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Outside Society

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PATTIE SMITH gilt gemeinhin als die Poetin des Rock und Punk und zog verdientermaßen als eine der wenigen Frauen in die "Rock And Roll Hall Of Fame" ein (2007). Nicht wenige Musik-Heroen wurden maßgeblich von der unangepassten Lady beeinflusst. Sie stand (und steht) für inhaltsschwere Texte, emotionalen Gesang (von flüstern bis schreien) und intensive Musikalität; teils semiakustisch vermengt SMITH Rock und Blues, Punk und Wave. In chronologischer Reihenfolge angeordnet, hat die Künstlerin selbst die Songs zusammengestellt welche sich auf „Outside Society” befinden und so eine durchaus gelungene, labelübergreifende Übersicht über ihr Werk von 1975 bis 2007 geschaffen. Herausragend dabei natürlich der Hit „Because The Night“ (zusammen mit BRUCE SPRINGSTEEN geschrieben). Aber auch Songs wie das düstere „Pissing In A River“, „Dancing Barefoot“, das tiefmelancholischen „Frederick“, das raue „People Have The Power“ und „Glitter In Their Eyes“ (m. Michael Stipe) zeigen was die Lady drauf hat. Das eindringliche „Rock N Roll Nigger“ und das atmosphärische „Trampin‘“ (zusammen mit ihrer Tochter eingesungen) nicht zu vergessen. „Outside Society” zeigt deutlich auf, dass PATTIE auch im neuen Jahrtausend funktioniert – die Klassiker ebenso wie das spätere Material. Insbesondere ihre akustische Aufbereitung des NIRVANA-Hits „Smells Like Teen Spirit” dürfte da bei einigen für Aufhorchen sorgen. Musikalisch einwandfrei und ein toller Einstieg für Neulinge in Sachen PATTIE SMITH ist „Outside Society” allemal.

Dass ein Booklet mit Songtexten und ein paar mehr Fotos schon schön gewesen wären, tun wir mal als nebensächlich ab. Die digitale Nachbearbeitung der Songs paßt dafür um so besser und PATTIE’s Linernotes bringen einen die Songs noch ein Stückchen näher.




1. Gloria (Horses, 1975)

2. Free Money (Horses, 1975)

3. Ain't It Strange (Radio Ethiopia, 1976)

4. Pissing In A River (Radio Ethiopia, 1976)

5. Because The Night (Easter, 1978)

6. Rock N Roll Nigger (Easter, 1978)

7. Dancing Barefoot (Wave, 1979)

8. Frederick (Wave, 1979)

9. So You Want To Be A Rock N Roll Star (Wave, 1979)

10. People Have the Power (Dream of Life, 1988)

11. Up There Down There (Dream of Life, 1988)

12. Beneath The Southern Cross (Gone Again, 1996)

13. Summer Cannibals (Gone Again, 1996)

14. 1959 (Peace and Noise, 1997)

15. Glitter In Their Eyes (Gung Ho, 2000)

16. Lo and Beholden (radio edit) (Gung Ho, 2000)

17. Smells Like Teen Spirit (Twelve, 2007)

18. Trampin' (Trampin', 2004)

Outside Society


Cover - Outside Society Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 79:25 ()
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Understanding What We've Grown To Be

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WE CAME AS ROMANS haben das Problem, das mit eigener Note oder gar Individualität gar nicht erst aufgewartet wird, was es dem geneigten Hörer schwer macht, vorurteilsfrei an ihre neue Platte „Understanding What We've Grown To Be“ heranzugehen. Dabei haben die Amis durchaus Potential, selbst wenn sie sich nie aus dem Metalcore-Schema beim Songwriting befreien können; „What I Wished I Never Had“ kann hier als Beispiel für einen gelungenen Song herhalten, der zwar alle Klischees bedient, aber einfach gut ins Ohr geht. Mehr Anspruch dürften weder die Band noch ihre Fans haben, die sich mit „Understanding What We've Grown To Be” werden anfreunden können. Dabei haben sich einige maue Songs auf das Album geschlichen („Cast The First Stone“) und ist der cleane Gesang immer noch reichlich soft und wenig druckvoll, aber im Großen und Ganzen bekommt jeder Interessiert die WE CAME AS ROMANS-Platte, die er erwartet hat. „Just Keep Breathing” wird die Tanzflächen mit den einschlägig aussehenden Kids vollmachen und Live abräumen, aber niemanden von dieser Band überzeugen, der sich dem Mangel an eigener Note oder gar Individualität stört. Alles beim Alten in Sachen WE CAME AS ROMANS also auch beim neuen Label.

