4 Songs, 1 Stunde Musik... Musik Extrem! Das Projekt SUNN, das von Mitgliedern der Bands GOATSNAKE und BURNING WITCH ins Leben gerufen wurde, führt den Begriff Doom in die Perversion, entführt den Hörer in eine extreme und intensive Welt des Klangerlebnisses. In 4 jeweils 15min langen Kompositionen zeigen die Leute um Scott Reeder, was sie unter Doom verstehen, und Doom meint hier nicht Doom Metal sondern Doom, das Ende, den Untergang. Im Prinzip dröhnen einem 1 Stunde tiefste Bässe um die Ohren, die auf den ersten Blick wohl gar nicht als Musik erkannt werden würden. Zu abstrakt und zu monoton erscheinen die Melodien, um sie ins Gehirn aufzunehmen. Als ich die CD zum ersten Mal gehört habe, war ich nur schockiert, wie man sowas überhaupt ernsthaft als Musik bezeichnen kann, ich fühlte mich vielleicht sogar ein bisschen verarscht, denn eigentlich bietet einem dieser Silberling nichts als sehr langsame Basslines und vereinzelte E-Gitarren, die bis ins Unendliche entstellt ist sowie von Zeit zu Zeit eingestreute andere Instrumente. Irgendwann jedoch lief die CD nebenher und nach ein gewissen Zeit merkte ich, wie mir ein Schauer über den Rücken lief, wie sich mir die Nackenhaare aufstellten und ich innerlich bis zum zerreißen gespannt war, denn wenn man sich auf "00 Void" einlässt, dann nimmt einen "00 Void" gefangen. Ob euch die CD ihr Geld wert ist, kann ich echt nicht sagen, die ersten 3 Songs unterscheiden sich kaum, als Gesamtwerk gewinnt man aber den Eindruck, als hätte es jemand geschafft, einen Albtraum auf CD zu brennen und somit fasziniert die CD auf jeden Fall, nur lasst euch nicht vom ersten Eindruck abschrecken!
Schon wieder ein Newcomer aus Norwegen, schon wieder Black Metal... Durch ihren Vertrag bei Nocturnal Art Productions, bei denen u.a. auch Szenegröße LIMBONIC ART sind, werden sie es leichter haben als Bands bei einem kleinen unbekannten Label, aber reicht es, um gegen die Flut von Veröffentlichungen anzukommen? Ihre Musik ist sicherlich nichts grundlegend Neues, aber mit keyboardorientiertem Black Metal zaubern sie eine recht dichte Atmosphäre und sie haben auch einige gute Ideen. Die Produktion ist erstaunlich klar und sehr druckvoll, so dass im Prinzip kein Grund da wäre, um die Band zu kritisieren, aber ob es eben reicht, um sich hervorzutun und die Gunst der Käufer zu erlangen, wage ich zu bezweifeln. Die Vocals sind wie üblich kreischend, das Keyboard baut eine nette Melodie um die recht simplen Gitarren und die Drums knüppeln ordentlich daher, nur das ganze ist nicht neu, nicht sehr originell und eben einfach nix Besonderes! Die Drums wirken sehr steril und könnten fast von Kollege Computer stammen, dass sie es nicht tun zeugt von einem guten Rhythmusgefühl des Drummers, aber sie müssten dann eben etwas natürlicher klingen. Man kennt diese Musik und deshalb tut es mir Leid für die Band, dass sie wahrscheinlich nie groß rauskommen wird, obwohl es schon einige vor ihr mit einem ähnlichen Stil weit gebracht haben... aber das war eben früher und da war diese Art von Musik noch originell!
Wie ich es hasse, einer Band eine Musikrichtung zuzuordnen... zum Glück ist die Schublade "New Metal" sehr weit gefasst, so dass ich keine Gefahr laufe, etwas falsch zu machen - oder doch? "I Think We Belong On Stage With Led Zeppelin In "69 As We Do With Limp Bizkit Today" trifft die Sache aber deutlich besser auf den Kopf. Diese Worte des Gitarristen Jeff Piper machen deutlich, dass THE WORKHORSE MOVEMENT munter durch alle Stile von den 70ern bis heute spazieren, hier und dort ein bisschen mitnehmen, dann wieder etwas zurücklassen, eigene Ideen einstreuen und schlussendlich diese Menge an Stilen auch noch recht gekonnt vereinen und zu einer sehr rockigen Mischung zusammenwürfeln. "Livin" Evil" erinnert mich verdammt an ein Lied von AEROSMITH, "Gimme Some Skin" könnte auch von einer Stoner Rock Band sein, jazziger Crossover meets HipHop hat´s den Jungs bei "Traffic" angetan, für "Joe Mama" kommen sie auch mal ohne an den HipHop angelehnte Vocals aus, "Mother Earth" ist hart und modern und bei "Feel Like Bob Marley" spar ich mir mal die Kommentare! Wir haben ihr also ein gleichzeitig den alten Zeiten Tribut zollendes und gleichzeitig total modern rockendes Album einer sehr vielversprechenden Combo vor uns, die es sowohl Freunden des klassischen Rocks als auch Freunden der moderneren Auswüchsen desselben recht machen dürfte!
Mittlerweile schon fast wieder in Vergessenheit geraten: Die norwegische band TROLL. Vor 7 Jahren als Projekt von Nagash/Lex Icon (DIMMU BORGIR, THE KOVENANT) gegründet, "96 und "97 je eine CD und dann 4 Jahre Pause... Jetzt gibt es die neue von TROLL. Zusammen mit Hellhammer (Drums) von MAYHEM und THE KOVENANT, Psy Koma von THE KOVENANT sowie S.M. Twice an den Vocals haben sie ein Band am Start, die ihre Musik als Psycho Metal bezeichnen. Ich würde es mal so beschreiben: Eine Art Black Metal, der in die Ecke von THE KOVENANT geht, jedoch mehr rohere Black Metal Elemente und keine Elektronik aufweist, jedoch klingen Gitarren und Drums ähnlich, aber bei dem Line Up (Bei TROLL spielt fast komplett THE KOVENANT!). Sehr rhythmisch und z.T. auch noch tanzbar("Colony X-11: Inflict Mythical Mayhem"), dann wieder sehr roh und brutal ("My Glance Into The Narrow Room"). Durch die Vocals, die der Sänger sowohl in krankhafter Manson Manier als auch als derbstes Black Gekreische an den Mann bringt wirkt die Musik total wirr, verstörend und verückt. Auf jeden Fall ein interessantes Werk, der Sänger ist gewöhnungsbedürftig, der Rest geht gut ab und knallt ordentlich. Nahgash´s Erfahrung im Bereich Songwriting zeigt sich auch bei TROLL, egal ob langsame, schnelle oder tanzbare Tracks, jeder ist unverwechselbar und einzigartig - aber eben ziemlich durchgeknallt!
Wer kennt sie nicht, die drei Jungs um Rockröhre Sandra, die vor nicht all zu langer Zeit das Open Your Eyes-Fieber auf die Menschheit losgelassen haben? Nun haben sie eine neue Waffe für alle die, die mittlerweile gegen diese heimtückische Krankheit immun geworden sind, denn jetzt kommt "Don´t Give Me Names", mit denen sich die Göttinger noch einen weiteren Schritt nach vorne wagen. Obwohl die letzten Hitsingles "Don´t Toun Your Back On Me" und "Big In Japan" (der ist ja auf der "Crossing All Over Nr. 11" drauf) auf ihrer neusten Scheibe nicht enthalten sind, wird die Qualität keineswegs geringer, denn ihr bekommt auch so genug Knaller zu hören, die Eure Beine nicht mehr stillstehen lassen.
Booom!!! Was knallt einem denn da entgegen? Düstermetal aus Polen ist angesagt, AION und ihr Debut "Noia" (Wie einfallsreich!) wehren sich dagegen, in die Schublade mit der Aufschrift Gothic gesteckt zu werden. Und so probieren es AION damit, über einen einfachen Grundrhythmus Heavy Metal Gitarren zu legen, von Zeit zu Zeit ein paar Keyboards und Samples reinzumischen und das ganze tief, rau und angemessen klagend singend zu umrahmen. Zugegeben, das klingt alles nicht neu, und das ist es auch nicht. AION haben die Musik nicht neu erfunden, auch wenn man das nach den Ankündigungen gerne glauben würde: "It´s hard to make comparisons to this Polish band, because they manage to incorporate so many apparently different styles.´ Sie kombinieren einfach tanzbarere Rhythmen mit harten Gitarren, aber sind wir doch mal ehrlich: CREMATORY mischen schon seit jeher harte Riffs mit Gothicelementen, zusätzlich dazu Samples und Loops sind uns spätestens seit den neuen MOONSPELL oder SAMAEL-Scheiben bekannt, was ist hierdran jetzt neu? Die computerunterstützten Parts bilden jedoch bei AION die Ausnahme, der Schwerpunkt liegt auf den harten Gitarren und eingängigen Sounds. Und dann noch das mittlerweile schon fast obligatorische "O Fortuna" aus Orff´s "Carmina Burana"... Leute, das haben wir weiß Gott schon mal ansprechdender interpretiert gehört, Pech, dass THERION erst vor kurzem eine deutlich bessere Version an den Start gebracht haben. Da meine Erwartungen sehr hoch waren, schaffen es AION also nicht diese zu erfüllen, das Debut gehört aber durchaus noch zu den besseren Veröffentlichungen im Gothic Metal Bereich, obwohl der Band ein paar neue eigene Ideen mehr sicher gut zu Gesicht gestanden hätten!
Für die Elite der schwarzmetallischen Zunft ward es an der Zeit, ein Livealbum aufzunehmen. Nachdem das Video "Emperial Live Ceremony" schon länger erhältlich ist, folgt hier also die auf CD gebrannte Version des Livekonzerts im Londoner Astoria. Der Sound der CD ist über alle Zweifel erhaben, glasklar und trotzdem mit diesem gewissen Etwas einer Livescheibe, aber warum muss jeder Track ausgefadet und dann der nächste Song wieder eingefadet werden...? Dafür brauche ich keine Live-CD, denn die Stimmung wird so nicht richtig transportiert und muss sich bei jedem Song neu etablieren, was natürlich dem Gesamtwerk einiges an seiner Wucht nimmt. Nichtsdestotrotz ist diese lange überfällige CD ein Zeugnis, was eine der technisch besten Bands dieser Zeit live drauf hat. Bewährte EMPEROR Zutaten wie eine blitzsaubere Produktion, raue Songs und abwechslungsreiche Musik machen diese CD dennoch gerade für EMPEROR Neulinge interessant, aus allen Phasen des Schaffens sind Tracks vertreten und bieten einen guten Querschnitt. Multimedial haben die Jungs dann noch ein Video von "I Am The Black Wizards" draufgepackt, nicht spektakulär, aber immerhin... EMPEROR Fans sollten sich trotzdem lieber das komplette Video zulegen!
