Review:

Rock n Roll Attitude

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Die Extremsport-Kombo DAN DRYERS aus Solingen bastelt gerade am neuen Album und bringt zur Überbrückung schon mal eine Single mit zwei neuen Songs raus. Wie auch schon das Album vom letzten Jahr zeigte, kommt es der Band mehr auf Spaß als auf innovativen Sound an. So werden einem hier zwei kurze, simpel gehaltene und rumpelige Songs zwischen Punk und Hardrock geboten, die mehr auf Mitgröltauglichkeit als auf musikalischen Anspruch setzen. Beide Songs hauen einen zwar nicht gerade um, haben aber ordentlich Dreck und vermitteln bestens die Spielfreude der Jungs. Wer auf partytauglichen Rock mit Punk-Attitüde steht, sollte sich die Songs unbedingt anhören und kann sich außerdem schon auf das nächste Album der Band freuen, das Ende des Jahres erscheinen soll.

Rock n Roll Attitude


Cover - Rock n Roll Attitude Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 5:44 ()
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Interview:

Street Dogs

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InterviewEuer letztes Album „State Of Grace” ist vor zwei Jahren erschienen. Was habt ihr seitdem so getrieben?


Touren, touren, touren, eine kleine Pause gemacht, um ein neues Album aufzunehmen, und danach noch etwas mehr getourt. Es fühlt sich für mich wirklich nicht so an, als ob wir überhaupt eine Pause gemacht hätten.


Euer neues Album ist selbst betitelt. Hat es eine besondere Bedeutung für euch?


Absolut! Als wir angefangen haben, für das Album Songs zu schreiben und Demos aufzunehmen, haben wir gemerkt, wie wir immer mehr in Fahrt gekommen sind. Als das Album anfing, Form anzunehmen, haben wir gefühlt, dass wir wirklich das Album geschrieben hatten, das uns bis heute am meisten repräsentiert, eine alles umfassende, rohe Punkrock-Platte. Wir sind immer schon dafür bekannt gewesen, eine extrem energetische Live-Band zu sein, und wir haben gespürt, dass wir möglicherweise eine Platte gemacht haben, die unsere Live-Show widerspiegelt.


Das Album beginnt mit einem Dudelsack-Intro, und es gibt auch einige weitere Songs, die deutlich durch irischen Folk beeinflusst sind. Wie wichtig ist irische Kultur für euch und eure Musik?


Sie ist natürlich wichtig, aber genauso sind es andere Genres und Kulturen, die in unser Songwriting einfließen. Wir alle kommen aus verschiedenen Backgrounds, und wenn man genau hinhört, wird man neben dem Irish-Folk-Einfluss auch Country, amerikanischen Folk, Thrash, Hardcore, Old School-Punkrock und mehr heraushören.


Eure Musik scheint immer mehr auch durch Singer-Songwriter beeinflusst zu sein. Siehst du das genauso?


Natürlich! Toll, dass du das bemerkt hast! Wir alle sind große Fans der klassischen Singer-Songwriter, Steve Earle, Billy Bragg und anderen. Das war der Ausgangspunkt vieler unserer Songs: einfach nur ein Typ und eine Gitarre.


Auf „State Of Grace” waren die Songtexte weniger politisch als auf den Alben davor, sondern wirkten persönlicher. Was ist der Schwerpunkt der Texte auf dem neuen Album?


Auf dem neuen Album geht das total querbeet. Wir nehmen Politik in Angriff, die Schwächung der amerikanischen Wirtschaft und finanzieller Vampire wie dieses Arschloch Bernie Madoff, die Notwendigkeit von Gewerkschaften und fairen Löhnen sowie Übel wie Wal Mart oder die Medien und den Müll, den sie behandeln, anstatt der Themen, die unsere Welt wirklich betreffen. Puh… es gibt sogar noch mehr, aber um alles aufzuzählen, würde ich den ganzen Tag benötigen.


Wie war die Studioarbeit? Gab es Unterschiede zu den vorherigen Aufnahmen?


Dieses Mal war es wirklich anders. Wir haben uns in Fort Collins in Colorado im berühmten Blasting Room verkrochen. Jason Livermore und seine Crew sind die effizientesten Typen, mit denen wir jemals zusammengearbeitet haben. Wir hatten drei verschiedene Räume, in denen durchgehend Betrieb war. Wir konnten in einem Raum Gitarren einspielen, in einem anderen Tracks bearbeiten und im dritten die Vocals aufnehmen, und wir haben es trotzdem immer geschafft, pünktlich zur letzten Runde in der Bar downtown zu sein.


Wird es immer einfacher, neue Songs für ein Album zu schreiben, oder wird es schwieriger?


Ich glaube, dass das davon abhängt, wo wir jeweils als Menschen stehen und was auf der Welt passiert. Schlechte Präsidenten und eine beschissene Wirtschaft machen es einem wirklich einfach zu schreiben! Ha ha… Als Bush noch im Amt war, hat Fat Mike einmal gesagt: „Ich glaube, W. und Reagan waren großartig für Punkrock!“


Wie schreibt ihr eure Songs?


Das ist immer unterschiedlich. Manchmal kommt jemand mit einem guten Riff an, oder manchmal fällt Mike auf einmal eine gute Gesangslinie ein, worauf er Rioux anruft und sie auf den Anrufbeantworter singt. Mike schreibt die meisten Texte, und er trägt die Melodien bei. Rioux ist ein großartiger Songwriter und bringt Ideen ein, und wir alle bringen weiteren Input im Proberaum ein.


Während der letzten zwei Jahre seid ihr mit THE OFFSPRING, dem ALAKALINE TRIO und ANTI-FLAG getourt, ihr habt aber auch Headliner-Touren gespielt. Was war wichtiger für euch, die Konzerte als Support oder die Headliner-Shows?


Wir lieben es, Headliner zu sein und unsere eigene Party zu schmeißen. Aber andere Acts zu supporten, ist auch großartig, weil das eine sehr gute Gelegenheit ist, neue Fans zu gewinnen.


Was ist das Wichtigste, das du auf Tour erlebt hast?


Als ich in Japan meine umwerfende Freundin kennen gelernt habe: Liza Graves von CIVET. Sie sind auch bei Hellcat Records, und wir haben uns schon eine Weile gekannt, aber als sie mit uns und FLOGGING MOLLY nach Japan kamen, hat es mich total erwischt und ich dachte: „Oh shit! Das ist die Frau für mich!“ Sie wollte davon natürlich gar nichts wissen, aber nach ein paar Monaten hatte ich sie erobert, und jetzt leben wir glücklich zusammen in Kalifornien. Äh, habe ich diese Geschichte gerade wirklich erzählt…?


Was bedeutet Punkrock für dich?


Es ist eine alles umfassende Gegenkultur! Eine Lebensart, ein Musikstil, eine Einstellung… Joe Strummer hat es am besten ausgedrückt, als er sagte: „In fact, punk rock means ‚exemplary manners to your fellow human being’.“


Ist die Punkrock-Szene in Boston immer noch so vital, wie sie zu sein scheint?


Natürlich ist sie das! Es gibt viele großartige Künstler und Bands, die immer noch am laufenden Band tolle Musik produzieren: THE HAVE NOTS, Bryan McPherson, die DROPKICK MURPHY’S, Jason Bennet and THE RESISTANCE, die DEAD FRIENDS, THE CONTINENTAL… und so weiter.


Wann werdet ihr wieder nach Europa kommen?


Wir planen eine große Package-Tour ab dem späten Januar und über den gesamten Februar. Stay tuned!


