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Women And Children Last

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Satte 8 Jahren nach dem reichlich positiv aufgenommene Debüt „Beyond The Valley Of The Murderdolls“ reichen Sänger Wednesday 13 (u.a. noch GUNFIRE 76, FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13) und SLIPKNOT Drummer Joey Jordison (der hier auch zur Gitarre greift) einen Nachschlag, welcher allerdings nicht ganz so schmackhaft wie das Vorgängerwerk daherkommt, dafür eine rechte Portion deftiger aus den Boxen schallt. „Women And Children Last“ (ein wohl gewollter Bezug zu VAN HALEN) nennt sich die zweite Veröffentlichung der MURDERDOLLS und klingt nach einer Mischung aus ALICE COOPER, Sleaze und skandinavischen Punk’n’Roll. Was im Gegensatz zum 2002 veröffentlichten Debüt dabei recht schnell auffällt – die Songs auf „Women And Children Last“ gehen zwar gut ins Ohr (zum Teil schneller als beim Erstling), aber leider auch recht schnell wieder raus, denn richtige Hits sind trotz der Masse an guten Tracks keine vorhanden. Am ehesten tragen noch das heftige „Chapel Of Blood“, das auf Airplay konzipierte „Nowhere“ (fast ein AOR-Mitgrölsong), das Metal-mäßige „My Dark Place Alone“ sowie das räudig sleazige „Blood Stained Valentine” (mit Gitarensoli von MÖTLEY CRÜE Mick Mars) und der sehr eingängige Hard Rocker „Pieces Of You“ dieses Prädikat. Fazit. Die MURDRDOLLS bleiben mit „Women And Children Last” doch leicht hinter den Erwartungen zurück die sie mit „Beyond The Valley Of The Murderdolls“ in die Welt gesetzt haben, auch wenn das Album in Gänze kein schlechtes ist; fett drückend produziert von Zeuss (HATEBREED, SHADOWS FALL) ist das Album auch. Den Fans von Wednesday 13 & Co. wird das alles gleich sein, sie werden an „Women And Children Last“ wohl ihre Freude haben – Laune machen tut das Teil ja schon.

Women And Children Last


Cover - Women And Children Last Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 44:51 ()
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Reincarnation

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Ein Gitarrist der sich mal so richtig austoben darf oder man könnte es auch schlicht ein Soloalbum nennen – hier ist von „Reincarnation“ die Rede und fabriziert hat dieses Album KENS DOJO. Der Namen erinnert zwar eher an japanische Schwangerschaftsgymnastik aber egal die meisten werden damit eh nichts anfangen können denn dahinter verbirgt sich nämlich der rührige norwegische Saitenvirtuose Ken Ingwersen. Der Junge ist durchaus ein geschmeidiger Gitarrenhexer eher der Marke Melodiefanatiker mit ganz leichter Frickelneigung und weniger Temposhredder und das ist auch gut so. Er war in der Vergangenheit bei mehr oder weniger bekannten Bands wie STREET NATION, TNT, SPEED oder auch der KEN HENSLEY BAND dabei und hat ebenso viele Bands produziert, auch im Popbereich war er erfolgreich tätig. Jetzt hat er anscheinend mal wieder Bock etwas eigenes zu machen und dieser Mix ist garnicht so übel geworden, stellenweise sogar richtig gut der durchaus abwechslungsreiche Mix aus Melodic- und Heavy Hard Rock bietet einige gelungene Songs.

Stilistisch als Hausadresse sei hier mal AXEL RUDI-PELL genannt. Obwohl KENS DOJO nicht ganz den Qualitätslevel des Ruhrpott BLACKMORE erreicht. Und das liegt nicht daran, dass sich gleich drei Instrumentalstücken unter die 11 Songs gemischt haben. „Momentos A Solas“ erinnert mich etwas an TOP GUN meets „Dornenvögel“ sehr ruhig, betont getragen ja geht noch so. „El Recreo“ ist leider auch nicht viel anderst bietet leichte SANTANA Vibes aber viel zu getragen, völlig unspektakulär. Da ist „Soundcheck Bonanza“ (was ein Titel) schon deutlich freakiger, ja hier läßt er größtenteils mal die echte Frickelsau raus, trotzdem net übel als Schlussnummer.