"Black Metal boomt mehr denn je, und was liegt da näher, als seinen Vorbildern Anerkennung zu zollen und eine Mini CD mit Covern seiner größten Idole rauszubringen? So geschehen auch beim neuesten Werk der Black Metaller DARK FUNERAL, eine willkommene Möglichkeit die Zeit bis zum nächsten Album zu überbrücken. Vier Coversongs, ein Song des kommenden Albums und ein Video desselben Lieds als Mpeg auf der CD, klingt doch ganz gut, oder? Für eine neue Version haben die Jungs "The Trial" des Großmeisters King Diamond ausgewählt. Klar, dass die Brillianz der Vorbilds nicht erreicht wird, aber durchaus ansprechend interpretiert. Bei ""Dead Skin Mask"" von SLAYER fehlt mir ein bißchen der Kick des Originals, obwohl bei objektiver Betrachtung das Stück doch ordentlich grooved, aber eben anders als SLAYER. Die Knüppelmetaller SODOM sind mit "Remember The Fallen" ebenso wie MAYHEM mit "Pagan Fears" vetreten. Gerade der letzte Song hat mich interessiert, ist die ursprüngliche Brutalität einer Band wie MAYHEM doch sicherlich nicht so einfach auf einer Silberscheibe einzufangen. Klappt dann aber doch ganz gut. Die Lieder halten sich recht eng an die Originale, bis auf den Gesang versteht sich. Was bei solchen CD´s immer fehlt ist eben die Atmosphäre und die Ausdrucksstärke der Originale, die auch von DARK FUNERAL mehr schlecht als recht rübergebracht wird, denn was ist schon King Diamnond mit Black Metal Vocals? Ungefähr so wie eine Tomate mit Zitronengeschmack. Da es jedoch nicht erklärtes Ziel von DARK FUNERAL war, die Lieder zu kopieren, sondern nur deren Einfluß auf ihre Musik zu zeigen, geht die CD nicht zuletzt wegen des vielversprechenden eigenen Songs "An Appretiance Of Satan" völlig in Ordnung und verdient es auf jeden Fall, einmal gehört zu werden!"
Die Diskussion, ob es sich bei PRIMORDIAL um Black, Dark oder sonstigen Metal handelt, gab es schon beim letzten Album, also lassen wir das hier sein. Es handelt sich eben einfach um unglaublich ausdrucksstarken, melancholischen und meist recht düsteren und langsamen Metal. Der auf "A Journey´s End" begonnene Weg, setzt sich auf "Spirit The Earth A Flame" fort und wird weiterentwickelt. Das Markenzeichen, die nicht enden wollenden Gitarrenriffs, findet sich hier ebenso wie die genial strukturierten Kompositionen und das technisch perfekte Zusammenspiel der Band. Vokalist Alan N. Averill überzeugt mit seiner flexiblen Stimme, die sowohl in den getragenen Parts als auch in den schwarzmetallenen Passagen voll zur Geltung kommt, eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Die meisten Lieder sind aus einem langen Intro, in das nach und nach die Gitarren und der Bass eingebaut wird, aufgebaut und schaffen so eine Atmosphäre, die einen entführt und der man sich kaum entziehen kann. Kann sein, dass manche Leute genau diese langen Anläufe bis zum Kern des Liedes kritisieren werden, meiner Ansicht nach ist es aber genau das, was die Lieder so einzigartig macht. Dieses Album müsste für alle anspruchsvollen Düstermetaller, die ohne kreischenden Sänger und Keyboards auskommen können sehr interessant sein. Reinhören ist Pflicht!!!!
EMPEROR, THOU SHALT SUFFER und SOURCE OF TIDE haben ihre neuen Alben gerade veröffentlicht, da muss natürlich auch ein Werk von PECCATUM folgen. Immerhin sind mit Lord PZ und Ishan zwei der drei Mitglieder von PECCATUM auch in den anfänglich genannten Bands vertreten. Verstärkt werden die zwei noch durch Ihriel, die nötige Frauenquote? Spaß bei Seite, wer PECCATUM kennt, weiß, dass einen eine auf den ersten Blick verwirrende Mischung aus vielen Metal Spielarten, Operngesang, Folkelementen und einer ganz eigenen Richtung erwartet. Ohne sich irgendwelchen Schranken zu unterwerfen, spielen sie weiterhin ihren komplexen Stil, ohne Hemmungen mischen sie in einem Lied Black Metal, Geigen und Opernpassagen, dominante weibliche Vocals treffen auf männliche Stimmen jeder Art. Man muss eine gehörige Portion Toleranz mitbringen, um sich in die Musik hineinzuversetzen, wer dies aber tut, der hat mit "Oh, My Regrets" ein gute CD gefunden. Wehrmutstropfen ist die sehr kurze Spieldauer, zumal diese Scheibe den Laden als EP erreichen wird und somit eine Stange Geld aus euren Geldbeuteln verschlingen wird!