrickelten "Emerald City" kommt man zwangsläufig wieder zum Anfang uns zum nächsten Durchlauf. PATHOSRAY meistern gekonnt die Aufgabe eingängiges mit technisch hochwertigem zu kombinieren. Hier ist mal eine Band aus Italien (man getraut es sich kaum zu schreiben), welche sich mit dem gewählten Vergleich zu Genregrößen wie DREAM THEATER, NEVERMORE, SYMPHONY X, ELDRITCH und FATES WARNING nicht lächerlich macht. PATHOSRAY haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein Ausrufezeichen gesetzt, welches hoffentlich nicht ungehört bleibt. Das sollte man doch mal gehört haben. Antesten Pflicht.

Pathosray


Cover - Pathosray Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:40 ()
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Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release)

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Das erste TURBONEGRO-Album ist das Abstand roheste der Bandgeschichte. Damals hatten die Norweger mit Jeansjacken, Homo-Erotik und eine weltweiten Anhängerschaft noch nicht viel im Sinn, selbst Hank von Helvete lärmte da noch unter anderem Namen. Gitarrist Euroboy war noch nicht dabei, was den Songs durchaus anzumerken ist, klingen sie doch ungeschliffener und mehr nach altem US-Punk als nach den späteren catchy Rocksongs. Die Produktion ist schön passend räudig, die Songs versprühen einen ebensolchen Charme und sind gerade in der Retroperspektive interessant, wenn man weiß, wo der Weg der Osloer Chaoten noch hinführen sollte. Das Re-Release wurde um ein paar ganz nette Songs aufgepeppt, die sonst nur auf lange vergriffenen Compilations zu finden waren. Dafür gibt es aber wieder keine Texte im Booklet, von Liner Notes ganz zu schweigen. Wer die Scheibe noch nicht hat, kann sich das Re-Release zulegen, wenn er auf rotzigen Skandinavien-Punk steht, alle anderen brauchen diesen Silberling nicht unbedingt.

Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release)


Cover - Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 78:43 ()
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No Time For Second Thoughts

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Wirklich originell lesen sich die Eckdaten der VP-1-Scheibe nicht: moderner Metal mit Hardcoreeinflüssen, wechselweise klarer und aggressiver Gesang, immer wieder genutzte laut/leise-Dynamik. Aber trotzdem machen die Songs auf "No Time For Second Thoughts" Laune, auch wenn sie originell wie ein geschnitten Brot sind. Macht nix, solange die Mucker ihr Handwerk verstehen und gutes Songwriting mit guter Technik paaren. Das gilt besonders für den Gesang, der in allen Tonlagen überzeugen kann und angenehm selten in bekannte Muster verfällt. Die Gitarrenarbeit ist ebenfalls gelungen, genauso die Arbeit des Tieftöners (der besonders beim letzten Track sehr gut zur Geltung kommt). Um die EP auf Albumlänge zu bringen wurden noch drei alte Songs ans Ende gehängt, die durch guten Sound überraschen und qualitativ das Niveau des neuen Materials halten. VP-1 gewinnen mit dieser Platte zwar keinen Jugend Forscht-Preis, können aber trotzdem mit ihrem modernen Metal punkten. Muss ja auch nicht mit jeder Scheibe das Rad neu erfunden werden.

No Time For Second Thoughts


Cover - No Time For Second Thoughts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:31 ()
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Tonques

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Was muss ich lesen? Gothic und Doom sollen VENI DOMINE gemacht haben. Für die neuen Zungen allerdings trifft das wohl kaum zu. Klar, Doom bildet immer noch die Basis, und zwar die langsame Spielart mit hohen Vocals, ein bisschen Sabbath, traditioneller Doom eben. Mit dieser typische leidenden, jammernden Stimme und viel Geduld. Die andere Hauptspeisung des musikalischen Quells aber ist progressiver Rock, von Stimmung und Timbre der Stimme erinnern VENI DOMINE ganz oft an QUEENSRYCHE. Nicht so genial wie zur "Operation Mindcrime", aber eben auch längst nicht so belanglos wie heutzutage. Für die erfahrene Band gilt es sich jede Menge Zeit zu nehmen, um die vielen Feinheiten der bis zu 16 Minuten langen Songs auch zu entdecken. Für reine Doomer ist das Gefrickel vielleicht ein wenig übertrieben, da gibt es anti-rhythmische Gitarrenarbeit, wahnwitzige Soli und jede Menge Breaks und Stimmungswechsel. Insgesamt ein anspruchsvolles, forderndes Werk und ein sehr trauriges, aber letzteres ist ja angesichts des christlichen Bekenntnisses der Kapelle kein Wunder.

Tonques


Cover - Tonques Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:24 ()
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Vertrieb:
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Casket Violence

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Knax die Hüpfburg jumpt wieder mit seinen Kollegen von STEEL DEATH. Irgendwo zwischen MACHINE HEAD, alten und neuen Thrash-Helden und ein wenig Core rocken sich Westfalen. Das Tempo ist variabel, hat Groove und Härte und macht vor allem deswegen Bock, weil die Mucke nie zu modern und eben auch nicht ausgelutscht wirkt. Das ist umso erstaunlicher, weil die Jungs typische Trademarks verbraten - vom klischeehaften Downbeat bis hin zum Blastbeat beispielweise. Erstaunlich: Die eigenproduzierte Scheibe muss sich mit seinen 38 Minuten Spielzeit und einem wirklich anständigen Sound vor Labelveröffentlichungen in keinster Weise verstecken. Die selbstgemachte Scheibe erscheint wie der Vorgänger (dieser als Re-Release) beim Twilight-Vertrieb, weiter Info gibt’s hier: www.myspace.com/steeldeathband.
Ach; Europa die Weltpeitsche und Bionic Body Bomb sind auch noch dabei. Da kann ja nix schief gehen...

Casket Violence


Cover - Casket Violence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:5 ()
Label:
Vertrieb:
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Gift

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Nach der "Navigate By Heart" waren LIGHTHOUSE PROJECT nicht untätig, nach einer 7" ist mit "Gift" ein neues Album fertig. Auf dem geben sich die Finnen wie gehabt schön ihren Retro-Gelüsten hin, wobei nicht nur musikalisch der 80er HC-Szene gehuldigt wird, auch klangtechnisch wurde "Gift" so bearbeitet, dass es wie eine Vinylscheibe klingt. Man merkt die Lust, mit denen sich die Musiker an ihre Songs gemacht - nur um Eingängigkeit haben sie sich keine Gedanken gemacht. Allzuoft wirkt es, als wären Parts aneinander geklatscht worden, ohne dass es wirklich passt. Dazu kommt mit Sänger Toni ein eher anstrengender Vertreter seine Zunft zum Vorschein.
So bollert sich der Haufen durch elf Songs, die anstrengend und schwer zugänglich sind - man muss mit dem Retro-Gedanken schon was anfangen können, um "Gift" etwas abgewinnen zu können. Für die breite Masse der HC-Szene ist die Scheibe daher nix, aber wer auf die 80er steht und bereit ist, sich auf eine Zeitreise zu begeben, ist hier richtig.

Gift


Cover - Gift Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 26:29 ()
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Ghost

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Mutig! Selbst im Genre Prog oder wie hier bei einer Doom-Scheibe. Mutig ist es schon auf ein Album nur einen einzigen 30-minütigen Song zu packen. Vor allem, wenn es sich wie bei BURIED AT SEA eigentlich um das erste Lebenszeichen seit 2003 ("Migration") handelt, welches man veröffentlicht. Genregrößen jeglicher Ausprägung könnten sich das schon eher erlauben. Aber was die vier Amis mit "Ghost" abliefern ist trotzdem durchaus aller Ehren wert und dürfte Freunden außergewöhnlicher Klänge bestehend aus dunklen Vorahnungen und intensiver Trägheit mehr als nur gefallen. Auf "Ghost" mutieren hypnotisch langsame Parts Pink Floydscher Ausprägung zu aggressivem Doom um kurz darauf nur wieder in die Langsamkeit der epischen Dunkelheit zurückzukriechen. Fast ausschließlich instrumental spielt das Quartett recht gekonnt mit der schwarzen Seite der Vorstellungskraft. BURIED AT SEA werden mit "Ghost” weder offene Türen einrennen noch ein Fanprojekt starten, können aber in ihrem musikalischen Selbst zu jedweder Tageszeit in den Spiegel schauen. Und das ist grade heutzutage auch was wert.

Ghost


Cover - Ghost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 29:58 ()
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Thousand Ways To Look Clever

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Angeblich war der Fünfer aus Schweden mal eine lärmige Garage-Rock-Band. Nach zwei EPs ist davon jedoch nicht mehr viel zu hören. Auf dem ersten kompletten Album wird einem vielmehr lieblicher Indie-Pop-Rock mit - je nach Song - einem Schuss 60er, 70er oder 80er Retro geboten. So gibt es hier nette, harmlose Popsongs zu hören, mit eingängigen Melodien und viel Keyboard-Gedüdel. Das tut auch alles nicht weh und ist auch nicht so richtig schlimm. Aber gleichzeitig ist diese Musik so schön und so langweilig, dass es irgendwann echt brutal wird. Tatsächlich muss man bis zum letzten Track warten, bis die Jungs mal richtig rocken. Aber da ist man schon in lauter Wohlklang ersoffen.

Thousand Ways To Look Clever


Cover - Thousand Ways To Look Clever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:59 ()
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Death Is This Communion

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Zugegeben: Was die drei Kalifornier mit ihrem neuen und vierten Album abliefern, ist nicht von schlechten Eltern. Die Mischung aus Thrash `n Roll und Stoner fräst sich bedrohlich in die Gehörgänge. Einflüsse von SLAYER, MOTÖRHEAD und BLACK SABBATH sind nicht von der Hand zu weisen. Und trotzdem: Schon nach kurzer Zeit nervt die Scheibe kolossal. Das liegt zum einen an der stumpfen Produktion, die wahrscheinlich genauso gewollt ist - was sie aber kein Stück besser macht - und an Matt Pike’s lahmem Brüllgesang, zum anderen aber auch an den uninspirierten und eintönigen Songs. Den Fans wird’s vermutlich gefallen, ich find’s, zumindest auf Dauer, ziemlich dröge.

Death Is This Communion


Cover - Death Is This Communion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:46 ()
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Religion Of The Unborn

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Aus Oberstdorf kommen also nicht nur mehr oder minder erfolgreiche Wintersportler, sondern auch diese seit 1999 existierende Metal-Band? Metal? Naja, wenn Metallica immer noch Metal sind und auch Einflüsse wie Staind oder Nickelback keinen Stilbruch bedeuteten. Auch wenn die Parallelen zu Hetfield und CO. immens deutlich zu Tage treten ("Can’t Wake Up") so machen die Bayern in ihrer Ganzheitlichkeit doch eher dem noch poppigeren Stadion-Rock mit leichten Grunge-Einflüssen Und damit langweiligen sie trotz einer handwerklich sicherlich gelungenen Vorstellung ohne Gnade. Noch dazu ist der Gesang von Axel Friedrich nicht tiefschürfend genug und der Sound könnte auch ein wenig mehr Wumms vertragen. Sicherlich hat die Band einige gute Ansätze, wenn man denn dem Ami-Rock zugewandt ist, und sicherlich verstehen sie sich in ihrem Tun. Doch das Ergebnis, die gesamte Scheibe ist eben Durchschnitt, langweilig und unnötig. Vielleicht wie Skischanzen in schönen Winter-Wäldern. Aber das sehen andere ja auch anders.

Religion Of The Unborn


Cover - Religion Of The Unborn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:2 ()
Label:
Vertrieb:

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