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Consequence Of Power

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„Consequence Of Power” ist die fünfte Veröffentlichung von CIRCLE II CIRCLE, der Band von ex-SAVATAGE Sänger Zak Stevens und lässt aufatmen. Denn nach drei starken Alben hatte das letzte Werk „Delusions Of Grandeur“ durchaus zwiespältige Reaktionen hervorgerufen und konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Ergo – das Line-Up wurde kräftig durchgerüttelt. Mit neuer Mannschaft und neuem Mut nun also Nummer fünf - „Consequence Of Power”. CIRCLE II CIRCLE bereiten dabei wieder ihre bekannte Mixtur aus treibenden Riffs, ordentlich Groove und viel Melodie - und dazu einen der besten Metalsänger überhaupt. Leider können dabei nicht alle Songs vom kompositorischen her mithalten. Zak Steven Stimme klingt bei manchen Passagen („Remember“) nämlich doch recht angestrengt – und das ist wohl hier eher eine Frage des Songwritings als des Könnens. Waren vor allem bei den ersten CIRCLE II CIRCLE Alben (ähnlich wie früher bei SAVATAGE) die Gesanglinien gekonnt auf sein Stimmvolumen zugeschnitten, fehlt einigen Songs auf „Consequence Of Power” zum Teil genau dieses. Auf der anderen Seite bieten Songs wie der gut riffende Opener „Whispers In Vain”, die etwas gemächlicheren „Take Back Yesterday“ und „Anathema“ (welche Power in bester SAVATAGE-Balladen Manier verströmen) sowie das abschließende „Blood Of An Angel“ groovend-melodischen Power Metal der besseren Sorte. „Consequence Of Power” zeigt gegenüber dem schwachen Vorgänger eine klare Steigerung, kann aber weder am Thron seiner alten Combo rütteln noch seine eigenen Vorgaben toppen. Den einschlägig bewanderten Fans wird aber das Album trotzdem gefallen – und mit CIRCLE II CIRCLE ist sicher wieder zu rechnen.

Consequence Of Power


Cover - Consequence Of Power Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:23 ()
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Phobia

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ATHORN kommen aus Hannover, spielen eine krude Mischung unterschiedlichster Stile und werden landauf landab als das nächste große Ding abgefeiert. Bereits die im September 2009 erschienene erste Eigenproduktion EP „Livable Hatred“ ließ stark aufhorchen und führte direkt zu einem Plattenvertrag mit AFM. Mit „Phobia“ steht nun das Albumdebüt in den Shops und die Mischung aus deftigem US-Metal (die Band nennt nicht von ungefähr NEVERMORE und deren Vorgänger SANCTUARY als Vorbilder) und Thrashparts auf der einen, progressiven und alternativen Ansätzen auf der anderen Seite kann trotz, oder gerade wegen einer gewissen Sperrigkeit überzeugen. ATHORN legen es definitiv nicht auf easy listening an. Der Opener „Angel Of The Fall” zeigt mit seiner thrashig melodischen Ausrichtung bereits richtig gut was ATHORN ausmacht und groovt was das Zeug hält. In der Folge machen Songs wie das abwechslungsreiche, düstere „Humanize The Demon“ (war bereits auf der EP und lässt Vergleiche zu alten ICED EARTH zu) und der fantastischen nach vorne preschende Titeltrack „Phobia” mächtig Dampf. Ganz klar – ATHORN haben meist ein Händchen dafür ihre gewaltigen Riffs songdienlich zu verpacken, Ohrwurmmelodien unterzupflügen und trotz allgegenwärtiger Heavyness eine angedunkelte Atmosphäre zu verströmen. Ob „Phobia“ damit schon der ganz große Wurf war lasse ich mal dahingestellt sein, denn hinten raus werden die Ideen dann schon noch etwas dünner. Trotzdem starkes Debüt. Sänger Carsten Frank (mal clean mal growl), die Gitarristen Stefan Schönebeck und Tobias Liedke, Bassist Thomas Maiwald und Schlagzeuger Sören Becker liefern mit „Phobia“ allemal ein gutes, interessantes Album ab - von ATHORN werden wir sicher noch mehr hören.

Phobia


Cover - Phobia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:58 ()
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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JOHNNY WINTER (eigentlich John Dawson Winter III) hatte es als Kind schon nicht leicht. 1944 in Beaumont, Texas, im tiefen konservativen Süden der USA als Albino geboren war er zum Außenseiter bestimmt. Sein Ausweg – die Gitarre. JOHNNY musizierte bereits als Kind zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder, bevor es ihn zum Blues zog, der Musik der schwarzen Außenseiter denen WINTER sich besonderes verbunden fühlte. Das in direkter Nachbarschaft Jahre vorher eine gewisser Muddy Waters gearbeitet hatte darf man durchaus auch als Wegweisung verstehen. WINTER versuchte es dann Anfang der 60er zuerst in der Chicagoer Bluesszene, hatte dort aber keinen durchschlagenden Erfolg. Es folgte ein jahreslanges tingeln durch den Süden der USA. Kleine Locations, alte Autos, schlechte Motels, gierige Provinzlabel - eine Lebensweise welche sein Feeling sicher erweiterte. Die großen Label wurden auf ihn aufmerksam, sahen in ihm (zurecht) einen zukünftigen Star und schlussendlich erhielt JOHNNY einen äußerst lukrativen Vertrag bei Columbia. Das Debüt konnte dann aber erst mal nicht die Erwartungen erfüllen und stagnierte auf Platz 24 in den Charts. Der richtige Durchbruch kam, wie bei so vielen sehr erfolgreichen Künstlern, erst mit einem Auftritt beim legendären Woodstock Festival. Danach ging es für JOHNNY WINTER kräftig bergauf – aber auch menschlich in unruhiges Fahrwasser – die Laster der 70er nahmen auch der Albino Gitarrist mit.

Die „Original Album Classics” servieren uns nun die ersten fünf Alben des Gitarrengottes („Johnny Winter“, „Second Winter“, „Live Johnny Winter And“, „Still Alive And Well“ und „Saints And Sinners“) in gewohnter spärlicher Aufmachung, und leider auch nur mit drei Bonustracks. Dafür spricht die Musik des JOHNNY WINTER, der Blues dieser Alben für sich. Intensive Songs wie „I’m Yours And I’m, Hers“, „Dallas“ und „Good Morning Little Schoolgirl“ vom recht bluesigen selbstbetitelten Debüt,„Miss Ann”, „Memory Pain” und das mit Saxophon versehen „Slippin' And Slidin'“ sowie unersetzliches wie seine Version des „Johnny B. Good“ und natürlich „Highway 61 Revisted“ vom schon gut fetzenden „Second Winter“ (eines der besten Blues Alben überhaupt); „Live Johnny Winter And“ versprüht Bühnenmagie, auch dank einer dreckig-räudigen Version von Jumpin’ Jack Flash“, einem tollen Rock’n’Roll Medley („Great Balls Of Fire“, „Long Tall Sally, „Whole Lotta Shakin Goin On”) und dem 9-minütigen „Mean Town Blues“. Ein lautes und rohes Konzert mit reichlich Improvisationen – eine der Blues-Livescheiben überhaupt. Das Comeback-Album nach seiner Entziehungskur „Still Alive And Well“ wartet mit Folk-Einschüben und auch mehr Rock auf, darunter der fantastischen Titeltrack sowie zwei Bonustracks („Lucille“, „From A Buick Six“). Das letzte Album der Reihe, „Saints & Sinners“ war ebenfalls am bluesigen Rock orientiert, jetzt sogar mit Backgroundsängerinnen und wieder mit Saxophonparts. Anspieltipps hier das Stones-Cover „Stray Cat Blues“, das ab gehende „Thirty Days”, eine geile Version von „Riot In Cell Block #9” und der Bonussong „Dirty”. Alles in allem eine Vollbedienung und eine großartige Mischung aus Blues und Rock.

Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 49
Länge: 208:0 ()
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Cantares Das Loitas Esquecidas

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2001 entschloss sich der Spanier Nocturno, der nebenbei auch noch bei ABORIORTH am Bass lärmt, mit seiner eigenen Band XERIÓN durchzustarten, die seit dieser Zeit unzählige Demos und Splits auf dem Konto hat, jedoch erst ein vollständiges Album („Nocturnal Misantropia“ von 2007). Mit „Cantares Das Loitas Esquecidas“ wird nun das langatmige Zweitwerk nachgeschoben, das dazu beitragen soll, Spanien neben Italien und vor Allem Frankreich auf der Landkarte einer neuen Generation von Schwarzheimern zu positionieren. Das Problem ist nur, dass das Album überhaupt keine Höhepunkte offenbart, sondern eine gute Stunde lang monoton jedes Black/Viking/Pagan/Folk-Hausmütterchenrezept auffährt, das man als Fan standardmäßig gewohnt ist. Von mitreißendem, bisweilen höchst innovativem und Grenzen sprengendem Songwriting, wie es Bands wie NEGURA BUNGET, VREID, SÓLSTAFIR, MOONSORROW oder SUIDAKRA aus der Hüfte schießen, sind XERIÓN meilenweit entfernt, und selbst Nachzüglern wie EQUILIBRIUM oder VARG sind sie mit ihren gähnend „aufregenden“ 08/15-Strukturen ohne jegliche Überraschungen noch unterlegen. Zudem ist die Produktion für den Versuch, ein ausladendes Werk in dieser Genre-Schnittmenge zu kreieren, viel zu dünn ausgefallen – Stichwort „Rasenmähergitarren“. Jede Melodie kommt einem bekannt vor, die Breaks stammen ebenfalls aus Omas Kochbuch, der Kreischgesang von Nocturno ist eher schwachbrüstig, und die teilweise eingebauten, weiblichen und höchst simplen „Ohohoho“-Chöre sind peinlich. Für Viva Espania im Schwarzmetall sehe ich mit diesem Album schwarz!

Cantares Das Loitas Esquecidas


Cover - Cantares Das Loitas Esquecidas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:21 ()
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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THE ALAN PARSONS PROJECT – dahinter steckten vor allem die beiden Musiker und Produzenten Eric Woolfson und Alan Parsons; dazu kamen von Album zu Album wechselnde, unzählige Gastmusiker. Das Duo stand für progressive Musik, irgendwo zwischen Pop und Art-Rock und deutlich dominiert von epischen Arrangements, Orchester und starken Keyboardeinsatz – und Anfangs sicher ihrer zeit voraus. Dabei erschufen THE ALAN PARSONS PROJECT in ihrer gemeinsamen Schaffensperiode (in den 90er gab es eine Nachfolgeband welcher nur ALAN PARSONS angehörte) von der Bandgründung 1975 bis zur Auflösung 1987 nicht nur anspruchsvolle Konzeptalben (vor allem zu Anfang der Bandkarriere), sondern auch reichlich Hits und Ohrwürmer. Die Serie „Original Album Classics” präsentiert in sogenannter zweckmäßiger Ausführung (Pappschuber mit Originalcover, ohne Booklet) nun fünf dieser Alben: „Pyramid" (1978, Platz 3 der deutschen LP-Charts), „Eve" (1979, war in Deutschland auf Platz 1), „The Turn Of A Friendly Card" (1980, schaffte immerhin Platz 2), „Stereotomy" (1986) und „Gaudi" (1987). Wobei diese Zusammenstellung sehr gut aufzeigt, dass vor allem die ersten Werke der Band die progressive Musik bereicherten. Dort finden sich auch die meisten Hits wie „Voyager“ mit „What Goes Up“ und das Instrumentalstück „Hyper-Gamma-Spaces“ auf „Pyramid“, „Lucifer“ (ebenfalls ein Instrumentalsong und einer ihrer größten Hits überhaupt) und die flotte Erfolgssingle „Damned If I Do“ auf „Eve“ sowie „Games People Play“ (weitere Chartsingle), das Instrumental „The Gold Bug“ und natürlich das schon epische, fünfteilige Titelstück auf „The Turn Of A Friendly Card”. Aber auch das sehr orchestrale „Stereotomy" mit dem Titeltrack, „Light Of The World“ und „Beaujolais" und das Konzeptalbum „Gaudi“ mit seinem Übersong „Sagrada Familia“ sowie der für die Fernsehserie Miami Vice verwendeten Song „Closer To Heaven“ sind nicht zu verachtende Werke. Angereichert sind die Alben noch mit reichlich Bonustracks – diese entsprechen allerdings den vor wenigen Jahren erschienenen remasterden Wiederveröffentlichungen. Das hierbei leider gerade das überragende Debüt von 1976 „Tales of Mystery and Imagination“ fehlt ist natürlich ein Wehrmutstropfen. Davon abgesehen bietet die „Original Album Classics“ Box eine gelungene Übersicht über das Werk von THE ALAN PARSONS PROJECT und ist damit für Neueinsteiger und Vinylbesitzer eine günstige Gelegenheit.

Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 76
Länge: 323:0 ()
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The Dawn Of Reckoning

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Es war lang Zeit recht still um die Bremer Stadtmusikanten sorry meinte natürlich Power Metaller von ETERNAL REIGN geworden, zumindest was neues Material betraf. Die Herren hatten zuletzt 2005 ein wirklich klasse Album „Forbidden Path" am Start, auch der Vorgänger war nicht minder überzeugend. Auch live hatte ich die Band absolut überzeugen in Erinnerung, vor allem mit einem megastarken Sänger Dirk Stühmer der mit seinem mächtigen Organ und einem mehroktavigen Timbre irgendwo zwischen DIO und Bruce DICKINSON (zu besten Zeiten) gesegnet ist.

Stilistisch war die beiden ersten Alben schon relativ unterschiedlich, die aktuelle Scheibe „ The Dawn of Reckoning" ist nochmal anders ausgelegt aber nicht nur deshalb eine konsequente Weiterentwicklung.

Mit Pure Steel Records wurde erneut ein Labelwechsel vollzogen, mal sehen, ob die Band jetzt endlich etwas mehr Beachtung findet, verdient hätte man es allemal. ETERNAL REIGN machen gutklassigen Power Metal in bester US-amerikanischer Prägung. War der Vorgänger deutlich stärker durch progressive Elemente geprägt, ist die neue Scheibe etwas straighter, riffiger und auch soundlich direkter produziert. Zwar haben viele Tracks auch eine gewisse epische Ausprägung und Länge aber halt nicht so komplex im engeren Sinne. Sehr positiv dabei - hier es keinerlei typisch europäisch geprägte Happy-Melodie-Kinderlied-Tralala-Melodien sondern hier geht es deutlich härter, kraftvoller mit fast schon thrashigen Gitarrenriffs (sehr spielfreudig Michael Sebastian und Torsten Fünfhaus) zu. Natürlich bieten die Norddeutschen auch prägnante Hooks sowie Melodien aber halt viel weniger mit der Tür ins Haus fallend, gerne auch mit vielen Shouts und manchmal leicht schrägen Überschlägern sowie langgezogenen mächtigen Screams.

