Alle Zutaten sind bekannt und vertraut - und doch ist alles neu. Die Kombination, die Qualität der einzelnen Komponenten und deren Zusammenspiel machen "Retribution" so einzigartig. Es fühlt sich an, als ob ein neues Genre geboren wurde: epischer, pathetischer Hardrock, eine Art Dramatic- oder Doom-Hardrock. Und die Schöpfer heißen NIGHTINGALE. Dahinter stehen die Schweden Dan Swanö als Frontmann, der schon als Musiker und Produzent von sich Reden gemacht hat (EDGE OF SANITY, BLOODBATH), und sein Bruder Dag an der Gitarre.
"On Stolen Wings", angekündigt mit Fanfaren, rockt sich routiniert zum Höhepunkt, um mit Bridge und Refrain alle Zweifel wegzufegen und ummissverständlich klarzumachen: hier wird AOR und Hardrock eine neue Facette hinzugefügt. Ein Mehr an Pathos und Inbrunst, ein Mehr an schicksalhaftem Verhängnis.
Alles greift ineinander und unterstützt die Kompositionen. Da sind die melodieseeligen Keybords, die mich hin und wieder an REDEMPTION´s Nick van Dyk ("Warriors of the Dawn") erinnern. Da ist die Stimme, die irgendwo zwischen Darren Wharton (DARE) und dem warmen Timbre von John Payne (ASIA) liegt. Die Gitarre, die immer ihren Biss setzen kann. Und das Songwriting, welches höchsten Ansprüchen gerecht wird und als weltklasse zu bezeichnen ist.
In NIGHTINGALE finde ich Spuren von Bands wie DARE, SAVIOR MACHINE, ASIA (Payne Ära ) und DEMON zu "Taking the World by Storm"-Zeiten, aber auch noch viel, viel mehr. "Retribution" ist erhaben, ausdrucksvoll, traurig, und dramatisch schön!
Retribution
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
44:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review: KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND
Nach seinem gelungenen Comeback 2005 mit „Devils Playground" war von BILLY IDOL, außer einer einigermaßen soliden aber unspektakulären Weihnachtsplatte vor zwei Jahren, kein reguläres Werk mehr erschienen. Die damalige Platte hatten den Pop-Punk aus den 80ern in bärenstarker Form gezeigt, die Songs waren etwas überraschend vom Sound her und auch stilistisch relativ wenig an die glorreichen 80er Jahre angelehnt. Jetzt ist „Vital Idol“ wieder zurück, wuchtet uns zunächst seine, wie nicht anders zu erwarten war, mit Drogen und den üblichen Exzessen gepflastere Autobiographie auf die Ladentheke und präsentiert gleichzeitig ein neues musikalisches Werk: „Kings & Queens of the Underground".
Der sympathische Brite („Dancing With Myself", „Mony Mony", „Flesh For Fantasy", „White Wedding" oder „Rebell Yell") hat wieder auf seinen langjährigen Gegenpart Steve Stevens (Gitarre) zurückgegriffen und ein gut bis sehr gutes Album hingelegt. Das 80er sowie typischen eingängige Pop Reminiszenzen sind diesmal deutlich stärker präsent, was nicht zuletzt an Produzentenlegend Rupert Hine (u.a. YES, SAGA, RUSH) gelegen haben dürfte. Er hat außerdem den Bass bedient und einen Großteil der Songs abgemischt. Die Musik wurde mit einem typischen Soundkleid aus dieser Zeit ausgestattet, trotzdem klingt es weder antiquiert oder gar altbacken aus den Boxen - im Gegenteil. Das Ganze kommt frisch und knackig daher. BILLY IDOL war noch nie ein reinrassiger Punker und seine Mucke kam auch nie wirklich hart, ja schon eher hartrockend mit viel Popattitüde. Trotzdem, die Gitarren von Stevens waren schon immer groovig, relativ speziell und gaben den Songs das gewisse Etwas und eigenständiges, dass so sonst niemand hatte und genau da setzt „Kings & Queens Of The Underground" wieder erfolgreich an.
Das Album schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen alt und neu - will sagen natürlich er bleibt sich treu, kling typisch nach sich selbst mitunter klaut man auch im eigenen Fundus aber halt mit viel Esprit und Leidenschaft. Was für STARTUS QUO, SAXON oder insbesondere AC/DC gilt darf auch ein Billy Idol für sich in Anspruch nehmen und er verkommt nicht zur blutleeren Kopie. Sein charismatischer Gesang ist immer noch vorhanden, zwar einen Tick weniger bissig aber zusammen mit den tollen Licks von Stevens sowie einem gelungenem Songwriting sind einige richtige Kracher unter den 11 Tracks entstanden. Die erste Single mit dem geradeaus rockenden „Can´t break me down" ist gelungen, mit typisch leichter 80er Refrainzeile. Dann „Bitter Pill" ist ein echtes Highlight, klasse gemacht wuchtig und mit wuchtigr Killerhookline. Auch "Save me now" tönt derart lässig und cool daher. Balladen und einige sehr atmosphärisch getragene Songs sind mehrfach vertreten, dem ein oder anderen könnten die eventuell zu weichgespült sein, aber Sachen „Save me now" oder „One Breath away" sind einfach gute Lieder. Bei „Ghosts In My Guitar" ist der Name Programm und Steve Stevens brilliert auf der Akustikgitarre. Dann „Postcards From The Past" („Rebell Yell“-Reloded) geht es dann tempomäßig voll ab mit tollen Saitenparts. Gut dabei ist auch der autobiographische Text, in dem er seine großen Hits medleyartig als eine Art Lebensgeschichte erzählt. Der Titelsong beginnt ruhig sehr folkig mit starken Akustikgitarrenparts sowie Flötensounds entwickelt aber danach ein mitreißendes leicht pathetisches Finale. Auch „Eyes Wide Shut" mit flamencoartigen Gitarrenvibes hat echtes Flair. „Love And Glory" kann bei der Hookline eine gewisse Nähe zu U2 nicht verleugnen, der etwas pathetische Track hat einfach einen super Refrain. Zum Abschluss lässt IDOL sogar noch eine richtige Punkrocknummer los, das schnörkellose „Whiskey and Pills" mit fetten Drums sorgt für einen krachenden Abgang.
„Kings & Queens Of The Underground" ist insgesamt ein hörenswertes Album irgendwo zwischen Rock, AOR, etwas New Wave & Punk sowie natürlich viel Pop. Der mittlerweile 58-jährige BILLY IDOL zeigt sich stimmlich in bester Form und bildet zusammen mit Stevens und dessen furiosen Gitarrenspiel nach wie vor ein mitreißendes Duo, dass auch livehaftig nichts von seiner Energie eingebüßt hat.
KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
47:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol
Bei diesem Album handelt sich nicht einfach nur um einen Remix von „Last Patrol“. Die Idee von Bandkopf Dave Wyndorf war vielmehr, die Songs noch einmal so aufzunehmen, als wären sie Ende der 60er Jahre eingespielt worden. Die Stücke wurden neu arrangiert, mit anderen Instrumenten und Sounds umgesetzt, und schließlich wurden auch die Vocals neu aufgenommen. Sechs dieser Neuinterpretationen haben es auf „Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol“ geschafft, außerdem auch vier neue Songs, die während der Arbeit an den Neueinspielungen entstanden sind. Als Bonus gibt es noch Live-Versionen des Titeltracks des letzten Albums sowie des Donovan-Covers „Three Kingfishers“ oben drauf, beide in erweiterten Versionen.
Wyndorfs Vorstellung entsprechend ist das Album durchzogen von authentischen Vintage-Sounds, wofür unter anderem immer wieder der Einsatz von Orgeln und Mellotron sorgt. Die Gitarren klingen breiter, wärmer und halliger, und die Songs selbst haben eine ordentliche Ladung Psychedelik verpasst bekommen. Der instrumentale Opener „Let The Circus Burn“ gibt hier die Richtung vor, der mit seinen Orgel-Sounds und Schlagzeugwirbeln stark an die Frühphase von PINK FLOYD erinnert. Auch im weiteren Verlauf des Albums lässt sich die Band immer wieder von hypnotischen und spacigen Jam-Parts davontragen – wobei man spürt, wie viel Spaß alle Beteiligten daran hatten. Überhaupt strahlen die überarbeiteten und neuen Songs auch in den rockigen Passagen eine gewisse Ruhe und Gelassenheit aus. Man nimmt sich Zeit, lässt sich auch mal treiben, der Weg ist das Ziel.
Wyndorf betrachtet das Album als Experiment, und man kann es nur als absolut gelungen bezeichnen. Der neue Anstrich, den er den „Last Patrol“-Songs verpasst hat, steht ihnen ausgezeichnet, und es ist erstaunlich, wie gut sie in ihrem neuen Gewand funktionieren. Zusammen mit den neuen Stücken ergibt sich eine Psychedelic-Version von MONSTER MAGNET, die absolut glaubwürdig daherkommt. Dadurch erhält „Milking The Stars“ nicht nur seine Berechtigung, sondern steht auch losgelöst von „Last Patrol“ als eigenständiges Album da.
Milking The Stars: A Re-Imagining Of Last Patrol
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
56:54 ()
Label:
Vertrieb:
Der Brite Nigel Bailey ist mir schon bei dem starken THREE LIONS-Debüt als Stil- und Qualitätsmerkmal positiv aufgefallen. Er hat eine wunderbare, sowohl kraftvolle als auch melodietragende Stimme, die im Ohr bleibt und Charakter hat. Da konnten wohl auch die Italiener von Frontiers nicht widerstehen und mussten unter seinem Namen ein eigenes Album veröffentlichen. Recht so!
Wie meist, machte dies das Label auch hier unter Leitung und Beteiligung von Alessandro Del Vecchio (RATED X, LIONVILLE etc.). Somit kann man von einem handwerklich nicht zu beanstandenden Melodic-/Hardrock-Werk ausgehen.
Der Härtegrad des Albums liegt irgendwo zwischen MAGNUM, FM und TEN. Allen voran Letztgenannte scheinen mir hier als Vorbild gedient zu haben. Die 11 Nummern bieten mal soulige Schwermut à la FM, mal typischen Meanstream-Pathos, wie wir ihn von TEN kennen. Das über 6-minütige "In the Name of the King" hätte sich genau so auch auf einem TEN-Longplayer drehen können.
Anyway, "Long Way Down" ist ein gutes, hochklassiges Melodic Rock-Album, welches nicht gerade durch Originalität besticht, dafür aber mit einer klasse Stimme, tollen Musiker, solidem Songwriting und mit seiner starken Produktion punkten kann.
Long Way Down
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
56:31 ()
Label:
Vertrieb:
OBEY THE BRAVE liefern mit "Salvation" ihre zweite Scheibe ab, nachdem sie mit ihrem Debüt gut durchstarten konnten und dabei sicher auch von der eigenen Vergangenheit als DESPISED ICON proftieren konnten. Seitdem waren die Jungs auf amerikanischen und europäischen Bühnen dauerpräsent. So ist "Salvation" auf der einen Seite das Produkt gut aufeinander eingespielter Musiker, auf der anderen Seite im Grunde nur dafür da, um die Band weiterhin auf Tour zu schicken. Da verwundert es nicht, dass die meisten Songs so massiv und innovativ wie eine Ziegelwand sind. Es gibt schön auf die Moppe, immer mit Gangshouts, viel Gorilla-Gehabe und knackigen Riffs. Innovativ ist dabei genau nullkommanix, aber dafür sind OBEY THE BRAVE auch nicht im Musikzirkus unterwegs. Sie orientieren sich an Arbeitstieren wie TERROR und THE GHOST INSIDE, wobei beide Bands knackigeren, schlicht bessere Songs als OBEY THE BRAVE schreiben. "Salvation" bleibt so ein solides Album, dessen Songs im Pit für Furore sorgen werden, aber in der heimischen Anlage in ihrer Berechenbarkeit und mit Reißbrettcharme nur bedingt fesseln können. Musik als Handwerk.
Salvation
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
40:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Black Power Flower
Brant Bjork dürfte den meisten vor allem als Schlagzeuger und Gründungsmitglied der legendären KYUSS bekannt sein, ebenso als Mitglied von KYUSS LIVES! und VISTA CHINO, beides an der Seite von Ex-KYUSS-Kollege John Garcia, sowie auch als zwischenzeitlicher Drummer von FU MANCHU. Bereits seit 1999 veröffentlicht der Multiinstrumentalist aber auch regelmäßig Solo-Alben, die sich stilistisch auch mal in anderen Genres bewegen, wie Jazz, Dub oder Singer-Songwriter.
Bjorks neuestes Werk „Black Power Flower“, das unter dem Namen BRANT BJORK AND THE LOW DESERT PUNK BAND erscheint, ist aber wieder reinster Stoner Rock. Die Gitarren sägen tief, die Drums wummern und scheppern, und zusammen mit dem oberdreckigen Bass groovt alles unwiderstehlich nach vorne. Besonders Songs wie der Opener „Controllers Destroyed“ oder „Boogie Woogie On Your Brain“ erinnern deutlich an alte KYUSS-Tage, an anderen Stellen sind auch Blues-Einflüsse hörbar, wie im schleppenden „Buddha Time (Everything Fine)“ oder im – der Name verrät es bereits – sich langsam steigernden „Hustler's Blues“. „Ain't No Runnin'“ und „That's A Fact“ atmen dann sogar etwas Funk-Rock-Feeling, wohingegen das abschließende Instrumental „Where You From Man“ einen psychedelisch-hypnotischen letzten Höhepunkt darstellt.
Brant Bjork führt mit diesem Album vor, wie vielseitig Stoner Rock sein kann, ohne dass etwas von seiner drückenden, düsteren Intensität verloren geht. Die letzte Veröffentlichung von Kollege Garcia schlägt er um Längen (die QUEENS OF THE STONE AGE stehen natürlich auf einem ganz anderen Blatt), und überhaupt handelt es sich bei „Black Power Flower“ vermutlich um eines der stärksten Stoner Rock-Alben seit „Welcome To Sky Valley“. Zumindest hat mich seitdem keine Veröffentlichung aus diesem Genre so schnell gepackt und so mühelos komplett überzeugt.
Black Power Flower
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
49:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Twilight Of The Gods (Single)
Ich erzähle keinem BLIND GUARDIAN Fan etwas Neues wenn ich euch erzähle, dass das neue Album, „Beyond The Red Mirror“, im Januar (genauer gesagt, am 30.) erscheint. Und wie bei großen VÖ üblich gibt’s vorher eine Single: „Twilight Of The Gods“.
Dieser Vorbote auf das kommende Album fällt durch zwei Eigenheiten auf: Der Song geht steil los und zeigt ziemlich deutlich, dass BLIND GUARDIAN nicht mehr in den Neunzigern stecken – eine Tatsache die bereits „At The Edge Of Time“ sehr deutlich gezeigt hat. Der Sound ist modern, die alten Speedmetal-Elemente treten etwas in den Hintergrund, dennoch ist der ganze Song treibend und galoppiert mit Hansi Kürschs Lead-Gesang und bekannten Chor-Elementen steil nach vorne – in einer progressiv-symphonischen Weise mit Sweeping-Einlagen und komplexen Melodie-Stellen.
Was allerdings meiner Meinung nach nicht wirklich passt ist der Chorus – die vorher doch recht prägnanten Drums und Gitarren mit einem starken Mitwipp-Faktor treten total in den Hintergrund, der Chor wird übermäßig prägnant, kurz: Der sonst relativ düstere Song wird plötzlich entschieden zu… fröhlich?
Neben dem neuen Song finden sich zwei Live-Versionen vom Wacken 2011, „Time Stands Still – At The Iron Hill“ (eine sehr schöne Auswahl vom 1998er Album „A Nightfall In Middle Earth“) und, oh Wunder, „The Bard’s Song“. Sehr fette Live-Aufnahmen die den Kauf der 7“-LP rechtfertigen können (jedenfalls rede ich mir das erfolgreich ein).
Info: Die gruselige Soundqualität offizielle Version auf YouTube entspricht nicht (!) der Single.
Und, Fazit: Vorfreude auf „Beyond The Red Mirror“ ist weiterhin gegeben.
Twilight Of The Gods (Single)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
3
Länge:
13:44 ()
Label:
Vertrieb:
Kiel ist Heimat von ENDSTILLE, eine der großen Namen des europäischen Black Metals. DYSANGELIUM sind ebenfalls in der Ostseemetropole beheimatet und schicken sich an, mit "Thánatos Áskēsis" ihr erstes Langeisen zu veröffentlichen. Zuvor gab es bereits zwei Demos, mit denen die Band erste Duftmarken setzen konnte. "Thánatos Áskēsis" kann durch eine differenzierte Produktion, die selbst dem Bass viel Platz einräumt, schon mal punkten. Beim Songaufbau und der Atmosphäre werden immer Erinnerungen an WATAIN wach, besonders wenn sich Sänger Sektaris 0 sehr auf eine Messe-artige Intonierung stützt ("Words Like Flames"). Das funktioniert in der Regel gut und hebt DYSANGELIUM vom Black-Metal-Keifgesang-Einheitsbrei ab, kann manchmal aber auch hart nerven; besonders dann, wenn das Stimmvolumen den Ansprüchen nicht gerecht werden will ("I Am The Witness, I Am The Servant"). Und auch der gut zu hörende Bass ist nicht immer von Vorteil, denn so wird das manchmal uninspirierte Bassgeschrammel gut hörbar. Als Pluspunkt haben DYSANGELIUM eine starke Gitarrenfraktion und interessantes Songwriting zu verbuchen. Das reicht zwar nicht, um sich in den vorderen Plätzen der Black Metal-Releases des Jahres einzufinden, aber für einen Platz im oberen Mittelfeld allemal.
Thánatos Áskēsis
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
44:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Chapter One: The Principles
RED RAVEN sind eine recht spannende Angelegenheit. Die Grundsubstanz ist zwar moderner Hard Rock und erinnert in manchen Momenten an EUROPE seit ihrer Reunion, dieser jedoch wird in mehrere Richtungen ausgedehnt. So gibt es neben den obligaten, fett groovenden Nummern auch die Akustikballade oder den Doublebass-Kracher. Was in der Form nach den ersten Songs so nicht zu erwarten war. Abgesehen davon, dass das Debut sehr amtlich produziert wurde, ist es vor allem die Stimme von Frank Beck, die in Verbindung mit einigen Ohrwurmrefrains aufhorchen lässt. Catchy ist hier viel, cheesy hingegen wenig. RED RAVEN wissen mit einem eigenständigen und klischeefreien Werk zu beeindrucken, welches viele Anhänger finden sollte. Anspieltips sind das explodierende „Planet Fear“, das herrlich schräge „Foolsland“, und die toll gesungene Akustiknummer „Angel Of Your Life“. Nach diesem ersten Kapitel hat man durchaus Lust weiter zu les...ähh...zu hören.
Chapter One: The Principles
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review: A Taste Of The Light
XTHIRT13N sind zwar eine neue Band, dahinter verbergen sich aber durchaus verdiente alte Hasen des Metalbusiness. So war Gitarrist Rollie Feldmann bei CIRCLE II CIRCLE aktiv, Drummer John Osborn bei DOCTOR BUTCHER und Sänger TIM AYMAR kennt man von CONTROL DENIED und den göttlichen PHARAOH. „Das muss jetzt ja richtig geil werden“ - denkt man sich, wenn man sich die Geschichte der beteiligten Musiker vor Augen hält. Leider wird es das nur zum Teil, denn XTHIRT13N haben sich eine zwar recht eigenständige und auf gewisse Art moderne Spielweise des Heavy Metals ausgesucht, manche Songs erinnern aber fatalerweise an die 90er Ergüsse verdienter 80er Helden. Also eine Zeit wo Bands wie VICIOUS RUMORS, HELSTAR, EXXPLORER, LETHAL, OMEN und wie sie alle heißen nicht unbedingt ihre Sternstunden veröffentlichten, sondern mitunter recht orientierungslos durch die Gegend eierten. Was XTHIRT13N rettet, ist die Tatsache, dass doch einige Songs ihr Ziel finden. Da hätten wir das mit guten weiblichen Guestvocals aufgepeppte, epische Titelstück, das in den Strophen an PHARAOH gemahnende „Repeatlessness“, das an melodische NEVERMORE erinnernde „Evicted“ und das treibende „The Singularity“. Natürlich ist technisch hier alles top und AYMAR's Vocals sind sehr geil und abwechslungsreich. Wenn jetzt noch weniger Wert auf groovige Coolness gelegt wird und das recht klinische Klangbild verschwindet, kann die nächste Scheibe doch noch richtig geil werden.
A Taste Of The Light
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
55:9 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten