Doom-Death aus dem Süden, Fürth ist nicht weit. Und das Frankenland scheint ein trauriges zu sein, will man der Atmosphäre auf dieser Eigenproduktion (der zweiten neben Sampler-Einsätzen) glauben. Traurig klingt allerdings vor allem das Keyboard, das einem anfangs gänzlich den Spaß raubt und nur unter großer Willensstärke das Weiterhören erlaubt. Quietsch-Lala der Marke Bontempi für ganz Arme. Nun gut, entweder man gewöhnt sich dran oder nicht, aber dann verpasst man was. Denn an sich ist die Scheibe so, wie es traurige Gemüter gerne mögen: Langsam, aber nicht eintönig, mal schnell, mal auch einfach Death-Metal. Schöne, wenn auch einfache, Melodien schreddern die Franken aus ihren Äxten, der Sing-Sang, mal clean, mal gegrunzt passt sich der mindestens melancholischen Grundstimmung nahtlos an. Mit "Emotions" (das einzige Lied, in dem auch eine Frauenstimme vorkommt) schaffen es die Jungens in Grundzügen in "My Dying Bride"-Bereiche vorzustoßen, "Into The Nameless" kommt etwas schneller daher und mutiert zur echten Hymne. Das Booklet, vollfarbig und acht-seitig, sieht schick aus und das ganze Produkt kostet bloß acht Euro. Wenn jetzt der Sound noch ein bisschen besser wäre, würden die guten Ansätze noch besser rüberkommen …
Als "amtlicher Schweden Stahl mit tollen Melodien" sowie außerdem noch als Prog/Metal Band werden SABBTAIL mit ihrer neuen CD "Nightchurch" in Anzeigen bzw. auf dem Beipackzettel beworben - ehrlich gesagt fiel mir in der letzten Zeit selten so ein krasserer Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität (leider) im negativen Sinne auf als hier. Dabei bringen alle beteiligten Musiker doch gute Voraussetzungen sowie Erfahrungen für diese Formation mit, die 1996 aus den Überresten von NECRONOMICON gegründet wurde, denn hier sind neben Hakan Rangemo (Dr.), Jan Lund (B.) und Jan Bingegard (K.) auch noch etwas bekanntere Namen wie Fredrik Akesson (Gt. Ex-TALISMAN) sowie Mats Leven (Ex-YNGWIE MALMSTEEN, KRUX und AT VANCE ) mit dabei. "Nightchurch" (ist übrigends nach dem 2000 erschienenen Debüt "Otherworlds" Album Nummer zwei) hätte daher eigentlich ein gutes Album werden können. Bloß ist es leider nicht so gekommen - woran lag’s? Nun die wirklich gelungene sowie griffige Produktion kann sicher am wenigsten dafür aber musikalisch fehlt es mir zum einen an einem durchgängigen Konzept bzw. Richtung und was noch schwerer wiegt an guten Songs. SABBTAIL geben eine Mischung aus traditionellem Metal/Hardrock sowie auffällig durch Hammondorgel geprägten Songs zum Besten, was einen gewissen an sich nicht verkehrten Retrocharakter aufkommen läßt. Es wird zwar viel ausprobiert aber es kommt nur wenig konstruktiv hörbares im Endergebnis dabei raus. Vor allem die Orgel nölt mir viel zu stark im Vordergrund, wobei die größtenteils belanglosen und irgendwie aufgesetzten sowie völlig langweiligen Harmonien bzw. Läufen des Tastenmannes keine Freude aufkommen lassen. Da sollte er doch noch etwas mehr DEEP PURPLE hören, dort klingt so was richtig unterhaltsam. Es gibt zwar durchaus gute Ansätze u.a. die kernigen Riffs aber immer wenn der Refrain kommt wird man gnadenlos enttäuscht, es paßt einfach selten zusammen. Die Songs wirken oft zu gewollt und sind dann auch noch künstlich durch überflüssige instrumentelle Solos bzw. sonstige Ausschweifungen in die Länge gezogen, was die Sache nur noch mehr verwässert. Sorry aber mit Prog Metal/Rock hat dies rein garnichts