Einem gewissen Charles Rehill muss es langweilig gewesen sein. Er muss irgendwo in Amerika angeödet von der Welt rumgehangen und beschlossen haben: Ich will auch Musik machen, es haben schon so viele vor mir ohne große Ideen Musik gemacht, das kann ich auch. Gesagt, getan, es setzt sich also dieser Charles Rehill hin, gibt seiner Ein-Mann-Combo den Namen LOST SIGNAL und fängt an melodischen EBM zu machen. Und bei den ersten Lieder muss er zwischendurch eingeschlafen sein und hat wohl vergessen den Beat zu ändern, denn bis der geneigte Hörer hier größere Veränderungen wahrnimmt, dauert es eine Weile, denn bis auf leichte Änderungen im Tempo und/oder Tonhöhe erkenn ich bis zum sechsten Lied keine große Kreativität seitens Herr Rehill. „Maatya“ wird dann zum ersten Mal etwas anders, ziemlich getragen und nachdenklich, aber nicht mein Fall. Und für seine Verhältnisse zündet er mit „“Regret“ wohl ein halbes Feuerwerk, die Beats werden stampfiger, der Song ist anders strukturiert als die vorigen, doch der Gesang ist immer noch in der selben cleanen männlichen Tonlage gehalten wie auf allen der ersten sieben Tracks. Bei „Overcome“ hat er den Distortion Knopf gedrückt und somit klingt es zumindest bei oberflächlicher Betrachtung anders. „Torment“ ist rhythmisch deutlich flotter gehalten, die Keyboards verkünsteln sich jedoch immer noch nicht, ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand das interessant finden kann. Sehr geehrter Herr Rehill, auf dass Dein Signal verstummen möge. Die ganz rar gesähten Ansätze von guten Songs gehen unter im stupiden Songaufbau und monoton öden Vocals und Keyboards. Wer auf melodischen EBM beeinflussten Electro steht, wem ein paar gute Songs pro CD ausreichen, der kann bei LOST SIGNAL seine wohlverdienten Kröten lassen. Ideen und kreatives Potential besitzt diese CD vielleicht um eine Maxi zu füllen.
ARTROSIS, Speerspitze der polnischen Gothic Metal Szene, veröffentlichen gleichzeitig zu ihrem Rerelease „In Nomine Noctis“ auch ihr „richtiges“ neues Studioalbum „Fetish“. Die Zutaten haben sich jedoch nicht sehr verändert, der recht sterile Klang, provoziert durch die computerisierten Drums und die monoton simplen Gitarren, ist auch auf „Fetish“ zu finden. Doch irgendwie fehlt mir im Vergleich zu „In Nomine Noctis“ der letzte Kick, gleich der Opener und Titelsong „Fetish“ will wegen seines lahmen Tempos nicht ganz gefallen, obgleich die Melodie im Ohr bleibt, doch Sängerin Medeah singt zu routiniert und raubt dem Song einiges von seiner Ausdruckskraft. Der Gesang kann mich auch im Verlauf der CD nicht wirklich überzeugen, ein bisschen mehr Emotionen hätten da Wunder gewirkt. Das keyboardorientierte und dominierte „Samuel“ (nein, nicht Samael) ist Effekthascherei pur und doch gar nicht mal so schlecht, die Keyboardsounds sind zwar allesamt nicht neu, die Drums sehr vorhersehbar, der Gesamteindruck des Songs ist aber dennoch positiv, Klischee Gothic at ist best sozusagen. „Obstatni Raz“ ist zusammen mit seinem Intro „Cosmo“ nicht wie der größte Teil mit englischen Vocals versehen sondern glänzt mit polnischem Text und symbolisiert tanzbarsten Gothic Metal , bester Song der CD. Und dann folgen völlig unmotiviert 10min Nichts. Einfach eine Pause, gar nichts, null, nix. Was soll das? Das versaut mir jedes Mal völlig die Laune beim Hören dieser CD, also vorher mal testen ob die Verkaufsversion das selbe Manko beim 9. Track aufweist. „Fetish“ bietet wenig Neues, ist leicht konsumierbarer keyboardiger Gothic Metal mit Frauengesang.
Es ist soweit - was bereits lange Angekündigt wurde ist nun geschehen - Crematory stehen vor ihrer Auflösung und um sich noch mal bei den Fans für 10 Jahre zu bedanken gibt es mit "Remind" eine Special Fan Edition. CD 1 ist eine Live CD die während der letzten Believe Tour mitgeschnitten wurde. Der Sound ist sehr klar, die Vocals kommen deutlich rüber. Auf CD 2 finden sich Specials wie z.B. die Maxi Fassung von "Fly" oder auch die deutsche Version ihres wohl bekanntesten Songs "Tears Of Time". Extra für die Fans wurde dann noch das erste Demo der Band remastered und die 4 Songs mit auf die zweite CD gepackt. Zu alle dem gibt es noch zwei unveröffentlichte Songs. Für Fans ein Muss!.
Power Metal – genau so würde ich die Musik der deutschen Band Storm Hammer bezeichnen. Mit ihren zweiten Werken wollen sie also nun ihre Anfänge vom „Fireball“ Album perfektionieren. Die meisten Songs sind jedoch ziemlich einfach gestrickt: ein paar schnelle und harte Riffings, dazu ne Portion Double Bass Drums. Eben das was Power Metal ausmacht. Dem entsprechen als Songs wie der schneller Opener „Sinner´s Soul“ oder „A Dragon`s Tear“. Doch gerade dieser Song weiss noch durch einen geilen Chorus zu überzeugen. Die Vocals vonTommi Lion sind kräftig und driften nur vereinzelt in dieses, wie es manche nennen mögen, „Eunuchengesinge“ ab. Sehr eingängig sind auch die Melodien der Songs. Im großen und ganzen zwar ein recht interessantes Album aber es fehlt irgendwie der Kick.... das neue Eben. Fans aus dem melodischen Power Metal Bereich dürfen aber ohne Bedenken zugreifen.
Eins vorweg: “Sex, Money, Rock ´n`Roll” rockt und das auch noch ohne Ende. Mit ihrem granatenstarkem Mix aus allem was der Hard Rock und Metal so hergibt haben sie ein absolut geiles Debütalbum hingelegt. Los geht es mit dem Kracher „Sex, Money, Rock ´n`Roll“ der schon ziemlich heavy klingt doch dann geht’s mit „F**king` Grown Up“ richtig brachial zur Sache: schnelle, dreckige Riffs und hammerharte Drums gibt’s hier um die Ohren. Und schon kommt wieder ein Stilbruch denn mit „See You When I See You“ wird’s auf einmal richtig balladesk und die vorher noch aggressive Stimme von Andy Brinks (Ex Sodom, guitar) klingt plötzlich weich und harmoniebeladen. Doch der Hammer kommt erst jetzt: eine Heavy Metal Version von „Daddy Cool“ fett kann man da nur sagen. Irgendwo in den 80ern sind dann Songs wie „You´re My Baby“ oder „All I Really Need“ hängen geblieben. Dieses Album lässt absolut keine Wünsche offen: seien es nun die Anhänger von Motörhead, Twisted Sister, Poisen oder meinetwegen auch irgendeiner Punk Band hier wird für jeden etwas geboten. Hammergeiles Teil das.....
Ein Keyboard...! Ein Keyboard bei ENTOMBED... nach dem letzten, doch recht punkig, rock´n rolligen Album „Uprising“ sind die Ohren sensibilisiert für alles abseits von Schrammelgitarren, und wohl genau in dem Wissen setzen ENTOMBED sicher nicht ohne ein Lächeln auf den Lippen ein düsterkitschiges Keyboard in ihrem ersten Song „Chief Rebel Angel“ ein. Aber keine Angst, ENTOMBED sind nicht auf die HIM Schiene aufgesprungen, sie haben sich im Verlauf der CD vielmehr wieder ihren alten Fans gewidmet, die hier gerne mitlächeln dürfen. Die Hörer, die mit „Uprising“ nicht ganz warm geworden sind, werden bei „Morning Star“ entzückt auf einem Bein durchs Zimmer hüpfen. Mit „I For An Eye“ (Welch Wortspiel) klingen sie mit fetten Gitarren wieder ganz wie früher, der Anfang des Liedes kommt mir sogar etwas zu bekannt vor als das es Zufall sein könnte, aber vielleicht habe ich mir „Morning Star“ einfach ein paar Mal zu oft zu Gemüte geführt. „Bringer Of Light“ wird noch flotter, noch aggressiver und kommt bei nur knapp zweieinhalb Minuten langen „Ensembles Of The Restless“ zum ersten wilden Höhepunkt. „Out Of heaven“ ist mit seinem fetten Groove und dem mitreißendem Rhythmus mein Lieblingslied auf „Morning Star“ geworden. Verdammt cooler Song! Bei „Fractures“ könnte man ja fast das Tanzbein schwingen, ein sehr lockeres Lied, ENTOMBED schlagen mit dieser CD allen Zweiflern ins Gesicht. Die Produktion ist deutlich besser als auf „Uprising“ gelungen, die ganze CD wirkt sehr druckvoll und kickt wirklich. Und an ein paar Stellen lassen sie auch ordentlich durchblitzen dass ihnen SLAYER nicht ganz unbekannt sind, ihr merkt dann schon welche Songs ich meine. Na endlich sind sie wieder da, unbedingt antesten!
