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Embrace The Storm

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Zwiespältig nahm die Ayreon-Fanschar vor einiger Zeit die Nachricht auf, dass Mastermind Arjen Anthony Lucassen ein neues Projekt am Start hat, welches sich in Richtung des nicht nur in seiner niederländischen Heimat angesagten Gothicsounds bewegen wird. Dementsprechend klingt das STREAM OF PASSION-Debüt "Embrace The Storm" auch wie eine Mischung aus Gesang á la The Gathering und symphonischen Instrumentalpassagen, wie man sie von den letzten Ayreon-Werken gewohnt ist. Vor allem die ausschließlich weiblichen Vocals lassen den Verdacht aufkommen, dass Lucassen auf einem Trend aufspringt. Allerdings hat man solcherart dargebotene Songs bei Lucassen bereits auf Ayreon-Großtaten wie "The Electric Castle" gehört (Anno 1998 mit Anneke van Giersbergen von The Gathering und Sharon Den Adel von Within’ Temptation). Jetzt probiert er dies auf Albumlänge und hat mit der mexikanischem Frontfrau Marcela Bovio (die Entdeckung der letzten Ayreon-Scheibe "The Human Equation", kommt von der mexikanischen Gothic-Band Elfonia) eine Frau am Mikro, welche sich wahrlich nicht hinter den momentanen Genregrößen zu verstecken braucht. Die zwischen melancholischem Gothic und progressivem Rocksound pendelnden 12 Songs werden aufgelockert durch eingeflochtene spanische Lyrics, wie bei "Haunted" und dem kraftvollen "Out In The Real World" (dem wohl stärksten Song des Albums) sowie zahlreichen Klavier und Violinenpassagen. STREAM OF PASSION wandeln dabei recht oft auf ruhigen Pfaden - aber das leider nicht immer zwingend. Stärker kommen da schon die mit lauteren, ja härteren Parts durchsetzten Songs wie das abwechslungsreiche "Deceiver" und der mit Folkelementen angereicherte Titeltrack "Embrace The Storm" an. Zwiespältig? Wohl nur für jene, welche alles mit weiblichen Vocals unter Gothic-Hype ablegen und dem ausschließlich mit Kritik begegnen oder Ayreon nur in Reinkultur gelten lassen. Ansonsten haben Lucassen und STREAM OF PASSION mit "Embrace The Storm" ein gutes, wenn auch nicht überragendes Werk abgeliefert.

Embrace The Storm


Cover - Embrace The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:58 ()
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On The Threshold Of Eternity

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Sonderlich fleißig waren AJALON im Studio bisher nicht gerade, kommt die Seattler Progressive Rock - Formation um Will Henderson und Instrumentalist Randy George (Neal Morse Band) in knapp zehn Jahren gerade mal auf zwei Alben. Nicht ganz unerwähnt darf bleiben, dass genannter Neal Morse und auch Rick Wakeman an der Band, bzw. dem neuen Album, beteiligt sind. Echte Rocker können dann auch gleich Abstand nehmen, denn hart ist hier rein gar nichts und selbst die Bezeichnung "Rock" trifft nicht immer zu. AJALON spielen progressive, sehr melodische Musik, die sich stilistisch eng an Größen wie Simon & Garfunkel orientiert, von denen "On The Threshold Of Eternity" meiner Meinung nach hörbar beeinflusst ist. Wer solch softe Klänge und besonders diese beiden genialen Köpfe schätzt, der dürfte sich auch über wirklich gelungene Songs wie "Sword Of Goliath", "Holy Spirit Fire", "What Kind Of Love" oder "The Highway" (tolle Hymne) erfreuen. Wer jedoch auf die durchschlagende Kraft der Stormgitarre setzt oder ein Progressive - Feuerwerk mit wilden instrumentalen Spielereien und abgefahrenen Breaks erwartet, wird hier garantiert nicht glücklich werden. Ansonsten kann man AJALON nur eine gute Leistung bescheinigen, jedoch muss man sich schon auf die Platte einlassen, damit Details wie zum Beispiel der sehr emotionale, klasse Gesang von Will Henderson zur Geltung kommen. Aber etwas Geduld und einen Hang zu ruhigeren Tönen muss man schon mitbringen.

On The Threshold Of Eternity


Cover - On The Threshold Of Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 69:9 ()
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Promise Of Worse To Come

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Selten habe ich einen so unzutreffenden Plattentitel gesehen, denn schlechter als auf dieser Scheibe geht es einfach nicht mehr. Beim ersten Hören dachte ich spontan an eine Nachwuchs-Deutschpunk-Kapelle, so beschissen ist der Klang und so unglaublich primitv und nicht-zusammenspielend die Musik. Aber nein, das ist Absicht! INCRIMINATED heißt der Haufen Finnen, die diesen Mist eingespielt haben und offensichtlich auch noch stolz drauf sind - nicht nur dass, die Jungs haben es sogar fertiggebracht, mehr als nur diesen Silberling zu veröffentlichen, der ist Release Nummer vier! Himmel hilf! Das zu hörende "Kunstwerk" ist nur was für die ganz truen alten Metaller, die nach VENOM und HELLHAMMER nix anderes mehr angemacht haben und für die CDs eh die Pest sind. Immerhin haben sich INCRIMINATED gesteigert und mehr als ein Riff am Start und sogar sowas wie Variationen beim Tempo. Aber trotzdem ist das Teil so unglaublich roh, primitiv und scheiße wie eine Platte nur sein kann. Und das macht es irgendwie auch kultig, oder? Ich wette, die Jungs haben entweder beim Einspielen ein Dauergrinsen gehabt oder sind wirklich ein Haufen verbohrter Altmetaller. Um mir den Tag zu retten, glaube ich an Ersteres.

Promise Of Worse To Come


Cover - Promise Of Worse To Come Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:7 ()
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Doomsday Comfort

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Kollegin Lattwesen wurde beim Tuska-Nachspiel von DEATHBOUND aus dem Club vertrieben, zu ungenau war ihr das Zusammenspiel, zu rumpelig die Band. Aber die ist ja auch ein Mädchen. Auf Scheibe klingen DEATHBOUND deutlich fitter und haben sogar Struktur in ihrem Krach. Wobei der für ungeübte Ohren oftmals nicht nachvollziehbar ist, was bei dem häufigen Geblaste nicht verwundert. Scheint so, als würde der Finnen-Vierer immer dann losballern, wenn ihnen die Ideen ausgehen. Wenn sie mal einen Gang zurückschalten und heftig grooven ("Inside The Nothingness") klingt es sehr ansprechend, was da aus den Boxen tönt. Auch beim blasten sind DEATHBOUND fit, aber auf Dauer setzen sie es einfach zu oft ein, das nervt stellenweise fürchterlich, bestes Beispiel ist "Chokehold", wo einfach nur sinnlos geballert wird. Und normalerweise mag ich sowas. So kommt "Doomsday Comfort" nicht über Mittelmaß hinaus und bestätigt die Binsenweisheit "wo Licht, da auch Schatten". In diesem Falle ist es oft zu dunkel. Aber das passt zu Finnland irgendwie…

Doomsday Comfort


Cover - Doomsday Comfort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 33:16 ()
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The Perversion Of Humanity

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Jaja, sicher. "Die Zeit der Oldschool-Deathmetaller ist vorbei" heißt es im Info von NEKROPOLIS. Pah, Ignoranten. Aber einfach Keyboards und moderne Riffs zusammenschmeißen ist doch auch keine Lösung. Ein klassisches Schweden-Brett wäre mir lieber gewesen und ich denke, mit der Meinung stehe ich nicht allein da. Sei’s drum, NEKROPOLIS haben sich also vom klassischen Totmetall abgewandt und machen jetzt ihr eigenes Ding, dass ich mal Dark Metal nenen will. Heftig bratende Gitarren, deren Death Metal-Wurzeln schon noch zu hören sind, treffen auf ein sehr dominantes Keyboard und einen bemüht growlenden Sänger. Das alles ordentlich flott runtergespielt, mit Schmackes halt und einer wuchtigen Produktion. Für kurze Zeit macht "The Perversion Of Humanity" durchaus Spass, aber nach ungefähr der Hälfte der Platte kann man doch Ermüdungserscheinungen nicht entkommen. Auch wenn NEKROPOLIS sich bemühen, gehen ihnen zum Ende der Platte die Ideen aus und auch der recht eintönige Gesang hilft da nicht viel weiter. Als Debütalbum ganz ok und durchaus einen Lauscher wert, aber kein Hit.

The Perversion Of Humanity


Cover - The Perversion Of Humanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:50 ()
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The Last Ones

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"The Last Ones" ist bereits das fünfte Album der Italiener SUN EATS HOURS. Zu hören gibt es melodischen Hardcore, der zwar gut gespielt ist und durchaus Ohrwurmqualitäten aufweist, aber dann eben doch wie tausend andere Bands dieser Stilrichtung klingt und jede persönliche Note vermissen lässt. Dazu ist das Ganze noch sehr clean produziert, so dass man sich die Musik eher auf MTV als in Underground-Clubs vorstellen kann, zumal Mid-Tempo-Stücke wie "The Level" oder "July 27th" jede Menge Pop-Appeal und Radiotauglichkeit besitzen. Fans von sauber gespieltem Melodycore wird dieses Album sicherlich gefallen, mir persönlich ist das alles aber zu glatt und klingt zu sehr nach typischem Ami-Skater-Kids-Soundtrack im Stile einer Light-Version von Bands wie GREEN DAY oder LAGWAGON, als das es irgendwie interessant sein könnte.

The Last Ones


Cover - The Last Ones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:1 ()
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War Profiteering Is Killing Us All

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Die SUICIDE MACHINES gibt es schon seit fast 15 Jahren, und mit "War Profiteering Is Killing Us All" präsentieren sie ihr bereits sechstes Studioalbum. Und was der Vierer aus Detroit hier abgeliefert hat, ist ein Kracher, der sich gewaschen hat: Rauer, schneller Hardcore wechselt sich mit Ska Punk ab, die Songs sind größtenteils einfach gehalten und ballern gnadenlos und brutal nach vorne. Zwischendurch werden immer mal wieder melodische Parts à la 7SECONDS eingebaut, bevor dann wieder ohne Kompromisse losgeprügelt wird. Nur wenige Songs überschreiten die 2-Minuten-Grenze, einzig der Track mit dem schönen Titel "I Went On Tour For Ten Years... And All I Got Was This Lousy T-Shirt" bringt es mit seinen Wechseln zwischen Ska und harten, schleppenden Parts auf fast 4 Minuten. Sänger Jason Navarro überzeugt dazu durch seine Vielseitigkeit und bedient das gesamte Spektrum von "richtigem" Gesang bis aggressivem Grölen. Der oberfette bis brachiale Sound tut sein Übriges, für den übrigens u.a. Bill Stevenson (BLACK FLAG, ALL, DESCENDENTS) verantwortlich zeichnete. Ein tolles Album, das randvoll ist mit Energie und Wut, aber auch mit purer Spielfreude.

War Profiteering Is Killing Us All


Cover - War Profiteering Is Killing Us All Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 30:51 ()
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Once Was Not

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Fünf Jahre haben CRYPTOPSY uns schmoren lassen und auf den Nachfolger des genialen "… And Then You’ll Beg" warten lassen. CRYPTOPSY, die Top-Bands Kanadas, da mögen sich die anderen Combos noch so anstrengen. An das wahnsinnig schnelle (Genie und Wahnsinn liegen anscheinend wirklich nah beieinander) eines Flo Mournier kommt so gut wie kein Drummer ran und die die chaotisch-komplexes Riffs des Herrn Auburn sind ebenfalls eine Liga über den meisten Death Metal-Gitarristen. Das würde sich in den fünf Jahren nicht geändert haben und nach den ersten konzentrierten Durchläufen von "Once Was Not" kann ich alle CRYPTOPSY-Jünger beruhigen: die Band ist noch immer eine Referenz im technischen Death Metal und zeigt in diesen elf Songs ein Können, dass nicht von dieser Welt sein kann. Einziges Manko ist der Weggang von Knuddel Mike DiSalvio und die Rückehr von Originalmitglied Lord Worm. Denn leider, leider hat das Würmchen eine etwas zu eintönige Stimme, auch wenn er sich sehr um Abwechslung bemüht. Gesanglich hat mir sein Vorgänger um Klassen besser gefallen und auch wenn Lord Worm locker zur Spitzengruppe der Death Metal-Sänger gehört, ist er für die komplexe und anspruchsvolle Mucke von CRYPTOPSY einen Ticken zu schlecht. Eine Ausnahmecombo wie CRYPTOPSY verdient auch einen Ausnahmesänger - und das ist Lord Worm eben nicht. Deswegen auch kein Tipp für die Scheibe, auch wenn ich die Scheibe bedenkenlos empfehlen kann. Für einen Tipp hätte der Gesang aber nicht "nur" sehr gut sein dürfen, sondern "unglaublich". Wie die Leistung der Instrumentalisten. Oder das Songwriting, bei dem CRYPTOPSY beweisen, dass sie in den fünf Jahren nicht geschlafen haben, sondern sich vorsichtig für neue Ideen geöffnet haben und die Songs sehr variabel gestaltet haben. "Once Was Not" ist eine geile Platte und ein würdiger Nachfolger von "… And Then You’ll Beg", auch wenn es an die Ausnahmeklasse der Scheibe nicht ganz rankommt. Kann man aber trotzdem locker und beruhigt kaufen.

Once Was Not


Cover - Once Was Not Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:47 ()
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The Back Room

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Die EDITORS aus dem englischen Birmingham legen mit "The Back Room" eine Debüt aus dunklem Pop, melancholischem Gitarren-Rock und einiges an tanzbarem Wave vor. Ob man sie dann jetzt gleich in der Tradition von Bands wie Echo & The Bunnymen, Morissey und natürlich Joy Division sehen will - oder eher als Nachahmer der New Yorker Interpol muss wahrscheinlich jeder Käufer der Scheibe selbst entscheiden. Auch mischen die EDITORS ganz gelungen noch jeweils eine Prise U2, Depeche Mode oder REM in ihre Kompositionen, so dass man ihnen trotz aller Düsternis und doppeldeutigen Lyrics Charttauglichkeit attestieren muss. Was auf jeden Fall aber hörbar ist, das Quartett um Sänger und Gitarrist Toni Smith hat ein paar echte Hits auf "The Back Room" zu bieten. Neben den beiden schon als Single bekannten Songs, dem epischen "Munich" und dem zornigen "Blood" (beides unheimlich gut für die Tanzflächen einschlägiger Clubs geeignet) sind da vor allem noch der flotte Opener "Lights", das atmosphärisch nebelverhangene ruhige "Fall" und das langsam Spannung aufbauende "Camera" zu nennen. Die EDITORS (tatsächlich ohne das beliebte "The" im Bandnamen) haben tief in die Achtziger-Kiste gegriffen - aber das Alles recht gekonnt dem Heute angepasst. Daneben gibt es zwar auch weniger zwingende Tracks, vor allem in der zweiten Hälfte des Albums; der Gesamteindruck bleibt trotzdem mehr als positiv und sollte den Anhängern genannter Bands ein reinhören wert sein. Alles in allem ein recht gelungenes Debüt, das es auch noch als limitierte Special Edition mit einer zusätzlichen 6-Track CD gibt.

The Back Room


Cover - The Back Room Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:46 ()
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Poison

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Die erste EP vor einigen Monaten verschlug vielen die Sprache. "Hand Of Blood" traf einen Nerv der perfekt Vergangenheit mit Moderne verknüpfte. "The Poison" ist das daraufhin umso ersehntere Album der Band, deren herrlich verziertes Bandlogo selbst THE RASMUS erblassen lässt. Und ohne einen Ton gehört zu haben erzählt einem das Booklet noch mehr: Denn neben den Rosen um den blumigen Bandnamen haben sich Pistolen gesellt, die Zeichnung einer erschossenen Frau komplettiert die Geschichte um die recht finale Lösung einer Beziehung. In gleicher Weise bringen BULLET FOR MY VALENTINE diese Mischung auch musikalisch an den Hörer. Wie bei der EP regieren klassische Metalparts, verspielte Soli, emotionaler Gesang und fette Drums - das Intro zu Alledem stammt von den Finnen APOCALYPTICA. Ohne Ausnahme trägt die Gitarre alle Songs mit grandiosen Melodien, der Gesang dazu ist makellos und kann sowohl aggressiv als auch unglaublich schmeichelnd tönen, unverwechselbar klingt er aber indes nicht. Mit Colin Richardson und Andy Sneap sitzen wahrlich keine schlechten Referenzen auf der Produzentenbank und ohne die detailreiche Produktion würden die Songs lange nicht so effektiv knallen. Schade nur, dass im Booklet die Texte zu den Songs fehlen. Es gibt auf diesem Album keine Ausreißer und jeder Song eignet sich als potentielle Single, die schöne Quotenballade "The End" genauso wie die dann auch gewählte Maxi "Suffocating Under Words Of Sorrow". Einen der wenigen negativen Eindrücke inklusive: BULLET FOR MY VALENTINE neigen dazu sich selber zu kopieren. Das tut der Tatsache aber keinen Abbruch, das "The Poison" einfach Spaß macht, unaufdringlich zu hören ist und gleichzeitig etliche Tracks den Weg auf die Tanzflächen finden werden. Denn alles andere wäre eine Schande - diese beiden Gitarren müssen gehört werden, sei es aus Nostalgie des Sounds willen oder um die Melodien aufzusaugen.

Poison


Cover - Poison Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: -:- ()
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