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Til Alle Heimsens Endar

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Das Duo GALAR (zu dem auch noch ein Session-Drummer namens Phobos gehört) aus der Schwarzmetall-Hochburg Bergen in Norwegen erblickte 2004 die Dunkelheit der Welt und konnte bereits mit seinem Debütalbum „Skogskvad“ im Jahr 2006 einige gute Kritiken einheimsen. Nun steht mit „Til Alle Heimsens Endar“ der Nachfolger an, der auch alles andere als enttäuscht. Besonders die sehr gelungene, wenn auch musikalisch weitestgehend unspektakuläre Mischung aus heimischem Black Metal, eingängigen Melodien und einem Schuss Wikinger-Romantik gestaltet das Album recht abwechselungsreich. Die beiden Macher Slagmark (Marius Kristiansen) und Fornjot (Are B. Lauritzen) wechseln sich zudem mit dem Gesang ab, wobei Erstgenannter die typischen Black Metal-Screams vom Stapel lässt, während sein Kollege epischen Klargesang beisteuert. Auch einzelne akustische Parts machen „Til Alle Heimsens Endar“ zu einem sehr hörenswerten Erlebnis, jedoch gehören GALAR zumindest momentan noch nicht zur Speerspitze der Black/Viking Metal-Szene, denn stilistisch ähnlich geartete Bands wie ENSLAVED, VREID oder MOONSORROW sind dem Bergener Duo noch um einige Längen voraus. Trotzdem gelungen!

Til Alle Heimsens Endar


Cover - Til Alle Heimsens Endar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:43 ()
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Drifa

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Nach dem Kaffeesatz-Album „Wiedergang“, das sich munter in die (leider sehr große) Riege der nichts sagenden Viking/Pagan-Veröffentlichungen der letzten Jahre eingereiht hat, fallen die Bayern HELFAHRT nun mit „Drifa“, ihrem inzwischen dritten Longplayer, bei uns ein und wissen in der Tat zu überraschen: das Quintett hat sich anscheinend – und zum Glück! – vom Unterholz-Kinderliedchen entfernt und liefert nun nahezu puren Metal ab, der nicht selten an AMON AMARTH oder auch ihre starken Label-Kollegen TARABAS (die für mich bislang beste Band bei Trollzorn) erinnert. Dabei wissen besonders die passenden, mitunter fast schon thrashigen Breaks zu gefallen, die durchweg gelungene Stücke wie „Drudnhax“, „Wenn Kälte Wärmt“, den Titelsong oder „Der Zeit Entstellt“ angenehm bereichern. Nicht ganz so gelungen wie die Übergänge zwischen nordischer Raserei und heftigem Midtempo ist das etwas einfallslose, wenn auch gegenüber dem Vorgänger stark verbesserte Songwriting, das manchmal wirkt, als habe die Band ihre Songs aus altbekannten Versatzstücken am Reißbrett zusammengewürfelt. Auch die Produktion hat gegenüber „Wiedergang“ deutlich zugelegt und tönt jetzt ordentlich druckvoll, wenn auch etwas trocken. Wikinger, die ihre Mucke gerne ohne folkigen Ballast genießen, sollten sich „Drifa“ ruhig mal anhören, aber trotz aller Verbesserungen wird man am Ende das Gefühl nicht los, alles schon mal woanders und noch um Einiges besser vernommen zu haben. So werden HELFAHRT auch mit diesem Werk noch lange nicht in die erste Liga aufsteigen und weiterhin vom immer noch laufenden Genre-Motor zehren müssen.

Drifa


Cover - Drifa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:23 ()
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Overstand

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HITMAN sind ein Vierer aus Belgrad. Seit 1994 gibt es die Band, und nach zwei Tapes (!), und einer Split-CD steht jetzt ihr Debüt-Album „Overstand“ in den Läden. Wer einen gewissen Balkan-Faktor erwartet, wird aber enttäuscht werden. Vielmehr haben sich die Jungs dem US-Old-School-Hardcore verschrieben, wie man ihn vor zwanzig, dreißig Jahren in New York gespielt hat. Das machen sie allerdings gar nicht mal schlecht. Wütend und mit jeder Menge Energie knüppeln sie die 15 Songs durchgehend nach vorne, wobei der Punk-Einfluss groß und die Hymnen-Dichte hoch ist. Die Songs sind kurz und knackig, dazu wird ausgewogen zwischen Mid- und Uptempo variiert. Abzüge gibt es allerdings für die Texte, die dann doch ein wenig zu klischeehaft ausgefallen sind. Sänger Aca singt nämlich viel über „unity“, am meisten aber über sich selbst bzw. darüber, was für eine arme Sau er doch ist. Ein richtig großer Wurf ist diese Scheibe zwar nicht. Wer auf solide gemachten Hardcore der alten Schule steht, sollte aber mal reinhören.

Overstand


Cover - Overstand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 40:5 ()
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Addicts: Black Meddle Pt. II

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Spätestens seit der Veröffentlichung ihrer starken Scheibe „Assassins: Black Meddle Pt. I“ genießen die Chicagoer Black Metaller zumindest hierzulande etwas mehr Aufmerksamkeit, manchmal sogar zu viel: wenn sich die Hirnkomapatienten der „Antifa“ erst einmal auf eine Band eingeschossen haben, dann gibt´s auch schon mal Auftrittsverbote. Wenn man dann nicht beichten geht und mindestens dreimal täglich das „Deutschland Verrecke!“ betet, wird man höchstens rot vor Wut, aber egal… ähnlich wie NACHTMYSTIUM-Mastermind Blake Judd erging es seinerzeit ja auch seinem großen Idol Peter Steele, und wenn man genau hinschaut, haben der kürzlich verstorbene Gothic-Gott und der Hippie-Black Metaller eine ganze Menge gemeinsam. Auch Blake Judd verfolgt mit seiner Band eine ganz eigene Philosophie, eine musikalische Vision, die ihn auch in einen erlesenen Kreis mit etwa Tom Warrior, Alex Meilenwald, Selim Lemouchi oder meinetwegen auch Varg Vikernes stellt. Egal, wie die Musik stilistisch variiert, bereichert oder dargeboten wird, es ergibt sich immer ein klares Bild, das zumindest dem nicht-oberflächlichen Hörer nicht verborgen bleibt. NACHTMYSTIUM spielen auf das Nötigste reduzierten Black Metal, dessen psychedelische Grundstimmung nahezu perfekt mit den 70er-Jahre-Melodien (die zum Teil einfach nur göttlich sind!) harmoniert. Auf „Addicts: Black Meddle Pt II“ finden sich ausschließlich Stücke erster Güteklasse, die süchtig machen und deren Intensität regelrechte Gänsehautmomente erzeugt. Allein schon der Übergang vom schreddernden Opener „High On Hate“ zum Ohrwurm-Stampfer „Nightfall“ ist Weltklasse, aber auch das epische „Then Fires“, der tatsächlich etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde Titelsong, das wüste „The End Is Eternal“ oder der überragende, vernebelte Abschlusstrip „Every Last Drop“ sind einfach viel zu geil für diese Welt und werden von einem Großteil der Black Metal-Szene wahrscheinlich gar nicht ernst genommen werden, weil sie nicht ins engstirnige Weltbild des unterbelichteten, immer Camouflage-Hosen tragenden True-Black Metallers passen. Keine Frage: NACHTMYSTIUM sind in dieser Form eine der besten und authentischsten schwarzen Bands der Welt!

Addicts: Black Meddle Pt. II


Cover - Addicts: Black Meddle Pt. II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:5 ()
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Der Tag an dem die Welt unterging

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WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER haben schon mit ihrem ersten Album die Hörerschaft gespalten – was einige für witzig hielten, ließ anderen das kalte Kotzen bekommen. Diese Spaltung wird sich auch mit dem neuem Album nicht ändern, denn die mittlerweile auf fünf Leute angewachsene Band (es gibt jetzt einen echten Drummer) macht auf „Der Tag an dem die Welt unterging“ mit ihrer respektlosen Vermischung von Hardcore, Metalcore und Techno weiter. Das nutzt sich leider viel zu schnell ab, eine inspirierte Platte haben sie nicht geschrieben, anders als BIONIC GHOST KIDS. Von den Texten ganz zu schweigen, die sind genau grenzdebil wie das Merchandise der Band, was unter der Volljährigkeit schwimmende Fans der Band aber nicht stört. Die werden mit „Superföhn Bananendate“ ihren Spaß haben, den Stil der Band kopieren und sich über den Witz scheckig lachen. Alle jenseits der 20 dürften es ab drei Promille ähnlich sehen, vor Erreichen dieses Zustands aber angesichts der handwerklichen Limitierungen und den stumpfen, unwitzigen Songs den Kopf schütteln. SCOOTER sind witziger, BIONIC GHOST KIDS beim Songschreiben gewitzter. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sind weder Fisch noch Fleisch.

Der Tag an dem die Welt unterging


Cover - Der Tag an dem die Welt unterging Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 42:10 ()
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Fight Songs For F*ck Ups

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Das Label People Like You ist schon von jeher ein Qualitätsgarant in Sachen Punkrock, Rock ´n´ Roll und Psychobilly. Bei den meisten Releases kann man dementsprechend bedenkenlos zugreifen und wird nicht enttäuscht werden. Auf ihrem neuen Label-Sampler präsentieren die Dortmunder die Bandbreite ihres Bandkatalogs. Dabei bekommt man für sein Geld ordentlich was geboten: Über fast 78 Minuten werden einem hier ganze 27 Songs um die Ohren gehauen, einer dreckiger und rotziger als der andere. Die Tracklist liest sich beeindruckend, denn hier tummelt sich ein Großteil dessen, was derzeit Rang und Namen in den oben genannten Stilrichtungen hat. Mit dabei sind z. B. die GENERATORS, GLUECIFER, MAD SIN, die BONES, PETER PAN SPEEDROCK, die METEORS, die ADICTS etc. Für eingefleischte Fans der Genres ist diese Compilation allerdings sicher ziemlich überflüssig. Exklusive oder rare Tracks sind hier leider nicht zu finden, und den überwiegenden Teil des Materials werden sie bereits im Plattenschrank stehen haben. Einsteigern wird hier aber ein breiter und spannender Überblick über die Veröffentlichungen von People Like you geboten – noch dazu zum Mid-Price.

Fight Songs For F*ck Ups


Cover - Fight Songs For F*ck Ups Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 77:51 ()
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Blue Sky Noise

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CIRCA SURVIVE haben mit „Blue Sky Noise” einen Major-Deal an Land gezogen, was ihnen die Chance bot, mit David Bottrill zu arbeiten, der sich als Produzent von TOOL, DREAM THEATER und MUSE ausgezeichnet hat. Logisch, dass es beim Sound des neuen Albums keinen Grund zum Meckern gibt, wie erwartet hat er gute Arbeit abgeliefert und einen kraftvollen, klaren Sound geschaffen. Würde aber nichts nützen, wenn CIRCA SURVIVE nicht auch gute Songschreiber wären. Sind sie aber, was den 12-Tracker zu einer zwar nicht sonderlich harten, aber doch flotten, leicht poppigen Angelegenheit macht, vorausgesetzt mit dem leicht quakenden Gesangsstil wird man warm. Dann eröffnen sich leichte Screamo-Nummern, die immer wieder mit tollen Refrains überzeugen, einen verdammt fähigen Bassisten aufweisen und die eigenen Zutaten immer wieder gekonnt variieren. Manche Songs sind relativ sperrige, sich langsam entwickelnde Nummern („Glass Arrows“), während andere flott-poppig sind. Gut hörbar sind alle, was „Blue Sky Noise“ für Screamo-Freunde lohnenswert macht, irgendwo zwischen MY CHEMICAL ROMANCE und RADIOHEAD.

Blue Sky Noise


Cover - Blue Sky Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:44 ()
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A Turn For The Worse

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VENGINCE waren auf Tour mit PRO-PAIN anno 2009 ganz gefällig, ohne wirklich neue Akzente setzen zu können. Das lässt sich auch für ihr neues Album sagen. „A Turn For The Worse“ ist etwas mehr als eine halbe Stunde gefälliger Metalcore, der irgendwo zwischen MAROON, SWORN ENEMY und BIOHAZARD anzusiedeln ist, sich mit der Hinzunahme eines Kebyboards um neue Akzente bemüht (gelingt so gut wie nie) und unter einem merkwürdig klinischem Drumsound leidet. Soweit die Eckdaten. Handwerklich ist das alles ebenfalls nur gefällig, da VENGINCE weder beim bemüht-wütenden Gesang noch beim Runtergeschrubbe der Genre-Standard-Riffs mehr als Mittelmaß zustande bringen. Das setzt sich im Songaufbau fort (wenigstens ist die Scheibe konsequent mittelmäßig), wo sich zu oft Gehörtes aneinander reiht. „A Turn For The Worse“ ist nicht so schlecht, dass sich Spielchen mit dem Titel anböten, aber auch weit entfernt von richtig gut. Mittelmaß halt.

A Turn For The Worse


Cover - A Turn For The Worse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:35 ()
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This Sheltering Night

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STARKWEATHER haben schon immer den unbedarften Hörer verstört, was sich auch mit ihrem neuesten Release „This Sheltering Night“ nicht geändert hat. So merkwürdig (und für viele Fans zu langsam) ihre Outpout-Geschwindigkeit auch ist, so gut sind die Scheiben bisher gewesen, vorausgesetzt eine Affinität für noisige Töne ist da. Denn genau in das Genre fallen STARKWEATHER immer wieder, wenn sich an disharmonische Töne wagen und die Gitarren richtig weit weg vom Hardcore bringen. Aber bevor es zu dissonant, zu noisig wird, kriegen die Herren immer noch die Kurve – „All Creatures Damned And Divine“ macht das in den beinahe neun Minuten klar. Dabei scheint der Song, wie so viele andere auf „This Sheltering Night“ keiner wirklichen Struktur zu folgen, was aber einen merkwürdigen Reiz ausübt, gerade wenn sich Shouter Rennie an leidende Töne wagt. Alles in Allem ist „This Sheltering Night“ ein erwartet nervenzehrendes Album geworden, das mit simplem Hardcore nicht viel zu tun und gleichzeitig dem modernen Hardcore zeigt, wie noisig-verstört die ganze Chose werden kann. Definitiv ein Album das Zeit braucht und nicht für jedermann gemacht ist.

This Sheltering Night


Cover - This Sheltering Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:32 ()
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Destroy The War Machine

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Mit superben Alben wie “Drugs, God And The New Republic” oder “Last Decade Dead Century” haben sich WARRIOR SOUL in den frühen 90er Jahren in die Herzen der alternativen Rock´n´Roll-Szene gespielt. Und obwohl das Potential durchaus vorhanden war, brachte es die Truppe um Gründer Kory Clarke, ähnlich wie die Kollegen FAITH NO MORE, trotz einer großen Fanbasis nie zur Stadionband und löste sich 1995 auf. Nun liegt nach der Wiederveröffentlichung der frühen Werke ein Comeback-Album vor, das stilistisch problemlos in die Kerbe der Klassiker haut. Ganze 14 Jahre nach dem letzten regulären Werk „Space Age Playboys“ besinnt sich die Band auf ihre alten Stärken und veröffentlicht mit „Chinese Democracy“ eine saustarke Platte, die jedoch aufgrund der strunzüblen neuen GUNS N´ROSES-Platte in „Destroy The War Machine“ umbenannt und erneut herausgebracht werden muss. Der Ergebnis ist wahrlich gelungen und enthält mit dem ruppigen Opener „Fuck The Pigs“, dem geilen Groover und Quasi-Titelsong „The Fourth Reich“, dem treibenden „Motor City“ (mein persönliches Highlight!), dem rauen Stampfer „Bad News (Rock´n´Roll Boyfriend)“ oder der Hymne „She´s Glaswegian“ eine ganze Schippe an Hits, die ebenso eingängig wie authentisch aus den Boxen dröhnen. Alte Fans der Band werden mit „Destroy The War Machine“ erstklassig bedient, und es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob das Album an die Klassiker herankommt, während auch Leute, die WARRIOR SOUL bislang nicht kannten und auf rotzigen, modernen Rock´n´Roll stehen, hier unbedingt mal reinhören sollten. Eine echt starke Leistung!

Destroy The War Machine


Cover - Destroy The War Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:50 ()
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