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Different

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Das vierte Soloalbum des ehemaligen JADED HEART Fronters MICHAEL BORMANN zeigt wieder mal deutlich seine Vorliebe für melodischen Rock US-amerikanischer Prägung, sein Händchen für eingängige Melodien und seinen Hang zu ruhigeren Tönen. Denn so liefert BORMANN natürlich eine Reihe ausgezeichneter Balladen – einige schnellere Tracks mehr hätten der Scheibe aber auch ganz gut getan. Abgesehen davon enthält „Different“ genau jenen Sound welchen sich die Fans des deutschen Sängers und Produzenten erwarten durften. Songs wie der gute Laune Opener „Life Is A Miracle”, die semiakustische Ballade „Think Twice”, der sich als Ohrwurm generierende Rocker „Breathless“ sowie das klasse eingesungenen flotte „Who Really Wants To Get Older” überzeugen. Und musikalisch passt das auch allemal - MICHAEL BORMANN spielte und sang das Album ja fast im Alleingang ein. Allerdings können nicht alle Tracks das hohe Level der oben genannten ganz halten, es stellt sich mit der Zeit schon die eine oder andere Langatmigkeit ein. „Different“ zeigt MICHAEL BORMANN damit tatsächlich von unterschiedlicher Seite, dürfte aber den Fans melodisch harter Rockmusik trotzdem einige gute Stunden bescheren.

Different


Cover - Different Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:52 ()
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ReAction

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Das gute zuerst: "ReAction", das inzwischen dritte Demo von ONE SOUL ist bei Jan Rubach mitten auf St. Pauli aufgenommen worden, und das Resultat ist so, wie es standesgemäß sein sollte: der Sound ist sehr ordentlich. Außerdem bietet das Trio eine Menge fürs Auge, selbst das Demo erscheint in fetter Digipack-Aufmachung mit passenden Zeichnungen. Das Auge ißt mit - und stellt sich dann unter der Musik wahrscheinlich etwas anderes vor, als am Ende dabei rauskommt. Raus kommt nämlich ein noisiger Metalmix, der von der Stimme von Noschka dominiert wird. Und die intoniert deutlich härter, als man das vom bunten Cover her erwarten sollte. Apropos Härte: Auch die Gitarren können ganz gut Melodien, wollen wohl aber lieber herum rüpeln. Irgendwie läuft das nicht rund - Augen und Ohren bekommen gegensätzliche Eindrücke geboten und das Hirn kriegt es nicht zusammen.

ReAction


Cover - ReAction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 14:33 ()
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Sulphurblooded

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UNLIGHT aus Baden-Württemberg haben noch nie zum Einheitsbrei der Schwarzkittelszene gehört, sondern immer ihr eigenes Ding durchgezogen. Das einzige Problem des Trios (zu dem zuletzt, zumindest auf der Bühne, noch Frank Urschler von den Thrashern BITTERNESS gestoßen ist) ist eigentlich nur, dass es zwischen allen Stühlen sitzt, was „Sulphurblooded“, das mittlerweile fünfte Album der Band, einmal mehr unter Beweis stellt. Die herben Thrash-Einflüsse machen aus UNLIGHT keine waschechte Black Metal-Band, aber als reine Thrasher gelten sie eben auch nicht. Nimmt man dann noch hinzu, dass sich der gemeine, pseudoböse „True“-Black Metaller leider oftmals irgendwo zwischen unheilbar intolerant und einfach nur dumpfbacken einpendelt, hat es eine über den Tellerrand blickende und technisch versierte Truppe nicht immer einfach. Wer aber ein ultrafett und voluminös produziertes Knüppelbrett (das in Sachen Sound sogar an die letzten IMMORTAL-Werke erinnert) nicht scheut und rasende Riffkunst über blechernes Geschrammel stellt, wird mit Songs wie dem Titelstück, „Sic Transit Gloria Mundi“, dem Massaker „Become An Opponent“, der brachialen Hymne „By The Seventh Spell – A Blackthrash Blasphemy“ oder der deutschsprachigen Vollgasorgie „Deine Waffen Zu Meinen Füßen“ wieder vollends bedient. Insgesamt ist „Sulphurblooded“ zwar kein Meisterwerk (einige Songideen und Riffs kommen erfahrenen Hörern sicher bekannt vor), aber eine starke Black-Thrash-Scheibe von einer coolen Band, die man auch in Zukunft auf der Rechnung haben sollte.

