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Infinite Water

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RAZOR CRUSADE aus Frau Antjes Heimat bringen endlich einen neuen Longplayer unters Volk, genauer gesagt ihr Debüt. Vorher gab’s ja nur die ziemlich geile "Are You Wired?"-MCD, die bei vielen Leuten aber Hoffnung, Geschmack und Lust auf mehr von der holländischen Combo gemacht hat. Dazu haben sich die Jungs echt mal den Arsch abgetourt und live immer alles gegeben. "Infinite Water" strotzt dann auch vor Spielfreude, Energie und vor allem Liebe zum Detail. RAZOR CRUSADE haben einen komplexen Hardcore-Klumpen eingespielt - auf der einen Seiten melodiös-verspielt ballernd ("You Should Be Lucky"), bei dem die neuen Hardcore/ Metalcore-Combos wie Give Up The Ghost, The Hope Conspiracy oder auch Nine sicher Pate gestanden haben. Auf der anderen Seite gibt es nachdenkliche, ruhige Passagen oder auch mal noisige Momente, die Songs richtig sperrig machen ("Mark, You’re A Hole"). Und wenn bei "The Low Spark" nicht Erinnerungen an selige Refused-Zeiten hochkommen weiß ich auch nicht mehr. "Osaka Android" klingt dann wieder nach The Hives, vor allem im Gesang. Man merkt, RAZOR CRUSADE mischen alle möglichen Einflüsse aus "modernen" Genres und setzen aus diesen unterschiedlichsten Puzzleteilen ein stimmiges, aggressives, melodischen Bastard zusammen, der funktioniert und sich cool anhört. Hier werden Emotionen transportiert - da war ich fast schon so weit zu sagen dass RAZOR CRUSADE Emocore spielen. Aber nein, über die ganze Platte dann doch nicht, dafür sind sie zu heavy und haben auch mal das ein oder andere Metalriff versteckt, was sich Emo-Weiner ja nicht trauen hehe. Ok, der Gesang ist voller Gefühl und kann genauso Aggression wie Verletzlichkeit zum Ausdruck bringen, aber das wird durch die bratenden Gitarren wieder wettgemacht hehe. "Infinite Water" ist eine sehr sehr coole Hardcore-Scheibe und wird RAZOR CRUSADE’s Ruf sicher mehr als polieren. Die Jungs werden groß, ganz groß!

Infinite Water


Cover - Infinite Water Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:6 ()
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Brutal

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Sie haben nichts und niemandem zu viel versprochen, es ist alles noch viel besser als es zu erwarten war: "Brutal" ist tatsächlich die Zeitmaschine ins parallele, glorifizierte Jahr 1990/91 geworden, alles inklusive: Rotziger Death Metal, total verdrehte, kreischende Gitarren - genau um ein genialisches Bisschen neben der Spur, treibendes Riffing, rumpelndes Schlagzeug, stumpfe Rhythmus-Gitarre. Außerdem bedrohlich langsame Doom-Parts, ironisch alles wieder auflösende Bass-Läufe als Übergang zur nächsten Attacke. Jeden (Schweden-) Death Metal Loonie ab Ende 20 bringt dieses Album dazu, vor seiner Plattensammlung hin und her zu tanzen, von jedem seiner Lieblingsalben sind Zitate en gross in diesem Musik-Ratespiel versteckt, als Organspender stellten sich zur Verfügung: "Clandestine" und "Left Hand Path" von ENTOMBED, "Like an Everflowing Stream" von DISMEMBER, "South of Heaven" von SLAYER, AUTOPSY, "Lost Paradise" von PARADISE LOST oder "Pentecost III" von ANATHEMA. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, jeder andere alte Sack, der gerade in mein Zimmer reinhört, hat noch je mindestens drei Platten mehr erkannt. Der Sound hört sich zwar genauso an, wie man den glorreichen Sunlight-Sound im Hinterkopf hat - im direkten Vergleich klingt "Brutal" aber eine ganze Ecke fetter. Die Neunziger kann man also nicht ganz zurückholen, sondern eher besser. Nächste gute Nachricht: Taneli Jarva brüllt und singt bedrohlich - richtig variabel hoch und tief - aber mit so viel Whiskey-Timbre wie er auf den frühen SENTENCED-Platten gar noch nicht hatte - auch noch nicht haben konnte. Esa Holopainen (AMORPHIS), Olli-Pekka Laine (ex-AMORPHIS, MANNHAI), Marko Tervonen (MOONSORROW) und Nalle Östermann haben es irgendwie geschafft, die Zeitleiste mit dem gesammelten Wissen von heute anzubohren - aber auf ein paar Dinge fürs Nostalgie-Gefühl konnte einfach nicht verzichtet werden: Century Media verlosen Mixtapes (Mixtapes!!! Die gibt es sonst nur noch in Uni-Vorlesungen und alten Kinderzimmer-Kisten), es gibt Vinyl mit Bonus-Tracks (auf der CD sind dafür "Rotting Alive" und "F/C/D/C" als Live-Clips), und ein Verriss im Metal-Hammer ist nach über 10 Jahren mal wieder ein echtes Kauf-Argument. Literweise Herzblut stecken hörbar in dieser Dreiviertelstunde Musik - aber genauso viel Spaß, Augenzwinkern, 1000 Weißt-du-nochs und genauso viel Bier und Nackenschmerzen am nächsten Tag. Der Vorteil gegenüber anderen Death Metal-Wiederbelebungsversuchen der letzten Zeit: Das Ärzte-Team hat nicht nur im sterilen OP (will sagen: im Studio) zusammengearbeitet und läuft nun mit Soundfiles in der Hand wieder auseinander, sondern der halblebendige Patient wird jetzt gehätschelt und gepflegt, im Sommer sollen sogar Konzerte bei uns folgen. Laßt euch schon mal die Haare wieder wachsen!

Brutal


Cover - Brutal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:30 ()
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Graveyard Disturbances (Plus-Minus)

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Mal ganz was anderes liefern ENOCH auf ihrem Debut ab. Bei dem unleserlichen Bandlogo auf dem Cover dachte ich zuerst an übles Grind-Geprügel und wunderte mich, warum auf das erste Intro ein zweites folgte, das in ein drittes überging. Mal kurz ins Bandinfo geschaut... aha, ENOCH ist das Projekt von Mirai und Killjoy (beide NECROPHAGIA), die bei ihren Kompositionen Klangmeister wie ENNIO MORRICONE, JOHN CARPENTER oder JERRY GOLDSMITH vor Augen hatten. Eine nicht gerade kleine Messlatte, die sie sich da gesetzt haben. Die Musik auf "Graveyard Distrubances" entstammt fast komplett aus synthetischen Klangerzeugern, vermischt mit verschiedensten Samples wie Glöckchen, Kirchenglocken, etwas, das nach einem liebeskranken Wal klingt, verfremdetes Kinderweinen etc. Tatsächlich haben die Songs größtenteils Soundtrack Charakter, wenn auch nicht unbedingt für große Hollywood-Produktionen. Eher klingt es nach alten Horror-Streifen. Einer der geilsten Tracks ist für mich "La Chiesa di Anime Perse", das zum einen wirklich nach den frühen Werken des Meisters CARPENTER klingt (z.B. "Escape from New York", im Deutschen "Die Klapperschlange") und zum anderen einen herrlich antik klingenden Synthie-Strings-Sound hat, der bei "Paranormal Eyes" und "Only A Shadow Remains" erneut verwendet wird. Auf der anderen Seite stehen dann Songs, die eher Klangcollagen gleichen. "A Tribute To Sanity", zu dem es auch ein Video auf der CD gibt, ist so ein Ding. Rhythmisch zusammengehalten von synthetischen Schlägen ergehen sich verzerrte Synthesizer-Klänge in kakophonischen, nervenzerreissenden "Melodien". Sehr abgefahren, sehr psychedelisch, sehr anstrengend. Der nächste Song beginnt dann mit Plätschern eines Baches und gregorianischem Gesang, ein krasser aber gelungener Übergang, der aber bald darauf wieder mit Samples und disharmonischen Klängen seiner Harmonie beraubt wird. Die einzelnen Stücke auf der CD sind eigentlich keine richtigen Songs, sondern sind eher der Hintergrund für Bilder und Handlungen, seien es solche auf der Leinwand oder solche, die nur in der eigenen Fantasie existieren. Der Soundtrack zu dem PC-Spiel "Diablo 2" hat, was Stimmung und Kompositionstechnik angeht, einige Parallelen zu der Platte. Ein Stück Musik, das so sicher eher selten im Plattenregal zu finden ist. (goofy)



Selten im Regal, noch seltener im CD-Player... Also: Wie die Metal-Gemeinde inzwischen wissen wird, ist Killjoy Mega-Film-Fan. Da ist schön und da kann keiner was dafür. Außerdem hat das Necrophagia-, Ravenous- und Sonstwo-Mastermind immer dann Langeweile, wenn er kein Album auf den Markt schmeißen kann. Merkwürdigerweise findet der Kollege immer wieder ein Label, der seine Scheiben veröffentlicht. Jedenfalls ist niemand gezwungen, dieses Album zu kaufen. Klar, John Carpenter hat Snake Plissken eine amtliche Mucke verpasst, auch Ennio Morricone und ähnliche Genies haben tolle Soundtracks gemacht. Nun tat sich "Killi" mit Mirai zusammen und schrieb ebenfalls einen Soundtrack. Nur leider kenne ich den dazugehörigen Film nicht und ich glaube noch gibt es auch keinen. Ein amtlicher Horrorfilm aber wäre unerlässlich, um diesem Machwerk eine wenig Spannung zu verpassen. So plätschert der instrumentale und künstliche Mix aus Sythns, Keys und Drums gesichtlos am Ohr vorbei. Noch dazu klingt der Sound zeitweise nach schlechter Bontempi. Wie diese Musik dennoch funktionieren könnte, deutet das abschließende Video zu "A Tribute To Sanity" an. Dennoch: Diese Scheibe braucht keine Sau - daran kann auch das "wertige" Digipak nichts ändern. Als nächstes kommt dann wohl das gepupste Killjoy-Konzert.

Graveyard Disturbances (Plus-Minus)


Cover - Graveyard Disturbances (Plus-Minus) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12 plus Video
Länge: 39:12 ()
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Anhedonia

