Knapp ein Jahr ist es her. Da waren die Altvorderen von JUDAS PRIEST auf ihrer angekündigten „Abschiedstournee“ im altehrwürdigen Londoner Hammersmith Apollo zu Gast. (Das mit dem Abschied wurde ja mittlerweile schon etwas relativiert.) Am 26. Mai 2012 gaben die Herren Rob Halford (vocals), Glenn Tipton und Richie Faulkner (guitars), Ian Hill (bass) und Scott Travis (drums) das Abschlusskonzert ihrer „Epitaph World Tour“. Passend zum 40. Bandjubiläum gibt es jetzt dazu eine fette DVD/BluRay (mit geilen Cover) unter dem Titel „Epitaph“.
Den Anspruch mindesten ein Stück aus jedem ihrer 14 regulären Alben (veröffentlicht zwischen 1974 und 2008) zum Besten zu geben erfüllten JUDAS PRIEST auch an diesem Abend (siehe Setlist unten). Was dann zu einem 2 ½-stündigen Auftritt wurde, flankiert von einer exorbitanten Bühne, großer Lightshow, Laser und diversen Pyros (PRIEST halt). Aber natürlich darf man Anno 2013 nicht die energetische Performance erwarten, welche JUDAS PRIEST Anfang der 80er boten (ich sage nur „Screaming For Vengeance“ 1982) oder HALFORD zu „Painkiller“-Zeiten (1990) – diese Messlatte ist (viel) zu hoch. Aber das hier ist auch kein Altherrenabend, um nostalgisch dem Ende entgegenzugehen. Irgendwo dazwischen liegt denn die Wahrheit, die auf der Bühne des Hammersmith Apollo (und damit auf der DVD) zu Tage kommt. JUDAS PRIEST waren Metal-Götter, ihre Songs sind unsterbliche-Klassiker, selbst die 2013 wieder mal gespielten weniger bekannten Tracks lassen einen niederknien („Starbreaker“, „Never Satiesfied“, „Blood Red Skies“). Musikalisch haben sie es immer noch drauf, große Gestik inklusive; „Diamonds And Rust“, „Beyond The Realms Of Death“, „The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)“ – ganz großes Kino. „Breaking The Law“ komplett vom Publikun intoniert – Gänsehaut. „Painkiller“ - Rob Halford singt halt doch nicht mehr wie ein junger Gott, „Painkiller, „Night Crawler“ klingen anders. Ist so! Basta! Wir sind auch nicht jünger geworden. Er macht‘s Beste draus. Und aus bekannten Gründen ist der auch der Teleprompter ein Muss. Die Show kann das nicht alles ersetzen. Aber seine sympathischen Ansagen und ungewöhnlich viel Interaktion mit dem Publikum macht vieles Wett. Der „Neue“ an der Gitarre (wir erinnern uns K.K. ist raus) macht seine Sache ungemein gut und tut dem doch etwas starren Acting der Kollegen gut. Also sie können es noch immer. Auf „Epitaph“ wird dies deutlich. Wenn das der Maßstab ist, dann sollte man eine der letzten Gelegenheiten die „Metal Gods“ Live zu sehen nutzen.
Anmerkung – irgendwelche Boni oder Features sind nicht enthalten.
Setlist:
1. Battle Hymn (L)
2. Rapid Fire (F)
3. Metal Gods (F)
4. Heading Out To The Highway (G)
5. Judas Rising (M)
6. Starbreaker (C)
7. Victim Of Changes (B)
8. Never Satisfied (A)
9. Diamonds And Rust (C)
10. Prophecy (N)
11. Night Crawler (L)
12. Turbo Lover (J)
13. Beyond The Realms Of Death (D)
14. The Sentinel (I)
15. Blood Red Skies (K)
16. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown) (E)
17. Breaking The Law (F)
18. Painkiller (L)
19. The Hellion (H)
20. Electric Eye (H)
21. Hell Bent For Leather (E)
22. You’ve Got Another Thing Coming (H)
23. Living After Midnight (F)
Album Index
A – von „Rocka Rolla“ (ursprünglich 1974 auf Gull Records veröffentlicht)
B – von „Sad Wings Of Destiny“ (ursprünglich 1976 auf Gull Records veröffentlicht)
C – von „Sin After Sin“ (ursprünglich 1977 auf Columbia Records veröffentlicht)
D – von „Stained Class“ (ursprünglich 1978 auf Columbia veröffentlicht)
E – von „Hell Bent For Leather“ (ursprünglich 1979 auf Columbia veröffentlicht/aka „Killing Machine“)
F – von „British Steel“ (ursprünglich 1980 auf Columbia veröffentlicht)
G – von „Point Of Entry“ (ursprünglich 1981 auf Columbia veröffentlicht)
H – von „Screaming For Vengeance“ (ursprünglich 1982 auf Columbia veröffentlicht)
I – von „Defenders Of the Faith“ (ursprünglich 1984 auf Columbia veröffentlicht)
J – von „Turbo“ (ursprünglich 1986 auf Columbia veröffentlicht)
K – von „Ram It Down“ (ursprünglich 1988 auf Columbia veröffentlicht)
L – von „Painkiller“ (ursprünglich 1990 auf Columbia veröffentlicht)
M – von „Angel Of Retribution“ (ursprünglich 2005 auf Epic Records veröffentlicht)
N – von „Nostradamus“ (ursprünglich 2008 auf Epic veröffentlicht)
Epitaph
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
142:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
DIO – „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986“ – ist ein unverzichtbares Zeitdokument des Heavy Metal. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Kind der 80er und demzufolge ist dass, was bereits beim Opener „King Of Rock And Roll“ an Atmosphäre sicht- und hörbar wird m.E. nach essentiell für die Entwicklung des Metal und des Hard Rock. Die am 17. Juni 1986 in Philadelphia (Spectrum) aufgezeichnete Show zeigt DIO in seiner Hochphase. Die „Sacred Heart“-Tour (erstmals mit Gitarrist Craig Goldy) glänzte nicht nur mit einem überragenden Ronnie James DIO am Mikro, sondern auch mit einer sensationellen Setlist (siehe unten) und einer für damalige Verhältnisse äußerst aufwändigen Show (u.a. elektronisch animierter Drache, gigantische Lightshow, Pyros, Laser, mittelalterliche Burg mit Statuen als Bühnenbild) welche somit auch die visuelle Aufbereitung rechtfertigt. Musikalisch ist das eh‘ vom Feinsten. Denn nach den starken Songs des damals aktuellen Album „Sacred Heart“ geht es Quer durch die Botanik (RAINBOW, BLACK SABBATH und die DIO-Klassiker von „Holy Diver“ und „The Last In Line“). Das ganze aus einer Zeit als Heavy Metal noch viel Melodie hatte und Power-Balladen weniger kitschig waren (und auch für Metal-Fans nichts Verwerfliches hatten). Dazu die obligatorischen Soli (fast) aller instrumentalen Protagonisten, welche aber alles andere als langweilige Lückenfüller waren - Ronnie James Dio (Gesang), Vinny Appice (Schlagzeug), Jimmy Bain (Bass), Craig Goldy (Gitarre) und Claude Schnell (Keyboards) sind auch samt enge, bunte Klamotten und Hairspray-Frisuren ganz großes Kino. Und was sich auch schon nach wenigen Minuten der DIO-Live-Performance einstellt – ein Hochgefühl wie geil denn Metal überhaupt sein kann; auf der einen Seite. Und ein Gefühl der Leere auf der anderen Seite über den Verlust DER Stimme und des Menschen Ronnie James DIO. „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” ist ein unverzichtbares Zeitdokument (ich wiederhole mich gerne), dem Alter der Aufnahmen geschuldete bildlichen und tonlichen Schwächen zum Trotz.
Als Bildformat hat man sich für 16:9 entschieden, der Ton kommt wahlweise als DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo, Untertitel zu den Interviews in: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch; dazu noch ein kleines Booklet. Das geht so in Ordnung – man muss wissen/akzeptieren, dass das Original vom VHS kommt. Auch das es eine 2004er-Version der DVD gibt. Allerdings sind dort die Songs nicht in Originalreihenfolge, Bild und Ton wurde für „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” nochmals angepackt.
Als Bonus gibt es zwei Interviews mit Ronnie (von 1986) und mit Ronnie und Craig Goldy (vor wenigen Jahren aufgenommen), eine „Sacred Heart Tour" Featurette als Einleitung durch Ronnie zum damaligen Aufwand und als Blick hinter die Show. Das aus heutiger Sicht betrachtete durchaus trashige Video zu „Rock 'n' Roll Children“ und ein paar Super-8 Aufnahmen aus der Künstlergarderobe „Behind The Scenes“ vervollständigen die nette Bonus-Sektion.
01. Draco Ignis
02. King Of Rock And Roll
03. Like The Beat Of A Heart
04. Don't Talk To Strangers
05. Hungry For Heaven
06. Medley: 'The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (reprise)
07. Drum Solo
08. Heaven And Hell
09. Keyboard Solo
10. Guitar Solo
11. Sacred Heart
12. Medley: Rock 'n' Roll Children / Long Live Rock 'n' Roll / Man On The Silver Mountain / Rock 'n' Roll Children (reprise)
13. Time To Burn
14. Stand Up And Shout
15. Rainbow In The Dark
16. We Rock
Bonusmaterial:
"Sacred Heart Tour"-Featurette
Interview '86
Interview mit Ronnie & Craig
´Rock 'n' Roll Children´-Musikvideo
Behind The Scenes
Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
143:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Maiden England ’88
Hat ein wenig gedauert – ist nun aber doch endlich bei mir eingetrudelt - „Maiden England ’88”. Passend zur diesjährigen Maiden England World Tour gibt es nun vorab die dazugehörige Setlist im 1988er-Look; zusammen mit einer Bonus-DVD, welche den dritten Teil der „History Of Iron Maiden“ enthält und ein Schmankerl (dazu unten mehr). Aber von vorne.
