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Bury The Hatchet

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Das Quintett aus Virginia, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, kann erst auf drei Studioalben zurückblicken, von denen das letzte, "No Survivors", auch schon zehn Jahre zurückliegt. Nach immerhin zwei EPs in diesem Zeitraum klingt "Bury The Hatchet" so, als haben die Jungs noch ordentlich Feuer im Allerwertesten; das Album fährt von vorne bis hinten durchweg eingängige, ohrwurmtaugliche Hymnen auf, die stilistisch irgendwo zwischen typischem US Metal der Marke OMEN, SLOUGH FEG oder TWISTED TOWER DIRE (ebenfalls aus Virginia) und europäischer Traditionsmelodiekunst vom Schlage ISEN TORR, RAWHEAD REXX oder ganz alten IRON MAIDEN (mit Paule am Mikro) liegen. Frontmann King Fowley gehört mit seinem monotonen, eher gesprochenen "Gesang" zwar nicht zu den begabtesten Vertretern seiner Zunft, doch seine recht tiefe, raue Reibeisenstimme passt wie die Faust aufs Auge zu Hämmern wie dem flotten Opener "Tear Ya Down", dem stampfenden Titelsong, dem kurzen, knackigen "Under My Gun", den beiden Mitgrölnummern "The House Where Evil Dwells", und "Voodoo Island" oder dem treibenden Abschluss "Angel Dusted". Insgesamt machen OCTOBER 31 auf "Bury The Hatchet" nicht viel falsch, aber ein paar Schönheitsfehler wie das bei aller Zugänglichkeit doch etwas eintönige Songwriting oder der pappige Sound mit seinen Bienenschwarmgitarren verhindern leider die Vergabe eines "Tipps", was nicht heißen soll, dass geneigte Kuttenträger hier keinesfalls glücklich werden können.

Bury The Hatchet


Cover - Bury The Hatchet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:1 ()
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Shadowmaker

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Da ist es endlich: Das Album „Shadowmaker“ von APOCALYPTICA. Zum Zerreißen hatten die Finnen den Spannungsbogen gespannt, wurde die (nach fünf Jahren erste) Full-Length doch vorab durch die Single „Shadowmaker“ (2014) und die EP „Shadowmaker“ im März angekündigt. Tatsächlich werden in diesem genialen Titelstück moderner Metal und klassische Streicher-Musik perfekt vermengt. Hier hat man einen eingängigen Refrain, und der Song steigert in einem Crescendo beträchtlich seinen Härtegrad – schreckt aber auch vor einer längeren und ebenso genialen Streicher-Instrumental-Part im letzen Viertel nicht zurück. Und wie ist der Rest?

„Cold Blood“ gibt sich überraschender Weise fast radiorockig mit starkem Refrain und hoher Eingängigkeit, während Songs wie „Slow Burn“, “Hole In My Soul”, „Sea Song“ und das Finale „Dead Man’s Eyes“ sich langsamer und fast einschläfernd geben. Dafür wird hier wird überall mit Gesang gearbeitet. „House Of Chains“ und „Come Back“ sind rockiger und präsentieren die klassische METALLICA-Streicher-Mischung mit ausdrucksstarkem Gesang. “Reign Of Fear” entpuppt sich als Instrumental mit atemberaubenden Celli-Einlagen, so wie man es von APOKALYPTICA gewohnt ist. „Riot Lights“ ist ein sich aufbauendes Instrumental mit viel Stimmung und kranken Melodien, wo es viel zu Entdecken gibt. Und auch das letzte Instrumental „Till Death Do Us Part“ glänzt durch Vielschichtigkeit, bedarf aber mehrfachen Hörens um hängen zu bleiben.                                                                                                                                          

So hat sich der Instrumental-Faktor von APOCALYPTICA seit „7th Symphony“ (2010) nahezu komplett verschoben: Stand die Band einst für Celli-lastige Metal-Instrumental-Harmonien rückt nun immer mehr Gesang in den Vordergrund, wobei die einst so dominanten und prägenden Streicher etwas auf der Strecke bleiben.

Unter dem Strich haben APOCALYPTICA mit „Shadowmaker“ ein facettenreiches Album mit neuer Ausrichtung geliefert und das ohne ihr bisheriges Konzept komplett zu überrennen.                                                                                                                                                                                                                 

Mit „Shadowmaker“ schaffen die Finnen es sicher sich eine noch breitere Masse an Zuhörern zu erspielen. Gerade der geniale Titeltrack, die gekonnte Mischung aus langsameren und rockigeren Songs und der potentielle Hit „Cold Blood“ sind nahezu ein Garant dafür – während die Instrumentalstücke und allem voran „Reign Of Fear“ die alte Stärke und das (für mich) eigentliche APOKALYPTICA präsentieren und zufriedenstellen. So ist „Shadowmaker“ sicherlich ein starkes Album, welches sich aber von dem klassischen Konzept entfernt und dem Mainstream etwas anbiedert. Dennoch – Eine herausragende Band mit außergewöhnlichem Potential!

Shadowmaker


Cover - Shadowmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:11 ()
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Graveward

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Nach nur drei Jahren ist es da: SIGH’s zehntes Studio-Album! Seit 1990 sind die verrücken Japaner unterwegs. „Graveward“ ist nun die lang ersehnte Fortsetzung von „In Somniphobia“. Wohin wird SIGH uns dieses Mal entführen?

Quirlig und mit jeder Menge Pauken und Trompeten offenbart sich schon gleich der Opener „Kaedit Nos Pestis“: „I Was Born In Hell!“ SIGH glänzen in Stücken wie dem Opener und „The Tombfiller“ vor allem durch prägnante, kranke, weibliche Gesangspassagen – als Refrain. Das ist ziemlich verstörend, aber bei öfterem Hören auch ziemlich geil und fügt sich perfekt in das orchestrale Avantgarde Black Metal-Gewitter von SIGH. In „The Forlorn“ , „“Out Of The Grave“ oder „The Casketburner“ tritt kranker männlicher Gesang stärker in den Vordergrund. Gerade in letzterem überzeugt die elegante Verbindung aus Blächbläsern und metallischer Härte. Durchaus gelungen, wirken SIGH hier bald schon etwas thrashig und wie eine Mischung aus alten SODOM und der Blächbläser-Kapell . In „A Messanger From Tomorrow“ drosseln die Japaner das Tempo und setzen auf stimmungsvolle Orchestrierung. Bei „Dwellers In A Dream“ finden sich wieder thrashige Refrains und Blech-Orchester. Nicht schlecht, doch ziemlich anstrengend, merkt man bei SIGH auch 2015 wie dicht Genie und Wahnsinn bei einander liegen: Songs wie „The Moesters Of My Soul“ verlangen dem Hörer durch ihre kranken Sythie-Elektro-Dröhn-und-Piep-Passagen mit Verzerrungen aller Art schon echt einiges ab. Auch das stetige „Auf“ und „Ab“, die unfassbare Fülle an symphonischen Klängen und Krach, die Kombination von schrägem Gesang und erhabenen Melodien – Man muss das mögen und SIGH sind ganz gewiss keine Band für jede Stunde.

SIGH konnten sich mit „Graveward“ erneut behaupten und ihren Fans eine erneute Kostprobe der Extraklasse in Sachen japanischem Horror-Metal geben. Interessant, verstörend und genial!

Anspieltipps sind das geniale „The Tombfiller“, das härtere „The Forlorn“ und das atmosphärische „A Messanger From Tomorrow“ und das fast trashige „Dwellers In ADream“.

Graveward


Cover - Graveward Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:42 ()
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Deus Vult

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Ob es Gottes Wille war, dass eine bayrische Black Metal-Band an einem Kar-Freitag ihr Debüt-Album herausbringt, ist fraglich. WOLVES DEN machen sich jedenfalls keinen Hehl aus christlichen Feiertagen (warum auch?)und nennen ihre gute Nr.1 „Deus Vult“ – Gottes Wille also. Passend dazu zeigt uns das Art-Work einen düsteren Gesellen mit blutigem Messer und ein halbes Dutzend grausam Gepfählter.

Wer steckt hinter der (bisher) recht unbekannten Band? WOLVES DEN – Das sind niemand geringeres als Helge Stang (Ex-EQUILIBRIUM, ARAFEL), Manu Di Camillo (Ex-EQUILIBRIUM) und Mexx. Was die beiden Ex-EQUILIBRIUM-Mitglieder hier fabrizieren lässt sich trotz Helges Gesang jedoch nicht damit vergleichen.

WOLVES DEN spielen deutsch(sprachig)en Black Metal, wie man ihn sich nur wünschen kann: Düstere Atmosphäre hüllt sich an mächtige Riffs, dezente Background Chöre, Schlagzeug-Gewitter. Harte Dichtkunst in deutscher Sprache rundet das Ganze gekonnt ab, wobei auf Klargesang verzichtet wird. Hauptsächlich bewegen sich WOLVES DEN im Mid-Tempo-Bereich, scheuen aber auch nicht vor rasenden Passagen, wie uns der stellenweise ziemlich rasante Opener „Gedeih Und Verderb“ klar macht. Das Titel Stück indes arbeitet vermehrt mit Chören, in „Grau wie Nebel“ und „Dysterborn“ obsiegen düstere Melodien und schwarzmetallisches Gänsehaut-Feeling. Der Abwechslungsreichtum obsiegt, es wird nicht langweilig. Gerade Songs wie „Schwarzes Firmament“ oder „Sieche“ schaffen es durch ihre melodische Eingängigkeit schnell im Ohr hängen zu bleiben. Als eine wahre Perle entpuppt sich das dunkel-melancholische „Dysterborn“. Ein gruselig-majestätisches Intro und der melodische Epos „Mortis“ runden „Deus Vult“ letztlich ab.

Einen hervorragenden Start haben WOLVES DEN hier abgeliefert! Ein Black Metal-Debüt ohne nennenswerte Schwächen wurde geschaffen und bietet hoffentlich Grundlage für mehr! Fans von Bands wie IMPERIUM DEKADENZ, HELRUNAR, VARGSHEIM und LUNAR AURORA sollten hier unbedingt mal reinhören! Erwerben kann man die CD als Download oder Digi-Pack via Bandcamp-Onlineshop.

Deus Vult


Cover - Deus Vult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:25 ()
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Into Battle

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HEATHEN FORAY heißen unsere österreichischen Viking-Metal Brüder aus Graz. Längst sind die fünf kein unbeschriebenes Blatt mehr, ziehen sie dieses Jahr doch schon zum fünften Mal in die Schlacht. „Into Battle“ ist der Össis viertes Studio-Album. Stilistisch liefern HEATHEN FORAY auch hier wieder einen soliden Querschnitt durch die Viking-/Pagan-Szene ab. Tiefe Grunts treffen auf heroischen Klargesang, epische Passagen und Soli passend herein gestreut.

Fühlt man sich bei Sofortzünder „Fight“ ein Wenig an ALESTORM erinnert, driftet „Unthinking“ schon fast in Richtung „balladeske AMON AMARTH“. Auch das ruhigere „Silence“ und „Tír na n’Og“ zünden sofort – Hier zeigen sich die Russen von ihrer epischeren Seite. Doch wer „Into Battle“ kompromisslos durchhören will, der muss leider auch mit nicht ganz so epischen deutschen Text-Passagen klar kommen. Kommt die „Freundschaft“ noch ganz schneidig davon, meint man bei „Wofür Ich Streit‘“ und explizit „Knüppeltroll“ doch tatsächlich eine Menge Alkohol herauszuhören und muss mit Textzeilen wie „Schönen Mädchen, das ist klar (…) an manchen Stellen wohl beleibt bin ich auch nicht abgeneigt.“ oder „Willst Du Meinen Knüppel packen – Wird ich Dir in’s Fleische hacken – Knüppel lang und Knüppel breit, in den Rachen bis es schreit (…)“ klar kommen. Hier sind die – wenn auch sicher partytauglichen – Schwachstellen des Albums.

Mit „Wigird“ liefern die Jungs überdies ein von erhabenen Trommeln und dezenten Streichern begleitetes instrumentales Outro, dass sich hier und da an Melodien des Albums zu orientieren scheint. Als Bonus-Track wurde noch eine Akkustik-Version des Titels „Winterking“ obenauf gepackt – ein schönes Lied, dass schon auf dem Demo-Tape und dem Debüt „The Passage“ (2009) veröffentlicht wurde – hier in der Akkustik-Version aufgrund einer merklich dünneren Produktion zurecht hinten ansteht. So ziehen HEATHEN FORAY 2015 mit einem nicht durchweg erstklassigen, aber dennoch hübsch abwechslungsreichen Album der besseren Machart in die Schlacht. Fans von OBSCURITY, BIFRÖST, ENSIFERUM und BLACK MESSIAH sollten hier mal reinhören.

Into Battle


Cover - Into Battle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 49:2 ()
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My Misanthropia

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ILIUM, das ist das Darmbein am Beckenknochen, ein ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche und ein Science-Fiction-Roman von Dan Simmons. Wieso eine australische Power Metal-Band sich so nennt bleibt fraglich. Und hier ist nun deren Album „My Misanthropia“. Das Art-Work ist dabei im kitschigen Comic-Stil gehalten und zeigt eine dürre Dame mit Corpsepaint und Phantasy-Hintergrund.

Musikalisch orientieren die vier Australier im melodischen und progressiven Power Metal-Bereich und glänzen vor allem durch ihren Sänger Lance King, der über ein enormes Stimmspektrum verfügt, sowie ausladene Gitarrenpassagen. Bei dem Opener geht die Progressive-Power-Mischung auch gleich auf und weiß mit gutem Refrain und düsterer Stimmung zu begeistern. Doch was bei „Quetzalcoatl“ und „Penny Black“ noch funktioniert stellt den ein oder anderen bald auf eine enge Zerreisprobe – Nicht nur die Gitarrenpassen wirken bei ILIUM ab einem gewissen Punkt wie wiederholt und ausgegraben, auch der anfänglich bemerkenswerte Gesang trifft schließlich einen gewissen Nerv. Mit „The Cryptozoologist“ hauen die Australien abschließend noch einmal was Besseres heraus. Doch klar bleibt: ILIUM sind nur etwas für eingefleischte Fans, die hinter dutzenden sich imitierenden Bands die eine „Underground“ -Band suchen, die sich halt in gewissen Sachen ein Stück weit unterscheidet. Das sind ILIUM.

Zieht man die Tatsache hinzu, dass „My Misanthropia“ deren siebter Output ist, und die Band seit 1998 aktiv ist, hätte man sich hier echt mehr erhofft. So mag ILIUM auch hier der große Fang nicht gelingen.

My Misanthropia


Cover - My Misanthropia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
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Better Than Home

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BETH HART gehört sicher zu den beeindruckensten Stimmen der Gegenwart. Ihre Performance kann von melodisch-sanft bis zu Ausbrüche á la JANIS JOPLIN reichen. Als „halbe“ Rocklady hat sie sich in den letzten Jahren, auch durch die Zusammenarbeit mit JOE BONAMASSA einen Namen gemacht. „Better Than Home“ ist da anders, es ist ein sehr persönliches, introvertiertes Album geworden, in dem BETH HART – ausgedrückt durch Text und Stimme – den Enttäuschungen und Schmerzen ihrer Vergangenheit freien Lauf läßt. Allerdings emotional auf sanftere Art – und mit Ausblick gen einer positiv bestimmten Zukunft. Dementsprechend herrschen die ruhigeren, langsameren Töne vor; Melancholie ist durchaus der Grundbaustein vieler Songs – wie man auch das gefühl hat, dass oft das Klavier als Instrument dominiert. Nur ein Song wie „Trouble“ ist deutlich merkbar als Rocktrack angelegt. Trotzdem wünscht man sich manches Mal mehr lautere, heftigere Passagen / Songs welche die Bedächtigkeit, die sich beim Hören um einen legt aufbricht. So hat BETH HART mit „Better Than Home“ vor allem Stoff für sich und ihre Fans geschaffen. Letztere greifen hier auch einfach zu. Der gemeine Blues Rock Fan darf gerne auch erst Mal mit einem der Vorgängeralben beginnen.

Better Than Home


Cover - Better Than Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:19 ()
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Quiet World

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NATIVE CONSTRUCT sind ein sehr interessanter Newcomer, die nun ihr Debütalbum „Quiet World“ vorstellen. Es sollte 4 Jahre seit Bandgründung dauern, bis das Album fertig wurde. Die Band besticht dabei vor allem durch eins: Facettenreichtum.

Auf ihrer Platte schneiden sie viele Stile an, dabei bedienen sie sich des Heavy und Prog Metals. Außerdem rutschen sie oft in den Klassikbereich, Theatermusik und hin und wieder auch ins Jazzige, so dass man den ersten Eindruck bekommt in einem Fahrstuhl zu sein. Ein Fahrstuhl in dem mal gute Musik läuft!

Das interessanteste an „Quiet World“ sind allerdings nicht der sehr umfangreiche Musikstil und gut verpackte Klang, sondern die Art wie sie angewendet werden. Die Platte erzählt von einer Fantasiewelt und den Geschehnissen in Ihr. Dabei waren NATIVE CONSTRUCT sogar so detailverliebt, dass sie eine Vorgeschichte erfanden, wie diese Welt entstand. Erklärt hat es die Band wie folgt: „Quiet World handelt von einem Jungen, der ein Mädchen liebt. Er ist ein bisschen seltsam und exzentrisch - ein Außenseiter, dazu, verschwiegen und psychisch labil wie sich herausstellt. Seine Flamme erwidert seine Gefühle nicht, aber er kann nicht loslassen. Seine unglückliche Liebe wird zur Besessenheit und schließlich zu Hass, gleichzeitig da er den Verstand verliert. Er überzeugt sich selbst davon, dass er auch trotz seiner Sonderbarkeit liebenswert sei, und beschließt, sich in eine eigene Fantasiewelt zu flüchten, die er komplett beherrscht - eine Welt, in der es keine Sonderlinge und Ausgestoßene gibt, wo alle Menschen ganz sie selbst sein können: eine stillere Welt.“

Allein die Überlegung die dahinter steckt fasziniert mich enorm und zeigt wie sehr die Band zu ihrer Musik steht.

Das Album selbst erzählt dann in 7siebenSongs davon, dass doch nicht jeder in dieser Welt glücklich ist. Unter anderem wird ein Charakter namens Archon vorgestellt, der in Opposition zu „Sinister Silence“ steht (so wird übrigens die Hauptfigur genannt). Der Kampf zwischen den Beiden ist dann das Hauptthema der Platte, lediglich der vierte Track „Your Familiar Face“ bezieht sich auf die Tragödie von Sinister Silence vor der Erschaffung der Welt.

„Quiet World“ ist ein sehr umfangreiches und sehr gut durchdachtes Album das wirklich Spaß macht, wenn man sich einfach der Musik hingeben kann. Als schönes leises Nebengeplänkel kann man es natürlich auch verwenden, aber da wäre alle Mühe von NATIVE CONSTRUCT nicht wert gewesen. Definitiv sind NATIVE CONSTRUCT ein Newcomer mit viel Potential.

Quiet World


Cover - Quiet World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:9 ()
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Heroes and Villains

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Untätigkeit kann man Steve Overland und seinen Mannen wahrlich nicht vorwerfen. Nach dem starken "Rockville", dem kaum schwächeren "Rockville II " (beide 2013) sowie der EP "Futurama" (2014) bringen die Engländer heuer wieder neue Melodic Rock-Ware unter die Anhängerschar. "Heroes and Villains" heißt der neue Longplayer und bis auf das belanglose Artwork halten FM ihren gewohnt hohen Qualitätsstandard ein. Goldkehlchen Overland führt uns mit seinem soulig-bluesigen Timbre beseelt und routiniert durch die 12 Hardrock-Nummern.

"Diggin up The Dirt" huldigt dem 80er Sound und somit der Geburtsstunde der Band, der Song stampft wuchtig und selbstbewusst aus den Speakern. Das anschließende "You`re The Best Thing About me" ist die von mir so geliebte, leicht melancholische, emotional aufgeladene Rockkost, die kaum eine andere Band so beschwingt und zielsicher in mein Gefühlszentrum abschießen kann wie FM.

Die Kunst der Band ist es, genau solche "Emotionshäppchen" glaubhaft und echt zwischen bluesigen Rockern zu packen oder gar einen Hybriden aus beidem zu kreieren, ohne auch nur einen Millimeter von ihrem Sound abzuweichen. Das sowohl rockige als auch hoch melodiöse "Big Brother" kann hier stellvertretend als Beispiel dienen. Die abschließende Ballade "Walking With Angel" beendet das Melodic Rock-Edelstück - mit Gänsehaut und Pippi im Auge.

Sicher, Veränderung oder gar Innovation sind keine Begriffe, welche die Musiker bearbeiten. Aber warum soll man eine Formel verändern, wenn das Ergebnis nach wie vor passt und seine Hörer findet? Ich für meinen Teil hoffe, dass uns diese Band noch lange genau so wie sie ist erhalten bleibt.

Heroes and Villains


Cover - Heroes and Villains Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:37 ()
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ExtermiNation

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Was kann man von einer Band erwarten, die seit über 40 (!!) Jahren unterwegs ist? Gediegenen Altherren-Rock vielleicht? Nicht bei RAVEN! Das Brüderpaar Gallagher und ihr spuckender Drummer Joe Hasselvander offerieren auch auf ihrem neuesten Werk die perfekte Mixtur aus Metalhymne, NWoBHM-Spirit, Roots Speed Metal und absolutem Chaos. RAVEN klingen wie keine zweite Band und keine Band klingt wie RAVEN. Die Wahlamerikaner sind absolut einzigartig. Vom Spirit her höchstens vergleichbar mit ANVIL. Weder kommerzielle, noch gesundheitliche Rückschläge konnten RAVEN bis dato aufhalten. Und die positive Energie ihrer legendären Liveshows (DAS sind wahre „Rituale“ ihr Okkultäffchen!) findet sich auch auf „ExtermiNation“ wieder. Auch das Schäbimetal Artwork stört da wenig. RAVEN dürfen das. Was auffällt ist, dass Mark Gallagher seine bis dato aggressivste Gesangsperformance abliefert und die charakteristischen Screams seltener einsetzt als in der Vergangenheit. Mit „Destroy All Monsters“ gibt es nen schönen Up-Tempo Opener, der live bestimmt so richtig krachen wird. Mit „It's Not What You Got“ ist RAVEN eine schöne melodische Nummer in bester „On and On“ Tradition gelungen. Im weiteren Verlauf geben sich die RAVEN-typischen Up-Tempo Nummern und die ebenso typischen Stampfer die Klinke in die Hand. Gegen Ende haut das sympathische Trio mit „Thunder From Down Under“ dann noch eine textlich toll umgesetzte Hommage an Bon Scott und AC/DC 'raus.

 

Ich würde das Album sowohl stilistisch, als auch qualitativ irgendwo zwischen dem '88er Album „Nothing Exceeds Like Excess“ und dem '97er „Everything Louder“ einordnen. Und im Vergleich mit dem Rest der Szene reicht das allemal für einen Tip. Da freut man sich schon aufs 50-jährige Jubiläum.

 

 

ExtermiNation


Cover - ExtermiNation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:15 ()
Label:
Vertrieb:

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