Aus irgend einem Grund werden die Kanadier immer in die Schublade der modernen Metalbands gesteckt, obwohl sie waschechten, 80er-beeinflussten Heavy Metal alter Schule spielen. Zugegeben: das (neuerdings um STRAPPING YOUNG LAD/FEAR FACTORY/ZIMMERS HOLE-Bassist Byron Stroud erweiterte) Quintett fährt einen amtlichen Sound auf, der mit „Retro“ nicht allzu viel am Hut hat, was vermutlich viele Old Schooler von den durchweg starken Alben der Jungs abgehalten haben könnte. Und ganz ehrlich kann man 3 INCHES OF BLOOD auch auf dem äußerst plakativ betitelten „Long Live Heavy Metal“ nicht absprechen, zumindest in weiten Bereichen das Reißbrett auszupacken. Schon arg anbiedernde Titel wie „Metal Woman“ (Ohrwurm-Opener), „Leather Lord“ (PRIEST ahoi!) oder „Dark Messenger“ (mit coolem RUNNING WILD-Riff und besser als alles, was uns Rolf in den letzten zehn Jahren vor und nach der – hahaha! – „Reunion“ abgeliefert hat) wirken zumindest rein subjektiv ein wenig aufgesetzt, was an der abermals hohen Qualität des Songmaterial aber nichts ändert. Mit der geilen Hymne „Look Out“, dem aggressiven Vollgashammer „Leave It On The Ice“ (Killer!), dem ebenfalls derbe nach vorne peitschenden „Die For Gold“ oder dem überlangen „Men Of Fortune“ befinden sich noch einige weitere echte Perlen auf „Long Live Heavy Metal“, die als Kompositionen locker den „Tipp“ rechtfertigen. Warum es am Ende aber ganz knapp keinen gibt, liegt am immer noch an den Nerven zerrenden Gesang von Cam Pipes, der die Kneifzange noch fester zudrückt, durchweg die Fenster zittern lässt, dabei aber nicht die Klasse von „Original“ Rob Halford, Rippchen Owens oder seinem Landsmann Jacques Belanger erreicht. Ansonsten wieder Güteklasse A!
In Zeiten des vermehrten Gleichklangs und der wachsenden Identitätslosigkeit vieler Acts sind Trademarks eine Mangelware geworden. Wie man sich solche erarbeitet und wie man selbige weiterentwickelt, beweisen ACCEPT nun schon seit Jahrzehnten. So auch auf dem neuen Longplayer „Stalingrad“: Der Laser (oder wahlweise die Nadel) berührt den Tonträger das erste Mal und nach 5 Sekunden weiß der geneigte Fan mit wem er es zu tun hat. Allein das Hoffmannsche Eröffnungslead von „Hung, Drawned & Quartered“ treibt dem Metalfan die Tränen der Freude in die Augen. Und dann geht’s in die Vollen: Der Kopf zuckt, die Faust schnellt wie von selbst nach oben und auch die Nachbarn können den Refrain nach Sekunden mitbrüllen. Aber es wird noch besser. Die darauffolgende Hymne „Stalingrad“ (mit eingebauter Russischer Nationalhymne) zeigt eben all' die eingangs erwähnten typischen ACCEPT-Trademarks (melancholisch-melodische Gitarrenleads, Kosakenchöre, rauhen, aber doch melodischen Gesang und eine pumpende Rhythmusarbeit) und kommt trotzdem frisch und neu herüber. „Hellfire“ macht in bester „Teutonic Terror“ Manier so überhaupt keine Gefangenen und „Flash To Bang Time“ kracht ins Gebälk wie weiland „Breaker“. „Shadow Soldier“ ist ein weiteres melancholisches Meisterwerk, welches durch einen hymnischen Refrain glänzt, der auch auf „Russian Roulette“ eine gute Figur gemacht hätte. Auch hier fällt wieder Wolf Hoffmann's gefühlvolle Gitarrenarbeit besonders ins Ohr. Das Info spricht von „Gitarrenballett“. Dieser Begriff umschreibt wunderbar, was hier passiert: Anmutiger war eine Metalgitarre selten. In „Revolution“ wird wieder mehr Gas gegeben und Mark Tornillo zeigt sich einmal mehr als perfekter Fronter für die Solinger Stahlschmiede. Wer ist nochmal