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Tephra

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Meine erste Begegnung mit der Soudwand TEPHRA hatte ich vor knapp einen Jahr, als sie in Bremen für DAUGHTERS eröffneten. Die Band um Sänger/Gitarrist Ercument hinterließ mit ihrem noisigen und ziemlich brutalen Hardcore (der im Info Post-Hardcore genannt wird) offene Münder ob der Wucht, mit der TEPHRA gerade durch den Saal gefegt waren. Anfang des Jahres erschiend ihr Debüt-Album als reine Vinylversion, die ratzfatz ausverkauft war und deswegen jetzt als CD-Variante nachgereicht wird (mit etwas anderem Artwork). TEPHRA sind natürlich in der kurzen Zeit keinen Milimeter von ihrer Linie abgewichen und kann Einflüsse von BURNT BY THE SUN, CULT OF LUNA oder MASTODON nicht von der Hand weisen. Der Gesang wird recht sparsam eingesetzt, ist bei seinen Einsätzen aber immer psychotisch und bedrohlich. Zur Entspannung von den aggressiven Parts haben sich die Jungs zu einigen ruhigen Einschüben hinreißen lassen ("Endless Horizon"), nach denen der nächste Wut-Ausbruch umso heftiger wirkt. TEPHRA lassen sich schwer in Worte packen, ähnlich wie die oben genannten Bands. Man muss sie erleben und bereit sein, sich auf intensive, kraftvolle Musik einlassen zu können - dann wird man die Platte sehr zu schätzen wissen.

Tephra


Cover - Tephra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:22 ()
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... The Beat Goes On

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Knapp ein halbes Jahr nach ihrer "We’re Unstoppable"-Scheibe sind BLACKLISTED mit dem nächsten HC-Langeisen am Start. Passt ja auch, die Band geht im Januar auf Tour mit TERROR, da muss auch was zum promoten da sein. Wie nicht anders zu erwarten sind BLACKLISTED keinen Millimeter von ihrer Einstellung abgewichen und sind purer HC der alten Schule. Auch wenn mal das Tempo ein wenig rausgenommen wird ("Wolves At My Door") sind BLACKLISTED nicht softer oder trendiger geworden. Das beweisen richtig schön old schoolige Nummern wie "Bruising Serenade" oder das knüppelharte "Brightest Son" eindrucksvoll. BLACKLISTED sind wie gewohnt perfekter Stoff für die HC-Fraktion, die mit dem modernen Kram nichts am Hut hat. Das können BLACKLISTED, das machen BLACKLISTED - und das machen sie verdammt gut!

... The Beat Goes On


Cover - ... The Beat Goes On Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:34 ()
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Gypsy Punks: Underdog World Strike

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Seit 1999 schon treiben die ukrainisch-russisch-isrealisch-amerikanischen GOGOL BORDELLO ihr Unwesen. