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Do Or Die

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Harley-Fahrer sind eine eigene Spezies. Davon kann sich jedermann auf dem großen Treffen in Hamburg Jahr für Jahr überzeugen. Viele machen auf Rocker, sind aber reaktionär wie ihre Fransenlederjacke ungetragen. Und auch WASTELAND (nicht zu verwechseln mit der Wolfsburger Thrash-Band) erfinden kein Rad neu, putzen es nicht mal blank: Boogie-Rock irgendwo zwischen (alten) Disneyland After Dark, AC/DC und ZZ Top, drei Coverversionen (unter anderem das mega-einfallsreiche "Ballroom Blitz" von Sweet) - nicht einfallsreich aber dafür mit nörgelndem Gesang. Neben Ideen fehlt auch noch der druckvolle Sound - den die Jungs als Harley-Fans vielleicht ja schon mal gehört haben sollten. Angesichts dieser wenig fortschrittlichen Scheibe ist es vielleicht kein Wunder, dass es die Kapelle bis zum weltgrößten Harley-Treffen in South Dakota geschafft hat. Da dürfte es nämlich ähnlich rückwärtsgewandt zugegangen sein. Anstatt Feierabend-Rocker und -Biker nehme ich doch da schon lieber die japanische Joghurt-Becher-Fraktion in Kauf. Oder eben die Originale wie DAD und Co …

Do Or Die


Cover - Do Or Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:45 ()
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Black Signs

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Grammophon-Intro, Doppel-Fuck an die Welt, straighter Sleaze-Glam und pianotische Akustik-Ballade - fertig ist der italienische LA-Haarspray-Ableger. In guten Momenten klingen FUORIUSO wie eine anständige Mötley-Ehrerbietung, in schlechten wie ein wenig saft- und kraftlose Ratten im Keller. Und manchmal eifert die bereits 1995 in Bergamo entstandene Band auch Streetrockern nach. Letzteres etwas arg unoriginell. Vielleicht sind ihnen bei den Aufnahmen Koks und Nutten ausgegangen und somit die Inspiration? Jedenfalls scheint die Scheibe bereits eine Weile auf dem Markt zu sein, sie ist im Februar 2007 erstmals bei Sweet Poison erschienen. Es hätte aber auch Anfang der Neunziger Jahre sein können. Dann hätten die Norditaliener vielleicht auch Erfolg gehabt. Und genuch Weiber.

Black Signs


Cover - Black Signs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:54 ()
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In A Flesh Aquarium

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"Mein Hirn schmerzt" gibt Dream-Theater-Indendant Mike Portnoy zu Protokoll, nachdem er diese Scheibe gehört hat. Und wer wird einer absoluten Kapazität auf dem progressiven Markt widersprechen? Eben! Die kanadische Band beruft sich auf den berühmten Zirkus aus ihrer Heimatstadt, den Cirque de Soleil. Indes: der dortige Besuch gleicht einem Aufenthalt im Schlaraffenland, das Hören von "In A Flesh Aquarium" erinnert eher an ein Folter-Wochenende im amerikanischen Soldatengefängnis - Drogenzwang nicht ausgeschlossen. Denn hier mischen die Quebecois fleißig Rock, Metal, Pop, Folk, Avantgarde, Elektronica, Jazz, Prog, Schwarzmetall und was es noch so gibt. Maßregel: Alles muss rein, Groove und Nachvollziehbarkeit sind absolut redundant, bevor irgendetwas mundet, kommt ein Break, eine krude Wendung oder eine Kate-Bush-artige Verlautbarung der Sängerin. Wenn ihr also in den Zirkus geht und euch der Clown dafür hysterisch auslacht, wenn ihr an ein Musical denkt, mit sehr guter Besetzung und imponierendem technischem und dazu gleichzeitig auf dem zweiten Ohr Black Metal hört und im Hintergrund das alte Testbild der öffentlich-rechtlichen auf volle Lautstärke dreht, dann habt ihr immer noch keinen Eindruck von diesem wirren Werk. Fazit: Abgefahren - aber deswegen in seiner Ganzheitlichkeit noch lange nicht eindrucksvoll. Aua.

