"Azavatar" heißt das erste Album von AZAVATAR. 2013 wurde die Band als Black Metal-Solo-Projekt gegründet, fand aber schnell Erweiterung durch C.A. (ODEM ARCARUM), Khothron (SAECULUM OBSCURUM) und UmbrA (ATRORUM, NEBELKRÄHE). Profisionell schritt man dabei zu Werke, ließ die Aufnahmen im gleichen Studio wie SECRETS OF THE MOON und ASCENSION geschehen, von der gleichen Person wie TRIPTIKON und DARK FORTRESS mastern und sich von dem gleichen Künstler wie DEATHSPELL OMEGA und THE DEVIL'S BLOOD ein Artwork erstellen.
Über eine Spielzeit von 50 Minuten erstrecken sich die Aufnahmen der maskierten Newcomer. Ungestümen Black Metal mit wirren Gitarren Einlagen und atmosphärischen Parts und grimmigen Vocals gibt es hier. Gerade bei "Kvlt" und "Krypt" geht es sehr rasant zu, während das vierzehnminütige "Krest" mit progressivem Aufbau und einigen Akkustikeinschüben aufwartet. Die Gitarrenmelodien wirken leider gerade bei den schnelleren Passagen nicht immer stimmig - dafür funktionieren AZAVATAR sehr gut, wenn sie das Tempo ein Wenig drosseln und düstere Klangteppiche erschffen. So ist die Stimmung beim Herzstück "Kvrse" letztendlich am dichtesten. Fans der klassischen Art Of Propaganda-Veröffentlichungen sollten hier mal reinhören.
Azavatar
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
05
Länge:
51:31 ()
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"Die flüsternen Gewässer" VATTNET VISKAR wussten zuletzt mit ihrem Debüt-Werk "Sky Swallower" (2013) zu begeistern. Nun sorgen die Nordamerikaner mit dem schwedischen Bandnamen erneut für Verwirrung: Das neue Album "Settler" erscheint mit einem ausgesprochen gewöhnungsbedürftigen Art-Work. Ein bildhübsches Model in einem Simulator für Schwerelosigkeit? Ist das Black Metal?
Zumindest klanglich haben sich VATTNET VISKAR nicht in Indie-, Ambient-Rock-, oder Post-Rock-Geblubbere verfangen - wie einige ihrer buntbebilderten Kollegen (ALCEST, LANTLOS ...). Atmosphärischer Post-Black Metal mit einem sehr doomigen Unterton ist hier nach wie vor die Spielart - und die haben die vier aus New Hampshire perfektioniert. So wirkt "Settler" noch stringenter als der Vorgänger, die einzelnen Songs haben deutlich mehr Wiedererkennungswert und die Stimmung ist variabler. Immer mehr kommt eine Woge Sludge hinzu, was dem Sound außgesprochen gut tut und sehr nach den Staaten klingt.
Auf instrumentale Interludes wurde dieses Mal verzichtet. Positiv überraschen vor allem das melodiöse "Dawnlands", das spaceige "Colony" und "Heirs". Zäh und depressiv wirkt der "Coldwar". Dennoch ein überraschend gutes Album, das - auch wenn ich d"Settler" zumindest optisch gesehen nicht im Regal stehen haben möchte - doch musikalisch überzeugt. Für Fans von (alten) WOLVES IN THE THRONEROOM, WOE, FYRNASK und KRALLICE.
