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Second Nature

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Das erste Album der FLYING COLORS schlug in 2012 nicht nur wegen der Besetzung ziemlich dolle ein. Die Mischung aus Prog-Rock und Pop-Eingängigkeit auf handwerklich-instrumental überragendem Fundament wurde allenthalben gelobt und Bestand auch den Live-Test. 2014 jetzt also der Nachfolger. Das Album hat dementsprechend den Titel „Second Nature“, die gleiche Mannschaft und eine leicht progressivere Ausrichtung. Bereits das Opener-Trio überzeugt: „Open Up Your Eyes“ (über 12 Minuten lang) trägt deutlich die Neal Morse Handschrift, will meinen das Epos hat eine starke TRANSATLANTIC-Schlagseite, dem Gitarrist Steve Morse und Bassist Dave LaRue die Krone aufsetzt, Über- und Überall-Schlagzeuger Mike Portnoy kann es auch hier nicht lassen. „Mask Machine“ kommt da eine ganze Ecke weniger proggig daher, bietet die beste Gesangleistung des Albums und hat was von MUSE mit Groove. Das melodische und mehrstimmige „Bombs Away“ referenziert das Können der Band dann auf 5 Minuten. Allen gemeinsam ist, dass sie durch überragende Gitarren-Soli und geniale Keyboard-Arrangements bestechen. Und das sind meist auch das Highlights der folgenden Songs. Was die instrumentale Formation auf „Second Nature“ abliefert – befreit vom Korsett ihrer Stammbands – ist ganz großes Kino und läßt den Finger gen der Repeat-Taste zucken. Das gilt meines Erachtens vor allem für Steve Morse welcher als Meister des Understatement diesem Album seinen Stempel aufdrückt. Da ist es schade dass nicht alle Songs (insbesondere die beiden Balladen und „Peaceful Harbor“) vom Songwriting und den Gesangslinien her das ganz hohe Niveau halten können. Das gibt Abzug in der B-Note, auch wenn es wohl vor allem die Die-Hard-Proggies stört. Und auch das abschließende überlange dreiteilige Epos „Cosmic Symphony“ ist zum Teil etwas experimenteller Natur und will nicht so recht zum starken Anfang von „Second Nature“ passen. Das ist aber schon jammern auf hohem Niveau – den das Zweitwerk der FLYING COLORS sprüht vor hochklassiger Spielfreude, und schafft den Spagat zwischen Prog und „Pop“ erneut mit Bravour.

Second Nature


Cover - Second Nature Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:56 ()
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Framework

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LIONVILLE, W.E.T., MECCA und WORK OF ART sind momentan die Speerspitze der neuen Garde des AOR. Und bei den zwei erstgenannten sind ebenfalls Musiker von WORK OF ART involviert. Das allein macht deutlich, welches Karat die Künstler und welche Relevanz WORK OF ART haben.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass das Album Nummer drei "Framework" zündet und sich locker "on the Top" des Genres setzen kann, was die derzeitigen Veröffentlichungen anbetrifft.

Die Eröffnungsnummer "Time to Let Go" ist ein Beispiel für modernen Melodic-Rock. Gesangsmelodien, Stimme, Chöre, Keyboard und Gitarren - alles am oberen Level, harmonisch ineinander greifend und einfach perfekt inszeniert. Das Songwriting auf dem neuen Silberling könnte kaum besser sein. Es gibt keinen wirklich schwachen Song unter den 11, höchstens besonders überragende, zu denen ohne Zweifel "How Do you Sleep at Night " gezählt werden muss, welcher sich mit 80er Keyboard und nach Einsamkeit klingender Wehmut seinen Weg in Ohr und Herz des Hörers bahnt.

Klang und Sound haben gegenüber dem Vorgänger an Konturen und Kanten gewonnen und so den letzten kleinen Schwachpunkt eliminiert.

Mir wird nicht Angst, das Feuer von JOURNEY, SURVIVOR, FOREIGNER und nicht zuletzt TOTO kann langsam weitergegeben werden, da stehen neue Fackeln bereit und WORK OF ART ist eine der hellsten!

Framework


Cover - Framework Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:44 ()
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Boogie From Hell

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TRANSPORT LEAGUE sind keine neue Band; an sich ist man ja schon seit 1994 unterwegs (wenn auch mit Unterbrechungen). Gegründet von Gitarrist und Sänger Tony Jelencovich (ICON IN ME, MNEMIC, B-THONG) hat man es seitdem auf vier Alben und ein paar EPs und Singles gebracht. Und auch „Boogie From Hell“ ist keine neue Scheibe. Seit 2013 scheint man auf der Suche nach einem Label gewesen zu sein die sich dem Album annimmt. Ein Witz, wenn man hört, wie TRANSPORT LEAGUE nach vorne prescht - der Opener ist Programm – „Swing Satanic Swing“. Vollgas Heavy Rock ohne Stilbegrenzung für moshende Punker - mit mächtigen Riffs und ordentlich Groove. Und das wird in dieser energetischen Manier bis zum Ende – „Doctor Demon“ – durchgezogen. Auch wenn letztgenannter Song die Doom-Stoner-Affinität des schwedischen Quartetts am deutlichsten repräsentiert. Dazwischen hat es mit besonders das coole „Blood Inn“ und „Bitter Sand“ angetan – um mal die obligatorischen Anspieltipps zu nennen, Cheffe Jelencovich unverkennbarer emotionaler Gesangstil von melancholisch bis heftig zornig setzt dem noch die Krone auf. Was soll man noch sagen – wer auf „Boogie From Hell“ steht leigt mit TRANSPORT LEAGUE goldrichtig.

Boogie From Hell


Cover - Boogie From Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:52 ()
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Untrue Like A Boss

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Die süddeutschen THE PROPHECY23, die vor vielen Jahren als Coverband begonnen haben, gehen weiter ihren Weg. Nach einem anfänglichen Intermezzo als reine Death / Thrash Combo haben sie es spätestens mit ihrem letzten Album "Green Machine Laser Beam" geschafft, ihren ganz eigenen Stil zu kreieren und dabei noch einen Lebensraum für einen echten Comic Helden zu erschaffen. Natürlich haben Sie den Metal nicht neu erfunden, aber eben mit einer eigenen Note versehen.  Und mit dem neuen Werk "Untrue Like A Boss" legen TP23 die Messlatte, was modernen und eingängigen Thrash Metal an geht erneut sehr hoch. Im Vordergrund steht weiterhin ein hoher Party Faktor - zum Beispiel perfekt intoniert bei "Party Like´s `84" oder dem Bandmaskottchen gewidmeten Hymne "Pit Laserbeam". Verstärkt kommen nämlich mittlerweile auch harte Punk Rock Riffs zum Vorschein aber auch auch groovige Passagen geprägt durch mächtige Death Growls sind weiterhin auf dem Album vertreten. Grundsätzlich beinhalten alle Songs tonnenweise Mitsing- und Mitgröhlpassagen und äußert eingängige Refrain Parts die vor allem Live funktionieren werden. THE PROPHECY 23 sind sich außerdem nicht zu schade hin und wieder auch tief in die Trickkiste zu greifen und auf musikalisch-klassische Metal Klischees zurück zu greifen: "Video Games Ain´t No Shame" - man beachte das akkustisch mehrstimmige Outro - hierzu muss man erst mal die Eier haben! Großartig! Geil sind außerdem immer wieder die im Vordergrund stehenden Leadguitar Soli die einen hin und wieder an neuere KREATOR Werke erinnern und so zusätzlich für Atmosphäre sorgen. Aber keine Angst - die nötige Härte ist weiterhin vorhanden und ein Song wie "Action Metal" stellt dies unter Beweis.
Die Texte sind einmal mehr pädagogisch wertvoll: "The Greatest Wrestling Fan"  und "Untrue To The Bone", bei dem sich die Band selber etwas auf die Schippe nehmen sind nur wenige Beispiele hierfür. Dank des amtlich fetten Sound auf dem Album  und der locker spritzigen Art und Ideenvielfalt, werden THE PROPHECY 23 mit "Untrue Like A Boss" endgültig die Metal Landschaft aufmischen und für Furore sorgen. Und am Ende wundert es niemanden mehr, mit „Arriba Abajo“ eine gelungene Party Coverversion zur Melodie von „Feliz Navidad“ zu hören. Also – Bier aufmachen und abmoshen.  Freut euch auf die Tournee im Herbst und zieht euch die energiegeladene  Show der "Ultra-Spass-Thrash-Metal-Kapelle" rein bei der wirklich jeder auf seine Kosten kommt!

Untrue Like A Boss


Cover - Untrue Like A Boss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:32 ()
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s/t

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MIKE LEPOND, seines Zeichens nach Bassist der Prog-Metaller von SYMPHONY X darf nun auch mal Solo. Rausgekommen ist dabei eine (keine Überraschung) basslastige Mixtur aus (Überraschung) Rock’n’Roll á la MOTÖRHEAD und US-Metal. Letzteres durchaus mit einem gewissen Kauz-Faktor und Thrash-Anleihen, aber auch dem einen oder anderen unnötigen Soundexperiment. Die Chose gleitet dabei weniger in progressive Gefilde ab, sondern setzt eher auf Up-Tempo und epische Phasen. Im Gegensatz zu seinem Hauptbrötchengeber ist aber das Songwriting nicht immer zwingend, so dass unter guten (wie der Titeltrack „Silent Assassins“) und tollen Songs wie dem bärenstarken thrashige Opener „Apocalypse Rider“ oder das hymnische „The Quest“ auch einige Füller auszumachen sind („Red Death“, „Masada“, „The Progeny“)  - wenn diese auch handwerklich passen. Was bei Unterstützern wie den Gitarristen Mike Chlasciak (HALFORD, TESTAMENT) und Michael Romeo (SYMPHONY X) kein Wunder ist. Und wenn’s mit den Song an sich mal nicht ganz so klappt, dann reißt die Stimme was raus. Mit Alan Tecchio (HADES, WATCHTOWER) hat sich LePond einen der besten Sänger des US-Metal ans Mikro geholt und der ist sein Geld (fast schon alleine) wert. Rego: „Mike LePond’s Silent Assassins” ist kein Überflieger, hat aber seine Momente und – Alan Tecchio.

s/t


Cover - s/t Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:12 ()
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Esoteric Warefare

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Neue MAYHEM Alben sind immer eine Herausforderung für den Hörer. Die Band ruht sich nicht auf den Lorbeeren der 30-jährigen Vergangenheit aus, sondern bestreitet für sich neue musikalische Wege. Statt entweder Schraddel- oder symphonischen Black Metal zu spielen, wird der avantgardistische Weg bestritten. Statt einem schnell durchschaubaren Songaufbau, wird auf atmosphärische Parts gesetzt, die im Anschluss ein großes Ganzes ergeben. Das wird sowohl mit rasanten Gitarren- und Schlagzeugläufen als auch mit düsteren langsamen Passagen erzielt. Disharmonien sind dabei ein gern gewähltes Mittel. Auch beim Gesang setzt man sich von der Konkurrenz ab: Statt Geschrei oder Gekeife setzt Sänger Attila meiste Zeit auf seine hypnotische und beschwörende Stimme. Sehr durchdacht und geschmackvoll wirken zudem die einzelnen Instrumentalparts.

Kalte Schauer über den Rücken jagt zum Beispiel „MILAB“, das mit seiner Atmosphäre an alte Gruselschinken erinnert. Dafür sorgen kalte klirrende Gitarren und das verwenden einer Orgel. „Posthuman“ pendelt zwischen extremer Raserei und groovigen bassbetonten Teilen, die durch obskure Gitarrensounds durchbrochen werden.

„Esoteric Warefare“ erschließt sich nicht gleich beim ersten Hören. Dafür wächst dieses kalte Monster mit jedem Hörgang mehr und mehr.

Esoteric Warefare


Cover - Esoteric Warefare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:13 ()
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Skin And Bones

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“Skin And Bones” heißt das mittlerweile fünfte Studioalbum der Gummersbacher und präsentiert die der Band eigene Mischung aus Gothic Metal und Folkelementen. Als Paradebeispiel hierfür dient schon der überaus eingängige Opener „Numbers“, der Streicher, die in dieser Form auch ohne weiteres in reinem Mittelalterock Verwendung finden könnten, mit harten Gitarren, treibendem Schlagzeug, der angenehmen Stimme von Sängerin Jessica Thierjung und einer direkt ins Ohr gehenden Melodie verbindet. „Falling Skies“ kommt ebenfalls kraftvoll und etwas symphonischer daher, für „Black And White“ hat man sich mit Christian Älvestam (ex-SCAR SYMMETRY, SOLUTION .45) einen Gastsänger für ein Duett mit ins Boot geholt, der sowohl clean singt als auch mit Growls für zusätzliche Härte sorgt. Doch die Band beherrscht auch ruhige Töne, wie die stimmungsvolle, sich langsam steigernde Ballade „Days Had Just Begun“ unter Beweis stellt.  „Dust To Dust“ mit seinem beschwingten Refrain versprüht trotz des eher düster klingenden Titels erstaunlich gute Laune und mit „Der Weg“ findet sich auch eine deutschsprachige Nummer auf dem Album. „Astray“ besteht ausschließlich aus Cello und Gesang, wohingegen „Running In Our Blood“ ordentlich aufs Gaspedal tritt. Fazit: „Skin And Bones“ ist ein gelungenes Album, das kraftvolle Arrangements mit eingängigen Melodien paart.

