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Living On The Razor’s Edge

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DYING HUMANITY haben sich Heimlich, still und leise zu einer veritablen Death Metal-Band gemausert, die mit dem cheesy betitelten „Living On The Razor’s Edge“ ein bärenstarkes Album veröffentlicht. Zwar sehen die Jungs immer noch nach Beatdown aus, lassen aber dessen ungeachtet Death Metal aus den Boxen ertönen, der sich bei THE BLACK DAHLIA MURDER bedient und zudem anno 2011 einen starken DEATH-Einfluss nicht verhehlen kann, gerade beim Riffing. Schön noch ein paar Blastparts dazu und die Sache läuft. Einziges Manko ist der auf Dauer zu eindimensionale Gesang, der gerade bei den Growls merklich schwach auf der Brust ist. Das soll nicht heißen, dass der Shouter die Songs oder das Album kaputtmacht, er ist nur eben stellenweise anstrengend zu hören. In solchen Fällen auf die fantastische Gitarrenarbeit achten, die hat es echt in sich und ist technisch ganz weit vorne. „Living On The Razor’s Edge” ist so ein überdurchschnittliches Death Metal-Album geworden, mit dem sich DYING HUMANITY am so wichtigen „make it or break it”-Punkt in Richtung make it bewegen.

Living On The Razor’s Edge


Cover - Living On The Razor’s Edge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:34 ()
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A Hundred Miles

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Für alle Geographieinteressierte: Skandinavien beginnt ab heute in Hürth. Zumindest mag man das glauben, wenn man dem Album „A Hundred Miles“ von LEGACY OF VYDAR Gehör schenkt. Feinsten Melodic Death Metal der alten Schwedenschule (DARK TRANQUILLITY, alte IN FLAMES, ABLAZE MY SORROW usw.) und Einflüsse diverser Viking Kandidaten á la ENSIFERUM vermengen LEGACY OF VYDAR zu einem leckeren eigenen Gebräu. Ab und zu lugen sogar RUNNING WILD um die Ecke. Aber Wikinger und Piraten sollten eh auf einer Wellenlänge liegen. Für eine Eigenpressung mit viel Wumms produziert macht „A Hundred Miles“ richtig Spaß. Auch Live sorgen gleich 3 Gitarristen für eine adäquate Soundwand. Die Songs sind recht abwechlungsreich gehalten und gefallen gerade im Gitarrenbereich mit einer Vielzahl feinster Melodien und Leads, und der Frontmann gibt kompetent den röhrenden Elch. Auch optisch macht diese Eigenpressung einiges her: Schönes, schlichtes Cover, alle Texte im Booklet.Sehr fein das. So bleibt als einziger „Kritikpunkt“: Nach Metaller oder gar Wikinger sieht hier keiner der Jungs aus. Aber da das relativ egal sein sollte, bleibt eine starke Melodic Death Scheibe übrig, die es mit der etablierten Konkurrenz durchaus aufnehmen kann.

A Hundred Miles


Cover - A Hundred Miles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:50 ()
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Human Maze

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MY BLACK LIGHT sind ein gutes Beispiel für die Kluft zwischem Selbstbild und Außenwirkung. Man möchte Progressive und Gothic Metal kombinieren und so für einen Crossover zwischen LACUNA COIL und SYMPHONY X sorgen. Außer ein paar orchestralen Keyboardsounds und etwas Gefuddel höre ich wenig was mit SYMPHONY X konkurrieren könnte und auch von der Klasse von LACUNA COIL oder EVANESCENCE ist man meilenweit entfernt. Genaugenommen machen MY BLACK LIGHT einen fatalen Doppelfehler: Für Prog fehlt ihnen die musikalische Brillianz und um die Gothic Gemeinde zu verzücken fehlt es ihnen an eingängigen Hooks und Melodien. Auch Frontdame Monica Primo agiert im Durschnitt und vermag es nicht gegen die allgegenwärtige Konkurrenz Akzente zu setzen. Und wenn eine Coverversion (in diesem Fall der 80er Italo-Pop Hit „Ti Sento“) in der Version von SCOOTER besser klingt, ist definitiv so einiges schief gelaufen. Diese Platte hätte nicht sein müssen.

Human Maze


Cover - Human Maze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:47 ()
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Vengeance Rides An Angry Horse

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Mit EXXPLORER haben Pure Steel eine weitere Legende mit langer Geschichte ausgegraben. Ihr '84er Debut „Symphonies Of Steel“ ist ein Klassiker, den jeder kennen sollte, der sich auch nur entfernt mit klassischem Heavy Metal beschäftigt. Leider war dann erstmal Schicht im Schacht. Erst '94 legten EXXPLORER mit dem guten „A Recipe For Power“ nach, allerdings nur um nach dem '96 Rohrkrepierer „Coldblackugly“ endgültig in der Versenkung zu verschwinden.
Vor zwei Jahren tauchten EXXPLORER dann plötzlich an der Livefront wieder auf und nun wider erwarten ein neues Album. Was haben wir von EXXPLORER anno 2011 zu erwarten? Sie konzentrieren sich auf das, was sie ohrenscheinlich am Besten können: hymnischen US Power Metal, welcher vom nach wie vor grandiosen Gesang Lennie Rizzo's getragen wird. Alleine das Eröffnungstripple „Gypsy“, „Glory Hunter“ und „Chasing The High“ ist das Geld für diesen Longplayer wert. Auch im weiteren Verlauf gibt es mit dem mystischen „Valley Of Doom“ und dem flotten „Spirits Of The Wind“ Highlights en masse. „Symphonies Of Steel“ wird (natürlich) nicht getoppt, aber EXXPLORER sind überraschend nah dran. Was die Jungs dann letztendlich den „Tipp“ kostet, ist die Tatsache, dass sich mit „Freight Train To Hell“ ein kleiner Stinker eingeschlichen hat und dass der Sound zu sehr nach Wohnzimmerproduktion klingt. Ansonsten: „Welcome Back, Guys“.

Vengeance Rides An Angry Horse


Cover - Vengeance Rides An Angry Horse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:51 ()
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Dream

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Verdammt, was ist das denn? Da kommt ein nahezu unbeschriebenes Blatt namens Greg X mit einer Eigenpressung daher und liefert locker flockig eines der besten Melodic Rock Alben 2011 ab. Mit dem von z.B. JOSHUA bekannten Ken Templin am Gesang rockt sich Greg durch 8 Songs, welche vor erstklassigen Melodien, genialen Gitarrenlicks, superbem Gesang und authentischem 80er Jahre Flair nur so strotzen. Auch der Sound ist perfekt. Kraftvoll und doch natürlich. Für ein Eigengewächs geradezu sensationell. Was man GREG X abnimmt ist die die Tatsache, dass er neben der Tatsache, dass er ein unglaublich talentierter Musiker und Songwriter ist, auch selber Fan ist und genau weiß, wie man einen Melodic Rock Fan vor Verzückung aufjauchzen lässt.
Los geht’s mit dem treibenden „As The Worlds Spins Round“ welches dezent an die „Nighbreaker-Phase“ von RIOT erinnert. Mit „Dream The Dream“ geht’s dann Richtung GUIFFRIA oder JOURNEY. Genialer mehrstimmiger Gesang trifft auf ebenso geniale Gitarrenarbeit. „How To Love“ enführt in Zeiten von seliger 80er Jahre Radiomucke. TOTO hätten es nicht besser hinbekommen. „Wake Me Up (Before You Go)“ erinnert dann an neuere Vertreter alter Sounds, wie H.E.A.T. oder ELEVENER. Nur eben noch ne Spur genialer. Das sich langsam aufbauende und leicht melancholische „Stand Up“ ist ein weiteres Beispiel von zwingendem Songwriting. Hier passt einfach alles. Strophe, Bridge, Chorus....alles wie aus dem Lehrbuch für Melodic Rock, ohne jedoch konstruiert zu wirken. „Love And Hate“ ist ein Stadionrocker vor dem Herrn. Damit könnten DOKKEN oder MÖTLEY CRÜE richtig Boden gut machen. „Waiting OnYou“ dann überrascht mit einigen gelungenen Breaks und unterstreicht bei allen Bezügen zu den alten Helden die Eigenständigkeit von Greg X. Das abschließende „Victory“ ist ein Instrumental, welches an die frühen Soloalben von MARTY FRIEDMAN, JASON BECKER, VINNIE MOORE oder auch TONY MACALPINE erinnert und das Album perfekt beschließt. Macht euch unter www.gregxmusic.com euer eigenes Bild. Ihr werdet es nicht bereuen.

Dream


Cover - Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:5 ()
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Mass Acceleration

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Einen sehr stimmigen Mix aus Hard Rock und Heavy Metal bieten die Österreicher FORCE auf ihrem neuen Album „Mass Acceleration“, welches in Eigenregie erschienen ist. FORCE kommen in ihren straighten, melodischen Songs immer gut auf den Punkt und lassen eine gewisse Grundhärte nicht missen. Songs wie „Magic Moments“ glänzen mit feinen Melodien, während in z.B. „Betraying The Devil“ die etwas grobere Keule geschwungen wird. FORCE bewegen sich sehr geschickt zwischen den Welten klassischer Heavy Metal und melodischer Hard Rock und legen so eine ziemliche Eigenständigkeit an den Tag. Auch der trockene Sound ist sehr gelungen und wertet das Album noch einmal auf. „Mass Acceleration“ wirkt wie aus einem Guss und dürfte allen qualitätsbewussten Hard Rockern sehr gut reinlaufen. Das auf 500 Stück limitierte Digi-Pack gibt es exclusiv beim Napalm Records Mailorder.

Mass Acceleration


Cover - Mass Acceleration Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:18 ()
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Heavy Metal Poison

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Die Griechen WITCHCURSE veröffentlichen mit „Heavy Metal Poison“ ihr Debütalbum, nachdem sie bereits diverse Demo-Tapes, Splits und sogar ein Live-Tape losgelassen haben. Ebenso untergrundig wie die bisherige Veröffentlichungspolitik sind auch die klanglichen Ergüsse des Quartetts, denn „Heavy Metal Poison“ bietet traditionellen, leicht kauzigen und höchst unoriginellen Edelstahl der dumpf produzierten Sorte. Das Songwriting atmet 80er in Reinkultur, die durchweg mitgrölkompatiblen, simplen Refrains lassen absolut keine Vorhersehbarkeit aus, und die Songtitel allein sprechen schon Bände: „Red Light“, „Heavy Metal Kamikaze“, „Drinkers From Hell“ oder „Rock Unite“. Das Problem ist der wirklich saft- und kraftlose Sound, zu dem sich auch noch der völlig grausam-schiefe Gesang von Possessed (die anderen drei Herren nennen sich Stinky, Necro und Paul…) gesellt, der „Heavy Metal Poison“ endgültig zu Nervenprobe werden lässt. Höhepunkt dieser insgesamt verzichtbaren Angelegenheit ist das furchtbare „Demolition Derby“, dessen Refrain einem schon beim ersten Hören richtig auf den Sack geht… derartige Retro-Sounds haben Bands wie TWISTED TOWER DIRE, PARAGON oder MAJESTY schon zigfach besser hinbekommen.

Als Bonus gibt´s übrigens noch einen (echt kultigen) Videoclip des Songs „Curse The False“, der deutlich besser und mit wuchtigerem Sound daherkommt als das gesamte Album. Hätte die Scheibe durchgehend dieses Niveau, wäre mein Urteil um einiges besser ausgefallen!

Heavy Metal Poison


Cover - Heavy Metal Poison Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:18 ()
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Golden Age

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NUCLEUS TORN haben sich für „Golden Age“ mit Anna Murphy (ELUVEITIE) als festes Bandmitglied verstärkt. Die kann in den sechs neuen Songs aber nicht gegen die von den bisherigen NUCLEUS TORN-Werken bekannte Maria D’Alessandro nicht durchsetzen, das wird schnell deutlich. Denn wo Maria Akzente setzen kann und mit einer vollen, starken Stimme punktet, klingt Anna zu leise, fast schon verschüchtert, und oftmals zu piepsig. Interessant bleibt „Golden Age“ auch abseits der neu entstanden Sängerinnenrivalität, da sich Bandkopf Fredy aus noch mehr Stilen bediente und dem Album mit einer Mischung aus Folk, Jazz, progressiven Rock im Stile der 70 und ein wenig Metal eine heterogenere Zusammensetzung verschafft, wobei er es schafft, daraus eine eben interessante Einheit zu formen. Die ist mal Folk-lastiger, mal knackig metallisch und mal verspielt, den weiblichen Gesang in den Vordergrund stellen. „Golden Age“ ist ein würdiger Nachfolger der starken Trilogie, die NUCLEUS TORN bis dato veröffentlicht haben. Die Band hat es sich nicht einfach gemacht, sondern neue Elemente in ihren Sound eingebaut, wodurch „Golden Age“ facettenreicher geworden ist, ohne den Fokus und vor allem ohne die Identität zu verlieren. Well done!

Golden Age


Cover - Golden Age Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 48:49 ()
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I.V.

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LOMA PRIETA sind dann auch mal bei Deathwish Inc. gelandet. Wurde ja auch Zeit, denn mit ihrem unbarmherzigen Sound passen die Kalifornier perfekt ins Schema des Jacob Bannen-Labels. „I.V.“ ist dann auch keine Überraschung, LOMA PRIETA machen da weiter, wo sie mit der Split mit PUNCH aufgehört haben: zwölf emotional aufwühlende, stellenweise gewollt anstrengend zu hörende Songs, die sich einer genaueren Einordnung als Hardcore entziehen. „I.V.“ ist eine vertone innere Reinigung, eine Katharsis, entsprechend heftig und gnadenlos geht es zu Werke, perfekt in Szene gesetzt vom druckvollen und gleichzeitig rohen Sound. Ein solches Werk lässt sich nicht nebenbei hören, genauso wenig zu jeder Tages- und Nachtzeit, dafür ist es zu aufwühlend und verstörend. Wer den richtigen Moment findet, in der richtigen Stimmung ist, wird mit dem perfekten Soundtrack für die eigene Katharsis belohnt. Verstörend, brutal, kompromisslos – so muss LOMA PRIETA klingen, so muss eine Deathwish Inc.-Band klingen. Alles richtig gemacht.

I.V.


Cover - I.V. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 24:3 ()
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Nocturn

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CHRIST AGONY aus Polen haben seit Gründung im Jahre 1990 unfassbare 18 Ex-Bandmitglieder, vorwiegend auf der Position des Drummers zu verzeichnen. Mit der neuen Scheibe "NocturN" sind es stolze 17 Veröffentlichungen auf zigfach verschiedenen Labels. Wem das noch nicht kurios genug ist, dem sei mitgeteilt, dass sich die Band in den Jahren 2005 bis 2007 aus rechtlichen Gründen nannte, was seinen Teil dazu beigetragen haben sollte, Fans der Band zu verwirren. Für das Album hatte man mit Zbigniew "Inferno" Promiński einen BEHEMOTH-Schlagzeuger an der Schießbude, der mittlerweile jedoch schon wieder durch Paweł "Paul" Jaroszewicz ersetzt, den man von VADER kennen könnte.


Bei diesen Namen könnte man an Hochgeschwindigkeitsdrumming denken, doch weit gefehlt. Man hat sich hier eher dem Midtempo und teilweise doomigen melodischem Black Metal verschrieben, der mächtig episch schwer und mit vielen Gitarren-Simpelriffs daherkommt. Trotzdem ist das Album eine kleine Perle, denn die Songs kommen ultrabrutal und ohne Gnade daher. Klasse Produktion, druckvolle Soundwand, fieser Gesang ohne ins Geschreie oder Sinnlosgegrowle abzudriften. Gerade das unfassbar gewaltige Schlagzeug mit der alles zerbrechenden Gitarrenwand ist bei entsprechender Lautstärke geeignet, ganze Häuserblocks einbrechen zu lassen. Gesanglich bewegt man sich auch in langsameren Gefilden, was sich aber sehr gut in das Soundbild einfügt. Bei Songs wie "The Stigma Of Hell", das wie fast alle anderen Songs eine Spielzeit von über 5 Minuten aufweist, überzeugt die Band besonders durch ein Gespür für Melodie mit musikalischer Härte, ohne wild daherzuknüppeln, wie ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Ganz große Nummer. Es bleibt zu hoffen, dass die Band nun nicht ständig die Besetzung ändert, sondern konstant ihren Weg mit weiteren Alben dieser Art weitergeht, dann würde ich sie zu den ganz Großen zählen wollen.

Nocturn


Cover - Nocturn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:37 ()
Label:
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