Ansonsten zeigt der Maestro dass er echt gute Songs schreiben kann und dank seiner guten Kontakte bzw. Freunde hat er sich für’s Mikro solche markanten Stiimmen wie u.a. GLENN HUGHES, Ken Hensley (ex-URIAH HEEP), Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS), Nils K. Rue (PAGANS MIND, Morty Black (ex-TNT), Aslak Johnsen (MINDTECH) oder Jon Rydningen (DREAM POLICE) ins Studio geholt.
Gleich der Opener „Forever“ ist klasse geworden recht kraftvoll, schöner Melodic Rocknummer nicht zu seicht mit ordentlichen Riffs. Auch “Keeping The Flame Alive” mit schönen Backingchören und leicht funkigen Parts überzeugt genauso wie das lässig-entspannte Titelstück (gesungen von Chesney Hawkes „The One and Only“) mit klasse Bassgroove und coolen Soulfeeling.
Das mit Streichern unterlegte „I Surrender“ wird dann aber von GLEN HUGHES gerettet, da fehlt es etwas an tragender Substanz. Die zuckersüsse Ballade „Rain“ geht aber leider garnicht. Da ist “Demon In Diamonds” als etwas düsterer Rocker mit 70er Jahre Flair al DEEP PRUPLE ein ganz anderes Kaliber und auch das AOR-artige “Set This Angel Free” mit einer klasse Hookline muß auf die Habenseite gebucht werden. Gemastert wurde das Album von Björn Engelmann (u.a. RAMMSTEIN, EUROPE), der Sound geht völlig in Ordnung nicht zu glatt poliert, handwerklich ist ebenfalls alles i.O. und der Macher hält sich bei den Gesangstücken für einen Gitarristen meist erstaunlich songdienlich zurück. Wie gesagt beim Songwriting gibt es den ein oder anderen kleinen Reinfall, trotzdem ist es insgesamt kein so übles Projektalbum. Gefällt mir um Längen besser als Konkurrenzgeschichten wie z.B. das seichte VOICES OF ROCK-Werk.

Sicher ist „Reincarnation“ jetzt nicht das große Innovativfeuerwerk geworden, trotzdem liefert KENS DOJO durchaus solide Kost für alle Genrefreunde.

Reincarnation


Cover - Reincarnation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:9 ()
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Street Dogs

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Vor zwei Jahren haben die STREET DOGS aus Boston ihr letztes Album veröffentlicht, worauf Touren quer über den Erdball folgten, u. a. als Support für THE OFFSPRING, das ALKALINE TRIO und ANTI-FLAG, aber auch als Headliner. Jetzt erscheint der selbst betitelte Nachfolger, und man durfte gespannt sein, in welche Richtung es nach dem etwas ruhigeren „State Of Grace“ gehen würde. Nach einem kurzen Dudelsack-Intro macht schon der eigentliche Opener „Rattle And Roll“ klar: Es geht wieder härter, schneller und punkiger zur Sache. Im Verlauf des Albums bestätigt sich das, abgesehen von einigen folkigen Songs, bei denen es der Fünfer etwas ruhiger angehen lässt. Ansonsten geht es kompromisslos und durchgehend mit viel Energie und Dreck nach vorne, wobei es nur ein Song über die Drei-Minuten-Grenze schafft. Gleichzeitig überzeugen die einzelnen Stücke durch tolles Songwriting, das sich durch Ideenvielfalt wie auch effektvolle Tempowechsel auszeichnet. Die irischen Wurzeln von Bandkopf Mike McColgan, dem ersten Sänger der DROPKICK MURPHY’S, klingen auch auf diesem Album immer wieder durch, und genauso kommen traditionelle irische Instrumente auch immer mal wieder zum Zug. Beides wird aber deutlich dezenter eingesetzt, als man das von anderen Bands kennt. Auch die Songtexte sind sehr vielseitig, so geht es zum einen um persönliche Themen, wie Freiheit, Familie und die eigenen Wurzeln, aber es gibt auch politische und sozialkritische Texte. Mit „Punk Rock And Roll“ gibt es dann auch noch einen reinen Party-Song zu hören und mit dem abschließenden „Poor, Poor Jimmy“ noch ein klassisches irisches Sauflied. Diese Scheibe macht wirklich von vorne bis hinten Spaß. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern die Bostoner kommen immer direkt auf den Punkt und hauen dabei auch noch jede Menge Hymnen raus. Wahrscheinlich das stärkste Album der STREET DOGS und mit Sicherheit das bislang beste Punkrock-Album dieses Jahres.

Street Dogs


Cover - Street Dogs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 40:35 ()
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The Final Frontier

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Knapp eine Woche nach dem in meinen Augen und Ohren großartigem W:O:A: Auftritt der Briten,
halte ich nun endlich das lang erwartete neue Studioalbum von IRON MAIDEN in den Händen.
Und "The Final Frontier" hat, wer hätte das gedacht, den Stempel der Eisernen Jungfrauen auf jeden Fall verdient. Es gibt keine positiven aber zum Glück auch nur wenig negative Überaschungen in den knapp 75 Spielminuten auf die Lauscher.

Das Intro und der erste Teil des Openers "Satellite 15" kommt etwas spacig und abgetrackt daher. IRON MAIDEN-untypische verzerrte Gitarrenriffs und ein total uneingängiger Gesang passen in diesem Sinne gar nicht zu den klassischen Einstiegsgranaten der Engländer. Der zweite Teil und gleichzeitig Namensträger des Albums "The Final Frontier" wirkt da schon eingängiger und der Refrain geht schnell ins Ohr ohne jedoch einen besonderen Reiz zu vermitteln. Die Vorabsingle "El Dorado" erinnert mich ein bisschen an ältere Schaffenstage, mit schnörkellosen Gitarrenriffs und einem soliden Grundgesang ohne großes "Hitpotential". Der Song wird jedoch nach mehrmaligen Anläufen besser! Die echten MAIDEN Trademarks tauchen dann bei "Mother Of Mercy" auf. Ein ruhiger balladesk gehaltener Einstieg mit ständiger Steigerung in Sachen Gitarrenarbeit. Lediglich der Songhöhepunkt fehlt leider auch hier. Im Midtempo Bereich bewegt sich dann "Coming Home" - sehr eingängig aber nicht unbedingt heavy taucht hier der bislang größte Ohrwurm des Silberlings auf, der u.a. an Songs wie "Out Of The Shadows" oder an ältere Solosachen von Bruce erinnert.
Langsam sollte es aber losgehen und siehe da, "The Alchemist" rockt! Schnelle Gitarrensoli, schöne Bassläufe und Steve Harris und ein endlich mal wirklich geforderter Bruce Dickinson sorgen für einen echten Kracher. Doch schon mit dem nächsten Song "The Isle Of Avalon" ist die Luft vorerst wieder raus - allerdings nicht zwangsläufig negativ gemeint. Mit dem Bassspiel im Vordergrund beginnt der 10 Minuten Song (einer von sechs Songs in Überlänge) ruhig und melancholisch und entwickelt sich zu einem teilweise epischen, teilweise progressiv angehauchtem Stück, bei dem verschiedene Schaffensperioden der Band als Referenz genannt werden können. Ähnlich verhält es sich bei "Starblind" wobei der Refrainpart hier deutlich eingängiger ist. Beide Songs entfalten ihre wahre Wirkung jedoch erst beim mehrmaligen Hinhören, erlauben dafür ab und an jedoch Vergleiche mit "Seventh Son Of A Seventh Son" zu ziehen. Ein sanftes Akustik Gitarrenintro mit ruhigem Gesang läutet dann "The Talisman" ein bis es nach knapp zwei Minuten mit geilen Hooks und einem aufgedrehten Bruce weiter geht. Der Bridge / Refrain Part gehört mit zu den absoluten Highlights und wird durch eine geniale Leadgitarrenmelodie getragen. DAS IST MAIDEN ! „The Man Who Would Be King“ lebt nicht von einem eingängigen Refrain sondern von der Vielfalt und den abwechslungsreichen Stimmungswechseln bei denen jedoch immer wieder die beliebten Gitarrenläufe auftauchen.

Am Ende gibt es mit „When The Wild Wind Blows“ noch mal eine Midtempo Nummer zu hören. Das Gitarrengrundspiel tritt hier immer wieder in den Vordergrund und findet nach rund neun Minuten zu seinem Höhepunkt. Der recht monotone und ruhige Gesang lässt das 11 Minuten Stück jedoch niemals zu einem wirklichen Paukenschlag werden.

Unterm Strich kann man „The Final Frontier“ ein gelungenes Album nennen, welches starke Momente in der zweiten Hälfte aufweist, die man zweifelsohne mit Meisterwerken aus den Achtzigern vergleichen kann.
Für diejenigen die nach dem ersten Durchlauf enttäuscht sind, empfehle ich dem Werk ein paar Anläufe zu gewähren. Es lohnt sich!

The Final Frontier


Cover - The Final Frontier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 75:30 ()
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Warp Riders

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Früher war alles besser. Nicht nur die tollen 70er – aus dessen Wurzeln der Sound von THE SWORD sich üppig nährt - sondern auch die beiden ersten Scheiben der Texaner, die ja sehr organisch klangen und dem Quartett die Retro, Doom und Stoner Fans zu Hauff zutrieb. Wie kann man dann nur das dritte Album „Warp Riders“ plötzlich anders klingen lassen? Egal! Denn eine schlechte Platte haben THE SWORD keineswegs abgeliefert. Weiterhin setzt die Band auf einen Sound der sich wie BLACK SABBATH zusammen mit KYUSS auf Wüstentour anhört (ohne diese zu kopieren), fett produziert von Matt Bayles (PEARL JAM, ISIS, MASTODON) und angereichert durch fast schon thrashig zu nennende Parts. Da hat die Worldtour im Vorprogramm von METALLICA (deren Lars Ulrich ja bekennender THE SWORD Fan ist) sicher ihre Spuren im Songwriting hinterlassen. Dabei geht „Warp Riders“ auch schneller ins Ohr wie die Vorgängerwerke; der Rockfaktor wurde trotz der weiterhin vorhandenen latenten Doom- und Stonerstimmung erhöht, was sicher (wie oben ja schon angedeutet) nicht jedem Fan der Combo zusagen dürfte. Ungeachtet dessen stellen Songs wie der klasse, voll rifflastige instrumentale Opener „Acheron/Unearthing The Orb”, das zwischen Heavy Metal und Hard Rock pendelnde und drückende „Tres Brujas“ (wobei der Gesang fast nach einem angepissten jungen Mr. Osbourne klingt) und das doch sehr eingängige „Arrows In The Dark” eine starken Anfang dar. Auch „Lawless Lands“ welches wie ein von LED ZEPPELIN aufgemotzter ZZ TOP Song daherkommt, der für THE SWORD eher ungewöhnliche Rocktrack „Night City”, das eher gemächlich hart stampfende „The Chronomancer II: Nemesis” (welches am ehesten an die beiden bisherigen Alben erinnert) sowie das mystisch erhabene „(The Night The Sky Cried) Tears Of Fire” machen Laune. THE SWORD haben mit „Warp Riders“ sicherlich ein Album am Start, das im Retrobereich und bei den einschlägig Bewanderten wieder seine Abnehmer finden wird. Und das mit der dritten Scheibe der Originalitätsbonus doch etwas schwindet kompensiert die Band durch geile Riffs und fetten Sound.

Warp Riders


Cover - Warp Riders Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:15 ()
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Symptoms & Cures

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COMEBACK KID hatten für “Broadcasting” viel Kritik einstecken müssen, war doch der Abgang von Sänger Scott Wade und die daraus entstandene Lücke beim Songwriting nicht zu überhören, gerade wenn die Scheibe an den eigenen Vorgängern gemessen wird. „Symptomes & Cures“ ließ lange auf sich warten, zwischendurch hat jetzt-Sänger Andrew Neufeld gemeinsam mit seinem Bruder bei SIGHTS & SOUNDS genau in dem Feld Erfahrungen gesammelt, was dem neuen Werk seines Brötchengebers anzumerken ist. Sowohl kompakter als auch vielschichtiger sind die Songs ausgefallen: während der Opener „Do Yourself A Favor“ ein intensiver, nach vorne preschender Hardcore-Song ist; „Get Alone“ bedient sich klar am SIGHTS & SOUNDS-Rezept und weiß damit zu überzeugen. COMEBACK KID wechseln nicht nur innerhalb des Albums konstant die Ausrichtung, auch in manchen Songs wird munter zwischen Eingängigkeit und Sperrigkeit hin und her gesprungen, was aber immer funktioniert, was ein Beleg für das gute Songwriting ist. So bedienen die Kanadier sowohl die Moshfraktion wie auch die Fans eher poppig-eingängiger Töne („G.M. Vincent & I“) und lassen selbst Postcorler nicht außen vor. Sie machen es allen Recht, ohne sich zu verzetteln. „Symptons & Cures“ ist somit ein starkes Album geworden und zeigt eine gewandelte Band, die sich davon verabschiedet hat, den starken Moshcore der frühen Alben wiederholen zu wollen.