Skin And Bones


Cover - Skin And Bones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:37 ()
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Nothing But The Whole

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EMPTINESS geben sich auf ihrem neuesten Werk der absoluten Finsternis hin. Dabei schmeißen sie Zutaten wie Dark Wave, Ambient, Black, Death und Doom Metal in einen Topf und kreieren damit ihr eigenes schwarzes individuelles Süppchen. Nur in dem Song „Past Is Death“ wird man an aktuellere MAYHEM erinnert. Die vierzig Minuten von „Nothing But The Whole“ sind sehr kurzweilig. Man muss für diese Platte aber in der richtigen Stimmung sein und sich darauf einlassen. Dann aber frisst sich die Dunkelheit ins Herz und Hirn. Sehr schleppend und zäh walzt sich die Musik voran, fast schon meditativ. Irritierend ist nur das Ende des Albums: Mit „Lowland“ wird das Highlight am Ende gesetzt. Hier wird im Gegensatz zu den anderen Songs mehr auf Power gesetzt. Nach 6 Minuten und 51 Sekunden wird das Stück abrupt beendet und der Hörer brutal aus dem Hörgenuss gerissen.

Nothing But The Whole


Cover - Nothing But The Whole Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:0 ()
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Secret Phantasies Of The Dragon Sun

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Und wieder fördert das rührige Stormspell Label eine Undergroundperle de Luxe zu Tage. Die aus San Francisco stammenden HOT FOG müsste jeder US-Metal Aficinado sofort in sein Herz schließen. Die Mixtur aus SLOUGH FEG, MANILLA ROAD, COLOSSUS und einem Hauch MAIDEN ist eigenständig, geizt nicht mit kauzigen Melodien und ist so unkommerziell, wie hörbare Musik nur sein kann. Die meist überlangen Songs ziehen einen sofort in den Bann und man verliert sich bereitwillig darin. „Don't bore us get to the chorus“- Philosophien sind HOT FOG ein Greuel, stattdessen ist jeder der acht Songs eine kleine Reise, und selbige verlaufen stets ein wenig anders. Was aber im Umkehrschluß nicht bedeutet, dass es hier keine Widerhaken-Melodien gäbe, denn hookarm ist „Secret Phantasies Of The Dragon Sun“ beileibe nicht. Nur eben nicht plakativ, sondern subtil und manchmal etwas hinterhältig. Was ich damit sagen will: Anfangs klingt das ganze manchmal etwas wirr, aber mit etwas Abstand hat man plötzlich Melodien im Kopf, welche man nicht mehr herausbekommt. Sechs mal wird hier äußerst kompetent die Epik-Keule geschwungen und zweimal kommt kurz und knackig der Up-Tempo Teufel hervor. So klingt ein nahezu perfektes Kauz-Metal Album. Der geneigte Hörer möge sich „Agamemnon's Gambit“ anhören und Fan werden.

Secret Phantasies Of The Dragon Sun


Cover - Secret Phantasies Of The Dragon Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:45 ()
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Primeval Tyrant Prevails

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Archaischen, leicht angeschwärzten Thrash offerieren uns die Schweden HYPERTENSION. RAZOR oder alte SODOM sind die Paten dieser rauhen Mixtur. Obwohl es bei HYPERTENSION nahezu ohne Unterlass auf die Fresse gibt, bedeutet dies nicht, dass ihre Kompositionen frei von Melodien wären...im Gegenteil: Über „Primeval Tyrant Prevails“ liegt eine Melancholie, die das Album sowohl gut hörbar macht, als auch von ähnlich gelagerter Konkurrenz abhebt. Außerdem haben sich mit dem treibenden „Across The Holy Graves“ und dem abwechslungsreichen Titeltrack auch zwei Songs eingeschlichen, die vom restlichen Spektrum etwas abweichen und die Sache so spannend und interessant halten. Wer seinen Thrash ursprünglich, simpel und rauh mag, der ist bei HYPERTENSION an der richtigen Adresse.

 

Primeval Tyrant Prevails


Cover - Primeval Tyrant Prevails Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:52 ()
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