Review:

Breaking Walls

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CARBID! klingen richtig old-school teutonisch. Das macht bei den beiden Up-Tempo Tracks „Creatures Of The Light“ und dem programmatisch betitelten „Rock Forever“ richtig Spaß. Bei den eher im Mid-Tempo gehaltenen Songs gibt es Licht und Schatten: „Never Regret“ ist ein recht gefälliger Rocker, wohingegen Songs wie „Green Hill“ oder „Dark Night“ eher etwas unbeholfen durch die Botanik rumpeln. Was beim Blick ins Booklet gleich auffällt, sind die sehr geschmackvollen Beinkleider der Herren aus Braunschweig. Irgendwie erinnert mich das an etwas oder an jemanden...ein Blick ins Info lässt einen schrecklichen Verdacht aufkommen und beim Griff ins heimische CD-Regal wird dieser Verdacht bestätigt. In den Reihen von CARBID! tummelt sich in Gestalt von Bassist Carsten Bätge eine Nase, welche schon an der Seite von Nietenpapst Fred Otto bei den legendären RANDOM lärmte. Nun ist alles klar. Wer also schon RANDOM etwas abgewinnen konnte, der sollte auch mit CARBID! keine Berührungsängste haben. CARBID! scheren sich einen feuchten Dreck um Trends und Coolness und selbiges wird vom Rezensenten aufs Höchste goutiert. Und ein kleiner Hit wie „Angry Nature“ hätte in den 80ern auch bei TYRANT, BRAINFEVER, FACT und Konsorten funktioniert. Als Bonus gibt es dann noch fünf bierzelttaugliche Cover (Beasty Boys, Ozzy, AC/DC, Dio, Billy Idol) obendrauf.

Breaking Walls


Cover - Breaking Walls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:11 ()
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Vertrieb:
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No Limits (Re-Release)

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Kinder, wie die Zeit vergeht. Schon aus dem Jahr 1998 stammt dieses wiederveröffentlichte sechste Album von U.D.O. Und wie immer gilt: Es kommt weder an die ACCEPT-Glanztaten noch an die ersten U.D.O.-Scheiben heran. Das weiß aber eh jeder und es stört die wenigsten Mitglieder der Zielgruppe. Denn erneut kräht Reibeisen-Rohrspatz Dirkschneider vor soliden Teutonen-Metallstücken. Für die “Anniversary Edition” hat das Schreiber-Duo Dirkschneider/ Kaufmann wieder 13 Songs und viele Extras von der Stange geholt. Die sind groovig, balladesk, rockig, metallisch, in der Summe aber irgendwie weicher, angepoppter als viele Vorgänger. Die beliebte epische Ballade „Azrael“ wird manchen abstoßen, vielen dürfte das Stück aber auch so richtig gefallen – schmalzig aber typisch.
Außergewöhnlicher klingt da schon das Cover der an sich unsäglichen Ösi-Poppband SUPERMAX – die „Lovemachine“ rockt tatsächlich und hat einen wirklich augenzwinkernden Text, dessen Worte auf einer nächtlichen Resterampe für Erfolg sorgen könnten. Und dann finden sich da ja noch das gelungene Eigencover vom Klassiker „I’m A Rebel“, das Titelstück als Live-Elaborat, ein Remix von „Azrael“, zwei Demos („Rated X“ und „Tough Luck“) sowie der Song „The Key“ - extra. Es ist ja wie es ist: Irgendwie finanzieren wir dem Udo ja gern seine Rente, auch, wenn die Alben allesamt nicht die besten sind. Aber Spaß macht auch „No Limits“ – zumindest dem, der gern ACCEPT hört und sich vor klischeehaftem „Teutonen-Stahl“ nicht fürchtet. Also Kinder, kaufen, fürchtet euch nicht….

No Limits (Re-Release)


Cover - No Limits (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 73:20 ()
Label:
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Volle Kraft Voraus

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9MM (Assi Rock ‘n‘ Roll) habe ich mit ihrem schwer nach vorne gehenden Deutschrock / Heavy Metal 2011 das erste Mal Live gesehen und seit dem durchaus einen Blick auf die Truppe geworfen – und nun kommen sie kurz vor Ende des Jahres mit „Volle Kraft Voraus“ noch mal einem neuen Studioalbum daher.

Songs wie „Jetzt Feiern Wir Mit Freunden“ oder auch insbesondere „Prosit“ sind dann direkt klassische Sauflieder deren Titel eigentlich den Inhalt vorweg nimmt: Wenn „Jetzt feiern wir mit Freunden und scheißen auf den Rest“ als Lyrics mit entsprechend simplen & trotzdem mächtigen Powerchord-Riffs und Einspielern aus einer Kneipenszene mit klirrenden Biergläsern kombiniert werden kommen hier zwangsläufig wunderbare Partysongs bei rum - welche man bei 9MM aber auch erwarten würde. Wer es lieber textlich etwas abwechslungsreicher mag könnte an Songs wie „Mainstream“ oder „Popstars 2015“ gefallen finden; mit wenig subtiler Kritik an den jedes Jahr neu durch die Massenmedien generierten „Popstars“ kriegt man bei „Volle Kraft Voraus“ also auch Musik & Texte abseits von Kneipenfantasien präsentiert. Das wird übrigens auch noch mal durch den mit Manowar-mäßigen Chor-Elementen gespickten Song „Libertad o Muerte“ bewiesen – eine Nummer die ich nun beim besten Willen nicht erwartet hätte.

Davon abgesehen, dass das Album meiner Meinung nach etwas stark basslastig abgemischt daher kommt und der ein oder andere Song („Die Nach Der Werwölfe“) eher unnötig, da wenig spannend ist: „Volle Kraft Voraus“ ist ein solides Deutschrock-Album, welches zwar gefühlt ein ordentliches Stück weniger Metal-Elemente beinhaltet als etwaige Vorgänger, dafür zweifelsohne trotzdem noch Spaß macht und sich auch so neben die anderen Pressungen von 9MM einreihen darf.

Volle Kraft Voraus


Cover - Volle Kraft Voraus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Man And Machine (Re-Release)

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Es ist “Hard To Be Honest”: „Man And Machine“ ist Heavy Metal aus dem Baukasten. Man nehme: Charismatische Gitarrenmelodien, das typische Dirkschneiderische Organ, Schnulzen und Balladen hier, rockig-flockige Metalnummern da. Fertig ist der Lack. Traditionell ragt das Titelstück ein bisschen heraus, „Like A Lion“ hätte auch das Zeug auf einem der Accept-Klassiker-Alben zu stehen. Genau wie der Titel von der Ehrlichkeit. An sich klingt alles prima, wie das Erbe der großen Vorgängerband. Letztlich reicht das zwar nicht, um an die megalomanen Meisterwerke der früheren Dirkschneider-Historie anzuknüpfen. Aber es macht trotzdem Spaß, das Albumchen. Es ist halt typischer 08/15-Standard aus der Klingenstadt mit typischen Songs und typischen Musikern (Kaufmann als Gitarrist, Wienhold und so weiter) – typisch und eben total unterhaltsam. AFM legt bis März weitere UDO-Scheiben neu auf und versieht sie mit ein paar netten Extras: Hier sind das Titelstück live und das – ähem – gewöhnungsbedürftige Schnulz-Duett mit Doro namens „Dancing With An Angel“. Auch, wenn alle Welt die aktuelle Accept-Besetzung und deren Scheiben abfeiern, das Innnere hat sich die Band selbst rausgerissen – irgendwie ganz traurig. Gemeinsam wäre für die Fans alles noch viel schöner…

Man And Machine (Re-Release)


Cover - Man And Machine (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:7 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Blind Guardian

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InterviewMir wurde mitgeteilt, dass ihr nun ein neues Boxset rausbringt. War das eure Idee oder kam das eher vom Label?



Das ist eine beidseitige Idee. Zum 25. Jährigen passte das ziemlich gut, wobei es jetzt natürlich genau einen Monat zu spät raus kommt. Den 25. haben wir mit der Deadline natürlich mal wieder genau verpasst. [lacht] Aber da kann man ja trotzdem noch feiern. Es beinhaltet also alle Platten die wir, lass mich lügen, bis 2004 glaube ich rausgebracht haben. Sozusagen alle die die "Virgin Jahre" abdecken, so nennt man das intern. In remasterten und teilweise in remixten Formen, es gibt Sachen die es noch nie auf CD gab, zum Beispiel die Tokyo DVD die nun das erste Mal wirklich als Audio-CD vorliegt. Es gibt eine alternative Version von Nightfall, wo die kompletten Zwischenstücke rausgelassen worden sind. Sprich, wo wirklich nur die eigentlichen Songs als reguläre CD drauf sind. Und es gibt wieder reichlich Demo-Material, teilweise völlig unveröffentlicht was wir bisher noch nie ausgegraben haben. Schön viele interessante Sachen.



Würdest du also sagen, das lohnt sich auch für den eingefleischten Guardian-Fan der seit 20, 25 Jahren dabei ist?



Ich glaube schon! Wie gesagt, die Demos zum Beispiel. Wir hatten ja auf früheren Releases bei den Bonustracks bereits Demos drauf, aber hier sind ja zum Teil auch Demos drauf die wir vorher noch nie veröffentlicht hatten. Meiner Meinung nach immer ein interessante Sache; also ich höre so was immer ganz gerne bei anderen Bands, damit man sich eben ein Bild machen kann wie Stücke sich entwickeln, wie sie wachsen... was für mich als Musiker halt sehr interessant ist. Und auch soundtechnisch: Teilweise sind Sachen remixed und remastered. Es ist also auch für jemanden der das Original im Schrank stehen hat trotzdem noch ein bisschen was anderes. Und es ist halt ein streng limitiertes Sammlerobjekt. Es gibt glaube ich 8,000 Stück weltweit und wer so‘n Ding haben will muss sich halt seine Gedanken machen und entsprechend zuschlagen. Und ich glaube auch gerade das macht es eben für Sammler sehr interessant.



Wie sieht das denn aus mit einem "richtigen" Album, habt ihr da schon was geplant?



Sicher, geplant ja! Wir haben auch schon angefangen dran zu arbeiten. Aber da wird vor 2014 garantiert nichts erscheinen, denn wir waren bis Sommer diesen Jahres auf Tour. Das heißt wir waren knapp 2 Jahre unterwegs - und während wir touren schreiben wir grundsätzlich keine neuen Sachen, wir brauchen die Ruhe unseres Studios zu Hause. Wir brauchen aber vor allem Ruhe vom Liveset. Denn wenn du jeden Tag 20 Stücke aus deiner Vergangenheit spielst, dann hast du die im Kopf. Und wenn du dich dann sofort hinsetzt und dir sagst: Oh heute komponier ich, zwischen Soundcheck und Gig. Das wird garantiert sehr ähnlich klingen zu dem Material was du dann auf der Tour eben auch spielst. Und wir versuchen uns ja grundsätzlich auch nicht zu wiederholen sondern etwas Neues zu machen. Deshalb braucht man immer auch Abstand zu einer Tour und Schreiben halt wirklich auch nur wenn wir zu Hause sind. Und wir haben wie gesagt schon angefangen an Stücken für das nächste reguläre Album zu arbeiten. Die Arbeiten für das Orchesteralbum gehen auch parallel weiter, das heißt wir arbeiten komplett parallel an beiden Projekten. Aber wie gesagt, vor 2014 wird garantiert nichts erscheinen, weil wir a) die Zeit zum Komponieren und auch b) die Zeit zum Aufnehmen brauchen. Jetzt ist auch noch definitiv zu früh zu sagen in welche Richtung das gehen wird. Wir arbeiten zwar an ein paar Stücken, da sich bei uns die Sachen im Laufe der Zeit immer noch ziemlich weiter entwickeln und verändern - und da es vor allem bislang auch immer nur einzelne Stücke sind - ist es auch definitiv noch zu früh jetzt irgendwie über eine komplette Richtung der Platte zu sprechen.



Du sagtest ja gerade schon was zum Orchester-Album. Das ist ja schon seit vielen Jahren in der Diskussion, da habt ihr ja immer mal wieder was von gesagt - wie ist da der Status?



Auch da machen wir große Fortschritte! Eigentlich kam der große Sprung für uns währen der Aufnahmen des letzten Albums, weil wir da das erste mal wirklich mit einem echten Orchester arbeiten konnten - und sich da auch rausgestellt hat, dass das genau dieses Orchester ist mit dem wir auch dieses Orchesteralbum aufnehmen möchten. Es sind 6 Nummern schon komplett aufgenommen vom Album, teilweise muss Hansi noch drauf singen. Es sind andere Nummern schon grob geschrieben, da wird noch feingetuned dran, die müssen aber noch vom Orchester aufgenommen werden. Ein paar Nummern müssen wir noch fertig schreiben. Der große Sprung für uns war wirklich das richtige Orchester zu finden mit dem wir dann eben wirklich arbeiten können. Wir hatten vorher schon mal ein Orchester angesehen... was aber gar nicht funktioniert hat, weil die das nicht wirklich so umsetzten konnten wie wir das im Kopf hatten. Es klang einfach nicht so wir es hören wollten. Die Prager Symphoniker, die wir eben auch schon für die letzte Platte benutzt haben, die können das hervorragend umsetzen. Und es klingt wirklich so wie wir es hören wollen.



Haben die denn auch einen Schreibanteil oder spielen die nur?



Nein, nein, nein! Gar nicht. Die kriegen eine Partitur und spielen das wirklich nur. Aber mit Komponieren oder so haben die nichts zu tun, das passiert alles bei uns. Was wir machen müssen und wo wir auf die Hilfe von Außenstehenden zurückgreifen müssen, das ist beim Erstellen der Partitur, denn so was kann von uns keiner. Wir können nicht für ein 90 Mann Orchester die Noten rausschreiben. Wir können für uns komponieren und das dann bei uns mit Keyboards programmieren damit so Guildelines entstehen, damit wir sagen können: So, das möchten wir so und so. Dann haben wir Leute die das professionell erstellen können und die machen dann auf Grund unserer Vorproduktion die Partitur fürs Orchester. Aber wie gesagt, das Orchester kriegt die Noten vorgesetzt und spielt das was auf den Noten steht. Die Komponieren nichts, die ändern auch nichts.




Ich habe da noch im Kopf, dass ihr mit dem Autor Markus Heitz [Anm.: u.a. die Fantasy-Romane "Die Zwerge" sowie "Ulldart", erschienen im Piper Verlag] was machen wolltet. Wie ist da der Status?



Das ist nach wie vor spruchreif. Er arbeitet an der Story für das Orchesteralbum, also die gesamten Texte, alles was Hansi singen wird, das wird auf dieser Story basieren. Ich bin jetzt nicht ganz auf den laufenden wie weit er ist, soweit ich weiß ist er sehr, sehr weit, schon fast fertig. Das heißt, Hansi kann dann anschließend anfangen finale Texte zu erarbeiten. Und das ist für uns glaube ich eine sehr, sehr geile Sache, weil wir seine Art zu Schreiben sehr mögen und ich glaube auch, dass das auch für die Fans sehr interessant ist. Denn ich kann mich bislang nicht erinnern, dass das bisher bereits schon mal passiert wäre das ein renommierter Fantasy Autor mit ‘ner Band zusammen arbeitet und gemeinsam ein Konzept entwickelt. Klar, auch wir haben schon über Tolkien "Nightfall" gemacht und auch gerade über Tolkien gibt es ja auch einige andere Bands die das genutzt haben, aber so gezielt das das parallel für denselben Zweck entwickelt wurde, das kenne ich zu mindestens noch nicht.



Kannst du schone was über die Story verraten oder ist das noch "Top Secret"?



Nein, nein! Da kann ich noch gar nichts zu sagen.



Okay! Aber so thematisch würde mich das generell noch mal interessieren, in welche Richtung ihr noch gehen möchtet in der Zukunft. Du sagtest ja selber ihr habt schon diverse Sachen abgedeckt, "Herr der Ringe" zum Beispiel, "Das Rad der Zeit" [Anm.: von Robert Jordan], "Der Dunkle Turm" [Anm.: Stephen King]... gibt es etwas Besonderes was ihr unbedingt noch machen wollt?



