Review: Where Dreams Are Forgotten
AXENSTAR sind nun auch schon über 15 Jahre dabei und bringen mit „When Dreams Are Forgotten“ ihre sechste Scheibe an den Start. Viel geändert hat sich in dieser Zeit glücklicherweise nicht. AXENSTAR stehen immer noch für hochmelodischen skandinavischen Power Metal. Irgendwo zwischen NOCTURNAL RITES, STRATOVARIUS, THUNDERSTONE und einem Schuß FALCONER. Bandcheffe Magnus Winterwild (und nicht „Wilterwild“, wie uns der Infozettel glauben lassen möchte) hat sein Bandschiff gut auf Kurs gehalten. Auch wenn es auf der Vorgängerscheibe „Aftermath“ einige kleine Kurskorrekturen in Richtung mehr Härte und Aggressivität gab. Selbige wurden auf „When Dreams Are Forgotten“ wieder zugunsten von mehr Melodie und Eingängigkeit zurückgenommen und so passt das neue Werk perfekt zwischen das 2003er Album „Far From Heaven“ und die 2005er Scheiblette „The Inquisition“. AXENSTAR erfinden sich hier sicherlich nicht neu, jedoch haben sie ein stimmiges Werk abgeliefert, welches im momentanen Retro-Boom erfrischend unkommerziell wirkt und der Melodic Power Metal Gemeinde besser rein laufen sollte als die letzten Alben von STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA. Man höre bei Interesse in den flotten Opener „Fear“, das elegische „The Return“ und das hymnische „The Reaper“ rein.
Where Dreams Are Forgotten
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
50:16 ()
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Vertrieb:
MAXXWELL erfinden sich und den Metal trotz Sängerwechsel nicht neu. Gleichwohl - Gilberto Meléndez, der neue Vocalist, performt einen starken Einstand. Seine Stimme liegt irgendwo zwischen Chris Cornell, James LaBrie und "schmeckt" ein wenig nach Bruce Dickinson beim "Abgang". Er bietet den Schweizern mehr Möglichkeiten und lässt ihre Musik variabler, "breiter" erscheinen.
Die klasse Halbballade "Nothing Change my Mind" besitzt Potential und kann sich locker mit der internationalen Konkurrenz messen. Der Band gelingt es, metalmäßige Kante zu zeigen und dennoch mit einem Bein auch im Hardrock zu stehen. Ich kann "Tabula Rasa" und seinen 12 Nummern eine durchweg solide Qualität bescheinigen. Der Wiedererkennungswert von MAXXWELL kann noch ein wenig mehr Profil vertragen, aber ansonsten Daumen hoch!
Tabula Rasa
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
54:47 ()
Label:
Vertrieb:
„Modern Vintage“ ist das dritte Album von MÖTLEY CRÜE Urgestein Nikki Sixx, DJ Ashba (GUNS’N’ROSES) und Sänger James Michael – und das erste, welches nicht den Soundtrack zu einem von Nikki’s Büchern spielen darf. Nach eigener Aussage sollte das Album den Geist des 60er- und 70er Rocks ins Jetzt befördern und vor allem Spaß machen (die beiden vorherigen Alben waren ein ganzes Stück schwermütiger). Mit einer gehörigen Portion Selbstironie, ausreichend Glam- und Sleaze-Anleihen sowie einem dicken Augenzwinkern darf man dies durchaus als gelungen bezeichnen. Denn auch wenn „Modern Vintage“ jetzt nicht gerade ein Hitalbum geworden ist, eine gute, launige mit Pop-Appeal ausgestatte Rockplatte ist es allemal - ausreichend Mitgehparts, Effekt-Passagen und Gitarrensoli inklusive. Der groovende Opener „Stars“ mit E-Drums und fetter Gitarre ist dann auch gleich der potentielle Hit des Albums (Melodic-Rock-Stadion-Song) und ein echter Hinhörer. Der Drogensongs „Get Ya Some“ hat genügend Psychedelic im Blut, das CARS-Cover „Drive“ kommt nicht ans Original ran, überrascht aber durch seine nett-elektronische Ausrichtung. Mit dem lockeren „Hyperventilate“ und „Miracle“ (hat was von Soul-Rock) verstecken sich zwei weitere Anspieltipps am Albumende, dazwischen kommt mit „High On The Music“ schielt man auf Airplay im Standardradio. Die Swing-Nummer „Before It’s Over“ bildet dann mit Bläser und Trompeten den Schlußpunkt (hat was von 80er DAVID LEE ROTH; wem das was sagt). Ergo – wer mal wieder ein Rockalbum mit Blick über den Tellerrand ohne den großen Anspruch braucht, der darf in den dritten Streich von Nikki Sixx & Co. mal reinschnuppern.
Modern Vintage
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
42:23 ()
Label:
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Bei 20 DARK SEVEN handelt es sich um das neue Projekt des Ex-PUMP-Sängers Marcus Jürgens, das dieser zusammen mit einer Reihe anderer einschlägig bekannter Kollegen aus der Taufe gehoben hat. Das passend zum Titel „Roar“ mit der Abbildung eines brüllenden Löwen versehen Cover ist Programm: das Album haut ordentlich auf den Putz, und zwar direkt von der ersten Sekunde an. Der Opener „Do You Like The Dark“ gibt von Anfang ordentlich Gas und zeigt, wo der Hammer im Hause 20 DARK SEVEN hängt – und in diese Kerbe schlägt denn auch alles was folgt. Da wird druckvoll und rau gerockt, was die Instrumente hergeben. „Killing With Kindness“ beginnt ruhiger, legt aber schnell zu und geht gut ins Ohr, „Stand Your Ground“ drosselt das Tempo etwas zugunsten noch größerer Heaviness. Mit dem letzten Song „Hard Times Coming“ wird das Gaspedal dann noch mal bis zum Anschlag durchgetreten, um nur ja keine Müdigkeit aufkommen zu lassen. Fazit: Freunde des dröhnenden, Metal-lastigen Heavy Rocks, werden sich bei 20 DARK SEVEN wie zuhause fühlen.
Roar
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
46:36 ()
Label:
Vertrieb:
Wem sich bei der Vorstellung „extrem progressiven Rock trifft auf Free Jazz“ die Fußnägel rollen, der darf jetzt gleich weiter surfen. Den ebendies trifft meinen Eindruck nach intensiven Hören (und anders als intensiv geht das nicht) von „City Of The Sun“, dem Debüt des norwegischen Sextetts SEVEN IMPALE. Die fünf in der Regel überlangen Kompositionen spielen fast durchweg mit der Erwartung des Unerwarteten und führen den Hörer auf eine Reise gen Beauty and the Beast. Anfangs eingängig wirkende, zarte Passagen treffen unverhofft auf zerstört wirkende Parts und lassen einem meist zwischen Staunen und angestrengtem Hoffen – denn die Grundstimmung des Albums ist eine an sich positive. Das Jungspunde (samt dominierendem Saxophon) setzen anders als viele ihrer eher düster angehauchten Landsleuten meist auf die sonnige Seite, verpacken dies aber in unkonventionellen, zum Teil anarchischen Spiel, welches oft Richtung einer Wall of Sound tendiert, um dann vom Gesang wieder eingefangen zu werden. Mit „City Of The Sun“ liefern SEVEN IMPALE eine Synthese unterschiedlicher Stile welche sich unvermittelt finden und so eine der aufregensten, und je nach Gusto und Hörgewohnheiten besten Prog-Werke des Jahres 2014 ab.
City Of The Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
47:2 ()
Label:
Vertrieb:
LONEWOLF haftet seit jeher der Ruf an RUNNING WILD Nachlassverwalter zu sein. Natürlich kann man sich davon auch auf „Cult Of Steel“ nicht zu 100% lösen, dennoch muss man den Franzmännern konstatieren, dass sie sich immer weiter emanzipieren und an ihrer Eigenständigkeit feilen. Selbstredend gibt es aber auch auf „Cult Of Steel“ vornehmlich speedigen Traditions-Stahl zu hören, nur klingt der eben nicht mehr immer so offensichtlich nach RUNNING WILD wie das noch auf früheren Werken LONEWOLFs der Fall war. Im Gegensatz zu diversen anderen Combos, die sich nach einigen Alben satt und müde anhören, klingen LONEWOLF immer noch hungrig und haben ohrenscheinlich Spaß. Man hört -und das meine ich positiv-, dass hier eben keine Profimusiker am Werk sind, sondern undergroundverliebte Metalfans, die einfach das machen, auf das sie am meisten Bock haben. Und das ist eben hymnischer Heavy Metal ohne Experimente. Manchmal sind Scheuklappen ja ein Grund zur Kritik, im Falle LONEWOLF's sind sie ein Indiz dafür wie fokussiert die Herren zu Werke gehen. Wer neugierig geworden ist sollte es zuerst mit den Speed Hymnen „Hordes Of The Night“ und „Hell's Legacy“, sowie dem epischen „Funeral Pyre“ versuchen.
Cult Of Steel
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
59:39 ()
Label:
Vertrieb:
Die Australier VOYAGER haben es mit nunmehr fünf gelungenen Alben geschafft sich eine eigene Nische zu bauen. Teils etwas unterkühlter 80er Wave-Pop trifft auf modernen Progressive Metal. Was sich im ersten Moment vielleicht etwas schräg anhört, funktioniert aber prächtig und die Symbiose macht Spaß und vermag zu fesseln. Trotz ihres starken Pop-Appeals sind VOYAGER mitnichten kitschig oder seicht. Ihre Musik hat immer Tiefe und kann mit großen, breitwandigen Melodien punkten. Man höre zum Beispiel das in den Strophen zuerst hart riffende und dann im Chorus elegisch schwelgende „You, The Shallow“. Keyboards spielen im Sound von VOYAGER zwar eine wichtige Rolle, verwässern aber nicht, sondern verleihen dem Material eine weitere Dimension. Hier mag das mit Growls (!) versehene „Orpheus“ als Anspieltip dienen. Wie man es auch immer betrachtet: VOYAGER haben einen ganz eigenen Soundmix und verstehen es dazu noch stimmige Songs zu komponieren. Viel mehr braucht's nicht; außer vielleicht ein Mehr an Erfolg. Selbigen hätten VOYAGER nämlich verdient.
V
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
54:46 ()
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Hunderte von neuen Musikveröffentlichungen kommen jede Woche auf den Markt. Dabei sind viele von ihnen nicht schlecht. Einerseits sind gute Musiker am Werk, andererseits sind auch tolle Lieder vorhanden. Dennoch fehlt den Alben und Künstlern das gewisse Etwas, um sich langfristig durchzusetzen. Die extra Portion Frische und Biss haben die Schweden Durango Riot, die auf ihrem neuen Album »Face« 47 Minuten lang ein spritziges Rockfeuerwerk zünden. Die Zutaten sind Billy Talent, Mando Diao und alles mögliche an Independent Rock. Gebannt verharrt man die gesamte Albumlänge vor der Stereoanlage. Als Anspieltipp muss jeder einzelne Song genannt werden. Der langsame Abschluss in Form von »Full Moon Music« zaubert eine Zentimeter dicke Gänsehaut hervor.
Face
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
47:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Nur die Besten werden alt
„Lieber Gott, steh uns bei. Das muss die neue J.B.O. sein“, denken sich wohl die meisten Rezensenten beim Hören der ersten Töne des neuesten Streichs der Franken. Und es muss gesagt werden, einige Gags sind unterirdisch. Beispiel gefällig? Hannes G Laber: „Du Vito! Ich möchte Dir jetzt mein Geheimnis verraten!“ Vito: „OK?!?!“ Hannes: „Ich sehe doofe Menschen.“ Vito: In deinen Träumen? Oder wenn Du wach bist?“ Hannes: „Die ganze Zeit! Wääähh“! Schluss! Aus! Gag zu Ende! Der Hörer bleibt fassungslos zurück. Ok, nicht alles ist auf dieser CD so schlecht. Bei „Sakradi, mei Sack is hi“, kann man schon mal lachen.
In den 90er Jahren waren Alben wie „Meister der Musik“, „Explizite Lyrik“ und „Laut!“ wirklich gut und brachten jede Party in Gang. Doch bei den letzten Alben fragt man sich, ob die Band ihre Witze recycelt. Ideen, die vor 10 Jahren in den Papierkorb geworfen wurden, werden wieder rausgefischt, glatt gebügelt und auf CD gepresst. Vito: „Schau mal Hannes, der ist doch noch gut, oder?“
Noch einer gefällig? Hannes G Laber ist nicht abergläubisch, da er glaubt, das brächte Unglück. Harter Tobak!
Gecovert werden unter anderem Lou Begas „Mambo No.5“ (Metal No 666), Opus „Live Is Life“ (Death Is Death), das sogar etwas lustig ist und „Nancy Sinatras These Boots Are Made for Walkin'“ (Das Bier ist da zum Trinken).
Wenn überhaupt sollte man sich heutzutage J.B.O. auf irgendeinem Festival ansehen. Dort kann die Band immer noch abräumen und es macht auch Spaß, die alten Fetenhits zu hören. Aber vom Kauf der CD wird an dieser Stelle dringend abgeraten.
Nur die Besten werden alt
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
19
Länge:
50:55 ()
Label:
Vertrieb:
PULLED APART BY HORSES versprechen mit ihrem Bandnamen erstmal mehr, als sie halten können. Wer an blutiges Gemetzel oder schön auf-die-Fresse-Songs deckt, ist hier falsch unterwegs: die Briten haben zwar eine gewisse Härte in ihren Songs, fahren aber eine Mischung aus Rock, Grunge und etwas Metal auf, die Härtegrad-technisch nicht allzuhoch angesiedelt ist. Dafür haben die Musiker ein Gespür für eingängige Songs, die irgendwo zwischen alten NIRVANA, ALICE IN CHAINS und QUEENS OF THE STONE AGE angesiedelt sind. Da wird mal fröhlich ein schrammeliger Rocksong zum Besten gegeben ("Hot Squash"), mal ganz tief in der Grunge-Zitatekiste gewühlt ("Adhd In HD") und dann wieder ein knackiges Riff losgelassen. Das passt für Scheuklappen-freie Musikfans auf jeden Fall. PULLED APART BY HORSES probieren in den Songs viel aus und lassen "Blood" so zu einer, wenn auch in bewusst gesetzten Grenzen fahrenden, Achterbahn werden. Immer flott, leidlich wild, aber nie von der Spur abweichend. Die Produktion passt wie Arsch auf Eimer, der Gesang hat Wiedererkennungswert und textlich nehmen sich die Typen auch nicht zu ernst. Da bleibt "Blood" als Empfehlung für alle, die mal Lust auf anständigen Grunge-Rock-Geschrammelkram haben. Live sicher noch eine Nummer schöner, also wenn die Briten mal Station in der Stadt machen, hin da!
Blood
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
41:35 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten