Noch nicht mal ganz ein Jahr schon nach der äußerst gelungenen Debüt CD "Breakable" haben ALEV nun bereits mit "Broken" schon wieder eine neue 5 Track EP im Gepäck. Und mein lieber Scholi .. das Teil rockt tatsächlich noch eine Tick stärker als der bereits hervorragende Erstling. Tiefergestimmte Sechssaiter, energiegeladene Songs teilweise mit für diese Band (bisher) sogar recht aggressivem Grundmuster sowie verzerrte Vocals - das alles gibt’s hier satt zu hören. Es fängt gleich richtig an mit dem chrossover mäßigen Riffmonster sowie mit einem äußerst punchigen Drumsound daherkommenden "Planet Erath", da kann eigentlich kein Kopf still bleiben, der muß einfach kreisen. Klar, trotz aller vermeintlich härterer Ausrichtung, die Songs werden nachwievor geprägt von der charismatischen Röhre von Frontfrau Alev, die egal ob straight oder gefühlvoll ihr beachtliches Stimmvolumen gekonnt in die Waagschale wirft. Mittlerweile ist ja leider der zweite Gitarrist Phillip ausgestiegen, auf diesen Aufnahmen war er allerdings noch dabei, man will den freigewordenen Posten aber derzeit nicht neu besetzten. Alev sind jetzt wieder, wie ganz zu Beginn, nur noch zu fünft und spielen mit einer Gitarre weiter. Bei den Konzerten übernimmt Saner die Parts, bei der zwei Gitarren benötigt werden. Ob dieser Abgang nicht auch eine substantielle Lücke hinterläßt wird wohl erst die Zukunft zeigen, wollen es jedenfalls nicht hoffen! Diese EP stellt ohne Zweifel auch so eine Art "Zwischenstation" für diese hoffnungsvolle Formation dar, denn zum einen kommt hier, im Vergleich zu "Breakable" einfach noch etwas besser dass besondere, rauhere ungeschliffene Livefeeling von ALEV rüber und zum anderen könnte man es als stilistischen Ausblick auf das kommende neue reguläre Album verstehen. Lediglich die von vielen Fans geforderte Pianoballade "Trace" hat es leider auch diesmal nicht auf diesen Silberling geschafft, na ja eventuell beim nächsten Album. "Broken" Überzeugt mich jedenfalls absolut - für Fans von energetischer Rockmusik voller Atmosphäre und kernigen Gitarren mit Songs, die sich niemals in gängige Schablohnen pressen lassen, bietet diese Musik eine reizvolle Alternative zu den vielen massenkompatiblen Plastikrockkapellen in der heutigen Zeit.
Mit aller Gewalt preschen sie nach vorne. Es sind nicht mehr vereinzelte verirrte Schafe denen der Vorwurf gemacht wird den Metal zu bastardisieren. Neo Death, Neo Thrash, fast alles was Neo ist, macht vor allem eins: Es kickt derbe in den Allerwertesten! Und KILLSWITCH ENGANGE stehen spätestens jetzt an vorderster Front dieser Bewegung. Den Weg dazu bereitet haben sie bereits mit dem Vorgänger "Alive Or Just Breathing". Und sie bleiben anatomisch, "The End Of Heartache" macht ziemlich genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Nach dem Weggang ihres bisherigen Sängers Leach klaffte ein durchaus große Lücke im Line Up. Ihr neuer Mann, Howard Jones, füllt sie mit Bravour. Bei den harten Shouts wirkt er etwas gemäßigter, dafür bei den cleanen Passagen deutlich emotionaler als sein Vorgänger. Weichspülermucke wird es dadurch trotzdem niemals, melodiöser aber definitiv. Die fett produzierten Songs knallen noch immer mit fiesem Groove um die Ohren. Wütender Death und Thrash, aber eben ganz auf Neo gemacht, prügelt sich in Manier des Erstlings durchs Land. Doch KILLSWITCH ENGAGE haben angefangen, den Songs ein deutlich originelleres Songwriting auf den Leib zu schneidern. Die zeichnet sich keineswegs durch plumpe Soli oder grooveraubende Fillings aus, sondern durch Breaks die wie die Faust aufs Auge passen und durch genug Ideen um auch in den Pausen zwischen wildem Zappeln im Club genug Details erkennen zu lassen. Der Nachwuchs drückt zwar massiv, aber KILLSWITCH ENGAGE haben sich mit diesem gleichermaßen gereiften als auch immer noch wildem Werk bereits in ihrem relativ kurzen Bestehen ein Polster erschaffen, auf dem sie sich zumindest vorerst ausruhen können. Sehr, sehr feine Sache dieses Album und Pflichtkauf für alle - ja, genau - Neo Deather und Hardcoreler/Metalcoreler!
Mit "Our Somewhere Else" legen die Münchner BEYOND THE VOID ihr Debütalbum vor nachdem sie Anno 2001 schon mal eine Maxi-CD am Start hatten. Die Mannen um Sänger Daniel Pharos bieten dabei auf "Our Somewhere Else" eine Art Modern Goth Rock wie er zur Zeit durch Bands wie HIM, The Rasmus und Evanescene recht populär ist. Am ehesten müssen sich BEYOND THE VOID den Schuh anziehen eine gewissen Affinität zu den finnischen Superstars von HIM aufzuweisen. Allerdings sind BEYOND THE VOID ein Stück melancholischer als Mr. Valo & Co. und lassen es auch in der Regel beruhigter angehen als die Düsterrockvorreiter. Eben jene ruhigeren Tracks und Passagen weisen einen Hang zu Dark Wave und düsteren Melodien auf, welche den melodischen Kompositionen auf "Our Somewhere Else" eine eigenständige Note geben. Dabei stechen besonders das sofort im Ohr hängen bleibende "Painless", das schwermütige "Through The Dark" und der Titeltrack "Our Somewhere Else" heraus. Recht stark auch Daniel Pharos Gesang, welcher vor allem bei den langsameren, balladesken Songs und Parts sehr gut zum tragen kommt ("Everywhere I Turn"). Ich persönlich finde, dass manchesmal dem einen oder anderen Song ein bisschen mehr Druck recht gut zu Gesicht stehen würde ("For All That Disappeared"), was zum Teil natürlich auch etwas an der nicht zu fett geratenen Produktion liegen könnte - stören tut es eigentlich aber nur bei den Gitarrenparts. Keyboard und Gesang erzeugen ansonsten eine gelungene, wehmütige Grundstimmung die mich wieder mal zum Rotwein greifen lässt. BEYOND THE VOID haben ein gelungenes Debüt abgeliefert, welches den Weg zu einem erfolgreichen Zweitling ebenen sollte. Wer sich mal einen Eindruck verschaffen will - auf der gut gemachten Homepage www.beyondthevoid.de gibt es auch was zum reinhören.
Boah Ey! Waren mir die Holländer OCCULT bisher nicht als führende Knüppelband geläufig, hat sich ihr Status (zumindest bei meiner Wenigkeit) mit diesem Album um Einiges erhöht. Die Jungs hauen ultraderbe auf die Glocke, vergessen darüber hinaus aber nie das Gefühl für Melodie und fast schon rockig anmutenden Groove; VADER meets NAGLFAR meets SIX FEET UNDER - Hammer! Ok, der Vergleich passt sicher nicht zu 100%, denn OCCULT besitzen einen weitgehend eigenständigen Stil, der sie zumindest nicht als "Raubkopierer" ausschildert. Originalitätspreise wird die Scheibe allerdings nicht gewinnen, soll sie auch gar nicht. Denn Old School - Anhänger und solche, denen Bands wie IN FLAMES oder auch SOILWORK zu "soft" sind, werden hier garantiert glücklich werden. Maurice keift wie ein angekokeltes Waschweib, die Riffs von Richard kommen im Sekundentakt und Drummer Erik kloppt jedes Soundloch ohne Gnade zu. Das ergibt eine gemeingefährliche Breitwand, die zudem noch von Erstliga - Songs der Marke "Nuclear Torment", "Nocturnal Predator", "Feel The Blade" oder "Obsessed By The Grave" gestärkt wird. Jeder Song auf diesem Album ist ein kleines Meisterwerk extremer Mucke und tritt vollends in die Weichteile. Aua! Mehr davon!
Aussies haben ein Rad ab, jedenfalls wenn sie Mucker sind. Blood Duster haben definitiv nen Knall, auch wenn der sich bei ihnen nur in komischen Humor äußert, und SADISTIK EXEKUTION sind noch viel schlimmer. Thrash Metal meets Black Metal. Hatten wir alles schon, ist nix Neues… doch! Denn so eine kranke Verschmelzung wie bei dem Känguruh-Haufen gibt es nicht noch einmal. Hier wird einfach nur losgeblastet, in eine Black Metal-typische höhenlastige Produktion verpackt und hin und wieder mal n Thrash-Riff eingebaut. Dazu Gekotze und Gekeife ins Mikro und wirklich mal schädelspaltende Gitarren. Nie wieder werde ich sagen, dass Burnt By The Sun oder Dillinger Escape Plan anstrengend sind, nie wieder. SADISTIK EXEKUTION sind definitiv schlimmer. Für mich klang jeder Song gleich, ohne Sinn und Verstand aneinander gereihte Ballerparts, die durch die true BM-Produktion auch nicht mal annähernd Druck aufbauen. Heftiger Kram - nix für mich. Ich denke, dass selbst eingefleischte Grinder mit dieser Scheibe ihre Probleme haben werden. In der Klapse haben die bestimmt ihre Fans hehe, aber für halbwegs "normale" Ohren ist das zu harter Tobak. "Fukking Shit" wird beim neunten Track "Shit" geschrieen. Stimmt.