Yes – hier ist der Titel eindeutig Programm, denn was die eidgenössische Band SHAKRA auf „POWER RIDE“ abgeliefert haben läßt einen einfach nicht ruhig bleiben. Egal ob beim Auto fahren oder „nur“ zu Hause die Hände und Füße wippen bei diesem kernigen Sound einfach automatisch mit - es geht musikalisch rockmäßig sofort nach dem „Sägeintro“ mit Opener „ Why don’t you call me“ voll ab. Bis zum vorletzten Track des Albums wird Gas gegeben dann erst wird der Höherer mit einer sanften Ballade „Take my Hand“ wieder auf etwas ruhigeren Puls gebracht. SHAKRA (der Name ist abgeleitet aus der chinesischen Lehre von den 7 verschiedenen Energiezentren des Menschen, eines davon heißt Shakra) gibt es schon seit 1996 und mit diesem jetzt dritten (offiziellen) Album ist es gelungen, die schmerzliche Lücke (auch wenn Band das wahrscheinlich mittlerweile nicht mehr hören kann!) die von den leider erlahmten GOTTHARD zurückgelassen wurde, eindrucksvoll zu schließen. Auf „Power Ride sind SHAKRA ihrem bisherigen Stil treu geblieben und setzten in etwa da an, wo die erwähnten Landsmänner nach deren dritten Album einfach aufgehört hatten: Schnörkelloser Heavy Hardrock mit viel Dampf, guten Refrains und einem tollen Hammerschlagzeugsound, der dem ganzen noch die Krone aufsetzt. Weiterhin gibt es unüberhörbare Gemeinsamkeiten zu den Ingoldstädtern BONFIRE, denn die stimmliche Ähnlichkeiten zwischen C. Lessmann und SHAKRA Sänger Pete Wiedmer sind offensichtlich („Out in the Rain“), wobei aber der Schweizer eine doch etwas raueres Organ besitzt. SHAKRA ledern hier wirklich ab, was das Zeug hält und bieten gitarrenmäßig riffbetonten Hardrock a la Krokus meets ACDC (Bsp. u.a. das Riff bei „Too close“). Zeit zum Luft holen bleibt einem dabei nicht viel Zeit. Als weitere Anspieltipps müssen noch „She’s my Pride“ und „In your Eyes“ erwähnt werden. Live werden die Jungs mit „Power Ride“ sicher ganz gehörig abräumen auf diese Tour darf man sich jetzt schon freuen. Wollte zuerst das Ding nicht als Tipp deklarieren (da die musikalische Idee nicht wirklich innovativ ist .. aber wer ist das heute schon?) deshalb sag‘ ich sch ... drauf - SHAKRA haben mich mit ihrer Power dann doch einfach irgendwie mitgerissen und überzeugt – Let‘ s get rocked!
Ich hatte bisher noch nie das Vergnügen aber Mr. CARL DIXON scheint vor allem in seinem Heimatland Kanada aber auch bei uns in einschlägigen Kreisen durchaus eine bekanntes "Rockgesicht" zu sein. Das Multitalent (Gitarre, Schlagzeug, Klavier, Percussion & Gesang) hat bereits in jungen Jahren fleißig geübt und war dann ab 1982 mit seiner damaligen Band CONEY HATCH recht gut im AOR Geschäft tätig. Eine weltweite Top-Ten Single "Hey Operator" sowie einige ausgedehnte Tourneen im Vorprogramm von u.a. JUDAS PRIEST ("Screaming for Vengeance") und IRON MAIDON ("Piece of Mind") folgten anschließend. DIXON brachte dann bereits 1992 seine erste selbst produzierte Solo CD "One" heraus. Für sein aktuelles Projekt "Into the Future" konnte er wiederum einige bekannte Musiker wie Brian Greenway (Aprilwine), Tim Harrington (Lee Aaron/Aldo Nova) oder Pat Kilbride (Ian Hunter) für eine musikalischen Zusammenarbeit gewinnen. Laut Info heißt die uns hier dargebotene Stilrichtung Melodic-Rock, wobei ich eher zu der, zugegeben nur etwas groberen Schublade; irgendwo zwischen John Mellencamp und Tom Petty, greifen möchte. Der entscheidende kleine Unterschied zu den beiden eben genannten: C. DIXON ist leider nicht so ein guter Songschreiber zumindestens was diese CD betrifft. Kein Zweifel, musikalisch hat’s der gute Junge sicher voll drauf und auch die Produktion klingt hervorragend aber an den Songs happert es einfach ein bischen. Auch das Vorhandensein von gleich 3 Coversongs "Little bit of Love" (FREE), "Lonely