Settler
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
39:18 ()
Label:
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Review: The League Of Shadows
Hinter der Firmierung ARCHITECTS OF CHAOZ versteckt sich kein geringerer als der ex-IRON MAIDEN Sänger Paul Di’Anno (sang bekanntlich ja die kultigen ersten beiden MAIDEN-LONGPLAYER ein) und seine deutsche Backingband THE PHANTOMZ, welche ja schon seit über 10 Jahren die Metal-Bühnen dieser Welt (also vor allem Europa) bereisen. Und der gute Paul will es jetzt also doch noch mal wissen – eigenen Band, eigene Texte, eigenes Album – und eigenen Sound. Denn die bemühten Vergleiche des Labels mit IRON MAIDEN hinken vorne wie hinten. ARCHITECTS OF CHAOZ liefern auf „The League Of Shadows” eine klassisches Metalalbum zwischen NWOBHM und modernen Power Metal, versehen mit dem typischen Gesang des Paul Di’Anno (welcher schon mal eine MAIDEN-Erinnerung wachruft). „Rejected“ als Opener kommt aggressiv, schnell und melodisch daher und weis mit tollem Refrain zu überzeugen; „How Many Times“ als Ohrwurm-Stampfer hat dann doch etwas von MAIDEN (man kriegt den Namen einfach nicht aus Kopf bei dieser Review) und das düstere Stimmung, tolle Melodie verbreitende und mit Thrash-Versatzstücken versehen „When Murder Comes To Town“ darf man da mal anchecken. Highlight sicher auch „Dead Eyes“ das ebenfalls als fast schon thrashiges Riffstück konzipiert ist. Und das da mal zwischen drin auch mal ein nicht immer zu 100-Prozent zwingender Song auftaucht wird einfach mit Elan und Power wegmusiziert. Ach ja, das DEEP PURPLE-Cover „Soldier Of Fortune“ hätte man getrost sein lassen sollen – das passt in dieser Ausführung meines Erachtens nun gar nicht; und auch die an sich nette Halbballade „Switched Off (Released)“ (noch eine unbewusste MAIDEN-Reminiszenz) hat außer guten Gesang wenig zu bieten. Ansonsten durchaus Daumen hoch für Paul, die Chaosarchitekten und „The League Of Shadows”.
The League Of Shadows
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:12 ()
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Mit ihrem fünften Album „Evil Or Divine“ legen SIDEBURN eine Doom-Scheibe vor, welche sich auch an Zutaten zwischen 70er-Classic Rock und Blues bedient und alle Vorurteile des Genres – im positiven wie auch im negativen – bestätigt. Hat man auf der einen Seite einen fetten Sound, einen passenden, düster-weinerlichen Gesang (Dimitri Keiski) und handwerklich Feines zu bieten, sind die Songs an sich zu ebenmäßig und leider ohne echte Höhepunkte. Das flottere „The Seer (Angel of Death)” bildet hier eine gut bangende Ausnahme. SIDEBURN versuchen es auf abwechslungsreich – offerierten dabei aber leider auch eine gewisse Orientierungslosigkeit mit vielem bereits gehörten. Nicht falsch verstehen: „Evil Or Divine“ macht auf den ersten Eindruck trotzdem durchaus Spaß – vor allem bei fetter Beschallung – lässt aber eine längere Halbwertszeit jedoch vermissen. So sind Vorbilder zwischen BLACK SABBATH und CANDLEMASS doch noch weit weg.
Evil Or Divine
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
44:38 ()
Label:
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PERZONAL WAR gehören seit nunmehr fast 20 Jahre zur Szene (ihre beiden tollen Demos stammen aus 1996 bzw. 1998) und haben sich mit Alben wie „Different But The Same“ und „Faces“ ein bemerkenswertes Standing bei Fans und Kritikern erspielt. Auch Album Nummer 8 wird dies untermauern. Die thrashigen Elemente - vor allem die geilen Riffs und der Hetfield’sche Gesang von Matthias Zimmer – bilden weiterhin die Grundlage, die seit Jahren zu Beobachtende dezente Hinwendung zum Power Metal steht der Band zusätzlich ungemein gut. Das man aber dazu noch mit einem abwechslungsreichen, ausgefeilten Songwriting und kritisch Themen aufwarten kann hebt auch wieder „The Last Sunset“ deutlich über den Durchschnitt. Der Opener „Salvation“ ist ein erstklassiger Up-Tempo-Ohrwurm (bei welchem auch an den genau richtigen Stellen das Tempo mal rausgenommen werden) und auch das direkt darauf folgende „Speed Of Time“ überzeugt (mit tollem Refrain übrigens). „Metalizer“ läßt dann die Bay-Area-Wurzeln am deutlichsten zu Tage treten, das ruhigere „What Would You Say?" gibt Zeit zum Durchatmen. Und auch wenn nicht jede Nummer zum Überflieger taugt, Füllmaterial gibt es auf „The Last Sunset“ gar nicht. Und so bleibt es dabei – PERZONAL WAR sind nicht in der Lage ein schwaches Album abzuliefern, auch „The Last Sunset“ dürfte Fans und Freunde thrashiger Klänge überzeugen. Also was noch? Tja Mensch, da müßte für das Troisdorfer Quartett doch auch endlich mal mehr wie ein Achtungserfolg drin sein.
The Last Sunrise
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
43:22 ()
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Eins ist schon mal sicher - auf diesem Album sind seit Coverdales Rückkehr mit WHITESNAKE die mit Abstand besten Songs enthalten. Auf "The Purple Album" findet man, wie der Titel schon vermuten lässt, ausschließlich DEEP PURPLE Songs aus der Mk3-Phase. Warum auch nicht? Hat Schlangenkopf David doch immer wieder mal gerne auch alte WHITESNAKE-Nummern in neuen Versionen auf Platte gepresst.
Eröffnet wird das Album mit "Burn", dem wohl besten Song dieser Purple-Ära, der nach wie vor vollkommen rockt und nur eine Spur verändert wurde. Wobei hier noch zu erwähnen ist, dass bis auf zwei Nummern das gesamte "Burn"-Album in der neuen "WHITESNAKE" steckt. Aber auch Songs aus der zweiten Reihe, wie das groovende, heavy aufgepimpte "Love Child", können in dem neuen Gewand überzeugen. Das Songwriting ist wie eingangs erwähnt über jeden Zweifel erhaben. Hier punktet aber auch der modernere, teils druckvollere Sound. Nehmen wir die gekonnten, bereichernden und akzentuierten Veränderungen im Arrangement noch hinzu, so kommt ein rundum gelungenes Release heraus.
Ich wiederhole mich: "The Purple Album" ist das beste WHITESNAKE-Album in diesem Jahrtausend.
The Purple Album
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
68:25 ()
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Review: Standing At Your Own Grave
Auch im beschaulichen Schweizer Städtchen Aarau lässt es sich vorzüglich rocken. Das beweisen THE VIBES nun schon seit 13 Jahren. Das Trio hat sich dreckigem Hard Rock mit Southern-Einschlag verschrieben, und gerade eben konnte es den Release des vierten Albums „Standing At Your Own Grave“ feiern.
Schon die Songtitel lassen erahnen, dass hier nicht mit Rock 'n' Roll-Klischees gegeizt wird: „Pussy Lover“, „Liquor Store Blues“, „Lone Gunman“, „Time To Live, Time Do Die“ – hier wird wirklich nichts ausgelassen. Auch musikalisch erfinden die VIBES das Rad nicht neu. Müssen sie ja aber auch gar nicht, wollen Sie ziemlich sicher auch nicht, und macht ja auch überhaupt nichts. Vor allem nicht, weil die Songs durchgehend Spaß machen. Das Spektrum reicht dabei von schnellen Nummern, wie „Pussy Lover“, „Feast Of Flesh“ oder „Liquor Store Blues“, über groovendes Mid-Tempo, wie in „No 6 Butcher Street Pub“, dem trocken stampfenden „Shout It Loud“ oder dem durch Blues-Harp verstärkten „Half God“, das swingende „Pocket Liberty“ und den ruhigen, düsteren Titelsong bis hin zur fast komplett akustischen Western-Ballade „Lone Gunman“. Im Hintergrund gesellt sich auch immer mal wieder eine Orgel dazu und setzt bluesige Akzente. Die Songs sind simpel gestrickt und kommen schnell zum Punkt, dabei gelingt es den VIBES immer wieder, melodische Ohrwurm-Refrains abzuliefern. Angenehmerweise wurde bei der Produktion nicht auf Hochglanz gesetzt, stattdessen gibt es schön abgehangene, dreckige Gitarren und rohe Drums zu hören.
Ein gelungenes Album also, das ordentlich rockt und rotzt, dabei aber auch durch seine Vielseitigkeit überzeugt und trotz der US-amerikanischen Prägung erstaunlich authentisch wirkt.
Standing At Your Own Grave
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
59:17 ()
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Review: The Dreaming City
STARBORN sind eine junge Band aus England, der man ihre Herkunft nun nicht gerade anhört. Denn diese Art von speedigem, kitschfreiem Power Metal ist auf der Insel nun nicht gerade angesagt. Kommt mir jetzt bitte nicht mit DRAGONFORCE, denn STARBORN klingen ganz anders. Da fallen mir eher diverse US Vertreter wie DESTINY'S END, NEW EDEN, ONWARD oder CRESCENT SHIELD ein. STARBORN sind melodisch ohne jedoch zu sehr auf Eingängigkeit bedacht zu sein. Das ist reiner Power Metal ohne Keyboards, Orchestrierungen, Chöre oder sonstigem Beiwerk. Hier gibt es Metal pur, unverfälscht und vor allem zeitlos. Denn obwohl das hier klassischer Stoff ist, werden nicht nur die 80er zitiert, sondern man steht mit beiden Beinen im Jahr 2015. Sänger Bruce Turnbull gefällt mit einem klaren und kraftvollen Organ und seine Hintermannschaft lässt es ordentlich rauchen. „The Dreaming City“ ist zwar als E.P. konzipiert, durch den abschließenden, fast viertel-stündigen Titeltrack kommt man durchaus auf Albumlänge. In Zeiten wo Alben nicht authentisch genug nach den frühen 80ern klingen können, bieten STARBORN eine frische Alternative. Man höre in die Speed Nummer „Carnival of Shadows“ oder den epischen Opener „Triumphant Resolve“.
The Dreaming City
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
5
Länge:
34:15 ()
Label:
Vertrieb:
Seit dem letzten Output von Shredmeister Chris Impellitteri sind nun auch schon wieder knapp sechs Jahre vergangen. Was einerseits damit zusammenhängen mag, dass sein Sänger Rob Rock mit DRIVER aktiv war und auch Impellitteri selbst mit ANIMETAL USA nicht gerade untätig zuhause saß. Die Vollgasattitüde von ANIMETAL USA hat Chris für den neuen IMPELLITTERI Output genauso übernommen, wie auch deren Schlagzeuger John Dette (war als Liveaushilfe schon überall u.A. bei SLAYER, TESTAMENT, ICED EARTH oder ANTHRAX). Am Bass ist immer noch James Amelio Pulli zu hören, welcher nun auch schon seit 1992 die tiefen Seiten bedient. VENOM bietet zwar klassischen IMPELLITTERI Stoff, selbiger wurde aber einem Härte- und Geschwindigkeitslift unterzogen und so geht es über weite Strecken doch recht doublebasslastig zur Sache. Was IMPELLITTERI von vielen anderen Bands mit tollen Instrumentalisten unterscheidet ist die Tatsache, dass man die Frickelorgien sehr kurz hält und den Song in den Vordergrund stellt. Dazu kommen noch Rock's sehr eingängige Vocalarrangements, welche sich sofort im Kleinhirn festsetzen. Die Songs sind knackig kurz und kommen super auf den Punkt. Bieten also keinen Platz für Langeweile. Der Haken dabei ist, dass das Album mit 36 Minuten fast schon ein wenig frech kurz ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass die meisten Versionen zwei Bonustracks aufbieten (die mir allerdings nicht vorliegen). Natürlich drängen sich bei IMPELLITTERI die Malmsteen Vergleiche auf. Aber auch ohne rosarote Fanbrille muss man sagen, dass IMPELLITTERI sowohl bei den Songs als auch technisch und vor allem beim Sound die Nase vorne haben. Traditionell veranlagte Metalheads, die auf feurige Soli und eine der besten Stimmen im Metal stehen, sollen mal in „Venom“, „We Own The Night“ und „Jehova“ 'reinhören. Sollte sich lohnen. Und wenn jetzt endlich mal eine Europatour kommt, bin ich gänzlich happy.
Venom
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
36:3 ()
Label:
Vertrieb:
DISSECTOR aus Russland bieten einen cleveren Mix aus alter Göteburg-Schule (frühe IN FLAMES bzw. DARK TRANQUILLITY) mit eher brachialem Stockholm-Sound (DISMEMBER, UNLEASHED) und finnischen Melancho-Anteilen (uralte SENTENCED und AMORPHIS). Das passt wunderbar zusammen und so kommen trotz des harschen Gesangs auch die Melodien nicht zu kurz. DISSECTOR können es thrashig-flott wie in „Sinking in Disgrace“, nur um im folgenden „Delicately Yours“ einige Gänge runterzuschalten („Dreaming In Red“ anyone?). Das ist zwar nicht neu, in dieser Zusammensetzung aber auch nicht alltäglich und vor allem ist es schlicht gut gemacht. Man verzettelt sich nicht und kommt gut auf den Punkt. Die zwanzig-jährige Erfahrung hört man den Herren also durchaus an. Man merkt, dass DISSECTOR die Abwechslung sehr wichtig war, und trotz der vielen unterschiedlichen Stimmungen wirkt das Album wie aus einem Guss. Da passt sogar eine im besten Wortsinne „poppige“ Nummer wie „Hide Away“ super ins Bild. Anhänger von zeitlosem, melodischem Death Metal, die nicht auf der Suche nach neuen Geschwindigkeits- und Brutalitätsrekorden sind, sollten „Grey Anguish“ ein Ohr leihen.
Grey Anguish
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
43:13 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten