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Crustacean Chronicles

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Krustentiere. Schalentiere. Eine gottverdammte Languste. Und Heavy Metal. Un Tipo De Langsostino. Welcher Typ genau, keine Ahnung. Bin ich verrückt geworden? Ich weiß es nicht.

Okay, Licht ins Dunkeln: UN TIPO DE LANGOSTINO sind eine junge Truppe engagierter Metal-Musiker die mit „Crusacean Chronicles“ ihr Debüt präsentieren. Wieso genau ein elendiges Schalentier das Wappen der Band sein soll, keine Ahnung; musikalisch geht es weit metallischer und auch melodischer zu als man es auf den ersten Blick vermuten mag. Denn der Grundstil der Scheibe ist erst einmal ganz simpel „Heavy Metal“, die meisten Songs kommen allerdings mit einem ziemlich hohen Maß an Melodielinien in Kombination mit simplen Metal-Rythmen Marke IRON MAIDEN daher, teilweise wird es auch etwas härter und akzentuierter („The Hero“). Abgerundet wird das durch das ein oder andere Solo oder mal etwas ruhigeren Passagen („New World Genocide“), im Gesamteindruck ein ziemlich solides musikalisches Fundament. Das Ganze wird dann mit (meist englischen) Vocals hinterlegt die in Härte und Stil gut in die Ecke NWOBHM passen würden, allerdings an manch einer Stelle noch als ausbaufähig zu bezeichnen sind.

Alles in allem weiß „Crusacean Chronicles“ gerade durch die gelungene Kombination aus Melodieführung und Standard-Geballer und gut strukturierten Songs im Sound wirklich zu gefallen. Ich glaube aber wenn ich mir das Cover zu oft angucke ersticke ich irgendwann an meinem Lachen – trotzdem anhören!

Crustacean Chronicles


Cover - Crustacean Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:36 ()
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Screaming Bloody Murder

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Was ist denn da los? SUM 41 haben mit „Screaming Bloody Murder“ einen würdigen Nachfolger des „Underclass Heroes“-Fiaskos geschrieben, soviel steht schon nach dem ersten Durchlauf des 14-Trackers fest. War das 2007er Werk also doch kein Ausrutscher? Sind SUM 41 älter geworden, gesetzter, zahmer? Es scheint fast so. „Screaming Bloody Murder“ hat mit dem Punkrock der Anfangstage nicht mehr viel gemein, spätestens beim skandinavisch rockenden „Baby You Don’t Wanna Know“ wird das klar. Es finden sich mit „Jessica Kill“ oder „Back Where I Belong“ zwar auch knackig rockende Songs mit Punk-Einschlag, aber die wirken wie die Ausnahme, nicht wie die Regel. Der Stadionrock und die Halb-Balladen haben es SUM 41 scheinbar mehr angetan, wobei die ruhigen Nummern wie „Crash“ oder „Exit Song“ mal gar nicht klargehen, dazu sind sie zu zahm und zu austauschbar geschrieben. Es ist ja ok, dass Punker erwachsen werden und sich Musiker im Laufe von 15 Jahren stilistisch verändern, aber das Ergebnis muss ja nicht jedem gefallen. „Screaming Bloody Murder“ ist ein Rock-Scheibe, die im Radioprogramm nicht auffallen wird, mit Punkrock und den alten SUM 41-Scheiben aber nicht mehr viel gemein hat.

Screaming Bloody Murder


Cover - Screaming Bloody Murder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 48:30 ()
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Neo Noir

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NAVEL gehen auf „Neo Noir“ dem Plattentitel entsprechend schön dunkle zur Sache und bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge von Grunge, britisch anmutenden Klängen Marke OASIS und skandinavisch-lässigem Punkrock, Marke THE HIVES. Im Grunde heißt das, dass NAVEL eine gut rockende Platte aufgenommen haben, die ein weites Spektrum an Hörern ansprechen könnte. „Hunger Child Blues“ ist ein melancholischer Einschub, der zusammen mit „Acid Queen“ und „Black Days“ die schwermütige Seite der Band zeigt, was vollkommen gelungen ist. Dem gegenüber stehen knackige Rocksongs wie das gute NEIL YOUNG-Cover „Rockin’ In The Free World“ oder „Speedbox“, mit denen NAVEL zeigen, dass sie im Rock’n’Roll-Geschichtsunterrricht aufgepasst haben. Mit „Neo Noir“ ist ihnen ein atmosphärisches Album gelungen, dass den Geist von Johnny Cash, Kurt Cobain und vielen lebenden Heroen des Rock verströmt, womit die Schweizer hoffentlich beim Grunge-Kid wie beim coolen Indiepop-Hipster werden landen können. Verdient hätten sie es. Und 2012 dann bitte Rock Am Ring, Hurricane und Konsorten unsicher machen!

Neo Noir


Cover - Neo Noir Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:13 ()
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Vs. (Re-Release)

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Nach ihrem Millionenseller-Debüt „Ten“ und ihren Singlehits „Even Flow", „Alive" und „Jeremy" konnten PEARL JAM an sich nur verlieren – taten es aber nicht. Auch wenn sich ihr zweites Album „Vs.“ im Jahr 1993 nicht im gleichen Maße zum Überhammer entwickelte wie das Debüt, avancierte die Scheibe trotz fehlender Hits zum No. 1 Album (in der ersten Woche verkaufte sich das Album 950.000 mal, und stellte damit einen Rekord ein). Im Vergleich zum recht rauen Debüt, sorgte Produzent Brendan O’Brian bei „Vs.“ für einen fetten Sound. Die Scheibe an sich kam heftiger rüber - bewusst unangepasst wollten sich PEARL JAM hier geben - als eines der abwechslungsreichsten Alben der Band kann man „Vs.“ bezeichnen. Songs wie das ruhige „Daughter“, der tolle Mid-Tempotrack „Dissident“, aber auch das großartig und recht deftige „Rearviewmirror“ und die Rocker „Go“ und „Animal“ entwickeln sich zwar nicht sofort zum Ohrwurm, beweisen aber erstaunliche Langzeitwirkung und gehören zu den Highlights der PEARL JAM Historie. Darüber hinaus zeigt sich Eddie Vedder hier nicht nur stimmlich von seiner besten Seite – auch seine Vorliebe für den doch etwas gewöhnungsbedürftigen NEIL YOUNG Sound der 70er konnte er auf „Vs.“ hörbar kundtun; ja die ganze Band sprüht hier nur so vor Energie. PEARL JAM ist die einzigste Band des ehemaligen Grunge Hype welche seit dem Debüt „Ten“ in 1991 konstant Hochwertiges abliefert. Wer also auf Alternative und Indie-Sound steht sollte das Album „Vs.“ in seiner Sammlung stehen haben.

Die „Legacy Edition“ kommt mit drei zusätzlichen Songs daher, welche bei den damaligen Studioaufnahmen mitgeschnitten wurden, eine unveröffentlichte Akustikversion von „Hold On“, das Victoria Williams Cover „Crazy Mary“ und ein bisher unbekanntes Outtake von „Cready Stomp“.

Dem potenten Fan bietet sich mit der „Deluxe Edition“ und der „Limited Edition Collector’s Box Set“ gar die Möglichkeit „Vs.“ zusammen mit Album Nummer drei „Vitalogy“ zu erwerden, wobei bei Ersterem auf der dritten CD ein rarer Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1994, „Live At The Orpheum Theater” enthalten ist und Zweiteres aus fünf LPs, vier CDs, ein Tape (ja was ist das denn?) und weitere diverse Gimmicks besteht.

Vs. (Re-Release)


Cover - Vs. (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 60:2 ()
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Trinity

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Bereits das letzte Werk der Multinationalen Melodic Metaller von EDEN`S CURSE („The Second Coming“ aus 2008) hat mich ehrlich gesagt nicht so arg dolle vom Hocker gerissen. Bei der aktuellen dritte Scheibe "Trinity" der Fortmation um Sänger und Mastermind Michael Eden zeigt sich ebenfalls eine Band, die zwar produktionstechnisch erneut exzellent von Dennis Ward (PINK CREAM 69) in Szene gesetzt wurde, aber mir vom Songwriting her einfach zu beliebig, unspektakulär und vor allem ganz wenig innovativ mit einem eigenen Charakter daherkommt.

Diese Mucke mache viele Bands mindestens ähnlich so gut, es klingt vieles dieser Scheibe wie schon x-mal (besser) gehört. Stilistisch hat man sich diesmal etwas mehr weg vom Melodic Rock/Hardrock hin zu einer etwas stärkeren Metalbetonung entwickelt aber die wenigen vorhanden schnellen Power Metaltracks sind leider nicht der großen Reißer und wirken irgendwie zu sehr kalkuliert ohne den ganz großen Punch wie u.a. dass etwas zu lieblos hingenudelte „Saints Of Tomorrow“, da kommt das doubelbassige "Can't Fool The Devil" schon etwas besser weg.

