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The Burning Passion

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DIVINE RAPTURE. Morbid Angel-beeinflußter Death Metal. Reicht das? …. Bei weitem nicht so gut wie die alten Hasen, im Gegenteil. Tempomäßig sind DIVINE RAPTURE ebenbürtig, aber das war dann auch alles. Im Gegensatz zu ihrem größten Einfluss sind die vier Amis ohne Ideen, mit einem schlechten Drummer, der genau zwei Tempi kennt, und mit langweiligen Songs. Ok, ganz ohne Ideen sind die nicht, der Sänger macht manchmal schon was her, vor allem in den abgefahrenen Sprechpassagen, und die Gitarrenarbeit ist streckenweise auch mal anders und ein Hauch originell, aber gemessen am großen Vorbild kackt "The Burning Passion" ab. Eine Kopie, schlechter als das Vorbild ist und dazu noch einen langweiligen Drummer hat. Braucht niemand.

The Burning Passion


Cover - The Burning Passion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:38 ()
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Our Journey Through The Woods

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KLABAUTAMNN scheint es schon länger zu geben (ich nix Infozettel) und das Kind zweier Musiker zu sein, die sich für "Our Journey Through The Woods" noch die Hilfe eines Schlagzeugers sicherten, sonst aber alles allein machen. Ob sie auch das putzige Cover selbst gezeichnet haben, weiß ich nicht, witzig ist es auf jeden Fall und mit KLABAUTAMANN haben die Jungs schon mal gute Chancen, im Contest um den Bandnamen des Jahres ganz weit vorne mitzumischen. Wie sieht’s aber nun mit der Musik aus? Nach einem gelungenen Intro (Seltenheit!) hauen die beiden bei "Der Nöck", dem Opener des Albums, so richtig auf die Kacke und uns rohen Black Metal um die Ohren. Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet, wer konnte bei Bandnamen und Cover schon auf so was kommen? Die folgenden Tracks machen aber deutlich, dass sich das Duo eindeutig der alten Form des Black Metal verschrieben hat und kompromisslos zu Werke geht. Hier regiert räudiger Gesang (nicht im Sinne von schlecht, sondern von böse), die Gitarren braten und hauen einige coole Black Metal-Riffs raus, während das Drumming leider manchmal ein wenig polterig ist, aber hey, das ist Black Metal! Die Produktion geht auch in Ordnung, da haben KLABAUTAMANN jemand gefunden, der sich damit auskennt und verzichten zum Glück auf evil Klospülungs-Rauschen, sondern haben eine druckvolle, gute Verpackung für ihre Mucke gewählt. Und diese Mucke dürfte Anhängern des Black Metal ziemlich gefallen, lasst euch nur nicht vom Bandnamen abschrecken!

Our Journey Through The Woods


Cover - Our Journey Through The Woods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:32 ()
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Firestorm

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Man könnte wohl und müsste sich auch fast an der Schlacht der großen Namen beteiligen, die um TVANGESTE im Gange ist. Da wäre der Gesang, der fatal an den kleinen englischen Vampir Dani heranreicht, auch wenn sich Mirons Gesang nicht durchweg so krächzend anhört wie der der Berufskrähe Dani. Zu steril dagegen die Drums, hier verlieren sie definitiv Punkte. Es muss keinesfalls Metallicas Supertrashsound sein, aber irgendetwas dazwischen wäre der Musik durchaus zuträglich, tackerte Doublebass alleine rockt nicht mehr. Hier sind ihnen die großen Symphonic bis Pop Black Metaller Jahre voraus und über die Kinderkrankheiten hinweg. Sehr positiv dagegen wieder die Violinen, grade wenn sie über den Status des Keyboardersatzes hinauskommen und ihnen solistischer Freiraum gegönnt wird. Und dann wieder die zerstörerische Kraft des Keyboards: Als Lückenfüller für mangelnde Ideen der restlichen Band missbraucht und viel zu kitschig. Wem gigantischer Bombast gefällt, wird die Streicher und einige Arrangements zu würdigen wissen. Was die Mischung dessen mit Metal und Keyboard angeht, sind sie aber doch nur Mittelmaß.

Firestorm


Cover - Firestorm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:43 ()
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The End Will Be The Same

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Aber Hallo - nachdem die hier vorliegende bereits zweite Demo EP "The End Will Be The Same" der Kölner Formation CIRCLE OF GRIN zunächst aufgrund zeitlicher Engpässe meinerseits bedauerlicher Weise etwas liegen blieb, war der Ah-Effekt jetzt um so größer als ich mich jetzt diesem wahrlichen Kleinod Alternativer Musikklänge etwas ausführlicher widmen konnte. Beinahe schon ein wenig als eine Art "deutsche" Antwort auf die derzeit (zu Recht) ziemlich angesagten SEVENDUST könnte man, bereits nach nur einem Durchgang und dem Genuß der (leider) nur aus fünf Tracks bestehenden Scheibe, die Jungs durchaus bezeichnen. Circle Of Grin agieren mit einer unglaublichen Power, wobei die hervorragende Stimme von Jan sowohl Shouter als auch "reine" Sängerqualitäten gleichermaßen exzellent miteinander vereint. Die Gitarren bei COG kommen stets melodiös und pendeln zwischen heftig aggressiven tieftonruntergestimmten Breitseiten sowie filigranen akustischen Parts wunderbar abwechslungsreich hin und her ohne stereotype Vorbilder aus amerikanischen Garagen kopieren zu müssen. Wie es der sicher nicht alltägliche Name schon etwas anklingen läßt, steht diese Formation, die ursprünglich mal spontan aus einer vorweihnachtlichen Jamsession fünf befreundeter Kölner Musiker entstanden ist, voll im tatsächlichen Leben und hat bedingt durch prägende gemeinsame Erlebnisse auch während der vielen mittlerweile über 100 Live-Gigs eine besonders enge Verbundenheit zu ihrer (noch) überschaubaren Fanbasis aufgebaut. Da aber auch das Umfeld für die Jungs natürlich sehr wichtig ist, es hatten sich ruckzuck viele Leute gefunden die u.a. die Webseite, Videos & Schnitt sowie Promotion für die Band übernahmen, entstand hieraus eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl, daß sich getreu dem Bandmotto "Freund-schafft-Musik" fest manifestiert und den Charakter von COG hörbar geprägt hat. Dies fünf Songs auf "The End Will Be The Same” überzeugen mich durch und durch machen die CD zu einem kleinen Hörerlebnis, wobei die Harmonien stets mit eingängigen Hooks zu einem druckvollen Gesamtsound verschmelzen. Das Wechselspiel zwischen getragen und heftigen Parts ist natürlich nicht gerade neu aber CIRCLE OF GRIN verstehen es mit einer schon beinahe arroganten Lässigkeit alles frisch klingen und unverbraucht klingen zu lassen. Akzentuierte wunderbare Stimmungen kommen zusammen mit schmissigen Heavy Einschüben, hiermit wird man bei allen Alternative Fans offene Türen einrennen. Die Qualität für ein Demo ist überirdisch gut, da fragt man sich was andere Bands monatelang in teuren Studios "verschenken". Schaut euch ebenfalls mal auf der sehr gut gemachten Homepage um, da könnt ihr auch gleich für lachhafte 5,00 € zzgl. 1,50 € Porto die Scheibe ordern oder einfach eine Mail an: info@circleofgrin.de schicken. Bis gegen Herbst 2004 soll dann auf Eat The Beat Music (Sony/Pirat Records) auch bereits das Debüt-Album von CIRCLE OF GRIN erscheinen, mir persönlich dauert das bei diesen Qualitäten aber entschieden zu lange - geht das nicht ne Schippe schneller Jungs?!!

The End Will Be The Same


Cover - The End Will Be The Same Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 22:13 ()
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For Maggots To Devour

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So langsam brechen hier die Finnland-Wochen aus, nach The Wake, Chaosbreed und Farmakon hauen uns nun TORTURE KILLER ein erstklassiges Album vor den Latz. Sie teilen das Schicksal Erstgenannter, sind also eher klassisch und bieten nicht eine so abgedreht-innovative Platte wie Farmakon. Aber macht ja nichts, solange das Endergebnis so geil ist wie "For Maggots To Devour" macht mir das mal gar nichts aus. TORTURE KILLER zocken old schooligen Death Metal, der eindeutig in der Tradition von Obituary, Six Feet Under und ein wenig auch Cannibal Corpse steht - saubrutal, mit Monstergroove, Nackenbrecherriffs und schönen klassischen Gore-Lyrics. Die ganze Scheibe hätte auch 1994 im Morrissound aufgenommen worden sein können, mit Chris Barnes am Mikro und Allen West (was macht der eigentlich mittlerweile mit Lowbrow? Gibt’s die noch?) als Songwriter und Master of evil groovy riffs oder so. Wer die ersten beiden Scheiben von Six Feet Under oder einfach alles von Obituary auch liebt, wird um diese Scheibe nicht herumkommen. Punkt. Was muss man da noch groß mehr schreiben? Klassischer Ami-Death, von Six Feet Under so inspiriert, das sie ganze Textpassagen geklaut haben ("Motivated To Kill") und wohl Chris Barnes’ kleinen Bruder ans Mikro gekettet haben. Geil!

For Maggots To Devour


Cover - For Maggots To Devour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:29 ()
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As Real As It Gets

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Nach einer EP mit dem Titel "Negative Outlook” erscheint nun mit "As Real As It Gets” der erste offizielle Longplayer der New Yorker Wutklumpen SWORN ENEMY. Ok, die Bezeichnung "Longplayer" ist vielleicht etwas großzügig formuliert, bringt es die Kurzspielplatte gerade mal auf eine knappe halbe Stunde. Die Faust auf dem Cover deutet bereits an, dass hier keine progressiven Balladen ausgepackt werden, sondern der Dampfhammer kreist. Geboten wird dabei eine wüste Hardcore/Metal-Crossover-Mischung, die alles andere als schwach daherkommt. Die Band lässt ihre Wurzeln, die unter Anderem auf SLAYER, SEPULTURA oder BIOHAZARD zurückführen, gerne durchschimmern und holzt sich durch zehn für diese Art von Musik typische, persönliche und vom sozialen Umfeld beeinflusste Songs. "Sworn Enemy" wiederum handelt von den Anschlägen des 11. Septembers (gähn…), den Opfern des Terrorismus, tralala und so weiter…. In wie fern so etwas heute noch aufgewärmt werden muss, möge bitte jeder für sich selbst entscheiden, Konsequenzen hin oder her. Leider gibt es auf "As Real As It Gets" keine wirklichen Hits zu hören ("One Way Trip" ist mit seinem halbwegs eingängigen Refrain noch am Nächsten dran) und das arg zu weit in den Vordergrund gemischte Gekotze von Sänger Sol LoCoco nervt über die gesamte Spielzeit doch etwas. Zieht man diese Punkte von der Rechnung ab, bleibt ein für die Zielgruppe auf alle Fälle hörenswertes Album, das aber noch einige Luft für Verbesserungen lässt.

As Real As It Gets


Cover - As Real As It Gets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 29:6 ()
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A Moment Of Singularity

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"As Descendants Of Stars...” hieß der Vorgänger zum aktuellen Album - und war richtig geil. ASTERIUS hatten damals mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam gemacht und einem Großteil der Black Metal-Szene gezeigt, wie weit sich die Grenzen des Genres strecken lassen. Aber irgendwie kam danach nicht mehr viel von den Jungs. Ok, sie waren live einigermaßen aktiv, haben u.a. beim legendären 2000er Wave-Gotik-Treffen gespielt (ihr wisst schon, das Festival, das pleite mache, wo keine Ordner mehr waren, Bands ohne Gage spielten, man Stühle klauen konnten und eigentlich nur Anarchie herrschte) und waren letztes Jahr mit Disillusion auf Tour. Aber ein Lebenszeichen in Form eines Tonträgers haben ASTERIUS nicht mehr veröffentlicht. Da war ich natürlich umso erfreuter, als mir zu Ohren kam, dass die Jungs gerade fleißig am Aufnehmen sind… Einige Monate später hab ich nun endlich das neue Werk der Band im Player rotieren und das Warten hat sich gelohnt! ASTERIUS haben sich musikalisch weiterentwickelt und ein mit "A Moment Of Singularity” ein reifes, kreatives, innovatives Metal-Album eingespielt. Sie haben ihre Trademarks behalten, von denen vor allem der zweistimmige Gesang raussticht, wobei ASTERIUS wirklich zwei Sänger haben und nicht einfach zwei Typen ins Mikro grunzen. Während der eine, Sirius, die klassischen Growls und Black Metal-Attacken reitet, ist sein Counterpart Andrash für die cleanen Vocals zuständig, welchen auf der Platte einen sehr großen Spielraum eingeräumt bekommen, hört euch nur mal "Another Me" (mit Fear Factory-Gitarren, geil!) oder den Opener an und ihr wisst, was ich meine. Da klingt der gute Mann sogar nach good old Bruce Dickinson! Doch trotz eines cleanen Sängers ist "A Moment Of Singularity” weder untrue noch verweichlicht, im Gegenteil, die Band steckt härtemäßig so einige andere in locker in die Tasche, wofür vor allem die Rhythmusfraktion verantwortlich zeichnet, die eine massive Wand aufbaut. Die Black Metal-Roots der Band kommen aber immer wieder durch, so mancher Part klingt richtig fies-böse old-schoolig, freilich in besserer Produktion als bei der durchschnittlichen Norwegerband. Wer beim Fragen nach Aufgeschlossenheit ganz laut "hier" ruft, sollte sich "A Moment Of Singularity” ruhig mal zu Gemüte führen, sich aber besser darauf einstellen, dass man die Platte ewig hören kann und immer neue Spielereien entdeckt. Soilwork, und damit kommen wir zum Schluss, spukt mir schon die ganze Zeit, die ich an diesen Zeilen sitze, im Hinterkopf rum. Soilwork klingen ähnlich, wenn auch mit viel weniger Black Metal in ihrer Musik (wenn überhaupt). ASTERIUS haben sich die letzten Scheiben der Schweden wohl auch öfter angehört. Also Jungs und Mädels, gebt einer der außergewöhnlichsten deutschen Bands eine Chance! (Bei der selbst der Remix eines Tracks ganz cool klingt...)

A Moment Of Singularity


Cover - A Moment Of Singularity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:15 ()
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Evolver

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311 ist eines der tragischen Schicksale, die seit Jahren um den Status kämpfen, den sie auch mit "Evolver" nie erlangen werden. Sie waren und bleiben ersetzbar, und wenn "Evolver" die Wogen der Kritiker glätten wird, dann doch nur weil die Musik sich wieder auf das Wesentlichere besinnt. Das bedeutet also Rock, Metal, Reggae und Elektronik zu mischen. Außergewöhnlich ist daran für diese Band sehr wenig, für die restliche Musikszene aber auch. Denn softer Crossover aus Rock und manchmal Funk/Metal/Reggae der sich aber nicht traut auch mal auf den Putz zu hauen, lockt nicht mal die kleinste Maus hinter dem Ofenrohr hervor. Das technische Niveau mag gut sein, das kreative jedoch nur in Hinsicht auf den Grundwillen Neues zu tun. Daran, dass aber auch nach den etlichen Jahren wenige diese Musik überraschend oder gar überragend finden werden, sollten sie sich gewöhnen.

Evolver


Cover - Evolver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:53 ()
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Slived DNA Snomed

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Ich werde auch alt. Dachte, ich hätte zu dieser Platte schon was geschrieben, aber als ich heute nochmal nachschaute (nachdem mir "Slived DNA Snomed" in die Hände gefallen ist), war da nix zu finden. Sorry Jungs, war keine Absicht. Also, dann geht’s hier los: NEKROSHINE haben diese Scheibe vor knapp zweieinhalb Jahren aufgenommen, wenn ich’S richtig im Gedächtnis habe, ist das aber die aktuellste Veröffentlichung - den Infozettel hab ich natürlich auch verlegt. "Slived DNA Snomed" bietet für eine Eigenproduktion einen akzeptablen Sound, auch wenn das Schlagzeug ruhig ein wenig mehr Druck machen könnte. Die Mucke der Band hat mich oft an Bands wie Machine Head oder (vor allem beim Gesang) Pro-Pain erinnert, ohne noch deren Klasse zu erreichen. Das liegt vor allem an Sänger Cash, der mir persönlich viel zu ientönig und undifferenziert vor sich hin quakt und viel kaputtmacht. Gute Ideen sind in den Songs nämlich so einige, vor allem der Gitarrenbereich hat was auf der Pfanne und auch beim Songwriting und Setzen von Breaks haben NEKROSHINE was auf’m Kasten. Zwar ist ihnen noch kein "Hit" gelungen, aber die Platte bleibt durchaus im Ohr hängen und live dürfte die Mucke gut ballern. Wenn nur der Sänger besser wär… aber das kann ja durchaus noch werden, Potential steckt in NEKROSHINE auf jeden Fall.

Slived DNA Snomed


Cover - Slived DNA Snomed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:13 ()
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Heathen Machine

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Doch ziemlich überraschend für mich, ist die neue CD "Heathen Maschine" von BALANCE OF POWER außergewöhnlich überzeugend ausgefallen. Vom Klangbild her gesehen fast nicht wiederzuerkennen, schlägt die jetzt "rein" britische Formation (der bisherige Vokalist wurde übrigends aufgrund geldlicher "Differenzen" in die Wüste geschickt) sowohl musikalisch als auch was den jetzt äußerst charismatischen Gesang angeht, ein ganz neues Kapitel in der Bandgeschichte auf. Unter dem Hintergrund daß BOP ganz zu Beginn ihrer Karriere noch ziemlich AOR-lastig unterwegs waren, sich aber zuletzt immer mehr vom weg vom schlichten melodischen Rock hin zu einer deutlich härteren und stellenweise sogar progressiver Richtung bewegt haben, eine bemerkenswert positive Entwicklung. Mit "Heathen Machine" ist den Jungs jetzt tatsächlich ein guter Wurf gelungen. Nicht immer kann man auf die Begeisterungsstürme der Printmagazine voll vertrauen bzw. selten waren sich die Schreiberlinge der großen Mags einmal so einig, wie in diesem Fall von Balance Of Power und dies völlig zu recht. Die Jungs sind nun stilistisch im weiten Feld des Prog (Power) Metals gelandet und können sich durchaus mit solchen Genrespitzen wie FATES WARNING, MAGNITUDE9, SHADOWKEEP und vor allem aber QUEENSRYCHE messen. Und bei Letzteren wären wir auch schon beim passenden Querverweis, denn zu den Kanadiern bestehen tatsächlich größere Gemeinsamkeiten, da der neue Sänger John K. stimmlich stark an "Sirene" Geoff Tate erinnert. Der gute Mann hat’s wirklich voll drauf in allen Lagen mit einem gewissen wunderbaren Hang zum Pathetischen bzw. Melodramatischen und bildet so das I-Tüpfelchen auf das abwechslungsreiche Songwriting. Die Jungs haben auch keine Berührungsängste mit den Kanadiern verglichen zu werden - laut eigener Aussagen hätte man keinreli Problem damit, den Stil aus (leider) vergangenen "Mindcrime/Empire" Zeiten fortzuführen, wenn die eigentlichen "Erfinder" leider nichts mehr damit zu tun haben wollten. Die neun Songs geben ein rundum gelungenes Gesamtbild ab, die Arrangements sind klasse, die vielen eingebauten Spannungsbögen harmonieren mit den immer wieder mal eingestreuten epischen Teilen (die Keys sind dabei besonders gelingen!) und bilden so einen mitreißenden Mix aus sattem, aggressivem Heavy Metal und melodischer Eingängigkeit. Anspruch und eingängige Komplexität werden bei Balance of Power scheinbar mühelos miteinander verbunden und lassen den Hörer fast eine Stunde lang nicht mehr los. Mit solchen Hammersongs wie das knackige "I Wish You Were Here” oder das schleppend düstere "Necessary Evil" sticht "Heathen Machine" als positiver Lichtblick aus der heutigen Veröffentlichungsflut deutlich heraus. Ich würde zwar nicht soweit gehen, um gleich von einem Klassiker zu sprechen, denn hierzu muß noch ein klein wenig mehr am bandeigen Profil gebastelt werden aber ansonsten dürfen alle verprellten Queensryche Jünger sowie natürlich Progmetalfans hier bedenkenlos eintüten.
(maio)



Mein lieber Schwan! Was BALANCE OF POWER hier aus den Lautsprechern hauen, hätte ich so wahrlich nicht erwartet. Was sie mit dem Melodie-Überhammer "Shelter Me" vom 2000er Album "Perfect Balance" bereits andeuteten, zelebrieren die Briten auf ihrem mittlerweile fünften Album nun in Perfektion. BALANCE OF POWER liefern hier (inkl. Intro) sechs unglaublich tighte, fantastisch ausgearbeitete und vor allem höchstmelodiöse Prog Metal-Tracks (zwischen fünf und siebeneinhalb Minuten) ab, wie es sonst fast keine eine andere Band schafft - spontan fallen mir lediglich Vanden Plas mit deren brillantem letzten Album ein.
Unvermittelt summt man bereits während des ersten Durchlaufs die Gesangslinien mit, und - ratz fatz - hängt man mitten drin in wunderschönen, druckvoll produzierten Klanggebilden, errichtet von wuchtigen Gitarren, tighter Rhythmusarbeit, epischen Keyboards und schier unglaublichem Gesang! Was "der Neue" John K. hier abliefert, wird die Welt von Queensryche’s Geoff Tate nie wieder auch nur ansatzweise zu hören bekommen.
Dass das letzte Drittel von "Heathen Machine" den wahnwitzig hohen Level nicht mehr ganz halten kann, fällt da kaum ins Gewicht und sei hier nur am Rande erwähnt. (heavy)



Im Metaller-Volksmund und in der Presse kann man immer wieder über manche Band Folgendes hören: "Boah, die klingen ja wie X zu Y-Zeiten!". Man will damit meistens andeuten, dass eine Band auf ihrem angesprochenen Album klingt wie eine andere (bekannte) Band X auf einem ihrer Alben mit dem Titel Y. Das gab es schon immer, gibt es noch und wird es ewig geben. Wenn man nun aber gerade mal X=QUEENSRYCHE und Y="The Warning" deklariert, dann ist Aufmerksamkeit gefragt! Und genau dieses ist im Falle "Heathen Machine" der Fall, denn BALANCE OF POWER arbeiten mit diesen beiden, oben entsprechend definierten, Variablen. Genug der geschwollenen Worte und Mathespielchen: dieses Album ist ein Kracher vor dem Herren! BOP verstehen es perfekt, den Spirit der Seattle-Götter einzufangen, ohne dabei wie eine Kopie zu wirken. Besser noch: sie erreichen das Niveau, das die Vorlage schon seit vielen Jahren nicht mehr hat. Würde "Tribe" auch nur annähernd so klingen wie "Heathen Machine", dann wären viele der kritischen Stimmen (meine eigene eingeschlossen) zum neuen QUEENSRYCHE-Streich schnell verstummt. Hier hat der Schüler den Meister nicht nur übertroffen, sondern deklassiert, umgelegt und begraben! Jeder Song auf "Heathen Machine" ist ein kleines Meisterwerk des progressiven und epischen US Power Metals. Die von der Superstimme John K.’s veredelten Granaten "Heathen Machine", "I Wish You Were Here" (Superrefrain!!!), "Chemical Imbalance", "No Place Like Home", "The Eyes Of All The World" (könnte locker von "Operation: Mindcrime" stammen), "Just Before You Leave", "Wake Up Call" (für mich der Höhepunkt des Albums - grandios!) und "Necessary Evil” sind nicht nur abwechslungsreich und bombastisch arrangiert, sondern besitzen darüber hinaus ein schier unglaubliches Ohrwurmpotential. Weiterhin fällt auf, dass fast alle Nummern leichte Überlänge aufweisen und so nochmals erhöhten Hörgenuss bieten, ohne zu langweilen. Einziger kleiner Negativpunkt ist der bei allem Bombast leichte Pompfaktor der Truppe, bei dem das Keyboard öfters die Gitarrendoppelfront zukleistert und das, obwohl im Line-Up, das mir vorliegt, gar kein Keyboarder aufgeführt ist. Das soll die Freunde saftiger US Metal-Klänge aber nicht davon abhalten, mit diesem Album eines der Highlights des Jahres abzugreifen!

Heathen Machine


Cover - Heathen Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:43 ()
Label:
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