Wenn ich von Hardcore erzählte, gehörten die texanischen Tequila Säufer sicher zu den ersten Bands die ich nannte. Sie gehörten dazu, denn ich werde sie in Zukunft nicht mehr zu den Besten zählen... leider! Was vor einige Jahren mit einem derart genialen und innovativen Album begann, hat sich bei dem jetzt 3. Album der Band zu einem öden Abklatsch dessen entwickelt, was man schon von ihnen und anderen Bands kennt. Und dabei ist die CD eigentlich noch nicht einmal schlecht, die Produktion ist absolut makellos druckvoll und fett, dei Lieder grooven total. Aber nehmen wir zum Beispiel den Sänger... mein Gott, dass Hardcore Shouter normalerweise nicht zum Besten gehören, was die Musikszene zu bieten weiß ich auch, aber ein so monotones Gekrächze wie von Herrn Rodriguez habe ich selten gehört, einzig bei "The Other Side" hört man ihn in Ansätzen melodisch(er) singen! Jeder Song für sich ist durchaus gut hörbar, geht in die Beine, alles wunderbar, herrliche Gitarren und Bass Bretter... nur eine dreiviertelstunde halte ich das nicht aus... trotz der aggressiven Musik schlafe ich beim 5. Lied ein, alles klingt zu ähnlich, zu monoton! Und bei genauer Betrachtung der mitwirkenden Produzenten, ist mit Sterling Winfield einer der PANTERA Mischer mit an Bord, vielleicht klingen sie deshalb so ähnlich wie PANTERA auf ihrem neuen Album? "Fields Of Disbelieve" wäre, wenn es nicht grade von einer meiner (ehemaligen) Lieblingsbands dieses Genres kommen würde, sicherlich mit einer besseres Rezension davongekommen, also entscheidet selber, ob euch "Fields Of Disbelieve" das Geld wert ist - meiner Meinung ist das, was die Band hier abgeliefert hat, für sie sehr sehr schwach, kauft euch lieber das Debut "Pissing Razors" von den PISSING RAZORS... das ist nur geil!
Die Band kommt mir zwar völlig unbekannt vor, aber angeblich haben sie bereits 2 CD´s vor "Chaotic Beauty" veröffentlicht. Die Finnen, fünf an der Zahl, versuchen mit einem blackigen Melodic Metal die Gunst der Hörerschaft zu erringen, gleich vorweg: Bei mir hats nicht geklappt. Verspricht das wirklich wunderschöne Cover noch ebensolche Musik im Gothic Bereich, so hält die Musik dieses Versprechen nicht. Sehr einfache Riffs, die fast powermetallig rüberkommen und ein Keyboard, das derart in den Vordergrund gedrängt wurde, dass es immerzu auffällt... bei manchen Bands hilft dies zur Tanzbarkeit oder bringt verträumte Stimmung in die Musik, aber hier: Nichts von alledem! ETERNAL TEARS OF SORROW wollten wohl klingen wie CHILDREN OF BODOM, aber während C.O.B. einen wirklich begnadeten Keyboardsound haben, spielen ETERNAL TEARS OF SORROW technisch in fast jeder Hinsicht ein paar Klassen tiefer. Das einzige, was die Scheibe immerhin noch retten kann, sind die heftigen männlichen Vocals und die bei einigen Tracks vorkommenden Vocals von Gastsängerin Kimberly Goss (SINERGY)... Während die CD für mich auf den ersten Blick noch glänzte, wirkt sie auf Dauer doch eher fad und nicht sehr einfallsreich, die CD muss man nicht haben, hört lieber C.O.B. oder IN FLAMES!
Gleich mal vorweg: Volle Punktzahl fürs Cover! Die Band, die bald mit IN EXTREMO, THEATRE OF TRAGEDY und GOETHES ERBEN auf Tour gehen wird, reiht sich herrlich in diese Namen ein: Alle sollte man mal gehört haben! Mit einer Mischung aus Gothic/Wave Elementen und tanzbaren Electro Parts haben L"âme Immortelle eine wirklich brauchbare, tanzbare, hörbare und abwechslungsreiche Scheibe ans Licht der Welt gebracht. Einen Nachteil hat die CD aber leider doch: Ein paar Lieder sind so gut, v.a. "Stern", dass ich mir die anderen gar nicht mehr anhöre... Auch andere Songs können einen wirklich noch mit guten Ideen - "Ich Gab Dir Alles", langsamer erster Teil, knallhartes Ende-, schönen Melodien - "Tears In The Rain" - oder einfach nur coolen Electropassagen mit düsteren, melancholischen Texten - wie bei "Stern" - aufwarten. Das ganze kombiniert mit der guten Stimme Sonja Kraushofers ergibt einen echten Meilenstein im Gothicbereich, mal endlich wieder was guten in der ganzen Flut der Veröffentlichungen der letzten Zeit. Auf der limitierten Doppel-CD gibts noch Remixe von Bruno Kramm(DAS ICH) und anderen, die zwar meiner Meinung nach nix Besonderes sind, aber was solls, die CD ist auch so gut genug. (dod)
Wo jetzt so viele neue italienische Power Metal Bands hervor sprießen, ist es wichtig, daß es in Italien auch noch Bands gibt, die die eigentlichen Mitgründer dieser Power Metal Epoche waren. Eine davon ist auf jeden Fall Labyrinth. Mit ihrer neuen Platte "Sons of Thunder" stellen die Jungs um Sänger Rob Tyrant einmal mehr unter beweis, das sie zu der europäischen Eliteklasse des melodischen Speed Power Metals gehören. Schon beim 6 minütigem Opener "Chapter 1" wird einem schnell klar, was einen im weiteren Verlauf des Albums zu erwarten hat: beginnend mit groovigen Riffs überleitend zu den Labyrinth typischen High Speed Guitarpassagen und dem klaren Gesang von Rob. Diesen Status hält das Album die meiste Zeit über und es gibt wirklich nur sehr sehr wenige Passagen die im Vergleich etwas schwach klingen. Die Keyboard geführte Ballade "Love" die stellenweise zweistimmig für Gänsehautmomente sorgt, leitet das Ende der Geschichte um König Louis den XIV und seiner Liebe zu Kathryn ein. Zum Abschluss gibt es dann mit "I feel you" noch einen Coversong der perfekt zu dem musikalischen Stil von Labyrinth passt!
Grün. 2 Augen, große Hände und ein unsymetrisches wurzelmäßiges Bandlogo ergeben das Cover der neuen FINNTROLL- CD midnattens widunder. Das Debut der Finnen bietet angenehm abwechslungseichen Viking- meets Black- meets Humpa Metal der Marke Eläkeläset. Der gleichnamige Titelsong midnattens widunder ist ein Ohrwurm Sondergleichen, aber auch der Rest des Albums hängt nicht großartig hinterher. Eine Hymne jagt die andere und nach 30 min./9 Tracks Hörgenuß hat man gute Laune... oder auch nicht... alles Geschmacksache. Zumindest aber Fans o.g. Musikstile sei dieser Silberling ans Herz gelegt. Aufgenommen wurde ´ midnattens widunder" im September 1999 in den Walltone Studios und die Produktion ist zugegebenermaßen fett und gut. Nachdem ich FINNTROLL auf dem Party.San Open Air Mitte August live erleben durfte, kann ich sagen, daß die Band ihre auf CD gepresste Klangwelt auch super live umzusetzen vermag. Alles in Allem: FINNTROLL haben mit "midnattens widunder" durchaus ein kleines Stückchen musikalisches "Kulturgut" erschaffen.
Als ich das letzte Mal etwas von den schwäbsichen Jungs gehört hatte, hatte mich die Musik nicht sonderlich angesprochen, aber was die 5 mit "The World Is Ours" abgeliefert haben, grenzt schon fast an ein Meisterwerk! Vielleicht ist es sogar eins... und noch dazu ein sehr gewagtes! Aber kommen wir mal endlich auch zur Musik: Stellt euch vor, man mischt die Musik, die so vor ca. 15 Jahren "in" war (ja, genau, Pop!!!) mit harten Metal Riffs und verdammt coolen elektronischen Effekten... FARMER BOYS! Mit dem 3. Longplayer bedienen sie jedes Klientel, das auf härtere Mucke steht, es geht sowohl verdammt hart als auch total melodiös zu. Jedes (!) Lied, hat seine eigene, geniale und absolut ins Ohr gehende Melodie, die fast immer von sehr zivilisiert und clean singenden Vokalist getragen wird. Dazu kommen dann harte (harte, nicht stammreinige!) Riffs, die gnadenlos gut grooven und in die Beine gehen. Sehr druckvolle, fast schon sterile Drums (nein, keine Drummachine!) geben den Songs teilweise tanzbaren Charakter, ohne jedoch in stupide Gefilde des Techno Metal alá PAIN und Konsorten abzudriften. Ob jetzt die harten Gitarren im direkten Kontrast zu den melodiösen Keys und Vokals stehen oder ob sie sich abwechseln, ob sie langsam, schnell oder wieauchimmer sind, ist von Lied zu Lied verschieden... und mit "While God Was Sleeping" haben die FARMER BOYS eine derart poppige Nummer auf die CD gepresst, dass sogar meine Mutter mich fragte, was das denn für ein tolles Lied sei... Eine abwechslungsreiche, äusserst melodiöse, innovative oder auch einfach nur geniale CD für alle "openminden" Metal Fans, die auch mal Pop, Elektro oder Rock hören, die nie übertrieben hart ist, jedoch auch niemals verleugnet, aus dem Metalgenre zu kommen!
Eigentlich riefen die vier schwedischen Metaller Nostradameus nur als "Just for Fun" Projekt ins Leben, um ein paar lokale Live Auftritte zu absolvieren. Auf einem dieser Auftritte sprach sie dann jedoch Magnus Lundbäck von den den Gain Studios an, ob sie nicht Lust hätten ein Demo aufzunehmen. Nostradameus liessen sich nicht Lumpen und sagten zu und konnten mit diesem Demo einen Deal mit AFM Records unter Dach und Fach bringen. Hier ist nun also das offizielle Debütalbum "Words of Nostradameus" welches in das genre Melodischer Power/Speed Metal einzuordnen ist. Es handelt sich hierbei um ein Konzeptalbum ,wie der Name der Band schon deutlich macht, mit Story um den französischen Astrologen Nostradameus, der es schaffte, mit seinen Prophezeiungen um den Weltuntergang und andere Dinge schon im 18. Jahrhundert auf den Index der katholischen zu stehen. Nach dem Intro "Words of Nostradameus" folgt auch gleich "The Vision" bei dem es schnell und hart zur Sache geht ohne jedoch auf die melodische Gitarrenarbeit außer Acht zu lassen. Bei weiteren Songs wie z.B. "One for all, all for one" sind dazu noch fette geile Chorpassagen und abwechslungsreiche Gitarrensolos eingebaut die "Words of Nostradameus" auf jeden Fall zu einem geilen Hörereignis machen.
Bandbios sind immer eine Sache für sich, aber eine derartige Frechheit wie bei MISTELTEIN habe ich selten erlebt. Wohl nur aus marketingtechnischen Gründen wird behauptet, sie würden wie DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH klingen... Bullshit! Gut, alle 3 Bands spielen Black Metal, aber das wars dann auch, genausogut könnte man einen Whiskey mit Mineralwasser vergleichen - man kann ja beides trinken! Der ebenfalls eingebrachte Vergleich mit EMPEROR hinkt schon allein deshalb, weil MISTELTEIN spieltechnisch nicht mal annähernd in Emperorgefilde vordringen können, allerdings kann man wohl sagen, dass sie eher wie EMPEROR als wie CRADLE OF FILTH klingen, aber lassen wir mal das Schubladendenken und beschränken uns auf die Musik von MISTELTEIN, die ja nix für diese lächerlichen Vergleiche können. Die schwedischen Newcomer schaffen es in ihren keyboardlastigen Tracks eine brutal düstere Stimmung aufkommen zu lassen, ohne jedoch sphärischen Stücken auch nur den Hauch einer Chance zu geben, denn hier regiert die rohe Gewalt! Der fast schon deathig growlende Sänger hat zwar unter einer etwas schwachbrüstigen Produktion zu leiden, es reicht jedoch aus, um die höllischen Gedanken zu kanalisieren und glaubhaft rüberzubringen. Nervig ist, dass fast jeder Song ausgefadet wird, zeugt von leicht einfallslosem Songwriting... Wie für einen Newcomer fast zu erwarten fehlt neben spielerischen Können vor allem noch die musikalischen Eigenständigkeit! Trotz aller Kritik haben sie allerdings Potential und verdienen es mehr als viele andere Bands beachtet zu werden. Hardcore BM`s sollten mal ein Ohr riskieren!
Ein Drittel meines Lebens höre ich jetzt schon Metal (und nein, ich bin nicht mehr viereinhalb), und genauso lange hat es gedauert, bis ich die göttlichen Candlemass und damit den Doom Metal entdeckt habe. Und genau dem haben sich Candlemass? schwedische Landsleute Memory Garden verschrieben, genau genommen eher der moderneren, meist nicht ganz so depressiven, aber beileibe nicht minder schweren "Power Doom"-Variante, als deren Vorreiter die Texaner Solitude Aeturnus gelten. Was aber nicht bedeuten soll, daß man auf dem dritten Memory Garden-Album "Mirage" nicht ein ums andere Mal auch an Candlemass erinnert wird, etwa im getragenen ?Hallowed Soil? oder dem epischen ?Shade? mit seinen elegischen Lead-Parts. Songs wie der Opener ?A Long Grey Day?, das halbballadeske, mit einem ergreifenden Chorus ausgestattete ?Navigate? oder das verhaltene ?River Of Sludge? klingen dann aber doch deutlich mehr nach Solitude Aeturnus, beim tollen ?Revelation? (klar das beste Stück des Albums) meint man gar eine geschlagene Minute, es wirklich mit den Amis zu tun zu haben, bevor einem dann urplötzlich ein fast lupenreiner Candlemass-Chorus vor den Latz geknallt wird und die Band für den Rest des Liedes mal wie die eine, dann wieder wie die andere der beiden erwähnten Legenden klingt. Das sehr abwechslungsreiche ?My Pain? überrascht dann mit fast Hardcore-mäßigen Riffs und einem für Doom-Verhältnisse recht fiesen Text, und die abschließende Ballade ?The Search? wartet gar mit Tribal-Drums (!) auf - das nur zum Thema - mangelnde Innovation im traditionellen Metal. Auch wenn Sänger Stefan Berglund bei weitem nicht an Messiah Marcolin oder Robert Lowe heranreicht und Memory Garden weder so episch und mystisch wie Candlemass noch so gnadenlos heavy wie Solitude Aeturnus sind (quasi Solitude Aeturnus light), ist "Mirage" ein gutes Album geworden, das Memory Gardens Position in der Doom-Szene festigen sollte. (ps)
Nachdem mit Thergoton eine der besten finnischen Doom Bands von uns gegangen ist, machen sich immer wieder Bands aus dem Norden auf, um in deren Fußstapfen zu treten. Eine Band davon ist SHAPE OF DESPAIR... Es gelingt ihnen, mit düsterer Verzweiflung und langsamen Untergang herbeirufender Musik den Hörer ins Reich der Langsamkeit zu entführen. Die trotz allem nicht zu düsteren Tracks, von denen jeder über 10 min geht, laden einen eher zum träumen als zum Selbstmord ein, wie es manch andere Domm Combos tun. Schleppende Gitarren und monotones Drumming im Hintergrund, dazu ein sehr tief singender, fast schon sprechender Vokalist, eine Heavenly Voices Dame bei einigen Teilen im Hintergrund, kaum Keyboards. Alle die auf gaaaaanz langsamen Metal stehen, dürfen mit guten Gewissen ein Ohr riskieren!