Da sind die vielen Midtemposachen doch kompositorisch deutlich stärker und auch prägnanter ausgefallen. Neu in der Band ist Keyboarder Alessandro Del Vecchio, der schon etwas dominanter seine Tasten mit ein bringt, leider nicht immer zum Vorteil des Gesamtsounds, die eine Spielerei hier und den symphonischen Schlenker da (u.a. der ungemein ausgelutschte Operbombastintro) dies macht den Sound an der ein oder anderen Stelle dann doch irgendwie zu hochglanzmäßig, aufgebläht, zugefüllt und zu wenig rockig bzw. Gitarrenorientiert. Auch bei der allenfalls mittelprächtigen Coverversion „Rock´n´Roll Children" von Sangesgott DIO kommt dieser Makel voll zum Tragen - noch mehr Keys als beim Original und leider so ziemlich ohne jeden eigenen Interpretationsansatz.

Sänger Michael Eden zeigt erneut eine solide Vorstellung, der Junge hat schon was drauf und kommt auch relativ variabel daher. Trotzdem hat man sich noch zwei hochkarätige Gäste für hinters Mikro dazu geholt: James LaBrie (DREAM THEATER) und Andy Deris (HELLOWEEN) haben auf den beiden Tracks "No Holy Man" sowie "Black Widow" ihre Visitenkarte abgegeben. „No Holy Man" mit dem DREAM-THEATER-Fronter hat seine Qualitäten und im gelungenen Duett wurde dem Song in ein ähnlich hymnisches sowie wohlmundendes Refrainmuster, wie bei seiner Hausband schon oft gehört, verpaßt. Ein echter Kracher ist auch “Black Widow“, hier bietet man endlich mal ordentlich ungekünstelte Power, etwas straighter Insbesondere das kräftige Organ von Deris ist ein schöner Widerpart zur geschmeidigeren Stimme des Bandleaders und die orientalischen Keys passen ebenfalls gut. Dann folgt natürlich auch die gefühlvolle Abteilung und "Guardian Angel" klingt schon vom Titel her so ausgelutscht wie auch die musikalische Umsetzung. Solche Sachen können BONFIRE deutlich besser. "Rivers Of Destiny" ist ein Beispiel für Melodic Hardrock Rock Haumannskost aus den 80ern recht gelungen mit schönen doppelläufige Gitarrenleads. Aus dem etwas epischer angelegten "Jerusalem Sleeps" hätte man noch etwas mehr machen können, der Song hat gute Ansätze und durchaus überzeugende längere instrumentelle Parts - es fehlt mir nur etwas der allerletzte Kick.

Handwerklich ist hier alles in Ordnung und wer also auf soliden Melodic Stoff mit leichten epischen Sprengseln im breiten Fahrwasser von Rock/Metal abfährt, sollte bei EDEN’S CURSE schon mal reinhören. Solide Leistung aber wirklich Innovatives darf man halt nicht erwarten.

Auf der japanischen Version von "Trinity" gäbe es noch einen interessanten Covertrack "Unchain The Night" von DOKKEN), die Europapressung bietet mit "We Climb" einen exklusiven Song, für die Amis gibt es extra noch „Never The Sinner“ – leider war keiner der Songs auf dem Promomaterial zu hören.

Trinity


Cover - Trinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:11 ()
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II

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Ja ich weiß, TOMBSTONES soll Grabsteine heißen, finde aber den Bezug zur Wüstenstadt Tombstone, die im wilden Westen Schauplatz verschiedener berühmter Schießereien war, u.a. der Schießerei am O.K.Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday im Oktober 1881, irgendwie reizvoller und auch passender. Denn die drei Norweger machen keine Gefangenen und sind in ihrer Erbarmungslosigkeit irgendwie skurril. Auch die Ödness und Kargheit einer Wüstenstadt passen zu dem humorlosen Stoner-Rock, den die Skandinavier mit ihrem zweiten Album abschießen.

Der Sound ist düster und bedrohlich, langsam walzen sich die TOMBSTONES durch die Gehörgänge, der Gesang wäre ausbaufähig, passt aber durch seine Eindimensionalität ganz gut. Abwechslung wird hier klein geschrieben, eine Ödness verströmende Ode nach der anderen zermartert die Gehirnwindungen. 45 Minuten, 9 Nummern, zwei Geschwindigkeiten: von langsam zu ganz langsam, eine Gesangsmelodie, welche eigentlich mehr gerufen als gesungen wird, humorlos eben!

Aber mir gefällt das Ding, die Kompromisslosigkeit beeindruckt. Applaus verdient die ordentlich tiefer gestimmte Gitarre, die dermaßen jault und schruppt, dass nach diesem Gehörpeeling die Ohren glänzen als ob sie Außenspiegel wären.

Klasse, Daumen hoch für die Norweger, diese Schießerei in Tombstone überlebt man nur, wenn man ab und zu in Deckung geht oder leiser dreht.



Bass - Ole Christian Helstad

Gesang - Bjørn-Viggo Godtland, Ole Christian Helstad

Gitarre - Bjørn-Viggo Godtland

Schlagzeug - Jørn Inge Woldmo

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:40 ()
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Into The Storm

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Old-School Heavy Metal mit einem CD-Cover das an die guten alten Tage von MANOWAR erinnert spielen die Kieler Musiker von INNER AXIS, irgendwie allerdings nicht voll überzeugend.
Der Stil der Band ist im Grunde eine Orientierung an dem was viele Bands vor ihnen gemacht haben: Schneller Heavy Metal der sich textlich meist im Bereich von Metal-Klischees bewegt („The Last Stand (Of The 300)“, gut, es ist nun einmal auch ein Typ mit einem Schwert auf dem Cover…) und sicherlich nichts neu erfindet. Aber wie wir ja wissen ist das nicht unbedingt schlimm; man muss nur das Niveau was die alten Szenegrößen vorgegeben haben auch halten können. Was in diesem Falle instrumental durchaus Hand und Fuß hat und auch durchaus gekonnt wirkt wird dummerweise stimmlich nicht unbedingt optimal begleitet. Die Vocals sind nicht kraftvoll genug, der deutsche Akzent liegt wie ein Schleier aus Nebel (passend dazu der Opener „Riders On The Mist“) über den Lyrics. Wenn dann hinzu kommt das Ohrwurmpassagen oder wirklich eindrucksvolle Passagen fehlen ist das leider nicht die optimale Kombination. Daher bleibt ein eher mittelmäßiger Eindruck von dem an sich bekannten Konzept da anzuknüpfen wo es irgendwann in der Vergangenheit des Metal aufhörte.

Into The Storm


Cover - Into The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:17 ()
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Germany's Next Death Metal

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In einem dermaßen bigotten und scheinheiligen Bundesland, in dem sich Leute in Vitrinen verpackte Marienstatuen in die Außenmauern (!) ihrer Häuser montieren, muss man sich über nix mehr wundern. Von daher verwundert es auch nicht, dass ein Mann wie DEBAUCHERY-Chef Thomas Gurrath angesichts seiner furchtbaren Sex-und-Gewalt-Orgien keine baden-württembergischen Kinder mehr unterrichten darf – Sprich: Berufsverbot. Und nein, kein Scherz! Andererseits hat uns seine aufrechte Entscheidung, Väterchen Staat den Mittelfinger zu zeigen und mit der Musik weiterzumachen, erneut ein sehr starkes DEBAUCHERY-Album beschert, bei dessen grandiosem Titel man sich erstmal kugelt vor Lachen. Musikalisch wird nach dem recht experimentellen „Rockers & War“ wieder einen Gang zurückgeschaltet und wieder das aufgefahren, was diese Band seit Langem auszeichnet und in bester „AC/DC-meets-Death Metal“-Manier drauflosgeschädelt. Zwar kommen dabei wieder die ewigen Erinnerungen an SIX FEET UNDER hoch, aber als Nachfolger zu Klassewerken wie „Back In Blood“ oder „Continue To Kill“ ist „Germany´s Next Death Metal“ ein Volltreffer, der mit Songs wie dem Opener „The Unbroken“, „Warmachines At War“ (is´ klar!) oder dem Titelsong durchweg gute bis sehr gute Brecher enthält. Den „Tipp“ vergebe ich dieses Mal aber deswegen nicht, da das Album einerseits „nur“ an die Vorgänger anknüpft, ihnen aber nichts Neues hinzufügen kann und andererseits in der zweiten Hälfte in Sachen Songwriting ganz leicht abfällt. Trotzdem sind und bleiben DEBAUCHERY eine der größten Konstanten der heimischen Todesmetallszene, was durch das konsequente menschliche Vorgehen ihres Chefs zusätzlich befeuert wird. Richtig cool!

Germany's Next Death Metal


Cover - Germany's Next Death Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:31 ()
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Going Out In Style

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Die DROPKICK MURPHYS haben ein Konzept-Album geschrieben. Klingt komisch? Ist aber so! Na gut, es ist kein strenges Konzept im Sinne einer Prog-Rock-Band, aber es gibt ein durchgehendes inhaltliches Thema: Erzählt wird die Geschichte des – fiktiven – irischen Einwanderers Cornelius Larkin. Im CD-Booklet findet man dann auch einen Nachruf und eine Zusammenfassung seines Lebens, geschrieben vom Bostoner Schriftsteller Michael Patrick MacDonald, der die Geschichte sogar noch weiterführen wird. Aber keine Bange, dem Party-Faktor des Albums tut das überhaupt keinen Abbruch. Was allerdings etwas irritiert, ist die musikalische Seite: Die verzerrten Gitarren wurden nämlich stark in den Hintergrund geschoben, dafür gibt es so viele traditionelle Folk-Instrumente zu hören wie noch nie bei den DROPKICKS, so dass es an jeder Ecke fidelt, trötet, pluckert und pfeift. Vom Gesang abgesehen erinnert das eher an FLOGGING MOLLY als an den typischen DROPKICK MURPHYS-Sound. Zu behaupten, dass hier der große Erfolg des ja auch eher unpunkigen „I’m Shipping Up To Boston“ eine Rolle spielt, mit dem die Bostoner auch beim Mainstream-Publikum bekannt geworden sind, wäre wohl ungerecht. Aber trotzdem erinnern auffällig viele Passagen von „Going Out In Style“ an genau diesen Song. Wo es dann wirklich zu viel wird, ist bei der Ballade „Cruel“. Die lässt nämlich den sonst bei den DROPKICKS üblichen rauen Trinklieder-Charme vermissen, sondern erinnert stellenweise gar an – ich traue mich eigentlich gar nicht, das zu schreiben – den furchtbaren Titanic-Soundtrack. Zu erwähnen wäre auch noch, dass sich ein berühmter Gastsänger im Studio eingefunden hat: Beim Traditional „Peg O’ My Heart“ hat niemand Geringeres als Bruce Springsteen, erklärter DROPKICK MURPHYS-Fan, einen Teil der Lead-Vocals übernommen. Unterm Strich macht das Album natürlich schon auch Spaß. Aber ich muss trotzdem sagen, dass mir die DROPKICK MURPHYS mit mehr Gitarren und weniger Folklore besser gefallen haben. Hoffen wir, dass sie für die anstehende Europa-Tournee ihre Verzerrer nicht vergessen und dafür lieber ein paar Pfeifen und Quetschkommoden zu Hause lassen.

Going Out In Style


Cover - Going Out In Style Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:49 ()
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Paranoid Circus (Re-Release)

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„Paranoid Circus“ von LYRIEL wurde ja bereits im Januar 2010 veröffentlicht; das jetzige Re-Release scheint wohl dem Labelwechsel zu AFM geschuldet und kommt mit neuem Cover und zwei zusätzlichen Songs daher. Das offiziell dritte Album der Band aus Gummersbach bietet wiederum melancholisch und keltisch angehauchten Folk Rock mit Hang zum symphonischen Gothic a la NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION. Dazu die angenehmen Stimme von Jessica Thieriung, welche nie ins opernhafte und kitschige abdriftet, sondern welche eher für einen einschmeichelnden, mädchenhaften Gesang steht, der je nach Bedarf mal kräftig, mal gefühlvoll die Texte interpretiert. Musikalisch bedient man sich auch mal bei der Klassik; Violine und Cello prägen neben der Riffs den Gesamtsound auf „Paranoid Circus“. Nach dem auf deutsch gesprochene Intro erweist sich der Opener „Welcome“ als Ohrwurm mit einprägsamer Gesangslinie, das folgende schnellere „Like A Feather In The Wind" kommt äußerst tanzbar und das orchestrale „Foeman’s Bride“ als halber Banger daher. „Paranoid Circus“ tönt etwas fetter, ja lauter aus den Boxen als der starke Vorgänger „Autumntales“ (2006), kann aber von den Songs her nicht ganz mithalten. Alle Kompositionen überzeugen mit Niveau, aber der sofort ins Ohr gehende Hit fehlt. Nichts desto trotz punkten vor allem der Gesang, die guten Balladen (z.B. „Lullaby“) und die angedüsterte keltische Atmosphäre, so dass LYRIEL für die Fans genannter Stile sicher das richtige zu bieten hat.

Paranoid Circus (Re-Release)


Cover - Paranoid Circus (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 56:17 ()
Label:
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