Symptoms & Cures


Cover - Symptoms & Cures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
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Cavalcade

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Die Finnen gehörten mit ihrer Mischung aus Schwarzmetall und „typisch finnischen“, melodischen Melancholieklängen zwar nie zu den großen Ausfallerscheinungen, richtige Akzente konnte das Quintett mit seinen Alben aber auch nie setzen. So ist auch „Cavalcade“ eine Scheibe, die den Hören weder umhaut noch mitreißt, aber auch niemandem weh tut. Meiner Meinung nach sind die Jungs dann am Stärksten, wenn sie nicht gerade versuchen, den musikalischen Deibel von der Leine zu lassen (zum Bleistift mit recht unpassenden SATYRICON-Coverversionen), sondern eben der Sänfte ihrer Heimat den Vorzug geben. Songs wie das Titelstück, „The Vulture´s Feast“ oder „Reincarnation“ erinnern mit ihrer eingängigen Hymnenhaftigkeit eher an SENTENCED, AMORPHIS und sogar frühe HIM als an nordische Black Metal-Raserei. Die fieser gearteten Stücke wie „The Path That Lies Behind Me“ oder „A Callous Mind“ (die jedoch mitunter auch auf melodische, klar gesungene Passagen setzen) beißen sich bei Weitem nicht so fest, obwohl auch sie durch durchdachtes Songwriting und amtlichen, druckvollen Sound bestechen. CATAMENIA sind und bleiben auch mit „Cavalcade“ eine Band, die, ähnlich wie DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH, eher das gotisch orientierte Publikum anspricht als den Ottonormal-DARKTHRONE-Kuttenträger. Auf jeden Fall kann man festhalten: dieses Album ist eine runde, gelungene Sache, die den Freunden der Vorgängerscheiben problemlos gefallen wird.

Cavalcade


Cover - Cavalcade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:4 ()
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Jasmuz

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Die Tschechen TROLLECH haben ihr Debütalbum „Ve Hvozdech…“ bereits 2001 herausgebracht und gehören daher nicht zu der großen Verzichtbarkeitsarmee der Viking/Pagan Metaller, die uns hier seit gut fünf Jahren das Leben sprichwörtlich zur Hölle macht. Trotzdem liegt das Quartett um Asura G. Godwar Ray (keine Ahnung, ob der Typ auch so im Telefonbuch steht…) im qualitativen Bereich leider nicht am oberen Ende der Skala, sondern allerhöchstens in der Mitte, denn neue und/oder prägnante Akzente setzen die Jungs mit „Jasmuz“, ihrem inzwischen fünften Langeisen, nicht wirklich. Die osteuropäischen Melodien, die öfter aufblitzen, hat man schon im Dutzendpack von anderen Bands gehört, und auch die offensichtlichen Einflüsse des allmächtigen Quorthon wurden im Laufe der Jahre schon versierter umgesetzt. Zudem hat man bei „Jasmuz“ hin und wieder das Gefühl, als habe Pumuckl (!) das Mikro übernommen, denn speziell im Opener „Moudrost Kovare“ und in „Podkovy“ wird derart hoch gequiekt, dass Meister Eders Nerven blank liegen. Somit stellt das Album leider nur ein Massenprodukt dar, dem zig andere, überzeugendere Scheiben auf dem gut gefüllten Markt gegenüberstehen. Und an einer Jahrhundertband wie NEGURA BUNGET können TROLLECH nicht mal ansatzweise kratzen. Für Komplettisten only!

