Viele Alben, die von Männlein und Weiblein eingesungen werden laufen zu oft nach Schema F ab. Männlein grunzt seine Parts zu Death Metal Geschraddel ab und Weiblein säuselt zu Gothic Klängen das Gegenstück dazu runter. Garniert wird das ganze mit einem Cover einer halbnackten Tussi und schon ist die nächste CD fertig. Das ist bei den Holländern ORPHANAGE anders. Sicherlich ist der Mann auch hier für die Grunts und die Frau für die zarteren Klänge. Allerdings geht das hier wesentlich harmonischer ab. Man hat den Eindruck, daß das bloß die andere Seite ein- und derselbe Münze ist. Musikalisch wird viel mehr Wert auf Groove als auf Schnelligkeit gelegt, was zur Folge hat, daß die Riffs tonnenschwer rüberkommen. Uptemposongs sind daher auch eher spärlich gesät und man hält sich viel mehr im Midtempobereich auf. Bei manchen Liedern wird man förmlich von einem Panzer überrollt. Erinnerungen an die Landsleute von ORPHANAGE, GOREFEST werden alsbald deutlich. Ein absoluter Brecher ist auf jeden Fall der Opener "Grip", der von den bereits erwähnten tonnenschweren Riffs dominiert wird oder "Kick", der wie im Text erwähnt richtig kickt. Insgesamt ein Album, welches sehr abwechslungsreich ist und sicherlich seine Freunde, nicht nur bei GOREFEST oder THEATRE OF TRAGEDY Fans, finden wird.
Wer kennt diesen Horrorfilm nicht? Für alle, denen er noch nicht gruselig oder atmosphärisch genug war, bietet sich jetzt mit diesem Soundtrack die Chance, dies zu ändern. Atmosphärisch dichte Klänge werden dazu beitragen, eine düstere Stimmung zu schaffen und kommt dabei ohne kitschige Effekte und langweilige Plattitüden aus. Viel zu erzählen gibt´s über die CD nicht, für Freaks aber genau das richtige, um den Abend so richtig schaurig zu machen!
Ich habe wie so oft eine gespaltene Meinung zu einer CD... Auf der einen Seite, ist die Mucke, die Marcus E. Norman (Ancient Wisdom/Bewitched), Andreas Hedlund (Vintersorg/Otyg) und Morgan Hansson (Naglfar) echt wunderschön. Mit Anleihen an alte Gothic Rock Zeiten, mit tollen Melodien, mit cleanem und gutem Gesang lässt einen die CD in Träume sinken. Doch was auf der einen Seite so toll klingt, ist auf der anderen Seite eben doch zu flach. Natürlich kann man bei diesen Keyboardmelodien träumen und sich ganz in die seichten Gitarrenriffs reindenken. Doch als Schlagzeuger musste leider Kollege Computer herhalten und der ganze Sound wirkt ziemlich steril und weißt bei genauer Betrachtung nur wenig Tiefe auf. So einfach gestrickt ist selten ein Album, simpelste Harmonien aus dem Lehrbuch für angehende Komponisten oder so... Genau diese Sache wird dazu führen, dass man sich entscheiden muss, ob einem diese Sache zu einfach und lieblos klingt oder ob man sich eben ganz der Harmonie der Songs hingibt... ich tendiere zu ersterem, obwohl ich zugegebenermaßen manchmal auch fast einem Traum verfallen wäre. Grade "The Watcher" passt voll in diese Simpel-Schiene, hört euch den Beat im Chorus an, und ihr wisst was ich meine... hätte auch vom Anton aus Tirol sein können. Und dann zieht euch "Teloah" rein und genießt den genialen Gesang! Ach, ich weiß auch nicht, mir fällt es schwer, zu einem Resultat zu finden. Schlecht ist die CD sicher nicht, aber ganz ohne Flecken auf der Weste kommt sie mir halt auch nicht weg!
Ach ja, das waren noch Zeiten, als man noch jung war und Bands wie "Fields of the Nephilim" oder "Sisters of Mercy" so angesagt waren, dass man sie an keinem Abend in einem vernünftigen Club missen durfte. Genau an diese Zeit erinnert mich "First Dust", das Mini-Debut-Album von "Beyond the Wall of Sleep", denn sie beweisen, dass die guten alten Zeiten des Gothic-Rocks doch wohl noch nicht vorbei sind. Denn "First Dust" ist ein Album, das wirklich noch mit Gothic-Rock bezeichnet werden kann, im Gegensatz zu dem meisten Käse, der mittlerweile auf den Markt geschmissen wird und der sich dann ebenfalls in diese Kategorie unverdienterweise einschreiben will. Wer jetzt denkt, dass doch auch noch ziemlich gute Sachen auf den Markt kommen, der mag mich jetzt für altmodisch erklären, aber Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kamen doch trotz allem die besten Scheiben auf den Markt, vor allem in diesem Musikbereicht. Damit will ich nicht behaupten, dass es jetzt nur noch Mist gibt, der in dieser Sparte veröffentlicht wird, aber ich hänge nun mal sehr an alten Erinnerungen. Wer also auch noch gerne an alte Zeiten des Gothics zurückdenkt, oder sich einmal davon überzeugen will, was denn damals so für Msuik angesagt war, der sollte schnell den nächsten Plattenladen aufsuchen und "First Dust" von "Beyond the Wall of Sleep" kaufen und in Erinnerungen schwelgen. Doch leider wird er dann feststellen müssen, das dieses Album mit seiner Spieldauer von nur gerade mal 26 Minuten viel zu kurz ist.
Nach den letzten zwei supererfolgreichen Alben Vain Glory Opera und Theater of Salvation haben sich die Jungs von EDGUY einen sehr sehr guten Namen in der Internationalen Melodic Metal Division sichern können, was sie u.a. auch durch zahlreiche Auftritte im Vorprogramm von Gamma Ray oder auf großen Festivals wie dem Wacken Open Air geschafft haben. Nun sind unsere Witzereisser um Tobi Sammet mit einem neuen altem Album wieder am Start, denn sie haben ihr 1995 er Debüt "The Savage Poetry" neu aufgenommen, welches man eigentlich nirgends wo zu kaufen bekam . Edguy selbst legen wert darauf, daß dies nicht nur eine stink normale Re-release Scheibe ist, sondern das dahinter eine Menge Arbeit steckt. Immerhin waren Edguy die letzten 6 Monate nur im Proberaum und im Studio, um am gesamten Album herumzuschleifen. Was das Zeug hält. Es wurde moderne Edguy typische Elemente mit dem damaligen Zeug kombiniert, oder verbessert. Die Songtexte wurden teilweise umgeschrieben usw. Trotzdem ging dabei eines nicht verloren: der typische Edguy Stil, den man schon beim Opener ´ "Hallowe"" von Anfang an knallhart um die Ohren bekommt. Es würde jetzt nichts bringen, hier jeden Song einzeln aufzuführen, da eh die ganze Scheibe absolut nach Edguy klingt. Mit "Sands of time" und "Roses to no one"" sind auch wieder zwei wunderschöne Balladen dabei. Besonders herausheben kann ich vielleicht noch den 10 Minutentrack "Eyes of the tyrant" der durch seine abwechslungsreiche Art schon fast an in meinen Augen den besten Edguy Song überhaupt "Theater of Salvation" heran kommt. Die auf 10.000 Stück limitierte Special Edition erhaltet ihr zusammen mit der Originalaufnahme von 1995 laut Plattenfirma OHNE Aufpreis. Also schaut, dass euch der Media Markt nicht bescheisst ( wollten sie bei mir schon öfters - Anm. d. Verf.)
Wo soll ich denn anfangen... eigtenlich müsste ich mich zuerst mal als nicht Sadomasochisten outen und deshalb gehöre ich wohl auch nicht zur Zielgruppe der beiden Mannen Siegfried Stern und Dirk Donner, die mit ihrer Band DOMINUS OF STEEL in dieses Genre gehören. Doomiger Rock bis Metal, mit Elektronik verfeinert... doch die Musik steht glaube ich nicht im Vordergrund, wenn man diese Band hört... aber trotzdem ein bisschen was über selbige. Der Sänger rumort in recht normaler Lage, Gitarren grummeln im Hintergrund, Elektronik donnert und Erotik knistert, das reicht eigentlich um die Grundstimmung einzufangen. Während die ersten paar Tracks noch recht gut ins Ohr gehen und auch ordentlich treiben, wird die CD gegen Ende recht schwierig zu hören und ziemlich experimentell, was die Erotik, die den ersten Liedern anhaftet irgendwie zerstört. Recht interessant finde ich auch noch das Cover von Leonard Cohen´s "Suzanne", das ziemlich düster und entstellt die schwarze Seele des Sängers offenbart... Auf jeden Fall nicht ganz alltägliche Band, die jedoch wenn man nicht nebenbei Sex hat und dabei ausgepeitscht wird auch schnell langweilig wird.
Eines der Urgesteine des Death Metal meldet sich nach dreijähriger Abstinenz wieder zurück! Seit über 10 jahren und mit insgesamt jetzt 6 Alben und einer Liveplatte haben die 4 Amerikaner aus Florida einige Bands beeinflusst, doch der Zahn der Zeit ist auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen. Wie gewohnt wird weiter mit fetten Riffs und tief gegrowlten Vocals geknüppelt, das ganze geht jedoch etwas gemächlicher von statten und es klingt alles sehr gereift und ausgesprochen professionell! Gnadenlos druckvoller Sound und die Musik, die im Prinzip nichts neues bietet außer des etwas reiferen Stils... die Markenzeichen von DEICIDE gelten noch immer! Mit Songs wie "Bible Basher" oder "Apocalyptic Fear" zeigen sie auch, dass sie nix von ihrer gotteslästerigen Art verloren haben, ganz im Gegenteil, sogar der Titel des Albums macht auf diesen Umstand aufmerksam... Wer also auf diesen gnadenlosen Death Metal steht, der zwar immer wieder von melodischen Gitarren aufgelockert wird, im Grunde aber von donnernden Riffs und düsteren Vocals beherrscht wird, kann - wie immer bei DEICIDE - zugreifen!
Das ziemlich junge Label Well Of Urd hat sich ja ganz dem Folk verschrieben und mit HAGALAZ RUNEDANCE eine ebenfalls noch recht unbekannte Band an Land gezogen. Die Sängerin Andrea Haugen hat sich ganz der Mystik nordeuropäischer Völker verschrieben und versucht sie mit dieser Band auch musikalisch zu fassen. Ihr Handwerkszeug sind auf der einen Seite authentische Instrumente des nördlichen Kulturkreises, also Drehleier, Dudelsack oder Flöte kombiniert mit monotonen, dumpfen Rhytmen. Die Vocals klingen klagend, bilden eine zusätzliche Ebene, die die Instrumente unterstützen - die Texte stehen im Hintergrund und sind unverständlich, weil verschwommen und unklar, der Gesang ist eine Melodie, eine hypnotisierende Sphäre, teilweise zweistimmig ("The Dawning") - und somit verschwimmen nach einiger Zeit des Hörens die Instrumente und der Gesang zu einer einzigen Kollage an Geräuschen und spätestens wenn dieser Punkt erreicht ist, verfällt man in tiefe Träumerei... die monotonen, an Buschtrommeln erinnernde Rhythmusinstrumente unterstützen diesen Vorgang! Die magieverrückte Andrea Haugen hat mit "Volven" zwar ein sehr interessantes Album abgeliefert, dürfet aber wohl nur einen kleinen Zuhörerkreis ansprechen, denn die CD bietet Ambient der Art alá DEAD CAN DANCE und ist somit zum Nebenbeihören ungeeignet...
"Wer kennt sie nicht: LOVE LIKE BLOOD. Seit über 10 Jahren erfreuen sie die Ohren jedes Gothic Rockers/Metallers und wohl jeder, der sich dieser Musik widmet, wird die ein oder andere Scheibe der Deutschen im Schrank stehen haben. Während sie in den letzten Jahren in die metallischeren Gefilde abgerutscht sind (soll keine Wertung, sondern nur eine Feststellung sein), so haben sie mit "Enslaved+Condemned" wieder eine CD im Stil ihrer älteren Platten veröfentlicht. Glasklarer Sound, enorm druckvoll und dennoch differenziert, fällt sofort auf, wenn die CD aus den Boxen kommt. Harte Gitarren und treibende Drums gehören neben der tiefen und düsteren Stimme von Y. Eysel einfach dazu und machen die Musik von LOVE LIKE BLOOD aus. Außer den Eysel Brüder besteht das Line-Up wie schon auf der vorangegangenen Tour aus Sessionmusiker, die ihr Handwerk mehr als nur verstehen, sie spielen als Band einfach perfekt zusammen und kreieren ein düster-melancholisches Klangbild, das ihres Gleichen sucht! Die Tracks decken durch eine unglaublich durchdachtes Songwriting alle Bereiche des dunklen Metals ab, von doomigem Rock ("Slow Motion""") über epischen Gothic Metal ("Love Kills") bis zum groovigem Gothic Rock ("Bleeding"). Auch die Coverversion von des Neneh Cherry/Youssou N´Dour Hits´7 Seconds" ist besser als das Original und macht die Überlegenheit und das musikalische Können der Band deutlich. Absolut gelungene Scheibe! Anders Bands, die planen, in der nächsten Zeit etwas aus diesem Genre zu veröffentlichen, sollten ihre Messlatte hoch legen, damit sie LOVE LIKE BLOOD erreichen! "
Es soll ja Leute geben, die auf Death Metal stehen, über den man lachen kann. Und was die ostdeutsche Combo mit "Living Burial" abgeliefert hat, ist genau an diese Leute gerichtet! Textlich haben sich die Jungs eigentlich nur völligen Bullshit einfallen lassen auf den man nix geben sollte, Nonsens bis zum Erbrechen. Die Riffs bieten nichts Neues, die Gitarren klingen nach richtig altem Proberaumsound, passen jedoch zum Gesamtbild - denn mal ehrlich, die Band ist Underground, wer will da druckvolle Gitarren? Der Rhythmus der Songs ist genau auf eine besoffene Hörerschaft abgestimmt, die bangen muss, weil sie zum denken nicht mehr fähig ist... klingt hart, aber die Lieder sind einfach nur einfach, primitiv und vermitteln harte, aber gute Laune! Wer deathigen Thrashmetal braucht, damit seine Party ins Laufen kommt, der stellt einfach noch ein bisschen Bier dazu und legt MANOS ein... aber ob´s für mehr reicht wage ich zu bezweifeln!