You" (BADFINGER) und "River" (ROIBIN TROWER) macht das Album insgesamt nicht viel besser, denn die ausgewählten Tracks waren schon im Original nicht so ausergewöhnlich und haben durch die Neuinterpretation auch nicht dazu gewonnen. Wirklich schlecht ist auf "Into the Future" kein einziger Song, denn Dixon hat ein sehr gutes Organ (erinnert manchmal ein bischen an Lou Gramm/FOREIGNER) zu bieten, es wird durchaus solide gerockt aber der entscheidende berühmte Funke will nicht so recht überspringen. Trotz guter Ansätze ("Back to where we started" oder "Rattled" sind ganz gut geworden) fehlen mir einfach die hängenbleibenden Hooks (mal von den Covers abgesehen), es wirkt alles ein wenig schleppend und ohne großen Biß. Das etwas melancholische Keyboard & Streicher Instrumental "Koln" wirkt fremd und paßt nicht zu dem Rest der Musik und der Gag mit dem letzten (nicht vorhanden) bezeichnenden Titel "Gone" hätte man sich ebenfalls sparen können. Fazit: Insgesamt gibt es momentan besseres Material als das hier von Mister DIXON hier präsentierte. Mir ist diese Rock’n Rollig blusige Mischung etwas zu fad - was livehaftig sicher ganz anders rüber kommt - auf CD wirkt‘s mir zu steril. Wer aber auf die Bruce Springsteen Schiene abfährt sollte schon mal reinhören.
Ein wahres Massaker verspricht der Albumtitel – und was anderes hab‘ ich von den Death-Metal-Experten auch nich erwartet. Nur: Es ist keins geworden. Vielleicht geht der Florida-Dampframme ein bisschen die Luft - sprich die Ideen - aus. Das sechste Audio-Werk lässt doch gehörig Tempo vermissen. An sich noch nicht schlimm, aber wenn sich der Sound derart mühselig aus den Boxen quält, nervt er eher, als dass er alles niederwalzt. Und dann Onkel Chris höchstpersönlich: Das Gegrunze erwartet Hörer von ihm so, wie er’s macht. Aber diese spitzen Schreie? Lässt einen richtiggehend zusammenfahren. Hört sich an wie ein Schwein, das um Gnade quiekt (zum Beispiel bei „Knife, Gun, Axe“). Wird doch wohl nich so schlimm bestellt sein um die Six-Feet-Under-Frontsau... Naja, und ob Ice T. die Barnes-Band als Hüter des toten Metalls aus der kreativen Sackgasse holt, sei mal auch dahingestellt. Was bleibt also vom Aushängeschild eines ganzen Genres? Oft gehörtes Gegrunze, druckloser Sound, langweilige Songs – zumindest auf eine Band wie Six Feet Under bezogen. Hätte ein Newcomer diese Scheibe rausgebracht, okay. Für den Trendsetter selbst aber is das dünne – daran ändert auch das angehängte, derbe Video „The Day the Dead walked“ nix.
True Carnage
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:11 plus ein Video-Track Länge:34:19 () Label: Vertrieb:
Oops, Criminal aus Chile! Komplett zusammengezimmert haben die vier Mann das neue Scheibchen namens Cancer im Andenstaat. Aber die Vorurteilsgeschwüre von wegen Exotenstatus geistern völlig zu Unrecht durch meinen Kopf. Was Ex-Pentragram-Master Anton Reisenegger da mitsamt Gefolge abgeliefert hat, ist aller Ehren wert. Die wahren Erben Sepulturas? Naja, der Vergleich muss ja fast kommen. Aber ich täte die Herren aus dem schmalen Ländle doch eher einsortieren irgendwo zwischen Slayer und Testament. Nur gelang den Kriminellen der Schritt in die Gegenwart wesentlich gebückter. Also klingt‘s zehnmal (dabei ein Instrumental und zwei Songs mit spanischen Texten) weder altbacken noch aufgesetzt. Und zur Belohnung erfreut sich der Käufer mit PC an fünf Bonus-Videos, die einen Eindruck von der Live-Power der Herren geben. Den einzigen Kritikpunkt liefert die doch sehr dünne Coverversion von Napalm Deaths Greed Killing. Dennoch: Ein akkurates Ding hat der Toni da durchgezogen. Oder an Titel zwei angelehnt: Force FETT!!!
Cancer
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:10 plus fünf Video-Tracks Länge:31:59 () Label: Vertrieb: