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Let It Ride

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Ich glaube, dass manche Begleitinfos das Resultat bedenklicher Rauschzustände oder schlichtweg geistiger Umnachtung sind! Hier steht doch wirklich, dass ANGEL CITY OUTCASTS "anthems for Punk´s newest generation" schreiben. Nach der Einfuhr von "Let It Ride" frage ich mich ernsthaft, ob hier nicht jemand einfach nur einen gesunden Sinn für Humor bewiesen hat, denn das Album ist mit seinen simplen Riffs ohne Durchschlagskraft und dem typisch "partykompatiblen" Gegröle einfach nur ein knapp halbstündiger Belastungstest für das zentrale Nervensystem. Vielleicht ist die neueste Definition von "Punk" auch schlichtweg an mir vorbeigegangen, was aber nichts daran ändert, dass ANGEL CITY OUTCASTS genauso sehr Punk sind wie GREEN DAY, THE OFFSPRING oder KLOFINGER, nämlich gar nicht! Als Vorbilder werden Johnny Cash, GUNS´N ROSES und AC/DC angegeben, aber hören kann man davon nicht viel. Das Songwriting - Niveau liegt tiefer als jeder Opel Manta und Titel wie "Youth Rebellion (Revisited)" oder "Popeye In Afghanistan" sollen vermutlich sozialkritisch sein, nur verpufft dieser Effekt automatisch, wenn die Umsetzung, sprich: der musikalische Rahmen, nicht viel hergibt. Für Prolls und Hüpfe - Kiddies, die mit "Ich fick heute das System!" - Attitüde gerne mal auf einer Unterstufen - Klassenfete die halbwüchsigen Mädels beeindrucken wollen, sehr empfehlenswert!

Let It Ride


Cover - Let It Ride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 27:57 ()
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Blessed Are The Strong – Cursed Are The Weak

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"Vier Individuen besiegelten unter dem Eid des Blutes einen Bund für eine gemeinsame, musikalische Ebene" heißt es auf dem Info-Zettel - lange nicht mehr gehört, ich glaube das letzte Mal bei Pyogenesis, als sie noch harte drauf waren. Wie die Brauch, so die Musik: Black Metal von damals, rau und wahr, direkt aus deutschen Landen. "Natural Born Satanists" scheinen hier am Werke, bieten die typischen Trademarks. Rasende Gitarren, klöppelnde Drums, zickige, räudiges Kreischen, abrupte Breaks ("Black Seed Of Emptiness") sind die Zutaten des wirklich kalten Schwarzmetalls. Allerdings wäre das allein - genau wie die hyperlangen Titel-Namen - kaum ein Kaufgrund, denn derartiges gab es mit Gorgoroth oder Darkthrone oder sonst wem schon zuhauf, klingt solide aber nicht spannend - und Image ist nun mal auch nicht alles. Aber das HÖLLENTOR hat einen enormen Vorteil zu verbuchen: Der Song "Satanic Black Metal" hat alles, was ein echter Genre-Hit braucht. Obwohl Hit? Egal, jedenfalls "coole Scheiße" - HÖLLENTOR webt leichte Punk- und Thrash-Fäden unter und sorgt so für echten Wiedererkennungswert, ein Ding, das vielen der heutigen Bläck-Härtner ein wenig abgeht. Dennoch sind HÖLLENTOR kein Stück wimpy oder sonst was, geht mit derart üblem Sound auch gar nicht. Ach so: Die Scheibe besteht aus den vier Stücken des 2001er-Demos "Christripping" und vier neuen Songs - der Vergleich beweist, dass sich die Blutsbrüder in den vergangenen vier Jahren absolut treu geblieben sind. Was bleibt ihnen auch anderes übrig, wenn sie’s doch geschworen haben?

Blessed Are The Strong – Cursed Are The Weak


Cover - Blessed Are The Strong – Cursed Are The Weak Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:25 ()
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One Nation Underground

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ILL NINO können es noch. Im Prinzip. Der harte metallische Opener "This Is War" macht mit bratenden Riffs genauso Laune wie das perfekt auf die Band zugeschnittene "My Resurrection". Sogar Erinnerungen an das Debut werden hier wach, der raue Sound macht ordentlich Druck. Und dann passiert mit "What You Deserve" was sich nach dem letzten Album angedeutet hat: Identitätslos krebst der Track auf der ausgelatschten Schiene des massentauglichen New Metals und Rocks. Als hätten Engel und Teufel beim Komponieren auf der Schulter gesessen, halten sich knallharte und bissige Tracks die Waage mit zu bekannt wirkender Langeweile. Und wäre nicht der spanische Touch den ILL NINO beispielsweise bei "De La Vida" sowohl musikalisch hart als auch bei der Halbballade "My Pleasant Torture" eben deutlich sanfter einfließen lassen, wäre die Luft sehr dünn. Wenn sie nicht wirklich emotionale Vocals mit harten Gitarren und ihrer eigenen Prise Exotik würzen sind ILL NINO in meinen Ohren ersetzbar. Und so retten gerade der Drummer und die Percussions, aber auch die Gitarristen bei vielen Songs durch den benutzten Effekt mehr als das Songwriting, wirklich überzeugen können mich aber nur wenige Songs des Albums. Im meist hochmelodischen Chorus agieren oft mehrere Stimmen, die Vocals sind enorm vielseitig geworden und Sänger Machado ein wirkliches Kapital der Band. Die in sich jeweils durchaus nachvollziehbaren Songs folgen zusammen keinem roten Faden und klingen nach einem Kompromiss, der nach neuen Hörern schielt ohne die Alten ganz zu verlieren. Das ist an sich nicht Verwerflich und durchaus nachvollziehbar, die Wildheit des Debuts haben sie aber erneut nicht mehr eingefangen und ihr Konzept nutzt sich ab. Und so technisch einwandfrei wie die Musiker sind, so gelungen wie der Gesang und auch die saubere Produktion ist - ich habe mich sehr schnell satt gehört an "One Nation Underground".

One Nation Underground


Cover - One Nation Underground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:4 ()
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Intra

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Aus Zets Spielwiese für schwarzmetallisch inspirierte Komplexitäts- und Spielereigelüste ist jetzt eine ganze Band geworden. RAM-ZET ist nicht länger nur noch ein Kopf, es haben sich einige Landsleute um ihn geschart die wohl (noch) geheim bleiben wollen oder sollen. Viel geändert hat sich deswegen aber noch lange nicht, auch ein Labelwechsel scheint das Songwriting nicht weiter beeinflusst zu haben. Man ist etwas weggekommen von allzu schrägen Keyboards im Vordergrund, wirklich nachvollziehbar ist "Intra" dennoch nicht. Die oft steril tackernden Drums untermalen sowohl lärmende Gitarren- und Bassausbrüche als auch ziemlich groovende Passagen. "Intra" gewinnt durch die präsenteren Gitarren etwas Erdigkeit, Zets penetrant anstrengender Gesang konkurriert erneut mit female Vocals die oft den Chorus übernehmen und betont langsam agieren. Eine hohe Schmerztoleranz ist stets dann gefragt wenn das gesamte Arsenal auf einmal losbrüllt, sich die Breaks der Drums mit fiesen Riffs und immer einen Halbton daneben sitzen Pianoklängen um die Wette ins Inferno treiben. Das ruhig beginnende "Ballet" oder das sehr gekonnt mit wiederkehrenden Themen in unterschiedlicher rhythmischer Umsetzung spielende "And Innocence" heben sich definitiv hervor. Am nachvollziehbarsten erscheint mir für Bandneulinge vielleicht das sehr gelungene "Born" mit schönen Melodieansätzen und straighteren Drums. Erstaunen im Detail: Cleaner Männergesang bei "Lullaby For The Dying" im Hintergrund. Für den wiederholten Heimgebrauch ist RAM-ZETs verquere Welt aber wohl weiterhin zu anstrengend, an mindestens einer der eher ungewöhnlichen Komponenten mit denen sie ihren im Black Metal verwurzelten Stil durchsetzen wird sich fast jeder stören.

Intra


Cover - Intra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: 53:38 ()
Label:
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Starting Point

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Selten haben ich einen passenderen Titel für ein Debütalbum gesehen: "Starting Point” bringt’s einfach auf den Punkt - ganz im Gegensatz dazu die Mucke: langsam, zähflüssig und scheinbar endlos zieht sich der Noisecore des Franzosentrios TIME TO BURN dahin. Wobei endlos hier nicht negativ besetzt sein soll. Ganz im Sinne von NEUROSIS oder den famosen CULT OF LUNA schaffen die Franzosen einen Klumpen noisiger schwer verdaulicher Musik, die mit dem trendigen Easy Listening-Begriff auf Kriegsfuss steht. Wie jede Noise-Platte, die ihr Geld wert ist, kann man auch "Starting Point" nicht mal ebenso hören, sondern muss sich Zeit nehmen und den Brocken intensiv hören. Dann entfaltet er nach und nach seine Wirkung, auch wenn die nicht so berauschend ist wie bei den offensichtlichen Brüdern im Geiste. TIME TO BURN setzen dabei noch weniger auf Gesang, sondern lassen die stark verzerrten Instrumente die meiste Zeit ungestört wummern und ihre chaotisch-komplexe Mucke entfalten. Wenn dann doch mal Gesang zu hören ist, dann in verzerrter, wütender Form und immer einen Tick leiser als die Instrumente. Perfekt gemacht. Um mit den ganz großen Platten mithalten zu können, fehlt "Starting Point" aber das gewissen Etwas, dieser kleine Schuss Genialität. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut…

Starting Point


Cover - Starting Point Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 27:39 ()
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... For The Hearts... EP

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Nachdem Romeo tot war (erschienen bei Beniihana Records), hatten sich JANE entschlossen, getrennte Wege zu gehen und die Band in Frieden ruhen zu lassen. Lange hat dieser Vorsatz nicht gehalten: Ende 2003 haben sich die Mitglieder wieder zusammengetan und eine neue Band ins Leben gerufen, J´N. Ihr 2004 online gestelltes Demo konnte Burning Season überzeugen und brachte der Band einen Vertrag ein. "… For The Hearts…" heißt das erste Werk unter neuem Namen und was auf dieser EP zu hören ist, macht Lust auf mehr J´N. Acht Songs, die allesamt mitreißend, aggressiv, melodisch und modern sind. Wer vom Eingangsriff in "Little Light" nicht gefesselt wird, mag keine Stromgitarrenmusik. Und wer von dem Emo-Part in "No Revolution!?" nicht mitgerissen wird, ist zu engstirnig. J´N rocken wie Hölle und sind dabei erfrischend unbekümmert, wenn es um Genregrenzen geht, dass Metalriff neben Emo-Gesang steht, moderne laut/leise-Dynamik nebem klassischem HC-Wutausbruch. So macht moderne Rockmusik Spass!

... For The Hearts... EP


Cover - ... For The Hearts... EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 25:22 ()
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Incoming Destiny

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Die Bay Area ist jetzt in Süddeutschland: SPELLBOUND thrashen sich nach feinster kalifornischer Tradition in die Gehörgänge der Metal-Maniacs. "Incoming Destiny" liefert Futter für Fans von Exodus, Slayer und anderen Referenzgrößen: Ruppige Stakkato-Riffs, pumpenden Bass, feine Solo-Passagen, aggressives Shouting und energisches Drumming. Neben genannten amerikanischen Bands erinnert vor allem der Gesang Lennart Vockes immer wieder an Mille und seine Kreatoren in den kompromissloseren Tagen. Ab und an aber kommen doch mal melodischere/langsamere Parts durch (wie zum Beispiel bei "Hate" oder "The Human Race") - was öfter mal die aufkommende Eintönigkeit verhindert. Insgesamt aber regiert König Krawall wie weiland in der Zeche Carl. OB es nun an Meister Classen und seinem Stage-One-Studio liegt or not - der Sound ist klar und dick, so wie er sein soll heutzutage. "Incoming Destiny ist erfrischend altmodisch, ohne angestaubt zu klingen. Scheiß auf diesen ganzen neuen Thrash - das hier ist "really thrashy". Yeah!

Incoming Destiny


Cover - Incoming Destiny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:23 ()
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Amerijuanican

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Beim neuen Streich der Kifferköppe BONGZILLA wird auf den ersten Blick deutlich, worum es geht. Die US-Flagge mal anders und davor ein kiffender Soldat. Bandname und Albumtitel beseitigen auch den letzten Zweifel, dass das Motto ein anderes als "wir kiffen!" sein könnte. Bisher hatte ich von BONGZILLA keine Scheibe gehört und war gespannt, was mich erwartet. Der Opener, gleichzeitig auch der Titeltrack, klaut frech ein bekanntes BLACK SABBATH-Riff, dass wie in den 70ern ordentlich erdig aus der Box wummert. "Amerijuanican" hat die ganze Zeit über diesen waremn, erdigen Sound, der nicht mehr modern ist, aber bei langsamen Sachen aus der Doom- und Stoner-Ecke perfekt passt. Das haben BONGZILLA sauber hinbekommen und der Platte so ein richtig nostalgisches Flair vermittelt, schön. Zu meiner Freude haben die Amis sich dazu entschieden, wenig auf Gesng zu setzen und die Instrumente sprechen zu lassen, wie "Stonesphere" sehr schön zu hören. Wenn der Gesang mal mitmischen darf, klingt er rauh, versoffen und so gar nicht nach MORBID ANGEL & Steve Tucker (wie im Info angegeben). Passt jedenfalls sehr gut rein. "Amerijuanican" ist eine total entspannte Kifferplatte geworden, bei der die Bong ordentlich blubbert (Poser, wie sie nunmal sind, mussten BONGZILLA dass auch an mehreren Stellen einbauen) und die einen in die wilden 70er zurückversetzt. Aber über die können ganz andere Leute hier sicher mehr erzählen…

Amerijuanican


Cover - Amerijuanican Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 42:42 ()
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The Valley of the Shadow of Death

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Irish Folk machen die Jungs aus Chicago. FOLK, nicht dieses fußballgesang-geschwängerten Hymnen der Murphys oder die punkig-angehauchten zahnlosen Pogues.-Sachen. Einfach nur Folk, wie man ihn tatsächlich im Pub am Großßneumarkt hört und nicht richtig drauf achtet. Das wirkt sehr ehrlich, birgt aber ein kleines Problem in sich: Wer mal die ganze Zeit aufmerksam zuhört, dem wird, wenn es ihm denn eigentlich immer nach Metal dürstet, ein wenig langweilig. Dabei ist die Scheibe sehr abwechslungsreich. Oft geht es sehr melancholisch zu (Titelstück), oft aber auch regelrecht sauf-mich-zu-fröhlich ("Preab San Ol"), mal langsam ("Drinking In The Day"), mal schnell (""A Criminal Of Me"). Trotz - oder gerade? - wegen aufkommender Langeweile passt die Scheibe ausgezeichnet zum Charme Irlands, wie es einem das Klischee lehrt. Arbeitslosigkeit steht absolut reizvoller Natur gegenüber, Lebensfreude im Pub die Langeweile im Freizeitangebot. Und so haben THE TOSSERS ein wirklich stimmiges Album abgeliefert. Denn Folk muss nicht immer nur fröhlich sein. Auch nicht in Irland.

The Valley of the Shadow of Death


Cover - The Valley of the Shadow of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:3 ()
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Bashing The Strings

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Der Mann aus Fulda (der angeblich wirklich so heißt - keine Ahnung, ob das stimmt?!) kann bereits auf vier Demos zurückblicken, auf denen er seinen traditionellen, klassischen Gitarrenstil festgehalten hat. Beeinflusst von etwa Steve Vai, Michael Schenker und Joe Satriani, hat er seine wirklich sehr beeindruckenden technischen Fähigkeiten auf dem neuen Werk "Bashing The Strings" in 15 Stücken umgesetzt, die von ihrer Struktur her allesamt als komplette Songs durchgehen. Als Unterstützung dient Dr. Best ein Drumcomputer, der allerdings nicht negativ auffällt, sondern sogar verhindert, dass in allzu nervige Frickelorgien abgedriftet wird. Ich finde es nur schade, dass hier nicht der Schritt zu kompletten Kompositionen mit Gesang gemacht wurde, so wie es etwa Yngwie Malmsteen praktiziert, denn dann, glaube ich, könnte Tankred Best ein echtes Klassealbum abliefern. Auch die Abwechselung kommt auf "Bashing The String" etwas zu kurz, da sämtliche Stücke sehr schnell und teilweise etwas hektisch gespielt sind, was durch die höhenlastige (aber für ein Demo mehr als akzeptable) Produktion noch verstärkt wird und das Album ein wenig schrill tönen lässt. Von diesen Kritikpunkten abgesehen, ist das Werk aber echt gelungen und dürfte Freunde von instrumentalen Reisen durch die Welt der "konservativen" Heavy Rock - Gitarre ohne Probleme ansprechen. Und wer dazu noch die oben genannten Helden zu seinen Faves zählt, dürfte mit "Bashing The Strings" absolut glücklich werden!

Bashing The Strings


Cover - Bashing The Strings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 53:52 ()
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