Understanding What We've Grown To Be


Cover - Understanding What We've Grown To Be Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:36 ()
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Gates Of Punishment

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ROSE FUNERAL haben mit „Gates Of Punishment” auch schon ihr zweites Album auf Metal Blade am Start, auf dem sie mit Steve Tucker (ex-MORBID ANGEL) einen prominenten Gast haben, der „False Divine“ veredelt. Auch wenn sich die Band selbst als Deathcore-Truppe sieht, ist in den elf Songs doch fast durchweg reiner Death Metal zu hören, der gekonnt gezockt wird und dank des guten Songwritings überzeugen kann. Zwar kommen immer mal wieder Breakdowns zum Einsatz, aber die Nähe zu MORBID ANGEL oder HATE ETERNAL überwiegt dagegen deutlich. Obwohl ROSE FUNERAL ein hohes Tempo vorlegen und gerne mal einen Blast-Part einbauen, verkommt „Gates Of Punishment“ nicht zu einer eindimensionalen Nummer, sondern bleibt dank des auf Abwechslung bedachten Songwritings und des immer vorhandenen Grooves zu jeder Zeit interessant. Neben dem bereits erwähnten „False Divine“ kann das wütende „Grotesque Indulgence“ ebenso wie das mit weiblichen Gastsänger aufwartende „Malignant Amour“ überzeugen, aber auch die restlichen Songs sind sehr guter Stoff. Schön brutal, mit viel Gespür für Groove und handwerklich sauber gehen ROSE FUNERAL auf dem Album zu Werke, womit sie jeden überzeugen dürften, der auf US-Death Metal abfährt. Verdammt gute Scheibe einer Band, die ihren Weg machen wird.

Gates Of Punishment


Cover - Gates Of Punishment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:59 ()
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The Ballads IV

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“Never change a winning team” dachte sich wohl AXEL RUDI PELL, denn was bisher funktioniert hat, wird vermutlich auch weiterhin funktionieren und so geht die Balladensammlung jetzt in die vierte Runde. Für große Überraschungen wird dabei freilich nicht gesorgt, da die überwältigende Mehrzahl der Songs bereits auf vorherigen Alben erschienen ist und sich somit schon in der Plattensammlung des geneigten Fans befindet, aber als Schmankerl sind immerhin drei neue Lieder mit am Start. Der erste davon „Where The Wild Waters Flow“, eröffnet das Album und ist eine klassische, episch angehauchte AXEL RUDI PELL-Ballade. „Holy Diver“ stammt eigentlich aus der Feder JAMES DIOs, fügt sich aber harmonisch ins Gesamtwerk ein und mit „Hallelujah“ wird LEONARD COHEN Tribut gezollt, wenn auch die AXEL RUDI PELL-Version an die wunderbar melancholisch-leise Fassung von JEFF BUCKLEY nicht heranreicht. Alles in allem ist „The Ballads IV“ ein hübsches Album für entspannte Abende geworden, an denen man es nicht ganz so sehr krachen soll, weil man sich gemütlich zurücklehnen und schwelgen möchte.

The Ballads IV


Cover - The Ballads IV Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:57 ()
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Death Of This Dry Season

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Im Rennen um den absolut beklopptesten Bandnamen der Zunft liegen die Amis aus Oakland ganz weit vorne, zumal ihr Sludge-Schrammel-Sound alles andere als Öl für die Grütze im Kopp darstellt. Seit 1998 wühlt das Trio im musikalischen Schmutz, versteht es aber auch anno 2011 auf seinem (reichlich kurzen) zweiten vollständigen Album nicht, bedeutende Akzente zu setzen. Stücke wie "Gravity Is A Relic", "Opaque Reflections" oder das durchaus hörenswerte "Crimson Shadows" beginnen zumeist mit neumetallischen Gitarrenfiepereien, bevor sie monoton und ohne jegliche Highlights mal in schleppendem, mal in flotterem Midtempo durch die Gehörgänge dröhnen und dort keinerlei markante Wegpunkte setzen. Mir ist wohl bewusst, dass Sludge nicht unbedingt einen Spielplatz für große Melodien und leichte Zugänglichkeit darstellt, aber in Kombination mit den auffällig in den Hintergrund gemischten und daher kraftlos tönenden Krächzereien der Herren Greg Wilkinson (Bass) und Nathan "Nate" Smith (Gitarre) hält "Death Of This Dry Season" nicht, was der Titel verspricht: es bleibt dröge. Somit ist das Album allerhöchstens für Sludge/Doom-Allessammler interessant, der Rest verpasst hier nix.

Death Of This Dry Season


Cover - Death Of This Dry Season Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 25:4 ()
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Worship Music

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Fast hätte man denken können, dieses Album würde nie erscheinen. „Chinese Democracy“-Vergleiche sind sicherlich übertrieben, aber es hat immerhin ganze acht Jahre gedauert, bis ANTHRAX ein neues Studioalbum auf die Reihe bekommen haben. In dieser Zeit gab es diverse Besetzungswechsel, in deren Mittelpunkt vor allem die am Gesang standen. Nach dem unsäglichen Rauswurf von John Bush kam zunächst Joey Belladonna wieder zurück, der dann wiederum durch den relativ unbekannten Dan Nelson ersetzt wurde, mit dem ein komplettes Album – eben „Worship Music“ – eingespielt wurde, das jedoch nicht veröffentlich wurde. Nelson musste die Band nämlich schon bald wieder verlassen, worauf man noch einmal bei John Bush anklopfte und fragte, ob er seinen Gesang über die fertigen Songs setzen würde. Der wollte aber nicht, und so kam letzten Endes erneut Joey Belladonna ins Spiel und erledigte den Job. Jetzt ist „Worship Music“ also doch noch endlich erschienen, und man durfte gespannt sein, was ANTHRAX nach dieser Vorgeschichte, die im Grunde ein einziges Trauerspiel ist, bieten würden. Ich muss es hier schon einmal vorwegnehmen: Mit einem derartigen Hammer hatte ich nicht gerechnet!


Schon „Earth On Hell“ ist mit seinem ualtraschnellen Stakkato-Riff wahrlich ein höllischer Einstieg. Darauf folgen mit „The Devil You Know“ und seinem überraschend melodischen Chorus und dem schon vorab als Download veröffentlichten „Fight ´Em Till You Can’t“ zwei herrliche Ohrwürmer, beide in Verbindung mit böse groovenden Riffs. In die gleiche Kerbe schlagen die Mosher „The Giant“, „The Constant“ und das abschließende „Revolution Screams“, bei dem es noch einmal brutal nach vorne geht. Für Abwechselung sorgen „I’m Alive“ und „In The End“ die mit hymnischen Refrains an die NWOBHM denken lassen. Der druckvolle Mid-Tempo-Rocker „Judas Priest“ macht schon im Titel deutlich, dass ANTHRAX beim Schreiben der Songs offenbar wirklich die Frühzeit des Metal im Hinterkopf hatten. Der überraschendste Song des Albums ist aber sicherlich „Crawl“: Er kommt unerwartet atmosphärisch daher und erinnert stellenweise stark an FAITH NO MORE, überzeugt dabei aber vollkommen nicht zuletzt aufgrund seines starken Refrains. Über die gesamte Albumlänge gelingt es ANTHRAX, Old-School- mit modernen Elementen zu verbinden, ohne einerseits altbacken zu klingen oder andererseits aktuellen Trends hinterherzurennen. Dabei entsteht eine Mischung, an dem sowohl Fans von traditionellem Thrash also auch von modernem Metal ihre Freude haben sollten. Die fette, dreckige und wuchtige Produktion transportiert die gewaltige Energie der Songs perfekt in die Boxen und Kopfhörer.


