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Brainwashed

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WHILE SHE SLEEPS haben sich mit ihrem Debütalbum "This Is The Six" direkt in die Spitzengruppe der europäischen Metalcore-Szene gespielt. Das baut natürlich für das Nachfolgealbum ordentlich Druck auf, denn während die Songs eines Debüts in der Regel über lange Zeit geschrieben und poliert worden sind, muss es beim Nachfolger relativ schnell gehen. Erschwerend kamen die Stimmbandprobleme von Shouter Lawrence hinzu: entspannter geht das Songwriting damit nicht von statten. 

"Brainwashed" startet nach einem starkem Intro mit "New World Torture", der sich als eine der brachialsten WHILE SHE SLEEPS-Songs ever entpuppt und die Messlatte hochlegt. "Your Evolution" und der Titelsong "Brainwashed" können die Messlatte überspringen und zeigen WHILE SHE SLEEPS in guter Verfassung: die Songs sind leicht chaotisch, gehen aber trotzdem gut ins Ohr, haben gut gesetzte Breakdowns und zeigen gerade Shouter Lawrence bösartiger und giftiger klingend als bisher, wodurch er viele Akzente setzt. Wenn er “Our legacy won’t be wasted on me” intoniert ("Our Legacy") ist Gänsehaut garantiert - und das Album zeigt sich auch nach den ersten drei Songs als heavy hitter. "Brainwashed" vibriert nur so vor Energie und selbst wenn sich mal ein schwacher Song eingeschlichen hat ("Trophies Of Violence") beeindrucken WHILE SHE SLEEPS durch auf den Punkt kommende Riffs und eben die vibrierende starke Energie. 

Im Vergleich mit "This Is The Six" ist "Brainwashed" also gleich heftig und Energiegeladen, weist aber viele melodische Abschnitte auf, die es auf dem Debütalbum sporadischer gab - "Life In Tension" und "Torment" seien hier als Beispiele genannt. WHILE SHE SLEEPS haben mit "Brainwashed" einen starken Nachfolger eines starken Debütalbums geschrieben und können sich ganz beruhigt in die Zukunft aufmachen. Die Band hat ihren Stil verfeinert und um einige neue Elemente bereichert. Gleichzeitig sind die Trademarks beibehalten worden, so dass jeder WHILE SHE SLEEPS-Fan von Sekunde eins an glücklich werden wird, während Neueinsteiger in den Sound der Briten einen leichten Einstieg haben. Feine Sache!

Brainwashed


Cover - Brainwashed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:9 ()
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Snuff // Hiroshima

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Die Hamburger FÄULNIS gehören zu den kontroversesten Bands der heimischen Düsterszene, denn sie passen einfach in keine der Schubladen, in denen der Ottonormalschwarzmetaller sein klar definiertes Weltbild ablegt. Zu den Haupteinflüssen von Band-Mastermind Seuche (der FÄULNIS im Jahr 2003 als Ein-Mann-Kommando gründete) zählen nämlich nicht nur die großen Black Metal-Klassiker, sondern vor Allem die Hamburger Punk-Ikone Jens Rachut (DACKELBLUT, BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE, ANGESCHISSEN, etc.), was auch erklärt, warum man den (genialen!) OMA HANS-HIT "Ukraine" als Bonustrack für die Doppel-Vinyl-Edition des Albums "Gehirn Zwischen Wahn Und Sinn" coverte. Zu dieser auch auf "Snuff // Hiroshima", dem dritten Album der Band, hervorragend praktizierten Black-Punk-Mixtur gesellt sich auch wieder eine gehörige Schippe Doom, und alles wird von Seuche in völlig krankhafter Manier zusammengeschrien, wobei auch sehr atmosphärische Spoken-Word-Passagen zum Zuge kommen. Der große Wirkungsgrad dieses Hammeralbums entsteht primär dadurch, dass FÄULNIS durchweg simple Riffs, Breaks und stilistisch sehr effektive Übergänge zu einer gleichermaßen eingängigen wie langzeitwirkenden Angelegenheit zusammennähen, so dass Songs wie der überragende Opener "Grauen", "Untermensch, Verdammter", "Abgrundtief", "Durch Die Nacht Mit..." (handelt vom Suizid des STILLHET-Kopfes K. Zwiespalt im Jahr 2009), "In Ohnmacht" oder das abschließende "Hiroshima" mit ihren direkten, trotzdem verschachtelten Strukturen und den äußerst "fröhlichen" Texten (die man natürlich auch nicht mögen muss) auf gewisse Weise süchtig machen. Für mich gehört "Snuff // Hiroshima" zu den stärksten deutschsprachigen Krachscheiben der letzten Zeit und ist meilenweit von pseudointellektuellen Abiturienten-Black-Metal-Ergüssen entfernt!

Snuff // Hiroshima


Cover - Snuff // Hiroshima Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:41 ()
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New Day Rising

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Wer hinter den Namen VON HERTZEN BROTHERS eine südtiroler oder gar österreichische Volks-Rock-Combo vermutet liegt kräftig falsch. Das Brüdertrio aus Finnland bietet eingängigen, hitverdächtigen Indie-/Alternative-Rock mit Anspruch – will meinen: die progressive Ausrichtung geht trotz aller Melodieverliebtheit nicht verloren sondern schlägt sich in abwechslungsreichen zehn Kompositionen nieder. Dabei vermengt man auf „New Day Rising“ noch Jazz und Pop, Balladen und härtere Riffs sowie ungewöhnliche Ideen zu einer schlüssigen Melange, die den VON HERTZEN BROTHERS nun wohl auch endlich außerhalb Finnlands (und Großbritanniens) ein Mehr an Beachtung geben sollten. Als Hinhörer seien mal das in die Beine gehenden an MUSE erinnernde „You Don't Know My Name“, das sich langsam ins Ohr einschleifende und hart daherkommende „Trouble“ und die fröhlich beschwingte Folk-Hymne „Dreams“ genannt. Die VON HERTZEN BROTHERS bieten auf „New Day Rising“ eine hohe Trefferquote und kommen mit klasse Songwriting und toller Produktion voll auf den Punkt - darf man durchaus kennen.

New Day Rising


Cover - New Day Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:29 ()
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Vertrieb:
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Fear

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Das 2012er Königswerk des ursprünglich im Black Metal (BOOK OF BLACK EARTH, TEEN CTHULHU) beheimateten Amerikaners Thomas Jefferson Cowgill, "Burning Daylight", war ein abgründiger Trip irgendwo zwischen düsterem Neo-Folk, Country, Blues und US-amerikanischer "Volksmusik" der Marke Johnny Cash - das Ganze an religiöse Bibelklänge des amerikanischen Nordwestens angelehnt und trotz aller Extravaganz enorm eingängig. Auf "Fear", dem inzwischen vierten Album von KING DUDE, geht das Ein-Mann-Kommando etwas sperriger zu Werke, was primär bedeutet, dass die Songs deutlich länger benötigen um ihre Wirkung zu entfalten. Der oben genannte Stilmix wird hier zugunsten eines erhöhten Singer/Songwriter-Anteils stark zurückgefahren, was "Fear" zwar eindeutiger kategorisierbar macht, die Kompositionen in den ersten Anläufen jedoch banaler erscheinen lässt, was sie definitiv nicht sind. TJ Cowgill hat sich bei Stücken wie dem kellertiefen Opener "Fear Is All You Know", der Ballade "Maria", den treibenden "Devil Eyes" und "Bloody Mirror", der großartigen Hymne "Demon Caller Number 9", dem flotten "Miss September", dem tieftraurigen "Empty House" oder dem alles überragenden "Lay Down In Bedlam" lediglich auf deren Grundgerüst konzentriert anstatt sie mit experimentellem Beiwerk zu schmücken. Damit gelingt es auf diesem für die scheuklappenfreie Zielgruppe erneut erstklassigen Werk, den Vorgänger nicht zu imitieren und noch langlebigere Songs bei gleichzeitig weniger Eingängigkeit und weniger Skurrilität aufzufahren. Thematisch geht es auf "Fear" um die geistige Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen sowie die beiden Schlüsselbegriffe "Spiegel" und "Telefone", was dieses anspruchsvolle und höchst spirituelle Album abrundet und mit dem Vorgänger zumindest gleichzieht - formidabel!

Fear


Cover - Fear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:57 ()
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The Beauty Of Our Youth

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SOUP aus Trondheim lassen es gerne ruhig angehen. Die meistens Stücke ihres neuen Albums „The Beauty Of Our Youth“ beginnen sehr leise und zurückhaltend, und lange bleiben sie auch so. Dann aber wird fast schon behutsam Schicht für Schicht aufgebaut, bis sich alles in ein breit angelegtes, meist bombastisches, Finale steigert. Eine Mischung aus Kammer-Pop und Post-Rock könnte man das nennen, mit großen, schwermütigen Melodien und einer Instrumentierung, die von reiner Klavierbegleitung bis zu dichtem Band-Sound plus Streicher und mehrstimmigen Chören reicht. Damit erinnern SOUP ein bisschen an die Isländer SIGUR RÓS, im treibenden „Our Common Ground“ – dem einzigen schnellen Stück des Albums – auch mal an die Pop-Phase der Trondheim-Kumpels MOTORSPYCHO.

Was man SOUP allerdings ankreiden muss, ist eine gewisse Gleichförmigkeit in ihren Stücken. Irgendwann wird es einfach etwas viel mit der Schwermut, den Streichern, der Laut-Leise-Dynamik und dem immer schönen Gesang, der sogar an den lauten Stellen irgendwie sanft klingt. Sieht man darüber hinweg, bieten SOUP hier aber ein Album mit höchst atmosphärischer, toll komponierter Musik, die vor allem in der kalten Jahreszeit ihre volle Wirkung entfalten wird.

The Beauty Of Our Youth


Cover - The Beauty Of Our Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:51 ()
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Magic Moments - 25th Anniversary Special Show

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AXEL RUDI PELL feierte am Bang Your Head Festival im Juli 2014 in Balingen sein 25. Jubiläum und dachte sich offenbar, dass man das nicht in all zu kleiner Runde machen sollte – also lud er sich ein gutes Dutzend Gastmusiker ein und spielte eine 3-stündige Show vor 15,000 Leuten. Das Ganze gibt es nun als „Magic Moments“, eine Live CD/DVD & Blu-Ray.

Versuchen wir also erst mal das Lineup auf die Reihe zu kriegen: Da hätten wir erst einmal das komplette Original-Lineup von STEELER  mit Peter Burtz (Vocals), Tom Eder (Gitarre), Roland Hag (Tiefsaiter) und Jan Yildiral (Trommeln), welche mit “Call Her Princess”, “Night After Night”, “Rockin’ the City” und “Undercover Animal” den Auftakt geben. Es folgt das aktuelle AXEL RUDI PELL Lineup, ein um-die-Wette-trommeln von Vinnie Appice (DIO, BLACK SABBATH) and Bobby Rondinelli (AXEL RUDI PELL).

Im Abschluss (CD 3) kommt dann eine Sammlung an Classic Rock Covern auf den geneigten Hörer zu: “Black Night” von Deep Purple (mit Ronnie Atkins, Frontman von PRETTY MAIDS), „Sympathy“ von Uriah Heep und „Tush“ von ZZ Top mit John Lawton (ex-URIAH HEEP), “Mistreated” von Deep Purple mit Tony Carey (ex-RAINBOW) und „Since You Been Gone“ und „Long Live Rock ́n ́Roll“ (beides RAINBOW) mit Graham Bonnet, RAINBOW-Sänger auf „Down To Earth“ von 1979 und als Grande Finale, “Smoke On The Water” mit… allen.

Leider habe ich nur die Musik, nicht das Bild vorliegen – aber was sich hier als ein buntes, dennoch aber gut abgestimmtes Potpourri an Classic Rock der letzten 30+ Jahre liest klingt auch genau so – eine hochgeradig lebendige Show mit vielen spannenden Gastauftritten, Ansagen, Nostalgie-Anspielungen, verteilt über 24 Songs. Ich würde fast behaupten man muss kein AXEL RUDI PELL oder STEELER Fan sein um hier seinen Spaß zu haben.

Übersicht Gastmusiker:

  • STEELER: Peter Burtz (Vocals), Tom Eder (Gitarre), Roland Hag (Bass), Jan Yildiral (Drums)
  • Rob Rock (Vocals) - YNGWIE MALMSTEEN, IMPELLITTERI
  • Jeff Scott Soto (Vocals) - YNGWIE MALMSTEEN, JOURNEY
  • Joerg Michael (Drums) - RUNNING WILD, STRATOVARIUS
  • Vinny Appice (Drums) - DIO, BLACK SABBATH
  • Ronnie Atkins (Vocals) - PRETTY MAIDS
  • John Lawton (Vocals) - URIAH HEEP
  • Tony Carey (Keyboard Vocals), - RAINBOW
  • Doogie White (Vocals) - YNGWIE MALMSTEEN, RAINBOW
  • Graham Bonnet (Vocals) - RAINBOW, MSG
  • Michael Voss (Vocals) – MAD MAX, BONFIRE

Magic Moments - 25th Anniversary Special Show


Cover - Magic Moments - 25th Anniversary Special Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 183:23 ()
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Freier Wille - Freier Geist

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Wo gedeiht eine Mischung aus ziemlich paganem Black Metal und schwärzlich angehauchtem Pagan besser als in Bayern? Die Rothenburger THORMESIS konnten schon mit ihren letzten Veröffentlichungen „Vergangene Asche“ (2010) und „Von Leere Und Tod“ (2012) ordentlich punkten. Ihr neustes Werk „Freier Wille – Freier Geist“ ist diesmal unter dem Label MDD Records (NOCTE OBDUCTA, VARGSHEIM, ASENBLUT, etc.) erschienen und soll dem ganzen die Krone aufsetzen:

THORMESIS spielen deutschsprachigen Schwarzmetall, der mit paganen Elementen, akustischen und extrem harmonischen Parts gewürzt wird. So reihen sich hier schwärzeste Riffs nahtlos an epische Intros und heroischen Klargesang. Ob gleich „Freier Wille – Freier Geist“ sich sämtlichen genretypischen Trademarks bedient, liefern die Bayern hier mehr als einen blanken Abklatsch der letzten Alben und liefern ein spannendes, mitreißendes Album voller Herzblut. So fällt es auch schwer irgendwelche Anspieltipps zu nennen. Sei es der geniale Opener „Freier Willer – Freier Geist“, das paganere „Weltenschrei“, das Assoziationen mit RIGER oder AHNENGRAB hervorruft, oder das wunderschöne, nein epische Lied „Mein Letztes Lied“. „Für Ein Totem“ Setzt sich mit rasender Geschwindigkeit und mächtigem Refrain sofort im Ohr fest und sticht ein Bisschen hervor – Hier ist der Pagan Metal Anteil neben „Weltenschrei“ und „Trostlos“ mit Christoph Hellmann (RIGER/AHNENGRAB) am Höchsten. Mit „Wenn Der Schmerz Dich Lobt“ folgt ein weiterer Ohrwurm mit sehr eingängigem Refrain, der ruhigeren Machart.

Ein hervorragendes Album ist „Freier Wille – Freier Geist“ geworden! Keine Leere, keine Dopplungen, keine Schwachstellen. Die Lyrics sind durchdacht, das Artwork passt zum Inhalt und THORMESIS erfüllen (ein Weiteres Mal) alle Erwartungen! Für mich die beste Veröffentlichung dieses Genres 2015, hier muss man drann bleiben! Ein Muss für Fans von AHNENGRAB, ASENBLUT, VARG, RIGER, HANGATYR und NASTRANDIR.

Freier Wille - Freier Geist


Cover - Freier Wille - Freier Geist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 47:46 ()
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Grinding Christian Flesh

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INFERNUS, das ist das infernalistische Böse aus Oregon, Portland. Vier US-Amerikanische Musiker, die sich unter obscuren Pseudonymen in Satanistischen Ritualen geschworen haben, alles was christlich ist zu vernichten – beziehungsweise zu „zermalmen“. „Grinding Christian Flesh“ ist nun nach dem 2012 erschienen Debüt „Nex Um Monastica“ die zweite Hass-Tirade der Schwarzmetaller. Wie ernst sich INFERNUS nehmen ist fraglich. Das Art-Work, die Aufmachung und allem voran die Lyrics zeugen hier von einem gewissen Pseudo-Satanismus. Nichts desto trotz wissen INFERNUS auf der Schnittstelle zwischen VENOM, DESTRÖYER 666 und DESASTER wohl zu überzeugen: Dreckiges Riffing, ein wütendes Schlagzeug und fiese Vocals. Ein Wenig Mystic via Sampler und zwei Cover – natürlich „Crush the Jewish Prophet“ von INQUISITION und „Black Metal Sodomy“ von HORNA – fertig ist der Braten. Ein tatsächlich allem in allem gelungenes Blackend Thrash Feuerwerk. Höhepunkte finden sich vor allem in dem ausgesprochen eingängigen „Worms Of The Casket“, das durch den beinahe genauso gelungenen Titeltrack eingeleitet wurde. Auch die „Pagan Warfront“, das mystisch-satanische „Candles, Horns And Tongues“ und das thrashigere „Verminnihilation” sowie das von düsteren Melodien und schnittigen Soli getragene „Perversion Reliquary“ stechen hervor. Wer auf Black’N’Thrash aus den USA steht, der sollte hier zuschlagen!

Grinding Christian Flesh


Cover - Grinding Christian Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 49:40 ()
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Ungod

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MORGOTH sind seit fünf Jahren wiedervereinigt. Was aber noch länger zurückliegt ist ein Album. Tatsächlich liegt das letzte viele, viele Jahre zurück: Aus dem Jahre 1996 stammt „Feel Sorry for the Fanatic“ nämlich – damals noch mit Marc Grewe am Mikro. Für ihr Comeback namens „Ungod“ haben sich die NRW’ler Niemanden geringeres als Karsten „Jagger“ Jäger – den Sänger von DISBELIEF – geangelt. Wohl an, das kann ja nur ordentlich werden!

Und tatsächlich ist „Ungod“ unterm Strich ein solides Death Metal-Album geworden. Die Vocals fügen sich hier perfekt in die dreckigen Riffs und das rumpelnde Schlagzeug ein und sorgen für ein homogenes Ganzes. Ein leichter Hauch industrieller Elemente würzt das ansonsten durch und durch old-schoolige Werk. Man könnte fast sagen, dass MORGOTH (das etwas experimentellere Werk „Feel Sorry For The Fanatic“ einmal außen vor gelassen) den Faden von „Odium“ aus 1993 (!) wieder aufgenommen haben und mit Donnerblitz und neuem Sänger, so wie jeder Menge netter Riffs und Melodien nach vorne preschen. Ein House Of Blood“ oder eine „Nemesis“ brennen sich einfach ins Ohr und beweisen, das MORGOTH immer noch ziemlich gut in ihrem Werk sind! Auch die beiden instrumentalen Stücke „Ungod“ und vor allem das Fiale „The Dark Sleep“ zeigen diese Qualitäten auf.

Ein gelungenes Comback für Fans von Mid-Tempo-Death Metal der alten Schule mit ordentlichen Riffs und Grooves.

Ungod


Cover - Ungod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:30 ()
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The Valiant Fire

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Man muss verdammt mutig sein, als Symphonic Metal-Band an genau dem gleichen Tag wie NIGHTWISH zu veröffentlichen. DAMNATION ANGELS (zu Deutsch in etwa: „Engel der Verdammnis“) haben jedenfalls diesen Mut und lassen ihr „heroisches Feuer“ „The Valiant Fire“ an sage und schreibe genau dem gleichen Tag hereinbrechen. Was den geneigten Symphonic-Metal-Fan am 27.März.2015 leicht zu überfordern scheint, könnte Gefahr laufen zwischen die Stühle zu fallen. Doch bis auf das Datum der Veröffentlichung haben DAMNATION ANGELS (zum Glück?) nicht so viel mit den symphonischen Finnen gemein und ihren eigenen Stil gefunden: So kommt „The Valiant Fire“ mit einem auffälligen, Art-Work aus Taiwan und ansonsten überraschender Gradlinigkeit daher. War der Vorgänger „Bringer Of Light“ mit Intro, einem in vier Teilen erzählten Opus, einem METALLICA-Cover und einem Zehn-Minüter noch ausgesprochen aufwändig verschachtelt, hauen die Engländer bei ihrem zweiten Album gleich mächtig auf die Pauke:

„Finding Requiem“ liefert einen energiegeladenen, wie emotionalen Start, von wuchtigem Orchester unterstrichen und einer äußerst angenehmen Männerstimme. Tatsächlich wird in diesem ersten Song schon gleich gezeigt, wohin die Reise gehen soll: Wohl arrangierter Symphonic-Power Metal ohne nervigen Opern-Gesang, ohne Drachen, mit wenig Kitsch und einem etwas düster-gotischen Touch. Gut gemacht ist „The Valiant Fire“ auf jeden Fall, man merkt dem Werk die drei Jahre an und das Werk wirkt perfekt ausbalanciert: Ruhigere Lieder wie „The Passing“ reihen sich nahtlos an energetische Songs wie „Everlasting“ oder den Titletrack. Das die Jungs auch bombastisch verschachtelt können, beweist das etwas ausladendere „The Frontiersman“. Tatsächlich keinesfalls schlecht und mit der wirklich fetten optischen Aufmachung, macht „The Valiant Fire“ musikalisch letztlich unterm Strich leider nicht so viel her, wie „Finding Reguiem“ erhoffen ließ. Etwas austauschbar wirken die einzelnen Song-Strukturen untereinander, wirklich mitreißende Passagen findet man am ehesten noch in den ersten beiden Liedern, dann verraucht das Feuer. Etwas Experimentierfreudigkeit hätte dem Werk sicher keinen Abbruch getan. Mehr Abwechslung, mehr Leidenschaft und Leichtigkeit, vielleicht noch etwas prägnantere Riffs… So schaffen es DAMNATION ANGELS es zwar zu gefallen, aber leider auch hinter ihren offensichtlichen Vorbildern KAMELOT unter zu gehen. Schade, vielleicht klappt es beim dritten Anlauf!

The Valiant Fire


Cover - The Valiant Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 64:39 ()
Label:
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