Bei 20 DARK SEVEN handelt es sich um das neue Projekt des Ex-PUMP-Sängers Marcus Jürgens, das dieser zusammen mit einer Reihe anderer einschlägig bekannter Kollegen aus der Taufe gehoben hat. Das passend zum Titel „Roar“ mit der Abbildung eines brüllenden Löwen versehen Cover ist Programm: das Album haut ordentlich auf den Putz, und zwar direkt von der ersten Sekunde an. Der Opener „Do You Like The Dark“ gibt von Anfang ordentlich Gas und zeigt, wo der Hammer im Hause 20 DARK SEVEN hängt – und in diese Kerbe schlägt denn auch alles was folgt. Da wird druckvoll und rau gerockt, was die Instrumente hergeben. „Killing With Kindness“ beginnt ruhiger, legt aber schnell zu und geht gut ins Ohr, „Stand Your Ground“ drosselt das Tempo etwas zugunsten noch größerer Heaviness. Mit dem letzten Song „Hard Times Coming“ wird das Gaspedal dann noch mal bis zum Anschlag durchgetreten, um nur ja keine Müdigkeit aufkommen zu lassen. Fazit: Freunde des dröhnenden, Metal-lastigen Heavy Rocks, werden sich bei 20 DARK SEVEN wie zuhause fühlen.
Roar
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
46:36 ()
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Wem sich bei der Vorstellung „extrem progressiven Rock trifft auf Free Jazz“ die Fußnägel rollen, der darf jetzt gleich weiter surfen. Den ebendies trifft meinen Eindruck nach intensiven Hören (und anders als intensiv geht das nicht) von „City Of The Sun“, dem Debüt des norwegischen Sextetts SEVEN IMPALE. Die fünf in der Regel überlangen Kompositionen spielen fast durchweg mit der Erwartung des Unerwarteten und führen den Hörer auf eine Reise gen Beauty and the Beast. Anfangs eingängig wirkende, zarte Passagen treffen unverhofft auf zerstört wirkende Parts und lassen einem meist zwischen Staunen und angestrengtem Hoffen – denn die Grundstimmung des Albums ist eine an sich positive. Das Jungspunde (samt dominierendem Saxophon) setzen anders als viele ihrer eher düster angehauchten Landsleuten meist auf die sonnige Seite, verpacken dies aber in unkonventionellen, zum Teil anarchischen Spiel, welches oft Richtung einer Wall of Sound tendiert, um dann vom Gesang wieder eingefangen zu werden. Mit „City Of The Sun“ liefern SEVEN IMPALE eine Synthese unterschiedlicher Stile welche sich unvermittelt finden und so eine der aufregensten, und je nach Gusto und Hörgewohnheiten besten Prog-Werke des Jahres 2014 ab.
City Of The Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
47:2 ()
Label:
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LONEWOLF haftet seit jeher der Ruf an RUNNING WILD Nachlassverwalter zu sein. Natürlich kann man sich davon auch auf „Cult Of Steel“ nicht zu 100% lösen, dennoch muss man den Franzmännern konstatieren, dass sie sich immer weiter emanzipieren und an ihrer Eigenständigkeit feilen. Selbstredend gibt es aber auch auf „Cult Of Steel“ vornehmlich speedigen Traditions-Stahl zu hören, nur klingt der eben nicht mehr immer so offensichtlich nach RUNNING WILD wie das noch auf früheren Werken LONEWOLFs der Fall war. Im Gegensatz zu diversen anderen Combos, die sich nach einigen Alben satt und müde anhören, klingen LONEWOLF immer noch hungrig und haben ohrenscheinlich Spaß. Man hört -und das meine ich positiv-, dass hier eben keine Profimusiker am Werk sind, sondern undergroundverliebte Metalfans, die einfach das machen, auf das sie am meisten Bock haben. Und das ist eben hymnischer Heavy Metal ohne Experimente. Manchmal sind Scheuklappen ja ein Grund zur Kritik, im Falle LONEWOLF's sind sie ein Indiz dafür wie fokussiert die Herren zu Werke gehen. Wer neugierig geworden ist sollte es zuerst mit den Speed Hymnen „Hordes Of The Night“ und „Hell's Legacy“, sowie dem epischen „Funeral Pyre“ versuchen.
Cult Of Steel
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
59:39 ()
Label:
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Die Australier VOYAGER haben es mit nunmehr fünf gelungenen Alben geschafft sich eine eigene Nische zu bauen. Teils etwas unterkühlter 80er Wave-Pop trifft auf modernen Progressive Metal. Was sich im ersten Moment vielleicht etwas schräg anhört, funktioniert aber prächtig und die Symbiose macht Spaß und vermag zu fesseln. Trotz ihres starken Pop-Appeals sind VOYAGER mitnichten kitschig oder seicht. Ihre Musik hat immer Tiefe und kann mit großen, breitwandigen Melodien punkten. Man höre zum Beispiel das in den Strophen zuerst hart riffende und dann im Chorus elegisch schwelgende „You, The Shallow“. Keyboards spielen im Sound von VOYAGER zwar eine wichtige Rolle, verwässern aber nicht, sondern verleihen dem Material eine weitere Dimension. Hier mag das mit Growls (!) versehene „Orpheus“ als Anspieltip dienen. Wie man es auch immer betrachtet: VOYAGER haben einen ganz eigenen Soundmix und verstehen es dazu noch stimmige Songs zu komponieren. Viel mehr braucht's nicht; außer vielleicht ein Mehr an Erfolg. Selbigen hätten VOYAGER nämlich verdient.
V
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
54:46 ()
Label:
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Hunderte von neuen Musikveröffentlichungen kommen jede Woche auf den Markt. Dabei sind viele von ihnen nicht schlecht. Einerseits sind gute Musiker am Werk, andererseits sind auch tolle Lieder vorhanden. Dennoch fehlt den Alben und Künstlern das gewisse Etwas, um sich langfristig durchzusetzen. Die extra Portion Frische und Biss haben die Schweden Durango Riot, die auf ihrem neuen Album »Face« 47 Minuten lang ein spritziges Rockfeuerwerk zünden. Die Zutaten sind Billy Talent, Mando Diao und alles mögliche an Independent Rock. Gebannt verharrt man die gesamte Albumlänge vor der Stereoanlage. Als Anspieltipp muss jeder einzelne Song genannt werden. Der langsame Abschluss in Form von »Full Moon Music« zaubert eine Zentimeter dicke Gänsehaut hervor.
Face
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
47:13 ()
Label:
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Review: Nur die Besten werden alt
„Lieber Gott, steh uns bei. Das muss die neue J.B.O. sein“, denken sich wohl die meisten Rezensenten beim Hören der ersten Töne des neuesten Streichs der Franken. Und es muss gesagt werden, einige Gags sind unterirdisch. Beispiel gefällig? Hannes G Laber: „Du Vito! Ich möchte Dir jetzt mein Geheimnis verraten!“ Vito: „OK?!?!“ Hannes: „Ich sehe doofe Menschen.“ Vito: In deinen Träumen? Oder wenn Du wach bist?“ Hannes: „Die ganze Zeit! Wääähh“! Schluss! Aus! Gag zu Ende! Der Hörer bleibt fassungslos zurück. Ok, nicht alles ist auf dieser CD so schlecht. Bei „Sakradi, mei Sack is hi“, kann man schon mal lachen.
In den 90er Jahren waren Alben wie „Meister der Musik“, „Explizite Lyrik“ und „Laut!“ wirklich gut und brachten jede Party in Gang. Doch bei den letzten Alben fragt man sich, ob die Band ihre Witze recycelt. Ideen, die vor 10 Jahren in den Papierkorb geworfen wurden, werden wieder rausgefischt, glatt gebügelt und auf CD gepresst. Vito: „Schau mal Hannes, der ist doch noch gut, oder?“
Noch einer gefällig? Hannes G Laber ist nicht abergläubisch, da er glaubt, das brächte Unglück. Harter Tobak!
Gecovert werden unter anderem Lou Begas „Mambo No.5“ (Metal No 666), Opus „Live Is Life“ (Death Is Death), das sogar etwas lustig ist und „Nancy Sinatras These Boots Are Made for Walkin'“ (Das Bier ist da zum Trinken).
Wenn überhaupt sollte man sich heutzutage J.B.O. auf irgendeinem Festival ansehen. Dort kann die Band immer noch abräumen und es macht auch Spaß, die alten Fetenhits zu hören. Aber vom Kauf der CD wird an dieser Stelle dringend abgeraten.
Nur die Besten werden alt
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
19
Länge:
50:55 ()
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PULLED APART BY HORSES versprechen mit ihrem Bandnamen erstmal mehr, als sie halten können. Wer an blutiges Gemetzel oder schön auf-die-Fresse-Songs deckt, ist hier falsch unterwegs: die Briten haben zwar eine gewisse Härte in ihren Songs, fahren aber eine Mischung aus Rock, Grunge und etwas Metal auf, die Härtegrad-technisch nicht allzuhoch angesiedelt ist. Dafür haben die Musiker ein Gespür für eingängige Songs, die irgendwo zwischen alten NIRVANA, ALICE IN CHAINS und QUEENS OF THE STONE AGE angesiedelt sind. Da wird mal fröhlich ein schrammeliger Rocksong zum Besten gegeben ("Hot Squash"), mal ganz tief in der Grunge-Zitatekiste gewühlt ("Adhd In HD") und dann wieder ein knackiges Riff losgelassen. Das passt für Scheuklappen-freie Musikfans auf jeden Fall. PULLED APART BY HORSES probieren in den Songs viel aus und lassen "Blood" so zu einer, wenn auch in bewusst gesetzten Grenzen fahrenden, Achterbahn werden. Immer flott, leidlich wild, aber nie von der Spur abweichend. Die Produktion passt wie Arsch auf Eimer, der Gesang hat Wiedererkennungswert und textlich nehmen sich die Typen auch nicht zu ernst. Da bleibt "Blood" als Empfehlung für alle, die mal Lust auf anständigen Grunge-Rock-Geschrammelkram haben. Live sicher noch eine Nummer schöner, also wenn die Briten mal Station in der Stadt machen, hin da!
Blood
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
41:35 ()
Label:
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Zwanzig satte Jahre lang sind TEMPESTA schon auf den Bühnenbrettern dieser Welt unterwegs und anlässlich des Jubiläums kredenzen die Schweizer mit „Roller Coaster“ ein neues Album. Musikalisch bewegt man sich dabei zum größeren Teil im Fahrwasser von Bands wie BON JOVI, aber Ausnahmen bestätigen die Regel: der Titeltrack „Roller Coaster“ erinnert vom Hörgefühl her ein wenig an die EAGLES, das mit Sprechgesang versehene „Drag You Down“ klingt funkiger und dreckiger. Letzteres gibt es am Ende noch einmal in anderer Version mit Rapper J.K als Gastmusiker. „Better Being you“ rockt mit einer gewissen melancholischen Heavyness, beim ruhigen „Cry For Help“ dagegen wird man von Hawaii-Gitarren überrascht. Fazit: Handwerklich gibt es bei TEMPESTA nichts auszusetzen, das Album ist gut eingespielt und modern produziert, aber irgendwie klingt einiges auf Dauer dann doch ein wenig uninspiriert und der Funke will, trotz mitunter guter Ideen, einfach nicht so richtig überspringen.
Roller Coaster
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
49:50 ()
Label:
Vertrieb:
Ich hatte zu Beginn so meine Probleme mit der dritten Scheibe der britischen Band VEGA. Das Album hat einen fürchterlich klebrigen Sound, allen voran das Keyboard, welches ich so klanglich von O.M.D. kenne. Dabei mag ich O.M.D., das ist 80er Synthie-Pop, der sich mit "If you Leave" im Tennie-Film "Pretty in Pink" für immer in mein Herz gespielt hat. Aber bei einer Band, die vorgibt, Hardrock oder zumindest Rock zu praktizieren, gehört so ein Keyboard meiner Ansicht nach nicht zu einem stimmigen, glaubhaften Gesamtbild. Auch das klischee-triefende Artwork bestätigt mich in diesem ersten Eindruck.
Aber im Zuge der zunehmenden Durchläufe des Silberlings schmeichelte sich das Teil wie ein müdegespielter Welpen an mich heran, und ich muss einräumen, die meisten Nummern kommen letztlich doch irgendwie an. Catchige Melodien, eine hochmelodiöse Stimme, generell gut arrangierte Songs, die trotz des ganzen Zuckergussses und poppigen Klangbildes immer noch überraschend viel Druck besitzen. Ich fühle mich manchmal an TNT, DANGER DANGER oder an das starke Zweitwerk von den Landsmännern SERPENTINE erinnert.
Wahrlich hätte ich nicht gedacht, dass mir das Ding noch so gut gefallen würde. Doch das Teil gewinnt an Konturen und wird immer öfter durch die Anlage gejagt. Somit kann ich Euch, sofern ihr auf die oben genannten Bands steht, das Teil dann doch empfehlen.
Stereo Messiah
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
54:4 ()
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Review: ...And Justice For Y'all (Re-Release)
Das WEEDEATER-Debüt "... And Justice For Y'all" kommt via Season Of Mist als neu gemischte Variante in die Läden und bietet so Späteinsteiger in den Sound der Band mit dem zweitcoolsten Bandnamen ever (BONGZILLA toppt immer noch alles) die Chance, eine Bildungslücke zu schließen. Anno 2001 klang das Ganze noch relativ rumpelig ("Free"), daran ändert auch der gestaltete Sound nichts. WEEDEATER vermögen es trotz oder gerade dessen, den Hörer mit ihrem Mix aus schleppenden, fast schon Drone-artigen Passagen, und schnellen Abschnitten zu fesseln. Der Gesang gurgelt sich fast schon in die Songs und erinnert eher an vertonten Schleim als an alles andere. Das fügt sich zu einer zähen Masse zusammen. Was wohl rauskommt, wenn Bongwasser mit Kleister gemischt wird? Als Musik dürfte WEEDEATER dem ziemlich nahe kommen. Irgendwo in der Schnitmenge der New Orleans-Chose, ELECTRIC WIZARD und SLEEP hatten WEEDEATER zu Beginn des Jahrtausends ihren Platz gefunden und ein starkes Debüt eingespielt, das auch heute noch zu überzeugen weiß.
...And Justice For Y'all (Re-Release)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
34:57 ()
Label:
Vertrieb:
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