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Man Of Two Visions

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Jake Adams sagt einem vielleicht noch nicht, sein Bruder Pete hingegen dürfte als Kopf der Durchstarter BARONESS hinlänglich bekannt sein. Zusammen haben die beiden schon seit 2002 VALKYRIE am Start, bei dem sie ihre Liebe zum guten alten Rock und Metal der späten 70er und der 80er ausleben BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, ST. VITUS und was einem sonst noch an kultigen Kapellen einfällt, bei VALKYRIE finden sich die wieder. Dazu passt der Sound, der sehr warm ist und das Schlagzeug betont, während die beiden Gitarren in den Hintergrund gerückt wurde, ohne dabei unterzugehen. Dem Gesang wurde viel Platz eingeräumt, was der klaren Stimme gut tut und ihre Rolle als Schlüsselelement im Band-Sound unterstreicht. Viel wichtiger als alles andere aber sind die Songs, die die Adam Brothers geschrieben haben: einfach, rockend, dabei immer wieder Erinnerungen an selige Vinyl-only-Zeiten weckend und weder zu doomig noch zu verkifft klingend. „Man Of Two Visions“ ist eine ehrliche Rockplatte geworden, die mehr als eine platte Hommage an eigene Jugendhelden ist. Schön.

Man Of Two Visions


Cover - Man Of Two Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 37:29 ()
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Rohnert Park

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CEREMONY haben mit jedem ihrer Tonträger den alten, wütenden HC/ Punk aus den Anfangstagen des Genres beschworen, als trend- und konsumfreudige Studenten noch nicht die Mehrheit der Beteiligten (aktiv wie passiv) stellten. Ganz im Sinne von BLACK FLAG und DEAD KENNEDYS, weit weg von DEFEATER und HAVE HEART, um mal bei Labelkollegen zu bleiben. Die nach dem Herkunftsort der Band betitelte neue Scheibe ist das konsequente, erwartete weitere Beschreiten des eingeschlagenen Weges, wenngleich auch zugänglicher und nicht so extrem roh und wütend wie noch „And Still Nothing Moves You“ beispielsweise war. Der Gitarrensound hat sich verändert, anno 2010 klingt der sehr stark nach Surfgitarren, angetrieben von simpel-effektiven, sehr punkigen Rhythmen. Shouter Ross jammert, schreit, wütet dabei wie gehabt und unverändert, kann aber immer wieder Überraschungen wie dem clean gesungenen „Moving Principles“ aufwarten (das mit seinem trägen Grundtempo sowieso aus dem Rahmen fällt). Alte NIRVANA fallen im Laufe des Albums immer mehr als Einfluss auf, was gut zu den Punk-Wurzeln der Kalifornier passt. „Rohnert Park“ ist eine halbstündige Abrechnung mit dem American Way of Life, voller Hass, voller Verbitterung, voller Verachtung. Treffend vertont, mit auf den Punkt kommenden Texten und kurzen, präzisen Schlägen genau wie antäuschend und dann umso heftiger zuschlagenden Songs. Ein dickes Fuck Off an so viele Leute, Trends, Genres, Entwicklungen, das es eine Freude ist!

Rohnert Park


Cover - Rohnert Park Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 35:51 ()
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Equal In The Eyes Of Death

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Bei GODHATE ist das auch so ein auf und ab, zwischen zwei Alben kann bei den Schweden schon mal eine Spanne von fünf Jahre liegen. „Equal In The Eyes Of Death“ kommt da vergleichsweise fix in die Läden, nur zwei Jahre nach „Anguish“ (und immer noch beim gleichen Label). Gitarrist, Sänger und Bandkopf Tony prügelt sich mit seinen Kollegen durch elf Songs, die den erwartet brutalen Death Metal mit US-Einschlag bieten, irgendwo zwischen MALEVOLENT CREATION und AEON/ DEFACED CREATION, wie „In Praise Of Sin“ beispielhaft zeigt. Flott nach vorne, mit verständlichem Growling und immer einem Auge darauf, dass ein anständiger Groove zustande kommt, haben GODHATE ihre Songs aufgebaut, was ihnen nach deutlich mehr als zehn Jahren Bandgeschichte problemlos gelingt. So prügeln sich die antichristlichen Schweden durch knapp 40 Minuten gut gemachten Death Metals mit erwartet fiesen Texten. Langweilig wird die Chose nie, dank der guten Produktion klingt es auch sehr ansprechend, was „Equal In The Eyes Of Death“ für Totmetaller mehr als interessant machen sollte. Es ist GODHATE zu wünschen, dass ihnen mit diesem Album endlich der Sprung weg vom Geheimtip gelingt, das Potential dazu haben sie!

Equal In The Eyes Of Death


Cover - Equal In The Eyes Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:8 ()
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New Blood

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THE OTHER sind sicher die bekannteste Horrorpunk-Band Deutschlands, vielleicht sogar Europas. Nach Konzerten u. a. mit Bela B., THE 69 EYES, THE CULT oder den MISFITS sind die Kölner jetzt mit ihrem vierten Album am Start. Und auf diesem gehen sie direkt von Anfang an ordentlich zur Sache. Nach einem kurzen Grusel-Sound-Intro geht es mit dem eigentlich Opener „Back To The Cemetery“ nämlich überraschend flott und sogar leicht thrash-lastig los. Die hohe Geschwindigkeit zieht sich zwar nicht durchs ganze Album, aber das Gaspedal wird immer wieder mal ordentlich durchgedrückt, und genauso sind in den größtenteils punkigen Songs immer wieder Metal-Einflüsse zu hören. Dazu scheinen die Jungs hymnische Ohrwurm-Refrains nur so aus dem Ärmel zu schütteln, und der fette Sound trägt sein Übriges dazu bei, dass man beim Hören einfach nicht ruhig sitzen bleiben kann. Mit „Hier Kommt Die Dunkelheit“ gibt es auch wieder einen auf Deutsch gesungenen Song zu hören. Oftmals sind solche Ausflüge in die Heimatsprache ja ziemlich problematisch, aber hier funktioniert das nicht nur erstaunlich gut, sondern mit seinem genialen Mitgröl-Chorus ist dieses Stück sogar eines der Highlights des Albums. Eine Überraschung bietet dann noch „The Lovesick Mind“, ein Gothic-Rocker, der mit Keyboards auffährt und dadurch an die SISTERS OF MERCY erinnert. Das mag nach Stilbruch klingen, tatsächlich fügt sich das Stück aber bestens ins Album ein und gehört mit seiner düsteren Atmosphäre und seinem tollen Aufbau noch dazu zu den stärksten Nummern der Scheibe. Horrorpunk ist ja ein recht begrenztes Genre, und im letzten Drittel des Albums wiederholt sich dann doch vieles. Trotzdem – vielfältiger und auf einem höheren Niveau als THE OTHER es auf „New Blood“ tun, kann man diese Musik wahrscheinlich gar nicht spielen.

New Blood


Cover - New Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:17 ()
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Blind

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Gut gemachter, intelligenter Grindcore ist so selten geworden. Wenn sich eine Band auf eine der Genre-Meilensteine (in diesem Fall: „Inhale/ Exhale“ von NASUM) beruft, schraubt sie die Erwartungen hoch. Wehe, das wird nix. Andererseits sind EXHALE schon etwas länger aktiv und haben einiges an Erfahrung vorzuweisen, was den 15 neuen Songs anzuhören ist, knallen die doch auf hohem Niveau intelligent aus den Boxen. Das Tempo ist nicht konstant hoch, sondern wird ganz NASUM-like immer wieder durch Mid Tempo-Passagen aufgelockert, die ziemlich moshig ausfallen – „Fools“ ist da ein gutes Beispiel. Die ganze Klasse von Band und Album zeigt sich im Langzeittest, denn im Gegensatz zu vielen anderen Veröffentlichungen im Grindcore wird „Blind“ nicht langweilig, aller Brutalität zum Trotz. Diese saustarke Scheibe kann Prügelfans nur ans Herz gelegt werden, die mit der neuen ROTTEN SOUND schon durch sind und auf neues Futter bis zur nächsten GADGET warten.

Blind


Cover - Blind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 29:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Death Then Nothing

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Warum eine Band mehr als zehn Jahre Pause macht, um dann wieder anzugreifen, ist mir immer schleierhaft. ARMAGEDDON waren bis 1994 aktiv, strichen dann aber die Segel und verpassten so die Chance, mit harter Arbeit und Ausdauer einen Status wie VADER oder BEHEMOTH zu bekommen, was ihre Reunion-Scheibe in einem schiefen Licht erscheinen lässt. 2008 kam das Ding bereits raus, hat aber erst jetzt einen Europa-weiten Vertrieb bekommen. Natürlich orientieren sich die Herren am Death Metal alter Prägung und natürlich schimmern VADER in jedem zweitem Riff durch, was aber nicht schlecht ist. ARMAGEDDON legen zwar keinen Meilenstein vor, aber „Death Then Nothing“ ist immerhin eine grundsolide Death Metal-Scheibe geworden, mit denen sie Mitte der Neunziger für mehr Aufsehen gesorgt hätten als 15 Jahre später in einem deutlich volleren Markt. Produktion, Songwriting und handwerkliche Leistung gehen in Ordnung, so dass die Scheibe für Death Metal-Maniacs durchaus einen Hördurchlauf wert sein dürfte.

Death Then Nothing


Cover - Death Then Nothing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:31 ()
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Iroha/ Fragment. Split

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Denovali Records schmeißen mit der “Bittersweet”-Split von IROHA und FRAGMENT. eine Scheibe für Fans ambitionierten Drone-Sounds auf den Markt. Tummeln sich bei IRHOA mit dem JESU-Bassisten und einem der FINAL-Leute durchaus routinierte Leute, besteht FRAGMENT. aus einem wackeren Einzelkämpfer, der mit seinem Sound aber genau so überzeugt wie seine Split-Partner. Interessant wird die Split nicht nur durch die beiden Songs, die jede Band beigesteuert hat, sondern vor allem durch die Zusammenarbeit im Titeltrack, bei dem sich beide Parteien gleichberechtigt geben. Der abschließende Remix ist da eine willkommene Zugabe und lässt den schleppenden Track in einem interessanten neuen Licht erscheinen. Wie bei dem Background der Beteiligten nicht anders zu erwarten, geht es sehr ruhig zu, hauptsächlich wird im Mid-Tempo vorgegangen und viel Wert auf einen druckvolle Rhythmusabteilung gelegt, genauso wie auf den JESU-mäßigen Gesangsstil, der fast schon ein Sprechgesang ist. Dazu kommen auf Augenhöhe mit den anderen Instrumenten agierende Synthies, die den Sound erst abrunden. Natürlich erinnert das alles an JESU (bei beiden Bands), aber das ist erstens keine Überraschung und zweitens kein Zufall. Macht aber auch nix, dafür sind die sechs Songs zu interessant und zu gut, als das sie als billiges Plagiat abgetan werden dürften. Für Fans experimenteller Klänge ist die Split auf jeden Fall eine Investition wert.

Iroha/ Fragment. Split


Cover - Iroha/ Fragment. Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 43:45 ()
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Right Here, Right Now

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Zuckersüßer Boygroup-Schrott, allenfalls Alternatie-Pop aus Italien - das sind 10 MILES AWAY. Gern könnten die Jungs noch ein paar Meter weit weg wohnen, vielleicht hätte das verhindert, dass dieses unsägliche Stück Musikgeschichte Menschen mit Ohren nicht erreichen konnte. Unglückliche Liebeslieder für die feuchten Träume eines Teenagers liefern die Südländer - schade, dass es im Booklet keine Bilder der Schönlinge gibt. Denn zum Angucken taugen die jungen Burschen vielleicht - anhören kann sich das ein "wahrer" Musikfan auf gar keinen Fall. Also mal abgesehen von pickligen oder/und zahnbespangten Mädels, denen Tokio Hotel zu hart ist.

Right Here, Right Now


Cover - Right Here, Right Now Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 28:51 ()
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Dare To Dream

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Die Schöne und drei Biester: Während die drei Brasis im Booklet böse sonnenbebrillt im Hintergrund rumstehen, lutscht Frontfrau Dani Nolden lecker am Bügel des Nasenfahrrads. So soll’s sein. Doch trotz erweckter Phantasien lässt diese Aufstellung noch Schlimmeres erahnen als das frühe Ausscheiden der Selecao. Denn drei Hardrocker und eine Trällerelse kann ja kaum noch jemand hören. Erstaunlicherweise trällert die die gute kaum, sondern singt richtig – nur wer aufmerksam hinhört (hinschauen ist jedenfalls einfacher) identifiziert die Madame als eben solche. Und auch die Musik überrascht: Keinen symphonischen Metal wie viele andere Kapellen der Gattung ihn praktizieren machen SHADOWSIDE und auch keinen Düsterpop – nix Tanten-Metal. Es handelt sich um wirklich gut von David Schiffman produzierten Hardrock ohne allzu peinliche Auflüge gen Balladenhausen und Synthie-Pop-Stadt. Und so liefern SHADOWSIDE eine kleine Überraschung mit dem rauen, manchmal fast angestrengten Gesang, der so gar nicht mit der lasziven Aura der Südamerikanerin mithalten kann – zum Glück. Sicherlich nicht überragend, was die Band abliefert, aber „Dare to Dream“ ist immerhin ein solides Stück Hardrock, das zudem mit dem weiblichen Gesang nicht nervt. Also doch die Schöne...

Dare To Dream


Cover - Dare To Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:40 ()
Label:
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Hatebreed

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Wenn sich eine Band nach einem Song von HATEBREED nennt und das Debüt-Album auch noch nach den Metalcore-Helden selbst, ist klar, welcher Sound hier die Marschrichtung vorgibt. Genau das ist bei den fünfköpfigen NEW HATE RISING aus Sachsen-Anhalt auch der Fall. Zugegebenermaßen machen sie ihre Sache dabei recht ordentlich. Auf Dauer sind ihre Songs zwar etwas stumpf und wirkt die Aggression stellenweise ein bisschen aufgesetzt und angestrengt, insgesamt kommen die Jungs aber doch ziemlich authentisch rüber. Zudem beherrschen sie ihre Instrumente, gehen mit viel Druck und Energie zur Sache und setzen die genreüblichen Ingredienzen wie Breakdowns und Crewshouts effektvoll ein. Lediglich das Gebrüll von Sänger Andy ist auf Dauer etwas penetrant, und die gewollt bösen Blicke auf den Bandfotos wirken eher unfreiwillig komisch. Unterm Strich ist „Hatebreed“ sicher alles andere als ein eigenständiges Album. Aber immerhin ist es eine solide gemachte Kopie und dürfte daher bei so manchem Metalcore-Jünger auf Anklang stoßen.

Hatebreed


Cover - Hatebreed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 32:1 ()
Label:
Vertrieb:

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