Ein Bierchen kostet hier in Hamburg auch schon drei Euro, ein Hamburger in Hamburg auch. Da macht der gemeinhin eh zu dicke Metaller einfach einen Gesundheitsabend und verzichtet auf ebendieses Frühstück, und schon hat man fast das Geld zusammen, dass man braucht um sich "Breaking The Silence" ins Regal zu stellen und auf die Lauscher zu geben. Unter dem Banner der Band Unity (www.band-unity.de) zerstören nun 15 Bands die Stille, und dies tun sie fast ohne Ausnahmen sehr eindrucksvoll. Mit dem Schwerpunkt auf düsterem Metal zeigt sich diese CD extrem professionell und hebt sich alleine dadurch von vielen mehr oder wenigen glücklosen Veröffentlichungen ähnlicher Idee der letzten Zeit ab. Farbiges Booklet, jeder Band ist eine Seite gewidmet, fast durchgängig qualitativ hohes bis höchstes Niveau der Musik und das ganze für günstiges Geld. Und davon geht auch noch ein Euro an die "Nordoff Robins Stiftung", einer Vereinigung die Musiktherapie für autistische Kinder forciert. Ob dies jetzt durch Ohrwürmer wie den Opener von MINDCRIME, durch schwarzmetallische Kälte von MIDWINTER oder von fast oldschooligen Thrashhämmern wie HATRED besorgt wird, sollte dem nicht allzu engstirnigen Metaller egal sein: Abwechslung pur, Gothic Metal als Konsens und kleinster Nenner bei den meisten. Hinter jedem der Tracks stecken recht eigenständige Ideen, dem ein oder anderen zu knabbern geben vielleicht THE ANIMATRONIC mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Drumming aber erfrischend aus dem Rahmen fallenden modernen Metal oder CARPATHIAN DREAM mit dem immer noch die Gemüter spaltenden mehrstimmigen Gesang. Doch lediglich beim letzten Song von EVENTYR fallen auch objektiv die Hüllen, das Drumming ist doch arg dünne, das Keyboard für das, was es spielt, viel zu laut. Sei´s drum, sinnvoller kann man in aktueller Zinslage sein Geld ohnehin nicht anlegen. Also flugs beim Mailorder des Vertrauens die CD geordert oder bei einer beliebigen beteiligten Band über eine Stunde solide Unterhaltung bestellt. Für weitere Infos checkt ihr am besten die Band-Unity.de Seite!
Nach dem hörenswerten 2002er Album "...Ridin’ With The Devil" verticken die süddeutschen Rock’n’Roller SILVERMACHINE nun ihr neusten Werk aus Schmutz, Dreck und lauten Gitarren. Betitelt ist das Ganze mit "Dead Moon" und enthält 9 Tracks welche wieder mal gnadenlos nach vorne gehen und sich bemühen keine Gefangenen zu machen. Wer’s noch nicht ahnt - der Haupteinfluss des Dreiers war und ist unzweifelhaft Motörhead. Und das Sänger und Gitarrist Oli seinen Gesangsstil an Lemmy orientiert ist schon nach den ersten Takten des schnellen Openers "Souldoctor" recht deutlich herauszuhören. Der zweite Song "Heart & Soul" ist ein eingängiger, fast schon melodischer Hinhörer und für mich der Anspieltipp der Scheibe. "Heart & Soul" zeigt aber auch auf, dass SILVERMACHINE neben genannten Motörhead auch noch Bands wie Hellacopters, Nashville Pussy & Co. zu ihren Faves zählen dürften. Und mit deren Mucke können sich Oli, Alexandra und Manuel durchaus vergleichen. Eine Besonderheit weis der süddeutsche Dreier allerdings auf. Das ist die Mischung aus Tracks mit englischen (vier Songs) und mit deutschen Lyrics (die anderen fünf Songs). Harter Rock’n’Roll mit deutschen Texten mag nicht jedermanns Sache sein - sie geben SILVERMACHINE aber eine eigenständige Note und unterstreichen etwas die Punk-Note in den Songs. Die Teile dürften auch Live dementsprechend gut rüberkommen. Dabei gefällt mir besonders "Ich bin Frei" mit seinem fast Bandhymnenmäßigen Charakter und das schnelle "Rock’n’Roll 04". Wer mal nach der CD Ausschau halten möchte, probiert es mal über ProvinoPromotion@aol.com oder testet mal die angeführter Band-Homepage an - das ganze ist recht verbraucherfreundlich. Apropos, noch was: SILVERMACHINE sind im September 2004 mit der Berliner Punk´n´Roll Band ROCKASS auf Deutschland-Tour - na dann Rezina: Vollbedienung.
Death Metal. Eher langsam. Mit englischen und deutschen Texten. Klingt solide, ist solide. Die Süddeutschen, die früher auf den geschmackvollen Namen "Euthanasie" gehört haben und sich nach der Umbenennung jetzt mehr um Parasiten kümmern, gehen dabei recht abwechslungsreich vor, streuen viele Breaks ein und spielen natürlich auch gerne mit dem Tempo - bis herunter in doomige Gefilde. Vergleiche mit Asphyx und Co. sind sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Dummerweise nervt dabei der Sprech-, Grunz-, Wechselgesang bei Songs wie "Gate To Paradise" oder "Schrei" nicht zu knappp und gibt den Titeln einen nervigen Anstrich. Schade, denn das Material an sich transportiert wirklich ordentlichen Death Metal traditioneller Couleur mit verspielten Spritzern. Vor allem das Schlagzeug hat (und macht) ziemlich Dampf. Fazit: ausbaufähiges Demo mit guten Ansätzen. Ich bin mal gespannt, wie die Jungs ihre Sache auf dem "Up From The Ground" machen.
Wie die Metal-Gemeinde inzwischen wissen wird, ist Killjoy Mega-Film-Fan. Da ist schön und da kann keiner was dafür. Außerdem hat das Necrophagia-, Ravenous- und Sonstwo-Mastermind immer dann Langeweile, wenn er kein Album auf den Markt schmeißen kann. Merkwürdigerweise findet der Kollege immer wieder ein Label, der seine Scheiben veröffentlicht. Jedenfalls ist niemand gezwungen, dieses Album zu kaufen. Klar, John Carpenter hat Snake Plissken eine amtliche Mucke verpasst, auch Ennio Morricone und ähnliche Genies haben tolle Soundtracks gemacht. Nun hat sich "Killi" mit Mirai zusammengetan und ebenfalls einen Soundtrack geschrieben. Nur leider kenne ich den dazugehörigen Film nicht und ich glaube gibt es auch noch keinen. Ein amtlicher Horrorfilm aber wäre unerlässlich, um diesem Machwerk eine wenig Spannung zu verpassen. So plätschert der instrumentale und künstliche Mix aus Sythns, Keys und Drums gesichtlos am Ohr vorbei. Noch dazu klingt der Sound zeitweise nach schlechter Bontempi. Wie diese Musik dennoch funktionieren könnte, deutet das abschließende Video zu "A Tribute To Sanity" an. Dennoch: Diese Scheibe braucht keine Sau - daran kann auch das "wertige" Digipak nichts ändern. Als nächstes kommt dann wohl das gepupste Killjoy-Konzert.
Graveyard Disturbances
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:10 plus Video Länge:39:12 () Label: Vertrieb:
Juchu und hoch die Tassen, den Gegenüber eingehakt und in die Hände geklatscht. ELVENKING verbinden Powermetal mit dem Teil der europäischen Folklore, bei dem der keltische Ringtanz mit acht Touren getanzt werden kann. Mit Spielfreude und Abwechslungsreichtum gehen die sechs Italiener und ihre Gäste hier ans Werk. Wenn Metal, dann aber auch richtig - Schlagzeuger Zender tritt ordentlich auf seine doppelte Bass-Drum ein, die Gitarren braten fett, um abwechselnd Flöten und Geigen Platz zu machen, mit den Geigen um die Wette zu laufen - oder aber auch mit den Geigen im Hintergrund vorn die Solos zu gniedeln. Auch die Akustik-Klampfe macht sich ganz gut. Das Songwriting verwebt das alles organisch und mit Hintersinn miteinander. Das Konzept drum herum ist mit Liebe gemacht, das Artwork scheint direkt aus Mittelerde importiert. Die Chöre sind mitsing- und stadiontauglich, obwohl nicht ganz einfach, die Melodien gehen ins Ohr. Ein fetter Tipp für alle, denen nach dem Abgang von Martin Walkyer bei SKYCLAD genau das hier fehlt...