Uh, also ich glaube es gibt viele Themen zu denen man zurückkehren kann. Also ich könnte mir zum Beispiel "Das Rad der Zeit" weiterhin vorstellen, denn ich habe davon die ersten... lass mich lügen, ich glaube die ersten 6 Bücher gelesen. Und insgesamt gibt es glaube ich 13 oder 14, also da ist thematisch ja noch sehr viel offen was man weiter erzählen könnte. Was bei mir immer geht ist Michael Moorcock, "Ewiger Held" [Anm.: Bastei Lübbe Verlag] . Das haben wir ja auch schon mehrfach aufgegriffen das Thema, das würde sich auch in Zukunft wieder anbieten, weil ich auch weiß, dass Hansi die Story sehr, sehr liebt. Stephen King hat zum "Dunklen Turm" auch ein neues Buch raus gebracht, obwohl die Story ja eigentlich abgeschlossen war, das habe ich mir letztens gekauft. [Anm.: "Wind", erschienen im Heyne Verlag] Ich hab's noch nicht gelesen, aber da wir alle riesen "Dunkler Turm"-Fans sind könnte ich mir vorstellen, dass der Kürsch sich auch davon beeinflussen lässt. [lacht] "Game Of Thrones" ist großartig, also ich habe die fünf Bücher die es zurzeit gibt gelesen. Ich habe allerdings die englische Variante gelesen, ich glaube auf Deutsch gibt es 10 Bücher, die haben das irgendwie anders aufgeteilt. [Anm.: "Das Lied Von Eis und Feuer", Blanvalet Verlag und im englischen Original als "Game Of Thrones" im Bantam Verlag] Das ist eine fantastische Geschichte, also das würde sich weiterhin anbieten. Es gibt viele Sachen die man glaube ich thematisch aufgreifen könnte, aber es gibt natürlich auch nach wie vor Mythologie die sich anbietet. Oder auch wie gesagt andere Sachen die Hansi sich ausdenkt... also für mich jetzt, da wäre das interessanteste im Moment wirklich "Game Of Thrones". Wie gesagt, diese fünf Bücher, die Englischen, die habe ich am Stück durchgelesen und konnte nicht mehr aufhören. Also das ist für mich mit das beste was ich in den letzten 20 Jahre gelesen habe. Von daher kann ich mir das Thema jetzt sehr, sehr gut vorstellen.



Könntet ihr euch auch vorstellen, so etwas wie bei "Sacred" damals zu machen, also mit einem Spielehersteller zusammen zu arbeiten? [Anm.: Sacred II von Ascaron Entertainment hatte beim Release 2008 den BG-Song "Sacred Worlds" als Titelmusik und Ingame-Sequenz]



Das können wir uns durchaus vorstellen! Also speziell André und ich sind ja nach wie vor Die Hard Computerspieler und wenn die richtige Firma mit dem richtigen Spiel anklopft sind wir definitiv nicht abgeneigt. Also wir würden jetzt nicht auf „Teufel Komm Raus“ für jedes Spiel irgendwie was machen, das muss auch nicht sein, aber es gibt hervorragende Spiele. Also André und ich spielen beide seit 8 Jahren "World Of Warcraft", wir haben Freunde bei Blizzard... also wenn Blizzard das nun hört, liest, sieht, wir ihr wollt, wir stehen mit Gewehr bei Fuß! [lacht]



Ich kann ihnen ja mal 'ne E-Mail schreiben.



Jo! Also wie gesagt, dem Thema wären wir nicht abgeneigt. Das war eine sehr interessante Erfahrung für uns, das war das erste Mal das wir das je gemacht haben bei "Sacred". Und für uns die Krönung war dann wirklich hinterher im Spiel aufzutauchen. Und diese ganze "Motion Capurting"-Geschichte, das war schon sehr, sehr cool so was mal wirklich selber mit zu erleben. Weil normalerweise sieht man sowas vielleicht mal auf einer DVD in einem Making Of oder so, aber wenn du dich dann selber in diesen komischen Taucheranzug reinquetschen musst und die ganzen komischen Leuchtebömmels draufkleben und du dann mit einem Besenstil in der Hand vor der Kamera steht und der Regisseur sagt dir: So der Besen ist jetzt deine Gitarre und jetzt legt mal los... [lacht] Dann ist das schon ein bisschen seltsam. Aber es ist eine coole Erfahrung muss man sagen, also es hat wirklich Spaß gemacht, es war interessant mal diese Seite der Arbeit zu sehen und dann auch zu sehen, wie das dann am Computer entsteht und wie du ins dann da reinrendern und die Grafiken drauflegen... das war schon cool.



Wie sieht's denn aus bei dem Thema Konzeptalbum wie "Nightfall" damals oder wie beim Seitenprojekt [Anm.: DEMONS AND WIZARDS mit "Touched By The Crimson King" über "Der Dunkle Turm" von S. King] vom Hansi - ist das auch immer noch Thema? Oder geht ihr da eher von weg?



Also die nächste reguläre BLIND GUARDIAN Scheibe wird mit ziemlicher Sicherheit kein Konzeptalbum, also da haben wir keine Pläne. Aber das Orchesterprojekt was dann eben auf Markus Heitz' Geschichte basiert, das kann man dann wohl am ehesten wohl noch als Konzeptalbum auffassen. Weil wie gesagt die gesamte Platte auf dieser Geschichte basieren wird. Also das kommt dann der "Nightfall" von dem Aspekt her sehr nahe, weil bei "Nightfall" eben alles auf dem Silmarillion basierte [Anm.: J.R.R. Tolkien et al.]. Aber jetzt an sich, ein reguläres Album als Konzeptalbum aufzuziehen? Also es ist sehr, sehr aufwendig und macht die Arbeit auch nicht unbedingt leichter, weil du jetzt zum Beispiel weißt: Ich brauche Konzepttechnisch um die Story abzudecken noch ein Kapitel wo meinetwegen etwas sehr, sehr düsteres passiert, dann muss sich das ja wiederspiegeln. Das heißt, du die Stimmung die der Text vermittelt muss ja irgendwie zur Musik passen. Du kannst ja kein Happy Metal spielen und dann von der grausamsten Schlacht aller Zeiten singen, das schränkt doch also musikalisch - oder textlich, je nachdem wie rum man es sieht - natürlich schon ein bisschen ein. Und das macht die ganze Sache aufwendiger. Also es ist bisher für die reguläre Heavy Metal Band BLIND GUARDIAN kein Konzeptalbum geplant, wobei ich jetzt nicht ausschließen will, dass wir das nicht noch einmal machen. Aber es gibt für uns jetzt keine konkreten Ideen dafür.



