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Addicts: Black Meddle Pt. II

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Spätestens seit der Veröffentlichung ihrer starken Scheibe „Assassins: Black Meddle Pt. I“ genießen die Chicagoer Black Metaller zumindest hierzulande etwas mehr Aufmerksamkeit, manchmal sogar zu viel: wenn sich die Hirnkomapatienten der „Antifa“ erst einmal auf eine Band eingeschossen haben, dann gibt´s auch schon mal Auftrittsverbote. Wenn man dann nicht beichten geht und mindestens dreimal täglich das „Deutschland Verrecke!“ betet, wird man höchstens rot vor Wut, aber egal… ähnlich wie NACHTMYSTIUM-Mastermind Blake Judd erging es seinerzeit ja auch seinem großen Idol Peter Steele, und wenn man genau hinschaut, haben der kürzlich verstorbene Gothic-Gott und der Hippie-Black Metaller eine ganze Menge gemeinsam. Auch Blake Judd verfolgt mit seiner Band eine ganz eigene Philosophie, eine musikalische Vision, die ihn auch in einen erlesenen Kreis mit etwa Tom Warrior, Alex Meilenwald, Selim Lemouchi oder meinetwegen auch Varg Vikernes stellt. Egal, wie die Musik stilistisch variiert, bereichert oder dargeboten wird, es ergibt sich immer ein klares Bild, das zumindest dem nicht-oberflächlichen Hörer nicht verborgen bleibt. NACHTMYSTIUM spielen auf das Nötigste reduzierten Black Metal, dessen psychedelische Grundstimmung nahezu perfekt mit den 70er-Jahre-Melodien (die zum Teil einfach nur göttlich sind!) harmoniert. Auf „Addicts: Black Meddle Pt II“ finden sich ausschließlich Stücke erster Güteklasse, die süchtig machen und deren Intensität regelrechte Gänsehautmomente erzeugt. Allein schon der Übergang vom schreddernden Opener „High On Hate“ zum Ohrwurm-Stampfer „Nightfall“ ist Weltklasse, aber auch das epische „Then Fires“, der tatsächlich etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde Titelsong, das wüste „The End Is Eternal“ oder der überragende, vernebelte Abschlusstrip „Every Last Drop“ sind einfach viel zu geil für diese Welt und werden von einem Großteil der Black Metal-Szene wahrscheinlich gar nicht ernst genommen werden, weil sie nicht ins engstirnige Weltbild des unterbelichteten, immer Camouflage-Hosen tragenden True-Black Metallers passen. Keine Frage: NACHTMYSTIUM sind in dieser Form eine der besten und authentischsten schwarzen Bands der Welt!

Addicts: Black Meddle Pt. II


Cover - Addicts: Black Meddle Pt. II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:5 ()
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Der Tag an dem die Welt unterging

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WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER haben schon mit ihrem ersten Album die Hörerschaft gespalten – was einige für witzig hielten, ließ anderen das kalte Kotzen bekommen. Diese Spaltung wird sich auch mit dem neuem Album nicht ändern, denn die mittlerweile auf fünf Leute angewachsene Band (es gibt jetzt einen echten Drummer) macht auf „Der Tag an dem die Welt unterging“ mit ihrer respektlosen Vermischung von Hardcore, Metalcore und Techno weiter. Das nutzt sich leider viel zu schnell ab, eine inspirierte Platte haben sie nicht geschrieben, anders als BIONIC GHOST KIDS. Von den Texten ganz zu schweigen, die sind genau grenzdebil wie das Merchandise der Band, was unter der Volljährigkeit schwimmende Fans der Band aber nicht stört. Die werden mit „Superföhn Bananendate“ ihren Spaß haben, den Stil der Band kopieren und sich über den Witz scheckig lachen. Alle jenseits der 20 dürften es ab drei Promille ähnlich sehen, vor Erreichen dieses Zustands aber angesichts der handwerklichen Limitierungen und den stumpfen, unwitzigen Songs den Kopf schütteln. SCOOTER sind witziger, BIONIC GHOST KIDS beim Songschreiben gewitzter. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sind weder Fisch noch Fleisch.

Der Tag an dem die Welt unterging


Cover - Der Tag an dem die Welt unterging Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 42:10 ()
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Fight Songs For F*ck Ups

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Das Label People Like You ist schon von jeher ein Qualitätsgarant in Sachen Punkrock, Rock ´n´ Roll und Psychobilly. Bei den meisten Releases kann man dementsprechend bedenkenlos zugreifen und wird nicht enttäuscht werden. Auf ihrem neuen Label-Sampler präsentieren die Dortmunder die Bandbreite ihres Bandkatalogs. Dabei bekommt man für sein Geld ordentlich was geboten: Über fast 78 Minuten werden einem hier ganze 27 Songs um die Ohren gehauen, einer dreckiger und rotziger als der andere. Die Tracklist liest sich beeindruckend, denn hier tummelt sich ein Großteil dessen, was derzeit Rang und Namen in den oben genannten Stilrichtungen hat. Mit dabei sind z. B. die GENERATORS, GLUECIFER, MAD SIN, die BONES, PETER PAN SPEEDROCK, die METEORS, die ADICTS etc. Für eingefleischte Fans der Genres ist diese Compilation allerdings sicher ziemlich überflüssig. Exklusive oder rare Tracks sind hier leider nicht zu finden, und den überwiegenden Teil des Materials werden sie bereits im Plattenschrank stehen haben. Einsteigern wird hier aber ein breiter und spannender Überblick über die Veröffentlichungen von People Like you geboten – noch dazu zum Mid-Price.

Fight Songs For F*ck Ups


Cover - Fight Songs For F*ck Ups Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 77:51 ()
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Blue Sky Noise

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CIRCA SURVIVE haben mit „Blue Sky Noise” einen Major-Deal an Land gezogen, was ihnen die Chance bot, mit David Bottrill zu arbeiten, der sich als Produzent von TOOL, DREAM THEATER und MUSE ausgezeichnet hat. Logisch, dass es beim Sound des neuen Albums keinen Grund zum Meckern gibt, wie erwartet hat er gute Arbeit abgeliefert und einen kraftvollen, klaren Sound geschaffen. Würde aber nichts nützen, wenn CIRCA SURVIVE nicht auch gute Songschreiber wären. Sind sie aber, was den 12-Tracker zu einer zwar nicht sonderlich harten, aber doch flotten, leicht poppigen Angelegenheit macht, vorausgesetzt mit dem leicht quakenden Gesangsstil wird man warm. Dann eröffnen sich leichte Screamo-Nummern, die immer wieder mit tollen Refrains überzeugen, einen verdammt fähigen Bassisten aufweisen und die eigenen Zutaten immer wieder gekonnt variieren. Manche Songs sind relativ sperrige, sich langsam entwickelnde Nummern („Glass Arrows“), während andere flott-poppig sind. Gut hörbar sind alle, was „Blue Sky Noise“ für Screamo-Freunde lohnenswert macht, irgendwo zwischen MY CHEMICAL ROMANCE und RADIOHEAD.

Blue Sky Noise


Cover - Blue Sky Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:44 ()
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A Turn For The Worse

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VENGINCE waren auf Tour mit PRO-PAIN anno 2009 ganz gefällig, ohne wirklich neue Akzente setzen zu können. Das lässt sich auch für ihr neues Album sagen. „A Turn For The Worse“ ist etwas mehr als eine halbe Stunde gefälliger Metalcore, der irgendwo zwischen MAROON, SWORN ENEMY und BIOHAZARD anzusiedeln ist, sich mit der Hinzunahme eines Kebyboards um neue Akzente bemüht (gelingt so gut wie nie) und unter einem merkwürdig klinischem Drumsound leidet. Soweit die Eckdaten. Handwerklich ist das alles ebenfalls nur gefällig, da VENGINCE weder beim bemüht-wütenden Gesang noch beim Runtergeschrubbe der Genre-Standard-Riffs mehr als Mittelmaß zustande bringen. Das setzt sich im Songaufbau fort (wenigstens ist die Scheibe konsequent mittelmäßig), wo sich zu oft Gehörtes aneinander reiht. „A Turn For The Worse“ ist nicht so schlecht, dass sich Spielchen mit dem Titel anböten, aber auch weit entfernt von richtig gut. Mittelmaß halt.

A Turn For The Worse


Cover - A Turn For The Worse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:35 ()
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This Sheltering Night

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STARKWEATHER haben schon immer den unbedarften Hörer verstört, was sich auch mit ihrem neuesten Release „This Sheltering Night“ nicht geändert hat. So merkwürdig (und für viele Fans zu langsam) ihre Outpout-Geschwindigkeit auch ist, so gut sind die Scheiben bisher gewesen, vorausgesetzt eine Affinität für noisige Töne ist da. Denn genau in das Genre fallen STARKWEATHER immer wieder, wenn sich an disharmonische Töne wagen und die Gitarren richtig weit weg vom Hardcore bringen. Aber bevor es zu dissonant, zu noisig wird, kriegen die Herren immer noch die Kurve – „All Creatures Damned And Divine“ macht das in den beinahe neun Minuten klar. Dabei scheint der Song, wie so viele andere auf „This Sheltering Night“ keiner wirklichen Struktur zu folgen, was aber einen merkwürdigen Reiz ausübt, gerade wenn sich Shouter Rennie an leidende Töne wagt. Alles in Allem ist „This Sheltering Night“ ein erwartet nervenzehrendes Album geworden, das mit simplem Hardcore nicht viel zu tun und gleichzeitig dem modernen Hardcore zeigt, wie noisig-verstört die ganze Chose werden kann. Definitiv ein Album das Zeit braucht und nicht für jedermann gemacht ist.

This Sheltering Night


Cover - This Sheltering Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:32 ()
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Destroy The War Machine

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Mit superben Alben wie “Drugs, God And The New Republic” oder “Last Decade Dead Century” haben sich WARRIOR SOUL in den frühen 90er Jahren in die Herzen der alternativen Rock´n´Roll-Szene gespielt. Und obwohl das Potential durchaus vorhanden war, brachte es die Truppe um Gründer Kory Clarke, ähnlich wie die Kollegen FAITH NO MORE, trotz einer großen Fanbasis nie zur Stadionband und löste sich 1995 auf. Nun liegt nach der Wiederveröffentlichung der frühen Werke ein Comeback-Album vor, das stilistisch problemlos in die Kerbe der Klassiker haut. Ganze 14 Jahre nach dem letzten regulären Werk „Space Age Playboys“ besinnt sich die Band auf ihre alten Stärken und veröffentlicht mit „Chinese Democracy“ eine saustarke Platte, die jedoch aufgrund der strunzüblen neuen GUNS N´ROSES-Platte in „Destroy The War Machine“ umbenannt und erneut herausgebracht werden muss. Der Ergebnis ist wahrlich gelungen und enthält mit dem ruppigen Opener „Fuck The Pigs“, dem geilen Groover und Quasi-Titelsong „The Fourth Reich“, dem treibenden „Motor City“ (mein persönliches Highlight!), dem rauen Stampfer „Bad News (Rock´n´Roll Boyfriend)“ oder der Hymne „She´s Glaswegian“ eine ganze Schippe an Hits, die ebenso eingängig wie authentisch aus den Boxen dröhnen. Alte Fans der Band werden mit „Destroy The War Machine“ erstklassig bedient, und es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob das Album an die Klassiker herankommt, während auch Leute, die WARRIOR SOUL bislang nicht kannten und auf rotzigen, modernen Rock´n´Roll stehen, hier unbedingt mal reinhören sollten. Eine echt starke Leistung!

Destroy The War Machine


Cover - Destroy The War Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:50 ()
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In The Blink Of An Eye

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Japanische Bands zeichnen sich ja oft durch einen gewissen Grad an Durchgeknalltheit aus. Bei FACT hält sich der exotische Faktor aber in Grenzen und beschränkt sich hauptsächlich darauf, dass die Bandmitglieder bei ihren Live-Shows traditionelle japanische Masken tragen. Der Sound ihres zweiten Albums „In The Blink Of An Eye“ kommt vielmehr ziemlich amerikanisch daher. Emocore der heftigeren und flotteren Sorte ist hier angesagt, der sich zwar teils durch ungewöhnliche und fast schon progressive Riffs und Beats auszeichnet, insgesamt aber doch ziemlich glatt und sehr melodisch klingt. Dafür sorgen alleine schon die Vocals, die fast durchgehend clean und zudem oft mehrstimmig und mit Effekten beladen sind. Die Songs selbst überzeugen auch nicht wirklich, so richtig will sich nichts festsetzen. Originell werden FACT dann, wenn sie mit schrägen Sounds experimentieren oder mit „1-3“ zwischendurch einfach mal einen mit Spielkonsole-Sounds durchsetzten Drum ´n´ Bass-Track einschieben. Solche abgefahrenen Passagen werden aber nur selten geboten, und trotz der beeindruckenden Energie, die die Band an den Tag legt, wird die Scheibe schnell etwas eintönig. Im Ansatz ist „In The Blink Of An Eye“ also durchaus interessant, letzten Endes stand aber wohl die Massentauglichkeit im Vordergrund.

In The Blink Of An Eye


Cover - In The Blink Of An Eye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 34:2 ()
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Hammer Of The North

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Mit „Wolf´s Return“, ihrer 2005er Mischung aus traditionellen Klängen, Stoner Rock und Doom Metal, haben sich die Schweden GRAND MAGUS einige Sympathien im Underground erspielt; der 2008er Vorschlaghammer „Iron Will“ war ein erstklassiges Old School-Brett, das nun mit „Hammer Of The North“ seine würdige Fortsetzung findet. Noch immer dominieren furztrockener Groove und die ungeheure Authentizität, die Ausflüge in die Moderne oder klangliche Experimente gar nicht erst aufkommen lässt. Das Trio spielt einfach nur Metal, der sich aber wegen seiner leichten Kauzigkeit sehr angenehm von der großen Masse pseudo-„echter“ Kapellen abhebt. GRAND MAGUS stehen seit jeher eher in der Tradition von BLACK SABBATH, CANDLEMASS, TROUBLE oder meinetwegen auch MANILLA ROAD oder BROCAS HELM und liefern auf „Hammer Of The North“ durchweg erstklassige Songs wie den flotten Opener „I, Jury“, den fetten, rifflastigen Titelsong, die Walze „Mountains Be My Throne, die geile Hymne „Northern Star“ (Killer!), den fixen Banger „At Midnight They´ll Get Wise“ oder den epischen Rauswerfer „Ravens Guide Our Way“ ab, die jeder Fan von purem, waschechtem Edelstahl einfach gehört haben muss! Die Jungs legen nach „Iron Will“ noch ein paar Kohlen nach und veröffentlichen hier eines der traditionellen Highlights des Jahres 2010. Hut ab!

Hammer Of The North


Cover - Hammer Of The North Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:50 ()
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Eyes And Nines

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TRASH TALK sind Assis, keine Frage. Genauso dreckig-speckig wie ihre Live-Shows kommt „Eyes And Nines“ daher, ihr nicht einmal 20 Minuten langer 10-Tracker. Überraschenderweise nicht via Deathwish, sondern bei Hassle Records, was aber nicht dazu geführt hat, dass sich die Kalifornier in irgendeiner Weise angepasster zeigen würden. Im Gegenteil, die zehn Songs sind kompromisslos und punkig wie eh und je, kurze Eruptionen vertonten Frustes und Wut über die Gesellschaft. Geschrei als wichtiges Werkzeug, brachiale Gitarrenarbeit und immer wieder ruhige Abschnitte, die zum Verschnaufen und ungläubiges Bestaunen der eigenen Zerstörung herhalten müssen. Ähnlich wie CEREMONY atmen TRASH TALK den Geist alter HC/ Punk-Bands, als das Genre noch kein Tummelplatz geschniegelter Studenten und hipper Mediendesigner war.

Eyes And Nines


Cover - Eyes And Nines Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 17:21 ()
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