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Who Do You Trust?

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PAPA ROACH sind inzwischen schon lange im Geschäft: „Who Do You Trust“ ist das mittlerweile zehnte Studioalbum der Mannen um Jacoby Shaddix. Ein rundes Jubiläum veranlasst so manchen, sowohl zurückzublicken als auch sich Gedanken um die Zukunft zu machen, und man gewinnt den Eindruck, dass das in diesem Fall auch PAPA ROACH so ging: auf der einen Seite kultiviert man die eigenen Wurzeln im Crossover und Nu Metal, auf der anderen Seite schielt man Richtung stilistischer Wandelbarkeit und eventueller künftiger Radiotauglichkeit. Das Ergebnis mutet arg zusammengewürfelt an und vermittelt eher das Gefühl, man habe hier eine Zusammenstellung von Songs aus völlig verschiedenen Schaffensphasen anstelle eines neuen, in sich geschlossenen Studiowerks vor sich. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die Gruppierung der einzelnen Tracks zu Blöcken. Mit „The Ending“ startet „Who Do You Trust“ relativ eingängig und rockig, wobei die Rapeinlagen schon von Anfang an klar machen, dass die Band unter Beweis stellen will, dass sie nicht völlig im Alternative / Heavy Rock aufgehen, sondern weiter ihre Crossover-Ursprünge hochhalten möchte. „Renegade Music“ zieht die Härteschraube deutlich mehr an und dürfte bei künftigen Konzerten einen willkommen Live-Hit für die Moshpit-Fraktion abgeben. „Not The Only One“ klingt dagegen über weite Teile ziemlich schrottig – der Effekt ist als Crossover mit Garagenrock-Elementen zwar offensichtlich gewünscht, aber trotzdem eher gewöhnungsbedürftig. „Who Do You Trust“ präsentiert sich aggressiv, bei „Elevate“ dagegen fragt man sich beim Intro kurzzeitig, ob auf einmal auf wundersame Weise eine andere CD im CD-Player gelandet ist: sehr poppig klingt das, was da aus den Boxen schallt, was sich in Bridge und Refrain auch fortsetzt und lediglich von den gerappten Strophen gebrochen wird. Danach beschließen PAPA ROACH auf einmal zu demonstrieren, dass sie auch Pop-Punk bzw. College-Rock können, denn „Come Around“, „Feels Like Home“ und „Problems“ könnten auch genauso gut aus der Feder von BLINK 182 stammen, sowohl was das Songwriting als auch was den Gesang angeht. Wer Jacoby Shaddix´ sonst oftmals rockigen Gesang mit seiner Mischung aus Gebrochenheit, Verzweiflung und Wut mochte, der geht auf diesem Album relativ leer aus (am ehesten wird man noch bei „Better Than Life“ fündig). Mit „I Suffer Well“ haut die Band plötzlich einen gerade mal knapp anderthalbminütigen Hardcore-Brecher raus, den man nach der zuvor eingeschlagenen Richtung nun vermutlich am allerwenigsten erwartet hätte, bevor es mit „Maniac“ und dem eingängigen „Better Than Life“, das mit einem ebenso melodiösen wie druckvollen Refrain glänzt, doch noch einmal zurück in Richtung Alternative Rock geht und auf einer gelungenen Note abschließt. Fazit: „Who Do You Trust?“ als Ganzes zu beurteilen ist schwierig, da das Album so zerfasert ist, dass es sich einer geschlossenen Bewertung entzieht. Nach dem Motto „Für jeden was dabei“ fehlt einem irgendwie der rote Faden, was der eine als Vielseitigkeit wertet ist für den anderen schon konzeptlose Beliebigkeit. Auch fehlt vielen Songs das Melodiös-Zwingende, mit dem sich manch einer ihrer Vorgänger gnadenlos im Ohr festkrallte. Dass PAPA ROACH sowohl zu ihren Wurzeln stehen als auch musikalischen Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sind, haben sie hier aber zumindest zweifelsfrei bewiesen.

Who Do You Trust?


Cover - Who Do You Trust? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:0 ()
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Circles

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Die letzten Jahre waren für P.O.D. durchaus ein Wechselbad der Gefühle. Tollen Auftritte und Tourneen sowie einer soliden Fanbasis standen mal bessere („Murdered Love“), mal weniger zwingende Alben („The Awakening“) gegenüber. Jetzt in 2018 präsentiert man sich wieder mit altem Band-Logo, weiterhin in der „Satellite“-Besetzung und mit neuem Mut. Und auch wenn Songs wie der fett-laute Opener „Rockin’ With The Best“ oder das ruhigere, fast schon hitverdächtige „Dreaming“ gefallen finden werden, kann „Circles“ das tote Genre Nu-Metal auch nicht wiederbeleben. Denn P.O.D. bleiben vor allem sich selbst treu – will meinen, sie gehen sehr abwechslungsreich zu Werke (wie beim dynamisch-verspielten „Circles“, dem harten Rapper „Panic Attack“ oder das an früher erinnernde „Soundboy Killa“ – Rap. Reggea, Hardcore, Nu Metal – guter Stoff). Aber leider zünden nicht alle Kompositionen so – „Circles“ wird also vor allem die Fans der Amis bei der Stange halten, neue Welten sich aber nicht erschließen. Ergo - P.O.D. werden uns also weiterhin Live vor allem mit den „alten“ Songs und Nostalgie-Faktor überzeugen – von den neueren Alben, wie auch von „Circles“, werden aber immer nur ein paar wenige Songs die Setlist anreichern.

Circles


Cover - Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:31 ()
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Power Under Control

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Wenn man an Island-Metal-Outputs denkt, so fallen einem natürlich sofort SÓLSTAFIR, SKÁLMÖLD oder ARSTIDIR LIFSINS. Und selbst NIGHTWISH haben es mit ihrem Song „The ISLANDER“ eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht: Musik von Island hat düster, episch und eventuell noch ein wenig folkig zu sein.
Die Band ISLANDER, die mit „Power Under Control“ ihr zweites Album heraus bringt, hat mit all dem jedoch rein gar nichts zu tun. ISLANDER stammen nämlich aus South Carolina und spielen Nu-Metal mit teils heftigen Rap-Einschüben, Alternative-Sound und Post-Hardcore gemischt – Die ganze Bandbreite also. Auf „Power Under Control“ gibt es poppige, trashige Refrains („Bad Guy“, „Think It Over“), heftigen Hardcore (“Green Slime Man”), an LINKIN PARK erinnernden Rap (Metal) („Better Day“, schläfrige Pop-Songs („Wait For It“, „All We Need“) und Lounge-Musik („A Boat Going By”, “Last Forever”). Somit ist “Power Under Control” ein sehr abwechslungsreiches Album und tatsächlich fällt es schwer den Stil der Band irgendwie zu beschreiben – da dieser sich minütlich mehrfach ändern kann. Leider wirkt es dadurch gar nicht so sehr als hätte die Band ihre „Power“ unter Kontrolle sondern stellenweise sehr chaotisch und unkontrolliert. Dabei können die Jungs eingängige Refrains schreiben, wie gerade der Opener, „Casket“ oder „All We Need“ beweisen. Das etwas düster beginnende „Beelzebub“ hat einen sehr interessanten Aufbau und Überraschungen braucht man auf „Power Under Control“ wirklich nicht suchen. Was mich etwas stört, sind die teils extremen Wechsel von Rock/Metal zu Pop, Elektronik, Hardcore und Rap. Wer gegen keine dieser Musikrichtungen etwas einzuwenden hat und ein abwechslungsreiches Nu Metal-Album sucht wird bei den amerikanischen Isländern sicherlich fündig werden.

Anspieltipps: „Bad Guy“, „Beelzebub“ und „Casket“.

 

Power Under Control


Cover - Power Under Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:54 ()
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The Crucible

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SEPARATION OF SANITY sehen sich als die große Nummer in Portland und im modernen Metal insgesamt, wozu sie schon mal Vergleiche mit MACHINE HEAD, FIVE FINGER DEATH PUNCH und LAMB OF GOD bemühen. Die gut 50 Minuten von "The Crucible" zeigen allerdings relativ schnell die Grenzen der Band auf: zu glattgebügelt, zu 08/15 kommt ihr Metal daher, zudem ist es mit Durchschlagskraft auch nicht weit her. Handwerklich sind die Jungs fit, gerade in der Gitarrenarbeit finden sich einige nette Anleihen aus dem Progressive-Sektor und die Thrash-Anleihen kommen gut zur Geltung, aber beim Songwriting hapert es. Dort finden sich keine frischen Ideen, zu oft wird Altbekanntes aufgewärmt und - die Last von 13 Songs - einmal zu oft genutzt. "The Crucible" wird so zu einem netten Album, das nicht mehr als Stangenware bietet. Im örtlichen Jugendzentrum können SEPARATION OF SANITY überzeugen, für den kommerziellen Durchbruch reicht das Debütalbum aber noch nicht. 

 

 

The Crucible


Cover - The Crucible Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:55 ()
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Original Album Classics (5-CD-Box)

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KORN gehören zur Initialzündung des Nu-Metal, KORN waren (und sind) vor allem in den USA Trendsetter, KORN verkörpern den desillusionierten Jugendlichen aus der US-Mittelschicht der End-90er. Die Musik dementsprechend vor allem Anfangs krude bis krank, hart verzerrte Gitarrenwände, unheimliche Riffs, nach vorne preschende Drums und Bass. Das man zum Teil Hip-Hop-Wurzeln und Crossover im Blut hat ist ein von Anfang an vorhandenes Trademark. Der Gesang von Aushängeschild Jonathan Davis meist wütend, von der Stimmung her brachial, auch mal weinerlich wimmernd; obwohl er auch (und mit der Zeit immer mehr) cleane Vocals klassisch beherrscht. Das Ganze erzeugt dann auch dementsprechend eine düstere, an Hoffnungslosigkeit erinnernde Atmosphäre. Trotzdem (oder deswegen) gab es reichlich Chartplatzierungen und Auszeichnungen, der kommerzielle Erfolg macht die Jungs aus Bakersfield, Kalifornien zu Stars. Das ist schon eine Weile her. Mit der 5er-Box KORN „Original Album Classics” gibt es nun die ersten fünf Alben der Nu-Metal-Gründer kompakt, schmucklos und günstig für Einsteiger.
Den Anfang macht das 1995 erschienene Debüt „Korn”, das mit rohem Sound, reichlich musikalischen und stimmlichen Experimenten und wütenden Lärm eine Genrewelle lostrat. Der Opener „Blind” mit ruhigen Intro, dem kultigen KORN-Ruf „Are you ready!” und der darauf folgenden Soundexplosion riss die Kids damals reihenweise mit. „Clown” (Monsterriff, geiler Refrain), „Shoots And Ladders" (mit einem bei KORN sich öfters im Einsatz befindlichen Dudelsack) und „Faget“ (Tempo raus, noch dunklere Stimmung rein) sind andere Highlights einen ganz starken, heftigen Debüts.
Dem Nachfolgeralbum „Life Is Peachy“ haftete 1996 durchaus den Ruf eines „Schnellschusses“ an. Ähnlich hart wie das Debüt geht die verbreitete Stimmung noch weiter in den Keller, die Songs sind dabei oft noch unzugänglicher und noch mehr auf Aggressivität und Härte getrimmt, die Themen krank bis wirr. Unabhängig davon gehören Songs wie der gestörte Opener „Twist“, „Mr. Rogers“ oder „A.D.I.D.A.S.“ zum Besten was KORN auf Lager haben. Ein entsprechendes Medienecho sorgt dafür, das KORN in den Staaten voll gepusht werden und Davis & Co. praktisch jeden Jugendlichen ein Begriff sind.
Mit dem dritten Werk „Follow The Leader“ (1998) und Songs wie die unkaputtbaren Hits „Freak On A Leash“ und „Got The Life“ schaffte man den Durchbruch auf breiter Front – dazu dürfte jeder halbwegs ordentlicher Musikfreak schon zu getanzt und gegrölt haben. Natürlich begleitet von den üblichen Mainstream- und Ausverkauf-Vorwürfen. sowie den ersten „Starallüren“ (Produktionskosten, Alkohol, Party & Co.). Trotzdem. KORN fanden ihren Stil, die latent vorhandene Hip-Hop-Affinität wurde offiziell Bestandteil des Sounds, Gäste wie Fred Durst (LIMP BIZKIT) oder Ice Cube werteten das Album weiter auf, welches dem Sub-Genre Nu-Metal einen Schub verpasste. Durchweg gut produziert und auf eine „gewollte Rohheit“ reduziert bietet „Follow The Leader“ neben den beiden o.g. Überfliegern auch noch eine ganze Reihe weiterer toller Kompositionen („Dead Bodies Everywhere“, „All In The Family“), aber auch ein paar weniger zwingende Tracks („Cameltosis“, „Children Of The Korn“).
„Issues“ ein Jahr später wurde dann als Konzeptalbum angelegt welches sich in einer Art Innenansicht der Band mit Depressionen und Suchtproblemen beschäftigt. Entsprechend düsterer als der Vorgänger kam das Album rüber. Dazu eine gewollte Tempodrosselung und vermehrt melodische und eingängige Passagen. „Falling Away From Me“ erwies sich dabei als der Hit, welcher melancholisch und mit laut/leis-Dynamik das Album pushte. „Trash“ und „Somebody, Someone“ repräsentiert die deftige Seite, das abwechslungsreiche „Make Me Bad“ KORN in Vollendung und „Hey Daddy“ kommt inhaltsschwer. Auch wenn „Issues“ damals weltweit durch die Charts schoss, rückblickend war dies trotz unbestrittener Qualität eines Großteils der Songs der erste Schritt zum (vorläufigen) Ende der ursprünglichen KORN. Entwicklungsschritte wie bei den Alben vorher waren eher Stagnation auf durchaus hohem Niveau gewichen.
„Untouchables“ wurde 2002 ebenfalls zum Chartbreaker, konnte aber die Probleme innerhalb der Band auch nur zeitlich hinauszögern. Das Album ging doch anderslautender Ankündigung weiter gen Mainstream, Davis „schrie“ zwar noch, aber setzt verstärkt auf melodische und cleanere Parts, was sich schlussendlich auch auf die Songs auswirkt und dem Album fast schon Pop-Appeal verpaßt. Zwar haben die Songs nicht mehr die kompositorische Intensität der ersten Alben, gekonnte Arrangements, ganz fette Riffs und viel Dynamik setzt aber die Nu-Metal-Konkurrenz gehörig unter Druck. Mit „Here To Stay“ setzt man dann einen typischen KORN-Kracher gleich Anfangs um die Gemeinde einzufangen, „Thoughtless“ mit seinem Ohrwurmpotential ist der zweite Kracher des Albums. Der Rest des Album ist nicht schlecht, lässt aber Überraschungen und Hits missen. „Untouchables“ kann so die beiden Vorgänger nicht toppen - und der eine oder andere Fan der Anfangstage steht dem fünften KORN-Album eher ratlos gegenüber.  

Original Album Classics (5-CD-Box)


Cover - Original Album Classics  (5-CD-Box) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 69
Länge: 0:0 ()
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Memento

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Mit "Memento" ist READY, SET, FALL ein schönes Album gelungen, dem die Spielfreude aus jeder Pore tropft: die Band schafft es, in den 13 Songs so viele gute Ideen unterzubringen und gleichzeitig so klar Genre-Grenzen zu ignorieren, dass Erinnerungen an die guten alten SOILWORK-Tage wach werden. Denn was war "Natural Born Chaos" denn mehr als das Ergebnis eines entfesselten Songwritingprozesses, bei dem eine Band alle Ideen verwurstet hat, auf die sie Bock hat? Genauso verhält es sich mit "Memento", was im Ergebnis eine durchgehend gelungene Metalplatte ergibt, die für SOILWORK-Fans ebenso interessant ist wie für Anhänger von FIVE FINGER DEATH PUNCH oder KILLSWITCH ENGAGE. Die Songs kommen auf den Punkt und stecken voller Ideen, ohne dass "Memento" zu heterogen ausgefallen ist. Mit Shouter Christopher ist zudem jemand mit Wiedererkennungswert in den Reihen der Band zu finden, der sowohl harte, kraftvolle wie auch clean gesungene Passagen problemlos meistert. Seine Kollegen kommen dank der rauhen und nicht überproduzierten Produktion ebenfalls gut zur Geltung und steuern viele Ideen zum READY, SET, FALL-Sound bei, was Song wie das erstklassige "Skyscrapers" oder das knackige "Buried Alive" zeigen. "Honor" zeigt dann die melodisch-eingängige Seite der Band auf und wird sich schnell im Ohr des Hörers festsetzen. "Memento" ist eine gelungene Metalplatte, mit der sich READY, SET, FALL hoffentlich schnell einen Namen werden machen können, verdient hätten sie es!

Memento


Cover - Memento Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:8 ()
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Black Out The Sun

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Ungewohnt brachial startet „Black Out The Sun”, das neue Album von SEVENDUST, mit dem Opener „Faithless“ - denn der erinnert weniger an die letzten Alben, als an die durchaus erfolgreichen ersten Veröffentlichungen der Amis, die auf ihren 9. Album mal wieder in Originalbesetzung an den Start gehen. „Faithless“ bietet dabei einen Querschnitt dessen was SEVENDUST ausmacht – hartes Riffing, fetten Rhythmus und ein in Gänze kraftvoller und trotz Ruppigkeit melodischer Song. Schade nur, dass man damit auch schon mit den stärksten Song gehört hat. Denn im weiteren Verlauf kopiert man dieses Erfolgsrezept in unterschiedlichen Varianten und Tempi ohne dabei Niveau zu verlieren; aber die Scheibe rauscht auch ohne den großen Hit vorbei. Und wo man dann aus dem gewohntem Ausbricht, da biedern sich SEVENDUST dem an sich schon erledigten Metalcore-Trend an. Das mag mal wieder in den Staaten funktionieren, aber dem eher trendfrei denkenden Kontinentaleuropäer dürfte da mancher Song etwas aufstoßen. Denn der Gesang, im cleanen Bereiche eine Stärke der Band, kann bei den harten Growls nicht als richtig durchschlagend bezeichnet werden. Das verdirbt zum Teil, ähnlich wie manch gewollter Core-Part, die guten Ansätze. Wer reinhören möchte dem sei noch das thrashige „Till Death“, das akustische „Got A Feeling“ (überragende Gesangsleistung) sowie die Single „Decay“ (hat was von DISTURBED) und das sehr eingängige „Murder Bar“ (hat was von einen Hit) anempfohlen. Mich kann „Black Out The Sun“ nicht vollends überzeugen, ist es doch schon weit weg von dem, was die Band Anfang der 2000er-Jahre ausmachte, nämlich durchgehend guten Songs. In den USA knackt man damit trotzdem die Charts und kriegt Airplay.

Black Out The Sun


Cover - Black Out The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:18 ()
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Epidemia

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ILL NINO lassen sich einfach nicht unterkriegen und finden immer wieder Wege, neues Material zu veröffentlichen. Ihr Einstand bei AFM Records in Form von „Dead New World“ war ein solides Album, das aber nicht an die Klasse ihrer früheren Werke ranreichen konnte. Davon ließen sich weder Band noch Label entmutigen, wie „Epidemia“ zeigt: auch auf dem neuen Longplayer gibt es zehn Groove-orientierte Songs im schon klassisch zu nennenden ILL NINO-Stil zu hören. Allesamt mit groovenden Gitarren, starker Betonung der laut/ leise-Dynamik („Death Wants More“) und natürlich getragen vom Gesang eines Cristian Machado, der dem ILL NINO-Sound immer wieder seinen Stempel aufdrückt und einfach ein fantastischer Sänger ist. Der Kern der Band spielt seit nun gut zehn Jahren zusammen, was sich im einheitlichen Songaufbau äußert., der einer gemeinsamen Vision zu folgen scheint. Zwar ist nicht jeder Song ein Goldstandard-New-Metal-Song, aber gelungen sind alle soweit, dass sie Spaß machen und mächtig grooven. ILL NINO beweisen einmal mehr, dass sie auch anno 2012 noch anständige Songs schreiben können, mit denen sie zumindest ihre Fanbasis befriedigen werden.

Epidemia


Cover - Epidemia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:25 ()
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Live At The Hollywood Palladium

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KOЯN – Zig-Millionen verkaufter Platten, Mitbegründer und Überlebende des Nu-Metal - gelten als eine der besten Liveacts des Genres. KOЯN sind sich dessen bewußt und können demensprechend agieren und experimentieren. Das die Band durchaus einen Hip-Hop-Background hat dürfte den Fans nicht unbekannt sein. Bereits das letzte Album „The Path Of Totality“ war reichlich elektronisch angereichert, beim hier mitgeschnittenen Auftritt durften dann einige der Kollaborateure mitwirken. Zu sehen gibt es auf „Live At The Hollywood Palladium” dann 75 Minuten Jonathan Davis & Co. in Action – unterstützt von bekannten Dubstep- und Electronic-Musikproduzenten (u.a. SKRILLEX, EXCISION, DATSIK, DOWNLINK, KILL THE NOISE, 12Th PLANET) die einigen Songs ihren Stempel aufdrücken, aber auch KOЯN Klassiker in Reinkultur. Wobei die ersten Songs des Sets ausnahmslos vom aktuellen Longplayer „The Path Of Totality“ stamen und dementsprechend “künstlich” dargeboten werden. Die Melange aus Dubstep-Elekro und Nu-Metal ist Crossover pur und funktioniert oft überraschend gut – auch wenn manche KOЯN-Trademarks darunter leiden. Natürlich sind die ehemaligen High-Rotation-Tracks „Here To Stay“, „Freak On A Leash“, „Falling Away From Me“ und „Got The Life“ bejubelte Höhpunkte und bleiben vergleichbar nah am Original. Das PINK FLOYD Cover „Another Brick In The Wall“ kann mich in der dargebotenen 12 Minuten Version nicht vollends in den Bann ziehen, trotz tollem Gitarrensolo. „Live At The Hollywood Palladium” zielt auf große Kunst und Emotionen – kann das aber nicht immer transportieren. Wummernde Bässe, Riesen-Lightshow, tolle Bildführung und (ober-) coole Unterstützung machen noch kein Meisterwerk – allenfalls eine Aufzeichnung, welche in erster Linie für die KOЯN-Fans ein Leckerlie sein dürfte. Als Bonus auf der DVD gibt es dann noch diverse (Kurz-) Interviews mit den Bandmitgliedern und Infos zum Artwork – thats all.




Tracklist CD/DVD/BluRay

1. Get Up

2. Kill Mercy Within

3. Illuminati

4. Chaos Lives In Everything

5. My Wall

6. Way Too Far

7. Narcissistic Cannibal

8. Here To Stay

9. Freak On A Leash

10. Falling Away From Me

11. Predictable

12. Another Brick In The Wall

13. Shoots And Ladders

14. One

15. Got The Life

16. Blind

Live At The Hollywood Palladium


Cover - Live At The Hollywood Palladium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 75:0 ()
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Murdered Love

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Die mittlerweile ja wieder in Originalbesetzung angetretenen P.O.D. hängt ihr 2001er Überflieger „Satellite“ schon etwas nach. An den damaligen Erfolg konnten die Jungs aus San Diego nie mehr richtig anknüpfen, obwohl die Folgealben zumindest in den Staaten durchaus achtbare Chartplatzierungen in den Top 10 einfuhren. Mit „Murdered Love“ und neuem (alten) Produzenten jetzt also zurück in die Zukunft? Zum Teil schon. Eine eigenständige Note hatten P.O.D. (das übrigens für „payable on death“ steht) dank gediegenem Reggae-Einfluss und Paul „Sonny“ Sandovals Gesang zwischen melodischen Refrains und Hip-Hop Gewurstel eh. Zwar ist nicht jede Komposition ein Volltreffer, aber mit „Eyez“ und dem Titeltrack „Murdered Love“ greift man wieder auf härtere Riffs und derbere Strukturen ohne sich auch nur annähernd des Vorwurfs von „Geprügel“ aussetzen zu müssen – Retro-Nu-Metal. Auch die folgenden „Higher“ und „Lost In Forever“ atmen dann so was von deutlich die Nostalgie von vor über 10 Jahren und gehen über die Grenze zum gezielten Airplay – Futter fürs Westcoast-Cabrio. Das fast schon entspannte, funkige „Bad Boy“ hätte dabei durchaus auch auf einen INCUBUS-Album Platz gefunden. Ergo: P.O.D. reissen auch mit „Murdered Love” keine Bäume aus und pflanzen auch keine Neuen. Aber die Rückbesinnung auf ihre Wurzeln funktioniert gut und dürfte den mittlerweile auch gereifteren P.O.D. Fans reinlaufen.

Murdered Love


Cover - Murdered Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:40 ()
Label:
Vertrieb:

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