dieser Udo?? „Against The World“ zeigt ACCEPT von ihrer treibenden Seite. Dieser Song ist das endgültige Statement zum Thema, ob eine Reunion Sinn gemacht hat. Nie waren ACCEPT erfolgreicher. Und wohl auch nie wirklich besser. „Twist Of Fate“ wandelt in den Fußspuren von eher getragenen Rockern wie „Dogs On Leads“. Bei „The Quick And The Dead“ wird das Gaspedal nochmal durchgedrückt. Das klingt nicht nach alten Herren, hier ist eine perfekt eingespielte, professionelle aber nichtsdestotrotz hungrige Formation am Werk, welche es nochmal wissen möchte. „The Galley“ bildet dann den düsteren Abschluss eines weiteren Highlights aus dem Hause ACCEPT. Ich weiß nicht, ob „Stalingrad“ besser als „Blood Of Nations“ ist, aber soviel lässt sich auf jeden Fall sagen: Es ist auf Augenhöhe. Auch der Sneap-Sound passt wie der Arsch auf den Eimer und dürfte keinen Oldschool-Fanatiker vergraulen. ACCEPT sind im Moment das Maß aller Dinge im traditionellen Heavy Metal. Auf die nächsten Dekaden.
Was kommt dabei heraus wenn sich Ex-Mitglieder der Power Metal Institution MYSTIC PROPHECY mit Ex-Mitgliedern der inzwischen aufgelösten Thrashern SPELLBOUND zusammen tun um fortan unter dem Banner MISSION IN BLACK zu musizieren?? Richtig, eine Power / Thrash Band. So weit, so logisch. MISSION IN BLACK bewegen sich genau im Spannungsfeld dieser beiden Genres. Es gibt viel Uptempo, aggressiven aber nicht unmelodischen Gesang und Riffs en masse. MISSION IN BLACK lassen es in einer Viertelstunde sehr amtlich krachen. Trotz aller Härte und Aggrogeriffe kommen aber auch die eingängigen Refrains nicht zu kurz und so hat man alle 4 Songs nach nur wenigen Durchläufen fest im Ohr. MISSION IN BLACK sind im besten Wortsinne modern, ohne Traditionsmetaller gleich in die Flucht zu schlagen. Auch Sound und Verpackung stimmen, so kommt die CD in einer stilvollen 7“ Hülle. Bei MISSION IN BLACK können Metaller, welche es gerne heftig aber melodisch mögen, gerne zugreifen. Die thrashigen MYSTIC PROPHECY Tracks, mit härterem Gesang versehen, sollten als Anhaltspunkt wie MISSION IN BLACK klingen herhalten können.
Nachdem die neue RUNNING WILD eher für Enttäuschung denn für Begeisterung sorgt, kommt aus Frankreich das perfekte Substitutionspräparat. Wer sich nach einem RUNNING WILD Song benennt ist einem gewissen Sound vepflichtet und selbigen pflegen LONEWOLF bis zum Exzess. Alleine der Opener lässt einen vor Freude aufjauchzen: „Lonewolf“ klingt wie ein Mix aus den RUNNING WILD Hymnen „Riding The Strom“ und „Adventure Galley“ bzw. „Powder & Iron“ oder anders gesagt ein typischer RUNNING WILD Speedtrack, welcher auf „Shadowmaker“ komplett fehlt. Neben weiteren typischen RUNNING WILD Nummern wie „Tally Ho“ oder „Cold“ gibt es aber auch ein paar Songs welche das eigene Profil von LONEWOLF zeigen. So das epische „Celtic Heart“, der melancholische aber trotzdem speedige Rausschmeißer „One Second In Eternity“, oder das sich düster dahinschleppende Titelstück. LONEWOLF haben das Kunststück geschafft ihrem offenkundigen Haupteinfluss gehörig Tribut zu zollen und dennoch diesen Sound mit ihren eigenen, LONEWOLF typischen Versatzstücken weiterzuentwickeln und damit relevant zu machen. Am rauhen Gesang von Sänger Jens Börner mag sich manch einer stören, für mich passt diese Stimme perfekt zu den kräftigen Power Metal Hymnen LONEWOLF's. Die Troika LONEWOLF, STORMWARRIOR und STORMHUNTER haben Rock 'n Rolf gehörig gezeigt, wo der Hammer hängt. Geile Scheibe.
Es rumort in den beschaulichen Tiroler Alpen, und das mächtig. Die noch recht junge Formation HORIZON DIVINE lässt mit ihrer Eigenpressung „Valley Of The Kings“ ein erstaunlich reif klingendes Werk auf die Menschheit los. Mit einem schönen Klischeecover ausgestattet stimmt auf „Valley Of The Kings“ so ziemlich alles. Sänger Josef verfügt über ein kraftvolles und eigenständiges Organ und schafft es die Songs mit zwingenden Gesangslinien aufzuwerten. Die Songs selber kommen super auf den Punkt und sind für eine so junge Band erstaunlich kompakt arrangiert. Ich wage die Aussage, dass EDGUY in diesem Alter nicht weiter waren...eher im Gegenteil. Stilistisch passt der old EDGUY Vergleich auch ganz gut. Also irgendwo zwischen „Savage Poetry“ und „Vain Glory Opera“ ohne den Bombast. Auch im Leadgitarrenbereich tut sich einiges: Die Soli sind songdienlich und höchst melodisch ausgefallen. Dass HORIZON DIVINE mit drei Gitarren agieren hört man, und das rückt die jungen Tiroler bei der Gitarrenarbeit schon fast in die Nähe solcher Könner wie LEATHERWOLF. Auch die Rhythmussektion gibt sich keine Blöße und in Sachen Abwechslungsreichtum wird auch gekleckert und nicht geklotzt, so werden sämtliche Varianten des melodischen Power Metals dargeboten. Also werte Labels, das hier schreit nach einer offiziellen Veröffentlichung und einem gescheiten Deal, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bands, welche viel zu früh einen Deal bekommen, sind HORIZON DIVINE längst soweit. Unter www.horizondivine.com gibt es noch mehr Infos. An alle Melodic Metaller: Hier wächst eine kleine Perle heran.
AVELION kommen aus Italien und klingen im Endeffekt genau so. Als wäre die Zeit Mitte/Ende der 90er stehen geblieben. So orientieren sich die 4 Songs an ganz frühen LABYRINTH, SKYLARK oder SHADOWS OF STEEL. 3 Mal viel Tempo, ein Mal Ballade, cheesige Keyboards, flotte Soli und ein näselnder, des Englischen nur bedingt mächtiger Sänger. So weit, so gut. Ich frage mich ernsthaft was AVELION 2012 noch reißen wollen. Aber gut: LABYRINTH gehen Back to the Roots und Bands aus der dritten Italo-Reihe wie DRAKKAR bringen nach zig Jahren wieder ein neues Album heraus, vielleicht sind das Anzeichen einer neuen Gummibärchenmetal Welle? Man weiß es nicht. So lange dies aber nicht passiert, wird es für AVELION verdammt schwer werden.
Als Ronnie James Dio im Mai letzten Jahres starb blieben wir als Fans allesamt traurig und geschockt zurück. Dio galt und gilt bei vielen, mich eingeschlossen, als DIE Metal-Stimme schlechthin – sei es solo als DIO, mit BLACK SABBATH oder bei RAINBOW. Daher ist es erfreulich, dass der Name noch einmal 2012 auftaucht: Universal veröffentlicht drei der DIO-Alben („Sacred Heart“, „Last In Line“ und „Holy Diver“) in dicker 2 CD-Luxus-Deluxe-Version neu. Lohnenswert?
Also, ich gebe es zu, die Frage erübrigt sich eigentlich rein musikalisch betrachtet. „Sacred Heart“ von 1985 ist damals zwar von Kritik bombardiert worden – aber das ist auch recht einfach zu erklären: Die Vorgänger gelten als Meilensteine des Heavy Metal („Last In Line“ & „Holy Diver“). „Sacred Heart“ kam später und brachte einen stilwechsel zu etwas gemäßigteren Klängen mit sich. Aber heute, 27 Jahre später, steht auch das in einem anderen Licht. Songs wie „King Of Rock And Roll“ oder „Like The Beast Of A Heart“ sind klassischer DIO-Metal, Titel wie „Hungry For Heaven“ sind eben mehr Keyboards und einfacheres Riffing. Aber ich bitte euch: Der Meister selber hat in den 70gern in der stilistisch recht ‘speziellen‘ Band ELF gespielt und gesungen. Unter dem Aspekt ist „Sacred Heart“ kein Stilbruch, sondern maximal eine Anlehnung an schon einmal dagewesenes. Keyboards gab es nämlich auch schon früher.
Aber interessant ist bei einem Deluxe-Release ja vor allem das Bonusmaterial – und das ist reichlich. Auf der 2. CD finden sich diverse Live-Bomben wie „We Rock“, „Last In Line“ oder „Rainbow In The Dark“. Der Großteil der Songs wurde im Dezember 1985 in San Diego, California, USA aufgenommen. Und wer einmal das Glück hatte DIO Live zu sehen (oder überhaupt einen der Live-Mitschnitte kennt) weiß genau, dass das ein Highlight war. Die stimmliche Power die der Mann auf den Platten hatte war auch live absolut echt und vorhanden – egal ob in den 80gern oder noch vor einigen Jahren. Hinzu kommen die Songs „Hide In The Rainbow“ von der DIO-EP sowie drei B-Side-Songs, also Single-Zusatztitel.
Fazit also? Nun: Erstmal finde ich es im Nachhinein ungemein passend, dass „King Of Rock And Roll“ der Opener von „Sacred Heart“ ist. Denn das ist und bleibt DIO für mich. Und dementsprechend finde ich auch dieses Re-Release sehr lohnenswert –erst recht wegen der Bonus-CD. Oder anders gesagt: „We should do this for you , ‘cause it’s what all of you do and it’s what we do and what we all do best: We Rock!” – damit wurde “We Rock” 1985 eingeleitet, damit beende ich das Review. Empfehlung.
CD I:
King Of Rock And Roll
Sacred Heart
Another Lie
Rock ’n’ Roll Children
Hungry For Heaven
Like The Beat Of A Heart
Just Another Day
Fallen Angels
Shoot Shoot
CD II (Bonus Tracks):
Hide In The Rainbow (Dio EP)
We Rock
Last In Line
Like The Beat Of A Heart
King Of Rock And Roll
Rainbow In The Dark
Sacred Heart
Time To Burn
Medley: Rock’n’Roll Children / Long Live Rock’n’Roll / Man On The Silver Mountain
Jaaaaa, so muß das sein! PICTURE sind zurück. Die dienstälteste Combo Hollands ließ schon mit dem 2009er Comeback Werk „Old Dogs, New Tricks“ aufhorchen, aber was jetzt mit „Warhorse“ folgt ist schlicht grandios. PICTURE knüpfen nahtlos an ihre beste Phase zwischen „Diamond Dreamer“ und „Eternal Dark“ an. Schnörkelloser Euro Heavy Metal, wie er sein soll. Alleine für den mächtigen Up-Tempo Opener „Battleplan“ könnte ich die alten Herren knutschen. Aber auch was danach kommt ist aller Ehren wert. Meist im majestätischen Mid-Tempo stampft ein Killer nach dem anderen heran, so dass man gar nicht anders kann, als sein Haupthaar zu schütteln. Die Riffs sind fies und sägen, die Rhythmussektion pumpt und groovt wie Hölle und Pete Lovell's Reibeisenorgan sorgt für den letzten Schliff. Die Songs sind kompakt, kommen gut auf den Punkt und sind dabei melodisch und heavy zugleich. Der Sound ist enorm druckvoll, lässt aber den Songs genügend Raum sich zu entfalten. Neben dem schon erwähnten Opener sollte man auf jeden Fall in das düster riffende „Shadow Of The Damned“, die treibende Hymne „Killer In My Side“ und den speedigen Titelsong reinhören. Als Schmankerl oben drauf gibt es den wohl größten PICTURE Hit (wohl auch Dank des HAMMERFALL-Covers) „Eternal Dark“ als Neu-Aufnahme. „Will you enter the Paradise?“ heißt es da. Wenn im Paradies solche Mucke gespielt wird, dann jedezeit.