Sulphurblooded


Cover - Sulphurblooded Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:32 ()
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Orchestrated Kill Maneuver

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INVASION würden in einem Blindtest problemlos als schwedische Band durchgehen, so sehr klingen ihre Gitarren und ihr Gesamt-Sound nach Stockholm und Elchtod. Aber die Herren kommen aus den USA und klangen auf dem „Orchestrated Kill Maneuver“ noch weniger schwedisch, dafür stärker nach BOLT THROWER. Von denen haben sie sich beim neuen Album im Gesang weiterhin beeinflussen lassen, was natürlich wie Arsch auf Eimer passt. Allerdings ist der wenig originelle Sound nur eine Vorwarnung für das ebenso wenig originelle Songwriting der Band – „Orchestrated Kill Maneuver“ lässt sich leidlich gut weghören, eine Affinität zu Schweden-Sound vorausgesetzt, aber Überraschendes sollte nicht erwartet werden. Dafür machen die thematisch den Zweiten Weltkrieg behandelnden Songs leidlich Spaß und sind stellenweise richtig gut („And Three Survives“ oder das fiese „Infinite Waves Of Human Flesh“), zudem kommt durch immer wieder eingestreute Sound-Schnipsel gut Atmosphäre auf. Alles in Allem kein Glanzlicht, aber ein Album so solide wie ein T-34.

Orchestrated Kill Maneuver


Cover - Orchestrated Kill Maneuver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:57 ()
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Valley Of Smoke

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INTRONAUT liefern mit „Valley Of Smoke“ ihr drittes Album ab und haben immer noch ordentlich Credibility, Verbindungen zu JESU, PHOBIA, UPHILL BATTLE und einer Handvoll weiterer Bands sei Dank. Derlei Namedropping ist im Falle des neuen aber nicht nötig, da der Acht-Tracker durchgehend überzeugen kann und sphärigen, an ISIS erinnernden Postcore zum Besten gibt. Das Album ist sehr dynamisch, auf eine durchweg gleich bleibende Atmosphäre haben sich INTRONAUT nicht festgelegt, so dass sich ruhige Passagen gleichberechtigt neben NEUROSIS-mäßigen Abschnitten finden („Miasma“). Auf der Gitarrenarbeit, die sehr viele Akzente setzen, und den immer wieder in ungewöhnliche Taktzahlen Drums liegt bei den ersten Durchgängen leicht das Hauptohrenmerk, aber nach und nach entfaltet der oft zweistimmige Gesang seine volle Wirkung, wodurch „Valley Of Smoke“ noch eine Stufe besser wird und fast zu den Größen des Genres aufschließen kann. Einzig das nicht immer durchdachte Songwriting, das zu Lasten von wirklicher Eingängigkeit (im Sinne von eines im Ohr hängen bleibenden Songs) verhindert den Aufstieg in die höchsten Regionen. Gut ist „Valley Of Smoke“ allemal, für Postcorler definitiv eine Anschaffung wert.

Valley Of Smoke


Cover - Valley Of Smoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:37 ()
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The Malefactors Bloody Register

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VULTURE INDUSTRIES wurden mit Erscheinen ihres Debütalbums „The Dystopian Journals“ immer wieder mit ARCTURUS verglichen, was angesichts der komplexen Musik, die auf Black Metal aufbaut, verständlich ist. „The Malefactors Bloody Register”, das von Brian Gardner (ISIS, DAVID BOWIE, NINE INCH NAILS) mit einem grandiosen Sound versehen wurde, führt die Entwicklung weiter und präsentiert acht Songs, die in der Schnittmenge von ARCTURUS, BORKNAGAR und Progressive Metal zu Hause sind, wobei besonders der Gesang von Bjørnar E. Nilsen heraussticht, der zwar Vergleiche mit den üblichen norwegischen Sangeskollegen über sich ergehen lassen muss, aber durch seine eigenständige, volle Stimme und die gekonnte Intonierung immer wieder Akzente im VULTURE INDUSTRIES-Sound setzt ("I Hung My Heart On Harrow Square") – ganz großes Gesangskino! Glücklicherweise hat er sich mit ähnlich talentierten Musikern umgeben, die auf „The Malefactors Bloody Register“ eine wilde Mixtur aus eingängigen, melodischen Parts, Kopfkino-Passagen und verdammt viel zwischen Wahnsinn, Beklemmung und Befreiung pendelnder Atmosphäre erschaffen, durch die das Album eine intensive Angelegenheit geworden ist und zu keiner Sekunde langweilt. Seien es „This Cursed Flesh“, das die Vertonung eines Kampfes zwischen Gut und Böse, Klarheit und Wahnsinn ist, oder das jazzig angehauchte „The Bolted Door“, alle Songs des Album sind Perlen der komplexen, avantgardistischen Musik. Solche Scheiben schreiben sich nicht mal eben so und sicherlich nicht von jeder Band! Umso mehr dürften Fans oben genannter Bands mit „The Malefactors Bloody Register“ glücklich werden und hoffen, dass die Norweger nicht den Band vieler anderer ähnlich gelagerter Bands gehen und am eigenen Anspruch (oder am eigenen Wahnsinn?) zugrunde gehen, wie es beispielsweise FARMAKON passierte. Drücken wir die Daumen, dass VULTURE INDUSTRIES noch lange aktiv sein werden und sich nie zu weit von „The Malefactors Bloody Register“ weg bewegen!

The Malefactors Bloody Register


Cover - The Malefactors Bloody Register Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:21 ()
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Virtual Sin

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Ob Hermann Frank sein Kind POISON SUN aus der Taufe gehoben hätte wäre die überaus erfolgreiche ACCEPT Reunion absehbar gewesen ist eine eher müßige Diskussion – also zu den Fakten. Zusammen mit Drummer Florian Schönweitz und Basser Stefan Hammer (beide ex-SILENT DECAY) und sein Frau Martina am Mikro zeigt der Gitarrist und Produzent auf „Virtual Sin“ fetten, rifforientierten Power Metal der alten Schule mit ausreichend Groove und Rockröhre am Mikro. Wer auf typischen deutschen Metal steht (natürlich lassen ACCEPT und vor allem VICTORY grüßen) fährt mit Songs wie dem derb schnellen „Red Necks“, dem rhythmischen „Hitman“ oder dem toll eingesungenen und recht flotten „Rider In The Storm“ durchaus in die richtige Richtung. Der AC/DC Gedächtnissong „Phobia“, der POINTER SISTERS Klassiker „Excited“ und die 80er-Ballade „Forever“ funktionieren auch und schließen das POISON SIN Debüt gelungen ab. Alles in allem bietet „Virtual Sin“ gute Kost für Powerfreaks, brillieren mit einer starken Stimme und dürfte im Frank’schen Umfeld ausreichend Liebhaber finden.

Virtual Sin


Cover - Virtual Sin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:5 ()
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Turning Lead Into Gold With The High Confessions

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Bei THE HIGH CONFESSORS tummeln sich mit Chris Connelly (MINSTRY, REVOLTING COCKS, KILLING JOKE), Steve Shelley (SONIC YOUTH) und Sanford Parker (MINSK, NACHTMYSTIUM, BURIED AT SEA) einige bekannte Gesichter, die scih zudem Verstärkung von Jeremy Lemons (WHITE/ LIGHT) holten, um in diesem Projekt ihre Idee eines experimentellen Rock-Sounds zu erschaffen. Auf fünf Songs haben es die Herren gebracht, wobei die Albumlänge von mehr als 50 Minuten schon einen ersten Hinweis auf die Missachtung einiger Konventionen gibt. Und tatsächlich ist „Turning Lead Into Gold With The High Confessions” eine streckenweise verstörende, abgefahrene Scheibe geworden, beispielsweise bei “Mistaken For Stars”, das mit starker Industrial-Kante überzeugen kann und dabei noch relativ eingängig ist. Die folgenden drei Nummern machen dann klar, dass sich bei diesem Projekt wild ausgetobt wurde, hier regieren (gewollte) Monotonie, Reduzierung der Instrumente auf das Wesentliche und verstörender Gesang. Ganz interessant, gerade zu Beginn, aber durch die irrsinnig lange Dauer jedes Songs zum Ende hin zu ermüdend, um noch Spannung beim Hörer aufbauen zu können. Zum Schluss gibt es mit „Chlorine & Crystal“ einen leichter verdaulichen Song, der fast schon konventionellen Strukturen folgt und gerade beim Gesang eine gute Figur macht. „Turning Lead Into Gold With The High Confessions” ist eine Scheibe, deren Aufnahme den Beteiligten sicher Spaß gemacht hat, die sich für den geneigten Hörer aber nur schwer bis gar nicht erschließt. Schade drum, bei dem Potential der Musiker wäre sicher mehr drin gewesen.

Turning Lead Into Gold With The High Confessions


Cover - Turning Lead Into Gold With The High Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:27 ()
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Annihilator

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Die kanadischen Vorzeige-Thrasher werden seit Jahr und Tag immer an ihrem überragenden Debüt „Alice In Hell“ (und evtl. am kaum schwächeren Nachfolger „Never, Neverland“) gemessen, was dem Schaffen von Jeff Waters absolut nicht gerecht wird, aber auch daran liegen könnte, dass der Sound der Band durch ständig wechselnde Line-Ups immer wieder leicht verändert wurde. Rein qualitativ hat man sich aber niemals Blöße gegeben, und auch das selbst betitelte, inzwischen 13. Album überzeugt zu jeder Sekunde mit allem, was Herrn Waters jemals ausgezeichnet hat. Mittlerweile nur noch mit Sänger und Rhythmus-Gitarrist Dave Padden an seiner Seite (alle anderen Mitglieder sind Live-Musiker), legt der Mastermind hier erneut eine Palette an typisch groovigen, technisch versierten und eingängigen Hymnen vor. Zwar vermisst man auf „Annihilator“ die ganz großen Hits vom Schlage eines „Double Dare“, „Torn“ oder „Epic Of War“ (ja, auch spätere Werke von ANNIHILATOR hatten Hits – guck einer an…), aber Songs wie der überlange Opener „The Trend“, die Mitgrölnummer „Betrayed“, das geschickt zwischen coolen Aggro-Eruptionen und verspielten Momenten pendelnde „25 Seconds“, das sehr melodische, von obdachlosen Straßenkids handelnde „Nowhere To Go“ oder das ebenfalls mit fetten Riffs, melodischen Soli und sehr geilen Spannungsbögen aufgepimpte „Death In Your Eyes“ kommen fast an die ganz großen Kompositionen der „Band“ heran. Auch wenn es dieses Mal insgesamt nicht ganz für den „Tipp“ reicht, haben ANNIHILATOR hier ein sehr gutes Brett abgeliefert, das die hohe qualitative Konstanz der letzten Jahre einmal mehr bestätigt. Weiter so!

Annihilator


Cover - Annihilator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:52 ()
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Coming Up For Air

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DAN REED bewegt sich Anno 2010 deutlich abseits seiner hochgelobten Vergangenheit. Zwischen 1987 und 1991 veröffentlichte der Musiker aus Portland mit seiner Band DAN REED NETWORK mit „Dan Reed Network“, „Slam“ und „The Heat“ drei Alben, welche zwischen Rock, Metal und Funk einen innovativen und recht einzigartigen Sound kreierte, welcher Kritiker begeisterte und nach anfänglichen kommerziellen Erfolgen (wie so manches) ein Opfer des Grunge wurde. Nun also ein Neustart – weitab von DAN REED NETWORK, nur noch DAN REED. Was auf „Coming Up For Air“ aber von NETWORK bleibt – Dan Reed’s charakteristischer Gesang, ein Händchen für feine Ohrwurmmelodien und ein anderer, aber typischer Sound welcher Vergleiche verbietet. So beschreibt das Album die Erfahrungen des Künstlers auf reisen – Stationen wie Hong Kong, New Dehli, Jerusalem und London werden künstlerisch verarbeitet. DAN REED setzt dabei vor auf Ruhiges, meist Akustisches; bindet im Hintergrund exotische Instrumente ein und lässt Tempo vom Piano kommen. Professionell arrangiert schmeicheln die Songs den Gehörgängen und geben Raum zum Nachdenken – vom melancholischen Sinnieren bis zum fröhlichen Aufmerken – musikalisches Gefühlskino. Das etwas flottere „Middle Of Nowhere” hat dabei sogar das Zeug zum Hit, „Losing My Fear“ treibt einen geradezu in die gemütliche Zweisamkeit. Wer auf gut gemachte Musik voller Melodie in der Melange zwischen Rock und Pop steht und Sound für entspannte Stunden sucht, darf bei DAN REED und „Coming Up For Air“ gerne mal reinhören.

Coming Up For Air


Cover - Coming Up For Air Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:43 ()
Label:
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