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The Raging Fire

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Bassist und Sänger Billy Greer ist der siebte Mann der Rock - Institution KANSAS, daher stammt der Bandname SEVENTH KEY. Und wie die Truppe seines Hauptarbeitgebers zelebriert die eigene Band dieses Herren Classic Rock der melodischen Schule. Fragwürdig ist bei derartigen Projekten immer das Motiv: kann sich jemand bei seiner Stammband nicht kreativ austoben, versucht er, den Fans noch ein paar Euros in eigener Sache abzunehmen oder ist das Solo - Projekt aufgrund enormer Genialität tatsächlich berechtigt??? Nun, im vorliegenden Fall ist das Resultat sehr nett, aber mehr auch nicht. Nach dem tollen Opener "The Sun Will Rise" (sehr eingängiger Bombast –Rocker) dominiert vorwiegend durchschnittlicher AOR, der zwar technisch gut umgesetzt und voluminös produziert ist, aber songwriterisch über weite Teile hinweg auf der Strecke bleibt. Viele Melodien und Mitsingparts hat man bereits schon mehrfach anderweitig gehört. Neben oben genanntem Opener stechen (als Anspieltipps) noch der schleppende Titelsong und die beiden Abschlusstracks "Pyramid Princess" (recht harter Pomp - Kracher mit "Kashmir" - ähnlichen Synthies - so hätte die ganze Platte sein sollen!) und "Winds Of War" (rifflastige Hymne) heraus. Die restlichen sechs Tracks können diesen Standard nicht halten und driften zu sehr ins Entbehrliche ab. Für AOR - Puristen (ab 50 aufwärts???) ist die Scheibe vielleicht ganz nett, aber die Klasse der aktuellen PRAYING MANTIS - Scheibe zum Beispiel erreicht "The Raging Fire" insgesamt nicht. Hier wäre mehr drin gewesen.

The Raging Fire


Cover - The Raging Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:36 ()
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The Day After

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Hanin Elias als Deutschland Vorzeige-Elektropunkerin. Der Umstand, dass sie mit PZYCHOBITCH nach deren langer Abstinenz von den Tanzflächen einen Song performt, ist mehr als Qualitätsmerkmal denn musikalisches Vermächtnis ihrerseits zu werten. Während Elias vor allem in Ihrer seligen ehemaligen Hauptband ein ganzes Genre und ihr Image definierte, so machen PZYCHOBITCH definitiv gute Musik und Frontfrau Sina sieht tierisch lecker aus, musikalische Anarchie hört sich aber anders an. Organisierter Lärm ist aber heute vielleicht auch nicht mehr zeitgemäß. Und so ist ihr Duo "Fitter Than You" einer der packendsten aber auch straightesten Tracks des Albums geworden - und das Album "The Day After" schlicht genial, was sich bei der letzten EP "The Day Before" bereits andeutete. Wie fast alle Songs ist auch "Fitter Than You" im Midtempo angesiedelt, lebt von einem pumpenden simplen Beat auf dem sich nach und Synthesizersequenzen aufbauen. Deutlich spartanischer dagegen zum Beispiel der Titeltrack "The Day After", bei dem Sinas deutsche Vocals auf höchst tanzbarem Beat spazieren. Eine tiefe Bassline ist das Herz dieses Songs, die Durchschaubarkeit der Struktur ist erfrischend ohne unoriginell zu sein. PZYCHOBITCH sind offen für Neues, klassische EBM Parts gibt es wenige, technoide Beats dominieren dennoch das von Break Beat mit leichtem Punkflair durchsetzte Bild. Einzige Konstante ist Sinas gefühlskalter Gesang, dem die laszive Gelassenheit auf der einen und spitze Provokation auf der anderen Seite wunderbar steht. Sie spielt mit ihrer Weiblichkeit und dem Kontrast zu harter Elektronik, wenn sie es so direkt tut wie bei "Sweet Kiss" müssten ihr die meisten männlichen Hörer zu Füßen liegen. Etwas weniger dominant und aggressiv wie noch auf "Big Lover", dafür grade bei den ersten Song mit einer Hitdichte, die auf diesem Niveau ihresgleichen sucht. In Worte zu fassen waren sie noch nie so wirklich, ihre stilistische Breite wird in Maßen polarisieren und eventuell auch gespielter Szenecoolness zum Opfer fallen. Doch Tanzbarkeit wird eben nicht durch 200bpm und Coolness nicht durch schwarze Haare und weiße Schminke sondern durch Ideen gemacht. Seit Monaten das Beste auf dem Gebiet der clubtauglichen (Goten)elektronik!

The Day After


Cover - The Day After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 74:15 ()
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Two Fuckin Pieces

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Marduk sind mittlerweile nicht mehr ganz so mein Fall, live schon gar nicht. War vor einigen Jahren noch anders ("Those Of The Unlight"!!!), aber so im Laufe der Zeit…. Naja, MOMENT MANIACS hab ich mir damals trotzdem zugelegt und hab’s seitdem nicht bereut. Zwei Heinis von Marduk machen da, zusammen mit Wolfpack/Wolfbrigade-Leute, ein Crust-Brett, das sich gewaschen hat. Mal eben kurz das Abyss geentert und eine knappe halbe Stunde Crust/Hardcore/Metal-Inferno eingespielt, bei dem es gnadenlos nur auf die Fresse gibt. Gut, MOMENT MANIACS bemühen sich um Abwechslung und bauen auch mal nen schleppenden Part ein ("Flesh Power Dominion"), aber es ist halt ne brutale Crust-Scheibe, da will man eigentlich nur ordentlich Geprügel hören. Und das bieten MOMENT MANIACS zur Genüge und in einer Qualität, die man selten hat. Denn trotz allen Geballers, trotz permanenten Druck auf das Gaspedal schafft es der Schwedenhaufen, noch genügend Abwechslung und Groove (ja richtig, GROOVE) in die Scheibe zu bringen ("When I Make You Bleed", da kommt sogar leichtes Motörhead-Feeling auf) um sich vom 08/15-Crust abzuheben und einen einfach mal dreißig Minuten gelungenes Geballer zu bieten. Egal was man von den beteiligten Bands halten mag, musikalisch waren sie schon 1998/99 auf jeden Fall fit, solche Songs schreibt man nicht mal eben so und so tight spielt man nicht ohne ein gewisses Können. Brutal, brutaler, MOMENT MANIACS!

Two Fuckin Pieces


Cover - Two Fuckin Pieces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:29 ()
Label:
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Promo 2003

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Death Metal mit deutschen Texten? Da gibbet nich so viele Bands, die das machen. Eigentlich fallen mir nur Jack Slater ein. DISPERSION gesellen sich nun dazu, auch wenn man auf ihrer Promo nicht sgen kann, ob Sänger Tim deutsch, englisch oder usbekisch singt haha. Der Mann klingt wie Chris Barnes’ kleiner Bruder und rückt die Band allein schon dadurch stark in Richtung Six Feet Under-Vergleich. DISPERSION haben diese Promo aufgenommen, um ein Label zu finden, dass mit ihnen ihr nächstes Album produzieren will. Und das sollte klappen, sind doch die vier Songs auf der Promo ziemlich fett. US-Death, ordentlich produziert und mit guten Songs, die genügend Abwechslung bieten, um Lust auf das Album zu machen. Klar ist die Mucke nicht sonderlich innovativ, aber wenn eine Band guten Death Metal macht, ist mir das egal. Und DISPERSION sind tight, schreiben gute Songs und haben jede Menge cooler Ideen, gerade Gitarrist Ralf tut sich da mit kleinen Spielereien hervor. Mit Sänger Tim am Mikro haben sie einen guten Growler am Start, der mir richtig gut gefallen hat und Drummer Andi sorgt für den nötigen Druck. Ich sach’ ja, gutes Teil. Die vier Songs könnt ihr euch runterladen, solltet ihr machen, wenn ihr auf guten brutalen Death Metal steht.

Promo 2003


Cover - Promo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:17 ()
Label:
Vertrieb:
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End Of Silence

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Eine lange Leidenszeit ist zu Ende - die Münchner Formation DREAMSCAPE hat es nach einem mühevollen Weg endlich geschafft ihr drittes Album "End Of Silence" beim Massacre Label zu veröffentlichen. Die Band gibt es ja eigentlich schon seit 1986 und am Anfang ging es auch stetig bergauf nach nur 3 Demos wurde die erste CD produziert "Trance Like State" (1997), es gelang einen Plattendeal an Land zu ziehen aber schon beim zweiten Album "Very" 1999 häuften sich die Probleme mit dem Label es gab u.a. Ärger mit dem Vertrieb wegen zu schlechter Vermarktung so daß eine Trennung unausweichlich wurde. Auch die Besetzungscouch wurde nie so recht kalt, denn mittlerweile haben DREAMSCAPE nach u.a. Hubi Meisel bereits ihren dritten Sänger verpflichtet. Der "Neue" jetzt heißt Roland Stoll und der zeigt auf "End Of Silence" so richtig wo der Hammer hängt. Mit seinem klasse Organ interpretiert die Songs die sich zwischen Melodic bzw. in der Mehrzahl Prog Metal bewegen genau so wie es sich Band und Fans erhofft haben: Kraft- und gefühlvoll zugleich und vor allem gesangstechnisch äußerst präzise auf den Punkt kommend. Dies gilt übrigends uneingeschränkt auch für die anderen Instrumentalisten, wobei mir besonders der variable Tastenmann gefällt, der nicht nur schmucke Keyboardteppiche für den Hintergrund liefert sondern sich durch ein höchst eigenes Klangprofil in die Songs miteinbringt. Das Quartett hat ein Händchen für gute und vor allem interessante Songs und was im Bereich der Progmetaller nicht gerade atypisch ist, es befindet sich mit "Short-Time News" sogar ein richtiger Ohrwurm auf der Scheibe. Beim 25-minütigen Opus "The End Of light" schaffen es die Jungs einen soundtrackartigen Song trotz seiner Länge nie langweilig werden zu lassen, besonders der tolle epische Beginn (erinnert etwas an die Fimmusiken von Hans Zimmer u.a. "The Rock") lohnt auf eine spannungsgeladene Reise durch die interessanten Klangwelten von DREAMSCAPE. Krachende Riffs, tolle Melodien, ein ständig antreibendes Schlagzeug, eine Wahnsinnsstimme sowie ein satter Sound überzeugen auf der gesamten Albumlänge. Besonders gelungen auch vom Songaufbau sowie den progmetallisch typischen Tempi- sowie Stimmungswechseln zwischen langsamen-atmosphärischen und schnelleren treibenden Parts sind das wunderbare "Flow" sowie "More Than". Zwischendurch wird ein Heftigkeitsgrad erreicht der durchaus auch SYMPHONY X Anhänger begeistern könnte. Sicher die Jungs haben das Genre nicht gerade neu erfunden, trotzdem gelange es eine detailreiche und äußerst unterhaltsame Scheibe abzuleifen. Die Band schafft so beinahe mühelos aus dem Nichts den Sprung in die Spitze der genreführenden nationalen Bands wie VANDEN PLAS und POWERTY’s NO CRIME an die dritte Stelle. Für die Zukunft ist von DREAMSCAPE, bei noch etwas konsequenterer Loslösung ihrer allgegenwärtigen New Yorker Vorbilder, noch einiges zu erwarten. Nach dem zuletzt überragenden FRAMESHIFT-Werk ist "End Of Silence" mit ganz leichten Abstrichen das bisher beste Album dieses Genres im noch jungen Jahr - empfehlenswert!

End Of Silence


Cover - End Of Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 72:34 ()
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Demo 2003

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Aus Schweden kommt diese Promo von ASTRAL CARNEVAL, die damit einen Vorgeschmack auf ihr Debütalbum geben, welches sie seit Ende Januar einspielen. Bei einem solchen Bandnamen hätte ich eher auf eine verkiffte Stonerband als auf einen Death/Thrash-Bastard getippt, aber egal - ich lag in letzter Zeit beim Zuordnen von Bandnamen und Musikrichtung eh’ öfter daneben haha. ASTRAL CARNEVAL können sich auf dem Demo nicht ganz festlegen, ob sie nun Death Metal oder Thrash Metal spielen wollen und mischen daher einfach beides, was ihnen recht gut gelingt und Lust auf die neue Scheibe macht. Während Gitarrenarbeit und –Sound sehr nach altem Bay Area-Thrash klingen und mich öfter mal an Testament erinnert haben (kann aber auch daran liegen, dass ich in letzter Zeit ein paar Scheiben von ihnen gehört hab…) oder auch Exodus und Drummer Janne ein reines Thrash-Set spielt, ist Sänger Per ein Wanderer zwischen den Welten und könnten mit seiner aggressiven Stimme auch in einer reinen Death-Combo bestehen. Liegt wohl an ihm, dass ich ASTRAL CARNEVAL als Death/Thrash bezeichnen würde. Reclusion spielen nen ähnlichen Sound (was machen die eigentlich momentan?), aber auch The Haunted und mit Abstrichen Soilwork sind den Jungs wohl nicht unbekannt. ASTRAL CARNEVAL zeigen mit dem Demo, dass sie eine technisch fitte Combo sind, die ein paar coole old schoolige Thrash-Nummern geschrieben hat ("Day By Day") und interessant genug klingt, um sich auf das kommende Album zu freuen. Abwarten, was die Jungs darauf zu hören lassen, könnte ein fettes Thrash-Brett werden!

Demo 2003


Cover - Demo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 19:17 ()
Label:
Vertrieb:
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Godhate

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THRONEAEON gibt’s nicht mehr. Das gleich mal vorweg. Die Schweden haben sich letztes Jahr nach dieser Scheibe in GODHATE umbenannt und suchen momentan ein Label, um das Album auf den Markt zu bringen. Einigen dürfte das ziemlich geile "Neither Of God" bekannt sein, dass 2001 auf Hammerheart rauskaum und THRONEAEON einen Ruf als erstklassige Death Metal-Truppe einbrachte. Seitdem ist viel Zeit vergangen, THRONEAEON haben erstmal zwei Jahre nur in Schweden Shows gespielt und an "Godhate" gearbeitet. Naja, und irgendwann haben sie sich dann von Hammerheart getrennt und sich in Godhate umbenannt (warum das neue Album noch unter altem Bandnamen erscheint, bringen wir hier noch in Erfahrung). Hat sich aber außer dem Bandnamen nicht viel geändert. THRONEAEON aka GODHATE sind weiterhin eine der brutalsten Schwedentodtruppen und haben nicht einmal einen Hauch Melodic dabei hehe. Im Vergleich zum Vorgänger gehen die Schweden direkter vor, was bei "In Loathing" oder "Laid To Waste" ziemlich deutlich wird, hier herrschen vor allem die Riffmonster an der Gitarre, so geil! Insgesamt haben THRONEAEON ihren ganz eigenen Stil gefunden und sich in der Schweden-Szene eine Nische geschaffen. Die Band hat einen unheimlichen Groove, der sich im Hirn festsetzt und gleichzeitig saubrutal ist - hier muß man auch mal Sänger/Gitarrist Tony ein Kompliment machen, der Mann hat genau die richtige growlige Tonlage für die Scheibe und veredelt eine gute Death Metal-Scheibe. Hammertrack der Scheibe ist auf jeden Fall der Rausschmeißer "On The Highest Throne" , da geben die Jungs nochmal alles und haben eine unwiderstehliche Nummer geschrieben. Für den dreisten Slayer-Klau bei "Blackwinged" gibt’s aber Abzüge in der B-Note haha. Die Produktion ist, wie bei so vielen Scheiben in letzter Zeit, astrein und schön druckvoll, so muß es sein, die Zeiten dünner Scheiben sind wohl endgültig vorbei - Gottseidank. Genug des Geschwafels, THRONEAEON/ GODHATE sind kurz und bündig klasse Stoff für alle Fans brutalen Death Metals. Daumen drücken, dass die Scheibe bald kommt!

Godhate


Cover - Godhate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:56 ()
Label:
Vertrieb:
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Shadowlands

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"So Close, So Far", der Opener der amerikanischen Neo-Proggies von GLASS HAMMER startet mit akustischer, fast folkiger Gitarre, bevor man ruckzuck die Kurve kriegt - hin zu einem Klanggebilde welches einen sofort an die guten alten Tage von Yes und Kansas denken lässt, aber auch Spock’s Beard im Sinn hat. Im weiteren Verlauf des 10-minütigen Songs kommt dann noch die weibliche Stimme von GLASS HAMMER, Susie Bogdanowicz zum tragen - klassischer, fast symphonischer Prog-Rock verwöhnt die Ohren. GLASS HAMMER sind leider bisher über den Status eines Geheimtipps nicht hinausgekommen - zu Unrecht, wie auch das neue Album "Shadowlands" beweist. Das ihr keyboarddominierter Sound und Songs der Überlänge (Tracks unter 10 Minuten sind Mangelware) nicht zum Nebenbeihören geeignet sind versteht sich dabei von selbst. Die Band aus Tennessee verlangt Aufmerksamkeit. Das nachfolgende "Run Lisette" und der Titeltrack "Farewell To Shadowlands" knüpfen nahtlos an den gelungenen Opener an. Dabei agieren die Multitalente Fred Schendel und Steve Babb (nahezu alle Instrumente, Vocals, Songwriter, Produzent) geschickt mit unterschiedlichen Keyboardsounds und durch den Einsatz von insgesamt fünf (!) weiteren Sänger bzw. Sängerinnen wird versucht weitere Akzente zu setzen. Im Vergleich zu der ausgezeichneten Instrumentalisierung gelingt dies aber mit dem Gesang nur zum Teil. Obwohl sich jede Stimme wahrhaft hören lassen kann, sind sie sich doch zu ähnlich um wirklich starke Gegenpole zu bilden (was durchaus gewollt sein könnte) - dadurch fehlt es leider auch den Chören manchesmal etwas an Durchschlagskraft. Nicht desto Trotz sind die ersten drei Songs absolut hörenswert. Der vierte Track "Longer" nimmt dann leider etwas die Stimmung raus. GLASS HAMMER haben zwar die schöne Melodie und den einprägsamen Refrain des 1979er Hits von Dan Fogelberg übernommen, den Song an sich aber ansonsten komplett neu bearbeitet - ist aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Da kommen die Eigenkompositionen doch besser rüber. Das abschließende, über 20-minütige "Behind The Great Beyond" ist das zentrale Werk des achten GLASS HAMMER Werkes und gehört mit seinem dramatischen Aufbau und der atmosphärischen Dichte mit zu dem Besten was mir die letzten Monate im Progbereich untergekommen ist. Zu Beginn wähnt man sich umgeben von einem klassischen Quartett mit Klavier, Cello, Bratsche und Violine, um danach in den Klängen des Neo-Progs einzutauchen. Spanische Gitarre im Mittelteil und gegen Ende eine Komposition, welche den Zuhörer fast in ein barockes Kirchenkonzert zu entführen scheint - GLASS HAMMER spielen gekonnt auf und kehren dann elegant zum Sound von Bands wie Kansas und den allgegenwärtigen Yes zurück. Ich für meinen Teil hätte mir hin und wieder mal ein klein wenig mehr Druck gewünscht um den gelungene Kompositionen, schönen Melodien und zerbrechlichen Strukturen noch den letzten Kick zu geben - so wird es mir zwischendurch doch mal etwas zu monoton - dies allerdings auf spieltechnisch unheimlich hohem Niveau. Insbesondere Freunde von Bands wie Yes, ELP, Flower Kings, Transatlantic & Co. sollten mal die verwöhnten Lauscher riskieren - könnte sich lohnen. Noch ein Tipp: Just for Kicks haben mittlerweile den gesamten Backkatalog von GH wieder veröffentlicht - das freut den Proggie doch.

Shadowlands


Cover - Shadowlands Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 58:8 ()
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Twisted Truth (EP)

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Das Bandinfo schweigt sich bewusst über die musikalische Vergangenheit der einzelnen Bandmitglieder aus, da frühere Eskapaden (angeblich) sowieso niemanden interessieren. Die Band um Gitarrist und Sänger Sasch Menschl lässt lieber die Mucke sprechen. Und das ist auch in Ordnung!!! Nach ein paar Dutzend Durchläufen komme ich nicht umhin, diese Vier - Track - EP als echten Hammer zu bezeichnen. Der Titelsong "Twisted Truth" kommt mit einem sägenden RUNNING WILD / PRIMAL FEAR - Riffgewitter daher und bietet völlig eigenständigen Power Metal, wie man ihn viel zu selten hört; traditionell und doch überraschend frisch. An die von der Band als Einflussgeber aufgeführten ANGEL DUST erinnert der zweite Song "Inhabitants From Earth", der mit einem gemäßigten, aber atmosphärischen Keyboardteppich unterlegt ist und durch den verzerrten Gesang recht psychedelisch anmutet. Das Stück ist zwar sehr gut, aber sicher nicht Jedermanns Sache und beißt sich nicht ganz so fest wie der Titelsong. Das dritte Stück "The Path Of The Warrior" schlägt wieder in eine andere Kerbe. Der Song könnte gut und gerne auch von einer Band wie PARAGON oder STORMWARRIOR stammen, ist True Metal in seiner reinsten Form und lässt sich (im positiven Sinne) sehr gut mitträllern. Darüber hinaus fräst sich das Ding (Powerriffs vom Fass!) richtig im Ohr fest. Klasse! Die Hymne "Till We Fly" haut wieder leicht in die ANGEL DUST - Kerbe und wartet mit einem ohrwurmartigen Chorus auf, benötigt aber, wie "Inhabitants From Earth", den einen oder anderen Durchlauf und wirkt eher etwas zäh. Macht unterm Strich zwei herausragende ("Twisted Truth" und "The Path Of The Warrior") und zwei sehr gute ("Inhabitants From Earth" und "Till We Fly") Songs. Letztere halten lediglich das von den beiden anderen Nummern vorgelegte Niveau aufgrund einer etwas schwieriger nachvollziehbaren Vertracktheit nicht ganz. Sollten die Herren Menschl, Friedrich, Betsch, Schall und Ehrmann einen ganzen Longplayer auf dem Level dieser EP auffahren, können wir und auf ein echtes Superdebüt freuen. Weiter so, meine Herren!!!



Die CD kann für den sehr fairen Betrag von 4 Euro auf der Homepage der Band, www. Saintsbleed.de, bestellt werden.

Twisted Truth (EP)


Cover - Twisted Truth (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Trinity

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Bei dem Thema konnte sich die Musik noch nie einigen. Während bei einigen der Weltuntergang nur durch Black Metal vertont werden kann, schwören die anderen auf finstersten Doom. Und dann wäre dort noch die Fraktion der Industrialsympatisanten und Filmmusikenthusiasten, die sich eher den flächigen Sounds widmen. Einen Vertreter dieser klaustrophobischen Gattung finden wir auch in YELWORC, eben jenen, die sich in diesem Jahrtausend weiland noch nicht gezeigt haben. Mit fast stoischer Gelassenheit nimmt man sich Zeit, feine Fäden zu spinnen, die allesamt erst nach elend lang erscheinenden Takten miteinander verwoben ein Netz bilden, in dem man sich nach und nach gefangen findet. Extrem düstere Basslinien und Samples zwischen Finsternis und Beklemmung treffen auf nicht tanzbare Beats, die zwischen hochdramatischen Parts ("Triune Junction") und industrialgeborener Anarchie ohne Strophe-Chorus Schema aufwarten. Die größtenteils gesprochenen Vocals sind kehlig gehaucht wie eh und je bei YELWORC. Elektronik ist hier ganz klar Mittel zum Zweck und weniger Objekt im Mittelpunk. Fast schon skurril wirken die extrem vereinzelt eingesetzten Gitarren, die verloren auf weiten Soundscapes verklingen. Man benötigt viel Zeit um sich auf die vielschichtigen Tracks einzulassen, man braucht viel Zeit um die Ohren an die strukturarmen Songs zu gewöhnen. Denn das meiste passiert zwischen den Tönen, die Luft knistert und die Hölle klopft einmal mehr an der Tür. "Trinity" vermittelt einen stimmigen Gesamteindruck, ein düsterer Horrorfilm für das Ohr, die Illustrationen im Booklet mögen dem geistigen Auge als Inspiration dienen.

Trinity


Cover - Trinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 77:18 ()
Label:
Vertrieb:

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