Interview:

NCOR

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InterviewEine Frage brennt mir in den Fingern, auch wenn sie wirklich nicht originell ist. NCOR - was heißt das? Schreit nach einer Abkürzung die sicher geheim bleiben soll...



Nocheinmal unter anderem . Jeder von uns hat in seinem Leben in bis zu 4 Bands gespielt. Von Punk über Powermetal zu Alternative und jetzt eben Electro. Wir vereinen sehr viel in –nCor- daher auf jeden Fall auch noch die Bedeutung: Anzahl der Koeffizienten einer Matrix, ein mathematischer Ausdruck.



Reden wir gleich mal etwas über die neue CD, Äußerlichkeiten: Das Booklet sieht stimmig aus was die Farben angeht, aber das Muränengesicht wirkt doch sehr weltlich und unoriginell, fast etwas "selbstgemacht"...



Ist aber ein Photo einer realen Moräne die unter Wasser aufgenommen wurde. Die Moräne verkörpert ein Wesen das sich in seiner Höhle versteckt um rechtzeitig zuzustoßen, gefährlich aber auf ihre Weise schön, passt zu uns!



"Tiefenrausch" ist euer Debut. Worauf habt ihr besonders wert gelegt, was war wichtig?



Groove, Tanzbarkeit, Message.



Tiefenrausch ist eine Taucherkrankheit - Als Allegorie auf die Wirkung der Musik klingt das etwas vermessen oder zumindest mutig!?



Genauer eine Stickstoffvergiftung , die einen euphorisiert. Man kann keinen Tiefenrausch auf einem Gehweg erleben. Man muss weg von gewohntem weg und auf, in ein anderes Element. Dazu gehört Mut. Wer den nicht hat kommt nicht in Versuchung dem Tiefenrausch zu verfallen. Das hat schon sehr viel mit uns zu tun. Betonköpfe und Pseudoszenetraditionalisten, Dogmen Reiter und Ewig gestrige werden enttäuscht sein. Wer aber mal bereit ist vielleicht einen etwas anderen Weg zu beschreiten, seine Hörgewohnheiten aufbricht, findet vielleicht etwas was sie / ihn bewegt.




"Tiefenrausch" in 3 Worten...



Zeit, Vergangenheit, Weitblick



Deutsche Texte sind in gewisser Hinsicht "problematisch": Denn das deutsche Publikum versteht sie.



Das macht sie ja nicht zu einem Problem sondern eher zu dem Vorteil das ich nicht heimlich über Socken oder Fußschweiß singen kann ohne das es die Menschen merken* g*
Aber Du hast recht , wenn Du Dir viele englische Texte reinziehst und sie übersetzt wirst Du feststellen das es oftmals grade pathetische Inhalte sind, Dinge die Du im deutschen so nie besingen könntest, ohne von mehr oder weniger versierten Kritikern einen drauf zu kriegen. Ist schon ein Spiel. Wir spielen mit dem Schein , der Belanglosikeit, mit Pathos und Herzschmerz , erst wer sich richtig auf uns einlässt bekommt die Message mit.



In wiefern sind euch tiefschürfende Texte wichtig oder unwichtig? Ihr habt ja auch ein interessantes Essay zu diesem Thema auf eurer Homepage, was jedoch sicher nicht jeder lesen wird, der eure Texte hört.



Ich denke, Hesse war tiefschürfend, auch Satre, beide benutzten einfache und klare Worte. Was tiefschürfend ist oder nicht liegt letztendlich immer am intellektuellen Niveau desjenigen der sich etwas anhört oder liest. Der eine bekommt die Message mit, der andere eben nicht.
Es bleibt im Blickwinkel des einzelnen verankert und je nachdem wie viel er für sich zulässt kann er im Leben wie auch in der Lyrik viel erleben. Wer sich immer frühzeitig sperrt, wird einfach viele Dinge niemals erleben oder sehen.



Lasst uns etwas tiefer gehen... was ist der Sinn von Texten, wenn fast nur Klischees bedient werden, wenn zu der Musik im Dunst von Rauch und Nebel getanzt wird und keiner darauf achtet? Und für die heimischen Wände dürfte es doch ruhig etwas anspruchsvoller sein - geht ihr nicht eine Art Kompromiss ein, der keinem nutzt?



Nein! Wir sind so und ich glaube auch das man sagen kann das das was wir gemacht haben ein großer Teil dessen ist was in vielen Menschen vorgeht. Ob man es nun verdrängt oder nicht. Sicher es wird immer Menschen geben die bei der Herzschmerz Szene im Kino seufzen und sich schnell wieder Geballer oder eben den Tiefschürfenden Dialog herbei wünschen . Das ist bei -nCor- auch so. Ich glaube auch das das was Du beschreibst eines der generellen Probleme der Deutschen ist. Alles was künstlerisch hier abgeht , muss schwer verdaulich sein und wie ein Klotz im Magen liegen, damit es nicht in die Mühlen der Kritik gerät, ich halte das für ganz großen Schwachsinn, der auch den deutschen Film zu einer farce macht. Hierzulande gibt es immer Menschen die meinen zu wissen was wertvoll ist und was nicht . Ich glaube, grade in unserer kommerzialisierten Welt, schiebt das vielen neuen und anderen Richtungen von Anfang an den Riegel vor.



Der englische Titel "Silver Surfer" fällt unter den komplett deutschen Texten beinahe auf und der Song wirkt musikalisch ziemlich unbeschwert. Das Thema des Songs ist nicht neu erfunden... Kindheitserinnerungen?



Auch. aber auch Kritik an Menschen und vor allem am Internet. Versteh mich nicht falsch, das Netz hat gute Seiten und Schlechte. Eine davon ist das viele Menschen den Bezug zum persönlichen Gespräch ( Aug in Aug ) verlieren. Weil es doch so viel einfacher ist über Probleme mit Menschen im Netz zu diskutieren, seine sexuellen Wünsche zu äußern o.Ä. Ohne dabei in die Augen eines anderen zu sehen. Wenn jemand einem nicht passt kann er ihn wegdrücken usw. das geht im realen Leben nicht. Ich beobachte gerne und eine gewisse Kommunikationsverarmung kann man nicht von der Hand weisen.



Wo wir grade beim Thema sind: Woher bezieht ihr die Inspiration für die Musik und die Texte?



Aus der Realität.



Es hat sich durchaus Hörbar ein kleiner NDW Einfluss in eure Musik geschlichen, was bedeutet euch diese Ära wenn sich meine Ohren nicht getäuscht haben...



Viel , insbesondere ich habe meine ersten Partys auf NDW gefeiert . NDW war der Grund warum ich später Punk gehört habe. NDW war teilweise so herrlich schwachsinnig und doch so tiefgehend. Und vor allem fern ab jeder Kritikmöglichkeit , weil neu und weil was besonderes.



Warum sollte sich ein möglicher Hörer grade eure CD im übervollen Plattenregal aussuchen und kaufen?



Musst Du den Hörer fragen. Vielleicht schaffen wir es einige Herzen zu bewegen Menschen zu finden die parallelen ziehen können. Die haben dann hoffentlich nen Grund.



Ihr habt Live bereits erste Erfahrungswerte sammeln wie die Leute auf eure Musik reagieren - wie wars?



Wir sind ja seit Anfang 1999 Live mit –nCor- unterwegs. Die Resonanz der letzten Konzerte war jedoch phänomenal. Das hätten wir so nie erwartet und es hat uns Antrieb gegeben weiter zu machen .



War is not the answer? Musik und Politik - Wie sollen sich Musiker in solchen Zeiten wie diesen verhalten? Was haltet ihr von Kampagnen wie sie beispielsweise MTV startet?



Geil ...obwohl ich bei MTV dazu neige zu glauben das sie alles sagen würden was für ihre Quoten gut ist. Aber auch von unserer Seite : KEIN KRIEG !! Es ist immer eine Kapitulation zur Waffe zu greifen . Die Kapitulation des Geistes.




Letzte Worte an unsere Leser... Ideen... Gedanken... Anmerkungen...



Wir freuen uns auf die kommenden Touren und würden uns sehr freuen Euch bei uns begrüßen zu dürfen !!! Sebastian und ich arbeiten bereits am zweiten –nCor- Album und sind mit einigen Stücken mittlerweile so zufrieden das wir auch diese bei den Sommerkonzerten in diesem Jahr bereits mit einfließen lassen werden.

Review:

Anti Hero

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Zu erzählen haben die beiden Köpfe hinter FINAL SELECTION dem Hörer angeblich viel... das verifizieren dieser Aussage gestaltet sich aufgrund fehlender Texte im Booklet etwas schwierig. Musikalisch haben R. Schult und M. Tews auf ihrem Album mit dem etwas plakativ anmutenden Titel "Anti Hero" jedenfalls kaum Neues geschaffen. Und doch sind die elektronischen Klänge erstaunlich wenig langweilig, sondern sie tragen den Hörer auf sanften Schwingen durch eine Stunde Musik. Hat man sich erst auf die seichte Unterhaltung eingestellt, dann wissen die soften Electroklänge mit Synthie Pop Einsprengsel zu unterhalten. Einfühlsamer männlicher Gesang ohne schwergewichtiges Pathos trägt zur luftigen Grundstimmung bei. Etwas düster, etwas tanzbar und etwas verträumt... Getragene Sounds ohne aufgesetzt zu wirken (von Ausnahmen abgesehen), die Beiden schaffen es die sich anbiedernden Fettnäpfchen geschickt zu umgehen, denn auch der Umgang mit altbewährtem will gelernt sein. FINAL SELECTION bietet wenig bis gar nix Neues, doch das machen sie - ohne dass es ironisch klingen soll - gut!

Anti Hero


Cover - Anti Hero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Survivor

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Sie sind nicht tot zu kriegen. Einer der unangefochtenen Meister des uninspirierten Vier-Viertel Takts melden sich zurück. FUNKER VOGT werfen mit "Survivor" wieder einmal ein Album auf den Markt, das in Punkto Tanzbarkeit seinesgleichen sucht. Provoziert und ein wenig polarisiert haben die deutschen EBM/Electro Recken aber schon immer. Ihr martialisches bis militaristisches Auftreten widert schon manchmal an, gehört aber eben auch einfach dazu. Und langsam aber sicher haben sie auch gezeigt wie ihr Herz schlägt, und zwar sicher nicht rechts - Ideologieprüfung bestanden. Sie möchten "Survivor" gerne als Konzeptalbum verstanden haben. Damit tue ich mich aber etwas schwer, denn textlich wird schon reichlich Schwachsinn bis kein Sinn verbreitet, thematisch dreht sich alles um Krieg und deren Folgen - welches Konzept sollte bei ihnen auch sonst ansatzweise glaubhaft vermittelt werden. Deutlich besser dagegen die Stimmung: Düster, bedrohlich, apokalyptisch. Und von ganz kleinen Ausnahmen abgesehen stampft sich der erwähnte Takt auch hier durch alle Lieder, wenn auch etwas weicher als in der Vergangenheit. Dazu lässt es sich eben einfach wunderbar marschieren. Doch sie wären nicht FUNKER VOGT, wenn sie nicht wüssten, wie man eine Granate nach der anderen zündet. Und so sieht man ihnen gewisse Einfallslosigkeit durchaus nach, denn die Songs gehen dermaßen in die Beine, dass man gar keine Eskapaden experimenteller Elektronik wünscht. Langweilig sind die Songs nicht, etliche gute Ideen wurden verwurstet, weit von den Wurzeln entfernt man sich jedoch nicht. Herauszuheben sind zwei willenlos einfach gestrickte aber effektive Songs: das sehr schleppende "Compulsions" und "Fallen Man", bei dem eine Gitarre (!) zum Einsatz kommt - keine Freudensprünge bei der Langhaarfrajtion, es handelt sich nur um ein sehr stupides Riff - das dem Song reichlich Druck und gewissen hymnenhaften Charakter verleit. Handwerklich sauber, trotz allem Geballer melodisch, hochgradig suchterzeugend und tanzbar, kein nerviges Gepiepe sondern bodenständige Sounds, mächtig und ohne ständigen Effekten auf den Vocals. Eigentlich doch nicht so alltäglich... Das Album erscheint auch als limitierte 2-CD!

Survivor


Cover - Survivor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:5 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Covenant

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InterviewJoakim, wer ist denn der arme erfrorene Kerl auf eurem neuen Booklet?



Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung! Das Design ist von Dirk Rudolph, er ist auch für alle Leiden verantwortlich die dieser Mann durchstehen musste! Ich hoffe der hat´s freiwillig gemacht... Mir wird etwas mulmig wenn ich daran denke, dass er vielleicht gezwungen worden ist dort so eingefroren zu sitzen.



So alleine im Northern Light... was ist das eigentlich?



Das Northern Light ist ein Licht im Dunkeln. Es ist das Gefühl, dass wir hatten als wie unser Album hörten...



Drei Wörter zum neuen Album!?



Electronic technomelancholic popmusicwithsoul. Das sind 3 Wörter oder?



... Verglichen mit euren älteren Alben, was hat sich am meisten geändert?



Oh, eine ganze Menge! Eine unserer Regeln ist es, unseren Sound mit jedem Album zu verändern. Dieses mal ist es nachdenklicher, emotionaler und melancholischer geworden. Vom Sound her haben wir die Schwerpunkte mehr auf Melodien und Atmosphäre als auf "beat-driven floorfillers" gelegt. Der Grund dafür ist einfach: "We just didn´t feel like banging
on the big drums”! (Anm. Des Verf.: Bei diesem schönen Englisch tut jede Übersetzung eigentlich weh... einige Stellen habe ich daher im O-Ton belassen.) Manchmal gibt es tanzbare Beats und Pathos, aber die meiste Zeit ist es eher minimalistisch und langsamer! Wir wollten eine andere musikalische Dimension ergründen und etwas erschaffen dass nicht die ganze Zeit danach schreit gehört zu werden.



"Call The Ships To Port" oder "We Stand Alone" sind zwei dieses "floorfillers”, aber die meisten der anderen Songs zielen nicht so sehr auf die Tanzflächen - Synthie Pop fürs neue Jahrtausend?



Ich würde es eher Electropop für die Seele nennen! Wir wollen keine Trends setzen oder Musik für einen bestimmten Zweck schreiben. Wir machen unsere Musik um unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken. Wenn uns also danach ist einen Clubhit zu machen, dann tun wir es. Auf "Northern Light" war uns nicht danach!



Eure Industrial und harten Electroeinflüsse habt ihr unterwegs irgendwie verloren oder?



Nein, wir haben sie nicht verloren. Sie wurden uns nur zu langweilig! Es reizt uns nicht Dinge zu tun die wir schon beherrschen. Für uns ist Musik ein Lernprozess und wir suchen neue Herausforderungen! Nachdem man jahrelang die Distortion Units gequält und druckvolle Beats gebastelt hat, weiß man eben wie das geht. Und dann wird es höchste Zeit etwas neues anzufangen! Für uns ist einfach energetischen Techno-EBM zu spielen, aber einen "normalen” Song zu schreiben ist sehr viel schwieriger und total verschieden von der Arbeit die wir bisher gemacht haben.



Eure Texte sind eine der wenigen die man im Electrobereich ohne Brechreiz oder Langeweile lesen und hören kann…



Die Texte sind die Herzen unserer Songs, ihre Persönlichkeiten! Ich bin mir ganz sicher, dass wenn du nichts interessantes zu sagen hast, Du besser deine Klappe halten solltest! Ich meine, es geht nicht darum, dass die Texte sinnvoll oder auf Nobelpreisniveau sind, aber sie müssen ehrlich sein und Dir etwas bedeuten! Die Texte sind ganz klar wichtig für COVENANT. Sie sind der Schlüssel zu unseren Gedanken, zu unseren Gefühlen. Sie sind das Werkzeug um unsere Welt zu verstehen und sie sind unsere Antwort auf Dinge die um uns herum und mit uns passieren.



Hast Du ein Bild von einem typischen COVENANT Hörer?