Keyboards sind nicht in jedem Track vorhanden und auch meist eher nicht so prägnant aber wenn eingesetzt dann kommen die Tasten sehr variabel und einfallsreich daher. Wie bei dem mit gefühlvollem Piano und behutsamen Vocals startenden Intro "Drowned“. Dann kracht "Beyond the Black" mit MAIDEN-artigen Leads mit gutem Tempo kraftvoll nach vorne, eine schöne Hymne zum Start. Bei "Lords of Chaos" gibt es zwischendurch sogar ein Tastensolo, aufwühlende Gitarrenleads ebenfalls etwas auf Jungfrauenart getrimmt, gelungene Backingchöre und langgezogene Vocals im Stile von Ronny James Dio. "Shadows of the Past" mit massig wirbelndem Doublebasseinsatz ist dann eher etwas rauer gehalten sowie reduzierter, was die Details angeht, der Refrain ist eher mittelmäßig, für mich der einzige etwas „schwächere“ Song des Albums. Ganz im Gegenteil zu „Emptiness Devours" ein siebenminütiges kleines Epos, das mit vielen Breaks sowie unterschiedlichen Tempi und vor allem wechselnden Atmosphären aufwartet.

Noch etwas besser das ähnlich lange „Forgotten Sunrise" mit mehr Keyboardbetonung (schöne Hammondsounds) etwas vielschichtiger aufgebaut, etwa im Stile von SYMPHONY X, sehr melodiegeprägt, schnelle Riffs im Hintergrund
Auch ein Cover ist diesmal wieder vertreten. ETERNAL REIGN haben echt Mut und wagen sich tatsächlich an "Devil and Daughter" (aus dem 1989er BLACK SABBATH Werk „Headless Cross" mit Tony Martin am Mikro) heran. Eines meiner absoluten Lieblingsalben (mal so beiläufig eingestreut), und die Band schafft es tatsächlich mit betont groovigem Basseinsatz und klasse Vocals, zwar auch relativ nahe am Original und trotzdem einer Portion eigenem Charisma den Song sehr überzeugend rüberzubringen. Ein weiteres Highlight des Album ist ganz klar das wunderbar balladesk startende "Still Remains", erneut mit einer höchst wandelbaren Stimme zunächst sehr gefühlvoll, um dann mit klasse doppelläufigen mitunter leicht düster fortfahrenden Gitarrenparts bzw. Läufen sowie einem kraftvoll-hymnenhaften Refrain und mit schönen Streichern auszuklingen – ein klasse Arrangement. Sowas kann sicher nicht jede Powermetalband. Kein Kitschplüsch sondern absolut überzeugend mit viel Tiefgang und Authenzität.

Mit dem sehr abwechslungsreichen „The Dawn Of Reckoning“ haben ETENAL REIGN erneut nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und erneut locker internationales Niveau erreicht. Die Band zockt dabei ihren ganz eigenen Power Metal, stilistisch sehr breit angelegt mit vielen zusätzlichen Elementen wie US-Metal bzw. aus dem NWOBHM Bereich. Aber auch die klasse Instrumentalparts (nie zu kopflastig kühl) sowie die über allem liegende kraftvolle Stimme, quasi alles zusammenhaltend und die gelungene Produktion sorgen für einen sehr positiven Gesamteindruck.

The Dawn Of Reckoning


Cover - The Dawn Of Reckoning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:36 ()
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Stranger

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Nur um das noch einmal klarzustellen: Die fünf bärtigen Typen von VALIENT THORR sind KEINE Menschen. Sie kommen vielmehr von der Venus, sind durch eine Bruchlandung im Jahr 2000 in North Carolina gelandet und wollen wieder zurück nach Hause. Da sich die Reparaturen an ihrem Raumschiff hinziehen, nutzen sie die Zeit, indem sie die Menschheit durch ihren intergalaktischen Rock ´n´ Roll von allem Übel erretten. Wer schon einmal eine der intensiven Shows der Band gesehen hat, weiß, wie ernst es ihnen damit ist. Abgesehen von unermüdlichem Touren – sie bringen es auf durchschnittlich 250 Shows pro Jahr – bannen sie ihren wilden Sound aber auch regelmäßig auf Platten, und eben ist mit „Stranger“ das fünfte Album erschienen. Hatte sich der Stil auf „Immortalizer“ von 2008 in Richtung Metal verschoben, ist „Stranger“ ein roher Bastard aus Rock ´n´ Roll, Punkrock, Garage Rock, Stoner und Old-School-Metal. Zusätzlich wird der Sound immer wieder auch durch progressive Passagen aufgelockert. Darüber brüllt sich Sänger Valient Himself die Seele aus dem Leib und attackiert Politiker und die Kriege, die sie führen, wie auch Banker und die von ihnen herbeigeführte Finanzkrise. Alles zusammen wirkt trotz der unterschiedlichen Einflüsse wie aus einem Guss und kommt mit einer derartigen Wucht daher, dass man nach dem ersten Durchhören – das viel zu schnell vorbei ist – fast schon erschlagen ist. Wenn man aber genauer hinhört, stellt man auch fest, dass die Jungs fantastische Musiker sind, die ganz genau wissen, was sie tun und das chaotische Element in ihrer Musik völlig bewusst herbeiführen. Produzent Jack Endino (u. a. NIRVANA, MUDHONEY und HIGH ON FIRE) verpasste der Scheibe dann auch noch den nötigen fetten und dreckigen Sound, der dem Live-Sound der Band gerechter wird als alle Releases davor. Ein echter Hammer von einem Album, der VALIENT THORR hoffentlich die schon lange verdiente Aufmerksamkeit zuteil werden lässt.

Stranger


Cover - Stranger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:16 ()
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Essential Mixes

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AVRIL LAVIGNE, Jahrgang 1984, war mit ihrem Debüt „Let Go“ (2001) und ihrem zweiten Album „Under My Skin“ (2004) bereits in jungen Jahren äußerst erfolgreich und galt dabei als aufstrebendes Rockgirl. Das es dann mit Album Nummer drei weit gen Mainstream und Pop ging verstörte damals sicher einige Fans – Erfolg hatte sie. Nachdem man nun schon länger nichts mehr von der kanadischen Sängerin gehört hat, veröffentlicht Sony im Rahmen seiner „Essential Mixes“-Reihe nun auch Material von AVRIL LAVIGNE – und bestätigt die Vorahnungen. Kommt der das Album eröffnende Hit „Complicated“ im „The Matrix Mix“ noch recht rockkompatibel aus den Boxen, werden die anderen drei Songs doch recht stark auf Dancefloor und Rap gemixt („Girlfriend“ gleich zweimal). Das klingt oft eher bemüht wie gelungen. Dafür entschädigen dann einige Akustikversionen bekannter Songs, wobei vor allem „Sk8er Boi“, „Nobody’s Home“ und „When You're Gone” auch ohne Strom so richtig klasse rüberkommen. Aber sorry, vier Remixes und sechs gute Akustiktracks, das ist doch alles in allem etwas dünn. Da wäre trotz des niedrigen Preises ein reines Akustik-Album wohl ehrlicher (und besser) gewesen. AVRIL LAVIGNE und ihre „Essential Mixes“ sind damit sicher nur für Die-hard Fans der kanadischen Ex-Göre von Interesse.



1. Complicated (The Matrix Mix)

2. Girlfriend (Dr. Luke Mix)

3. Hot (Wolfdeck Remix)

4. Sk8er Boi (Acoustic Version)

5. My Happy Ending (Acoustic Version)

6. Take Me Away (Acoustic Version)

7. Nobody's Home (Acoustic Version)

8. He Wasn't (Acoustic Version)

9. When You're Gone (Acoustic Version)

10. Girlfriend (Junkie XL Mix)


Essential Mixes


Cover - Essential Mixes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:42 ()
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Ruins Of Mankind

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Schwere, dreckige Gitarrenriffs leiten das Album "Ruins Of Mankind" der neu gegründeten deutschen Band DIABOLOS DUST ein. DIABOLOS DUST sind eine gelungene Verkörperung des Power Metals im Mid-Tempobereich und zwar durch und durch. Obwohl der Songaufbau auf "Ruins Ff Mankind" in der Regel komplex ist, laden fast alle der über vierminütigen Songs zum unbeschwerten Mitbangen ein. Hervorheben will ich beim Album die Gitarrenarbeit der Band: Obwohl man im Heavy Metal irgendwie schon alles einmal gehört hat, sind viele Gitarrenriffs originell und ein deutliches Markenzeichen der Musik von DIABOLOS DUST. Gerade Songs wie "The Mirror" und "Ruins Of Mankind" heben sich hier positiv von vielen Veröffentlichungen ab. Gesanglich bewegt man sich – wie im Powermetal üblich – im "verständlichen Bereich". Es wird eher selten gescreamt oder gegrowl", was sich aber in die Musik passend einfügt. Die Produktion ist druckvoll und insgesamt gelungen, wenn mir auch – wie so oft – ein minimal lauterer Gesang etwas besser gefallen hätte. Nachteilig will ich erwähnen, dass sich der Songstil oft ähnelt. "Slave" und "Out Of Time" sowie "Fading To Grey" sind typische Nummern für das Album, an denen man sich irgendwann satthören wird. Die Scheibe schließt mit "Never Surrender" einer sehr schönen Mitgröhl Hymne, die mich irgendwie an einen Piratensong erinnert. Zur CD gibt es ein Faltcover ohne Texte. Das Coverbild muss ich als misslungen und kitschig bezeichnen. Ein halbnacktes, tätowiertes Pärchen (er mit einer erhobenen Axt) stehen mit einer kleinen Blume vor dem Zaun eines Atomkraftwerks, wobei aus den Wolken eine Art wütende Satanfratze schaut. Sowas will man nicht an der Kasse zum Kauf vorlegen und schon gar nicht im CD-Schrank haben. Trotzdem ist "Ruins Of Mankind" eine erfrischende Scheibe, die leicht verdaulich ist.

Ruins Of Mankind


Cover - Ruins Of Mankind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:0 ()
Label:
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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MOUNTAIN sind eine jener Bands auf die man unvermittelt stößt, wenn man sich dem Urgestein der harten Rockmusik nähert. Noch vor der Veröffentlichung des Debüts bereits auf dem legendären Woodstock-Festival präsent, lässt sich der MOUNTAIN Sound vor allem von CREAM und dem Blues geprägt beschreiben. Zu der Mischung aus härteren Songs mit ausgeprägten Gitarrensoli, einfühlsame Balladen und (wie damals üblich) teilweise stark verfremdete Coverversionen kam noch ein für damalige Verhältnisse recht heftiger Sound und sehr laute Liveshows. Gegründet 1969 in New York bestand die Band aus Gitarrist und Sänger Leslie West, Sänger und Bassist Felix Pappalardi, Keyboarder Steve Knight und Schlagzeuger Corky Laing. In dieser Besetzung brachten es MOUNTAIN auf drei wertige Alben („Climbing“, „Namtucket Sleighride“ und „Flowers Of Evil“) bevor man sich trennte. In 1974 gab es dann eine Reunion welche zu einem Live-Album („Twin Peaks”) und zu einem weiteren Studioalbum („Avalanche”) führte. Danach war für die 70er erst mal Schluss - diese fünf Alben sind allesamt Bestandteil der „Original Album Classics“. Das MOUNTAIN seit den Mid-80ern hin und wieder mit neuem Stoff aufwarten und bis heute Live was reißen (allerdings in wechselnden Besetzungen) sei noch am Rande erwähnt.

Wie gewohnt bei Sonys Reihe der „Original Album Classics“ ist das Package zweckmäßig, will meinen die fünf Alben werden in Cardboard-Sleeves mit den Originalcover und ohne Booklet o.ä. geliefert, wobei die ersten beiden Scheiben mit etwas Live-Bonusmaterial angereichert wurden. Das quasi Debüt „Climbing“ von 1970 (davor gab es in 1969 noch ein von Leslie West unter dem Albumtitel „Mountain“ veröffentlichtes Werk) war noch stark vom CREAM-Sound geprägt. Darauf enthalten ihr erster großer Hit, das flotte und für 1970 recht verzerrte „Mississippi Queen“ und die überragende Ballade „Theme From An Imaginary Western“, dazu kommt mit „For Yasgur’s Farm“ noch eine typische gute Hammond- Powerballade.

Das zweite Album „Namtucket Sleighride“ (1971) darf man getrost als Highlight der MOUNTAIN Diskografie betiteln. Man hatte sich von CREAM gelöst, neben dem Titeltrack wussten auch das treibende „Don’t Look Around", das angerockte Pianostück „The Animal Trainer And The Toad" und das toll groovende „Travellin‘ In The Dark" zu überzeugen. Die Band setzte im Bereich des sich aus dem Blues heraus entwickelten Hard Rock ein echtes Ausrufezeichen.

Album Nummer drei, „Flowers Of Evil“ (1971) ist dann ein Zwitter – das damalige Vinyl enthielt auf Seite 1 neue Studiosongs, auf Seite 2 des Albums gab es einen Livemitschnitt der Band zu hören. Im Prinzip wohl eher eine gar nicht üble Resteverwertung, wobei allerdings nur das bluesige „Crossroader“ restlos überzeugen kann. Anders verhält es sich mit dem Livematerial. Das 25-minütrge „Dream Sequence“ mit seinen recht deftigen Coverversionen bekannter Rock’n’Roll Tracks zeigen MOUNTAIN in jener Verfassung, die sie zu einen der angesagtesten Acts auf den Bühnen machte. Das famose „Mississippi Queen“ darf da auch nicht fehlen. Und das war ja bekanntlich auch erst mal das vorläufige Ende von MOUNTAIN in der Stammbesetzung.

Die Live-Doppel-LP „Twin Peaks” (1974 veröffentlich) wurde 1973 in Japan aufgenommen und zeigt recht eindrucksvoll die Bühnenqualität von MOUNTAIN (in leicht geänderter Besetzung). Neben den Hits der Band gibt es auch hier einiges an den damals üblichen Improvisationen zu hören – Rock pur – darunter „Nantucket Sleighride“ in einer halbstündigen Fassung, ein fettes „Crossroader" und natürlich das unvermeidliche „Mississippi Queen".

Das Soundtechnisch und qualitativ etwas abfallende „Avalanche” (1974) beendet dann die Karriere der Band in den 70ern. Weder die zu bemüht wirkenden Eigenkompositionen (die einen zum Teil doch arg bekannt vorkommen) noch die Coverversionen (z.B. „Satisfaction“ von den STONES“) können vollends überzeugen. MOUNTAIN waren wohl fürs erst am Ende ihres Weges angekommen – zwei Jahre später war dann auch offiziell Schluss mit einer der besten Liveacts der70er.

Wie äußerste sich letztens doch einer der besten heutigen Gitarristen Michael Amott (u.a. CARCASS und ARCH ENEMY) sinngemäß in einem Interview – wer sich als Musiker bis zu den Anfängen des Hard Rock zurückkämpft trifft irgendwann auf mehr oder minder bekannte Größen der Rockmusik aus den 70ern. Dabei nannte er explizit auch MOUNTAIN als eine der Bands die ihn zur Gründung der SPIRITUAL BEGGARS bewegten. Ergo: wer sich an die Urväter des Hard Rock wagt wird zwangläufig auch an MOUNTAIN nicht vorbeikommen. Die 5-CD Box „Original Album Classics” liefert dabei preisgünstige Unterstützung.

Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 46
Länge: 240:0 ()
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