Jasmuz


Cover - Jasmuz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:34 ()
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Better Days

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Endlich mal wieder ein schönes Frontcover - es gehört zur Scheibe „Better Days“ von RANSOM. Die Musik ist da schon weit weniger originell. Als Classic Rock soll uns diese Mucke verkauft werden o.k. kann man teilweise schon zustimmen auf jeden Fall Rock mit 80er Jahrebetonung. Obwohl der Opener und Titeltrack eher düster mit leicht grungigen Riffs ausgefallen ist, krankt aber letzten Endes auch wie bei ca. 80% der Songs dieses Albums an der mangelnden Griffigkeit bei den Hooklines. Der Song steigert sich zwar ganz gut hoch, auch musikalisch gut umgesetzt aber dann wartet man auf den Refrain und dann kommt eine absolut schwache Melodie. Und dies ist echt leider oft so - am Ende kommt zwar noch ein gutes Gitarrensolo aber hängen bleibt da definitiv nichts. Dafür verantwortlich ist Mastermind Bassist & Produzent Don Cromwell sowie sein Gitarrist/Sänger Tommy Girvin die mit „Trouble In Paradise“ 1998 bereits ein Album am Start hatten. Diese Scheibe soll demnächst via Yesterrock nochmal neu aufgelegt werden.

Irgendwie kommt dieses Album aber nicht oder nur selten in die Pötte, liegt auch an den zu vielen nöligen Gürtelrubbler sorry Verzeihung hier heißt dass Power Balladen zumindest „Learn to be alone“ soll so eine sein. Sorry trotz dem gefühl-schmachtenden Timbre in bester BRIAN ADAMS Manier, das rettet den Song eher nicht. Denn eines hätten sich die beiden Herren vom Kanadier schon abschauen können, er weiß zumindest wie gute Refrains geschrieben werden, eine Fähigkeit die bei RANSOM fast völlig fehlt. Zwar verzichtet man darauf ähnlich platt-poppige Songs wie die in den letzten Jahren zu Hauf erscheinen Sachen des erwähnten Adams zu machen aber das macht die Musik trotz guter technischer Fertigkeiten du solider Produktion nicht besser. Eine der Lichtblicke ist das folkig angehauchte „Stay with me tonight“, die einfältigen Songtitel sprechen auch eine Sprache für sich. Wie gesagt es sind sehr viele gefühlvolle Sachen dabei aber die Umsetzung ist eher schnarchig-langweilig ohne jeden Esprit, die Sachen dudeln so vor sich hin, das packende geht den Nummern völlig ab. Ja ganz nett anzuhören aber irgendwie kraftlos und Ah-Erlebnisse bleiben da völlig aus. Ganz schlecht geworden ist dabei „Calm before the Strom“ mit gräuslich hohem Schrägrefrain aber auch „Heaven knows“ überzeugt nur wenig mehr, da fehlt völlig der Esprit. Der Schluß des Albums mit „In My Dreams“ beginnt mit einem molligen Keyboardintro und getragenem Gesang, nimmt langsam Fahrt auf und nach 50 Sekunden wartet man auf den Refrain aber dann wird ausgeblendet, sorry is ne Frechheit, wer weiß, was für ne Kracherhookline diesmal gekommen wäre.

Nee Scherz beiseite, ich will jetzt auch nicht sagen ein würdiger Schluß für diese Scheibe aber die Leistung ist schon sehr dürftig. Von Leuten die mit Hochkarätern wie u.a. EDDIE MONEY tätig waren muß und darf man doch etwas mehr an Inhalten erwarten.

Die Melodiebögen sind meist nicht mal altbacken sondern schlichtweg banal und über die Herz-Schmerz-Texte sagen die Songtitel bereits alles aus. Wäre ja auch nicht so schlimm, wenn die Musik wenigstens passen würde. Bei den wenigen etwas „schnelleren“ Sachen wie dem groovigen „Best Is Yet To Come“ und auch “Party Life” (mit schönen Riffs leider viel zu stark nach hinten gemischt!) sehen die Musiker auch etwas besser. Etwas alternativer kommt dann soagr „Oh Life“ daher, luftig-locker mit guter Hook. Aber ansonsten, wenn es um Chorusse geht die nicht zünden wollen wie u.a. bei „High And Mighty“, hat man einfach ein gutes Händchen um sicher ins Klo zu greifen. Manchmal entsteht der Eindruck, dass ein Song um ein Solo herumgeschrieben wurde, bzw. die Gitarre wichtiger wäre als der Song, denn hier wird immer alles gegeben nur der Rest funzt meist net. Wie gesagt sicherlich ganz nett anzuhören aber bei dem dünnen Songwriting nützt auch das zweifellos gute handwerkliche Können nicht viel. Hier regiert gerade noch so Mittelmaß, es fehlt an drive, die Musik wirkt teilweise sorry lethargisch - braucht man sich wirklich eher nicht zu geben, dass machen viele Bands viel besser und vor allem mit mehr Herzblut. Nee, diese Art Sound hat wahrlich schon bessere Tage gesehen.

Better Days


Cover - Better Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:29 ()
Label:
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Legacy

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Nach vierjähriger Studiopause veröffentlichen die Belgier HYPNOS 69 mit „Legacy“ ihr mittlerweile fünftes Album. Das psychedelische Cover-Artwork ließ mich direkt auf ebensolche Musik schließen, aber so ganz richtig lag ich damit nicht. Was einem nämlich während des dreiteiligen, 18-minütigen Openers „Requiem (For A Dying Creed)“ klar wird, ist, dass der Vierer hier puren Progressive Rock zelebriert, und zwar die ursprüngliche, englische Variante. Genauer gesagt: Dieses Stück klingt zu fast 100 % nach den ganz frühen KING CRIMSON, inklusive Saxophon, Flöte, Hammond-Orgel, jazzigen Parts und einem wiederkehrenden, flashigen Thema. Wer weiß, vielleicht steht die „69“ im Bandnamen ja für das Jahr 1969, in dem mit dem wegweisenden „In The Court Of The Crimson King“ das wohl erste Prog-Album überhaupt erschien. Man könnte sich jetzt darüber aufregen, dass HYPNOS 69 so augenscheinlich abkupfern. Geht aber gar nicht, denn dazu ist speziell ihr epischer Opener einfach viel zu gut. Neben dem hervorragenden Songaufbau gibt es auch tolle Solo-Arbeit von der Gitarre zu hören und eben auch das schon erwähnte Thema, das einfach nur zum Reinlegen ist und immer wieder aufs Neue variiert wird. Mit diesem starken Auftakt kann allerdings nicht der gesamte Rest des Albums mithalten. Auf der positiven Seite stehen auf jeden Fall noch die beiden rockigen Songs „An Aerial Archtitect“ und „The Empty Hourglass“, bei denen jeweils in der Mitte großartige Jam-Parts geboten werden. Auch das ruhige und schwebende „My Journey To The Stars“ ist ein wirklich schönes Stück und zeichnet sich auch wieder durch ein fantastisches Gitarren-Solos aus. Abstriche gibt es hier allerdings für die erneut eingesetzt Flöte (die man eigentlich sowieso nur als KING CRIMSON-Reminiszenz durchgehen lassen kann), denn die wirkt arg kitschig. Was aber wirklich nervt, ist das penetrante Saxophon-Gedudel im jazz-rockigen „Jerusalem“. Und im extrem getragenen „The Sad Destiny We Lament“ werden üble Old-School-Synthie-Sounds eingesetzt, zu denen sich gegen Ende im Hintergrund auch noch ein Chor gesellt, was dann doch eine ganze Spur zu theatralisch daherkommt. Auch das abschließende, vierteilige „The Great Work” will nicht so recht zünden. Die einzelnen Parts machen jeder für sich durchaus Spaß, aber insgesamt fehlt ein roter Faden, der alles zusammen hält. Und statt einem großen Finale – oder zumindest irgendeinem richtigen Schluss – läuft das Stück einfach irgendwie ziemlich sang- und klanglos aus. HYPNOS 69 meinen es über die gesamte Albumlänge einfach etwas zu gut, oder anders gesagt übertreiben sie den altmodischen End-60er Sound passagenweise so sehr, dass er wie eine Parodie seiner selbst wirkt. Trotzdem: Zwischendurch entdeckt man immer wieder geniale Parts, und alleine schon der Opener ist ein wahres Meisterstück. Fans des authentischen, ursprünglichen Prog-Rock sollten hier unbedingt zuschlagen.

Legacy


Cover - Legacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 72:37 ()
Label:
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