„DVD Nummer 1 enthält erstmals das bisher nur auf VHS erhältliche vollständige Konzert vom November 1988 (aufgezeichnet an zwei ausverkauften Abenden in der Birminghamer N.E.C. Arena) – vollständig meint, dass im Vergleich zur alten VHS-Aufnahme die Zugaben „Run To The Hills“, „Running Free“ und „Sanctuary“ mit enthalten sind – macht in Gänze 110 Minuten IRON MAIDEN pur. Bassist und Leader Steve Harris zeichnete damals für die Aufnahmen verantwortlich, welche das Konzert aus der Perspektive eines Fans zeigen soll der auf die Bühne blickt. Songs, Performance, Lightshow und Bühnenoptik bilden „Maiden England ’88”. Über das Outfit der Band kann man heute nur lächeln (muss man sehen, läßt sich kaum beschreiben), die englischen Fans standen damals noch auf gute Musik und gingen voll ab - man mußte sich ja auch nicht auf ein Handy konzentrieren und konnte die Show genießen. Und die hatte es in sich. Energetisch, enthusiatisch kommt die Band rüber. Die Setlist war gigantisch (siehe unten). Ich sage nur „The Prisoner“, „Die With Your Boots On“ und „Killers“. Das Bild kommt nun mal vom 1988er-VHS, und auch wenn es nachgearbeitet wurde (Format 16:9), an heutigen Maßstäben kann, und darf, man es nicht messen. Der Sound ist immer noch authentisch und trifft die Waagschale zwischen Original und 2013 recht gut (Martin Birch) – auch im 5.1 (Kevin Shirley) – wobei man auch hier der Zeit wegen Abstriche machen muss. Untertitel, u.a. in deutsch (was bei DVD 2 Sinn macht) und ein Faltbooklet vervollständigen das Package.
Auf DVD 2 gibt es unter dem Titel „The History Of Iron Maiden Part 3“ die 40-minütige Fortsetzung der Bandhistorie. Diesmal leider nur mit den fünf aktuellen Bandmitgliedern und Manager Rod Smallwood und weniger essentiellen Inhalt als die guten Vorgänger. Es wird eher recht kurz die Nachwirkungen der World Slavery Tour angesprochen und das werden der beiden Alben „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“. Das ist dann doch ein bißchen wenig. Was mich dagegen richtig begeistert ist die 90-minütige Dokumentation „12 Wasted Years“ (1987 auf VHS erschienen). Hier werden die ersten 12 Jahre (was denn sonst) von IRON MAIDEN beleuchtet, aus der Sicht von 1987. Interviews mit den alten, damals noch wirklich jungen Vollblutmusikern und vor allem viele, oft fast den ganzen Song enthaltenen Mitschnitte aus den Anfangstagen mit Paul Di' Anno. Und auch die Auftritte von Bruce mit Songs aus den ersten beiden Maiden-Alben lassen einen in den alten Zeiten schwelgen (Ruskin Arms Pub, Marquee Club). Das ist authentisch, MAIDEN sind 80er und so kommt das auch rüber (schräge Klamotten inklusive). Die vier Promo-Videos (Titel siehe unten) atmen auch sichtbar die Atmosphäre der 80er (auch wenn sie bildlich und soundtechnisch überarbeitet wurden) und gehen wohl eher als skurril durch; wecken bei Altfans aber sicherlich Erinnerungen.
Also alles in allem – kein Pflichterwerb für jene, die IRON MAIDEN mal auf DVD wollen - aber ein Muss für den Maiden-Fan.
DVD 1
01 Moonchild
02 The Evil That Men Do
03 The Prisoner
04 Still Life
05 Die With Your Boots On
06 Infinite Dreams
07 Killers
08 Can I Play With Madness
09 Heaven Can Wait
10 Wasted Years
11 The Clairvoyant
12 Seventh Son Of A Seventh Son
13 The Number Of The Beast
14 Hallowed Be Thy Name
15 Iron Maiden
16 Run To The Hills
17 Running Free
18 Sanctuary
DVD 2
The History Of Iron Maiden Part 3
12 Wasted Years
Wasted Years promo video
Stranger In A Strange Land promo video
Can I Play With Madness promo video
The Evil That Men Do promo video
Maiden England ’88
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
18
Länge:
256:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten