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Worlds Collide

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Sorry, aber dieses Album „Worlds Collide“ von UNRULY CHILD ist leider typische AOR-Melodic Rock Massenware aus dem Hause Frontiers. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum dieser Sound, der verkausftechnisch seine besten Jahre in den 80er Jahren hatte, von dermaßen vielen Bands heute nochmals in dieser Breite udn meist seelenlos aufgewärmt wird.

Mittlerweile gibt es ja heutzutage deutlich mehr Kapellen als es damals je waren, viele alte Bands haben ihre Comebacks mehr oder weniger prickelnd gefeiert, alle
alten Releases wurden nochmal neu unters Volk gebracht und trotzdem gibt es noch Formationen wie diese Kanadier, die meinen ein relativ unspannend bis uninspiriertes
Album wie dieses abliefern zu müssen.

Vier Jahre nach der letzten Scheibe „UC III“ haben Marc Free (ex-KING COBRA – Vocals), Bruce Gowdy (Git.), Guy Allison ( Keys) zusammen mit den beiden Neuzugängen für die Rythmusfraktion Larry Antonino (Bass) und Jay Schellen (ex-ASIA - Drums) ihr viertes Album seit 1992 am Start. Die Band macht zwar handwerklich einen guten Job, der Sänger ist auch ganz o.k. hat aber nichts Besonderes zu bieten, die Produktion ist ebenfalls solide gemacht nur
insgesamt muß man den zwölf Tracks eher den Stempel gerade noch ganz nett aufdrücken. Diese Musik machen einfach so viele Bands ähnlich mittelmäßig ohne irgendeinen
Wiedererkennungswert, AOR von der Stange, da fehlt meist jegliches Feuer im biederen Songwriting.

Kreativität sieht anders aus, da haben andere Bands dieses Jahr schon bewiesen aber hier einfach jegliche Frische obwohl der kraftvolle Opener „Show me the Money“
gar nicht so übel kommtt, „Insane“ mit diesem gräuslich gezogenen Refrain ist leider ziemlich daneben. Insgesamt zuviel belangloses Zeug ohne Power wie u.a. „When we were Young“. Der Song „Love Is Blind“ ist zwar riffmäßig net schlecht, aber bei BON JOVI abgekupfert, die Hookline kommt eher lau. Einer der besseren Songs ist noch der Titelsong mit griffigem Refrain. Balladen sind leider auch einige zuviel enthalten, gleich drei Plüschrocker gibt es da, von denen allenfalls „Talk To Me“ überzeugen kann. Das etwas eckige anlaufende „Life Death“ ist noch einer der wenigen Lichtblicke aus dem ansonsten eher langweiligen Einheitsbrei.

Nee da nützt auch ein gutes Cover nicht mehr viel - UNRULY CHILD haben mich absolut nicht überzeugen können, da gab es in diesem Bereich zig Releases dieses Jahr die deutlich besser waren wie u.a. seien hier mal STAN BUSH, ISSA oder auch GRAND ILLUSION genannt.

Worlds Collide


Cover - Worlds Collide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:48 ()
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We Are All Dead

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ADAI haben sich ihr neues Werk von Kurt Ballou (CONVERGE, DISFEAR, DOOMRIDERS) mixen lassen, was für einen guten Sound sorgt, aber gar nicht die eigentlich interessante Info zum neuen Album der Amis ist. Stattdessen steht die Tatsache, dass vor den Aufnahmen die halbe Band abgehauen ist und die verbliebenen zwei Mitglieder als dynamisches Duo weitermachen und trotzdem einen fiesen Klumpen Postcore eingespielt haben, im Vordergrund. Zu keiner Sekunde ist „We Are All Dead“ anzumerken, dass hier nur zwei Leute die auf das Nötigste reduzierte Instrumentierung nutzen, so intensiv kommt die Musik aus den Boxen und nimmt den Hörer gefangen. Mit guter Metal-Kante machen die zehn Songs zudem ordentlich Druck und können in guten Momenten an alte NEUROSIS erinnern, ohne ganz deren Intensität zu erreichen. Gut ist „We Are All Dead“ aber allemal und für Genre-Fans somit einen Versuch wert.

We Are All Dead


Cover - We Are All Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:47 ()
Label:
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Behind The Black Veil

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Devon Graves (auch bekannt unter dem Namen Buddy Lackey) meldet sich kurz vor der unverhofften und deswegen um so begeisterter aufgenommenen PSYCHOTIC WALTZ Re-Union Tour noch mal mit einem neuen Projekt. THE SHADOW THEORY nennt sich die Band, welche neben Sänger und Flötist Devon Graves noch mit Demi Scott an den Keyboards, Gitarrist Arne Schuppner (von den Prog-Thrashern von COMPLEX 7), Drummer Johanne James (THRESHOLD, KYRBGRINDER) und Bassist Kristoffer Gildenlöw (DIAL, ex-PAIN OF SALVATION) richtig gut besetzt ist. Natürlich muss sich THE SHADOW THEORY mit den bisherige Spielwiesen von Mastermind Devon Graves vergleichen lassen - mit DEAD SOUL TRIBE und den überragenden PSYCHOTIC WALTZ. Und schon beim ersten Durchlauf fällt auf – das Material auf „Behind The Black Veil“ kommt deutlich progressiver und experimenteller daher als die DEAD SOUL TRIBE Scheiben und lässt auch thrashiges und orchestrales nicht außer vor. Die Songs sind dabei hörbar emotionaler als das was Devon mit PSYCHOTIC WALTZ veröffentlichte. Definitiv kein leicht zu verarbeitendes Gebräu - THE SHADOW THEORY werden sich mit „Behind The Black Veil“ zwischen recht viele Stühle setzen. Man braucht für das Album Geduld und dunkle Muße, das Konzeptwerk über einen nicht endenden Alptraum im Drogenrausch setzt auf Atmosphäre, wirkt erst als Ganzes. Wer trotzdem unbedingt was zum reinschnuppern braucht; der Opener „I Open Up My Eyes“ hat neben seinem tollen Refrain und dem unverkennbaren Gesang noch den typischen Grave’schen Flöteneinsatz zu bieten und gibt schon mal die Richtung vor. Eingängiger wird’s nicht. Aber auch das akustisch folkige „Selebrate“, das atmosphärisch gruslige „Snakeskin“ und das abschließende symphonisch dramatische „A Symphony Of Shadows“ wirken trotz, oder gerade wegen gewollter Sperrigkeit. Zwar kann nicht jede der insgesamt 11 Kompositionen bis ins Detail überzeugen – aber (typisch Devon halt) die Faszination für die Fans sollte ungebrochen sein. So, und jetzt freuen wir uns alle schön auf PSYCHOTIC WALTZ! Oder?

Behind The Black Veil


Cover - Behind The Black Veil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:24 ()
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Symphony Of War

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Wer mit symphonischen Metal und einer Band wie RHAPSODY OF FIRE wenig (oder gar nichts) anfangen kann, darf sich den nachfolgenden Rest getrost schenken. Denn genau in diese Zielrichtung geht auch das dritte Werk des belgischen Sextetts MAGIC KINGDOM, welches unter dem Titel „Symphony Of War“ schnellen Powermetall mit reichlich orchestralen Parts, viel Pathos, etwas Kitsch und neo-klassischen Instrumentalpassagen präsentiert. Am Mikro hat man mit Olaf Hayer dann auch noch einen Mann, der ja bereits ähnlich Gelagertes stimmlich auf Vordermann brachte (LUCA TURILLI, DIONYSUS, SYMPHONITY und beim AINA Projekt). MAGIC KINGDOM machen dabei eine guten Job, setzen auf viel Melodie und ausufernde Chöre, geben ihrem speedigen Bombast eine härtere Ausrichtung als RHAPSODY OF FIRE und setzen auch Growls als Stilelement ein. Das sich Bandleader und Gitarrist Dushan Petrossi auf MALMSTEEN und alte SYMPHONY X auf der einen, und Bach und Händel auf der anderen Seite beruft spricht Bände. Der titeltragende Speed Opener „Symphony Of War“, das kapital deftige „We Rise“ und der melodische Ohrwurm „Million Sinners World“ seien da mal zum antesten empfohlen. Das ganz große Kino kommt dann zum Schluss – das halbstündige 5-teilige Epos „Metallic Tragedy - Chapter 2; The Holy Pentalogy” überzeugt vollends, vor allem auch mit seinen heftigeren Passagen. Das ist dass was die einschlägig Vorbestraften hören wollen. Wermutstropfen - die doch etwas dumpf schwächelnde Produktion (trotz Uwe Lullis – GRAVE DIGGER, REBELLION) hätte ruhig fetter ausfallen dürfen. Ansonsten liegt man mit dem Nachfolger des 2004er Album „Metallic Tragedy” richtig. Für Fans dieses Genre haben MAGIC KINGDOM mit „Symphony Of War“ sicherlich ein Highlight abgeliefert – der Rest der Metalwelt hatte ja sowie schon oben das Lesen eingestellt.

Das Werk ist auch als limitierte Doppel-CD im Schuber mit Poster, Sticker, zwei Bonustracks, Videoclips und Wallpapers erhältlich – das Artwork von Leo Hao (BLIND GUARDIAN, ICED EARTH) nehmen wir da gerne auch noch mit.

Symphony Of War


Cover - Symphony Of War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 71:26 ()
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Run Thick In The Night

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Die sechsköpfigen US CHRISTMAS aus North Carolina machen es einem mit ihrem fünften Album nicht gerade leicht. Schon auf den schleppenden 13-minütigen Opener mit seinem monotonen Riff und den psychedelischen Gitarren-Jams muss man sich wirklich einlassen, um ihn voll erfassen zu können. Dranbleiben lohnt sich hier aber tatsächlich einmal, auch wenn der Rest des Albums kaum leichter zu konsumieren ist. Düster und sphärisch bewegt sich die Band auf den Pfaden von Space- und Post-Rock durch das fast 77-minütige Werk, mit schweren Gitarren-Riffs, spacigen Vintage-Synthesizern und Sound-Effekten, nur selten unterbrochen durch noisige Ausbrüche, um dann auch wieder in ruhigen, fast meditativen Momenten zu schweben, die stellenweise durch eine Violine auch einen folkigen Anstrich erhalten. Darüber erklingt Nate Halls inbrünstiger und nicht immer ganz korrekt intonierter Gesang, an den man sich auch erst mal etwas gewöhnen muss. Mag das für manche anstrengend und für andere wiederum langweilig klingen, so kann ich nur aus eigener Erfahrung berichten, dass diese Scheibe, sobald man einmal in deren dunklen Klanglandschaften angekommen ist, einen nicht mehr so schnell loslässt. Ist „Run Thick In The Night“ erstmal ein schwerer Brocken, findet man sich mit jedem Hören weiter hinein. Und dann erschließt sich einem dieses Album mit all seiner Vielschichtigkeit erst richtig und offenbart einem einen atmosphärischen Space-Blues, wie ich ihn in dieser Intensität noch von keiner anderen Band gehört habe.

Run Thick In The Night


Cover - Run Thick In The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 76:43 ()
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Ardeo

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So richtig viel konnten die Frankfurter Folkies mit ihren ersten beiden Alben „Hoffnungsschimmer“ und „Am Rande Der Welt“ nicht ausrichten, was zum Einen wahrscheinlich an dem momentan noch vorherrschenden Überangebot des Mittelalter-Booms liegt (da hoffe ich langsam auch inständig, dass bald ein Ruck durch diese Szene geht und den ganzen Müll dahin zurückspült, wo er hergekommen ist…), zum Anderen aber ganz sicher an dem großen Gewöhnungsbedürftigkeitsfaktor von NACHTGESCHREI. Die Songs fahren immer noch eine nicht zu unterschätzende Schlagerlastigkeit auf, sind instrumental völlig unspektakulär, und Sänger Holger „Hotti“ Franz klingt nach wie vor wie ein gescheiterter Heldentenor irgendwo zwischen Gröhlemeyer, Roy Black und Karel „Biene Maja“ Gott. Das wirklich Erstaunliche ist aber, dass die Stücke durch ihre melancholische, eingängige Gangart einen hohen Wiedererkennungsfaktor und mitunter sogar so etwas wie Hitpotential besitzen, sieht man mal von den wahrlich nicht immer kitschfreien Texten ab. „An Mein Ende“, „Herzschlag“, „Ich Hör Nichts Mehr“ oder „Hinter Deinen Augen“ klingen trotz aller Kritikpunkte, die man der Band vorwerfen kann, auf ganz eigene Weise kauzig, fast schon übertrieben pathetisch, dadurch manchmal unfreiwillig komisch, aber immer irgendwie sympathisch. Ich kann jedenfalls behaupten, dass ich „Ardeo“ alles andere als übel finde, vielleicht auch, weil sich die Truppe mit ihrem (gewollten?) „Trash-Einschlag“ vom Großteil des mittlerweile leider im kreativen Spielmannssumpf versunkenen Restes abhebt.

Ardeo


Cover - Ardeo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:21 ()
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A Nice Black Suite

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Frisch und energiegeladen beginnt das erste Full-Length- Album der Band PACK OF WOLVES namens "A Nice Black Suite", das aus meinen Boxen bläst. PACK OF WOLVES spielen Indie-Punk, gemixt mit rockigen Elementen. Hier gibts schepperende Gitarren, ein lärmendes Schlagzeug und eine Menge ins Ohr gehender Melodien. Mich erinnert mancher Track an die von mir hochgelobten TURBONEGRO, wobei man an diese Größe nicht heranreicht und doch eher punkiger sein will, als TURBONEGRO es je waren. Der erste Track namens besticht durch einen gelungenen Refrain und macht Lust auf mehr. Immer wieder findet man in den Songs treibende, originelle Passagen, die die Band aus der Mittelklasse der Veröffentlichungen in dem Sparte herausheben. Es gibt leider aber auch schwächere Nummern wie für mich "You Can´t Do It Anymore", der eher ein Experiment als ein funktionierender Song sind. "Dial B For Bewildermentp" und "Untiteld" sind für mich aber wieder Highlights, die ich mir gerne öfter anhöre. Der Gesang ist dabei sehr facettenreich und gerade die melodischen Passagen funktionieren in den Songs so gut, dass man gerne mehr hören will. Würde man das Album um drei bis vier Songs kürzen oder die Songs etwas komprimieren, so wäre eine Hammerscheibe herausgekommen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich PACK OF WOLVES bei den Songs etwas verzetteln, so dass eine eingängigere Herangehensweise evtl. vorteilhafter gewesen wäre. Es verbleibt letztlich ein sehr interessanter Newcomer, der schon mit dem nächsten Album richtig abbrettern könnte. Das soll jedoch nicht heißen, dass die Band kein Anspieltip ist. Im Gegenteil, die Songs machen eine Menge Spaß, wenn auch mit Abzügen in der B-Note.(wm)




Die Grazer PACK OF WOLVES gibt es seit 2006, und nach einer ersten EP steht seit Kurzem ihr Debüt-Album „A Nice Black Suite“ in den Läden. Hier hauen sie einem 11 Songs um die Ohren, die mit ihrer Mischung aus Punk- und Indie-Rock dermaßen nach vorne gehen, dass die gut 35 Minuten Spielzeit viel zu schnell vorbei zu sein scheinen. Dabei klingen sie oft auch etwas noisig, genauso aber auch melodisch und fast schon poppig und überraschen immer wieder durch unerwartete Wendungen und unkonventionelle Songstrukturen. Darüber pendeln die Vocals zwischen Schreigesang und Melodie-Linien. Teilweise fühlt man sich dabei an BILLY TALENT erinnert, vor allem an deren Debüt, als die Songs noch nicht so ausgereift waren und der Sound noch nicht so fett war, sie aber noch roher und wilder klangen. Auch wenn Sänger Thomas Talger stellenweise noch etwas mehr Druck in der Stimme gebrauchen könnte, ist seine Wut durchgehend spürbar. Und auch, wenn die Songs irgendwann anfangen, etwas ähnlich zu klingen, überzeugt das hohe Maß an Energie und das spielerische Können des Vierers auf ganzer Linie. Auch die Produktion ist mit ihrem transparenten, aber druckvollen Sound mehr als gelungen. Hier ist nichts zu viel, und besonders freut mich, dass der Bass immer wieder schön in den Vordergrund gemischt wurde. Mit „A Nice Black Suite“ haben die Österreicher ein tolles Debüt abgeliefert, und ich bin gespannt, was die Jungs zukünftig noch bieten werden, in Form weiterer Releases und natürlich auch live. Diese Band sollte man unbedingt im Auge behalten.