Review:

Kvelertalk

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KVELERTALK haben mit ihrem selbstbetiteltem Album einen echten Kracher eingespielt, der sich als Vinyl noch besser macht. Doppel-Vinyl, um genau zu sein, wunderschön und mit einem sehr schicken Cover versehen. Die konsequent auf norwegisch gesungenen Songs sind mit ihrer Mischung aus DARKTHRONE, HELLACOPTERS, TURBONEGRO und Crustpunk unwiderstehlich und so kraftvoll, dass dem Hörer ordentlich eins in die Fresse gegeben wird. Um das zu erreichen, sind die Songs sehr kompakt, trotz einer Länge von fünf bis sechs Minuten und schaffen es, viele unterschiedliche Einflüsse (neben den genannten finden sich immer wieder Verweise auf guten alten Rock, Punk und selbst Frickelcore) zu einem homogenen Ganzen zu machen. Wichtiges Stilmittel dabei sind die drei Gitarristen, die für ein ordentliches Fundament sorgen, sich gleichzeitig aber immer wieder gekonnt duellieren und tatsächlich drei unterschiedliche Sachen spielen, anders als beispielsweise bei IRON MAIDEN. Die Produktion von Kurt Ballou (DOOMRIDERS, DISFEAR, THE HOPE CONSPIRACY) trägt ihr Übriges dazu bei, dass „Kvelertalk“ ein Abrisskommando erster Güte ist, das jeden umhauen wird, der mit schneller, rotziger Mucke was anfangen kann. Kaufen, wer noch nicht tot oder taub ist!

Kvelertalk


Cover - Kvelertalk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:38 ()
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Devil's Brigade

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Ganze zehn Jahre hat Matt Freeman gebraucht, um das Debüt-Album seiner Band DEVIL’S BRIGADE aufzunehmen. Ins Leben gerufen hat der RANCID-/Ex-OPERATION IVY-Bassist das Projekt nämlich schon im Jahr 2000, als er zusammen mit seinem langjährigen Band-Kumpel Tim Armstrong während RANCID-Tourneen begann, Songs dafür zu schreiben. Darauf folgten ein paar EPs und einige Compilation-Beiträge, aber zugunsten seiner Hauptband wurde das Seitenprojekt immer wieder zeitweise auf Eis gelegt. Da RANCID derzeit nach der Tour zu ihrem letzten Album pausieren, nutzte Freeman die Zeit, um endlich ein komplettes Album aufzunehmen. Natürlich stand ihm auch hierbei wieder Tim Armstrong zur Seite, und dazu holten sie sich mit DJ Bonebrake den Drummer von X und den KNITTERS dazu. Ein Teil der Songs unterscheidet sich nicht großartig vom typischen RANCID-Sound: Schneller, dreckiger und simpler Punkrock, über dem Freeman kratzig grölt. Dann gibt es aber auch jede Menge Rockabilly- und Psychobilly-Einflüsse zu hören, was noch dadurch unterstrichen wird, dass Freeman hier Kontrabass spielt. Und in einigen Songs öffnet sich das Trio dann noch weiteren Musikstilen, integriert Folk, Country und Surf-Sounds. Auch werden zusätzliche Instrumente eingebracht, so werden z. B. im flotten, folkigen Ohrwurm „Bridge Of Gold“ Mandoline und Banjo eingesetzt und im düsteren, Western-Sound inspirierten „Ride Harley Ride“ ein Vibraphon. Und „Gentleman Of The Road“ mit seinem groovigen Beat kann man sogar schon fast als funky bezeichnen. Besonders hervorzuheben ist auch der geniale hallige Surf-/Western-Sound von Tim Armstrongs Gitarre, der oft eine wichtige Rolle spielt und sich durch das gesamte Album zieht. Unterm Strich muss man schon sagen, dass Freeman noch an seiner Stimme arbeiten sollte, denn sein Gegröle wirkt auf Dauer doch etwas penetrant. Die stilistische Vielfalt der Songs, die spielerischen Qualitäten der Musiker, das Songwriting und nicht zuletzt die spürbare Spielfreude des Trios machen dieses Manko aber wett. Ein tolles Album, das einen wünschen lässt, dass auch andere RANCID-Mitglieder öfter mal einen Sprung über den Band-typischen Sound hinaus wagen.

Devil's Brigade


Cover - Devil's Brigade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 28:13 ()
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Street Dogs

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Vor zwei Jahren haben die STREET DOGS aus Boston ihr letztes Album veröffentlicht, worauf Touren quer über den Erdball folgten, u. a. als Support für THE OFFSPRING, das ALKALINE TRIO und ANTI-FLAG, aber auch als Headliner. Jetzt erscheint der selbst betitelte Nachfolger, und man durfte gespannt sein, in welche Richtung es nach dem etwas ruhigeren „State Of Grace“ gehen würde. Nach einem kurzen Dudelsack-Intro macht schon der eigentliche Opener „Rattle And Roll“ klar: Es geht wieder härter, schneller und punkiger zur Sache. Im Verlauf des Albums bestätigt sich das, abgesehen von einigen folkigen Songs, bei denen es der Fünfer etwas ruhiger angehen lässt. Ansonsten geht es kompromisslos und durchgehend mit viel Energie und Dreck nach vorne, wobei es nur ein Song über die Drei-Minuten-Grenze schafft. Gleichzeitig überzeugen die einzelnen Stücke durch tolles Songwriting, das sich durch Ideenvielfalt wie auch effektvolle Tempowechsel auszeichnet. Die irischen Wurzeln von Bandkopf Mike McColgan, dem ersten Sänger der DROPKICK MURPHY’S, klingen auch auf diesem Album immer wieder durch, und genauso kommen traditionelle irische Instrumente auch immer mal wieder zum Zug. Beides wird aber deutlich dezenter eingesetzt, als man das von anderen Bands kennt. Auch die Songtexte sind sehr vielseitig, so geht es zum einen um persönliche Themen, wie Freiheit, Familie und die eigenen Wurzeln, aber es gibt auch politische und sozialkritische Texte. Mit „Punk Rock And Roll“ gibt es dann auch noch einen reinen Party-Song zu hören und mit dem abschließenden „Poor, Poor Jimmy“ noch ein klassisches irisches Sauflied. Diese Scheibe macht wirklich von vorne bis hinten Spaß. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern die Bostoner kommen immer direkt auf den Punkt und hauen dabei auch noch jede Menge Hymnen raus. Wahrscheinlich das stärkste Album der STREET DOGS und mit Sicherheit das bislang beste Punkrock-Album dieses Jahres.

Street Dogs


Cover - Street Dogs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 40:35 ()
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We Are The Royal

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Der Bandname ROYAL REPUBLIC und das Coverfoto der vier Herren lassen einen weiteren glattgebügelten skandinavischen Hype erahnen. Aber weit gefehlt. Sänger Adam Grahn, Gitarrist Hannes Irengård, Bassist Jonas Almén and Drummer Per Andreasson lassen es auf „We Are The Royal“ ordentlich krachen; das 2007 in Malmö gegründete Quartett setzt auf kurze (ein Großteil der Songs schafft es nicht mal über 2 1/2 Minuten), meist lässig heftige Songs mit einer gewissen Street Credibility, welche mit einer gehörigen Portion Ironie gewürzt sind und unbändige Spielfreude verströmen. Standesgemäß reißt einem der gerade mal 1:35 Minuten lange Opener „The Royal“ dann mal den Allerwertesten auf. Da das Album komplett für jede ordentliche Party oder chaotischen Autofahrt taugt seien nur mal der potentielle zwischen Punk und Pop angesiedelte Hit „President’s Daughter“, das dann doch etwas gemächlichere, leicht funky daherkommende „All Because Of You“, das fast schon ungehörig eingängige „Full Steam Spacemachine“, das basische „Tommy-Gun” und das klasse „Underwear“ als Hinhörer genannt. Wer sich auf DANKO JONES meets THE HIVES freut und eine energetische Ladung Punk, Pop, Rock, Funk und Ska zu würdigen weis (und wer nicht auf der Suche nach Neuem ist) liegt mit ROYAL REPUBLIC und ihrem „We Are The Royal” Debüt goldrichtig.

We Are The Royal


Cover - We Are The Royal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 35:7 ()
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Mary's Kids

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Sechs Jahre nach dem Split der Osloer All-Girl-Punkrock-Band MENSEN hat deren ehemalige Front-Lady Mary Currie wieder ein heißes Eisen im Feuer. 2005 zog sie nach Stockholm und gründete ihre eigene Band, mit der sie 2007 die 7-Inch-Single „Destroy“ veröffentlichte. Jetzt ist ihr Debüt-Album im Kasten, und für dieses hat sie einige alte Haudegen der skandinavischen Rock-Szene um sich geschart. So ist Johan Blomquist von den BACKYARD BABIES am Bass zu hören, Hannes von den DON’T CARES an der Gitarre und Topi The Kat von den SONS OF CYRUS an den Drums. Bei dieser Spitzenbesetzung kann eigentlich nichts schief gehen, und tatsächlich kann sich das Ergebnis mehr als hören lassen. Die Mischung aus Punkrock, Garagen-Rock und Rock ´n´ Roll geht mit jeder Menge Energie gnadenlos nach vorne, Marys gleichermaßen rotzige wie sexy Stimme ist dann noch das Sahnehäubchen oben drauf. Aufgrund der weiblichen Stimme erinnert der Sound immer wieder an die RUNAWAYS wie auch an die DONNAS, bei Mary und ihren Kids geht’s aber noch einen Tacken wilder zu. Der schwedische Garagen-Rock im Stile der frühen HELLACOPTERS aber auch die RAMONES haben hier ihre Spuren hinterlassen. Ein tolles Album mit Druck und Dreck, das von vorne bis hinten Spaß macht.

Mary's Kids


Cover - Mary's Kids Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 25:54 ()
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Teenage Rebel... der Sampler, Vol. 4

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Der vierte Teil der Sampler-Reihe des Düsseldorfer Punk-Labels Teenage Rebel Records ist schon 2007 erschienen. Warum er hier trotzdem noch besprochen wird? Zum einen, weil Teenage Rebel mit dem eben erschienenen LOKALMATADORE-Album und dem für Herbst angekündigten KASSIERER-Album derzeit wieder zwei heiße Eisen im Feuer hat, und zum anderen ganz einfach, weil einem hier für wenig Geld eine volle Ladung authentischer Deutsch-Punk geboten wird. Zum Schnäppchenpreis sind hier ganze 31 Songs zu hören, die das Treiben des Labels dokumentieren, dazu gibt es noch ein 36-seitiges Booklet. Mit dabei sind natürlich die üblichen verdächtigen Ruhrpott-Asi-Kapellen, wie die beiden oben genannten oder auch EISENPIMMEL. Daneben sind aber auch einige Punk-Klassiker vertreten wie RAZZIA, B.TRUG, die HERBÄRDS oder HAMMERHEAD. Auch die BROILERS haben ein älteres Stück beigesteuert, und als Abschluss gibt es noch einen folkigen und völlig unpunkigen Song von T.V. Smith zu hören. Besonders die alten Aufnahmen aus den 80ern sind soundtechnisch zwar unter aller Sau, aber so war das damals eben. Deutsch-Punk-Fans sollten hier unbedingt zuschlagen.

Teenage Rebel... der Sampler, Vol. 4


Cover - Teenage Rebel... der Sampler, Vol. 4 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 31
Länge: 78:13 ()
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Söhne Mülheims

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Gerade erst zu Ostern haben die LOKALMATADORE aus Mülheim an der Ruhr mit „Punk Weihnacht“ ein Live-Album inklusive drei neuer (Weihnachts-)Songs veröffentlicht, jetzt wird auch schon ein neues Album nachgeschoben. Na ja, „schon“ trifft es nicht wirklich, immerhin ist „Söhne Mülheims“ das erste Studioalbum seit dem Jahr 2000 und seit der Band-Gründung vor 28 Jahren überhaupt erst das fünfte. Verändert hat sich bei den LOKALMATOREN natürlich überhaupt nichts, sondern sie machen direkt da weiter, wo sie mit „Männer Rock´n´Roll“ aufgehört haben. So werden hier 16 rumpelige Deutsch-Punk-Gassenhauer zum Besten gegeben, allesamt bestens geeignet zum besoffen Mitgrölen und größtenteils versehen mit den üblichen prolligen Sauf-, Kot- und Pimmeltexten. Diese sind zum Teil sogar noch ganz witzig, zum Teil wird’s aber auch einfach eklig. Ein gehöriger Alkoholpegel gehört schon dazu, nüchtern ist das nicht zu ertragen. Einige kleine musikalische Überraschungen gibt es dennoch: Neben auf Deutsch umgetexteten Covers von den BUZZCOCKS und PETER AND THE TEST TUBE BABIES gibt es mit „Surfin´ Tolstoi“ ein Surf-Instrumental zu hören, und bei „Ein Abend im Posthorn“ wird die Slide-Gitarre ausgepackt. Mit dem „Steigerlied“ wird dann auch noch den Bergarbeitern gehuldigt, und lokale Fußball-Fans werden sich über „V. f. B. Speldorf ist der geilste Club der Welt!“ freuen. Zum Abschluss wird beim „komischen Analphabeten“ noch das Alphabet gerülpst. Die Fans werden das Album sicher großartig finden. Wer aber mit den LOKALMATADOREN bislang nichts anfangen konnte, wird auch mit „Söhne Mülheims“ nicht bekehrt werden.

Söhne Mülheims


Cover - Söhne Mülheims Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 31:8 ()
Label:
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Acid Tiger

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Hinter CONVERGE stecken bekanntlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, was sich in den vielen Nebentätigkeiten der Herren zeigt. Drummer Ben hat sich zusammen mit dem UNITED NATIONS-Gitarristen Lukas und ein paar weiteren Herren unter dem ACID TIGER-Banner zusammengetan, um der Welt zu zeigen, was ein Punkrock-Arschtritt ist. Reiner Punk ist „Acid Tiger“ dann aber doch nicht geworden, vielmehr finden sich auch Stoner Rock-Einflüsse (in den teilweise ausufernden Instrumentalpassagen, siehe „Death Wave“) und alte Metal-Liebe wie beim DOOMRIDERS-Projekt von Bens Bandkollegen Nate. Im Grunde scheren sich die Musiker aber um gar nichts und verarbeiten in diesem Projekt, worauf sie Bock haben. Das Ergebnis ist eine wunderbar rockende Scheibe, immer an der Grenze zum Wahnsinn spazierend (ganz wie EVERYTIME I DIE das machen),dabei eingängig und mitreißend. Bei der scheinbar mit Leichtigkeit entstandenen Vielseitigkeit der Songs wird in den knapp 40 Minuten keine Idee wiederholt und ein breites Spektrum abgedeckt. Richtig gut wird die Scheibe durch den analogen Sound, der ACID TIGER vom klinischen Sound der Nachwuchstruppen abhebt und sich perfekt an die Songs anschmiegt. Kurzum, im CONVERGE-internen Vergleich zieht der Drummer mit dem Bassisten gleich, was Spaßfaktor und Rotzigkeit des Nebenprojekts angeht. Feine Sache.

Acid Tiger


Cover - Acid Tiger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:52 ()
Label:
Vertrieb:

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