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The World Stops Turning

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Kaum zu glauben dass SAMARAH, eine Dreimannformation aus dem Saarland, mit diesem knappen Line-up so einen mächtigen Sound zusammen bekommen haben. Auf „The World Stops Turning“ wird melancholischer ordentlich heavy geprägter Alternative „Rock“ geboten, sehr melodiebetont und dabei auch nicht ganz die breitere Masse aus den Augen verlieren wollend. Ja sogar einen gewissen Stadionrockansatz bedingt durch viel hymnisch-krachende Elemente ist hier ebenfalls festzustellen.

Dieses zweite Werk nach dem Debüt „Leaving The Underground“ (2007) bietet schon einige echte Kracher wie das aufwühlende „Falling“ (erinnert mich etwas an LINKIN PARK ) oder auch das mächtig mit Drums und Bass gestützte „The Chosen“ - beide Tracks haben echtes Hitpotential mit gesanglichem Popflair aber sind trotzfem nicht zu glatt. Der Klang ist insgesamt sehr druckvoll-transpartent gehalten und überzeugt voluminös durch und durch. Der Gesang ist ebenfalls recht gut gemacht und Grundsolide jede Aggroattitüde oder Growls, wie sie aktuell ja fast überall mal eingestreut werden, SAMARAH verzichten darauf. Trotzdem ist dieser Modern Alternative Metal eine recht hörenswerte Sache geworden, klingt sehr fließend und angenehm. Klar, diese Mucke mit diesem typischen Nu-Metal Riffing paßt auch bestens in das hiesige Musikprogramm im härteren Spartenbereich, nicht zu aggressiv, trotzdem ein gewisser Härtegrad, alles leicht düster gehalten und mit vielen Ohrwurmmelodien.

Die Pladde startet mit einen schönen Pianointro, langsam setzen die heftigeren Riffs ein und steigern sich hoch zum Opener "Falling", wo gleich fett mit Gitarrenbrachialität losgerockt und ein eher atmosphärischer Refrain folgt. Auch mit elektronischen Beiwerk werden die Songs ab und an etwas aufgemotzt, paßt aber auch gut zu dieser Musik. Die Band versteht durchaus etwas von packenden Melodien und deren riffgerechter Umsetzung, sollte aber zukünftig durchaus mal den ein oder anderen Schlenker machen, einige Songaufbauten und Verläufe ähneln sich mitunter etwas.
Trotzdem brauche sich die Saarländer vor internationaler Konkurrenz sicher nicht verstecken. Sachen wie das gut abgehende „Parasite“, das melodramatische "Into This World" sowie das wunderabr epische „The Storm is Over“ könnten auch Fans von Bands wie END OF GREEN oder STILL REMAINS überzeugen.

Dass SAMARAH musikalisch wirklich etwas auf dem Kasten haben beweist eine grandiose Coverversion. Zwar hat man sich das etwas ausgelatschte THIN LIZZY Kultstück "Whiskey In The Jar“ rausgesucht aber dieses dann völlig umgekrempelt. Egal ob Tempo, Breaks oder Melodieverlauf alles wurde neu arrangiert und interpretiert, der Anfang eher wie eine Ballade rein akustisch, man erkennt es zuerst fast nicht, dann wird ordentlich Gas gegeben im Galopptempo. Da wirkt METALLICA'S zwar entstaupte Version (sicher auch nicht schlecht) hingegen nur noch wie ein müder Abklatsch – echt klasse gemacht Jungs!

SAMARAH haben auf "The World Stops Turning" so ziemlich alles richtig gemacht (auch das gelungene Coverartwork), und sind auf einem sehr guten Weg. Technik, Spielfreude und Songgespür sind mehr als ausreichend vorhanden jetzt gilt es zukünftig dies noch weiter zu verfeinern und vielleicht etwas mehr an (überraschenderen) Details zu arbeiten, dann könnte sicher noch ein weiterer großer Karrieresprung möglich sein.

The World Stops Turning


Cover - The World Stops Turning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:19 ()
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Sign Of Angels

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Nur kurz nach dem sehr überzeugenden STAN BUSH Album „Dream the Dream“ gibt es schon wieder ein ähnlich gutes AOR/Melodic Rock Album aus dem Hause Frontiers zu vermelden, diesmal präsentiert von ISSA. Hierbei handelt es sich um eine (natürlich) blonde Norwegerin, die nicht nur rein optisch eine Waffe ist, sondern auch stimmlich voll zu überzeugen weiß. Eigentlich heißt diese Lady, die sich otpsich mondän auf dem Cover präsentiert, Isabel Oversveen aber ein eher wenig talentierter Manager meinte wohl ISSA klänge ganz gut, ist für mich eher ein Schuss in den Ofen aber es geht ja hauptsächlich um die Musik.

Das vorliegende Debüt „Sign Of Angels“ verströmt 80er Jahre Feeling pur und läßt Erinnerungen an erfolgreiche Frauenstimmen wie PAT BENATAR, ROBIN BECK, ALANNA MYLES, VIXEN aber hier vor allem HEART aufkommen. Nicht nur die Stimme der 26-jährigen, auch musikalisch kommen einem gleich mehrfach auf den 12 Tracks dieser Scheibe durchaus positive Dejavus an die Wilson-Schwestern in den Sinn. Nur inhaltlich und Qualitätsmäßig haben weder HEART noch die anderen Ladys nach mehr oder weniger erfolgreichen Comebackversuchen in den letzten Jahren eine derart überzeugende Platte abgeliefert.

Auch klar, den Innovationspreis gewinnt ISSA natürlich nicht für eher typisch „einfache“ Songschemata, Klischeetexte pur aber massig griffige Ohrwurmrefrains ohne große Kanten, manchmal relativ glatt, obwohl die Gitarren durchaus auch mal etwas betont rockiger klingen. Trotzdem hätte man sich noch dass ein oder andere Solo mehr gewünscht, dies hätte dem Spaßfaktor noch etwas besser getan.

Apropos bei „Sign Of Angels“ waren mit Drummer Uli Kusche (ex-HELLOWEEN, ex-MASTERPLAN, ex-GAMMA RAY, ex-HOLY MOSES), sowie als Songwriter Joacim Cans (HAMMERFALL), Daniel Flores (MIND'S EYE) und Thomas Vickstrom (CANDLEMASS war auch für eine recht knallige aber nicht zu poppige Produktion zuständig) einige erfahrene Hasen mit dabei. Die Herren haben ISSA und ihrem kräftigen Organ die Songs quasi maßgeschneidert mit durchaus frischen Esprit versehen, was halt bei dieser Art Musik nur begrenzt möglich ist, und so kommen die meisten Tracks soundlich auch überhaupt nicht altmodisch daher. Unter Strich gibt es nur drei eher mittelmäßige leicht ähnlich klingende Sachen (u.a der etwas schwache Schluss mit „Fallen Angel“), daher fehlte auch nur wenig zum Tipp.

Kracher wie „Angels Crying“ (mit klasse fetten Backingchören), „I’m alive“, „Give Me A Sign“ (HEART pur eine packende Halbballade), das düstere etwas schwerer riffende „What Can I Do“ oder auch das knackige „As I Live & Breathe” sind gute Beispiele für amtliche AOR-Hymnen, die einfach Laune machen und gut reinlaufen. Wie gesagt, solche ein starkes Album haben HEART schon seit Jahrzehnten nicht mehr hingebracht. Genrefreunde die auf weiblichen, oder wie man heute sagt Female fronted rock, stehen kommen an diesem Album sicher nicht ohne Anchecken vorbei.

Sign Of Angels


Cover - Sign Of Angels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:45 ()
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Unsilent Death

