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Ultraumatic

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THE VENDETTA werden in ihrer Band-Bio als "Punkrock fueled speedrockin´ freaks" bezeichnet. Aber was die Musik der Italiener mit Punk- oder Speedrock zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Zwar sind die Jungs sehr bemüht, ein wenig nach MOTÖRHEAD oder auch den MISFITS zu klingen. Aber was unterm Strich übrig bleibt, sind einfallslose Riffs, die an die ganz frühe Phase des Heavy Metal erinnern, die mit Double-Bass-Geballer unterlegt und von jäbbelnden Gitarren-Soli und unerträglichem True Metal-artigem Gesang dominiert werden. Das klingt dann so, als ob eine schlechte Metal-Band der mittleren 80er versucht, Punkrock zu spielen. Und das macht wirklich keinen Spaß. "Ultraumatic" ist ein unglaublich schlechtes Album, das besser nie das Licht der Welt hätte erblickt hätte und von dem sowohl Rocker und Punkrocker als auch Metaller die Finger lassen sollten. Außer man will auf einer Bad Taste-Party zum Held des Abends werden...

Ultraumatic


Cover - Ultraumatic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 51:2 ()
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The Bastard View Of Punk, Oi! & More! Volume 1

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"The Bastard View Of Punk, Oi! & More! Volume 1" ist im Grunde das, was DVDs wie im Rock Hard für den Metaller sind - nur für Punks, Ois und andere sonnige Bastards. Es gibt Videoclips, Live-Material, Interviews, Backstuben-Berichte. Oder wolltet ihr nicht schon immer wissen, dass VOLXSTURM jetzt eine gesamtdeutsche Band sind? Oder mit den KISNKIS "1, 2 oder 3?" spielen? Die Qualität der Live-Songs und Videos schwankt naturgemäß, ANNEX 5 ist eher nicht so gelungen, LOS FASTIDOS ist beinahe genial. Sehenswert auch die Eindrücke vom Doku-Film zu "White Terror" und sehr amüsant ist der Trailer zum "Punkrock Massaker" geraten - Splatter at it’s best. Folgende Bands sind dabei: VOLXSTURM, RÜPELKS ROYAL, COTZRAIZ, HOTKNIVES, EMSCHERKURVE 77, OHL, ANNEX 5, VERLORENE JUNGS, GOTTKAISER, LOS FASTIDIOS, LIONSHIELD, KINSKIS, SCHLIESSMUSKEL, PÖBEL & GESOCKS, WARFARE, MELANIE & THE SECRET ARMY. Wem Live-DVDs zu langweilig sind, der ist hier mit einem Blick abseits des Mainstreams prima bedient - Punk-Affinität vorausgesetzt. Diese DVD ist wie eine coole Zeitung - nur ohne Lesen. Und das ist ja heutzutage nicht mehr wirklich in…

The Bastard View Of Punk, Oi! & More! Volume 1


Cover - The Bastard View Of Punk, Oi! & More! Volume 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 120:0 ()
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Vertrieb:
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Pop Punk Loves You 3

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"Ich dich aber nicht!" möchte man dem Titel der Compilation zurufen. Aber es gibt ja auch Leute, die auf Pop-Punk stehen, und für diese hat Wynona Records bereits zum dritten Mal ordentlich Material in Form von 24 Tracks zusammengestellt. Mit dabei sind natürlich die üblichen Verdächtigen, wie MXPX, THE QUEERS und VANILLA SKY-Sänger Vinx mit seinem Solo-Projekt YOTA MOTEUCHI. Außerdem gibt es noch jede Menge unbekanntere Bands zu hören, die aber genau in dieselbe musikalische Kerbe schlagen und mit den eben genannten absolut austauschbar sind. Auffällig ist der relativ hohe Anteil an Balladen, in Form von Folk-Pop-Gedudel von COREY CROWDER und Schnulz-Rock von BORDERLINE und IDE, deren Song "Why Must I" im Chorus gar an James Blunt erinnert. Nur wenig hebt sich von dem seichten Einheitsbrei ab, wie beispielsweise THE QUEERS, deren leicht RAMONES-lastiges "I DON´T GET IT" nett ins Ohr geht. Und dann gibt es noch zwei Bands, die gar nicht auf diese Compilation passen, weil sie viel zu gut sind. Zum einen sind das PIEBALD, die mit "On The Congestion" einen dreckigen, treibenden Zweineinhalbminüter mit leichten BEATLES-Anklängen im Chorus abliefern. Und zum anderen sind das STRENGTH APPROACH, die mit lupenreinem Hardcore in nur etwas über einer Minute alles wegblasen. Trotzdem: Der Großteil der Scheibe ist wirklich überhaupt nichts für mich. Wer aber auf eingängigen, glatten Punkrock steht, wird sich über diese umfangreiche Zusammenstellung, die eine ganze Reihe unveröffentlichter Tracks enthält, wahrscheinlich sehr freuen.

Pop Punk Loves You 3


Cover - Pop Punk Loves You 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 74:53 ()
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And The Noble Art Of Irony

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Der lockere Easylistening-Sound von KID DOWN passt auf jeden Fall bestens zum vorgezogenen Sommerausbruch, der gerade sämtliche Temperaturrekorde in unseren heimischen Landen bricht. Vier Jungs aus dem schwedischen Städtchen Åmål, (Bandgründung war 2001, die Debüt EP stammt aus 2004) haben sich zusammengetan und hauen dem Konsumenten mit ihrem Debütwerk "And The Noble Art Of Irony" auf den insgesamt zwälf Nummern in erster Linie leicht bekömmlichen "Spaß Pop Power Punk" mit griffigen Hooks in Großserie um die Ohren. Ich dachte eigentlich, die (goldenen) Zeiten solcher Bands wie SUM 41, BLINK-182 oder auch FALL OUT BOY seien längst vorbei, denn diese Art oberflächliche Kurzweilsongs haben wir doch alle schon reichlich gehört bzw. sämtliche Kamellen dieser Art wurden längst geschrieben. Daher ist dieses vorwiegend amerikanisch geprägte Genre inhaltlich vermeintlich längst ausgereizt. Und genau darin liegt auch, aus meiner Sicht, das große Problem von KID DOWN - die Band ist zwar auch nicht viel schlechter als die Originale, aber die Songs sind halt weder kreativ, noch besitzen sie irgendein längeres Haltbarkeitsdatum in den Gehörgängen. Denn spätestens nach dem zweiten Durchgang hat man die netten Melodien schon wieder vergessen. Sicher, musikalisch ganz gut gemacht, schöne mehrstimmige Backings und einschmeichelnde Hooks bis zum Abwinken, die Produktuion ist ebenfalls schmissig, aber dieses Album bietet ansonsten leider nix Neues. Keinerlei Abwechslung, die Songs werden viel mit Tempo durch die Boxen gerockt, aber was man da so hört ist zwar ganz nett, aber relativ austauschbar und vor allem schon zig mal (auch besser) präsentiert worden. Der Sänger bieten ebenfalls keinerlei Reibungspunkte, solide zwar, aber ohne jeglichen eigenen Esprit mit breiten Ami-English. Tiefgang oder gar Ecken und Kanten wird man hier (natürlich) vergeblich suchen. Alles wird hier dem obersten Ziel, einfach gehaltene (Mit)grölmelodien mit Nummersicher-Ohrwurmgarantie untergeordnet. Die Band agiert spielfreudig mit viel Energie, ist mir auch irgendwie sympathisch und "And The Noble Art Of Irony" macht stellenweise sogar richtig Spaß - von wirklich schlechter Musik kann man daher auch nicht sprechen, aber es hält halt nicht sehr lange an. Die Halbwertszeit beträgt zweimal Anhören im Auto und dann wars das mit typisch lockeren Party-Indie-Punk Junkfood und es ist auch wieder gut. Wer aber davon noch immer nicht genug kriegen kann und auf Bands wie WEEZER, FOO FIGHTERS (die oft genannten JIMMY EAT WORLD Verweise sind aber etwas sehr weit hergeholt, da sind KID DOWN qualitätsmäßig noch Welten von entfernt) abfährt, der wird an soliden Nummern wie "Split This Cake" oder "Nothing More, Just A Lie” sicherlich seine Freude finden. Mir ist dies alles auf Dauer schlicht zu einfalls- und vor allem inhaltslos, dies ist übrigends genauso auf dieses besonders gräuslich-schlechte Coverartwork zutreffend!

And The Noble Art Of Irony


Cover - And The Noble Art Of Irony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:12 ()
Label:
Vertrieb:
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New Erections

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Die noisy Heuschrecken sind zwar nicht mehr ganz so extrem, der "normale" Hörer aber dürfte wohl nur mit einem gehörigen Heuschreck davon kommen. Die Amis aus San Diego machen jetzt Lieder, länger als eine Minute - obwohl "Lied" die Sache nur bedingt trifft. Vielmehr ist "New Erections" ein Konglomerat aus Lärmexperimenten gegen die Dillinger einen Plan haben. Abgehackte Rhythmen und hektisches Geschrei stehen an der Spitze dieser Kakophonie, die aber auch aus grindigen Attacken, Atem-Pausen mittleren Tempos, dunklen Doom-Phasen, punkigen Parts, Elektro-Spielereien und rückkoppelungsähnlichen Geräuschen besteht. Ich weiß nicht, wer sich so was anhört, aber es muss da draußen Vertreter der Spezies Käufer geben, denn die Band besteht schon seit 13 Jahren, kosmonautisch verkleidet, Visionen verbreitend. Und wahrscheinlich ist es gut für die stilistische Bandbreite der Musik-Welt, dass es auch solchen Kapellen gibt. Indes: Anstrengend, abseitig, verstörend und verrückt ist THE LOCUST allemal.

New Erections


Cover - New Erections Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:32 ()
Label:
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Handguns Make The Most Love

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Auf seinem dritten Longplayer lässt es der Fünfer aus Recklinghausen mächtig krachen. Die Mischung aus eingängigem Punkrock, Garagenrock und Death Rock brät ordentlich dreckig aus den Boxen. Dabei präsentiert sich die Band auch sehr vielfältig. Nach dem brachialen Opener klingt in "Zero Sleep - Death Supreme" ein Metal-Riff an, geht "Pills And Thrills" in Richtung treibenden Emo und versucht man sich in "The Intentional Strangers" an einer poppigen Strophe in Verbindung mit einem BEATSTEAKS-artigen Chorus. Zwischendurch finden sich auch echte Kracher, wie der schwer und böse groovende Titeltrack oder der an die MISFITS erinnernde düster-rockige Ohrwurm "Black Widow". Stellenweise verlieren sich die Musiker aber doch zu sehr in Spielereien, wie z. B. im atmosphärischen, aber belanglosen "Flight Of The Nephilim" oder in "Hellbound", einer leicht psychedelischen, bluesigen Ballade, die schlicht und einfach langweilig ist. Schlecht ist das Album deswegen nicht. Denn die Jungs spielen herrlich rotzig nach vorne und Sänger Michael Laur de Manos grölt schön böse vor sich hin. Aber es gibt auf der Scheibe deutliche Längen, und etwas mehr Einheitlichkeit wie auch Eigenständigkeit hätten dem Gesamtsound gut getan. Vielleicht hätte man es einfach bei einer EP mit den stärksten Songs belassen sollen. Über die Länge eines ganzen Albums kann die Band trotz der genannten Highlights nicht komplett überzeugen.

Handguns Make The Most Love


Cover - Handguns Make The Most Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:30 ()
Label:
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Interview:

Nekromantix

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InterviewWenn du nicht mit den NEKROMANTIX im Studio oder auf Tour bist, bist du mit den HORRORPOPS am Start. Machst du auch mal Urlaub?


Haha, nein, du hast absolut Recht. Ich habe einfach keine Zeit für Urlaub.


Du lebst jetzt seit sechs Jahren in den USA. Hat sich dadurch etwas für dich verändert?


Keine Ahnung, ob sich irgendwas verändert hat. In den USA zu leben, ist eben praktisch, und zwar aus einer Vielzahl von Gründen. Dort sitzt unser Label, und dort spielen wir den Großteil unserer Tourneen.


Gibt es in den USA eine echte Psychobilly- und Rockabilly-Szene? Die Leute da stehen doch wahrscheinlich eher auf Punkrock und Hardcore...


Wenn man sich die Plattenverkäufe ansieht und die Konzertbesucherzahlen, sieht es so aus, als ob es in den USA mehr Psychobillys und Rockabillys gibt als in Europa. Aber das ist offensichtlich deshalb so, weil die USA ein riesiges Land sind. Ich denke, relativ gesehen gibt es dort nicht weniger und nicht mehr Leute, die auf Punkrock, Hardcore, Psychobilly oder Rockabilly abfahren als in Europa.


Wie waren die Aufnahmen für das neue Album "Life Is A Grave & I Dig It"? Habt ihr dieses Mal irgendwas anders gemacht?


Sie waren anders in dem Sinn, dass wir alles selbst in meiner Garage aufgenommen haben. Es gab keine schicken Studios oder Produzenten.


Wolltet ihr dadurch einen besonders rauen und authentischen Sound hinbekommen?


Ein Mikrofon ist ein Mikrofon, ob es in einem noblen Studio steht oder in meiner Garage. Bei dem Sound, wie wir ihn produziert haben, geht es nur darum, die Ohren zu gebrauchen, wenn man aufnimmt.


Du hast auf "Life Is A Grave..." zwei neue Band-Mitglieder. Was war der Grund für den Line-Up-Wechsel?


Der Hauptgrund war, dass der Arbeitsprozess dadurch sehr schwer wurde, dass wir in zwei Kontinenten lebten. Die beiden ehemaligen Band-Mitglieder hatten keinen Spaß mehr daran und jeder musste irgendwie weiterziehen. Ich hatte keine andere Wahl, als zwei neue Band-Mitglieder zu suchen.


Auf der Webseite eures Labels Hellcat kann man lesen, dass du dich beschwerst, weil die Leute deine Texte oft missverstehen. Sie denken, du singst nur über Horror-Themen, dabei verwendest du diese als Bilder für das wahre Leben. Hast du in den Texten für das neue Album versucht, dich klarer auszudrücken?


Haha, I glaube "beschweren" ist etwas zu hart gesagt. Aber wir hören schon oft, dass die Leute nicht verstehen, wovon unsere Texte handeln. Und ich habe versucht, alles ein bisschen offensichtlicher zu machen, damit die Leute wissen, worüber wir singen.


Woher kommt deine Vorliebe für Morbides?


Wer liebt nicht eine gute, gruselige Horror-Story? Gruselgeschichten sind etwas, zu dem wir uns alle hingezogen fühlen, von Kindheit an. Der Thriller ist eines der populärsten Kino-Genres. Und um die guten Dinge im Leben genießen zu können, müssen wir alle an die schlechten erinnert werden.


Die NEKROMANTIX gibt es jetzt seit 18 Jahren. Hat sich Psychobilly in dieser Zeit verändert?


Dazu möchte ich vor allem sagen, dass ich Psychobilly nie als ein Musik-Genre angesehen habe, sondern eher als eine Subkultur, die eine breite Vielfalt an "billy"-orientierter Musik hört. Innerhalb dieser Richtung gibt es alles, von Hard Rockabilly bis Metalbilly.


P. Paul Fenech von den METEORS hat einmal gesagt, dass all diese Psychobilly-Bands, die auf der Bühne Kostüme tragen, wie MAD SIN oder DEMENTED ARE GO, nicht mehr sind als Cabaret. Was denkst du von kostümierten Psychobilly-Bands?


Dieser Spruch ist sehr ironisch, denn er kommt von jemandem, der früher mal als Show-Effekt mit Kunstblut gespuckt hat, was ein wichtiger Teil seiner Bühnenshow war!!! Die Definition des Wortes "Cabaret" ist "Komödie, Song, Tanz und Theater", daher sehe ich diesen Angriff gar nicht so negativ, wie er offensichtlich gemeint war. Alle Bands aus allen Genres tragen irgend eine Art von Kostüm oder "Genre-Uniform", und ich sehe nichts Falsches daran. Ich sehe auch nichts Falsches daran, mit Kunstblut zu spucken. So lange die Band rockt, könnte sie auch Hula-Röckchen tragen.


Du baust deine eigenen Bässe. Wie hast du das gelernt?


Im Grunde genommen habe ich einfach angefangen und es währenddessen gelernt.


Deinen ersten Bass sollst du aus einem Kindersarg gebaut haben. Stimmt das?


Ja, das stimmt. Der allererste Coffin Bass war aus einem echten Kindersarg gebaut. Allerdings aus einem unbenutzten...


Wie hast du angefangen, Kontrabass zu spielen?


Ich habe drei Monate lang Schlagzeug gespielt. Dann habe ich mir einen alten Kontrabass gekauft, schloss mich für eine Woche in meinem Zimmer ein und als ich herauskam, habe ich die NEKROMANTIX gegründet.


Wer waren damals deine musikalischen Vorbilder?


Ich hatte nie wirklich Vorbilder. Ich bin immer nur ein Musik-Fan gewesen.


Wann wird man euch in Europa wieder live sehen können?


Wir gehen jetzt erst mal drei Monate in den USA auf Tour, wobei wir die Hellcat Records Tour headlinen werden. Für Europa ist noch nichts geplant, aber hoffentlich klappt es irgendwann später in diesem Jahr.

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666 Total Evil

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Schon dem Albumtitel und den Fotos im Booklet, auf denen sich die Band in Panzerknacker-Kostümen präsentiert, kann man entnehmen, dass es den Schwaben nicht ganz bierernst mit ihrer Musik und mit sich selbst ist. Man sollte aber nicht den Fehler begehen, sie für eine reine Spaß-Kombo à la A.O.K. zu halten, denn ihre Musik und Texte sind durchaus nicht ohne Anspruch. Im Unterschied zur vorhergehenden "V"-EP präsentiert der Fünfer auf seinem sechsten Release deutlich mehr Metal als Punk und macht auch dabei seine Sache gar nicht schlecht. So ballert beispielsweise "Reborn" ordentlich aus den Boxen und verbindet amtliches Death Metal-Gegrunze in der Strophe mit einem gesungenen Ohrwurm-Refrain. Auch "666 Total Evil" klingt wirklich böse - bis dann irgendwann das Thema von Pippi Langstrumpf einsetzt. Wie gesagt, man sollte die Band nicht zu ernst nehmen. Mir persönlich gefallen die Songs aus der Deutschpunk-Ecke aber wesentlich besser. So überzeugen etwa "Nichts Ist Wie Es Scheint" oder "Lüge Oder Wahrheit" nicht nur durch gute Texte, sondern auch durch schöne Mitgröl-Refrains, rotzigen Gesang und eine Energie, die immer nach vorne geht. So sollten die HOSEN heute eigentlich klingen! Der beste Song ist allerdings direkt der Opener "Hass Mich", der ein wenig an die DIMPLE MINDS erinnert. Indem TAABOO hier ein MAIDEN-artiges Gitarrenthema mit punkigem Riffing kombinieren, verbinden sie gekonnt Metal und Punkrock und dürften damit auf jedem Konzert wildeste Pogo-Attacken auslösen. Unterm Strich ist "666 Total Evil" eine mehr als gelungene und abwechslungsreiche Scheibe geworden, der man die Spielfreude und Energie der Band deutlich anhört. Auch wenn sich durch das Album ein leichter Trash-Faktor zieht und die Punk-Songs wesentlich besser kicken, machen die Jungs einfach Spaß und man ist immer wieder gespannt, was ihnen als nächstes einfällt.

666 Total Evil


Cover - 666 Total Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:2 ()
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Interview:

Disfear

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Interview Vor Kurzem habt ihr bekanntgegeben, dass ihr im Mai auf einen Kurztrip nach Deutschland und Tschechien kommt und fünf Shows spielt. Es ist ja schon eine Weile her (fast zwei Jahre), dass ihr auf Europa-Tour war. Wann werdet ihr das wieder in Angriff nehmen?


Nun ja, es war ja gar nicht so lange. Oder vielleicht? wir waren auf einer vierwöchigen US-Tour letztes Jahr, die wir eigentlich nicht geplant hatten. Eigentlich wollten wir zu der Zeit das neue Album aufnehmen, aber da das Interesse in den Staaten an uns so groß war, auch wenn das "Misanthropic Generation"-Album nicht mehr wirklich neu war, haben wir uns entschieden, diese Tour zu spielen und die Aufnahmen zu verschieben.

Als wir danach genug neue Songs hatten, für die neue Scheibe, wollten wir sie auch Live testen und haben deshalb die fünf Shows in Deutschland und Tschechien gebucht. Zusammen mit einigen Shows in den USA werden das sicher die einzigen in diesem Jahr sein, bevor das neue Album erschienen ist.


Welche eurer Shows des letzten Jahres hat dir denn persönlich am Besten gefallen?


Es ist hart, eine einzelne auszuwählen. Wir hatten eine coole Show in Italien mit SEEING RED und YACOPSAE, und viele Shows in den USA waren toll, sowohl an der Ost- als auch an der Westküste. Philadelphia ist eigentlich immer ein Ort, an dem wir großartige Reaktionen ernten, Kanada war auch gut. Wie ich schon sagte, es ist schwierig eine einzelne Show zu finden.


2005 habe ich euch sowohl in einem Club (dem Hafenklang in HH) als auch beim FUCK THE COMMERCE Festival gesehen - beide Male wart ihr ziemlich gut aufgelegt. Was gefällt dir persönlich besser, Clubs oder Festivals?


Ich persönlich bevorzuge Clubshows. Alles läuft stressfreier ab und der Sound auf der Bühne ist normalerweise viel besser. Wir haben aber auch einige großartige Festival-Shows gehabt, wie das FTC, auch wenn da etwas regenerisch war.


Wie weit seit ihr mit dem neuem Album? Ihr dürftet ja fast fertig sein, wenn ihr im Mai die neuen Songs bereits live testen wollt?


Wir haben so zehn bis zwölf Songs fertig für die anstehenden Aufnahmen. Zehn Songs haben wir für ein Demo aufgenommen, aber wir sind immer noch in Schreiblaune. Es fällt mir schwer, die neuen Songs zu beschreiben, aber ich würde sagen, dass einige dunkler, einige melodischer und einer sogar wie alte DISFEAR ist. Ich hoffe, dass die Leute sie mögen werden. Uffe in der Band ist musikalisch und menschlich eine echte Bereicherung und hat uns definitiv einen Schritt nach vorne gebracht.


Wie oft probt ihr? Arbeitet ihr alle Songs gemeinsam aus oder macht das jeder für sich zu Hause?


Da wir nicht alle in der selben Stadt leben und einige von uns auch Familie haben proben wir nicht so oft, wie wir es gerne würden. Aber wir versuchen uns so oft wie möglich zu treffen, aber das ist eben nicht immer ganz einfach. Deshalb versuchen wir auch schon zu Hause an Ideen zu arbeiten, sie zusammen zu bringen, aufzunehmen und Tompa für die Texte zu schicken.
Wir stressen uns dabei nicht und versuchen das bestmögliche Material zu bekommen, weswegen es wohl auch so lange dauert, bis wir ein neues Album fertig haben. Aber wir bevorzugen diesen Weg, Qualität vor Quantität.


Mit Mr. Lindberg habt ihr eine schillernde Persönlichkeit am Mikro, der in der Vergangenheit in einigen Bands für Unruhe gesorgt hat (z.B. bei THE CROWN oder NIGHTRAGE). Wie kommt ihr bei DISFEAR mit ihm zurecht, wie ist das Arbeiten mit ihm? Er ist schon sehr lange bei euch, von daher nehme ich mal an, dass ihr eine gute Grundlage für die Band gefunden habt.


Man kann einem alten Hund keine neuen Tricks mehr beibringen, oder? Wir haben eine ähnliche Denkweise, jedenfalls bei manchen Dingen. Bei anderen wiederum nicht, aber wir lieben es, gemeinsam Musik zu machen und ich denke, dass ist es was uns weitermachen läßt. Wir alle in der Band sind unterschiedliche Persönlichkeiten, aber wir respektieren uns und arbeiten von da aus. Natürlich gibt es auch Konflikte und Diskussionen, aber das wird es bei den meisten Bands auch geben und wir versuchen immer, diese Sachen gut zu lösen. Ich liebe es einfach, mit den anderen Musik zu machen und hoffe, dass wir noch lange weitermachen werden, solange wir noch etwas vermittlen können. Wenn dem nicht mehr so ist, müssen wir uns wohl auflösen.


Habt ihr neben DISFEAR noch andere Bands am Laufen?


Ich glaube alle von uns haben noch andere Bands? ich bin bei KRIGSHOT aktiv, zusammen mit Anders von NASUM/ COLDWORKER, Poffen von TOTALITAR und einem meiner ältesten Freunde, Jallo. Es ist großartig mit diesen Jungs mal was anderes zu machen, aber DISFEAR bleibt meine Hauptmission.

Uffe hat eine HC-Band, PRINCIPLES OF EXISTENCE, Markus spielt bei DESTROY ALL PLANETS und Frykman spielt hin und wieder bei SKITBANDET. Was bei Tompa los ist, weiß ich nicht genau, auch wenn THE GREAT DECEIVER bald ein neues Album veröffentlichen werden und GROTESQUE ein paar Reunion-Shows spielen.


Könnt ihr von der Musik leben?


Keiner von uns ist mehr Vollzeitmusiker. Uffe war es, als er noch bei ENTOMBED war und ich glaube Tomas hat es eine Zeitlang auch versucht. Es ist aber unmöglich, ohne dass man 300 Tage im Jahr auf Tour ist und das ist für uns keine Option mehr, weswegen der Traum des Vollzeitmusikers seit langer Zeit tot ist.

Tompa studiert, um Lehrer zu werden, Uffe betreib eine Videoladen, Markus arbeitet mit IT-Lösungen und Webdesign, Frykman arbeitet mit Menschen mit geistiger Behinderung und ich arbeite bei einer Pharmafirma, für die ich Leitungen verlege.


Hat ihr mit DISFEAR den Status, den ihr verdient?


Darum haben wir uns nie gekümmert. Wir versuchen uns auf das zu konzentrieren, was wir machen und wenn Leute das mögen, sind wir glücklich. Es war zwar hart in den Anfangsjahren als wir von der Punk/ HC-Szene nicht akzeptiert wurden, da uns einige Leute wegen unserer langen Haare nicht für Punks hielten, aber das ist besser geworden, da die Leute offener, open-minded, geworden sind.


Auch wenn es schwer sein dürfte: welcher DISFEAR-Song ist dein persönlicher Favorit?


Das szu entscheiden ist genauso schwer, wie die beste Show zu nennen. Manchmal spiele ich alte Songs und die treten richtig Arsch, und manchmal machen das die neuen. Jetzt gerade bin ich mit einem neuen Song, "Phantom", sehr zufrieden. Es ist nicht mehr brandneu, wird aber auf dem neuen Album zu finden sein.


Das war´s auch schon - noch ein paar letzte Worte?


thanks a lot to you lars for the interest!! hope some people can
manage it to the shows in may and hopefully like the new stuff we will
be playing... look out for the new album when it´s released.... cheers...


Review:

Deep Blue: Chaos From Darkism II

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Was den Durchgeknalltheits-Faktor angeht, ist man ja von japanischen Bands einiges gewohnt. Daher ist man vom dritten Release der 1992 in Osaka gegründeten BALZAC anfangs fast schon fast etwas enttäuscht. Zwar ist schon alleine die Vorstellung von vier abgedrehten Japanern, die MISFITS-mäßigem Horropunk frönen, ziemlich skurril, aber das Album selbst bietet dann doch keine besonders außergewöhnliche Kost. Das heißt nicht, dass es wirklich schlecht wäre. Die Songs machen durch die Bank Spaß, bieten durchaus einiges an Ohrwurmpotential und sind dazu noch herrlich trashig, verwaschen und mit viel Hall produziert. Aber sehr schnell klingt alles gleich, und es werden kaum echte Highlights geboten. Wirklich herausragend sind lediglich die Songs, in denen die Band mal vom üblichen Sound abweicht, wie bei "D.A.R.K", das mit einem Industrial-/Jungle-Beat brutal und fies nach vorne brettert, dem Metal-lastigen "Japanese Trash" oder dem titellosen dreizehnten Track, einer atmosphärischen Ballade, die sich gegen Ende in psychedelischen Lärm steigert. Trotzdem: Wer Horrorpunk mag, dem wird hier mit 20 Songs jede Menge mehr als solides Material geboten.

Deep Blue: Chaos From Darkism II


Cover - Deep Blue: Chaos From Darkism II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 77:21 ()
Label:
Vertrieb:

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