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Raise The Human

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2002 gegründet, hat das italienische Trio RAISE THE HUMAN soeben sein selbst betiteltes Debüt-Album veröffentlicht. Dieses ist mit etwas über 30 Minuten und 10 Tracks zwar ziemlich kurz geraten, aber das muss ja erstmal nichts heißen. Lieber ein kurzes Album voller Hits als eine Scheibe, auf der die Hälfte nur Füllmaterial ist. Auf die Hits wartet man hier allerdings vergeblich. Der äußerst melodische, poppige Punkrock, den die Jungs zum Besten geben, haut einen nicht gerade um. Das liegt zum einen sicherlich am dünnen Gesamtsound, zum anderen aber auch am ziemlich lahmen Gesang und den vielen langweiligen Dudel-Passagen. Die wenigen Stellen, an denen es mal wirklich abgehen könnte, wirken dann auch noch etwas kraftlos und sind einfach nicht ordentlich auf den Punkt gespielt. Um wirklich was zu reißen, fehlt den Jungs noch eine ordentliche Portion Originalität und Energie.

Raise The Human


Cover - Raise The Human Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:41 ()
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Alive In Europe

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TESLA waren bis Ende der 80er eine der erfolgreichsten Hardrockbands quer überm Teich und gelten als die eigentlichen Erfinder der „unplugged“ Welle, denn 1989 hatte man den glorreichen Einfall einige Konzerte ausschließlich mit akustischen Instrumenten sowie minimaler Bühnenausstattung d.h. mit vier Barhockern zu spielen.Bei uns in Eeuropa haben TESLA leider bis heute eher einen gerade mal mittelmäßgen Bekanntheitsgrad. Und dies trotz mittlerweile über 2.500 Livegigs, 16 Millionen verkauften Alben und einer mit Unterbrechungen 25-jährigem Bandskarriere. Für alle die diese kalifornische Formation bisher verpaßt oder nur vom Hörensagen kenne bietet jetzt ihr aktuelles Werk „Alive In Europe" eine sehr gute Gelegenheit diese sympathische Band besser kennen zu lernen.

Dies ist auch gleichzeitig das erste vollelektrische Livealbum der Herren und nicht eine weitere neue unplugged Aufnahme, von denen es bereits einige sehr empfehlenswerte Scheiben gibt. Nach dem Comeback 2001 waren TESLA auch verstärkt live unterwegs in den letzten 5 Jahren dann auch in Europa, das zuvor sträflich vernachlässigt wurde. Nach der Veröffentlichung des letzten Studioutputs “Forever More” (2008) war man wieder mal in hiesigen Breitengraden unterwegs und brannte wohl diese bestimmte Show (Barcelona wird mehrfach genannt?!) auf einen Silberling. Egal wie auch immer hier atmet jeder der 15 Tracks amtliches Hardrockfeeling aus, es klingt etwas rau unverfälscht mit Ecken und Kanten, Knarzern aber soundlich trotzdem recht füllig und vor allem sehr mitreißend. Man könnte meinen mittendrin zu sein in diesem Konzert. Die Spanier gehen dabei ab wie Schröders Katze und grölen bei dem zahlreichen Klassiker die Texte lautstark mit. Hämmer wie „Modern Day Cowboy”, “Signs”, “What You Give”, “Little Suzi” und natürlich auch der Übertrack “Love Song” mit dem coolen akustischen Intro, klasse gemacht.

Auch vom letzten starken Werk sind u.a. mit ”Foverver more“ und „Breakin' Fee“ zwei Songs dabei, die insgesamt homogen zu diesem gelungen „Best-of“-Paket passen ohne abzufallen.

Jeff Keith’s Reibeisenorgan klingt zwar manchmal noch etwas heißer als sonst aber der Junge hat’s einfach voll drauf, sehr ausdrucksstark haut er seinen ungeschliffenen Gesang in die Menge. Wenn AC/DC mal einen Ersatzsänger brauchen sollten, der Mann wäre die ideale Besetzung. Klasse auch die Gitarrearbeit von Frank Hannon und Dave Rude die agieren dermaßen klasse zusammen auch mit tollen Soloparts ohne zu abgefahrenes Zeug zu spielen, sehr melodisch, dass es eine wahre Freude ist .

Wie gesagt „Alive in Europe“ ist ein sehr authentisches Livealbum ohne geschönte Stellen und Overdubs hier regiert der Spaßfaktor und kommt auch so bestens rüber - absolut mitreißend mit toller Atmosphäre. Bei der nächsten Tour bin ich jedenfalls sicher dabei!

Für alle TESLA Fans ist dies hier sowieso eine Pflichtveranstaltung und wer diese wirklich hervorragende Formation bisher noch nicht kannte und auf erdigen Hardrock abfährt, muß hier einfach zuschlagen.



Tracklist:

01. Forever More

02. I Wanna Live

03. Modern Day Cowboy

04. Heaven's Trail

05. What A Shame

06. Shine Away

07. Love Song

08. What You Give

09. The Way It Is

10. Breakin' Fee

11. Hang Tough

12. So What!

13. Signs

14. Lil’ Suzie

15. Into The Now



Alive In Europe


Cover - Alive In Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 79:50 ()
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Midgardian Metal

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Dass das lustige Völkchen der Wikinger seinerzeit zur „bildungsfernen Schicht“ gehörte, dürfte allgemein bekannt sein. Dass es aber in den Reihen der Musikindustrie anno 2010 immer noch Leute gibt, die meinen, die heutigen Fans jener lange Bärte und Hörnerhelme tragenden Nordlichter seien auf dem selben Geistesniveau, stimmt erstaunt und erschrocken. Anders kann ich mir nicht erklären, warum eine Band wie WULFGAR aus Schweden überhaupt einen Plattenvertrag bekommen hat. Wenn dieses Quintett eines perfekt beherrscht, ist es das Kopieren der schwedischen Landsmänner AMON AMARTH, die ja auch schon diverse Riffs und Ideen bei großen Bands „entliehen“ haben. Falls es tatsächlich Viking Metaller geben sollte, die nicht zumindest ein paar Hits der Mannen um Fronthüne Johan Hegg kennen, werden diese Leute von „Midgardian Metal“ durchaus positiv überrascht sein, denn nebst einer amtlichen Produktion laufen Stücke wie „Circle Of Runes“ oder der Titelsong runter wie selbst gebrannter Met, können jedoch zu keiner Sekunde das (weitaus bessere) Original verleugnen. Sänger Emil versucht sich in Hegg´scher Artikulation in einer Mischung aus Growls und Screams, die von der Instrumentalfraktion mit abwechselnden Stampfparts und flotterem Midtempo abgesegnet wird. „Midgardian Metal“ ist nicht etwa ein „Tribute-Album“, auf dem eine Band versucht, ihren Einflüssen zu huldigen und dabei weitgehend eigene Songs zu schreiben (wie es zum Bleistift STORMWARRIOR, HOLY MARTYR oder sogar DARKTHRONE tun), sondern ein blasses Abziehbild des Schaffens einer Band, die man ruhigen Gewissens schon zu den Großen der Szene zählen darf. Wer also mal wieder eine amtliche, bollernde und eingängige Geschichtsstunde des hohen Nordens braucht, greift besser zu „Versus The World“, „With Oden On Our Side“ oder „Twilight Of The Thunder God“, die diesem müden, wenn auch professionellen Replikat um Längen überlegen sind. Die Labels sollten lieber mal eigenständigen, kreativen Bands eine Chance einräumen und nicht solche scheinbaren Nummer-Sicher-Plagiate unters Volk jubeln!

Midgardian Metal


Cover - Midgardian Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:57 ()
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Sulphur

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SHEMHAMPHORASH haben 2003 ihre letzte Scheibe rausgebracht, so dass ihr neues Lebenszeichen in Form von „Sulphur“ dezent überraschend kommt. Und die Frage aufwirft, womit sich die Katalanen die Zeit vertrieben haben – Songwriting kann es nicht gewesen sein, dafür sind die neun Songs zu unspektakulär geworden und bieten nicht mehr als den Standard. Überraschende Wendungen gibt es nur selten („Uluntasuneratz”), was nicht reicht, um das handwerklich gut gespielte Album aus der Masse herausragen zu lassen. Für das Design ihrer Website haben sich SHEMHAMPHORASH erkennbar mehr Zeit genommen, oder zumindest mehr Ideen gehabt. Was sie auf Platte gebannt haben, kommt da nicht ran und hätte von ein paar Stunden mehr im Proberaum stark profitiert. So bleibt „Sulphur“ ein Album, das Black Metal-Maniacs genügen wird, abseits davon aber kaum jemand interessieren dürfte.

Sulphur


Cover - Sulphur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:9 ()
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Das Leben Vor Dem Tod

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So langsam wird mir das Lager, das sich im Laufe der Jahre um die genialen, doch leider viel zu früh dahingeschiedenen, deutschen Black Metaller NAGELFAR (1993-2002) gebildet hat, regelrecht unheimlich! Zu durchweg starken bis überragenden Bands und Projekten wie GRAUPEL, TRUPPENSTURM, VERDUNKELN, ABUSUS oder THE RUINS OF BEVERAST (die alle dem Aachener „Wod Ván“ zugehörig sind) gesellt sich mit SIMPLE EXISTENZ nun eine weitere Ein-Mann-Armee, nämlich Zorn, seinerzeit Mitbegründer und Bassist von NAGELFAR, der sich für sein Debüt „Das Leben Vor Dem Tod“ zusätzlich noch seinen alten Kollegen Jander und Sturm von WELTENBRAND ins Haus geholt hat. Der Haufen praktiziert jedoch keinen handelsüblichen Black Metal, denn auf dem Album dominiert eine sehr obskure Mischung aus Doom Metal, Industrial, einem Hauch Deutschrock und einer Prise Gothic. Und gar nicht mal so überraschenderweise funktioniert diese Mischung wahrlich prächtig, denn „Das Leben Vor Dem Tod“ reißt den Hörer in einen Abgrund, den man erst nach mehrmaligem Hören wahrnimmt, der sich aber offen und rabenschwarz auftut. Tanzbar oder leicht verdaulich klingt hier gar nichts, obwohl Songs wie „Die See“, „Helden Dieser Welt“, „Mein Licht“ oder „Im Frühjahrsschnee“ durchaus Eingängigkeit und Ohrwurmpotential offenbaren. Auch die Mixtur aus fiesen Screams und Klargesang geht sehr gut auf und betont die Atmosphäre dieses erstklassigen Albums bestens. Am Ende aber bleibt zu sagen, dass dieses Werk nichts für Schöngeister ist, sondern ein erbarmungsloser, zäher, albtraumhafter Höllentrip, zu dem man kaum Vergleiche heranziehen kann, und der einem jegliches Grinsen aus der Visage reißt. Eine der originellsten und finstersten Depri-Platten seit längerer Zeit!

Das Leben Vor Dem Tod


Cover - Das Leben Vor Dem Tod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:42 ()
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Return To Eden

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Keine echte 80er Jahre Party ohne ULTRAVOX einer Band mit ihrem charismatischen Sänger und Frontmann Midge Ure als Aushängeschild an der Spitze. Mit ihrem ganz speziellen Wave Sound gehört man zu den prägendsten Bands jener Zeit als Synthie-New-Wave-Pop (Rock) absolut angesagt war. Von den Briten stammen solche Klassiker wie „Hymn“ (nein nicht das „Hymn“ von BARCLAY JAMES HARVEST), „Vienna“, „Dancing With Tears In My Eyes“ oder auch „The Voice“. Mir gefiel bei ULTRAVOX imer besonders der Mix aus düster-molligen Keyboards und diesem, wenn auch natürlich nicht so drückende, kristallklaren Gitarrensound, der hier aber deutlich mehr betont wurde, als bei stiltistisch ähnlichen Kollegen wie DURAN DURAN oder HEAVEN 17.

Ultravox wurde bereits 1974 in London ins Leben gerufen und entwickelte sich aber erst nach dem Abgang von Gründungsmitglied und Sänger John Foxx 1979 und den Einstieg von Midge Ure zu einer der prägendsten Bands der New-Wave- bzw. Romantic-Richtung. Der Sound wandelte sich dabei deutlich vom experimentellen Punk und Glam Rock hin zu einem von Synthies geprägten Stil aber ergänzt auch um rockigere Gitarrenelemente. Von 1980 bis 1986 hatte die Band dann mehrere einstellige Chartplatzierungen in ganz Europa vorzuweisen aber 1988 löste man sich dann sang und klanglos auf.

Dann im letzten Jahr 2009 dass doch überraschende Comeback als sich Midge Ure und Keyboarder Billy Currie zur Vorbereitung der Re-Releases der sechs Studioalben von ULTRAVOX trafen und hieraus die Re-Union Idee entstand. Im Frühjahr 2009 ging man im 1980 Original Line-up (mit Bassist Chris Cross und Schlagzeuger Warren Cann) auf Comebacktour. Hiervon stammen auch dieser Aufnahmen eines Konzertes in London vom 30.April 2009 im dortigen Roundhouse. Von der damaligen „Return To Eden“-Tour (in Anlehnung an das 81er Werk „Rage In Eden'“) werden jetzt eine Doppel-CD plus DVD sowie eine aus den „Highlights“ bestehenden Einzel-CD veröffentlicht.

Leider steht mir nur letztere gekürzte Version zur Verfügung aber hier sind natürlich alle großen Hits mit drauf, für alle alten Fans von Ultravox-Fans gibt es hier zwar kaum etwas neues zu hören außer dem unstrittigen Beweis, dass die Herren es livehaftig noch voll drauf haben. Viele Sachen klingen hier eine Ecke weniger cool und 80er like geglättet sondern schon rockiger man nehm nur mal die klasse Version von „I remember (Death In the Afternoon)“. Die Band ist gut drauf, der Sound ist klar man tobt sich auch instrumental sehr opulent aus Sachen wie das schmissige und selten gespielte „Astradyne“ kommen gut rüber. Die typisch melancholische Grundstimmung in fast allen Tracks wird auch dank des immer noch klasse in Form singenden Ure bestens transportiert. Das hymnisch atmosphärische „Vienna“ hat auch nach fast 30 Jahren nichts von seiner Intensität eingebüßt „Dancing With Tears In My Eyes“ der Überhit kommt deutlich erdiger und beim Refrain etwas gepresst und fast ohne Hall daher aber dafür ist mein persönlicher Favorit „Hymn“ in einer klasse Version enthalten, bei der auch das Publikum lautstark den Refrain begeistert mitgrölt.

Dieses Livealbum gibt auch in einer limitierten Special-Edition bestehend aus zwei CD’s und einer DVD mit 141 Minuten Spieldauer des kompletten Konzertes und dürfte sicher die bessere Alternative darstellen, als das etwas lieblose Gestückel dieser Einzel-CD.

Im April kommen ULTRAVOX auch wieder für einige Termine nach Deutschland zurück.



Return To Eden


Cover - Return To Eden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:21 ()
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Dead To This World

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Bei ARMA GATHAS tummelt sich mit CATARACT-Gründer Simon und ex-BORN FROM PAIN-Sänger Ché einiges an Prominenz und Können, was ihrem Debütalbum „Dead To This World“ anzumerken ist: die Chose aus Metal und Hardcore knallt von Anfang bis Ende. MACHINE HEAD sind da ein ganz großer Einfluss, zudem Groove-Monster Marke HATEBREED. „God’s Wrath“ erinnert an GOREFEST zu seligen “Soul Survivor”-Zeiten, während bei „New Saviour“ ordentlich dem Thrash Metal gehuldigt wird und am Ende sogar Bläser und ein Chor zum Einsatz kommen. Den Songs ist anzumerken, dass sie mindestens mit einem Auge auf ihre Live-Tauglichkeit schielend geschrieben wurden, zum Mitgröhlen, Matte schwingen und Moshen eignet sich jeder einzelne der zehn Tracks (Intro und die beiden Interludes naturgemäß eher nicht). Das klingt alles ganz passabel, nutzt sich aber nach einiger Zeit ab, da ARMA GATHAS zu oft auf Nummer Sicher gehen und das gleiche Muster im Songaufbau nutzen. Alles in Allem eine solide Metalcoreplatte im traditionellen Sinne, die Live und mit fünf Bier im Kopf ordentlich krachen wird.

Dead To This World


Cover - Dead To This World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 36:24 ()
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An Awakening

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JOB FOR A COWBOY, SUICIDE SILENCE, WHITECHAPEL: die Liste an Bands, die beim Hören der THOSE WHO LIE BENEATH-Scheibe in den Sinn kommt, ist lang. Originell ist der Zehn-Tracker schon mal nicht, zudem krankt er schwachen Songwriting, wie es so vielen Konkurrenten im Genre geht. Technisch ist das Geprügel auf hohem Niveau und macht anfangs sogar Laune, „Antagonist“ und „Rise And Fall“ sind ein solider Auftakt, nach dem es aber steil bergab geht. Blastparts, Beatdown, fiese Growls, alles im bekannten Strickmuster geschrieben und zusammengebracht, ohne dass auch nur einmal auf Wiedererkennungswert geachtet wurde oder Groove auftaucht. Ok, manchmal finden sich Perle im Geballer, aber „As The Vultures Circles“ mit dem coolen Solo oder der dann doch mal zu findende Groove bei „Through His Eyes“ retten die Scheibe dann auch nicht. Die Deathcore-Kids werden es lieben, aber die stehen ja auch auf die grässlich bunten Shirts der Bands. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, ebenso wenig über die Tatsache, dass THOSE WHO LIE BENEATH sich hier unter Wert verkaufen.

An Awakening


Cover - An Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:56 ()
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Procella Vadens

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Allzu viele Leute dürften die 2004 gegründete Black Metal-Band um Vespasian (Drums, Gitarre, Akustikgitarre, Bass, Synthies) und Horaz (Gesang, Gitarre, Synthies) noch nicht kennen, hat die auf der Bühne zum Quintett ausgeweitete Band erst zwei Alben aus den Jahren 2006 und 2007 auf dem Buckel, die seinerzeit keine große Presse bekamen. Mein Kollege Memme springt jedenfalls beim Anhören des Drittwerks „Procella Vadens“ im Fünfeck und feiert das Werk als eine der besten deutschen Black Metal-Veröffentlichungen der letzten Jahre, was ich aber nur bedingt teilen kann. IMPERIUM DEKADENZ gehen sehr atmosphärisch zur Sache; stellenweise erinnern ihre mit bombastischen Hintergrundteppichen ausstaffierten Kompositionen etwas an die letzten Scheiben der Finnen MOONSORROW oder die epischen Ergüsse der ebenfalls deutschen Bläckies GEIST, doch verzettelt sich das Duo mitunter in gähnend langatmigen Zwischenspielen der Marke „Á La Nuit Tombante“ oder „The Descent Into Hades“ (mit weiblichem Gesäusel, das aber recht passend wirkt), die zwar gut gedacht sind und die Atmosphäre noch weiter steigern sollen, wirklich starken (und nicht weniger epischen!), „echten“ Schwarzmetall-Hymnen wie „A Million Moons“, „An Autumn Serenade“ oder „Ocean, Mountains Mirror“ wie eine recht überflüssige Bremse gegenüberstehen. Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Jungs das Tempo zu wenig variieren und durchgehend auf Midtempo setzen, was zwar gut zum ausladenden Stil passt, Abwechselung und Aggression aber ein wenig zu kurz kommen lässt. Unterm Strich ist „Procella Vadens“ eine wirklich starke Black Metal-Scheibe, die (nicht nur) allen Leuten gefallen wird, die durchdachte Düstermucke fernab jeder Brutalraserei genießen möchten, die aber als Gesamtkunstwerk nicht ganz so überzeugend ist, wie sie von vielen Kollegen gemacht wird.

Procella Vadens


Cover - Procella Vadens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:15 ()
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Visionism

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Dass aus unserem Nachbarland Polen nicht ausschließlich Knüppelbands großes Potential mitbringen, beweist unter Anderem das Quintett ROOTWATER, bei dem auch BLACK RIVER-Frontmann Maciek Taff mitmischt. Aber während jene Band eher rock´n´rollig zur Sache geht (und deren sehr gutes Debüt „Black´n´Roll“ erst kürzlich erschienen ist), bevorzugen ROOTWATER eine sehr kuriose, genauso gewöhnungsbedürftige wie interessante Mischung aus Alternative-Crossover der Marke FAITH NO MORE, einer Prise Folkrock und teilweise abgefahren-tanzbaren Einschüben, die etwas an WALTARI oder MACHINAE SUPREMACY erinnern. Das liest sich jetzt vielleicht wie eher gewollt als gekonnt, doch die Band versteht es, daraus eingängige, hymnische Songs zu kreieren, die allerdings noch nicht perfekt umgesetzt sind. Tatsächlich verzettelt man sich des Öfteren in dieser wilden Mischung, und der überforderte Hörer wird das stete Gefühl nicht los, dass hier manchmal etwas weniger mehr gewesen wäre. Letztlich haben sich ROOTWATER auf ihrem inzwischen dritten Album sehr große Ziele gesetzt, die sie insgesamt nicht ganz erreichen, an denen andere Bands aber schon im Ansatz gnadenlos scheitern würden. So bleiben mit „Living In The Cage“, „Frozenthal“, dem wilden „Freedom“, dem treibenden „Alive“ oder dem erstklassigen Titelsong einige sehr starke, eigenständige Stücke, die aber eine gewisse Obskurität ausstrahlen. Als Bonustrack gibt´s mit dem superben „Haydamaka“ noch eine geile Mitgröl-Ska-Punk-Nummer zu beklatschen, die das Album würdig abrundet und ein echtes Highlight darstellt. Falls das nächste Werk der Polen auf diesem Niveau liegt, ist der „Tipp“ zum Greifen nah.

Visionism


Cover - Visionism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 60:27 ()
Label:
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