In A Flesh Aquarium


Cover - In A Flesh Aquarium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:32 ()
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Indigo Dying

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INDIGO DYING? Noch nie gehört? Sollte man sich aber mal merken. Das Quintett mit Sängerin Gisa Vatcky, deren Stimme (steinigt mich, wenn ihr wollt, der Vergleich ist jetzt zugegebenermaßen komplett genre-fremd) mitunter ein wenig an SHAKIRA erinnert, am Mikrofon liefert nämlich schmucken, mal etwas mehr, mal etwas weniger düster angehauchten und teils mit mehrstimmigem Gesang versehenen Rock ab. Schon der Opener "All I Never Wanted" zeigt, wo´s langgeht: ruhige, teils mit Klavier versehene Passagen wechseln sich mit fetten Gitarren, wobei, nicht zuletzt dank Gisa Vatckys Gesang, das eine so melodiös ist wie das andere. "Hear Me" rockt gewaltig und erinnert von Songstruktur und Arrangement her zum Teil etwas an die Kollegen von EVANESCENCE, "Breathe In Water" schlägt ruhigere Töne an und wird durch die Stimme von Michael Kiske als Gegenpart zu Gisa Vatcky bereichert. Auch für "Superman" und das wunderbar groovige, von fetten Gitarrenriffs vorwärtsgetriebene "Far Enough" holte man sich mit Mark Boals männliche Unterstützung ans Mikrofon. "Island" ist einer der lichten (soll heißen: düsternisfreien) Tracks der Platte, ebenso das schon fast poppig anmutende "Real Life Fairytale". Und damit es dem Hörer nicht zu wohl wird schließt das Album mit "Go" mit einer schwermütigen Ballade. Daumen rauf für INDIGO DYING!

Indigo Dying


Cover - Indigo Dying Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:25 ()
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Darkness Forever (Re-Release)

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Ein schwarzer Tag in der Geschichte kam für viele Jeansjacken-Liebhaber, als sich TURBONEGRO anno 2000 auflösten. Der Rest ist Geschichte: Turbojugenden schossen aus dem Boden, die Osloer Helden wurden bekniet, rauften sich wieder zusammen und sind heuer erfolgreicher als jemals zuvor. "Darkness Forever" war das Live-Abschiedsalbum, dass in der RE-Release-Fassung um fünf Bonustracks erweitert wurde, darunter "Bad Mongo" als erstes Bonusstück, das schön mit GUNS’N’ROSES eingeleitet eingeleitet wird. Zusammengeschnitten aus zwei Konzerten (Hamburg und Oslo), fängt das Album die Live-Atmosphäre bestens ein und geht auch klanglich voll in Ordnung. Die Songs klingen naturgemäß etwas ungeschliffener, treten aber wie gewohnt mächtig Arsch und sind in dieser Zusammenstellung ein Party-Kracher (oder langweiliger: ein guter Einstieg in die TURBONEGRO-Welt). Jeder Hit, den die Band bis dato zustande gebracht hatte, ist auf "Darkness Forever" zu finden, von "Hobbit Motherfucker" über "Prince Of The Rodeo" zu "Sailor Man" und natürlich "I Got Erection". Wer’s noch nicht hat, also das Album, muss hier zuschlagen, die Re-Release-Fassung ist dank der fünf Bonustracks den anderen Versionen überlegen.

Darkness Forever (Re-Release)


Cover - Darkness Forever (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 71:29 ()
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Red Harvest

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Mit ihrem Debütalbum konnten BLOODSIMPLE viel Anerkennung einheimsen, selbst Kollege Maio war überrascht und angetan von der Scheibe. Zwei Jahre später sind die Amis mit "Red Harvest" zurück und liefern den Beweis ab, dass es sich beim vielschichtigen Vorgänger nicht um eine Eintagsfliege handelte. Der 11-Tracker ist die logische Weiterentwicklung des Band-Sounds, moderner Hardcore wird mit Thrash vermischt, zeitweise finden sich auch Alternative-Ideen ("Whiskey Bent And Hellbound"). Das alles wird in vielfältiger Weise vermengt, einem Schema F folgen die Musiker definitiv nicht. Von harten, krachigen Nummern über Thrash-Songs bis zu fast schon poppigen, sehr eingängigen Tracks findet sich auf "Red Harvest" alles. Die Produktion der Scheibe ist dabei selbstredend so erstklassig wie das technische Niveau der Musiker, wie nicht anders zu erwarten. Ähnlich wie die neue ENEMY OF THE SUN könnten BLOODSIMPLE ein Bindeglied der Metal-Szene werden, immerhin kommen hier Fans von PANTERA, MACHINE HEAD, AUDIOSLAVE und KORN gleichermaßen auf ihre Kosten - und auf für aufgeschlossene Corler oder traditionelle Metaller könnte "Red Harvest" was sein. Einfach mal antesten, nur Mut!

Red Harvest


Cover - Red Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:49 ()
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Act Of Violence

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Slaaaaaaaaaaayaaaaaaaaaaaa brüllt sich natürlich leichter. Und die Ex-Occult verkaufen (sich) natürlich besser. Aber UNDER THE CROSS aus Holzminden/Göttingen machen dem guten, alten Thrash-Metal alle Ehre... Als da wäre: Stakkato-Riffing, raues Organ, coole Breaks, solide Drum-Arbeit, für eine Eigenproduktion außerordentlich amtlicher Sound. Nun ist das zwar nicht überaus originell und oder gar selten anzutreffen. Und vielleicht ist es auch nicht so perfekt gelungen wie die großen Vorbilder. Das macht aber auch nichts, denn die Band hat allein das Ziel, knackige Musik zu machen. Zum Panzerfahren. Und das ist Hermann und senien Mitstreitern sicher und ohne jeden Zweifel gelungen. Wer’s nicht glaubt, der höre rein oder gehe am 21.12. in den coolen Göttinger Klub Tangente. Denn da spielen die Südniedersachsen zusammen mit FINAL CRY, JOE DE FISTER, MENTAL AMPUTATION und INFAILTRATION (Einlass ab 19.00 Uhr, Beginn pünktlich um 20.00 Uhr, 8 Euro). UNDER THE CROOOOOOSSSSSSSSSSSSSSSSS!

Act Of Violence


Cover - Act Of Violence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:3 ()
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For Tyrant's Sake

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Schwedische Schwaben gibt’s also mehrere. Während Fleshcrawl sich dem groovigen Death Metal hingeben, tun’s die Jungs von IMMORTAL RITES mehr auf die hypokritische Art. Die zweite Scheibe der Jungs um den tief im Untergrund verwurzelten Fanzine-Macher Ralf Hauber orientiert sich klar an Tätgrens Ur-Kombo macht aber zum Beispiel bei den Refrains auch vor klarem Gesang und moderneren Einflüssen nicht Halt. Und wie bei Fleshcrawl geht es auch beim IMMORTAL RITES klar, denn die Herrschaften wissen was und wie sie es tun müssen. Noch dazu ließen sie "For Tyrant's Sake" im Unisound von Dan Swanö mastern - was deutlich zu hören ist, wie sich der geneigte Hörer einbildet. Tiefe Gitarren und Gegrunz, mächtige Drums, tüchtig Geballer und viel Melodie - alt, aber gut. Zumal die Songs den Hörer einfach gefangen nehmen und sich tief ins Hirnchen einbuddeln. Und damit haben die Herrschaften vielen anderen Bands jede Menge voraus. Daran ändern auch unter Umständen fehlende Originalität und die etwas angepoppten Klar-Gesang-Refrains nichts. Die Scheibe vertreibt in USA und Südamerika übrigens Khaosmaster, Auf den (amerikanischen) CDs, die es auch direkt bei der Band gibt, ist die 99er-Debüt-MiniCD als Bonus enthalten, für nen schmalen Zehner. Mehr Info: http://www.myspace.com/immortalrites666.

For Tyrant's Sake


Cover - For Tyrant's Sake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:0 ()
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Witchcult Today

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Heute schon gekifft? Nee? Wenn’s denn sein muss und ihr Musik dazu braucht - hier ist definitiv die richtige. Definitiv? Naja. Ihr müsstet schon auf Equipment der 70er Jahre stehen und Black Sabbath - wenn nicht mit der Muttermilch aufgesogen - zumindest mögen. Denn ELECTRIC WIZARD machen doomigen Metal mit Jammerstimme und Retro-Sound - psychedelisch, okkult, britisch, dreckig, riffbetont, und ja, satanistisch. Endlich mal unchristlicher Doom… Hier dröhnt der Geist einer beinahe vergessenen Zeit und eigentlich habt ihr schon eure Stirnbänder um und eure Schlaghose an, oder? Brigitte Bardot ist geil und lila Texte auf ocker-farbenem Hintergrund cool? Dann braucht ihr "Witchcult Today". Okay, ihr habt das alles schon mal gehört, entweder von ELECTRIC WIZARD selber oder von anderen Blaupausen. Aber was soll’s, wenn ihr true seid, könnt ihr euch angesichts weggeflexter Hirnmasse eh nicht dran erinnern. "Black Magic Rituals & Perversions"? Na klar. Obwohl der Dope-Throne letztlich konventioneller klingt als man sich gemeinhin einen ultimativen Drogenrausch vorstellt. Aber: Wer auf letzteres steht, der kann auf den morbiden Sundtrack zum eigenen Untergang kaum verzichten. Und der kommt eben gerade aus Dorset, UK, von Justin und seinen Freunden. In diesem Sinne: Join(t) the ELECTRIC WIZARD. Oder auch R(K)iff on!

Witchcult Today


Cover - Witchcult Today Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 58:49 ()
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Welcome To War

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Bereits auf ihrem Vorgängerwerk vor ziemlich genau vier Jahren ("Dark Dreams Of Light") haben die Jungs von EVOLUTION ganz ordentlich abgethrasht. Mit ihrem aktuellen Album "Welcome To War" hat sich diese Formation jetzt erneut gesteigert und nochmal eine tolles Paket mit amtlichem Metal abgeliefert. Ganz klar, die Parallelen zu METALLICAs "schwarzen" Silberling sind zwar unverkennbar, aber diese Combo schafft es auf knappen 40 Minuten fast ohne echten Ausfall (das recht aggressive und bolzerische "Nyctophobia" überzeugt mich nicht komplett) auszukommen und mehr nach METALLICA zu klingen als Hettfield & Co. auf jedem ihrer Machwerke danach. Bitte nicht falsch verstehen, hier wird beileibe nicht nur blind abgekupfert, sondern diese Art von melodischen Thrash zu verfeinern, mit wuchtigen Riffs und viel Energie zu kombinieren und dabei keinerlei schnöden Beigeschmack aufkommen zulassen. Auch an Abwechslung mangelt es hier nicht, der einzige etwas ruhigere Track, mit, ja man kann es auch mit Balladencharakter umschreiben, kommt erst ganz am Schluss. Aber "Illusion Of Control" ist wirklich ein geiles Teil geworden: patentiös-opulent, aber dennoch unkitschig. Natürlich verbreitet der Song viele Vibes in Richtung von "Nothing Else Matters", mit diesen herrlich fließenden Leads kommt trotzdem irgendwie genügend eigene Substanz durch. Ja, diese Band versteht etwas von Dramatik und packenden Arrangements. Mit dem hammermäßigen Titeltrack brennen EVOLUTION ein wahres Rifffeuerwerk ab mit klasse Refrain und ordentlich Power. Dann folgt das sehr symphonisch gehaltene "Ratt Race" und seine recht dominanten Streicherkeyboards im Hintergrund - da müssen Vergleiche zu "S&M" förmlich aufkommen. Und ja, es passt auch hier perfekt zusammen. Die Gitarrenfraktion ist dabei stets immer noch einen Tick fordernder und dann der kraftvolle Gesang - klingt fett und lässt den Banger nicht stillsitzen. Als weitere Highlights sind das etwas schleppende mit coolen Breaks versehene "Remaining with Yourself" oder auch "Road To Nowhere” mit diesen markanten Hooks zu nennen. Auch mit eher groovigeren Motiven wie bei dem für mich heimlichen Hit der Platte "In Death We Trust" mit seiner genialen Killerhook können die Ludwigshafener gleichermaßen überzeugen wie mit Tempogranaten (z.B. "Nothing"). Klar, METALLICA klingt durch alle Boxenritzen hindurch aber dennoch authentisch und irgendwie mit frischem Wind versehen. Da werden es die Originale demnächst sehr schwer haben, alle METALLICA Fans dürfen hier gerne mal reinhören. Auch wenn deren Geniestreiche der ersten drei Alben natürlich nicht erreicht werden (können), diese Kapelle hat hier eine Platte mit viel Herzblut und auch einem gelungen Coverartwork abgeliefert. Tatsächlich kann man sich die zehn Tracks auf der Bandhomepage runterladen - da gibt es also nichts mehr zu überlegen.

Welcome To War


Cover - Welcome To War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:51 ()
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