Review:

Haunted

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Man, so schnell geht’s das! Review Nummer 300 vom lieben Lars. Da muss dann eine Scheibe her, die schon ewig in meinen Top Ten läuft: "Haunted" - das Debüt von SIX FEET UNDER, für mich noch immer die beste Scheibe der Chris Barnes-Gang. Was haben wir Rotz und Wasser geheult als Chris bei Cannibal Corpse ausstieg und was waren wir glücklich, als er mit SIX FEET UNDER um die Ecke kam. Da brachte er mit Allen West auch Mr. Groove persönlich mit. Der Mann hat schon Obituary groß gemacht mit seiner unnachahmlichen Art und Weise, groovige brutale Riffs zu schreiben und hat das auch bei SIX FEET UNDER fortgesetzt. Bekanntlich ja nur zwei Sommer lang, leider… "Haunted" strotzt dann auch nur vor gnadenlosen Groovemonstern wie "Beneath A Black Sky" oder "Human Target". So richtig auf die Kacke gehauen wird nur selten, dann aber mit "Suffering In Ecstasy" aber richtig und gnadenlos! Los geht die Scheibe mit "The Enemy Inside", auch so einem unglaublich mitreißenden Death Metal-Stampfer, den man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt und der klar macht, dass Obituary nicht tot sind, so lange Allen West weiter Mucke macht hehe. Dazu growlt sich Kiffer-Chris in seiner unnachahmlichen Art und Weise durch die Pladde und lässt jeden Kritiker locker verstummen. Sein Nachfolger bei CC, Corpsegrinder (auch mal ein cooler Künstlername…), hatte da nicht viel zu lachen und konnte meiner Meinung nach erst mit den letzten drei Scheiben langsam an Chris Barnes rankommen. Aber das ist Geschmackssache. "Haunted" hat alles, was ich von einer ordentlichen Florida-Death-Scheibe erwarte: Monstersongs voller Groove, einen geilen Growler, fette Produktion (Morrissound) und zeitlose Knaller wie jenes "Suffering In Ecstasy". Das war ein Einstand nach Maß!

Haunted


Cover - Haunted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 0:0 ()
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Icon & The Black Roses

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Hey, endlich mal ne Gothic Rock Band die nicht aus "ich-häng’-mich-fast-gleich-auf-weil-bei-uns–die-Sonne-sowenig-scheint" Schweden kommt sondern vom diesjährigen Fußball EM Gastgeber Portugal. Nicht gerade bekannt für international gute Rockkapellen, waren mir bisher lediglich die Gothi Metaller von MOONSPELL (die seit ungefähr 10 Jahren recht erfolgreich unterwegs sind) ein Begriff, jetzt also ICON & THE BLACK ROSES mit ihrem gleichnamigen Debüt. Ich fall gleich mit der Tür ins Haus: Starke Vergleiche mit HIM vor allem was die Grundklangfarbe bzw. viele der Refrainanlagen betrifft, müssen sich die Jungs vor allem bei den ersten beiden Tracks "Black Rose" oder "Endless" schon gefallen lassen. Allerdings verzichtet man positiver Weise komplett auf allzu schwülstigen Pathos bzw. klebrige Balladen wie es bei den Vorzeigefinnen usos ist. Die markant charakteristische Stimme dieser Band erinnert wiederum etwas stärker an Meister Holmes von PARADISE LOST und auch die Musik geht durchaus etwas in diese Schiene derer letzten CD’s mit einem leichten Tick noch von THE MISSION. Ein weiterer klarer Kritikpunkt für mich ist das leider zu oft eingesetzte "Säuselkeyboard" (Lieber Tastenmann das nächste Mal bitte etwas originellere Arrangements!), denn daß geht einem stellenweise doch etwas auf den Keks, da größtenteils aber mehr im Hintergrund agierend wirkt es sich insgesamt auf die wirklich guten Melodien nicht allzu negativ aus. Mit steigender Spieldauer des Albums können sich Icon & The Black Roses dann auch etwas von den genannten "Vorbildern" lösen und entwickeln durchaus ein paar eigene Trademarks, wenn auch hier sicherlich (noch) die meisten Verbesserungspotentiale verborgen liegen. Ähnlich ausgelegte Formationen wie ENTWINE haben diesen Prozess bereits erfolgreich vollzogen. Die Band wurde übrigends 1999 unter der Firmierung "Blue Obsession" gegründet, wobei Mastermind Jao Silva seither für das Songwriting verantwortlich ist und dies auch recht ordentlich macht. Mit diesem typischen Mix aus molliger Melancholie mal kraftvoll dann wieder mit viel Gefühl werden 12 absolut eingängige fast mit Popappeal ausgestatte Songs präsentiert. Als besonders herausragende Tracks müssen auf jeden Fall "Crucify Your Love" (mit tollem kanonartigen Chorgesang), das schnelle mit gutem Gitarrensolo versehene "Angel", das rifflastige ""Remember" sowie das voll abgehende "Black Cage", bei dem der Sänger mal so richtig aus sich heraus geht. Klar eine amtliche Killerballade ist mit "Who Do Your Hurt Now?" natürlich auch dabei. Die KATE BUSH Coverversion "Running up That Hill" ist zwar ganz o.k. aber die Holländer von WITHIN TEMPTATION bringen schon etwas länger den gleichen Titel in einer metallischeren Version. Bleibt zu sagen, daß der hier präsentierte "leichte" Gothic Rock souverän und schlichtweg gut rüberkommt und die ICON’S mir einfach irgendwie sympathisch sind. Daher kann über das (noch) relativ wenig eigenständige Profil etwas großzügiger hinweg gesehen werden (ist ja auch das Debüt). Über irgendwelche HIM’schen Vergleiche will ich nächstes mal aber nichts mehr schreiben müssen, daß muß einfach besser werden.