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Wenn man eine Band nicht kennt, ist man als Schreiberling auf das mitgelieferte Infomaterial immer besonders dankbar .. so so steht hier zu lesen, "Einflüsse" von BLACK SABBATH (!!), CAMEL, SUEDE, PORCUPINE TREE und natürlich auch noch PINK FLOYD werden hier von ELEGANT SIMPLICITY für ihr aktuelles Werk "Anhedonia" angegeben. Nun ja, hört sich natürlich zunächst mal nicht schlecht an, könnte man meinen. Wahrscheinlich sind diese Einflüsse eher im Sinne von "gefällt" der Band zu verstehen, denn in ihrer Musik, die übrigends fast zu 100% instrumental ausgefallen ist, hört man davon aber wirklich (leider) rein gar nichts! Sich selbst bezeichnet die Band ironischerweise als "Underground Melodic Rock Band". Ok. die beiden Hauptmusiker, wobei Multiinstrumentalist Steven McCabe ganz klar als die treibende Kraft gesehen werden muß, verbinden viele verschiedene Elemente aus Rock, Jazz, Folk und auch Progrock zu einer Mischung, die ganz sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte. Meine übrigends auch nicht und daß, obwohl ich mir recht gerne Instrumental Sachen anhöre, nur auf diese Sorte, die eher an die letzte Esoterik Butterfahrt mit anschließendem Heilmatratzenverkauf erinnert, kann mich irgendwie jetzt mal milde ausgedrückt, nicht so begeistern. Opulente Soundgebilde insgesamt 7 Parts aufgeteilt mit leicht psychedellischem Flair gibt’s hier zwar in reichlichem Maße, nur es will halt so gar nicht zünden. Insgesamt geht es mir entschieden zu seicht zu, phasenweise fast schon ein wenig im New Age Stil, in besseren Momenten klingt die Chose nach ganz alten MIKE OLDFIELD Geschichten nur leider nicht so gitarrenorientiert. Die Musik wäre sicher besser als Soundtrackuntermalung geeignet als zum "normalen" Anhören, es fällt einem schwer konzentriert dabei zubleiben und nicht dabei einzuschlafen. Reichlich episches Geplänkel also ohne wirkliche Höhepunkte. Sicher, ELEGANT SIMPLICITY sind immer melodisch aber es fehlt der rote Faden, der Schlagzeigsound dümpelt aus der Konserve drucklos vor sich hin, es mooged ziemlich nervig, ausufernde brave Gitarrensolos sowie Piano-und Keyboardklangteppiche schweben ziellos durch den Raum. Die komplett fehlenden größeren Tempi oder Rhythmuswechsel lassen schon nach wenigen Minuten gepflegte Langeweile aufkommen. Was die Band bei Part V am Anfang mit dem Gestöhne & Geschluchtze al la J’taime geritten wird wohl auch ewig ihr Geheimnis bleiben. An dieser Stelle möchte ich daher lieber u.a. das letzte DICE Album empfehlen, die machen dies nämlich wesentlich unterhaltsamer. Tja, wem also dieser recht biedere Retrosound trotzdem gefällt, der dürfte bei Elegant Simplicity sicher was finden. Für den Normalo (Prog)Hörer wird "Anhedonia" dann aber doch eine allzu schwachbrüstig flache Muse darstellen - ein kurzes Reinhören reicht hier für Kaufinteressierte jedenfalls nicht aus.

Anhedonia


Cover - Anhedonia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 67:12 ()
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Gathering Speed

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Eine britische Formation Namens BIG BIG TRAIN stellt hier mit "Gatherting Speed" bereits ihr viertes vollwertiges Album vor. Es handelt sich um ein zumindestens auf dem Papier recht ambitioniertes Konzeptalbum bei dem die Luftschlacht um England im 2. Weltkrieg als Rahmenhandlung im Mittelpunkt steht. Die Geschichte eines dieser heroischen Kampfflieger, der während eines Einsatzes abgeschossen wird in typisch progressiver "Poesie" im Stile der späten 70er Artrockszene erzählt. Einige Kritiken haben ja diese CD bereits mit übermäßigem Lob geradezu abgefeiert, mein Eindruck von "Gathering Speed" ist auch nach vielen Durchläufen eher etwas verhalten, kommt das Ganze doch reichlich unspektakulär daher, stellenweise sogar richtig altbacken daher. Von der vermeintlichen Dramatik sowie den sicherlich vielschichtigen Aspekten der dieser an sich dankbaren Story ist musikalisch doch reichlich schwachbrüstig vorgenangen worden(u.a. erinnern lediglich ein paar 0815 Flugzeugsamples überhaupt an diesen Kontext). Big Big Train spielen insgesamt doch einen ziermlich gediegenen progressiven Retro Stil, dem es an einigen Stellen, bedingt auch durch die sich größtenteils in einem (Mid-) Tempo bewegenden Songs, an wirklich mitreißender Tiefe sowie Abwechslung fehlt. Die Herren Poole & Spawton als die Hauptprotagonisten haben sich diesmal Sean Filkins (Lead-Vocals), Laura Murch (Background) sowie den Keyboarder Ian Cooper und Steve Hughes (Drums) dazu geholt sowie den bekannten Produzenten Rob Aubrey (u.a. tätig für IQ, JADIS, TRANSATLANTIC) verpflichtet, um sich einen "moderneren" Sound verpassen zu lassen. Nun auch dies ist nur bedingt gelungen wie u.a. beim Opener "High Tide, Last Stand" ansonsten "genesist" (Keys) oder "floyded" (Gitarren) es an allen Ecken und Kanten. Auch der Gesang ist recht dünne, erinnert mich sehr stark an Art GARFUNKEL meets ALAN PARSONS PROJCET und ist oft nur dann überzeugend, wenn er zwei oder mehrstimmig eingesetzt wird. Durch den Einsatz der Mundharmonika kommt z.B. bei "Fighter Command" ein gewisser End 60er Songwriter Touch durch, was die Sache auch nicht gerade hörenswerter macht. Vielfach sind Akustik-Gitarren im Einsatz, es geht eher ruhig und beschaulich zu aber dafür wird auch, und dies ist wieder positiv, der Dudel bzw. Frickelfaktor ziemlich niedrig gehalten. Die Tracks sind größtenteils mit einem episch symphonischen Tenor versehen, so richtig aus sich herausgehen im Sinne von einem Wechselspiel mal schneller oder langsamer bzw. heftiger ist hier nicht zu denken. Es fehlt mir insgesamt einfach an Abwechslung sowie prägnanten Songs, lediglich mit dem abschließenden Titeltrack finden Big Big Train dann doch noch ein versöhnliches Ende. Sicher, wer auf die guten alten klassischen Prog Zeiten steht, dichtgepackte Klanggebilde voller Harmoniegesänge abfährt könnte hier durchaus fündig werden - alle anderen dürfen gerne verzichten, sorry ist mir schlicht zu langatmig & langweilig zugleich - irgendwie passend auch zum ziemlich kitschigen Coverartwork. Gegen die aktuelle AMBER LIGHT CD haben die Jungs jedenfalls in allen Belangen den Kürzeren gezogen!

Gathering Speed


Cover - Gathering Speed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:41 ()
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Broken

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Noch nicht mal ganz ein Jahr schon nach der äußerst gelungenen Debüt CD "Breakable" haben ALEV nun bereits mit "Broken" schon wieder eine neue 5 Track EP im Gepäck. Und mein lieber Scholi .. das Teil rockt tatsächlich noch eine Tick stärker als der bereits hervorragende Erstling. Tiefergestimmte Sechssaiter, energiegeladene Songs teilweise mit für diese Band (bisher) sogar recht aggressivem Grundmuster sowie verzerrte Vocals - das alles gibt’s hier satt zu hören. Es fängt gleich richtig an mit dem chrossover mäßigen Riffmonster sowie mit einem äußerst punchigen Drumsound daherkommenden "Planet Erath", da kann eigentlich kein Kopf still bleiben, der muß einfach kreisen. Klar, trotz aller vermeintlich härterer Ausrichtung, die Songs werden nachwievor geprägt von der charismatischen Röhre von Frontfrau Alev, die egal ob straight oder gefühlvoll ihr beachtliches Stimmvolumen gekonnt in die Waagschale wirft. Mittlerweile ist ja leider der zweite Gitarrist Phillip ausgestiegen, auf diesen Aufnahmen war er allerdings noch dabei, man will den freigewordenen Posten aber derzeit nicht neu besetzten. Alev sind jetzt wieder, wie ganz zu Beginn, nur noch zu fünft und spielen mit einer Gitarre weiter. Bei den Konzerten übernimmt Saner die Parts, bei der zwei Gitarren benötigt werden. Ob dieser Abgang nicht auch eine substantielle Lücke hinterläßt wird wohl erst die Zukunft zeigen, wollen es jedenfalls nicht hoffen! Diese EP stellt ohne Zweifel auch so eine Art "Zwischenstation" für diese hoffnungsvolle Formation dar, denn zum einen kommt hier, im Vergleich zu "Breakable" einfach noch etwas besser dass besondere, rauhere ungeschliffene Livefeeling von ALEV rüber und zum anderen könnte man es als stilistischen Ausblick auf das kommende neue reguläre Album verstehen. Lediglich die von vielen Fans geforderte Pianoballade "Trace" hat es leider auch diesmal nicht auf diesen Silberling geschafft, na ja eventuell beim nächsten Album. "Broken" Überzeugt mich jedenfalls absolut - für Fans von energetischer Rockmusik voller Atmosphäre und kernigen Gitarren mit Songs, die sich niemals in gängige Schablohnen pressen lassen, bietet diese Musik eine reizvolle Alternative zu den vielen massenkompatiblen Plastikrockkapellen in der heutigen Zeit.

Broken


Cover - Broken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:52 ()
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The End Of Heartache

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Mit aller Gewalt preschen sie nach vorne. Es sind nicht mehr vereinzelte verirrte Schafe denen der Vorwurf gemacht wird den Metal zu bastardisieren. Neo Death, Neo Thrash, fast alles was Neo ist, macht vor allem eins: Es kickt derbe in den Allerwertesten! Und KILLSWITCH ENGANGE stehen spätestens jetzt an vorderster Front dieser Bewegung. Den Weg dazu bereitet haben sie bereits mit dem Vorgänger "Alive Or Just Breathing". Und sie bleiben anatomisch, "The End Of Heartache" macht ziemlich genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Nach dem Weggang ihres bisherigen Sängers Leach klaffte ein durchaus große Lücke im Line Up. Ihr neuer Mann, Howard Jones, füllt sie mit Bravour. Bei den harten Shouts wirkt er etwas gemäßigter, dafür bei den cleanen Passagen deutlich emotionaler als sein Vorgänger. Weichspülermucke wird es dadurch trotzdem niemals, melodiöser aber definitiv. Die fett produzierten Songs knallen noch immer mit fiesem Groove um die Ohren. Wütender Death und Thrash, aber eben ganz auf Neo gemacht, prügelt sich in Manier des Erstlings durchs Land. Doch KILLSWITCH ENGAGE haben angefangen, den Songs ein deutlich originelleres Songwriting auf den Leib zu schneidern. Die zeichnet sich keineswegs durch plumpe Soli oder grooveraubende Fillings aus, sondern durch Breaks die wie die Faust aufs Auge passen und durch genug Ideen um auch in den Pausen zwischen wildem Zappeln im Club genug Details erkennen zu lassen. Der Nachwuchs drückt zwar massiv, aber KILLSWITCH ENGAGE haben sich mit diesem gleichermaßen gereiften als auch immer noch wildem Werk bereits in ihrem relativ kurzen Bestehen ein Polster erschaffen, auf dem sie sich zumindest vorerst ausruhen können. Sehr, sehr feine Sache dieses Album und Pflichtkauf für alle - ja, genau - Neo Deather und Hardcoreler/Metalcoreler!

The End Of Heartache


Cover - The End Of Heartache Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:35 ()
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Our Somewhere Else

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Mit "Our Somewhere Else" legen die Münchner BEYOND THE VOID ihr Debütalbum vor nachdem sie Anno 2001 schon mal eine Maxi-CD am Start hatten. Die Mannen um Sänger Daniel Pharos bieten dabei auf "Our Somewhere Else" eine Art Modern Goth Rock wie er zur Zeit durch Bands wie HIM, The Rasmus und Evanescene recht populär ist. Am ehesten müssen sich BEYOND THE VOID den Schuh anziehen eine gewissen Affinität zu den finnischen Superstars von HIM aufzuweisen. Allerdings sind BEYOND THE VOID ein Stück melancholischer als Mr. Valo & Co. und lassen es auch in der Regel beruhigter angehen als die Düsterrockvorreiter. Eben jene ruhigeren Tracks und Passagen weisen einen Hang zu Dark Wave und düsteren Melodien auf, welche den melodischen Kompositionen auf "Our Somewhere Else" eine eigenständige Note geben. Dabei stechen besonders das sofort im Ohr hängen bleibende "Painless", das schwermütige "Through The Dark" und der Titeltrack "Our Somewhere Else" heraus. Recht stark auch Daniel Pharos Gesang, welcher vor allem bei den langsameren, balladesken Songs und Parts sehr gut zum tragen kommt ("Everywhere I Turn"). Ich persönlich finde, dass manchesmal dem einen oder anderen Song ein bisschen mehr Druck recht gut zu Gesicht stehen würde ("For All That Disappeared"), was zum Teil natürlich auch etwas an der nicht zu fett geratenen Produktion liegen könnte - stören tut es eigentlich aber nur bei den Gitarrenparts. Keyboard und Gesang erzeugen ansonsten eine gelungene, wehmütige Grundstimmung die mich wieder mal zum Rotwein greifen lässt. BEYOND THE VOID haben ein gelungenes Debüt abgeliefert, welches den Weg zu einem erfolgreichen Zweitling ebenen sollte. Wer sich mal einen Eindruck verschaffen will - auf der gut gemachten Homepage www.beyondthevoid.de gibt es auch was zum reinhören.

Our Somewhere Else


Cover - Our Somewhere Else Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Elegy For The Weak

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Boah Ey! Waren mir die Holländer OCCULT bisher nicht als führende Knüppelband geläufig, hat sich ihr Status (zumindest bei meiner Wenigkeit) mit diesem Album um Einiges erhöht. Die Jungs hauen ultraderbe auf die Glocke, vergessen darüber hinaus aber nie das Gefühl für Melodie und fast schon rockig anmutenden Groove; VADER meets NAGLFAR meets SIX FEET UNDER - Hammer! Ok, der Vergleich passt sicher nicht zu 100%, denn OCCULT besitzen einen weitgehend eigenständigen Stil, der sie zumindest nicht als "Raubkopierer" ausschildert. Originalitätspreise wird die Scheibe allerdings nicht gewinnen, soll sie auch gar nicht. Denn Old School - Anhänger und solche, denen Bands wie IN FLAMES oder auch SOILWORK zu "soft" sind, werden hier garantiert glücklich werden. Maurice keift wie ein angekokeltes Waschweib, die Riffs von Richard kommen im Sekundentakt und Drummer Erik kloppt jedes Soundloch ohne Gnade zu. Das ergibt eine gemeingefährliche Breitwand, die zudem noch von Erstliga - Songs der Marke "Nuclear Torment", "Nocturnal Predator", "Feel The Blade" oder "Obsessed By The Grave" gestärkt wird. Jeder Song auf diesem Album ist ein kleines Meisterwerk extremer Mucke und tritt vollends in die Weichteile. Aua! Mehr davon!

Elegy For The Weak


Cover - Elegy For The Weak Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:33 ()
Label:
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FUKK II

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Aussies haben ein Rad ab, jedenfalls wenn sie Mucker sind. Blood Duster haben definitiv nen Knall, auch wenn der sich bei ihnen nur in komischen Humor äußert, und SADISTIK EXEKUTION sind noch viel schlimmer. Thrash Metal meets Black Metal. Hatten wir alles schon, ist nix Neues… doch! Denn so eine kranke Verschmelzung wie bei dem Känguruh-Haufen gibt es nicht noch einmal. Hier wird einfach nur losgeblastet, in eine Black Metal-typische höhenlastige Produktion verpackt und hin und wieder mal n Thrash-Riff eingebaut. Dazu Gekotze und Gekeife ins Mikro und wirklich mal schädelspaltende Gitarren. Nie wieder werde ich sagen, dass Burnt By The Sun oder Dillinger Escape Plan anstrengend sind, nie wieder. SADISTIK EXEKUTION sind definitiv schlimmer. Für mich klang jeder Song gleich, ohne Sinn und Verstand aneinander gereihte Ballerparts, die durch die true BM-Produktion auch nicht mal annähernd Druck aufbauen. Heftiger Kram - nix für mich. Ich denke, dass selbst eingefleischte Grinder mit dieser Scheibe ihre Probleme haben werden. In der Klapse haben die bestimmt ihre Fans hehe, aber für halbwegs "normale" Ohren ist das zu harter Tobak. "Fukking Shit" wird beim neunten Track "Shit" geschrieen. Stimmt.

FUKK II


Cover - FUKK II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:53 ()
Label:
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