A Nice Black Suite


Cover - A Nice Black Suite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:34 ()
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AB III

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CREED sind ja seit letztem Jahr als Band wieder aktiv geworden (das kann man nun gut oder schlecht finden), sehr positiv ist allerdings jetzt, dass die dreiviertel der Besetzung von ALTER BRIDGE (eben damals aus Creed entstanden) trotzdem weitermachen und jetzt Album Nummero drei vorlegen. Sehr originell waren die Herrschaften mit der Titelwahl zwar nicht, „AB III“ klingt nicht sehr dolle aber die Musik entschädigt bei weitem für die lieblose Bezeichnung und ein eher schlichtes Coverartwork.

Der entscheidende Unterschied ist nicht nur der erneut grandiose Sänger Myles Kennedy (er war unlängst bei SLASH als Tourvocalist auf dessen erfolgreicher Worldtour dabei) der mit seinem deutlich wandlungsfähigerem Organ Chef-Jammerer Scott Stapp deutlich in den Schatten stellt, sondern die gänzlich andere Ausrichtung gegenüber dem zuletzt gerade noch mittelmäßigen Creed Comebackwerk "Full Circle".

Mastermind Mark Tremonti ist bei seiner neuen, alten Stammband aber bei Alter Bridge musikalisch zwar stilistisch nicht völlig gegenläufige unterwegs aber der Sound macht's halt aus. Bei AB geht es deutlich heavier, riffiger, mitunter düsterer und durchgehend härter zu mehr fast schon mehr Hardrock als alternative. Und den oftmals zu schwülstigen Pathos sucht man hier ebenfalls zum glück vergebens. Die Jungs leben ihr zweites Ich durchaus kernig aus bieten aber trotzdem auch mal atmosphärische Parts oder Passagen wie beim Opener "Slip To The Void". Nach einem zunächst fast flüsternden Start, krachen pulsierende Gitarren in bester Grungemanier laut durch die Boxen und liefern einen schönen Refrain in bester ALICE IN CHAINS Manier nur fetter.

Auch die erste Single "Isolation" föhnt voll gut rein mit ungemein Drive nach vorne, dann gibt es auch so etwas hymnenhaft aufgemachten Sachen wie „Ghost Of Days Gone By" passen, klar ist voll radiotauglich aber klingt nicht so abgedroschen wie NICKELBACK und Konsorten.

Echte Balladen gibt es natürlich auch einige "Wonderful Life" geht gerade noch so, das hätten Creed auch nicht triefiger machen können, da ist das akustisch startende "Life Must Go On" ein ganz anderes Kaliber, hier wummern mächtige Gitarrenwände und wuchtiger Refrain lassen den Hörer in wunderbare Atmosphären abtauchen.
Typisch auch solche melancholisch geprägten Nummern wie "Show Me A Sign", zwar etwas weniger plakatives Tempo aber ungemein mitreißende Hooks.

Einer meiner Favoriten ist ganz klar "Fallout" eine packende Alternativehymne mit einem klasse Gitarrensolo. Die Mischung paßt ganz gut denn immer wieder werden heftige Rocker eingebaut wie etwa „Coeur d’Alene“ oder auch „Still Remains“ die für den nötigen Kontrast sorgen. Und dann immer wieder diese mächtige Stimme, die egal ob akzentuiert, heavy oder auch „nur“ brachial, einfach nur klasse daherkommt, die Songs veredelt und oftmals mit dem gewissen Etwas versieht. Myles ist für mich aktuell einer der besten Rocksänger der Szene, er schafft es seine biografischen Texte über Ängste, Glaubensverluste und neuer Hoffnung glaubhaft mit der Musik zu transportieren. Nicht umsonst war er als potenzieller LED-ZEPPELIN-Sänger im Gespräch.

Zu den beiden überragenden Vorgängerwerken fällt „AB III“ vielleicht einen Tick weniger genial aus, braucht einige Anläufe mehr zur Zündung - ALTER BRIDGE haben sich dabei nicht einfach nochmal kopiert sondern mit viel eigenem Charme ganz sicher eines der besten Genrealben des Jahres abgeliefert.

AB III


Cover - AB III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:35 ()
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On Divine Winds

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“… Of Frost And War”, das 2008er Debüt der holländischen All-Star-Deather, war ein echter Abräumer, dem man nicht nur die Verwandtschaft speziell zu ASPHYX (Martin Van Drunens abgrundtiefe Growls sind einfach unverkennbar) deutlich anhörte, der aber auch sonst qualitativ locker mit den Highlights mithalten konnte, die sämtliche Mitglieder von HAIL OF BULLETS im Lauf ihrer Karriere mit ihren jeweiligen Bands abgeliefert hatten. Daher verwundert es auch nicht wirklich, dass das Zweitwerk des Quintetts, „On Divine Winds“, mit seinem Vorgänger locker mithalten kann und sich auch nicht vor dem aktuellen ASPHYX-Album „Death… The Brutal Way“ verstecken muss. Granaten wie der flotte und sehr gute Soli auffahrende Opener „Operation Z“, das groovige Riff-Massaker „Strategy Of Attrition“, das fast schon progressive „Unsung Heroes“ oder das doomig-atmosphärische „Tokyo Naplam Holocaust“ (klasse!) sind einfach Gourmethappen des europäischen Erstliga-Death Metal und gehören in ihrem Genre definitiv zu den Highlights des Jahres. Mehr Worte muss man über „On Divine Winds“ auch gar nicht verlieren; was HAIL OF BULLTES machen, machen sie mit nahezu perfekter (wenn auch hin und wieder scharf an purer Monotonie kratzender) Präzision, die ihnen hoffentlich noch etliche Alben mehr aus dem Kreuz leiert – solange sie so geil sind wie dieses hier!

On Divine Winds


Cover - On Divine Winds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:7 ()
Label:
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Pyramid Of The Sun

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„Pyramid Of The Sun” ist das letzte Album, auf dem MASERATI-Drummer Gerhardt "Jerry" Fuchs mitwirkte: während der Aufnahmen kam der 34jährige bei einem Unfall zu Tode, als er in einen Fahrstuhlschacht stürzte. MASERATI gehen wie gehabt rein instrumental zu Werke und mischen auf „Pyramid Of The Sun“ fröhlich Postrock, Progressive und PINK FLOYD’sche Soundwände zu einer gut ins Ohr gehenden, flotten Mischung, die selbst in den längeren Songs gut funktioniert, langweilig wird da nix. Es ist fast schon tragisch, dass das ganze Können der Band und das ihrer Musik innewohnende Feeling vom letzten Song am besten getroffen werden, ist doch „Bye M’Friend, Goodbye“ auch der letzte Song, an dem Mr. Fuchs mitwirkte. Tragisch wird das Ganze, weil der Song so fröhlich und lebensbejahend klingt, wenn auch unterschwellig eine leichte Traurigkeit auszumachen ist. „Pyramid Of The Sun“ bekommt durch diesen Track das gewisse Etwas (und einen würdigen Abschluss), kann aber auch in den anderen Songs überzeugen. Nicht nur ein gutes Instrumental Postrock-Album, sondern auch ein würdiges letztes Werk ihres Drummers.

Pyramid Of The Sun


Cover - Pyramid Of The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:22 ()
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