Icon & The Black Roses


Cover - Icon & The Black Roses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:31 ()
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Loss Angeles

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Ich weiß noch nicht, wer das außer mir gut finden könnte, aber TOC beweisen mit "Loss Angeles" einmal mehr, dass man von "dem Finnen an sich" alles mögliche erwarten kann. Der Opener "The Window" bedient gängige Gothic-Klischees wie man sie von HIM bis CHARON kennt - um dann in einen schmierigen Part mit loungiger Fifties-Jazzkapelle abzudriften. Das Wah-wah-Pedal darf wimmern, Sänger Tuomas Nieminen lässt während dessen Herzen und Ohren dahinschmelzen. Großer Aufschlag - und die Friseur sitzt, der Kragen ist noch so gerade wie frisch vom Bügel. "Mary Lou is Dead" - klar, eine ganz ruhige, ganz traurige Ballade. Auf dem "Acid Highway" darf die Hammond-Orgel schmurgeln, was die alten Tasten hergeben, Uptempo-Rock mit Deep Purple-Einschlag. Tuomas schreit, die Gitarren kreischen sich durch bis kurz vor "Gothamburg" (wo das wohl liegt?!) - und diese utopische Stadt bekommt ein ruhiges Prog-Konzept - auf dem es TOC erst mal durchhalten bis "Wait". Die "Blue Lady" dazwischen hat eine Mega-Gesangslinie, ganz Achtziger Jahre, zwischen Glam und Ballade. Gegen Ende ist es aus mit der seichten Midtempo-Herrlichkeit, "Break-A-Neck" zieht auf dem Grad zwischen Death und Hardcore ein Brett längs, "Bite The Bullet" nimmt das Tempo noch mal raus, bis ausgerechnet "Smoke on The Water" komplett aufgemöbelt und um das Doppelte beschleunigt wird. In dieser Variabilität haben sich TOC eigentlich längst für einen Kaurismäki-Soundtrack warmgespielt. THRONE OF CHAOS haben sich vom Schwimmschüler im Fahrwasser der CHILDREN OF BODOM über das Seepferdchen als überflüssige Powermetal-Kapelle jetzt als eigenständige Rockband freigeschwommen. Das schönste ist, dass die finnischen Jungs ganz offensichtlich immer noch das Handwerkszeug ihrer alten Stilrichtungen beherrschen. Tuomas kann im Gegensatz zu den vergangenen Alben richtig beängstigend kreischen und brüllen. Gut ist also, dass TOC immer noch fette Riffs raushämmern können - aber stattdessen lieber vergleichsweise ruhige, fast poppige Songs mit interessanten, überraschenden Details schreiben wollen. Respekt!

Loss Angeles


Cover - Loss Angeles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:15 ()
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Trace The Signs

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Frank von Bitternes zockt bei dieser Truppe als Basser mit und hat mir die MCD zusammen mit der letzten Bitterness-CD geschickt. Sorry, dass ich erst jetzt was dazu schreibe, aber irgendwie hat sich die Pladde unter einem großen Stapel Kram auf meinem Schreibtisch versteckt. Dabei hat "Trace The Signs" das gar nicht nötig, kann sie doch mit sechs eigenständigen Songs überzeugen, die sich irgendwo zwischen Black und Thrash bewegen. Dazu hat’s noch ein Intro, aber das vergessen wir mal, ist wie 99% aller Intros langweilig und nervig. MEDUSA pendeln zwischen nordischer Raserei (aber mit viiiiel besserem Sound, nix Klospülung) und relaxten Akustik-Passagen, wobei aber die meiste Zeit die nach-vorn-Abteilung das Sagen hat und von coolen Riffs des Gitarrendoppels vorangetrieben wird. Die trauen sich auch mal an ein Thrash-Riff und verfallen generell nie in schrammelige Norweger-Attacken, die man eh schon zur Genüge gehört hat. Mit Sänger Andy bedient ein tüchtiger Mann das Mikro, der mit seiner aggressiv-growligen Stimme zwischen einem räudigen Thrash-Hund und Blackie pendelt und den Songs seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Jeder der sechs Songs hat mich überzeugt und kann mit sinnigem Songwriting aufwarten, das viel Wert auf Abwechslung, Eingängigkeit und Groove gelegt hat. Starke Scheibe, die Fans von thrashigen Black Metal sicher gefallen dürfte!

Trace The Signs


Cover - Trace The Signs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:20 ()
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Dawn Of Ash

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Disgorge und Brodequin stehen schon seit langer Zeit für kompromißlosen Death Metal, der ob ultra-tiefem Gegrunze und Blastlastigkeit nicht jedem gefallen dürfte. Was kann also großartig dabei rauskommen, wenn der ex-Sänger von Disgorge zusammen mit dem Brodequin-Grunzer ne Band macht? "Dawn Of Ash" bietet wie zu erwarten technischen Death Metal, in dem durchgehen geblastet wird und der Grunzer so tief ist, dass man wirklich nix mehr versteht. Der Drummer blastet ordentlich vor sich hin, verliert durch die etwas matschige Produktion aber ein wenig an Durchsetzungsvermögen - das widerum kommt den Gitarren zu Gute, deren technisches Spiel man dadurch gut verhehmen kann. LITURGY gelingt es nur nicht, ihre unbestrittenen technischen Fähigkeiten in gute Songs umzusetzen. In Gegensatz zu ihren (ehemaligen) Hauptbands verstehen es die beiden Promis nicht, sowas wie Groove in ihre Songs zu bringen oder sie mit einigen geilen Riffs und Melodien zu verfeinern. Da bleibt die Brodequin-Coverversion noch das Highlight. LITURGY ist für Die-Hard-Fans der genannten Kapellen und vielleicht auch für Mortician-Jünger ganz interessant, war mir persönlich aber ein wenig zu langweilig.

Dawn Of Ash


Cover - Dawn Of Ash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:32 ()
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I Hate Us Even More

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Nachdem sich die Kanadier THE ALMIGHTY TRIGGER HAPPY bereits 1990 gegründet hatten, kam der Erfolg erst 1999 mit dem Album "I Hate Us", wonach sie sich jedoch auflösten. Vorher hatten sie schon Tourneen mit namhaften Bands gespielt, wie NOFX, den BAD BRAINS, SICK OF IT ALL, PENNYWISE und LAGWAGON. 2004 haben sie sich wieder zusammengefunden und zur anstehenden Europa-Tour hat Bad Taste oben genanntes Album als Re-Release mit drei Bonustracks als "I Hate Us... Even More" in die Läden gebracht. Obwohl die Platte also im Grunde schon 5 Jahre alt ist, ballert sie wie Sau. THE ALMIGHTY TRIGGER HAPPY spielen kompromisslosen, schnellen Punkrock mit ordentlichem Hardcore-Einschlag. Dabei bleiben sie aber immer vielseitig, das Tempo wird zwischendurch immer mal wieder gedrosselt, und hier und da werden sie sogar richtig melodiös. Die rohe Produktion tut ihr übriges und bringt die rotzige Energie der Band sehr gut rüber, so dass einem die 17 Tracks gehörig die Gehörgänge durchpusten. Die "Fuck You"-Attitüde ist dabei allgegenwärtig - bei jedem Stück scheint einem der Mittelfinger entgegengestreckt zu werden. Freunden von rauem Hochgeschwindigkeits-Punkrock sei der Kauf der Platte wärmstens empfohlen.

I Hate Us Even More


Cover - I Hate Us Even More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 46:12 ()
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Stench Of Centuries

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Im Lande der Baguettes gibt es viel mehr extreme Metalbands, als uns östlich des Rheins Lebende bewusst ist. Mit Skull Fucked und Osmose sogar zwei recht große Label, die sich mehr oder weniger stark um den heimischen Underground bemühen. ACT OF GODS sind das neueste Pferd im Osmose-Stall und können sich zum Teil rühmen, Mitglied von Mutilated gewesen zu sein. Supi. "Stench Of Centuries" bietet dann auf der Vinyl-Version der Scheibe mit "Sorcery" auch einen Coversong der Truppe. CD-Jünger müssen ohne den Track leben. Na, gibt wohl Schlimmeres. ACT OF GODS spielen recht US-mäßigen Death Metal, der hin und wieder ein wenig an Vader erinnert, vor allem im Gesang. Technisch ganz fit, haben die Franzosen nur ein Problem: sie können keine spannenden Songs schreiben. "Stench Of Centuries" hat eine Dreiviertelstunde Mittelmaß-Death Metal zu bieten, der ohne Höhen und Tiefen an mir vorbeirauschte, ohne auch nur einen bemerkenswerten Song zu haben. Langweilig.

Stench Of Centuries


Cover - Stench Of Centuries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:16 ()
Label:
Vertrieb:
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State Of Mind

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Nach dem hammergeilen, selbstproduzierten 2000er Album "Modern World" (vorausgegangen war eine EP) waren meine Erwartungen an die erste "offizielle" Scheibe der US - Metaller riesengroß; zu groß, stellte ich nach zigfacher Einfuhr des mit 35 Minuten nicht gerade langen Werkes "State Of Mind" fest. Zwar ist das Album meilenweit davon entfernt, ein echter Flop zu sein, aber es gibt einfach zu viele Ansatzpunkte für Kritik, um einfach über sie hinwegsehen zu können. Da wäre zum Ersten die für US - Produktionen zwar nicht ungewöhnliche, aber dennoch blechern und billig anmutende Produktion. Ich gehöre zwar zu den Leuten, die sich von einem Eimer voller guter Kompositionen über eine "preiswerte" Aufnahme hinwegtrösten lassen, aber genau dort greift Kritikpunkt Nummer zwei an: die Songs halten nicht die selbst auferlegte Zielmarke des Vorgängerwerkes. Echt gute Stücke wie der geile Banger "Extreme Aggression", der Stampfer "Insane", die Hymne "Lord Of The Knights" oder die speedige Abschlusswalze "Hell Train" sind zwar ein gefundenes Fressen für US Metal - Jünger; richtige Überflieger der Marke "Modern World", "Death Stalker" oder "Evil Within" findet man auf "State Of Mind" aber leider nicht. Somit ist das Album für Genre - Freaks eine Bereicherung, aber dem groß angelegten Anspruch, die Nachfolger von OMEN zu werden (als was sie nach ihrem ersten Album gehandelt wurden), hinken die Jungs hiermit leider hinterher. (US -) Undergroundfreaks sind mit dem Album aber sehr gut beraten!

State Of Mind


Cover - State Of Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:2 ()
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Goblins Be Thine

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Es gibt Menschen, die würden wohl auch Killjoys aufgenommen Püpse auf CD kaufen - und sie toll finden. Es gibt wieder andere, die sind allmählich genervt - ob des achtunddrrölzigsten Releases des ach so kultigen Death-Metallers mit dem Hang zur Filmmusik. Nachdem der Opener "Young Burial" den Hörer recht konventionell in die Kirche des Todmetalls begleitet, folgen mehrere Film-Soundtracks. "To Sleep With The Dead" erinnert an 80er-Jules-Verne-Film und Captain Nemo, "The Fog" nicht zu unrecht an Onkel Carpenter, seinen Nebel und seine Klapperschlange, knapp zwölf Minuten lang. Echt Horror, Alter! "Sadako’s Curse" schleppt sich mehr so dahin wie eine Fast-Leiche im japanischen Underground-Splatter…. Naja, und das Titelstück ist dann etwas schwerer zu konsumieren, könnte wirklich Angst machen - oder einfach nur nerven, Bontempi as porn. Tja und gibt’s am Ende noch "Harvest Ritual Trailer" - voll versteckt und vor allem total zusammengestückelt aus irgendwelchen Horror-Samples und NECROPHAGIA-Versatzstücken. Wer "Killi" und seine Kumpel vergöttert, der muss dieses als Digi-Pak wenigstens fein verpackte Produkt kaufen. Unbedingt!!! Alle anderen sollten entweder vorsichtig hinhören - oder gleich einen weiten Bogen um dieses mehr oder weniger überflüssige Elaborat machen.

Goblins Be Thine


Cover - Goblins Be Thine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 31:55 ()
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On Earth As It Is In Hell

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MARTYR AD haben 2001 ein ganz cooles Debüt rausgebracht und sind danach noch ordentlich durch die Lande gezogen, u.a. mit The Haunted. Und dann haben sie sich mehr oder weniger aufgelöst. Jetzt sind sie wieder da - und wenn das Resultat einer Trennung eine so geile Scheibe wie "On Earth As It Is In Hell" ist, sollten sich alle Bands mal Auszeiten können! MARTYR AD haben auf der Pladde wohl ihre ganze Wut und Frustration in musikalischen Bahnen gebündelt, jeder Songs knallt ohne Erbarmen. MARTYR AD haben, ähnlich wie Darkest Hour, schwedische Gitarren mit Hardcore verbunden und so einen brutalen Sound in der Schnittmenge von Metal und Hardcore geschaffen. Teilweise klingen die Songs nach richtig fiesem Death Metal ("Late Night Faith Healer") und machen locker Malevolent Creation Konkurrenz, während an anderen Stellen die Hardcore-Roots durchscheinen. Aber egal, welchen Einfluss man gerade raushört, MARTYR AD sind melodisch, brutal und mitreißend! Was sich die beiden Gitarrenhelden einfallen lassen und wie sie alte Schwedenschule mit Thrash aus der Bay Area verbinden, ist schon großes Tennis. Unterstützt werden sie dabei von einer gnadenlos nach vorne hauenden Rhythmusfraktion, die ohne Unterlass ballert und dem Sound den richtigen Groove gibt. Sänger Karl bellt dazu wie ein tollwütiger Hund, der mächtig angepisst über die Welt an sich ist - dem möchte man nicht im Dunkeln begegnen. Und als Krönung können die Typen auch noch mitreißende brutale Songs schreiben ("Misery Dance"), die zeitweise wie eine brutalere Version von At The Gates klingen und fast das gleiche Gespür wie Knallersongs aufweisen. An "Slaughter Of The Soul" kommen MARTYR AD mit dieser Scheibe nicht ran, aber wer kann das schon? Und wollen die Amis das überhaupt? Ich denke nicht, dazu ist der Sound der Band doch zu eigenständig und dürfte sowohl Fans melodischen Schwedentodes ansprechen als auch Hardcorler und sogar Freunde des Bay Area Thrash, für die es ruhig mal ein wenig heftiger sein kann. Ok, dann tourt jetzt schön, löst euch danach wieder auf und kommt in drei Jahren mit dem nächsten Knaller Marke "On Earth As It Is In Hell" hehe.

On Earth As It Is In Hell


Cover - On Earth As It Is In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:31 ()
Label:
Vertrieb:

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