Da komme ich nun gerade etwas spontan drauf: Bei "The Wheel Of Time", dem Song vom letzten Album, da hattet ihr ja zwischendurch etwas "orientalisch" anmutende Klänge. Du meintest ja selber, du hättest die ersten 6 Bücher gelesen: An welchen Stellen hat das denn was damit zu tun? Oder ist so was dann ein Zufallsprodukt? [Anm.: Das erste Buch vom "Rad Der Zeit" hat noch nicht viel mit Wüste und Orient zu tun; es ist vielmehr der Anfang einer klassischen, epischen (und ich muss anmerken, sehr guten!) High Fantasy Geschichte.]



Also das war wirklich ein Zufallsding, denn das war von uns gar nicht irgendwie geplant und wurde von uns auch erst Mal gar nicht so erkannt. Also, wir hatten die Nummer komponiert und uns ist nicht wirklich bewusst geworden, dass in der Rohfassung ohne Orchester diese orientalischen Vibes drin sind. Die waren bei uns wie gesagt nicht geplant, wir wollten das gar nicht groß rausarbeiten. Charly, unser Producer meinte dann nur: Das orientalische da, das könnte man ja mit dem Orchester featuren. Und wir standen dann da: Wie, was, orientalisches? Ja, das, die Ganzen Skalen, lass uns das doch mal featuren, lass uns mal gucken wie sich das entwickelt... und daraufhin hat sich das dann so entwickelt. Also das war im Vorfeld von uns nicht so drauf angelegt, dass wir das nun unbedingt den arabischen Touch reinbringen wollten. Das hat sich irgendwie als Selbstläufer entwickelt und gefiel uns dann ziemlich gut. [lacht] Vor allem da wir das auch in der Vergangenheit auch noch nicht hatten. Und das war wirklich so ein reiner Selbstläufer, da war nichts konzipiert oder geplant.



Ich würde noch mal gerne auf den thematischen Teil zurück kommen. Du hast es gerade noch mal angemerkt, ihr spielt seit 8 Jahren immer noch WoW.



Ja.



Wie ist es da, habt ihr da in der Band auch noch andere gemeinsame Sachen? Ich habe da irgendwie im Kopf, dass der Hansi nicht so der Spieler ist.



Ne, Hansi hatte mit Computerspielen nie was zu tun. Also der spielt maximal auf seinem iPod mal eine Partie Schach wenn wir am Flughafen sitzen und warten, aber das war's dann auch schon zum Thema Computerspiele. [lacht] Frederik spielt. Der hat mal ‘ne Zeit lang... André und ich haben ihn auf unserer ersten Tour mit ihm so ein bisschen angefixt, da hat er auch mit uns WoW gespielt unterwegs, hat dann aber irgendwann auch wieder aufgehört. Der ist mehr so der Konsolenspieler, speziell Mario und so die ganze Abteilung, das ist so sein Ding. Während André und ich wirklich die Die Hard Zocker sind seit frühster Kindheit und wirklich alles spielen was kommt. Aber auf Tour spielen wir öfters mal gemeinsam, denn auf Tour hat man sehr viel Zeit die man totschlagen muss. Wir stehen ja wirklich zwei Stunden am Abend auf der Bühne, machen vielleicht noch 10 Minuten Soundcheck irgendwann nachmittags. Und die restliche Zeit hat man dann irgendwie als Tourist zur Verfügung, aber wenn man schon 10, 15 Mal in der Stadt war gibt's da auch nicht mehr so viel zu entdecken und dann widmet man sich schon mal gerne entweder Büchern oder seinem Laptop. Und so... Filme gucken, Kino mal zusammen oder Konzerte wenn eine Band kommt die mehrere in der Band interessiert, dann kann man sich das schon mal gemeinsam angucken. Aber es ist nun auch nicht so, dass wir auf Teufel komm raus jedes Wochenende zusammen was unternehmen müssen. Denn wie gesagt, wir waren 2 Jahre zusammen auf Tour und danach ist ein wenig Abstand auch gar nicht so verkehrt. Einfach damit man sich nicht auf die Nerven geht. Auf Tour hast du logischerweise im Prinzip keine Privatsphäre. Im Liner ist die Privatsphäre die du da hast ist der Vorhang denn du vor deinem Bett zuziehen kannst, das war's. Wenn du ein Hotel hast, okay, dann kannst du dich da mal in dein Hotelzimmer zurückziehen. Aber man hat nicht wirklich viel Privatsphäre auf Tour, das heißt man hockt zwei Jahre zusammen und das funktioniert auch alles wunderbar, aber ich glaube, dass wenn wir auch abseits der Touren jeden Tag miteinander verbringen dann könnte es schon Reibereien geben. Weil... das ist einfach so. Ich glaube das ist bei allen Bands so. Wenn du mit einer Gruppe von, in der Band nun meinetwegen 4 Leuten, die Crew nun außen vor, wenn du jeden Tag zusammen hockst - irgendwann knallt's wahrscheinlich! [lacht] Deshalb: Wir sind nun nicht die Band die jeden Tag zusammen vor die Tür gehen muss.



Das heißt, ihr steht dann alle getrennt vor den Kinokassen vom Hobbit?



Ne, das nicht! Also ich werde den Film wahrscheinlich so oder so ignorieren, aber sollten wir gemeinsam in einen Film gehen wollen, dann gehen wir da auch gemeinsam hin. Es ist jetzt auch nicht so, dass wir uns gar nicht sehen oder dass wir uns aus dem Weg gehen. Es ist nur so, dass wir jetzt nicht jeden Tag zusammen losziehen. Aber sollte jetzt "Der Hobbit" oder was kommen und wir den alle sehen wollen, dann gehen wir da auch gerne zusammen rein, das ist nicht das Problem. Dazu kommt, dass wir alle verheiratet sind und alle Kinder haben. Das heißt, man kümmert man sich natürlich speziell wenn man dann mal zu Hause ist um die Familie die man auf Tour dann nicht so sieht. Da kommt das Familienleben natürlich deutlich zu kurz und das nutzt man dann natürlich aus wenn man zu Hause ist.



Ich habe noch eine Kleinigkeit durch Zufall erfahren: Ihr habt einen eigenen Rotwein raus gebracht. Kannst du uns dazu was erzählen, wie kommt es dazu?



Wir sind angesprochen worden ob wir das machen wollten. Da wir sehr, sehr gerne Rotwein trinken fanden wir die Idee ziemlich cool! Vor allem: Den eigenen Rotwein zu haben, wo dann auf deiner Flasche auch BLIND GUARDIAN und alles Drum und Dran drauf steht ist schon eine sehr geile Sache, muss ich sagen. Ich habe den hier zu Hause, ich habe mich aber noch nie daran gewagt die Flasche zu öffnen, weil ich die so schön finde! [lacht] Ich muss mir wohl noch eine Flasche besorgen um denn dann zu probieren, ich möchte eine einfach aufheben. Aber Hansi hatte den eben im Vorfeld probiert und man hatte uns verschiedene Optionen gegeben und wir haben uns natürlich den Besten rausgepickt der uns am besten schmeckt. Das ist ‘ne gute Sache! Also ich habe mitgekriegt, dass jetzt ein paar Bands irgendwie Wein rausgebracht haben. Ich glaube das ist eine witzige Sache, denn wie gesagt: Ein leckerer Rotwein geht immer. Gläschen Wein zum Essen, schöne Sache! Und wenn dann auch noch BLIND GUARDIAN draufsteht find ich das sehr, sehr chic. Also ich stelle meine Flasche hier schön hin, besorg mir da noch ein paar von, so dass ich die dann auch in Ruhe trinken kann. Aber ich möchte auf jeden Fall auch eine aufheben, die kommt dann in den privaten Schrein und wird nicht angefasst! [lacht]



Also auf jeden Fall auch etwas, was etwas mit euch als Band zu tun hat.



Ja, sicher! Wir trinken gerne Wein, ein Gläschen auf Tour nach der Show ist eigentlich immer drin. Das ist jetzt nicht aus den Sternen gegriffen. Bei mir zum Beispiel, wenn es nun ein BLIND GUARDIAN Bier geben sollte nächste Woche, da würde ich mich komplett von abmelden. Ich hasse Bier! Ich hab auch kein Interesse an einem BLIND GUARDIAN Bier.



Okay, dann wissen wir ja was es auf jeden Fall nicht geben wird.



Zu mindestens nicht mit meinem Segen! [lacht]



Du hattest ja gerade noch was von der Tour erzählt. Ich stelle mal eine kleine, obligatorische Frage die sich bei euch einfach anbietet: Gibt es Songs, die ihr allesamt live nicht mehr hören und spielen könnt?



Ja, gibt es! "Majesty", "Valhalla"... das wären so die ersten Kandidaten die mir so einfallen. [lacht] Also das entwickelt sich teilweise zwischen uns und unseren Fans immer so zum Running Gag, weil egal wo wir spielen, die fangen irgendwann immer wie blöd an nach diesen Nummern zu gröhlen. Und wir respektieren das natürlich und wissen, die Fans mögen diese Nummern und wir spielen sie auch nach wie vor, aber die gehörten definitiv nicht zu unseren Lieblingsstücken. Jetzt nicht weil wir die Nummern an sich furchtbar schlecht finden würden. Ich finde nach wie vor, das sind beides coole Nummern. Aber es ist einfach so, "Majesty" ist von... 1986, glaube ich? Und wir spielen es seit '86 seit jeder auf fast Show. Also "Majesty" haben wir mal angefangen doch auch mal aus dem Set zu streichen und spielen es nicht mehr jeden Abend. "Valhalla" spielen wir seit '89 seit fast jeder Show und irgendwann geht's einem einfach auf den Zeiger. Und du denkst dann so: Weißte was, bei der nächsten Tour lassen wir es dann einfach mal raus. Und wenn wir die beiden Nummern beide ignorieren, dann werden wir glaube ich gekreuzigt - weil sie einfach zu Fan-Favoriten geworden sind. Dementsprechend spielen wir sie halt. Aber das sind definitiv nicht die persönlichen Highlights im Set! Bei anderen Nummern können wir es teilweise anders handeln. Also es war zum Beispiel so, dass wir seit '95 zum Beispiel "The Scrpit For My Requiem" fast durchgehend gespielt haben. Das ist auch eine sehr sehr geile Nummer die eigentlich immer Spaß gemacht hat zu spielen. Beim letzten Mal haben wir dann gesagt: Nö, dieses Mal nicht, weil wir haben sie jetzt oft gespielt und jetzt haben wir nun mal keinen Bock drauf, jetzt fliegt sie halt raus und es kommt irgendwas anderes. Und das fand ich ganz geil! Beim nächsten Mal könnte ich mir jetzt wieder vorstellen das wir Bock drauf haben. Wobei wir uns jetzt natürlich noch lange nicht wieder über Livesets unterhalten, denn bis die nächste Tour startet haben wir ja noch ein bisschen Zeit. Aber das ist eigentlich angenehmer wenn man eine Nummer mal rauslassen kann - oder auch gerne mal zwei Touren lang - aber ich vermute gerade mit "Valhalla" und "Majesty" haben wir da echt ein Problem, weil die Leute das... also unsere Wünsche werden da ignoriert. [lacht] Das ist wirklich immer vor jeder Show ein Kampf. Wir diskutieren dann intern, und wenn dann irgendwie ne Setlist und Herr Kürsch dann irgendwie wieder "Majesty" reingemogelt hat, dann gibt's auch schon mal Protest aus den eigenen Reihen. Manchmal können wir uns durchsetzen und die Nummer wird wieder gekickt, manchmal besteht er drauf und dann spielen wir sie halt... Manchmal steht sie auch von vornherein gar nicht auf der Setlist und die Fans brüllen sie so laut, dass wir nicht drum rum kommen sie zu spielen. Aber das wären also definitiv meine ersten Erwähnungen wenn es um Stücke geht die wir definitiv nicht besonders gerne spielen im Moment.



Gut, dann wissen wir Bescheid was man nicht mehr schreien sollte.



Das wäre sehr nett, ja! [lacht]



Alles klar! Herzlichen Dank für die Zeit die du dir genommen ist. Und wir zeigen uns alle gespannt auf die, kann man so sagen, 2 Alben!



Gern geschehen, kein Problem! Wir sind daran, wir beeilen uns, was auch immer das bei uns heißt. Wir sind ja bekannt als die schnellste Band der Welt wenn's ums Komponieren geht. Von daher, wie gesagt, ich hoffe auf 2014 für zu mindestens einen der beiden Releases. Ob beide das schaffen, weiß ich nicht, wird man sehen. Wir sind auf jeden Fall bei der Arbeit, wir sind nicht faul, wir beeilen uns!




Review:

Shades Of Art

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TRAIL OF MURDER sind die neue Spielwiese von Gitarrist Daniel Olsson, der TAD MOROSE vor ein paar Jahren verließ. Mit an Bord sind außerdem Urban Breed, sein alter Weggefährte aus jenen Tagen sowie der amtierende MORGANA LEFAY-Drummer Pelle Åkerlind, was nicht nur theoretische Rückschlüsse auf dem Sound von TRAIL OF MURDER ziehen lässt. Zu hören bekommt man auf „Shades Of Art“, dem Debüt des Quintetts, eine waschechte und unverfälschte, kraftvolle und melodische Mischung aus traditionellem Metal und Hardrock, wobei die Herkunft der oben genannten Bandmitglieder stets durchscheint. Zwar sind TRAIL OF MURDER beileibe nicht so düster und energiegeladen wie MORGANA LEFAY, und den Dampfhammer inklusive der Erstligarefrains der Marke TAD MOROSE fahren sie auch nicht auf, aber als Erstling weiß das Album nicht nur durch die superbe Powerröhre von Herrn Breed zu gefallen. Mit dem stampfenden Opener und Titelsong, der sich auch noch als Ohrwurm entpuppt, dem Mitgrölrocker „Lady Don´t Answer“, dem teilballadesken „Your Silence“ oder der erstklassigen Midtempo-Hymne „Nightmares I Stole“ (mein Favorit!) hat der schwedische Haufen ein paar richtig gelungene Nummern am Start. Zwar rechtfertigt das Album aufgrund einiger nicht ganz so zwingender Stücke (etwa „Carnivore“ oder „Child Of Darkest Night“) über seine gesamte Spielzeit keinen „Tipp“, aber Fans dieses „Bollnäs-Stils“ sollten sich „Shades Of Art“ definitiv anhören. Als Einstand echt gut!

Shades Of Art


Cover - Shades Of Art Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Countdown To Extincton – 20th Anniversary Edition

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Sänger und Gitarrist Dave Mustaine und sein kongenialer Gitarrenpartner Marty Friedman lieferten 1992 mit „Countdown To Extincton“ zusammen mit Bassist David Ellefson und Drummer Nick Menza das bis dato erfolgreichste MEGADETH Album ab. Ea war aber auch das Album, mit dem man sich von Speed und Thrash zu lösen began. Und wenn auch viele Fans den Vergleich nicht mehr hören können – „Countdown To Extincton” war die direkte Reaktion des ex-METALLICA Mitglieds Dave Mustaine auf das hypererfolgreiche „schwarze Album“ seiner Ex-Band. Diese Neuausrichtung wurde auch beim Artwork sichtbar – das Maskotchen Vic Rattlehead tritt nur auf der Albumrückseite in Erscheinung – vorne hat man ein Cover das weniger traditionell war, sondern mehr dem Zeitgeist Anfang der 90er entsprach.

Der vorab veröffentlichte Song „Symphony Of Destruction“ wurde auf den damaligen Music-TVs rauf und runter genudelt und verhalf MEGADETH zu einem Popularitätschub. Musikalisch waren auf „Countdown To Extincton“ zwar weiterhin anspruchsvolle Kompositionen und kritisch-zynische Texte vertreten. Nur verpackt wurde das Ganze deutlich mainstreamlastiger und dem angesprochen Zeitgeist folgend langsamer, sowie weniger thrashig und weniger komplex, obwohl Trademarks wie harte Riffs und eingängige Melodien beibehalten wurde. Ebenso Mustains kauzig-unverwechselbarer und rauer Krächzgesang - auch wenn man dem Gitarristen eine weitere Verbesserung seiner Stimme zugestehen muss. Neben der allbekannten Hymne „Symphony Of Destruction“ war es vor allem der Titeltrack „Countdown To Extinction“, der Opener „Skin Of My Teeth“, das ungewöhnliche „Sweating Bullets", das wieder etwas flottere „High Speed Dirt" und das stark radiotaugliche „Foreclosure Of A Dream“ der breitere Hörerschichten für MEGADETH erschloss.

Richtig interessant wird es mit dem bisher unveröffentlichten Live-Mitschnitt auf CD Nummer zwei. Aufgenommen 1992 in San Francisco bietet „Live At The Cow Palace“ einen Querschnitt der ersten fünf Alben von MEGADETH und damit eine Übersicht über die Beste und Essentiellste Phase der Band (okay, der Nachfolger „Youthanasia“ ist qualitativ keinesfalls schlechter), wobei „Symphony Of Destruction“ und „Peace Sells“ bereits auf der letzten Best of „Anthology - Set The World Afire“ als Live-Beiwerk enthalten waren. Die Aufnahme wurde vollständig überarbeitet.

Die als Box erscheinende „Countdown To Extincton – 20th Anniversary Edition“ enthält die beiden CDs jeweils im Pappschuber, das Originalbooklet mit neuen Linernotes, einen Poster und vier Posterkarten der Bandmitglieder – also ein mehr als ansprechendes Package.




