Die Geschichte der deutschen Formation reicht bis ins Jahre 1994 zurück. Nach drei Demo Tapes bzw. CD´s konnte sich die junge Band dann einen Plattendeal einhandeln und so kam es dann zum Debütalbum "Haunting Requiems" welche sofort positive Resonanzen zur Folge hatte. Kein Wunder, denn die Musik ist einfach geil - megafette Riffs, mal langsam mal schnell manchmal sogar noch viel schneller. Hierfür stehen Songs wie der Opener "Cold Fire". Das ganze natürlich noch in Verbindung mit vielen Melodien kling einfach fantastisch. Man kann die Band nicht direkt mit In Flames vergleichen, da es hier einfach stellenweise noch härter und kompromissloser zur Sache gehen und auf cleane Vocals wird bis auf ein paar Sekunden bei "Under Burning Skies" ganz verzichtet. Nackenmuskelkater ist hier vorprogrammiert und als kleines Schmankerl gibt es zum Abschluss noch ein krachendes Cover von Metallica´s "Master Of Puppets" - Yeahhh - das Album rockt! Kaufen!!!!
Lange drei Jahre haben die Fans gespannt auf das neue Album der Brasilianer von Angra warten müssen, gespannt was der neue Sänger Edu Falaschi so drauf hat, oder wie sich der Einstieg von Neu Drummer Aquiles Priester und Bassist Felipe Andreoli auf das Songwriting auswirkt. Mit dem Opener „Nova Era“ wird dann gleich mal die Richtung in die die Band nun geht angezeigt: melodischer Metal, etwa in der Stilrichtung von Rhapsody jedoch nicht mit diesen True Metal Songtexten. Auch der Gesang kling im Vergleich zu Andre Matos etwas kräftiger jedoch sehr hoch. Es ist vielleicht auch interessant zu wissen, dass Edu Mitanwärter auf die freie Stelle bei Iron Maiden war, nachdem damals Bruce Dickinson die Jungfrauen verlassen hatte. Das gesamt Album klingt recht verspielt mit vielen Gitarren Soli, Keyboardparts sprich es kling italienisch und das obwohl es von Brasilianern stammt und von Dennis Ward dem Pink Cream 69 Bassisten produziert wurden. Richtige Nackenbrecher fehlen auf „Rebirth“ auch wenn es bei manchen Songs doch mal ganz schön schnell zur Sache geht wobei jedoch fette groovende Riffs ausbleiben. „Acid Rain“ beginnt mit einem introartigen Chorpart und entwickelt sich dann insgesamt zu einer recht abwechslungsreichen Nummer bei dem sogar Fans von progressiven Klängen ihre Freude dran haben werden. Balladesk beginnt „Heroes of Sand“ wird dann zwischendurch zu einem richtig schonen Midtempo Opus und gehört definitiv mit zu den Highlights auf diesem Album. Hervorragend komponiert wurde auch der 8 minütige Track „Unholy Wars“ der stellenweise undefinierbar kling und im nächsten Augenblick zu einer speedigen Double Bass Nummer wird. Das Album ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, dafür ist es zu verspielt und undurchschaubar jedoch kann es nicht schaden, wenn jeder Fan des melodischen Metals mal die Scheibe durchlaufen lässt.
Schon das Debutalbum der Mannen aus Cleveland ließ 1999 die Herzen all jener höherschlagen, für die Namen wie ‚Mystic Force‘ oder ‚Oracle‘ mehr sind als „Die Die hab‘ ich schon mal in meinem CD-Shop gesehen“. Num folgt also der zweite Streich, und der ist nicht minder virtuos. Gleich zu Beginn wird Einem mit „Consequence“ ein Progressive/Power-Metal-Hammer um die Ohren gehauen, der sich gewaschen hat. Es folgen durchweg gute bis sehr gute, super strukturierte und bis aufs i-Tüpfelchen ausgefeilte Songs von denen Einzelne heruszuheben Schwachsinn wäre, weil sie alle auf durchweg hohem Niveau vorgetragen werden. Der einzige kleine Kritikpunkt ist, daß der absolute Überhammersong fehlt, aber da stehen Antithesis ja nicht alleine ( Siehe Symphony X !) Trotzdem gilt: KAUFEN !(Kai S.)
Die Ursprünge von Karkadan liegen irgendwo im düsteren Mittelalter so um 1997 als sich die Band erstmals formierte um sich erst einmal dem Black Metal zu verschreiben. Doch bald schon merkten die Jungs um Sänger Robby Beyer, dass ihnen noch mehr auf dem musikalischen Herzen lag, etwas eigenständiges nämlich und so wurde bis Ende 1999 das leider bisher einzigste Album fertig gestellt. Musikalisch decken die süddeutschen Dunkel Metaller eine ziemlich große Bandbreite ab was sich bei allen Songs bemerkbar macht. So geht es dann also los mit dem recht schnellen Opener und gleichzeitigem Titeltrack „Eternal Black Reflections“ los und mit den aggressiven kreischenden Vocals ist dieser Song ganz klar dem Black Metal Bereich zu zuordnen bei dem die Keys sehr stark in Erscheinung treten. Deutsch gesungen wird dann beim nächsten Song „Niederkniender Todeskampf“ welcher mit einem Gitarrensolo beginnt bis die schnellen und heavylastigen Riffings einsetzen. Der Gesang ist sehr düster und allgemein fehlt mir hier etwas die Atmosphäre. Bei „Sleepwalker“ sieht das schon wieder alles anders aus und der Song beginnt mit einem düsteren Keyboard Part der sich fast über die gesamte Länge des Liedes zieht. Auch die Gitarren setzen hier nicht alles auf Schnelligkeit und so wirkt der Song ziemlich mystisch. „Never Ending Love“ beginnt mit einem schnellen Power Metal Riffing und sofort setzten dann auch die aggressiven Vocals ein. Eine echt coole Kombination der beiden Stilrichtungen und dazu noch geile Melodien durch das Keyboard. Durch seine Abwechslungsvielfalt avanciert der Song meiner Meinung nach zu einem absoluten Highlight und ist eh mein Fave auf diesem Album. ( An dieser Stelle ist auf der Promo CD noch ein Song zu finden – „The Journey“ - der allerdings auf der normalen CD glaube ich nicht vertreten ist.) Allgemein betrachtet bietet „Eternal Black Reflection“ doch für jeden Metalhead etwas und auch durch die recht ordentliche Produktion kann ich das Teil nur empfehlen. Bestellen bei: Robby Beyer, Silcherstr. 20, 71576 Burgstetten.
Ska Punk ist jetzt nicht unbedingt die Musikrichtung die ich mir öfters freiwillig antun würde. Und noch dazu eine Band aus Japan, dem Land das für europäischen Geschmack wohl mehr Chaoten als musikalische Leckerbissen hervorbringt. KEMURI.. japanischer Ska Punk... hat eigentlich noch irgendwer Lust weiterzulesen? Vielleicht wenn ich euch sage dass man ihnen keinesfalls anhört aus dem fernöstliche (ex)Kaiserreich zu stammen? KEMURI machen ziemlich soliden Ska, Bläser die ab und an auch mal die Klappe halten können, recht coole Gitarren und kein nervender Gesang. Die Jungs experimentieren ein bisschen rum, schrauben am Tempo, tangieren ruhigere Parts um dann wieder punkig dreckig zur Sache zu gehen. Nur das reicht nicht um mich vom Ska zu überzeugen auch wenn „Emotivation“ sicherlich zum besseren gehört was mir aus diesem Genre bekannt ist, gute Laune und fetzige Mucke geben KEMURI auf jeden Fall zum Besten. Mehr fällt mir dazu leider nicht ein... hört in das MP3 rein und bildet euch eine eigene Meinung.
Da sind sie wieder, die beiden Brüder Harry und Vitali, der eine verantwortlich für alles was mit den Vocals zu tun hat, der andere für alles musikalische. Und wie es sich für eine zwei-Mann Band gehört gibt es massig Elektronik in ihrer Musik. Das Material klingt ausgewogener als auf ihrem Debut „Useless Live“ und doch kann mich diese CD nicht mehr so ganz überzeugen. Sicherlich haben sie einige Fehler des Vorgängers ausgemerzt, doch „Signal“ ist mir einfach zu brav geworden. Die Melodien sind schön, einige bleiben sogar recht penetrant im Ohr, aber richtig düstere, beklommene, aggressive oder andersgeartet stark emotionale Parts fehlen. Die Vocals sind in einem akzentuierten Englisch, der einzige deutsche Titel „Personifiziertes Silikon“ zeigt aber noch deutlicher die geografische Herkunft der Beiden, macht die Sache originell. Nur leider driftet mir die Elektronik manchmal zu sehr in Richtung Kirmestechno ohne allzu großen Anspruch ab auch wenn einige gute Ideen erkennbar sind. Mehr von den guten Ideen, weniger von den völlig ausgelutschen Beats und Samples und die Sache rockt wieder richtig!
Das Chimären nicht unbedingt zu den niedlichen Kuscheltierchen gehören sollte jedem der sich einigermaßen in der griechischen Sagenwelt auskennt, bekannt sein. Die ebenfalls nicht grade kuscheligen CHIMAIRA dagegen kann noch kaum einer kennen, haben doch Roadrunner Records einmal mehr einen Newcomer unter ihre Fittiche genommen und zeigen wiederum, dass sie ein recht sicheres Händchen haben was das Fischen nach hoffnungsvollen Acts angeht. Ob die Band zu einem Muss in der härteren New Metal wird bleibt abzuwarten, aber auf „Pass Out Of Existence“ werkeln sie äußerst vielversprechend. Unglaubliche fette Gitarren - doomiger Charakter inklusive -, abgehackte Riffs, penetrantes Gegröhle ihres Frontmannes und originelle Samples. Aber. Es muss einfach ein aber kommen. So geil Songs wie „Severed“ oder „Lump“ sind, so unglaublich fett sie rocken, so setzen sie sich damit gleichzeitig selber Grenzen die sie eigentlich locker übertreten könnten. Die Band klammert sich etwas zu sehr an das monotone Riffing mit elektronischen Spielerein und tanzbaren Drums dass manchmal die Abwechslung ein bisschen zu kurz kommt. Die Samples sind originell, futuristisch, grade einige Liedanfänge gefallen sogar mir als eingefleischtem Industrialhörer. Nur wenn man schon einen scheinbar recht kreativen PC Künstler an Bord hat sollte man ihm auch die entsprechende Rolle zuteilen, denn leider gehen seine Aktionen oftmals einfach unter. Und der zweite Haken ist meiner Meinung nach, dass die Band schon in den ersten paar Liedern ihre besten Ideen verfeuert und gegen Ende die CD etwas weniger richtig gute Songs zu bieten hat. Und dennoch: CHIMAIRA haben sich ganz schön in meinem Player festgebissen und werden von dort wohl auch nicht zu schnell weichen!
Von dem „Kitsch as Kitsch can“-mäßigen Cover mit dem tollen einfallsreichen Bandlogo einmal großzügig abgesehen bietet uns hier (schon) wieder eine weitere italienische Band mit dem sinnigen Namen PROJECTO melodischen Speedmetal a la HELLOWEEN in deren Anfängen oder auch durch das teilweise sehr virtuose Gitarrenspiel erinnert der Stil etwas an Y. Malmsteen in seinen besseren Tagen. Der größte Unterschied zu „normalen“ Bandes dieser Richtung dürften auf „Crown of Ages“ aber zum einen die deutlich stärker vertretenen aber gelungenen Keyboardparts und zum anderen die angenehme Stimme von Sänger Robert Bruccoleri sein, der einmal nicht mit der typischen Eunuchen-Voice dieses Genres aufwarten kann und dabei auch noch eine sehr gute Figur macht. Ansonsten bieten PROCECTO auf dieser CD viel solide speedige Kost mit viel Tempo -will sagen- kräftige Double Bass Attacken und von mehrstimmigen Gitarrenläufen geprägte Songs, die sofort ins Ohr gehen. Das ist zwar alles nicht sehr innovativ (Gegenfrage: Wer ist das heute schon noch?) aber insgesamt ganz gut gemacht und was auch noch sehr wichtig ist – „Crown of Ages“ ist trotz aller äußerlicher Klischees recht unterhaltsam. Mit diesem zweiten richtigen Album nach dem 97er Debut „Projecto“ haben die Jungs um Mastermind/Gitarrist Vic Mazzoni einen überzeugenden Job abgeliefert. Es gibt neben den typischen Abgenummern auch einige längere Songs mit ganz leicht progressiven Einschlägen wie z.B. der Titelsong „Crown of Ages“, die immer mal wieder gekonnt durch kleine akustische Instrumentals aufgelockert werden. Eine gefühlvolle Ballade „Thunder of Love“ läßt dem Hörer zwischendurch einmal ganz kurz Zeit zum Luft holen und dann wird auch schon wieder Gas gegeben. Bei der Vielzahl der momentanen Veröffentlichungen droht PROJECTO mit „Crown of Ages“ aber leider das Schicksal vieler anderer Acts und die CD wird wohl ziemlich untergehen außer IHR hört halt mal rein.
Marlene Dietrich und Courtney Love haben in den Augen der fiesen Divas etwas gemeinsam: Sie haben das Bild einer zeitgemäßen Diva (wenn es so was denn gibt) geprägt. Eine Mischung aus zickiger Schlampe und glitzernder Diva. Eine fiese Diva eben. Aber so ein extravagantes Konzept in Musik umzusetzen geht oft in die Hose, wenn man nicht grade BRAVO Leserinnen oder Viva Zuschauer an den Haken bekommen will, denen Image mehr bedeutet als Ausstrahlung oder Originalität. Doch diesem Publikum werden die 5 Mädels reichlich am Arsch vorbeigehen, und das ist gut so, denn DIE FIESEN DIVEN haben nicht den Anspruch geistlose Nahrung für eine verwöhnte Medienkidsgesellschaft zu sein. Mit dem äußerst trashigen Titel ihrer CD "Faster Tussicat! Kill! Kill!" ist es gelungen genau diese neue Art der Diven ins rechte Licht zu rücken. Es ist eigentlich kein Album einer 5 köpfigen Band sondern vielmehr ein Sampler der jeweiligen Acts der jeweiligen Diva (alles klar?). Und das Programm reicht von poppig/elektronischen Rock über BreakBeat-angehauchte Tanznummern, trashigen Punk bis hin zu balladeske Songs und ist genial zusammengestellt, so unterschiedlich die Songs auch sind, ein paar Gemeinsamkeiten gibt es überall - und die klasse Ausstrahlung der Fünf gibt’s gratis dazu. Deutschsprachige HipHop beeinflusste Songs mit guten Texten, englische Songs der erwähnten Stilrichtungen... Und am faszinierendsten für mich war, dass mir sowohl traurig, schnulzige Liebeslieder wie "So Weit Weg" (Klara Fall), die elektronisch/ Triphoppigen/ chilligen Tracks wie "Monsters" (Lilith Milk) oder weniger anstrengende aber umso emotionalere Songs des Schlages "Eating Black Skies" (Uh Baby Uh) gleichermaßen gefallen haben. Die Diva von heute ist eine Frau von Welt, lässt sich nix sagen, lässt sich nicht reinreden, und genau das haben sie mit dieser CD gezeigt. Geniale Sache das!
Himmel und Erde waren geschaffen, es wimmelte von Tieren. Aber noch fehlte ein vernunftbegabtes Geschöpf. Da stieg Prometheus zur Erde hernieder und aus Lehm formte er Gebilde nach dem Ebenbild der Götter. Athene hauchte ihnen Leben ein: So entstanden die ersten Menschen. Ihsahn tat es ihm nach, zusammen mit seinen “Art”-genossen Samoth und Trym erweckt er die silberne Scheibe, die letzte in der Geschichte Emperors zum Leben. Und wie: Was anfängt wie eine Hommage an Rondo Veneziano mausert sich zum Aushängeschild, zum ultimativen Werk des Black Metal. Die Skandinavier fahren mit Super-Sound das volle Brett, schrauben das Tempo herunter, walzen alles hernieder, kommen in progressives Fahrwasser, lassen Jazz, Klassik, gar orchestrale Elemente nicht außen vor. Und doch bleibt der rote Faden immer in Reichweite. Jedenfalls für die Herren Musiker. Mir als Hörer fällt es zwar das ein oder andere Mal schwer, dem Geschehen zu folgen, aber das macht nichts: Die vielen mysteriösen Geheimnisse lüften sich nach mehreren Durchgängen, eins nach dem anderen. Ein alte Weisheit sagt “Kunst kommt von Können”. Das hat das Trio eindeutig bewiesen. Es bleibt nur noch zu hoffen auf das, was nach Emperor kommt. In den Geschäften wimmelt es von Black-Metal-Scheiben, aber: Jetzt stieg Emperor hernieder und aus Noten und Instrumenten formte die Band sie dieses Album. Ein Album, das sämtliche Grenzen des Genres sprengt – so wie einst schon Prometheus, der Frevler gegen Zeus – ein Vermächtnis.