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Manche Scheiben sind einfach zu kurz, allen Intensitätsideen zum Trotz. „Unsilent Death“ ist so ein Fall, der 10-Tracker ist nach nicht mal 14 Minuten schon vorbei, wird von NAILS aber trotzdem als Full-Length angesehen, wirkt durch die Kürze aber merkwürdig unfertig. Niemand wird bestreiten, dass das kalifornische Trio mit Querverweisen zu CARRY ON, TERROR und BETRAYED eine brachiale und intensive Crustscheibe eingespielt hat, die schon mit dem ersten Song dermaßen reinhaut, dass einem die Spucke wegbleibt, aber ein paar Songs mehr hätten die versierten Songschreiber sicher noch in petto gehabt. „Conform“ ist ein so wunderschöne Hommage an guten alten Grindcore, dass dem siffigen Crustie ganz warm ums siffige Herz wird, während „Depths“ nach einem heftig-langsamen Start zu einer Highspeed-Noise-Orgie wird, die kein Stein auf dem anderen lässt. Überhaupt lässt sich „Unsilent Death“ am Treffendsten in bildhafter Sprache beschreiben. Bilder, in denen viel Blut, Brutalität und Bösartigkeit vorkommen. Gnadenlos auf die Fresse eben, so wie Crustcore sein soll. NAILS unterscheiden sich von den tausend anderen talentfreien Bands dadurch, dass sie Songs schreiben können, die sich unterscheiden, auf den Punkt kommen und zudem noch handwerklich sehr gut gemacht sind (die Produktion von CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou ist da nur das i-Tüpfelchen), was in einem Genre, in dem sich so viele einfältige Bands tummeln, die nicht mehr als zwei Riffs können und einen grausam schlechten Mann am Mikro, eine Seltenheit ist und „Unsilent Death“ locker in die Spitze des Genres bringt. Für NAILS spricht, dass sie auch in einem qualitativ hochwertigeren Feld an die Spitze gekommen wären – „Unsilent Death“ ist einfach geil. Brutalst geil.

Unsilent Death


Cover - Unsilent Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 13:52 ()
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The Hope Division

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STICK TO YOUR GUNS kamen in Deutschland nie so richtig aus dem Quark, da verwundert es nicht, dass ihr neues Album „The Hope Division“ etwas unterging. Dabei ist die Platte ganz vorzüglich und sollte Hardcore Kids ein Ohr wert sein, haben die Amis doch eine gelungene Mischung aus old schooligem Hardcore und Metal eingespielt und zudem in den Texten was zu sagen – alleine „Amber“ hat mehr Inhalt als die Alben von zehn Nachwuchscombos zusammen. Auch wenn es auf der Drummer-Position einen Wechsel gab, hat sich der STICK TO YOUR GUNS-Sound nicht geändert, wie gehabt ist heftiger, metallischer Hardcore zu hören, der Live zuletzt auf der Tour mit WALLS OF JERICHO gut funktioniert hat und auch auf Platte seinen Mann steht. „Wolves At The Door“ verbindet beispielsweise klassisches Metal-Riffing mit einem dem klar im Hardcore verwurzelten Gesang von Jesse und Beatdown-Parts, was gut funktioniert. Bei Album Nummer Drei ist das aber auch keine Überraschung mehr, die Band weiß mittlerweile, wo sie musikalisch steht und kann sich gegen ähnlich brachial vorgehende Konkurrenten mit einer eigenen Note helfen. Nach zwei, drei Durchläufen sind die Songs von „The Hope Division“ nicht mehr so leicht aus dem Ohr zu kriegen und lassen sich leicht in einem Blindtest wieder erkennen, bieten also genau das, was so vielen Bands anno 2010 angeht: eine eigene Identität. Dazu intelligente Texte und Ehrlichkeit, fertig ist eine gelungene Platte. Es besteht noch Hoffnung für STICK TO YOUR GUNS - bei der "make it or break it"-Platte, die die dritte nach landläufiger Meinung ist, keine schlechte Ausgangsposition.

The Hope Division


Cover - The Hope Division Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:39 ()
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Der Sturm

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Mit „Der Sturm“ haben FAINT HORIZON nun den Nachfolger ihres Debütalbums „Sehnsucht“, das positive Kritiken einheimste, am Start. Auch auf „Der Sturm“ wird einem nun eine Kost kredenzt, über die sich Freunde des Female-Fronted- Gothic Metal freuen dürften. Die Zutaten- glockenklarer Gesang, fette Gitarren, mal mehr, mal weniger Orchester- sind natürlich bekannt (wobei deutsche Texte tendenziell nun doch eher ungewöhnlich sind), werden von den fünf Hamburgern aber gekonnt zu hübschen Melodien zusammengemischt. Pathos und Theatralik werden großgeschrieben und dominieren die rockigen Elemente, Sängerin Anissa Taggatz liefert eine saubere Leistung ab. Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen-lieber einfach mal reinhören.

Der Sturm


Cover - Der Sturm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:32 ()
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Extinction Of Believers

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LYSIS aus Lahr in Baden-Württemberg liefern mit ihrer 23minütigen EP „Extinction of Believers“ eine Mischung aus Metalcore mit Black-Metal Einflüssen ab, die sich direkt nach dem ersten Hören positiv von den üblichen Veröffentlichungen in dem Bereich abhebt. Ein Plus gibt es direkt für den Songaufbau der fünf vorwiegend im Mid-Tempo Bereich angesiedelten Songs (Song Nummer Sechs, "Extinction Of Believers", ist ein Outro mit einem stimmungsvollen Klavierintro). Los geht es auf der CD mit "A Vow Underneath A Godless Sky", das sich recht flott daherprügelt und nach einer Minute in ein hörbares Tapping-Riff übergeht. Gegen Ende wird es mir unter den Schreien von Frontmann Adrian Langenbach mir doch etwas zu konfus. Weiter geht es mit "Jigsaw". Der direkt vom Titel sympathische Song beginnt unter Verwendung eines "geflangerten" griffigen Gitarrenriffs. Während der treibenden Strophe wird recht passend immer eine Tappingphase der Gitarren eingefügt, die den Druck aus dem Song kurz rausnimmt, sehr schön. "32 Teeth" ist eher eine etwas konventionelle Nummer, die etwas untergeht. Bei "Wise Man" wird wieder zu Beginn fleißig getappt. Für mich einer der stärksten Songs auf der EP mit einer Menge Druck und abgehackten Gitarrenriffs. Ab Sekunde 35 wird richtig schön Gas gegeben. Der letzte echte Song ist dann "Divine Service", der sich mit einem schwermütigen Klavierintro einleitet, bevor dann ab Sekunde 30 die Gitarren mit einem langsamen Schlagzeug einsetzen. Im weiteren Verlauf wird der Song noch richtig schnell. Alles in allem eine klar überdurchschnittliche Scheibe, die ich gern in den CD Player lege. Die Band hat frische Ideen und zeigt dies auf "Extinction Of Believers" eindrucksvoll. Weiter so!

Extinction Of Believers


Cover - Extinction Of Believers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 22:53 ()
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Self Preserved While The Bodies Float Up

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OCEANSIZE beehren uns auf ihrem vierten Werk wieder mit neuem Material und überraschen einmal mehr mit einer etwas anderen soundlichen Ausprägung ihres wie immer auch sehr eigenen alternative Proggebräus. In einen Review zu diesem Album mit dem etwas seltsamen Titel "Self Preserved While The Bodies Float Up" (paßt aber auch schon zu dieser durch und durch ungewöhnlichen Band) stand irgendwas von Nu Metal oder Crossover, was ein herrlicher Blödsinn.

Nur weil die Herren mit dem stark rhythmisch-geprägten Opener „Part Cardiac“ die schwersten Riffs ihrer Karriere auspacken, in fast originaler klasse Doommanier mit verzerrt-geschriehenen Vocals loslegen, paßt diese Einschätzung natürlich nicht die Bohne. Es geht insgesamt deutlich weniger angestrengt, frickelig und auch reduzierter opulent, was die Songlänge betrifft im Hause OCEANSIZE zu. „SuperImposer“ ist dann wieder völlig anders die jetzt klaren und manchmal etwas schrägen Vocals bestimmen den leicht spröden Track, deutlich weniger riffbetont, etwas leicht hektisch. Die Band aus Manchester klingt erdig, weniger kopflastig, relaxter und auch inhaltlich nicht so viel in einen Song packend wie in der Vergangenheit oder davor zu „Frames“-Zeiten. Trotzdem ist man natürlich weit davon entfernt einfach Musik zu machen aber so kompliziert wie früher, ist die Musik vordergründig nicht. Trotz mehr Rockattitüde als tiefgehender Prog, werden die Takte hin und her gewechselt, flirrende Rhythem mit schnellen Songs wie dem ungestümen „Build Us A Rocket Then“ wechseln mit schön melancholischen Tracks und psychedelischen Flair wie das entspannte "Oscar Acceptance Speech". Die gefühlvolle Stimme dominiert den Track zunächst, Pianogeklimper in bester chill-out Manier dahinter, kaum Gitarre dien dann aber massiv ins Geschehen eingreifen, richtig klasse mit schönem weitläufigem Streicherende, ja so müssen spannungsgeladene Songs einfach klingen.

Trotz diesmal betont eingebauter Kompaktheit, sind OCEANSIZE natürlich nicht einfach nur haben sie ihre Komplexität etwas mehr in ein Rockgewand manchmal sogar sehr krachig verpackt. Obwohl im Mittelteil der Scheibe geht recht lange sehr beschaulich zu.
Das sehr ruhig-psychedelisch angehauchte „Ransoms“ mitten in der Platte ist mir dann aber eindeutig zu nichtssagend, zu lange und schlicht ein echter Stimmungskiller. Auch Sachen wie „A Penny's Weight' mit einer Frauenstimme gehen in eine ähnliche fasrige Richtung, schlicht hymnische Vocals viel sphärisches Geklimpere, geht gerade noch so aber nee muß eigentlich nicht sein.

Mit „Silent/Transparent“ geht’s wieder deutlich aufwärts aber dann kriegen sie für mich mit
dem sprechgesangartigen hektischen Vocals von „It's My Tail And I Chase If I Want To” und endlich wieder heftigen Gitarrenbreitwänden die Kurve. In "Pine" zeigen Oceansize nochmals ihre starken neuen Drang für harmonisch-melodische Songs mit etwas an typische BEATLES Vibes angelehnte Vocals – alles mündet dann in einen perfekt relaxt fließenden Sound aller Instrumente. Tja es hilft alles nix auch „Preserved While The Bodies Float Up" will erst mal erobert werden, da muß man sich mit jedem Durchlauf stellenweise hineinkämpfen. Mit ist es ehrlich gesagt manchmal etwas zu ruhig auch der Schlußtrack "SuperImposter" kommt Anfangs recht atmosphärisch-akustisch daher, um dann leicht-doomig wieder zu enden.

Die ganz großen Überraschungsmomente sind bei OCEANSIZE im Vergleich zu den Vorwerken sicher weniger geworden, alles klingt etwas souveräner - hatte ich nicht auch Anfangs geschrieben sie sind einfacher geworden? Ja irgendwie schon aber dann doch wieder auch nicht.

Und noch was, die aktuelle COHEED AND CAMBRIA ist im direkten Vergleich deutlich besser.

Self Preserved While The Bodies Float Up


Cover - Self Preserved While The Bodies Float Up Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:16 ()
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Mammons War

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Dass das 1996er Abschlusswerk der Schweden, „Messiah Of Confusion“, bei Presse und Fans nicht allzu dolle wegkam, lag schlichtweg an der Tatsache, dass Dan „Fodde“ Fondelius und seine Mitstreiter zuvor drei überragende Scheiben (allen voran das göttliche „High On Infinity“) an den Start gebracht hatten, in deren Schatten die letzte Scheibe aufgrund ihres nicht ganz so genialen Songwritings einfach verblasste. Umso gespannter durfte man auf den Nachfolger sein, denn 13 Jahre sind auch an COUNT RAVEN nicht spurlos vorbeigegangen: 2005 hat der Bandkopf-, und Gründer seine gesamte Mannschaft, ebenfalls allesamt Gründungsmitglieder, vor die Tür gesetzt und durch andere Musiker ersetzt, die auch „Mammons War“ eingespielt haben. Angesichts dieses Umschwungs verwundert es fast schon, dass das Comeback derart stark ausgefallen ist, denn das Album schafft es tatsächlich, „Messiah Of Confusion“ zu toppen und qualitativ fast zu „High On Infinity“ aufzuschließen. Stilistisch ist alles beim Alten geblieben; der epische, stampfende Doom Metal ist omnipräsent und wird abermals von erstklassigem Songwriting und einer zeitgemäßen, fetten, dennoch oldschooligen Produktion gekrönt. Ohrwürmer wie der geile Opener „The Poltergeist“, „Nashira“, „A Lifetime“, „Magic Is…“ oder der elektronisch (!) unterlegte und ausklingende Titelsong (Oberhammer!) gehören zum Besten, was in diesem Genre in den letzten Jahren erschienen ist und müssen sich weder hinter der letzten SOLITUDE AETURNUS-Scheibe „Alone“ noch den letzten Großtaten der Landsmänner CANDLEMASS verstecken. COUNT RAVEN haben hier eine Rückkehr nach Maß hingelegt und sind in dieser Form einfach unschlagbar. Klasse!

Mammons War


Cover - Mammons War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:17 ()
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The Piper At The Gates Of Doom

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DOOMSHINE haben sich für ihr zweites Album gute sechs Jahre Zeit gelassen, was zu einer Doomband aber irgendwie passt. In der Zwischenzeit gab es keine Kurskorrektur, so dass auch die mehr als 70 Minuten auf „The Piper At The Gates Of Doom“ epischen, schweren Doom Metal bieten, der ganz in der Tradition von CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS steht. Ganz besonders der klare Gesang weist Parallelen zu den Altmeistern auf, wobei er jederzeit einen guten Eindruck macht und schon im Opener „Sanctuary Demon“ überzeugt. Diesen guten Start bestätigt der Sänger auch im weiteren Verlauf der Platte, was ebenso für seine Mitstreiter gilt. Die Gitarrenarbeit ist ziemlich gut und weist einige fesselnde Melodien auf („Actors Of The Storm“), während die Rhythmusfraktion durchweg Druck macht und eine dichte Soundwand aufbaut, die „The Piper At The Gates Of Doom2 mal dunkel-bedrohlich, mal fast schon positiv („The Crow Pilot“) klingen lässt. Weder die neun eigenen Songs noch das MIRROR OF DECEPTION-Cover „Vanished“ lassen in der Qualität nach, so dass Doomfreunde hier voll auf ihre Kosten kommen und eine gut produzierte Scheibe werden genießen können. Alles richtig gemacht in den vergangenen sechs Jahren – Glückwunsch, die Herren!

The Piper At The Gates Of Doom


Cover - The Piper At The Gates Of Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 73:11 ()
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Vine

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THE MAN-EATING TREE sind Finnen, haben mit Janne Markus (POISONBLACK) und Bandgründer Vesa Ranta (SENTENCED) zwei prominente Köpfe im Line-Up, die im melancholischen Metal fest verwurzelt sind. Wenig verwunderlich, dass auch ihre neueste Band in die gleiche Kerbe haut und zumindest Mr. Ranta mit ewigen Vergleichen mit seiner verblichenen Band wird leben müssen. Allerdings hat die Hinwendung zu düsteren Klängen in diesem Fall einen tragischen Hintergrund, ist die Band doch zusammen mit dem ehemaligen SENTENCED-Gitarristen ins Leben gerufen worden, der aber 2009 aus dem selben gerissen wurden; „Vine“ ist so ziemlich sicher ein Stück weit auch zur Bewältigung des Schmerzes und der Trauer gedacht, was ruhige, sehr emotionale Stücke wie „This Longitude Of Sleep“ eindrucksvoll unterstreichen. Es zeigt sich, dass Mr. Ranta fähige Musiker gefunden haben, die Stimmungen gekonnt vermitteln können und sich sowohl in ruhigen Parts sicher fühlen, wie auch in den metallisch krachenden Abschnitten. Zudem ist am Mikro ein relativ unbekannter Mann zu hören, FALL OF THE LEAFE-Sänger Tuomas Tuominen, der die Finnland-typische Melancholie und zur Depression neigende Schwermut eindrucksvoll vermittelt. Seine Kollegen gehen ähnlich versiert zu Werke, THE MAN-EATING TREE legen somit eine hohes professionelles Level vor und klingen sehr gut auf einander eingespielt, was angesichts der noch jungen Bandgeschichte umso beeindruckender ist. Dabei halten die Finnen die Balance zwischen Hit-verdächtigen Songs wie der ersten Single „Out Of The Winds“ und „Instead Of Sand And Stone“ und melancholischen, langsameren Songs wie dem bereits erwähnten „The Longitude Of Sleep“ oder das zu Herzen gehende „Of Birth For Passing“. Die zehn Tracks sind auf durchweg sehr hohem Niveau und werden allen Finnland-Fans genauso zu Herzen gehen wie denjenigen, die mit emotional berührender Musik etwas anfangen können. Ein sehr gelungener Einstand und ein weiterer Beweis, dass Finnen melancholische Musik einfach im Blut zu liegen scheint.

Vine


Cover - Vine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:19 ()
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