zu tun! Es fängt bereits mit dem schleppenden sowie ziemlich langweiligen Opener "Nightchurch" an, bei dem der Sänger mit seinem rauen Organ die Vocals irgendwie rauspresst, damit nur einen kraftmeierischen Eindruck vermittelt und so den Song auch nicht retten kann. Im weiteren Verlauf des Albums steigert er sich aber zumindestens noch zu einer durchschnittlichen Leistung. Der Anfang von "According To" ist auch gar nicht so übel wobei der etwas AYERON-mäßige Sound noch recht gut kommt aber der dünne Refrain macht wieder alles zunichte. Mit einem leichten LED ZEPPELIN Touch, heutzutage würde man dazu wahrscheinlich auch "doomig" sagen, wartet dann zwar "Wishful Thinking" in positiver Weise auf aber der Spannungsbogen sowie Melodieverlauf sind leider wieder nur halbherzig. Der Band bringt zwar schon eine gewisse Power rüber kann aber beim Songwriting einfach nicht überzeugen so daß dieser Tracks sowie der Großteil des Rests einfach in keinster Weise den Hörer irgendwie mitreißen könnten oder gar hängen bleiben. Das richtige Feeling für einen wirklich guten Refrain beweißen die Jungs dann lediglich bei zwei Nummern dem etwas folkigen "Contemplation" sowie dem dynamischen "Dragonflight" ansonsten ist eher Schmalhans Küchenchef und das Menü nur sehr schwer verdaulich. Mit "Figure This" ist dann neben dem Opener noch ein weiterer Totalausfall auf "Nightchurch" vertreten. Nee Jungs, denke mal daß könnt ihr viel besser - diese CD bleibt leider in guten (Einzel-) Ansätzen stecken und klingt viel zu Bemüht!
Die junge Bramscher Band vermischt AC/DC-Stuff mit DAD und neueren Sau-Raus-Lassern a la Turbonegro oder Gluecifer. Allerdings liegt der Schwerpunkt oftmals sehr auf den australischen Altmeistern, wie der "Gun Boy" fast plagiatisch beweist. (Oder auf den Down-Kollegen von Rose Tattoo, wenn man "Goodbye" hört). Die zehn Songs (plus ein neun-minütiges Live-Rehearsal) rocken tatsächlich sehr ordentlich, auch, wenn mir zum echten, straßen-köterigen Dauer-Ohrwurm einiges fehlt. So klingt die Markus’ Stimme viel zu "unbekümmert", um es mal positiv auszudrücken, ihr fehlt einfach der rotzige Touch wie bei den erwachsenen Vorbildern. Und auch der Sound klingt mir nicht dreckig genug für dieses Genre, ist mir persönlich zu poliert. Dennoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Scheibe zum Anstoßen animiert, denn die Herren rocken flott vorwärts, transportieren den Spaß, mit dem sie bei der Sache sind, auch zum Hörer. Gute Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, insgesamt greife ich aber immer noch lieber zu den Referenzgrößen, seien sie nun aus Australien oder aus Skandinavien. Ach: Am Ende befinden sich Proberaum-Rehearsals, deren Anfang direkt aus einer Drogen-Kaschemme aus Chinatown stammen könnte und auf Appetit auf Kräuterzigarren wecken dürfte. Tja, weiß nicht, was das soll - und ob ihr die Mitschnitte von den Proberaum-Gesprächen interessant oder witzig finde, das muss jeder selbst entscheiden. Ich finde das langweilig. Sei’s drum, insgesamt haben die Bramscher ein ordentliches, wenn auch keineswegs weltbewegendes Scheibchen geschnitten.
Was haben Keyboard und Kondom gemeinsam? - Ohne ist es schöner. Ok., ok, DIMMU B. ohne Mustis wäre wie Frieren ohne Gänsehaut, und auch das andere kann man manchmal gebrauchen. Aber wenn der Keyboarder nur - "Düdülüdü" - die immer gleiche Tonfolge auf ganzen Noten drückt, kann man ihn auch gleich entsorgen.
DARK EMBRACE sind ansonsten gar nicht schlecht, haben ein Händchen für den Spannungsaufbau und einige ganz gute Ideen - aber es geht den Spaniern von der Küste Galiziens ein bisschen wie Michael Ballack bei der aktuellen McDonalds-Werbung: Kein Mut zu Entscheidungen. Black, Doom, Death, Gothic - viele Versatzstücke passen meiner Meinung nach nicht nebeneinander, und so fehlt den Songs der rote Faden. Gerade die langsamen Stücke rumpeln wie kultige Früh-Neunziger-Produktionen. Am ehesten erinnern mich DARK EMBRACE an die Projekte einiger ehemaliger EMPEROR- oder MAYHEM-Leutchen wie CON ANIMA oder das Fledermausohr. DARK EMBRACE spielen also in der großen Spalte zwischen Goten und Blackies, Sänger Oscar Asunder strapaziert seine Stimme abwechselnd beim Bellen, Schreien oder Schmachten. Einfach und formaljuristisch haben DARK EMBRACE Glück, dass sich die englischen Doomster gleichen Namens Ende ´99 aufgelöst haben und nun als THE ENCHANTED weiterspielen, wenigstens rechtliche Querelen liegen nicht auf dem steinigen Weg vor den Spaniern. Vielleicht bringt sie ja mal jemand mit einem kundigen Öhrchen zusammen, der ihnen das Mehr im Weniger zeigt. Dieses Demo ist auf jeden Fall ein Anspieltipp für Freunde der ätherischen Violine, die ist nämlich sehr gut gelungen.
Wiedersehen macht Freude: Bereits seit 1987 existieren MORTAL TERROR und bescherten mir in der südniedersächsischen Studentenmetropole Göttingen (oder in der Nähe) unvergessliche Momente, gaben mir die Kraft, auch in dieser metal-freien Enklave zu überleben. Immer nur Blues und Jazz in rauchgeschwängerten Keller-Bars, das war’s einfach nicht, da lob ich mir das Geschwister-Scholl-Haus zu Hannoversch-Münden. Aber das nur am Rande. Nach mehreren Demos, den bei D&S erschienen Scheiben "The Evolving Self" und "Posthuman" (94 und 96), weiteren Demos und einer - offensichtlichen - Pause, sind die Nordhessen wieder da. Der Stil ist der gleiche: Thrash Metal. Jedenfalls in erster Linie, dazu gibt’s eine gesunde Beimischung von Death und Rock’n’Roll. Oder so. Eine knappe Dreiviertelstunde holzen sich die Gesellen durch die Prärie, sind dabei angenehm roh, aber nicht desolat, sind old-school aber nicht langweilig und bringen aktuelle Strömungen mit ein, ohne sich anzubiedern. Dazu haben die Herren die Zeit im "Krachgarten-Studio" genutzt, um die acht Songs in ein ordentliches Soundgewand zu kleiden. Auch, wenn mir persönlich das Schlagzeug vor allem in den Tiefen ein wenig zu dünne klingt. Aber das ist ja nun mal absolute Geschmackssache. Dazu gesellt sich auch eine professionelle optische Gestaltung, so dass man für 12,50 inklusive Porto und Verpackung durchaus zugreifen sollte. Kontaktdaten findet ihr mit wie immer mit einem Klick oben links. In diesem Sinne: "Load, Aim, Shoot, Kill" - auf das der nächste Treff nicht so lange auf sich warten lassen möge.
Ich mag keine Intros, das wird jeder wissen, der öfter hier vorbeischaut. NEVER FACE DEFEAT beginnen ihre Mini "Remember Your Heartbeat" endlich mal mit einem, das auch mir gefällt. Nach diesem guten Einstieg geht’s auch gut weiter. NEVER FACE DEFEAT zocken modernen Hardcore, der stark nach Hatebreed klingt, vor allem Sänger Patrick klingt wie ne kleine Ausgabe seines Ami-Kollegen, manchmal fühlt man sich aber auch in NYC, zu Gast bei Biohazard haha. Die Mühlheimer sind aber keine bloße Kopie bekannterer Bands, sondern verstehen es, ihrer Mucke ein eigenes Gesicht zu geben. Das liegt zum einen am intelligenten Songwriting, das sehr abwechslungsreich ist und auch wenn die Songs fast durchgehend im Mid-Tempo (ok, der Titelsong ist ne Ausnahme…) sind keine Langeweile aufkommen lässt. Zum anderen hat mir vor allem die Arbeit von Gitarrist ziemlich gut gefallen - der Mann schrammelt keine altbekannten Riffs runter, sondern kann durch sein kreatives Spiel und neuen Ideen frischen Wind in den Sound der Band bringen. NEVER FACE DEFEAT transportieren mit der Scheibe viel Energie und Power (die Produktion ist saugut), da möchte ich nicht wissen, wie’s live bei den Jungs abgeht haha. Moderne harte Musik - wem das zusagt, der sollte den Namen NEVER FACE DEFEAT im Gedächtnis behalten und sich mal ne Kostprobe der Jungs geben, ich kann da "False Friends" von der Mini nur wärmstens empfehlen. Klasse Scheibe, macht Lust auf mehr!
Engländer. Waliser um genau zu sein. Können sie eigentlich wenig dafür und doch bleibt dieses Völkchen grade musikalisch auf dem Festland oftmals unbemerkt. Wie sich LOSTPROPHET mit ihrem zweiten Album präsentieren, hat jedoch wenig vom trockenen Understatement, den man den Inselbewohnern nachsagt. Vielmehr muss man ihnen diese Herkunft schon fast andichten, denn die gradlinig rockige Musik könnte genauso gut aus den Staaten kommen. Inwiefern eine Tour mit LINKIN PARK ihren Weg beeinflusst hat, sei dahingestellt, klar hörbar sind aber New Metal Elemente in die Musik gekommen. Durchschaubares Songwriting leider inklusive, fette Produktion oben drauf. Dem Abwechslungsreichtum auf "Start Something" tut dies gut, dem Originalitätsanspruch jedoch nicht. Denn bei all den vielen Facetten der Musik zieht sich als roter Faden hauptsächlich ein straight auf gute Hörbarkeit getrimmter Eindruck durch die Musik. Beinahe ausnahmslos sehr melodisch und nicht zuletzt durch den cleanen Gesang fast 100% radiotauglich. Nicht negativ, aber sie machen damit ersetzbar, was sie bei ihrem Debut einzigartiger machte. Der Titeltrack "Start Something" fällt als erstaunlich harter Track beinahe aus dem Rahmen, lediglich "We Are Godzilla, Yor Are Japan" kann ihm dahingehend das Wasser reichen. Die ausgekoppelte Single "Burn, Burn" macht mit dem Punkrock nahestehenden Flair gute Laune und gibt die Hauptmarschrichtung vor. Generell dominiert mehrstimmiger Gesang und lockere Riffs gen modernem Rock, die teils zuckersüßen Harmonien muss man mögen. Der gute Teufel steckt im Detail, wo LOSTPROPHET durchaus kreative Ansätze durchschimmern lassen. Den Hauptteil macht aber leider das auf Charts, Radio und Club schielende Auge aus, das leider die Wahrnehmung und Umsetzung wirklich neuer Ideen verhinderte. Der böse Teufel hat eben doch noch fast jeden bekommen.
Na, wenn der Anfang mal nicht von Soulfly geklaut ist. Oder sagen wir inspiriert, das klingt netter haha. DAYS OF GRACE zeigen sich auch im Folgenden von Soulfly, Sepultura und Machine Head beeinflusst, gehen aber nen Zacken härter vor als die Einflüsse. Ich weiß nicht, wie man die Mucke der Deutschen nennen sollkanndarf, ich denke Metal trifft’s am Besten. Ausgestattet mit einer wirklich fetten Produktion legen DAYS OF GRACE ein gelungenes Album vor, dass über die gesamte Spielzeit gefällt und Appetit auf mehr macht. Da verwundert es mich, dass die Band seit langem aktiv ist, ich aber noch nie was von ihr gehört hab. Na ja, manchmal ist die Welt eben ungerecht. DAYS OF GRACE ballern ihre Songs meist im Mid-Tempo durch die Boxen und erinnern dabei sehr sehr oft an alte Machine Head (und wieder neue, "Ashes Of Empire" ist ja mal endlich wieder ein Thrash-Hammer), wobei es DAYS OF GRACE öfter gelingt, aus den üblichen Schemata auszubrechen und im Song überraschenden Wendungen einzubauen. Das macht "Unio Mystica" interessant und hält den Hörer bei der Stange. Mit den beiden Sängern Peter und Qno (fragt mich nicht, ob das ein Pseudonym ist…) haben DAYS OF GRACE dazu noch echt fähige Leute hinterm Mikro, die mit einem breiten Spektrum begeistern können und sowohl aggressiv-growlig als auch clean ("Secret War") überzeugen können und der Scheibe dadurch den letzten Kick geben. Was mir nur ein wenig fehlt sind so zwei, drei echte Baller-Songs. DAYS OF GRACE sind heavy und brutal, aber auch wenn sie oft auf bekannten Songmustern ausbrechen, agieren sie mir persönlich doch ein wenig zu gebremst und nehmen sich dadurch selbst ein wenig Punch. Ändert aber nicht viel am guten Gesamteindruck von "Unio Mystica" - ich kann die Scheibe Fans von modernem Thrash nur ans Herz legen.
Gegensätzlicher können Film und Soundtrack kaum sein. Ersterer besticht durch langweilige Handlung und beim Wissen darüber, dass Vampire wie Werwölfe ein intriganter Haufen sind auch durch eine nach wenigen Minuten durchschaute Story. "Underworld" kann sich damit rühmen, das Schlusslicht der pseudocoolen Vampirflme zu sein. Und dann ist da dieser Soundtrack, der sich genau am anderen Ende der Superlativskala anzusiedeln vermag. Für düstere Filme gehört es heuer zwar ohnehin zum guten Ton, alternativere Bands auf dem Soundtrack zu versammeln. Was sich dann meistens in eine muntere B-Side Compilation ergießt, wurde bei "Underworld" gänzlich anders aufgezogen. Danny Lohner (Nine Inch Nails) hatte seine Finger sowohl im original Filmscore, als auch mit dem Projekt RENHOLDER auf diesem Soundtrack. A PERFECT CIRCLE tritt sowohl alleine ("Judith") auf, als auch in Form des Sängers Keenan. Diese Allstarbesetzungen bei etlichen Tracks (von Wes Borland, Davied Bowie oder Richard Patrick bis John Frusciante) brachte erstaunlich vielseitige Früchte zwischen modernem Rock und atmosphärischen Soundscapes in Form exklusiver Tracks. Es ist kein Soundtrack der durch Aggressivität oder übertriebene Härte dominiert wird, einzig DILLINGER ESCAPE PLAN haut in gewohnt vertrackter Manier auf den Putz. Einzig SKINNY PUPPY ist in die Belanglosigkeit versunken, auch keine Überraschung. Der "Underworld" Soundtrack leidet darunter kaum, denn die Auswahl ist gelungen und lässt vor dem geistigen Auge einen eigenen Film ablaufen. Genießt diesen und spart euch die Hollywood Fantasie.
DYECREST gehörten zu den Finalisten des "Young Metal Gods" - Festivals und konnten sich so einen Vertrag mit Noise - Records erspielen, unter deren Banner nun ihr Debüt "The Way Of Pain" (druckvoll und voluminös produziert von Piet Sielck!) erscheint. In Finnland, ganz im Gegensatz zu Italien (ja ja, ich weiß…) scheint man noch zu wissen, wie anständiger Power Metal zu klingen hat, denn "The Way Of Pain" ist ein herausragend starkes Album geworden. Bereits die "A - Seite" der Scheibe mit dem geilen Opener "For All The Weak", dem straighten "Into The Void", dem etwas an HIM, also SENTENCED erinnernden (hauptsächlich aufgrund der Keyboards), epischen "Made Me Believe", der Hymne "Last Man Standing" und dem bombastischen "Lost Faith" überzeugt mühelos und kann mit einem beachtlichen Teil der Releases "namhafter" Größen mithalten. Die "B - Seite", also die restlichen fünf Songs, sind nicht ganz so zwingend und eingängig wie der Rest, fallen aber auch nicht wesentlich ab. "The Game" ist etwas schwerfällig und vertrackt und beißt sich nicht richtig fest, "Kneeling Down" ist eine sehr schöne, bombastische Halbballade mit leicht düsterer Atmosphäre, "All In Vein" kommt etwas gemäßigter daher und wird, wie der Rest auch, von fetten Chören getragen. Ein Hit ist das Stück aber nicht. "Until Death Do Us Apart" bietet schöne Shouts, tolle Soli und gehört zu den anspruchsvollsten Stücken des Albums. Der Abschlusstrack "With Pain" ist etwas sperrig und kein echter Kracher, aber beileibe nicht schlecht. Insgesamt verstehen es die Jungs sehr geschickt, ihre Einflüsse aus heimatlicher Düsterkunst, bombastischen (Prog) - Einflüssen der Marke QUEENSRYCHE, SHADOW GALLERY oder STRATOVARIUS und kraftvoller Geradeaus - Power mit genügend Eigenständigkeit zu verbinden. Ein sehr empfehlenswertes Album, das die Messlatte für die Nachfolgewerke ausreichend hoch legt und auf ein baldiges Wiederhören der Jungs freuen lässt!