CD 1 Countdown To Extinction

01. Skin Of My Teeth

02. Symphony Of Destruction

03. Architecture Of Aggression

04. Foreclosure Of A Dream

05. Sweating Bullets

06. This Was My Life

07. Countdown To Extinction

08. High Speed Dirt

09. Psychotron

10. Captive Honour

11. Ashes In Your Mouth



CD 2 Live At Cow Palace, 1992

01. Intro

02. Holy Wars … The Punishment Due

03. Skin O’ My Teeth

04. Wake Up Dead

05. Hangar 18

06. Countdown To Extinction

07. Foreclosure Of A Dream

08. This Was My Life

09. Lucretia

10. Sweating Bullets

11. In My Darkest Hour

12. The Conjuring

13. Tornado

14. Ashes In Your Mouth

15. Symphony Of Destruction

16. Peace Sells

17. Anarchy In The UK

Countdown To Extincton – 20th Anniversary Edition


Cover - Countdown To Extincton – 20th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 122:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

First Mention

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HUMANIZZED lassen mit „First Mention“ ihren ersten Drei-Tracker auf die Menschheit los und selbiger bietet kräftigen Mid-Tempo Metal, welcher zwar noch nicht perfekt tönt, aber doch neugierig auf ein anständig produziertes Full-Length Werk macht. Der rauhe Opener „Guardians Of Hades“ ist als Einstieg gut gewählt und erinnert ein wenig an (auch und gerade gesanglich) REBELLION. Die Überraschung folgt mit „Lost Soldier“. Um einiges melodischer vorgetragen, meint man einem anderen Sänger zu lauschen. Das ist gelungen, der Rezensent ist verwirrt und HUMANIZZED haben einen ersten Bookmark im Hirn des geneigten Hörers hinterlassen. Das abschließende „Genesis Of Hate“ präsentiert sich als Mix der beiden vorangegangenen Songs, indem es Heavyness mit Melodie verknüpft. „First Mention“ ist ein interessantes erstes Lebenszeichen geworden.

First Mention


Cover - First Mention Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Red Lamb

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Der Schriftzug von RED LAMB ist modern. Das Cover von "Red Lamb" ist - ihr könnt es sehen - auch recht modern gestaltet - wer erwartet dahinter nun ordentlichen spätachtziger Thrash Metal wie von MEGADETH, METALLICA oder ANTHRAX?! Aber Dave Mustaine kann weder aus seiner Haut
noch aus seinen roten Haaren - und auch, wenn die Mitstreiter solche vielseitigen Musikgenies wie Dan Spitz von ANTHRAX sind - ok, ihr habt mich erwischt, sooo weit auseinander waren beide Bands musikalisch und soundtechnisch nicht. Natürlich haben beide ihre Trademarks: Dave Mustaines Stimme ist charakteristisch - und ergänzt sich doch sehr gut mit der von Don Chaffin, dem zweiten Sänger, den sich die beiden Thrash-Heroen dazu geholt haben. Dan Spitz' Riffing und Songwriting sind deutlich akzentuierter mit endlosen, rhythmisch anspruchsvollen Anschlag-Mute-Anschlag-Wechseln. Kostverächter würden dazu "abgehackter" sagen. Megadave scheint dagegen noch Ideen von der "United Abominations" übrig gehabt zu haben - also von der MEGADETH-Platte, die in letzter Zeit am melodischsten und modernsten war. "The Cage" und "Runaway Train" sind schöne Beispiele für Songs, in denen das Songwriting aller Beteiligten angenehm ineinander aufgeht. Außer den bereits genannten gehört auch der ex-NINE INCH NAILS- und ex-MARILYN MANSON-Drummer Chris Vrenna dazu, der für den sparsamen Einsatz von Keyboards und Programmierungen zuständig war. Am Schlagzeug saß Patrick Johnsson. Ganz nebenbei ist RED LAMB nicht nur ein Allstar-Spaßprojekt mit großem und hörbaren Spielspaß, sondern auch ein Konzeptalbum über Autismus und psychische Krankheiten bei Jugendlichen. Das Konzept und der Großteil der Songtexte kommen von Dan Spitz, der Vater von autistischen Zwillingen ist und auf die gemeinnützige Arbeit seiner Frau Candi unter autismspeaks.org hinweisen will. Dass allerdings ausgerechnet ein Konzeptalbum über dieses Thema als erstes Release des neuen Labels "Hänsel & Gretel" erscheint, ist ein Treppenwitz der Geschichte!

Red Lamb


Cover - Red Lamb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Scream

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LIQUID STEEL aus der Metal-Hochburg Innsbruck (Scherz!!) bieten auf ihrem ersten Lebenszeichen 3 mal rauhen und eingängigen Traditionsstahl, welcher genau so auch vor 25 Jahren auf Vinyl hätte gepresst werden können. Schön basisch produziert treffen die charmant unperfekten Songs genau ins Herz diverser KIT und HOA Gänger mit einem Faible für Teutonenstahl inklusive gehöriger Englandschlagseite. Dass Frontlurch Fabio Carta jetzt nicht gerade als englischer Muttersprachler durchgeht, stört bei DORO ja auch niemanden. Der Opener „Scream In The Night“ ist ein flotter Banger, das folgende „Echoes Of War“ überzeugt mit seiner epischen Ausrichtung und einem sich immer weiter steigernden Aufbau. Der melodische Mid-Tempo Track „When The Rain Falls“ beschliesst das Album würdig. Auch wenn manches noch etwas holpert und es sicher noch Steigerungspotential für LIQUID STEEL gibt, dürfen Freunde von METAL INQUISITOR oder alten Teutonencombos wie RENEGADE oder HIGH TENSION ruhig ein Ohr riskieren. Um im Tiroler Kontext zu bleiben: LIQUID STEEL könnten die neuen MANIAC werden.

Scream


Cover - Scream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 16:16 ()
Label:
Vertrieb:

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