Was aber wirklich erstaunt, ist die Tatsache, dass Joey Belladonna auf einmal richtig singen kann. Und zwar tief, mit viel Volumen und Druck in der Stimme, und stellenweise sogar richtig dreckig und böse. Wenn man es nicht wüsste, würde man nie denken, dass hier der Typ singt, der auf vier frühen ANTHRAX-Alben teilweise in den höchsten Tönen rumgescreamt hat. Ob er heimlich bei John Bush Gesangsunterricht genommen hat? Ebenso beeindruckend ist wieder einmal die Leistung von Charlie Benante. Wie er die Riffs mit so viel Energie wie auch absoluter Präzision nach vorne prügelt und dabei auch immer wieder die halsbrecherischsten Fills einbaut, ist einfach atemberaubend.


Zusammengefasst: Ein derartig heftiges, packendes und trotzdem abwechslungsreiches Album hätte ich ANTHRAX nach all dem Besetzungs-Hin und Her der letzten Jahre wirklich nicht zugetraut. Auf „Worship Music“ zeigt die Band, dass sie zu mehr fähig ist, als immer wieder nur mit einem aufgewärmten Best-Of-Programm der frühen Hits auf Tour zu gehen, sondern auch immer noch grandiose Songs zustande bringt. Hut ab!

Worship Music


Cover - Worship Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:58 ()
Label:
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Dentro Del Manto Gris De Chaac

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Eine wirklich sehr positive Überraschung ist diese ursprünglich aus Mexiko stammende Formation, die sich 1998 in Salt Lake City zusammengefunden hat, vermutlich um den etablierten Black/Pagan Metal-Bands aus dem europäischen Norden ordentlich Konkurrenz zu machen. Und das gelingt den beiden Brüdern Yaotl (Drums, Percussion, Samples) und Tlatecatl (Gitarre, "Gesang"), die sich um drei weitere Mitstreiter verstärkt haben, mehr als prächtig. Sehr angenehm ist dabei die Tatsache, dass die Band ihre mexikanischen und mayanischen Einflüsse nicht in endlosen Dudel-, Tröt-, und Klimperorgien zelebriert, sondern sie sehr songdienlich und lediglich unterstützend einsetzt und mehr durch das treibende, nach vorne peitschende (aber auch noch etwas monotone, gleichförmige) Songwriting punktet. Es regiert also primär Schwarzmetall anstatt von Selbstzweck erfüllendem Folk-Geseiere, was in sehr gelungenen Stücken wie "Garra De Jaguar (Ocho Venado)", "Hun Hunapu" oder "Noche Triunfadora" gipfelt. Auch textlich wandeln YAOTL MICTLAN nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern beäugen kritisch die Kolonisierung Mexikos durch die Christen und die letztendliche kulturelle Unterlegenheit der Ureinwohner, was "Dentro Del Manto Gris De Chaac" sogar einen Hauch Sozialkritik verleiht, die in diesem und allen verwandten Genres nicht gerade üblich ist. YAOTL MICTLAN leben, ähnlich wie etwa ihre Kollegen MELECHESH aus Israel oder CHTHONIC aus Taiwan, nicht ausschließlich vom Exotenbonus, sondern haben wirklich Einiges auf dem Kasten. Mit noch etwas mehr Spannung und Abwechselung beim Songwriting könnte beim nächsten Mal ganz locker der "Tipp" drin sein. Groß!

Dentro Del Manto Gris De Chaac


Cover - Dentro Del Manto Gris De Chaac Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:22 ()
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Mercury's Down

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Auf das erste Solowerk einer der besten Stimmen im Melodic Rockbereich, die Rede ist von TOBY HITCHCOCK, durfte man aufgrund vergangener starker Leistungen schon etwas gespannt sein.

Nach drei gut bis sehr guten Werken im Rahmen des PRIDE OF LIONS-Projektes mit Songwriter Jim Peterik (ex-SURVIVOR) bietet „Mercury’s Down“ ein, auf diesem Niveau so nicht erwartetes, klasse Debüt. Schon der Hammer Opener „This Is The Moment“ mit coolen Twingitarren, fetten Chorus mit symphonisch klingenden Tasten begleitet zeigt: hier geht es schon etwas straighter zur „Sache“ als bei PRIDE OF LIONS, die Songs haben viel mehr Biss, meist gibt es ordentlich Tempo und es sind nicht soviele der etwas bieder wirkenden balladeske Sachen dabei. Der Kracher „Strong Enough“ erinnert u.a. etwas in die letzten SURVIVOR-Werke in Originalbesetzung. Balladen gibt es auch zwei, recht reinrassige aber ohne jeden Kitsch und Schnarchambiente, herrlich melancholisch mit großer Stimme vorgetragen. Bei weiteren Melodic-Rock Krachern wie „Should Have Said“ oder “If It's To Be” geht einem wahrlich gemütsmäßig die Sonne auf mit Hooklines zum reinlegen, klasse gemacht. Mein Favorit ist aber die gitarrendominierte Nummer „Tear Down The Barricades“ man geht der Song gut ab und vertreibt jeden Anflug von schlechter Laune. Fast noch besser die Hymne „A Different Drum" ein treibender Track mit viel Power und klasse Refrain.

Ich leg mich daher schon etwas früh fest - diese Scheibe ist bisher sicher das beste AOR/Melodic RockWerk des Jahres. Das ebenfalls hammermäßige JOURNEY-Werk laß’ ich hier mal außen vor, die machen aktuell keinen lupenreinen AOR mehr. Egal also was doch noch kommen mag, wie etwa das kommende gemeinsame Werk von Steve Lukather (ex-TOTO) und Jim Peterik , die können dies sicher nicht toppen. Denn auf „Mercury's down" gibt es weder quantitativ noch qualitativ etwas auszusetzen, kein einziger Ausfall und nicht das leiseste Anzeichen von Durchschnittsware ist hier auszumachen. „Leider“ handelt es sich hier auch nur um ein Zwei-Mann-Projekt, dass wohl nie live zu hören sein wird. Der Multiinstrumentalist Erik Martensson (u.a. ECLIPSE, W.E.T.) hat Hitchcock sämtliche Songs maßgeschneidert auf den Leib geschrieben. Er hat dabei trotz der Verlockung diese geniale Stimme in den Vordergrund zu heben nie vergessen auch die restlichen Instrument super in Szene zu setzen. Man hat immer das Gefühl hier spielt eine echte Band, es gibt vielfach tolle Gitarrensolos (u.a. fulminant beim Titelsong umgesetzt), gepflegte Keyboardarrangements nicht zu präsent weichspülmäßig sondern sehr songdienlich verpackt. Die Produktion ist nicht zu seicht wie bei vielen ähnlichen Geschichten, sondern eher volumig fett gemacht, die Gitarren sind relativ riffig ausgeprägt so dass der oftmals nervige Plüschfaktor wie bei so vielen AOR-Bands hier komplett wegfällt.

Vergesst also alles, was ihr genremäßig 2011 bisher gehört habt, diese tolle Platte mit Tobi Hitchcock als fantastischem Sänger muß man als Fans solcher Mucke definitiv haben.

Mercury's Down


Cover - Mercury's Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:49 ()
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Inside Outside

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Die Jungs von DEEP BLACK SEES (Wortspiel, kein Rechtschreibfehler!) haben im zarten Alter von Zwölf bzw. Dreizehn Jahren das gemeinsame Spielen begonnen; das war 2002, mittlerweile schreiben wir Anno 2011 und haben damit eine Band voller Musiker im idealen Alter vor uns. Wie praktisch, dass das was sie spielen aber trotzdem so klingt als würden sie ihren Job schon doppelt so lange machen!

Ihre Platte namens „Inside Outside“ ist eine Form des gemischten Progressive Metals – wenn man das so sagen darf. So reihen sich bereits im sieben Minuten langen Opener „Wind Of Pain“ akustische Gitarren in Kombination mit sehr cleanen und dezent in Richtung JAMES LABRIE gehende Vocals mit solchen Growls aneinander, die man dem alten OPETH auf die Kutte schreiben würde. Das an sich ist schon mal sehr geil; noch besser, dass das dann auch mit musikalisch-technisch hohem Anspruch kombiniert wird. So hat die Nummer „Ashes From My Eyes“ anfangs ein Duett aus tiefen Growls und cleaner Stimme zu bieten, nur um dann von einem instrumentalen Doppel-Gitarren-Riff abgelöst zu werden, welches dann meint in ein sehr scharfes Solo übergehen zu müssen – hinterlegt von einer recht pfiffigen Akkord-Folge, gefolgt von einem weiteren Solo, dieses Mal in ruhig-präzisier Art und Weise. Und welchen Prog-Fan diese musikalische Beschreibung nicht schon heiß genug macht: Auch der Song knackt die sieben Minuten und setzt nochmal eineinhalb drauf. Aber wo wir gerade bei Länge sind: Der letzte Titel der CD, namentlich als „Soul Freedom“ benannt, schafft seine zehn Minuten. Prächtig!

Da die Titel durch ihre vielen Facetten mit unter vielleicht etwas anspruchsvoll zu hören sind, gibt es mit den Songs „I Liked That“ , „Come On“ und „Weeping Tears“ Abhilfe. Meiner Meinung nach zwar recht schwache Nummern in sich, sie heben aber das musikalische Können aller Musiker durch den ruhigen Charakter des Sounds sehr gut hervor. Und so macht auch das Hören dieser Nummern echt Spaß (und Grüße an den Bass bei „Come On“ – der rockt!).

Was ziehen wir also als Fazit? Junger, abwechslungsreicher Progressive Metal mit viel Potential und einer CD die sich in jedem CD-Player, welcher gerne Bands wie OPETH oder DREAM THEATER rotieren lässt, sehr gut macht!

Inside Outside


Cover - Inside Outside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:20 ()
Label:
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For Winter Fire

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Nach zwei Demos und einer EP meldet sich das Doom-Death-Quintett aus Kentucky mit seinem ersten vollständigen Album zurück, das es auf eine respektable Länge von deutlich über 70 Minuten bringt. Kein Wunder, befinden sich außer dem über vierminütigen, sehr atmosphärischen und klar gesungenen "In The Ashes" und dem über neunminütigen "The Night Sky And The Wild Hunt" ausschließlich Stücke mit über zehn Minuten Spielzeit auf "For Winter Fire", das dementsprechend auch einige Längen nicht verleugnen kann. Dafür wartet das Quintett neben den obligatorischen Growls (die den Löwenanteil des Gesangs ausmachen) auch mit gelegentlichen, passend eingestreuten Hintergrundchören sowie dem ebenfalls sparsamen Einsatz von Cello und Piano auf, was "For Winter Fire" in der Summe noch mehr Atmosphäre verleiht und ruhig etwas inflationärer hätte verwendet werden können. In Sachen düsterer Stimmung machen SEIDR trotz einiger (auch Genre-bedingt) etwas zu langatmig geratener Passagen nicht viel falsch und dürften Fans von Bands wie SWALLOW THE SUN, ESOTERIC, AHAB oder SHAPE OF DESPAIR problemlos zusagen. Für einen Einstand ist das Album wirklich gut!

For Winter Fire


Cover - For Winter Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 75:15 ()
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Vertrieb:

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