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An Era Of Bloodshed

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SLECHTVALK haben es laut Bio mit einem Video mal bis zur MTV-Rotation geschafft und u.a. ENDSTILLE und SUIDAKRA auf Tour begleitet. So weit, so gut. Auf ihrem Best Of-Album „An Era Of Bloodshed“ werfen die Niederländer die Frage auf, wie es dazu kommen konnte, bietet die Scheibe doch schlecht produzierten, langweiligen Black Metal, der so nicht mal in der Glanzzeit des Genres für Aufmerksamkeit gesorgt hätte. Alles zukleisternde Keyboards, Gitarren, denen jeglicher Druck fehlt und ein im Hintergrund zu erahnendes Schlagzeug vermischen sich zu einem Soundbrei, gegen den der an und für sich gute Keifgesang nicht ankommt. Wenig zuträglich ist dabei das biedere Songwriting, bei dem SLECHTVALK keine wirklich guten Songs gelungen sind, von einigen Parts mal abgesehen. Auch wenn „Era Of Bloodshed“ drei brandneue Stücke aufbieten kann, braucht dieses Machwerk nur der ganz harte Kern der Schwarzwurzel-Gemeinde.

An Era Of Bloodshed


Cover - An Era Of Bloodshed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 73:38 ()
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Artificial Tears

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THE PICTUREBOOKS haben mit Fynn Grabke den Filius von Claus Grabke in ihren Reihen, wewegen sie who auch in Papas Studio aufnehmen konnten. Hätte wohl jede Band so gemacht und wenn sich das Ergebnis so sehr hören lassen kann wie im Falle von „Artifical Tears“, wird niemand meckern. Die elf Songs haben eine wie Arsch auf Eimer passende Retro-Produktion bekommen, die melancholischen Rocksongs wie „Kiss Me Goodbye“ den letzten Kick gibt. Es wäre eine Schande, wenn dem anders wäre, denn THE PICTUREBOOKS transportieren mit ihren Songs so viel Leidenschaft, so viel Gefühl, so viel augenzwinkerndes Understatement, dass sie eine anständige Produktion verdient haben. Noisig gehen sie dabei zu werke, dreckiger BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB schimmert da genauso oft durch wie englischer Indie-Pop und THE STOOGES. Das hat mit Metal nicht viel zu tun, auch wenn so manches Zine das erzählen will, stattdessen gibt es Rock pur, in seiner konzentrierten, ehrlichen Form. Wenn Sänger Fynn in „Finders/ Keepers“ verzerrt schreit, während die Gitarren Druck machen oder sich die Mannschaft bei „Sensitive Feelings All Electric“ so charmant rotzig und gleichzeitig poppig gibt, leben die großen Tage des Rock’n’Roll wieder auf. THE PCITUREBOOKS haben um jede Gesangslinie, jedes Riff, jeden Verzerrereinsatz lange gestritten, das wird in den Details deutlich, die den Charme der Songs ausmachen. „Artificial Tears“ ist ein im positiven Sinne undeutsch klingendes Rockalbum aus der Provinz, mit dem die Kerle ganz groß rauskommen können. Verdient wäre es, so stark wie dieses Album geworden ist!

Artificial Tears


Cover - Artificial Tears Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:25 ()
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Slash

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„Slash“ ist eine richtig gutes, kurzweiliges Album geworden. Die 13 Songs welche der VELVET REVOLVER und Ex-GUNS’N’ROSES Gitarrist SLASH (bürgerlich Saul Hudson) hier präsentiert machen nicht nur tierisch Spaß, sondern kommen vor allem auch durch die unterschiedlichtsten Gastsänger äußerst abwechslungsreich rüber. Schon der locker rockende Opener „Ghost“ mit Ian Astbury (THE CULT) lässt einem 15 Jahre zurückbeamen, die nachfolgende etwas träge Halbballade „Crucify The Dead” mit OZZY OSBOURNE lebt von des Meisters Organ und einem klasse Solo. Das an Nummer drei gesetzte „Beautiful Dangerous” bietet dann mit der THE BLACK EYED PEAS Sängerin Fergie nicht nur ungewohntes im Rockbiz, sondern ist einfach eine coole groovende Nummer. Und bis zum Schluss, dem auf 80er und etwas Punk geschneiderten Rocksong „We're All Gonna Die” mit IGGY POP, bleibt das Niveau hoch. Dazwischen ist mit „By The Sword”, eine von WOLFMOTHER Fronter Andrew Stockdale emotional eingesungene 70er Powerballade, dem schnellen Rocker „Doctor Alibi” (MOTÖRHEADS Lemmy forever), dem zwischen Rock, Country und Radio angesiedeltem lässig ruhigen „I Hold On” (mit KID ROCK), dem metallischen „Nothing To Say” (M. Shadows von AVENGED SEVENFOLD) und die auch wegen der Ausnahmestimme von Myles Kennedy (ALTER BRIDGE) unter die Haut gehende Ballade „Starlight“ einiges an potentiellen Hits eingeschoben. Was dabei besonders positiv auffällt – SLASH hat es nicht nötig sich und seine Gitarre „auf Teufel komm raus“ in den Mittelpunkt zu stellen. Er erwischt genau die richtige Dosis zwischen mannschaftsdienlich und unverkennbar. Nur beim Instrumentaltrack „Watch This“ (mit David Grohl, FOO FIGHTERS und VELVET REVOLVER Kollegen Duff McKagan) ist SLASH im Vordergrund. Ansonsten konzentriert sich einer der besten Gitarristen der Szene auf gekonnte Solos und begleitende Finesse. Wieder einmal zeigt SLASH was GUNS’N’ROSES mit seinen Ideen und mit ihm an der Gitarre hatten. „Slash“ ist eine richtig gutes, kurzweiliges Album!



1. Ghost (Ian Astbury)

2. Crucify The Dead (Ozzy Osbourne)

3. Beautiful Dangerous (Fergie)

4. Promise (Chris Cornell)

5. By The Sword (Andrew Stockdale)

6. Gotten (Adam Levine)

7. Doctor Alibi (Lemmy Kilmister)

8. Watch This (Dave Grohl / Duff McKagan)

9. I Hold On (Kid Rock)

10. Nothing To Say (M. Shadows)

11. Starlight (Myles Kennedy)

12. Saint Is A Sinner Too (Rocco De Luca)

13. We're All Gonna Die (Iggy Pop)

Slash


Cover - Slash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:18 ()
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Until We Are Dead

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Mit „Until We Are Dead“ haben die Schweden OUTSHINE ihr zweites Album am Start. Musikalisch klingt das Ganze ein wenig als hätte man PRIVATE LINE mit etwas PLACEBO gemischt und eine stärkere Prise Metal sowie ein kleines bisschen Grunge dazugegeben- nahezu unmöglich zu klassifizieren, aber ausgesprochen reizvoll. Das Ergebnis klingt in der Mehrzahl der Fälle ebenso druckvoll wie dreckig, mal etwas dunkler, mal einfach nur fett und rockig. „Wisconsin H.G.“ klingt unterschwellig gefährlich, „Ain´t Life Grand“ und depressiv-melodiöse „I´m Sorry“ erinnern mit ihrer kühlen, entrückten Atmosphäre an PLACEBO, „Viva Shevegas“ ist ein von Grund auf dreckiger Straßenrocker. „Riot“ und der Titeltrack „Until I´m Dead“ rocken druckvoll und geradlinig drauflos, bevor bei „Save Me“ noch einmal heavy Gitarren entfesselt werden. Kurz gesagt: mit “Until We Are Dead” haben die Göteborger ein wirklich gelungenes Album abgeliefert, rockig, rotzig und immer mit der latenten Bedrohlichkeit versehen, die von dunklen, verlassenen Hintergassen ausgeht, aber ohne dabei übertrieben einen auf böse zu machen.

Until We Are Dead


Cover - Until We Are Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:58 ()
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Tales Of Twilight

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HEAP OF RUINS sind eine junge Undergroundformation die hier mit „Tales Of Twilight" ihr erstes selbstproduziertes (Demo)-Album abgeliefert haben. Bandlogo und das Coverartwork sind recht gelungen ausgefallen, was man vom recht rumpeligen Sound leider nicht behaupten kann. Gut, vielleicht bin ich auch etwas verwöhnt von den viele teilweise recht hochklassigen Produktionen vieler Kapellen ohne Vertrag aber das hier ist rein hörtechnisch meist kein Vergnügen, die Gitarren sind viel zu weit im Hintergrund, der Bass kommt nur recht matschig zur Geltung und die völlig laschen Drums klingen einfach nur gräuselig dumpf.
Aber dies darf auch nicht das eigentliche Hauptkriterium einer Nachwuchsband sein, die Musik ist das entscheidende und hier bewegen sich diese vier Herren und eine Dame (nein mal kein Gesang sondern an der Gitarre) stilistisch recht oldschoolig in Richtung (alte) IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN sowie auch etwas MANOWAR (was die etwas gefühlvolleren, ich nenn es mal trueren Parts betrifft) also recht urwüchsigen Heavy Metal der 80er Jahre mit sehr melodischen Ausprägungen. Der Titel „Tales Of Twilight" ist zwar auch alles andere als originell oder gar innovativ (hatten wir schon sehr häufig) aber paßt insoweit schon bestens zur Musik.

Fast eine volle Stunde bietet die Formation aus Horb am Neckar durchaus ein gelungenes Programm, beim Songwriting hört man deutlich das Bemühen sich abwechslungsreich zu zeigen d.h. es wird nicht nur drauf losgerifft sondern es kommen auch immer wieder schöne getragene Parts oder ganze Songs vor. Die Gitarrenarbeit ist insgesamt ebenfalls so übel nicht, einige schöne Solis („God Of The Sky“) sind ebenfalls desöfteren vorhanden. Stets sind dabei auch Melodiebögen eingebaut der Gesang von Sänger Tobias Hübner ist meist clean gehalten, etwas kehlig, von den Ausprägungen (noch) etwas limitiert er müßte sich vom Ausdruck und Volumen noch deutlich steigern, damit er ein noch kraftvollerer Widerpart zur Instrumentenfraktion wäre. Nur das ab und an zu aufgesetzt wirkende Gegrowle und einen auf Böse machen geht leider garnicht, nee zukünftig lieber ganz bleiben lassen (z.B. bei „Town Of Memories“) es paßt auch nicht so dolle zu diesem Musikstil.

Als einer der besten Tracks des Albums von HEAP OF RUINS ist ganz klar das balladeske „Always You" zu nennen, hier zeigt sich die Band recht pathetisch aber im positiven Sinne, gibt zwischendurch schön gas und packt dann wieder die akustische aus und schließt mit furiosem Doublebassfinale.
Wie schon angedeutet wird hier mit viel Herzblut versucht eigene Ideen in die Kompositionen mit einzubringen mal gibt es schnellere Tracks dann wieder eher episch ausgeprägte Songs, das Niveau ist manchmal recht unterschiedlich, so wirken manche Sachen noch etwas unausgereift, da hätte man schon noch etwas dran feilen sollen „Crimson Hill“ oder „Innsmouth“. Vereinzelt sind hier gute Ansätze vorhanden aber es fehlt noch der Tick oder ein klein wenig am roten Faden an der ein oder anderen Stelle. Vielleicht wäre hier ein Außenstehender (Producer) beim nächsten werk nicht schlecht. Dann sind sicher auch noch mehr so mitreißende songs wie "War Of Heaven" möglich dass ist nämlich guter truer Stahl läuft gut rein und hat einen schönen hymnencharakter.

"Tales Of Twilight" kann man als erste Demowerk insgesamt als durchaus solide Sachen betrachten, die Musiker sind handwerklich ganz o.k. und vor allem anhörbar es gibt aber noch viel Steigerungsbedarf wie gesagt vor allem beim Sound und Gesang. Die Scheibe von HEAP OF RUINS zeugt aber eindeutig von (viel) Talent, dass es jetzt gilt weiter zu verfestigen, auszubauen und auch songwriterisch noch ne Schippe draufzulegen. Für schlappe 5 EUR kann man sich das Album auch via Band bestellen.

Tales Of Twilight


Cover - Tales Of Twilight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:54 ()
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Virtues

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AMBER PACIFIC haben eine Biographie, die sich wie aus einem schlechten Film geklaut liest: in der Junior High School gegründet, bei der „Vans Warped Tour“ mitgefahren und in den Billboard Charts gelandet. Mit neuem Sänger (Matt Young versucht sein Glück als Schuldirektor) machen sich die Westküstler an „Virtues“ – und weichen nicht vom eigenen Sound ab. Poppiger Punkrock, der niemandem weh tut und immer wieder leichte Emo-Anleihen hat („The Good Life“), ordentlich produziert und mit solidem Songwriting, das die Chose gerade noch heftig klingen lässt, dass auch die coolen Skater-Kids mit der Band was anfangen können. So erobert sich eine Band Hörerschichten. Ist aber nicht verwerflich, wenn das Ergebnis so gut die Balance zwischen rockig und Massentauglich hält wie in diesem Fall – nur die Streicher in “What Matters Most” hätten sie sich sparen können, die geben dem an und für sich knackigen Song zu viel Schmalzigkeit. Sonst gibt es aber gut geschriebenen Punkrock, der nach vorne geht und als Party-Untermalung für alle ok ist.

Virtues


Cover - Virtues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:46 ()
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Heliocentric

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THE OCEAN waren lange Zeit das Kind von Robin Staps, der um sich herum immer neue Musiker scharte, aber die kompositorischen Fäden in der Hand hielt. Das funktionierte eigentlich ganz gut und brachte der Band nicht nur einen Deal mit Metal Blade und viele Touren ein, sondern auch die Anerkennung von Fans und Musikerkollegen gleichermaßen. „Heliocentric“, der neueste Streich der Berliner, ist die Abkehr von diesem Modell: erstmals sind THE OCEAN eine richtige Band mit festen Mitgliedern, die sich zudem alle in den kreativen Prozess einbrachten. Und siehe da: es funktioniert!

Wenn wie in „The First Commandment Of The Luminaries” ein knallharter Anfang und ein sanfterer Mitteteil nahtlos ineinander übergehen, wird deutlich, wie ausgefeilt das Songwriting geworden ist. Nicht, dass THE OCEAN auf ihren Frühwerken simpel und berechenbar gewesen wären, aber „Heliocentric“ profitiert hörbar von der Einbeziehung aller Musiker in den Songwriting-Prozess: das Album wirkt geschlossener, die Ideen sind noch besser verknüpft und die Spannbreite enorm, von der Detailfülle ganz zu schweigen. Das ruhige „Catharsis Of A Heretic“ kann mit Trip Hop-Anleihen überzeugen und offenbart auch wieder eine Liebe zum Detail, gerade was die Untermalung der Gesangsleistung angeht. THE OCEAN schaffen es, dass jeder Song auf „Heliocentric“ seine eigene Note bekommt und das Album trotzdem eine geschlossene Einheit bildet. Vorbei die wilden Zeiten, anno 2010 sind die Berliner progressiver, subtiler und komplexer als jemals zuvor, ohne ihre Wurzel zu verleugnen – hart ist „Heliocentric“ immer noch, dafür sorgen die Gitarren oft genug, genau wie die kompakten Stücke, die als Gegenpol zu den längeren ruhigeren Songs dienen. THE OCEAN beweisen, dass Wandel neue Kräfte freisetzen kann, die in einem erstklassigen Album resultieren. Ein außergewöhnliches Album von einer der innovativsten Bands, die in Deutschland und Europa zu finden ist!

Heliocentric


Cover - Heliocentric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:42 ()
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Bersarin Quartett

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BERSARIN QUARTETT ist das Projekt von Thomas Bücker, der sich als DJ bereits einen Namen gemacht und u.a. mit dem Remix eines BJÖRK-Songs aufgefallen ist. BERSARIN QUARTETT ist seine Spielwiese für atmosphärische Musik, die stark Soundtrack-orientiert ist und Orchestertöne mit elektronischen Klängen mischt („Mehr als alles andere“). Ziel der Übung ist dabei, dass beim Hörer Bilder und Sequenzen vor dem geistigen Auge erscheinen, also quasi ein Soundtrack rückwärts, denn normalerweise wird mit einem bestimmten Stück eines Soundtracks ja eine bestimmte Szene verbunden. BERSARIN QUARTETT kann auf keinen Film zurückgreifen und muss auf die Phantasie des Hörers setzen. Wer sich auf dieses Experiment einlassen kann, bekommt zehn düster klingende Stücke, die zumindest bei mir an einen modernen Film Noir denken ließen. Durch die vielen gekonnt eingesetzten Streicher und Bläser in Verbindung mit elektronischen Beats wurde diese melancholische Atmosphäre geschaffen, der zudem eine latente Gewaltbereitschaft und Todessehnsucht innewohnt. Thomas Bücker hat ein Gespür dafür, immer wiederkehrende Klangelemente in die Songs einzubauen, die eine Art roten Faden kreieren und das Album bei aller Losgelöstheit von traditionellen Songstrukturen zu einer geschlossenen Einheit machen, wie es ein guter Soundtrack vermag. Wer sich auf atmosphärisch dichte Musik einlassen kann und für Kopfkino bereit ist, kann mit der Neuauflage nur glücklich werden.

Bersarin Quartett


Cover - Bersarin Quartett Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:19 ()
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Out Of Our Minds

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Die kanadische Künstlerin MELISSA AUF DER MAUR war bis 2004 vor allem als Bassistin von HOLE und kurzzeitiges Mitglied der SMASHING PUMPKINS bekannt. Ihr einfach „Auf Der Maur“ betiteltes Debüt war ein eher unkonventionelles Album das zwischen Alternative Rock-Pop und Indie-Sound äußerst abwechslungsreich klang und reichlich Lob einheimste – ein kommerzielles Kalkül konnte man MELISSA AUF DER MAUR nicht unterstellen. Satte 6 Jahre hat die gute Frau nun für ihr zweites Solowerk gebraucht. Unter dem Titel „Out Of Our Minds” liefert AUF DER MAUR in 2010 dann aber auch ein richtig tolles Album ab. „Out Of Our Minds” überzeugt durch Tiefegang, melancholischen Grundtenor und ausdrucksstarke Kompositionen, welche auch perfekt in Szene gesetzt wurden. Dazu klingt noch alles aus einem Guss – keinen Moment erahnt man dass die Songs über Jahre hinweg produziert wurden und mit unterschiedlichster musikalischer Unterstützung entstanden. Bereits das einleitende instrumental „The Hunt“ baut Atmosphäre auf und lässt einem mit Spannung das kommenden erwarten. Und man wird mit dem als Single veröffentlichte Titeltrack „Out Of Our Minds“ belohnt. Obwohl der Song noch einen Anflug gen Mainstream zulässt – Rock vom feinsten – spürt man bereits das einem das nachfolgende faszinieren wird. Und das war es ja dann auch mit schielen auf Airplay – und das zurecht, denn nötig hat es dieses Album nicht. Dazu wirkt „Out Of Our Minds“ als komplexe und ausdrucksstarke Gesamtheit einfach zu gut. Im weiteren Verlauf glänzen das treibend auf den Punkt kommende „Isis Speaks, die eher düstere Ballade „22 Below“ welche einen nach unten zieht und hinter „Father’s Grave“ versteckt sind ein intensives Duett mit Düster-Legende Glenn DANZIG. Gegen Ende gibt es mit dem hypnotischen „The Key“ (welches durchaus Pop-Appeal ausweist) und dem dramatischen „1000 Years“ weitere Hochkaräter. MELISSA AUF DER MAUR liefert hier 12 blitzsaubere Songs, darunter 3 Instrumentalstücke, welche ohne Zweifel Langzeitwirkung haben und bei so manchen unvoreingenommen Rockhead direkt in die Dauerplaylist wandern dürften. Melissa hat mit „Out Of Our Minds” ein richtiges Alternative Rock Highlight vom Stapel gelassen. Glückwunsch!

Auch nicht verschwiegen soll werden, dass „Out Of Our Minds” an sich als Multimediaprojekt angelegt ist. Zu dem Album gehört ein 28-minütiger, von Tony Stone gedrehter Film und ein 12-seitiges Comicbuch. Beides zusammen mit dem Album wohl nur bei ausgesuchten Quellen zu erwerben.

Out Of Our Minds


Cover - Out Of Our Minds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:53 ()
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Live – A Night On The Strip

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Die L.A. GUNS gehören eigentlich zur Ursuppe des US Westcoast Hairspray-Metal deren erste Ausgabe zusammen mit HOLLYWOOD ROSE einmal die Grundlage von GUNS’N’ROSES bildete – Bindeglied war Superego Axl. Gitarrist Tracii Guns wird aber noch vor den ersten Erfolgen bei GINS’N’ROSES von SLASH ersetzt und zieht danach mit den L.A. GUNS sein eigenes Ding durch. Vorliegende Aufnahme „Live – A Night On The Strip” entstand nach der Reunion der Originalbesetzung in 1999 im legendären Key Club am Sunset Strip und zeigt die L.A. GUNS roh und deutlich hörbar ohne Studionachbearbeitung. Das macht auch den Charme der Platte aus - die L.A. GUNS versprühen eine dreckig Atmosphäre welche vielen Schweden abgeht. Spielereien gehen Steve Riley, Mick Cripps, Kelly Nickels und Tracii Guns ebenso ab wie instrumentale Finesse. Dafür rocken die L.A. GUNS in bester Sleaze und Glam Manier und lassen ihrer Spielfreude freien Lauf, so z.B. als bei „Sex Action“ einige Noten von „Friday On My Mind“ anklingen. Ob man Phil Lewis mit seinem bluesig krächzendem Organ entweder mag oder nicht, egal. Das dann noch erdige Tracks wie das feine „Kiss My Love Goodbye”, das treibende „Bitch Is Back”, „Time”, der Ohrwurm “Never Enough”, der flotte Rocker „Electric Gypsy” und der Platin-Hit „The Ballad Of Jayne” perfekt passen versteht sich von selbst.

Aber Vorsicht – unter anderem Titel und Artwork („A Nite On The Strip“, „Live Ammo“) ist genau dieser Livemitschnitt bereits mehrfach unterwegs. Ungeachtet dieses zweifelhaften Geschäftsgebaren (das man wohl nicht unbedingt der Band anlasten muss) dürfte „Live – A Night On The Strip“ für Altfans der L.A. GUNS und Neu Glam-Rocker eine lohnende Sache sein.



1. Face Down

2. Sex Action

3. One More Reason

4. Kiss My Love Goodbye

5. Bitch Is Back

6. Time

7. Long Time Dead

8. Over The Edge

9. Never Enough

10. Nothing Better To Do

11. Guitar Solo

12. Electric Gypsy

13. The Ballad Of Jayne

14. Rip N Tear

Live – A Night On The Strip


Cover - Live – A Night On The Strip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:57 ()
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Vertrieb:

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