Bob Mitchell ist zurück. Nachdem das Thema ATTACKER nun endgültig der Vergangenheit angehört, kehrte der gute Bob zur gleichen Combo zurück, mit welcher er schon nach dem ersten ATTACKER Split in den 80ern gemeinsame Sache machte: SLEEPY HOLLOW. Und im Vergleich zu den alten Ergüssen von SLEEPY HOLLOW hat sich glücklicherweise nicht wirklich viel geändert: Nach wie vor steht kraftvoller und treibender US Metal der ganz alten Schule auf dem Programm. Das dirkschneiderartige Organ von Mitchell passt dazu wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Auch wenn der gute Mann im Gegensatz zu früheren Tagen noch etwas kreischiger geworden ist, so ist sein Gesang immer noch unter Tausenden herauszuhören. Mit dem passend betitelten 10 Minütigen „Epic (The Legend Retold)“ haben SLEEPY HOLLOW einen richtigen Knaller eingetütet, der vom restlichen Material sehr passend umrahmt wird. Die Tatsache, dass SYMPHONY X Basser Michael LePond mit von der Partie ist, spricht auch für die Qualität der Songs auf Skull 13. Zumindest scheint LePond ein Faible für klassischen Metal zu haben: So war er neben SEVEN WITCHES auch schon in den 80ern bei der Kultkapelle HEATHEN'S RAGE aktiv. Und für Liebhaber genau solcher Truppen wie HEATHEN'S RAGE, ATTACKER, AXEHAMMER, HEXX oder auch größere Acts wie ACCEPT oder PRIEST sind SLEEPY HOLLOW wie gemacht. Well done Guys!
Immer wenn ich Bandbiografien lese, fange ich an, die Existenz von Paralleluniversen ernsthaft zu hinterfragen! Demnach bezeichnen die deutschen Fans von SEASON OF THE WOLF deren Musik als „Psycho-Hippie-Doom Metal“… da waren vermutlich eher Psycho-Hippie-Kräuter im Spiel, aber egal. Das Quintett aus Florida spielt richtig guten, typischen US Metal, der durch seine epischen Melodien (und zusätzlich durch den gezielten Einsatz von Keyboards) und den hohen, aber kräftigen Gesang von Wes Edward Waddell bisweilen an Bands wie ganz frühe QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY oder EXXPLORER erinnert. Zugegeben, die saisonalen Wölfe sprechen eher das undergroundig, obskur orientierte Publikum als den Mainstream an, obwohl ein Stück wie das starke „Interstellar“ sogar Radio-Potential besitzt. Aber auch die anderen Songs dieses erstmals 1999 veröffentlichten und nun als Doppel-Vinyl erhältlichen Albums können sich absolut hören lassen: das geschickt aufgebaute und anfangs sperrige Titelstück, der Ohrwurm „Abandoned City“, das hymnische „Communion“, die überlangen „Witchfinder“ und „Voo Doo Master“ oder das majestätische „One Land One King“ (mit cooler „Spieluhr“-Melodie) sind superber, wenn auch leicht gewöhnungsbedürftiger Stoff für Traditionalisten mit eher schräger Ausrichtung. Hinzu kommen bei diesem Re-Release drei Bonustracks, die in Sachen Stil und Qualität bestens in Gefüge passen, allen voran das treibende „Land Of The Dead“. Freunde der angesprochenen Genre-Schublade machen hier definitiv nicht viel falsch.