Die meisten von ihnen ziehen sich schwarz an und drehen auf unseren Konzerten total durch. Wir lieben das! Aber ich habe irgendwie festgestellt, dass die Zahl der Farben - Ich glaube neulich habe ich sogar ein pinkes Teil gesehen - zunimmt! Wohl ein sicheres Zeichen, dass unsere Fanbase größer wird und sich nicht auf eine Szene beschränkt. Auch das ist ein schönes Gefühl für uns! Wenn Du es also genau nimmst, mögen wir sie alle, alle außer die gemeinen, selbstsüchtigen und bescheuerten! Die können von mir aus weiterhin Piff Puff Daddy, Christina Aguilera oder was sie sonst wollen hören!



Wie reagieren also die älteren Fans auf das neuere Material seit "United States Of Mind”?



Einige dachten wir sind Weicheier geworden und sie tanzen nun zu Noisex, exellente Musik übrigens, die anderen lieben es und begleiten uns weiterhin auf unserem Weg. Ir können es nicht jedem Recht machen, selbst wenn wir wollten. Aber die meisten unserer Fans sind offen für alles und neugierig auf Neues, genau wie wir! Unser Job ist unseren Sound weiterzuentwickeln und weiterhin interessante Musik zu machen, "not to please the conservatives"! (Anm. des Verf.: Das war wieder zu schön...)



Smokings auf der Bühne, cool und stylish! Die perfekten Schwiegersöhne?



Eher Wölfe im Schafspelz…



Elektronische Musik… wie schreibt man da eigentlich einen Song?



Hmm... kommt darauf an. Bisher haben wir am liebsten mit einem Loop angefangen und der Rest ergab sich dann. Bei "Nothern Light" war es mehr ein traditionelles Songwriting, wir haben ja auch den Melodien und Texten sehr viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Verschiedene Arten von Songs brauchen verschiedene Techniken!



Darf man die Wölfe im Schafspelz denn auch live bewundern in absehbarer Zeit?



Auf jeden Fall! Guckt einfach auf unserer Homepage unter "live" nach. Wir freuen uns schon tierisch darauf wieder unterwegs zu sein, allen Freunden halle zu sagen und eine einzige riesige Party zu feiern!


Und was kommt als nächstes?



Wir sind grade noch zu sehr mit der Gegenwart beschäftigt um darüber nachzudenken.



Aber denkt daran: Evolution is the only solution.



Interview:

Wumpscut

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InterviewKeinen Bock mehr auf deutsche Texte? Auf "Wreath Of Barbs" findet man
nur noch englische Texte oder? Wieso?






Eine Art Tradition, vielleicht wird das nächste Album wieder deutsch.
Die Interessen der Fans sind hier fast gleich gross.




Du bist einer der wenigen Künstler die es bis in die BILD Zeitung
geschafft haben... bist Du in irgendeiner Weise stolz darauf?






Mensch, :W: war schon ZWEImal in der Bild: Im letzten Jahr war die
Truppe der Meinung "Wumpscut, das rummst (gut)", und diesmal eben anderer.
Jaja, so kann´s gehen . . .




Hat die BILD sich eigentlich je um eine Stellungnahme von <
Dir bemüht?






Nein, Bild nicht, wohl aber ein Boulevard-Magazin beachtlicher Grösse.




Du hast ja selber eine Erklärung auf Deiner Homepage abgegeben. Warum
hattest Du das Gefühl dich überhaupt rechtfertigen zu müssen?





Da lief vieles aus dem Ruder/Ruda, und sei dir sicher, dies hat nur
ganz wenig gebracht: Die Menschen glauben ohnehin fast immer, was ihnen in
den Kram passt.




Waren die letzten Wochen die schlimmsten oder die interessantes Wochen
in deinem Leben als Musiker?





Du meinst wegen dem Satanisten-Mord? Da hat sich nicht viel geändert.




In wiefern denkst Du, dass ein Künstler für die Taten anderer
verantwortlich ist, die angeblich von seiner Musik inspiriert/beeinflusst
wurden?





So gut wie gar nicht. Es bedarf mehr als eines blutigen Songs, um ein
Killer zu werden.




Du hast einen Song zu diesem Thema gemacht und ihn als MP3 auf Deiner
Homepage zum download bereitgestellt. Kam die Gelegenheit nicht auch
recht passend zur Veröffentlichung deines neues Albums?






Ja, kam sie, aber ich kann nichts dazu. Ausserdem: Immerhin ist ein
Mensch zu Tode gekommen, das sollte man nicht auf die leichte Schulter
nehmen. ICH hab diesen Mord NICHT angeordnet . . .




Wie entstand der Song?





Das Playback stammt aus einem sehr alten :W:-Song, der mit verhaltenen
Vocals auf der LP Preferential Legacy in der Bunkertor-7-Box zu finden
war. Er kam mir sofort in den Sinn, als ich zur Thematik etwas zaubern
wollte. Das Allererste, das mir in den Sinn kam, als ich davon hörte,
dass :W: anscheinend in irgendeiner Form in das Geschehen involviert
war, war: Videorecorder an, schnell, schnell, schnell. Es war gar nicht so
einfach, den Chorus hinzubekommen.




Die Musik auf "Wreath Of Barbs" ist zum Teil im Vergleich mit älterem
Material ziemlich sanft/ruhig ausgefallen, auch die Vocals sind nicht
mehr allzu entfremdet bei einigen Liedern, hat das einen Grund?






Stimmungsabhängig. Ich denke nicht nach, ich tu es einfach.





Wo siehst Du die größten Unterschiede zwischen der neuen CD und deinen
älteren Arbeiten?






Ich halte :W: immer noch für roh und rauh, mittlerweile ist das Projekt
aber sicherlich facettenreicher. Du lernst eben nicht aus.




Ein paar Worte zum Booklet für die neue CD, mir liegt ja nur das
Promocover vor...






Erstauflage mit Goldfolien-Heissdruck, hell, schlicht aber raffiniert.




Von wem ist das Symbol auf der CD? Ist es der "Wreath Of Barbs"?





Ja, das ist er - Ich hab ihn mir im Laufe der Vorproduktion entwickelt.




Was bedeutet Dir ein Albumtitel? Was bedeutet "Wreath Of Barbs" für
Dich im speziellen?






Assoziation mit dem Titel-Motiv. Stacheliges und (Wider-)Haken haben
mich schon immer fasziniert . . .





Wieviel Einfluss hast Du generell auf die Gestaltung deiner Booklets
etc?






Jeden erdenklich möglichen - Ist Chefsache, so, wie alles hier drin.




Letztes Jahr erschienen ja alles :WUMPSCUT: CD´s in neuer Aufmachung,
warum? Nur eine Idee der Plattenfirma oder durftest Du mitreden?






Der Vertrieb und das Presswerk wurden gewechselt, daher hab ich die
Gelegenheit beim Schopf gepackt und alles auf den neuesten Stand gebracht.





Wie wichtig ist dir die Botschaft die Du mit den Texten transportierst
(wenn Du denn eine Botschaft hast)?






Es kommt darauf an, was du von Songs From An Apocalyptic Fairyland im
Allgemeinen hältst. Realitätsbezug findest du nur sehr selten.
Realitäten ändern sich zu oft . . .




Einige Texte stammen ja diesmal nicht von Dir, sondern von Aleta
Welling. Kannst Du uns zu Ihr ein paar Worte sagen?






Aleta war schon bei Fear In Motion mit dabei. Ich übergab ihr einfach
den Titel/Begriff Dr. Thodt, aus dem sie dann ihre Ideen sponn, genauso
lief es bei Wreath Of Barbs ab. Es gibt Leute, die finden, sie würde
nach Anne Clark klingen - Kann ich nur bedingt feststellen.




Sind irgendwelche anderen Projekte/Remixe von Dir in absehbarer Zukunft
geplant?






Die nächste Veröffentlichung wird die zweite MCD Wreath Of Barbs sein -
Anfang 2002.




:WUMPSCUT: live irgendwann?





Nein, immer noch nicht und ganz und gar nicht.




Letzte Worte...





Wreath Of Barbs ist gewidmet allen Neidern, Zweiflern und Hassern des
triumphalen Fortschrittes von :Wumpscut:. Ihre aussterbende Rasse
sollte
ein letztes Mal zur Kenntnis genommen werden . . .




Vielen Dank für Deine Zeit und viel Erfolg mit dem Anfang Oktober
erscheinenden Album "Wreath Of Barbs". Den Song anlässlichs der Vorfälle in
Witten gibt es zum kostenlosen MP3 Download auf http://www.wumpscut.de


Review:

Northern Light

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Musik für die ganze Familie - wie schön! Für die Tochter ist sie wie gemacht, schließlich passt hier das von COVENANT mitbegründete Etikett "Weiberelectro". Eigentlich fand die kleine Lady unsere Musterfamilie diese Band ja immer total blöd weil zu hart. Aber vor 2 Jahren hat sie die CD "United States Of Mind" im Müll gefunden. Die hatte ihr Bruder voller Frust gleich nach dem Kauf weggeworfen, als er gemerkt hatte, dass die Band angefangen hat Pop zu machen. Die Tochter lauscht also umso verzückter den Klängen von "Northern Light", denn Sänger Eskil hat sein Organ noch weiter geölt, bei einigen Songs trägt er die Songs so gefühlvoll vor, dass man Angst haben könnte sie zerbrechen beim Hören. Die Mutter schneit ins Zimmer, in dem die Schweden grade im Player rotieren und lauscht ganz verzückt. Freut sie sich doch daran, dass die 3 Jungs so lieb aussehen, nicht nur rumschreien und denkt sich bei Schmuseballaden wie "Invisible&Silent" oder "Winter Comes", wie schön es ist, dass sie ihre Tochter so gut versteht. Der Sohn im Nebenzimmer hört dann aber unter all den Balladen die auf "Nothern Light" wirklich das Gros der Songs stellen, durchaus tanzbare Songs wie "Call The Ships To Port" oder "We Stand Alone". Und er träumt von den Zeiten, in denen sich die Band mit harten Tracks wie "Stalker” in die Herzen aller DJ´s gespielt hat. Und so haben eben doch irgendwie alle was von dieser CD. COVENANT haben sich ganz klar weiterentwickelt und haben den Weg den sie schon mit dem letzten Album eingeschlagen haben konsequent weiterverfolgt. Noch stärker von Synthie Pop geprägt, geben durchdachte Arrangements oftmals ohne stampfende Beats die Richtung an, in die sich COVENANT gewandt haben. Für EBMler, Avantgarde Elektroniker oder Düsterköpfe nur sehr bedingt zu empfehlen, auch wenn der Name COVENANT nach wie vor für Qualität steht. Und Papa ist einfach froh dass er in Ruhe Fußball gucken kann!

Northern Light


Cover - Northern Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Purification

()

Aus diesem Album werde mal einer schlau! STERIL, eine der begnadetsten deutschen Bands was den Umgang mit elektronischem Spielzeug angeht, haben nach langem Warten wieder zugeschlagen. Ihr Kind trägt den Namen "Purification"... und ich weiß erst nach dem ungefähr hunderttausendsten Durchlauf, dass ich Gefallen gefunden habe an dieser CD, dass dieses Kind sich wirklich abhebt vom Einheitsbrei obwohl es sich doch recht lange gut darin verbergen konnte. Wie es zu meiner Erleuchtung kam? Wie ich das Kind sozusagen erst langsam akzeptieren konnte? Eine gute Frage die ich auch nicht völlig objektiv beantworten kann. Alleine um zu erkennen, dass in diesem stilistischen Wust, dieser auf den ersten Blick viel zu wirr erscheinenden Aneinanderreihung von wirklich drastisch verschiedenen Songs, ein Konzept steckt, hat lange gedauert. Denn STERIL verstehen unter einem neuen Song nicht nur ein leicht variiertes Riff oder ein moduliertes Sample, sondern teilweise ein krass anderes Konzept, einen anderen Ausdruck, 180 Grad Kehrtwenden am laufenden Band. Die ersten Songs des Albums deuten an, dass es in eine elektronisch rockende Richtung gehen könnte... Mit gesampleten Gitarren und harten Beats kreieren sie hier relativ aggressive und kalte Songs und strafen dann beim vierten Song "Chemical Bastard" jeden Lügen der dachte dies ist der Weg den STERIL im neuen Jahrtausend beschreiten wollen. Als Hommage an frühere Tage bietet dieser Chemical bis Break Beat Track mit einer mainstreamigen Mischung aus Prodigy und Chemical Brothers zwar nix neues, ist aber ein sehr genial tanzbarer Song geworden und eine potentielle zweite Singleauskopplung. Es folgen elektronische Ausflüge in recht gut hörbare aber seichte Songs, bis dann mit "Strange Pusher" ein geheimnisvoller, atmosphärischer, irgendwo zwischen Trip-Hop und Düsterpop angesiedelter Song aus den Speakern kommt, der trotz minimalem Vocaleinsatz wohl zum Geheimtipp dieses Album avancieren wird. Mit ihm beginnt darüber hinaus der letzte Abschnitt, und jetzt wird der Hörer vor eine echte Probe gestellt, denn Wave bis Synthie Pop, in schnulziger Darbietung und mit dem Namen "Phoenix From The Ashes" dürften nicht jedem schmecken, auch wenn die Umsetzung wie anscheinend alles bei dieser Band hervorragend ist. STERIL erinnern grade auch wegen des phasenweise weiblichen Gesangs am ehesten manchmal noch an KMFDM - von ihren EBM lastigen Wurzeln sind STERIL weiter entfernt denn je. Ein geniales, wenn auch auf den ersten Blick verworrenes Album das alle Seiten zeigt die STERIL in den letzten Jahren ausgemacht hat, und ein bißchen mehr!

Purification


Cover - Purification Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Les Chansons Neurotique

()

Sascha Klein, der neurotische Fisch, hat wieder zugeschlagen! Und ich muss sagen: Das Fischchen ist gewachsen, aus der Sprotte ist ein Goldfisch geworden, der zwar immer noch im Tümpel Electro planscht, aber der auch manchmal versucht sich aus dem Schwarm der übrigen Mitbewohner abzusondern und das Becken ordentlich zum überschwappen zu bringen. Und es war einmal ein kleiner Goldfisch... der nach obligatorischem Intro mit "Reinvent The Pain" ganz gemäßigt anfängt, sich ganz brav gibt und den Piranha in Forellenschuppen mimt... Doch irgendwie ahnt der geneigte Hörer schon, dass hier falsch gespielt wird, und siehe: Der Song entwickelt sich zu einem wahren Stampfer dass sich die Kiemen aufstellen. Mit cleanem Gesang, hartem Beat und simpler Melodie wird Tanzmusik zelebriert, die nicht nur durch den ruhigen Anfang süchtig macht. Und wenn ein Fisch erst mal tanzt, will er auch nicht aufhören, und so geht der Reigen mit "Waste" munter weiter. Electronic Body Music Is Dead und ein Fisch hat Beine, bei "Prostitute" beweist unser Fisch dass es in dieser verschlafenen Szene auch noch intelligente Songs mit technoider Struktur gibt, anderswo verkauft man so was einfach als Future Pop. "Wake Me Up" stellt für mich zwar keinen der Höhepunkte des Albums dar, ist aber kompromisslos auf Massentauglichkeit getrimmt, bereits als Maxi ausgekoppelt und wird für verzückte Gesichter bei allen (weiblichen) Anhängern dieser Musikrichtung sorgen: Hart aber herzlich ist in, wie nicht nur die norwegischen Gassenhauer Apoptygma Berzerk bewiesen haben. Damit hätten wir den Exkurs in zeitgemäße Elektronik fast abgeschlossen und widmen uns von nun an den wahren Highlights des Albums. "Modulator" dreht - nach sehr schicken Intro - das Tempo etwas runter und spielt mit schön verzerrten Synths im Hintergrund und interessanter Dynamik während des gesamten Songs, frei nach dem Motto: "Bevor Du einschläfst trete ich Dir in den Arsch". Bei "Breakdown" fetzt es durch einen fiesen Bass zwar fast die Boxen auseinander, der Song ist aber extrem relaxed und bietet die letzte Möglichkeit zum Ausruhen bevor unser neurotischer Fisch mal wieder durchdreht: "Darkness/Influence" ist ein verdammt starker Song, einer dieser zwar langsamen aber tierisch fesselnden Tracks die nur wenige Acts in dieser Form zu zaubern in der Lage sind, zwei Gesangslagen, relativ mager "instrumentiert" und mit einer Melodie die nach zwei Takten im Ohr ist. Beide Daumen hoch! "Stop&Go" ist beinahe ein Rausschmeißer, man könnte fast vermuten dass der Fisch müde wird, sehr getragene Soundscapes fast ohne Text wabern durch die Luft, chill out für die schwarze Szene. Und dann kommt mein Favorit: "It´s Not Me", eine mit leichtem BreakBeat versetzte Granate und dabei ist Dynamitfischen doch illegal. Ungefähr in der Mitte des Songs deutet Klein schon das Ende um dann noch mal reichlich draufzulegen. Die Mischung ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, ich könnte den Song 1000 mal hören. "Inverse" ist Synthiepop, Klein zeigt hier recht eindrucksvoll dass er richtig singen kann. "Need" ist wohl das letzte offizielle Stück des Albums, es wird zwar nochmals etwas tanzbarer aber so richtig genial ist das Stückchen jetzt nicht. Obendrauf (nur in der Limited Edition?) gibt’s noch "Velocity" in einem neuen Mix, sowie ein paar Spielereien für den heimischen PC. Ausgereiftes Album dass zwar einerseits ziemlich auf der momentanen, nennen wir es "MelodicFuturePopElectroEBM"-Schiene schwimmt, andererseits aber auch Akzente setzen kann um sich aus der Flut (ach welche Wassersymbolik...) von Veröffentlichungen abzusetzen. Schwimm weiter mein Fisch, ruhig auch mal richtig gegen den Strom!

Les Chansons Neurotique


Cover - Les Chansons Neurotique Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Advanced Electronics

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(Düstere) elektronische Musik ist längst salonfähig geworden. Tanzbar und teilweise auch sehr beeinflusst von Strömungen im Techno, House oder Trancebereich können sich Bands wie Apoptygma Berzerk mittlerweile recht hoch in den Media Control Charts behaupten und haben ihren Mantel des Underground längst abgestreift. In den Deutschen Alternative Charts (DAC) dominiert seit einiger Zeit ebenfalls diese Art von Musik und genau dieser Umstand veranlasste die Macher dazu, einen Sampler zusammenzustellen von allen mehr oder weniger aktuellen Songs die in genau diesen Charts in den oberen Regionen zu Hause waren. Die 32 Songs verteilen sich auf 2 CD´s und glücklicherweise befinden sich etliche Remixe darunter was die der Diskussion um den generellen Sinn von Compilations ein bisschen den Wind aus den Segeln nimmt. Eröffnen dürfen die englischen Stars VNV Nation, deren Song "Genesis" im C92-Remix Gewandt noch etwas tanzbarer rüberkommt als das Original. Weiter geht’s mit ASSEMBLAGE 23 "Naked", ich mochte sie noch nie... "Tears" von THE CRÜXSHADOWS wurde von Apoptygma Berzerk in die Mangel genommen. FELIX DA HOUSECAT ist auch in normalen Tanztempeln zu vernehmen und zeigt die etwas mainstreamigere Seite der DAC, dennoch origineller Song auch wenn man sich langsam daran tot hört. Unsere Electroopis und Omis THE HUMAN LEAGUE zelebrieren elektronische Belanglosigkeit mit "All I Ever Wanted”, T.O.Y.s "Loner” ist zwar auch nicht unbedingt viel kreativer, aber in diesem Remix doch sehr auf die schwingenden Tanzbeine ausgelegt. Mit DIARY OF DREAMS wird es deutlich dunkler und depressiver als bei den vorangegangenen Songs, "O’ Brother Sleep" ist einer der besten Tracks auf diesem Sampler - ebenfalls remixed übrigens. DEINE LAKAIEN haben mit dem Clubmix ihres letzten Hits "Where Are You" dem Lied zwar jeden Charme geraubt, es den DJ´s aber mit tiefen Beats leichter gemacht den Song in ihr Set zu integrieren, Veljanov´s Stimme begeistert aber auch hier noch! SFOR CRIME´s Stampfer "Sicher Sein" ist der erste Song mit deutschem Text und wird sicher dem ein oder anderen nicht so ganz gefallen, denn auch wenn viele der anderen Bands nicht grade Textkünstler sind, so fällt die sinnleere in der Heimatsprache einfach am ehesten auf. KOSHEEN war für mich ein der ganz großen Entdeckungen des letzten Jahres, ihr Album "Resist" ist im lockeren Drum´n Bass Bereich sicher eines der hörbarsten und besten gewesen - "Hide U" hat sich seinen Platz hier redlich verdient. Ähnlich soft machen I-F mit "Space Invaders Are Smoking Grass" weiter, mir etwas zu piepsig dieses Liedchen. "The Truth Inside Of Me" von IN STRICT CONFIDENCE ist meiner Meinung nach nicht der große Wurf der deutschen EBM’ler, zumal der Steve´s Mix nicht unbedingt abwechslungsreich geraten ist. Die Wahlamerikaner KMFDM haben mit ihrem Remake des Klassikers "Boots" ein gewohnt qualitativ hochwertiges Teil abgeliefert, den es bisher nur auf der zugehörigen Maxi zu erwerben gab. "Niemand" von OOMPH ist das erste Stück dieser CD dass nicht 100% aus der Electroecke kommt und mir ist deshalb auch nicht so ganz klar, was es hier zu suchen hat. Zweifellos ein guter Song aber hier etwas fehl am Platze. FRONT LINE ASSEMBLY konnten mit ihrem letzten Album "Epitaph" zeigen dass sie wieder in der Lage sind, gute Musik zu machen, ich habe mich gefreut das "Everything Must Perish" seinen Weg auf diese Compilation gefunden hat. "I Hate Berlin" ist reichlich billiger deutscher EBM/Techno von SECOND DECAY, im Vollsuff sicher tanzbar, aber musikalisch sehr einfach. Womit wir bei der zweiten CD angekommen wären, an deren Anfang ebenfalls ein großer Name steht: APOPTYGMA BERZERK’s Dark Club Mix von "Until The End Of The World" ist etwas härter und länger als das Original, von der Grundstruktur hat man zum Glück die Finger gelassen. NEUROTICFISH haben ihr brandaktuelles Album "Les Chansons Neuroticques" grade erst veröffentlicht, "Wake Me Up" (im DAC Mix) dürfte also noch den wenigsten bekannt sein, was für diesen Song gilt, gilt fast für das ganze NF Album: Größtenteils technoide Tanzmusik mit schönem Gesang, EBM ist eben noch lange nicht tot. ICON OF COIL mit "Access And Amplify" haben mich überrascht, da ich diese Band bisher etwas steifmütterlich behandelt habe, der Song hat aber eine derart willenlose Melodie, dass sich ihn zum besten der zweiten CD küre. Die folgenden 4 Songs bedienen die etwas härter gesottene EBM-Fraktion: THE RETROSIC "Ground Zero (Special Version)", die Newcomer SITD "Snuff Machinery", HOCICO "Forgotten Tears" und FUNKER VOGT "This World" passen wunderbar in dieser Reihenfolge und sollten Szenedissengängern bereits bekannt sein. Und dann wird man schlagartig aus der Dunkelheit gerissen, denn TOMCRAFT ist nicht wirklich alternative, und "Overdose" (Killa Radio Mix") ist in dieser Version zwar relativ hart, kennt man aber doch eher aus dem Radio (Sunshine Live lässt grüßen). SYSTEM F FEAT. ALMOND mit "Soul On Soul” bieten technoiden Stoff mit goldigem pseudo-Akkustikgitarresample. Der Remix von BLUTENGELs "Black Roses" wieder wunderbar tanzbar für die Schwarzen, die dann mit WUMPSCUT einen alten Bekannten treffen dürften, "Wreath Of Barbs", wie sollte es anders sein. Was das mit HELIUM VOLA soll, ist mir dann aber doch nicht klar geworden, ein schöner Song zum einschlafen, aber dieses völlig zahnlose Liedchen passt überhaupt nicht in die auf Clubtauglichkeit getrimmte Tracklist. Die letzten vier Songs sind dann der perfekte Ausklang (deshalb wohl am Ende...): SLAM "Lifetimes", die C64 Minimalisten WELLE:ERDBALL "Super 8", WOLFSHEIM "Leave No Deed Undone" (live) welches von der letzten DVD bekannt sein könnte und als letzten Track MESH mit "Let Them Crush Us". Wer nicht ohnehin alle Originale sein eigen nennt findet auf "Advanced Electronics" einen einigermaßen vollständigen Überblick über die aktuelle (Dark-)Electroszene, durchaus empfehlenswert!

Advanced Electronics


Cover - Advanced Electronics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 157:24 ()
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Maschine Eisenbass

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Ahh, was ein Meisterwerk! "Maschine Eisenbass rockt..." und wie, sie rocken nur so durch meine Wohnung, ich musste mich festtackern, damit ich nicht von dem mitreißenden Beat erfasst und mitgerissen wurde. Mir rollen sich die Fußnägel hoch, ich krieg nen Ausschlag, mir wächst ein Fell auf der Zunge, meine Ohren kräuseln sich. Was in aller Welt ist bitte das? Ein völlig stupider Grundrhythmus, so bescheuert und langweilig, dass Scooter beinahe progressiv wirken. Ich habe selten so eine sinnlose Aneinanderreihung von sinnleeren Phrasen gehört wie auf "Maschine Eisenbass", textlich rockt hier schon mal gleich gar nichts also. Bliebe also noch die Melodie die punkten könnte... aber, ihr werdet es nicht glauben, auch diese ist sowas von bekloppt einfallslos das auch sie nicht über das nicht vorhanden sein des Potential dieser Band hinwegtäuschen konnte. Wie man mit diesem Billigelektro es sogar bis in die DAC geschafft hat, kann ich mir nur mit Bestechung im größeren Stil erklären, denn musikalisch ist diese Maxi der klassische Griff ins Klo! Neben dem Radioedit gibt es drei Remixe auf der CD (hier muss erneut bestochen worden sein), die da wären: "VNV Nation Mix" - ok, aus Scheiße hat noch keiner Gold gemacht, das gleich vorweg - aber die Futurepopper haben es einfach noch etwas technoider gemacht... gähn! Der "Zeromancer Mix" der norwegischen Ex-Seigmen-Mannen packt ein paar billige Gitarren auf den Beat und der "Thee Clubhead Mix" setzt dem ganzen die Krone auf, indem er es schafft bei dem Mix die wenigen in Ansätzen witzigen Ideen des Originals wegzulassen. Durchaus amüsant...

Maschine Eisenbass


Cover - Maschine Eisenbass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 19:46 ()
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