Review:

My Misanthropia

()

ILIUM, das ist das Darmbein am Beckenknochen, ein ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche und ein Science-Fiction-Roman von Dan Simmons. Wieso eine australische Power Metal-Band sich so nennt bleibt fraglich. Und hier ist nun deren Album „My Misanthropia“. Das Art-Work ist dabei im kitschigen Comic-Stil gehalten und zeigt eine dürre Dame mit Corpsepaint und Phantasy-Hintergrund.

Musikalisch orientieren die vier Australier im melodischen und progressiven Power Metal-Bereich und glänzen vor allem durch ihren Sänger Lance King, der über ein enormes Stimmspektrum verfügt, sowie ausladene Gitarrenpassagen. Bei dem Opener geht die Progressive-Power-Mischung auch gleich auf und weiß mit gutem Refrain und düsterer Stimmung zu begeistern. Doch was bei „Quetzalcoatl“ und „Penny Black“ noch funktioniert stellt den ein oder anderen bald auf eine enge Zerreisprobe – Nicht nur die Gitarrenpassen wirken bei ILIUM ab einem gewissen Punkt wie wiederholt und ausgegraben, auch der anfänglich bemerkenswerte Gesang trifft schließlich einen gewissen Nerv. Mit „The Cryptozoologist“ hauen die Australien abschließend noch einmal was Besseres heraus. Doch klar bleibt: ILIUM sind nur etwas für eingefleischte Fans, die hinter dutzenden sich imitierenden Bands die eine „Underground“ -Band suchen, die sich halt in gewissen Sachen ein Stück weit unterscheidet. Das sind ILIUM.

Zieht man die Tatsache hinzu, dass „My Misanthropia“ deren siebter Output ist, und die Band seit 1998 aktiv ist, hätte man sich hier echt mehr erhofft. So mag ILIUM auch hier der große Fang nicht gelingen.

My Misanthropia


Cover - My Misanthropia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Better Than Home

()

BETH HART gehört sicher zu den beeindruckensten Stimmen der Gegenwart. Ihre Performance kann von melodisch-sanft bis zu Ausbrüche á la JANIS JOPLIN reichen. Als „halbe“ Rocklady hat sie sich in den letzten Jahren, auch durch die Zusammenarbeit mit JOE BONAMASSA einen Namen gemacht. „Better Than Home“ ist da anders, es ist ein sehr persönliches, introvertiertes Album geworden, in dem BETH HART – ausgedrückt durch Text und Stimme – den Enttäuschungen und Schmerzen ihrer Vergangenheit freien Lauf läßt. Allerdings emotional auf sanftere Art – und mit Ausblick gen einer positiv bestimmten Zukunft. Dementsprechend herrschen die ruhigeren, langsameren Töne vor; Melancholie ist durchaus der Grundbaustein vieler Songs – wie man auch das gefühl hat, dass oft das Klavier als Instrument dominiert. Nur ein Song wie „Trouble“ ist deutlich merkbar als Rocktrack angelegt. Trotzdem wünscht man sich manches Mal mehr lautere, heftigere Passagen / Songs welche die Bedächtigkeit, die sich beim Hören um einen legt aufbricht. So hat BETH HART mit „Better Than Home“ vor allem Stoff für sich und ihre Fans geschaffen. Letztere greifen hier auch einfach zu. Der gemeine Blues Rock Fan darf gerne auch erst Mal mit einem der Vorgängeralben beginnen.

Better Than Home


Cover - Better Than Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Quiet World

()

NATIVE CONSTRUCT sind ein sehr interessanter Newcomer, die nun ihr Debütalbum „Quiet World“ vorstellen. Es sollte 4 Jahre seit Bandgründung dauern, bis das Album fertig wurde. Die Band besticht dabei vor allem durch eins: Facettenreichtum.

Auf ihrer Platte schneiden sie viele Stile an, dabei bedienen sie sich des Heavy und Prog Metals. Außerdem rutschen sie oft in den Klassikbereich, Theatermusik und hin und wieder auch ins Jazzige, so dass man den ersten Eindruck bekommt in einem Fahrstuhl zu sein. Ein Fahrstuhl in dem mal gute Musik läuft!

Das interessanteste an „Quiet World“ sind allerdings nicht der sehr umfangreiche Musikstil und gut verpackte Klang, sondern die Art wie sie angewendet werden. Die Platte erzählt von einer Fantasiewelt und den Geschehnissen in Ihr. Dabei waren NATIVE CONSTRUCT sogar so detailverliebt, dass sie eine Vorgeschichte erfanden, wie diese Welt entstand. Erklärt hat es die Band wie folgt: „Quiet World handelt von einem Jungen, der ein Mädchen liebt. Er ist ein bisschen seltsam und exzentrisch - ein Außenseiter, dazu, verschwiegen und psychisch labil wie sich herausstellt. Seine Flamme erwidert seine Gefühle nicht, aber er kann nicht loslassen. Seine unglückliche Liebe wird zur Besessenheit und schließlich zu Hass, gleichzeitig da er den Verstand verliert. Er überzeugt sich selbst davon, dass er auch trotz seiner Sonderbarkeit liebenswert sei, und beschließt, sich in eine eigene Fantasiewelt zu flüchten, die er komplett beherrscht - eine Welt, in der es keine Sonderlinge und Ausgestoßene gibt, wo alle Menschen ganz sie selbst sein können: eine stillere Welt.“

Allein die Überlegung die dahinter steckt fasziniert mich enorm und zeigt wie sehr die Band zu ihrer Musik steht.

Das Album selbst erzählt dann in 7siebenSongs davon, dass doch nicht jeder in dieser Welt glücklich ist. Unter anderem wird ein Charakter namens Archon vorgestellt, der in Opposition zu „Sinister Silence“ steht (so wird übrigens die Hauptfigur genannt). Der Kampf zwischen den Beiden ist dann das Hauptthema der Platte, lediglich der vierte Track „Your Familiar Face“ bezieht sich auf die Tragödie von Sinister Silence vor der Erschaffung der Welt.

„Quiet World“ ist ein sehr umfangreiches und sehr gut durchdachtes Album das wirklich Spaß macht, wenn man sich einfach der Musik hingeben kann. Als schönes leises Nebengeplänkel kann man es natürlich auch verwenden, aber da wäre alle Mühe von NATIVE CONSTRUCT nicht wert gewesen. Definitiv sind NATIVE CONSTRUCT ein Newcomer mit viel Potential.

Quiet World


Cover - Quiet World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heroes and Villains

()

Untätigkeit kann man Steve Overland und seinen Mannen wahrlich nicht vorwerfen. Nach dem starken "Rockville", dem kaum schwächeren "Rockville II " (beide 2013) sowie der EP "Futurama" (2014) bringen die Engländer heuer wieder neue Melodic Rock-Ware unter die Anhängerschar. "Heroes and Villains" heißt der neue Longplayer und bis auf das belanglose Artwork halten FM ihren gewohnt hohen Qualitätsstandard ein. Goldkehlchen Overland führt uns mit seinem soulig-bluesigen Timbre beseelt und routiniert durch die 12 Hardrock-Nummern.

"Diggin up The Dirt" huldigt dem 80er Sound und somit der Geburtsstunde der Band, der Song stampft wuchtig und selbstbewusst aus den Speakern. Das anschließende "You`re The Best Thing About me" ist die von mir so geliebte, leicht melancholische, emotional aufgeladene Rockkost, die kaum eine andere Band so beschwingt und zielsicher in mein Gefühlszentrum abschießen kann wie FM.

Die Kunst der Band ist es, genau solche "Emotionshäppchen" glaubhaft und echt zwischen bluesigen Rockern zu packen oder gar einen Hybriden aus beidem zu kreieren, ohne auch nur einen Millimeter von ihrem Sound abzuweichen. Das sowohl rockige als auch hoch melodiöse "Big Brother" kann hier stellvertretend als Beispiel dienen. Die abschließende Ballade "Walking With Angel" beendet das Melodic Rock-Edelstück - mit Gänsehaut und Pippi im Auge.

Sicher, Veränderung oder gar Innovation sind keine Begriffe, welche die Musiker bearbeiten. Aber warum soll man eine Formel verändern, wenn das Ergebnis nach wie vor passt und seine Hörer findet? Ich für meinen Teil hoffe, dass uns diese Band noch lange genau so wie sie ist erhalten bleibt.

Heroes and Villains


Cover - Heroes and Villains Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

ExtermiNation

()

Was kann man von einer Band erwarten, die seit über 40 (!!) Jahren unterwegs ist? Gediegenen Altherren-Rock vielleicht? Nicht bei RAVEN! Das Brüderpaar Gallagher und ihr spuckender Drummer Joe Hasselvander offerieren auch auf ihrem neuesten Werk die perfekte Mixtur aus Metalhymne, NWoBHM-Spirit, Roots Speed Metal und absolutem Chaos. RAVEN klingen wie keine zweite Band und keine Band klingt wie RAVEN. Die Wahlamerikaner sind absolut einzigartig. Vom Spirit her höchstens vergleichbar mit ANVIL. Weder kommerzielle, noch gesundheitliche Rückschläge konnten RAVEN bis dato aufhalten. Und die positive Energie ihrer legendären Liveshows (DAS sind wahre „Rituale“ ihr Okkultäffchen!) findet sich auch auf „ExtermiNation“ wieder. Auch das Schäbimetal Artwork stört da wenig. RAVEN dürfen das. Was auffällt ist, dass Mark Gallagher seine bis dato aggressivste Gesangsperformance abliefert und die charakteristischen Screams seltener einsetzt als in der Vergangenheit. Mit „Destroy All Monsters“ gibt es nen schönen Up-Tempo Opener, der live bestimmt so richtig krachen wird. Mit „It's Not What You Got“ ist RAVEN eine schöne melodische Nummer in bester „On and On“ Tradition gelungen. Im weiteren Verlauf geben sich die RAVEN-typischen Up-Tempo Nummern und die ebenso typischen Stampfer die Klinke in die Hand. Gegen Ende haut das sympathische Trio mit „Thunder From Down Under“ dann noch eine textlich toll umgesetzte Hommage an Bon Scott und AC/DC 'raus.

 

Ich würde das Album sowohl stilistisch, als auch qualitativ irgendwo zwischen dem '88er Album „Nothing Exceeds Like Excess“ und dem '97er „Everything Louder“ einordnen. Und im Vergleich mit dem Rest der Szene reicht das allemal für einen Tip. Da freut man sich schon aufs 50-jährige Jubiläum.

 

 

ExtermiNation


Cover - ExtermiNation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pulses Of Pleasures

()

Sämtliche Metalspielarten der 80er boomen zur Zeit wie die Hölle. Auch vor dem Speed Metal macht die Retrowelle nicht halt. EVIL INVADERS legen mit „Pulses Of Pleasures“ nach einer gelungenen E.P. ihr erstes full length Album vor. Dass sich EVIL INVADERS nicht scheuen an jeder Steckdose zu spielen merkt man dem Album an, denn die Jungs haben nochmal einen gewaltigen Sprung gemacht. Man ist zwar etwas polierter und strukturierter geworden, ohne jedoch an Power und Wahnsinn einzubüßen. Die Live-Energie wurde perfekt eingefangen. EVIL INVADERS stehen in einer Tradition mit Hochkarätern der Marke frühe EXODUS, frühe TOXIK, alten RAZOR-Schoten oder auch EXCITER. Sprich: Speed und kreischige High-Pitched Vocals, welche manche als nervig empfinden, in meinen Ohren aber passen wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer. Was ich von EVIL INVADERS so gar nicht erwartet hätte, sind die beiden „IRON MAIDEN on Speed Tracks“: „Stairway To Insanity“ und „Master Of Illusion“. Eine gelungene Erweiterung ihres Sounds. Aber auch ganz klassische Speed Abrissbirnen wie der Opener „Fast, Loud 'n' Rude“ oder „Shot To Paradise“ machen in ihrer Konsequenz einfach nur mächtig Laune.

Wer sich an der neuen RANGER erfreut, der kann EVIL INVADERS gleich blind mit eintüten. Speed On.

 

 

Pulses Of Pleasures


Cover - Pulses Of Pleasures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Velua

()

HEIDEVOLK präsentieren mit „Velua“ ihr fünftes Studioalbum und den Nachfolger vom 2012er-Silberling „Batatvi“, dieses mal wieder mit einem Konzeptalbum über... einen Wald. Nun gut, fair gesagt über die Veluwe, eine 1,100km2 große Waldlandschaft in Gelderland in den Niederlanden. Kreativ! Aber, okay: Wir würden nicht allesamt Pagan- und Folk-Metal hören wenn wir diese übertrieben-klischeehaft-abgenutzte Natur-Wikinger-Waldverherrlichung nicht auch nach Jahren immer noch irgendwie feiern könnten.

Sobald der Opener „Winter woede“ (mit dem nicht weniger klischeehaften, leider aber doch ziemlich coolen Musikvideo) loslegt keimen schnell Hoffnungen auf, dass HEIDEVOLK mit „Velua“ direkt da ansetzen wo sie vor drei Jahren aufgehört haben: Mehrstimmige Gesangslinien, einige böse Metal-Growl-Parts, mal ein Streicher, dann wieder ein Triolen-Powerchord-Geballer-Part und auch hier und da mal ein Pinch-Harmonic – und die Vocals auf Niederländisch.

Leider kann der Rest des Albums diese Qualität nicht so ganz halten, da der sonst so lebendige, atmosphärische Metal teilweise zu sehr in eine verspielte Folk-Ecke abrutscht die sich leider durch rein Garnichts vom Rest absetzt – wo mit „Herboren in vlammen“ noch mächtige Pagan-Parts durch die Lautsprecher donnert, da versinken Songs wie „Urth“, „Drankgelag“ oder der Titletrack „Velua“ in gleichklingender Bedeutungslosigkeit. Ich sehe ja ein, dass das Wald-Konzept sich vom Krieger-Stil von „Batavi“ unterscheiden muss – man muss es mit der Moos-Verherrlichung aber auch nicht übertreiben. Dafür wird man bei Songs wie „Een met de storm“ oder „Vinland“ wieder mit mehr Charakter und Kraft entlohnt.

Fazit: Ich find HEIDEVOLK immer noch ziemlich stark, hab sie mir vor drei Wochen direkt noch einmal live angehört, mir dabei fröhlich im Moshpit auf die Nase hauen lassen und auch unter anderem Material vom neuen Album genossen – und auch wenn „Velua“ sicher keine dauerhafte Über-Scheibe ist, so reiht sie sich dennoch gut in die HEIDEVOLK- bzw. allgemeine Pagan-/Folk-Sammlung ein. Es bietet sich für mich persönlich lediglich eine etwas selektive Songauswahl an. Aber, hey: Damit kann ich genauso leben wie mit Klischee-Wikinger-Wald-Gedöns. 

Velua


Cover - Velua Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Warlord

()

Bei einem Blindtest würden hundert von hundert Befragten den ersten Song des neuen BROTHERS IN ARMS-Albums "Warlord" mit dem Titel "Never Surrender" für einen TERROR-Song halten. Ganz schön dreist, wie hier geklaut wird: Riffing, Songaufbau, Gesang, Text ist schon ziemlich nah am Vorbild. Mit dem folgenden "On My Own" wird das ein wenig besser, aber eine eigene Identität entwickeln BROTHERS IN ARMS hier auch nicht. Das gelingt mit dem metallischen "Warlord" schon etwas besser, hier ist zumindest nicht mehr der riesengroße TERROR-Bezug da. Das schleppende "Life Sick" ist ebenfalls eigenständig und gelungen, während "Grim Feat" wieder in die TERROR-Falle tappt. Beim Rest der Scheibe sieht es ähnlich aus. BROTHERS IN ARMS machen im Grunde alles richtig und haben mit "Warlord" eine metallische, heftige Hardcore-Scheibe geschrieben, können sich aber nicht vom Vorwurf des TERROR-Plagiats freimachen, was die gute Leistung ziemlich schmälert. Wer dabei kein Problem hat oder die Zeit bis zum neuen Output von Scott Vogel & Co. überbrücken will, wird hier bestens bedient.

 

Warlord


Cover - Warlord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Brainwashed

()

WHILE SHE SLEEPS haben sich mit ihrem Debütalbum "This Is The Six" direkt in die Spitzengruppe der europäischen Metalcore-Szene gespielt. Das baut natürlich für das Nachfolgealbum ordentlich Druck auf, denn während die Songs eines Debüts in der Regel über lange Zeit geschrieben und poliert worden sind, muss es beim Nachfolger relativ schnell gehen. Erschwerend kamen die Stimmbandprobleme von Shouter Lawrence hinzu: entspannter geht das Songwriting damit nicht von statten. 

"Brainwashed" startet nach einem starkem Intro mit "New World Torture", der sich als eine der brachialsten WHILE SHE SLEEPS-Songs ever entpuppt und die Messlatte hochlegt. "Your Evolution" und der Titelsong "Brainwashed" können die Messlatte überspringen und zeigen WHILE SHE SLEEPS in guter Verfassung: die Songs sind leicht chaotisch, gehen aber trotzdem gut ins Ohr, haben gut gesetzte Breakdowns und zeigen gerade Shouter Lawrence bösartiger und giftiger klingend als bisher, wodurch er viele Akzente setzt. Wenn er “Our legacy won’t be wasted on me” intoniert ("Our Legacy") ist Gänsehaut garantiert - und das Album zeigt sich auch nach den ersten drei Songs als heavy hitter. "Brainwashed" vibriert nur so vor Energie und selbst wenn sich mal ein schwacher Song eingeschlichen hat ("Trophies Of Violence") beeindrucken WHILE SHE SLEEPS durch auf den Punkt kommende Riffs und eben die vibrierende starke Energie. 

Im Vergleich mit "This Is The Six" ist "Brainwashed" also gleich heftig und Energiegeladen, weist aber viele melodische Abschnitte auf, die es auf dem Debütalbum sporadischer gab - "Life In Tension" und "Torment" seien hier als Beispiele genannt. WHILE SHE SLEEPS haben mit "Brainwashed" einen starken Nachfolger eines starken Debütalbums geschrieben und können sich ganz beruhigt in die Zukunft aufmachen. Die Band hat ihren Stil verfeinert und um einige neue Elemente bereichert. Gleichzeitig sind die Trademarks beibehalten worden, so dass jeder WHILE SHE SLEEPS-Fan von Sekunde eins an glücklich werden wird, während Neueinsteiger in den Sound der Briten einen leichten Einstieg haben. Feine Sache!

Brainwashed


Cover - Brainwashed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Snuff // Hiroshima

()

Die Hamburger FÄULNIS gehören zu den kontroversesten Bands der heimischen Düsterszene, denn sie passen einfach in keine der Schubladen, in denen der Ottonormalschwarzmetaller sein klar definiertes Weltbild ablegt. Zu den Haupteinflüssen von Band-Mastermind Seuche (der FÄULNIS im Jahr 2003 als Ein-Mann-Kommando gründete) zählen nämlich nicht nur die großen Black Metal-Klassiker, sondern vor Allem die Hamburger Punk-Ikone Jens Rachut (DACKELBLUT, BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE, ANGESCHISSEN, etc.), was auch erklärt, warum man den (genialen!) OMA HANS-HIT "Ukraine" als Bonustrack für die Doppel-Vinyl-Edition des Albums "Gehirn Zwischen Wahn Und Sinn" coverte. Zu dieser auch auf "Snuff // Hiroshima", dem dritten Album der Band, hervorragend praktizierten Black-Punk-Mixtur gesellt sich auch wieder eine gehörige Schippe Doom, und alles wird von Seuche in völlig krankhafter Manier zusammengeschrien, wobei auch sehr atmosphärische Spoken-Word-Passagen zum Zuge kommen. Der große Wirkungsgrad dieses Hammeralbums entsteht primär dadurch, dass FÄULNIS durchweg simple Riffs, Breaks und stilistisch sehr effektive Übergänge zu einer gleichermaßen eingängigen wie langzeitwirkenden Angelegenheit zusammennähen, so dass Songs wie der überragende Opener "Grauen", "Untermensch, Verdammter", "Abgrundtief", "Durch Die Nacht Mit..." (handelt vom Suizid des STILLHET-Kopfes K. Zwiespalt im Jahr 2009), "In Ohnmacht" oder das abschließende "Hiroshima" mit ihren direkten, trotzdem verschachtelten Strukturen und den äußerst "fröhlichen" Texten (die man natürlich auch nicht mögen muss) auf gewisse Weise süchtig machen. Für mich gehört "Snuff // Hiroshima" zu den stärksten deutschsprachigen Krachscheiben der letzten Zeit und ist meilenweit von pseudointellektuellen Abiturienten-Black-Metal-Ergüssen entfernt!

Snuff // Hiroshima


Cover - Snuff // Hiroshima Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:41 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD