Review:

The Pusher

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BEISSERT liefern mit ihrer zweiten Scheibe eine ganz eigenwillige Mischung ab. CROWBAR, PANTERA gemixt mit LIFE OF AGONY und NEVERMORE, so wird der Stil beschrieben und trifft es auch ungefähr. Ständig wechselt die Band ihren Stil und das auch gerne mitten in einem Song. So beginnt beispielsweise der Titeltrack "The Pusher" mit brachialen Gitarren und wechselt nach ca. zweieinhalb Minuten in einen Kindergesang mit cleaner Gitarrenbegleitung. Es folgt ein gitarrenlastiger ins Hardcore tendierender Song namens "Die Dunkelheit Uns Mit Sich Nimmt", bevor mich plötzlich ein eher klassiches Klaviersolo als eigener Track namens "Die fabelhafte Welt Der Agonie" begrüßt. Richtig negativ fällt mir bei den Songs die Produktion auf. Die Instrumente wirken manchmal im Verhältnis zum Gesang nicht perfekt abgemischt. Der Gesang ist in der Regel ein wenig zu leise und wirkt, als würde der Sänger im Hintergrund (insb. bei "Unaussprechliche Kvlten") aktiv sein. Herausgreifen will ich aber die Songs "Gedanke und Erinnerung", der ein schönes Klavieroutro besitzt. Bei "Bloodsown" ist man sich eigentlich sicher, einen guten PANTERA Song zu hören: Kraftvolle, tief gestimmte Gitarren und ein Gesang (leider wieder zu leise), der Phil Anselmo in nichts nachsteht. Zusammenfassend ist "The Pusher" eine außergewöhnliche Scheibe. Niemand kann der Band eine fehlende Originalität nachsagen. Trotzdem ist die Mischung hier so wild, dass ich bezweifel, dass die Band einen größeren Fankreis gewinnen wird.

The Pusher


Cover - The Pusher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:17 ()
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Tattoos & Tequila

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Ein großer MÖTLEY CRÜE-Fan war ich ehrlich gesagt noch nie, ja ein paar sehr gute Partysongs hatten die schon im Programm aber albumtechnisch haben mich die wenigsten Scheiben in den 80ern so richtig komplett begeistert, solide ja aber mehr nicht. Sänger VINCE NEIL ist jetzt mit einem Soloalbum am Start, nach der doch recht aufsehenerregenden Bandbiographie seines Bandkollegen NIkKI SIXX aus dem letzten Jahr mit „The Dirt“ endlich mal wieder ein musikalisches Lebenszeichen, sehr passend für ihn auch mit „Tattoos & Tequila“ tituliert.

Und diese drittes Solowerk kann sich wirklich gut (an)hören lassen nach „Exposed“ und „Carved in Stone“ bringt er jetzt neun Covertracks sowie zwei ganz neuen Stücke zu Gehör und überzeugt mich komplett von Anfang bis Ende.
Der selbstgeschriebene Titelsong ist stilistisch absolut typisch in Richtung Partysleaze der Marke "Smokin' in the Boys Room“ aber es fällt hier gleich etwas auf Vince singt deutlich weniger rotzig wie man es sonst so gewohnt war aber kommt auch cool rüber. Es geht eher klar-kräftig zu und kommt manchmal geradezu „brav“ im Foxstile daher wie beim Klassiker von CCR (Creedende Clearwater Rivival) mit "Who Will Stop The Rain“ ziemlich nah am Original aber soundlich nicht so verstaubt nur das Timbre von Fogerty fehlt mir dann doch ein wenig. "Another Bad Day" is noch ne eigene Nummer und auch hier geht es eher bedächtig zu, ein gediegenes Arrangement ne echt schöne Melodie sehr entspannt und trotzdem groovy.

Dann "He's A Whore" von CHEAP TRICK, kannte ich gar nicht aber ist ein guter Song und hier um Längen besser als die Vorlage, weil einfach frischer und fetter. Auch sehr klasse geraten „AC/DC“ von THE SWEET“ da geht’s gut ab, klingt voll nach Crue wie in besten Zeiten. Die Produktion ist ebenfalls druckvoll gehalten, sehr groovy mit Bassbetonung stilistisch bewegt sich der Junge gekonnt quer durch Glam, Pop, Rock, Punk und auch etwas Country, die Breite der ausgesuchten Bands spricht ebenfalls für sich.

„Viva Las Vegas" kommt klasse rockig daher, deutlich besser als das abgedroschen Original und die zu aufgemotzte ZZ TOP Version von vor zig Jahren. Da ist „Beer Drinkers and Hell Raisers" von ZZ Top in einer etwas anderen Interpretation jedoch erstaunlich cool und frisch geworden und nicht ganz so versumpft wie von den Rauschebärten selbst. Er traut sich tatsächlich auch an die SCORPIONS rann und bringt "Another Piece Of Meat“ net ganz schlecht aber für mich die am wenigsten gelungen Version der Scheibe. Klasse hingegen sind besonders eher artfremde Sachen wie "Bitch Is Back" von Sir ELTON JOHN geworden. "Nobody's Fault" ist nicht gerade der Klassiker von AEROSMITH paßt aber ebenfalls bestens auf sein Timbre, da vergisst man tatsächlich Mister Langzunge Steven Tyler, sehr gelungen auch das Vocodergitarrensolo.

Ne verkappte Punknummer mit "No Feelings" von den SEX PISTOLS steht auch auf dem Programm und es klappt tatsächlich und auch THE HOLLIES werden mit einer staubfreien "Long Cool Woman" Version wieder bestens zum Leben erweckt.

Selten hat mich eine Platte aus dem Nichts so überzeugt, der passende Sommersoundtrack für dieses Jahr, gute Unterhaltung macht echt Spaß zuzuhören und meinen Respekt an Mister VINCE NEIL auch für das passende Cover. Also werft den Grill an und dann Tequila bitte anrollen lassen ob mit oder ohne Tattoos.

Tattoos & Tequila


Cover - Tattoos & Tequila Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:15 ()
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Judgement Day

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Die kanadische Metaller von DERAILED um Bandleader Dean Boland warten mit einem echt fetten Promo-Auftritt auf. An Selbstbewusstsein scheint es den Jungs also schon mal nicht zu fehlen. Dass das Cover dies nicht ganz halten kann ist eher nebensächlich, schmälert aber erst mal den oberflächlichen Eindruck. Also rein damit. Nach einem mal wieder nutzlosen 1-Minuten Intro wird erst mal demonstriert das man ganz toll Gitarrenspielen kann, auch die Gitarreriffs machen Spaß – aber kompositorisch ist „Adrenaline“ eher Massenware. Ganz anders bei den beiden folgenden Tracks. Der Bandsong „Derailed“ hat eine deutliche METALLICA-Affinität was Riffing und Stimmlage von Sänger Johnie Sin angeht (und das zieht sich durch das ganze Album), Eigenständigkeit ist hier weniger, dafür macht der Song aber trotzdem was her. Vieles bei DERAILED klingt nach Hetfield-Light bis MEGADETH; nach Thrash-Anleihen, versehen mit melodischen 80er-Metal und ruhigen Passagen sowie öfters mal nach rockenden Nickelback Zitaten. Der folgende Titeltrack „Judgement Day“ schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der Vorgänger und animiert zum steten Mit-Bangen. Recht stark dann die Songs im Mittelteil der Scheibe (das treibend eingängige „Rush“ – bester Songs der CD, das fast schon Balladen-mäßige „I’d Love To Change The World“ und der Mid-Tempo Rocker „Skinned“) bevor es nach hinten raus leider doch schwächer wird. So darf man der Band aus Calgary mit „Judgement Day“ sicherlich ein gutes Album attestieren, das aber vor allem auch Potential zeigt, das nicht immer ausgeschöpft wurde.


DERAILED aus Kanada wurden 2008 gegründet und legen mit „Judgement Day“ ihre Debut Scheibe vor. „Judgement Day“ bietet soliden Heavy Metal der seine Wurzeln bei Bands ala Rush, Kings X oder Judas Priest hat. Leider fällt mir an der Scheibe schon was auf, bevor ich den Silberling überhaupt in den CD Player lege. Das Cover der Scheibe ist nicht gerade der Hit. Es hat allerbestens Hinterhof Qualität und kommt diletantisch rüber. Nach den ersten Stücken fällt mir auf, dass mich der Sound auch und vom Sofa bläst, er kommt zum großen Teil drucklos daher. Musikalisch legen die Kanadier nach einem langatmigen Intro dann gleich mal richtig los. Wurde auch Zeit. Schwerpunktmäßig liegt das Hauptaugenmerk bei DERAILED auf deren Gitarrist, Songwriter, Producer und Bandleader Boland, der auch ordentlich das ein oder andere Klasse Solo aus der Hüfte zaubert. Echt cool, da das ein oder andere Solo schon ein wenig an alte MEGADETH Platten (Rust In Piece oder Piece Sells...) erinnert. Leider bleibt aber auch festzuhalten, dass keiner der Songs auf „Judgement Day“ so richtig sticht. Auch wenn bei „SHINE“ versucht wird, spielerisch ein bisschen in die Trick-Kiste zu greifen und die VICIOUS RUMORS Keule raus zu holen. Schade, das so was nicht durchgängig gelungen ist. Zusammenfassend kann man festhalten, dass DERAILED mit „Judgement Day“ in Ansätzen zu gefallen wissen, denn der kanadische vierer beherrscht seine Instrumente, keine Frage. Andererseits zieht der Sound und zu viele charakterlose Stücke die Scheibe runter. Jeder der auf True Old Heavy Metal steht, wird an den Songs von DERAILED gefallen finden. Potential ist vorhanden, mal abwarten was draus wird. (ah)

Judgement Day


Cover - Judgement Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:12 ()
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Nebel Der Erinnerungen

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Das Label Ván Records steht wie kaum eine andere Düsterschmiede für anspruchsvolles Schwarzmetall jenseits aller Satan-und-Deibel-Klischees, und somit verwundert es nicht, wenn sich dort mit den Nürnbergern FREITOD eine weitere Band anschickt, die Black Metal-Szene (zumindest den nicht engstirnigen Teil davon…) mit abgrundtiefen Klängen zu bereichern. Die von B. Hiller (der inzwischen von G. Eisenlauer ersetzt wurde) und R. Seyferth gegründete Formation haut mitnichten in die Hochgeschwindigkeitskerbe und versucht auch nicht, möglichst aggro und angepisst zu klingen. Und trotz der basischen, zur Musik passenden, leicht räudigen Produktion wird man hier nur indirekt und bei genauem Hinhören an die Urväter der Dunkelstahlszene (HELLHAMMER, DARKTHRONE, MAYHEM, BURZUM,…) erinnert, die aber natürlich allgegenwärtig sind. FREITOD setzen auf Atmosphäre, und es ist fast schon mutig, ein Album mit einem beinahe Gothic-lastigen Stück wie dem erstklassigen „Ein Neuer Tag“ zu eröffnen. Bis zum abschließenden, ebenfalls superben (und nur textlich etwas platten) Doomer „Abwärts“ fährt das Duo alles auf, was starken Black Metal ausmacht. So ist „Ein Ende“ eine treibende, nach vorne peitschende Nummer, während das nachfolgende „Eine Endlose Niederlage“ mit seinem „Uffta“-Beat auch fast von jüngeren SATYRICON stammen könnte. Aber auch „Pure Manipulation“ oder „Diese Narben“ zeugen von der Fähigkeit dieser Band, ihre Einflüsse in eigenes, starkes Material zu verpacken. Nur im Gesamtfluss kommt „Nebel Der Erinnerungen“ nicht ganz so mitreißend und irgendwie ein wenig langatmig herüber, was das Ding am Ende auch knapp den „Tipp“ kostet. Dennoch sind FREITOD ein heißer Anwärter, im deutschen Genre-Underground eine echte Nummer zu werden!

Nebel Der Erinnerungen


Cover - Nebel Der Erinnerungen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:39 ()
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Vertrieb:
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A Life Spent Dying

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Das Sextett aus Arizona gehört in der heimischen, regionalen Szene zu den festen Größen in Sachen Doom/Death Metal und ist seit seinem zuerst selbst veröffentlichten Debütalbum „Anhedonia“ (2002) drauf und dran, sich auch außerhalb der USA eine größere Anhängerschar zu erspielen. Mit dem nicht unklischeehaft betitelten dritten Werk „A Life Spent Dying“ schicken sich die Herren Medina, Burning, Clark, Leeds und Co. an, an gleich gesinnte etablierte Trauergenossen anzuschließen. In diesem Zusammenhang kann man etwa Referenzen wie (ältere) MY DYING BRIDE, SWALLOW THE SUN oder MOURNING BELOVETH nennen, in deren Reihe FALL OF EMPYREAN gerne ihren Platz hätten. Nur gelingt dieses Vorhaben nur teilweise, denn „A Life Spent Dying“ besitzt nicht die Intensität, die jene Bands auf ihren entsprechenden Werken aufgefahren haben. Einen absoluten Füller wie den instrumentalen Titelsong können gelungenere Stücke wie „Breathe Deep The Cinders“ oder „A Long Silence“ (für mich der stärkste Song der Scheibe) nur bedingt kaschieren. Viele Passagen auf dem Album hat man einfach schon woanders in gelungenerer Form gehört, so dass FALL OF EMPYREAN zumindest mit diesem Album noch nicht aus der zweiten Reihe ausbrechen werden. Trotzdem sollten sich Genre-Fans den Namen ruhig mal notieren, denn ich zweifele andererseits nicht daran, dass die Band hier noch eine Steigerung schaffen könnte.

A Life Spent Dying


Cover - A Life Spent Dying Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:54 ()
Label:
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Ad Discipulum

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Beim Schwarzmetall-Duell zwischen Frankreich und Italien steht es bislang eindeutig 1:0 für unsere Baguette essenden Nachbarn, die in den letzten Jahren heimlich eine weitgehend anspruchsvolle und eigenständige Szene mit ein paar echten Aushängeschildern etabliert haben. Auf der Stiefelinsel hat man sich bisher mit der Nachahmerrolle begnügt und nur vereinzelte Duftmarken hinterlassen. Über mehr kommen auch die Vollgas-Satansheimer NEFARIUM nicht hinaus, da sie weitestgehend belanglosen Black Metal im Stil (aber nicht in der Qualität!) von DARK FUNERAL oder MARDUK zusammenhämmern, dabei aber durchgehend blass wirken. Vor allem die monotonen Growls von Gitarrist Carnifex, die eher zu einer Death Metal-Band passen würden, sind auf die Dauer eher ermüdend und weit von den bösartigen Screams eines Emperor Magus Caligula oder Mortuus entfernt. Da nützen auch die druckvolle – und für meine Begriffe etwas zu glatt gebügelte – Produktion von KING DIAMOND-Spezi Andy LaRocque und Gastbeiträge von Archaon (1349) und Wildness Perversion (MORTUARY DRAPE) nix mehr: „Ad Discipulum“ mag für High Speed-Bläckies ein Reinhören wert sein, aber ein essentielles, mitreißendes Werk klingt trotz der hörbaren Fähigkeiten der Beteiligten definitiv anders.

Ad Discipulum


Cover - Ad Discipulum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:22 ()
Label:
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Dirt

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Die aus dem Süden Wales kommende Rockband KIDS IN GLASS HOUSES hatte in 2008 mit ihrem Debüt „Smart Casual“ ein Ausrufezeichen in ihrer britischen Heimat gesetzt und dabei einige Newcomer-Auszeichnungen geerntet. Dementsprechend hoch dürften die Erwartungen an ihr zweites Werk gewesen sein. Und da man eine Erfolgsformel nicht leichtfertig über Bord wirft, gibt es auch auf „Dirt“ keine großen Überraschungen. Sänger Aled Philips und seine vier Mitstreiter (Joel Fisher und Iain Mahany an den Gitarren, Bassist Andrew Shay und Schlagzeuger Phil Jenkins) bieten Gute Laune Mucke, irgendwo zwischen Britrock, Pop und leichtem Collegerock, immer versehen mit schnell ins Ohr gehenden Refrains. Dabei wagt man wenig und schielt hörbar auf Airplay. Und so dürfte es nicht verwundern, dass Songs wie der typische Radiorocksong „The Best Is Yet To Come“, die zugegebenermaßen sehr eingängige Single „Youngblood (Let It Out)“, die recht angenehme Ballade „The Morning Afterlife”, sowie „Matters At All“ und „Undercover Lover“ (mit weiblichen Vocals des britischen Pop-Sternchens Frankie Sandford – dürfte wohl die nächste Single sein) auf der Insel sicher häufiger im Radio laufen werden. Natürlich klingen KIDS IN GLASS HOUSES äußerst Massenkompatibel und liefern einen Soundtrack für eher oberflächlich feiernde Teenies. Nichts desto trotz werden die Waliser damit nicht nur auf den britischen Inseln erst mal Erfolg haben und auch hierzulande ihre Zielgruppe finden. Wir lange das mit dem Sound und der britischen Presse gut geht? Wir werden sehen?

Dirt


Cover - Dirt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:22 ()
Label:
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Collisions And Castaways

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Über die Stimme von 36 CRAZYFIST-Sänger Brock Lindow ist jetzt schon eine Menge geschrieben worden, aber wenn es darum geht, was "Collisions And Castaways" besonders macht, ist es eben die Benutzung dieser Stimmbänder. Das witzige daran: Metalcore-Shouter, die nicht richtig singen können, gibt es ja wie Sand am Meer, das lustige an Lindow ist aber, dass sich seine cleane Stimme cremig ins Ohr einschmeichelt, während sich seine Shouts teilweise anhören wie das Gekläffe eines geschlagenen Hundes. Gut, 36 CRAZYFISTS sind dafür berüchtigt, dass eben diese Stimmbänder live ab und zu ihren Dienst versagen, aber wir reden hier über "Collisions And Castaways". Zum inzwischen fünften Studioalbum in disziplinierten 10 Jahren räumen wir jetzt endlich mit dem Alaska-Klischee auf, denn im nördlichsten Bundesstaat der USA wohnen die vier Mitglieder von 36 CRAZYFISTS schon lange nicht mehr. Es macht auch nur Sinn, eine Band lokal zu verorten, wenn dadurch ihr Stil signifikant beeinflusst wird (siehe Göteburg, zum Beispiel). 36 CRAZYFISTS haben sich über die vergangenen Jahre deutlich im Rahmen ihrer Roadrunner-Labelmates weiterentwickelt. Mit dem Wechsel zu Ferret Music in den USA (für Europa bleibt alles beim alten) scheinen sie sich jetzt auch davon freizuschwimmen. Als Anzeichen dazu nehme ich das ruhige Instrumental "Long Road To The Late Nights", das in sich ruht und stilsicher groovt. Keine Angst, wer bei 36 CRAZYFISTS im Moshpit abgehen will, kann das weiterhin zu "Trenches", "Whitewater" oder "The Deserter". Aber den Schritt weg von der Austauschbarkeit von drölfundneunzig anderen Bands machen 36 CRAZYFISTS mit Songs wie "In The Midnights", "Carving in Spirals" oder "Mercy And Grace", in denen sich Ruhe und Aggression vor dem Hintergrund von großen Gitarrensounds tolle Duelle liefern und dazu große Melodien und punktgenaue Raserei in den Ring schmeißen.

Collisions And Castaways


Cover - Collisions And Castaways Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:10 ()
Label:
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Das Neue Land

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Die Magdeburger Wikinger haben 2007 mit ihrem Debütalbum „Aus Alter Zeit“ eine echt positive Überraschung abgeliefert, denn im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Genre-Bands hat das Quartett nicht auf schwülstige Keyboard-Dudeleien gesetzt, sondern der klassischen, traditionellen Metal-Instumentierung den Vortritt gelassen. Das Ergebnis klang in etwa wie eine nicht gerade originelle, dafür aber treffsichere, hymnische Mischung aus AMON AMARTH und RUNNING WILD. Auf dieses Pferd setzen TARABAS auch auf ihrem jüngsten Streich „Das Neue Land“, auf dem man zwar von abwechselnden Screams, Growls und sogar Klargesang (alle vier Bandmitglieder steuern Gesang bei!) verwöhnt wird, jedoch ebenfalls von pompösen Klimperorgien verschont bleibt. Lediglich in Sachen Songwriting kommt „Das Neue Land“ etwas schwerfällig und langatmig (nicht unbedingt verwunderlich bei 75 Minuten Spielzeit…) daher, denn es braucht schon ein paar Durchläufe, bis Stücke wie „Der Niedergang“, „Hinter Den Toren“ oder das geile „Bruderschaft“ ihre Duftmarke hinterlassen; und selbst dann wirken sie über weite Strecken noch zäh und ein wenig mit angezogener Handbremse gespielt. TARABAS hätten hier aus ihrem wirklich eingängigen, effektiven Stil noch Einiges mehr herausholen können, so dass das Album am Ende nicht komplett überzeugt und sogar erst nach dem starken Debüt ins Ziel läuft.

Das Neue Land


Cover - Das Neue Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 75:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Guilty As Charged

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BITTER END sind die Antithese zum Studenten-HC, der sich um sich selbst dreht und möglichst komplex klingen will, ja oft sogar die eigene Identität verleugnet (siehe DEFEATER). BITTER END sind der Sound des New York Hardcore anno 2010, mit politischen Inhalten und musikalisch voll auf die Fresse. Für Feinheiten nehmen sich die Herren zwar immer mal wieder Zeit, wie das Ende von „Unjust“ mit den Percussions zeigt. Richtig wohl fühlen sich BITTER END aber im metallisch beeinflusstem Hardcore, dem auch eine Double Bass nicht fremd ist und der sich vorwiegend im Mid-Tempo bewegt. Trocken ins Gesicht, die Wahrheiten ins selbe brüllen und fertig. BITTER END schaffen es, den NYHC-Sound zu entstauben und als Gegenpol zum Studenten-Core zu etablieren. Danke dafür!

Guilty As Charged


Cover - Guilty As Charged Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:26 ()
Label:
Vertrieb:

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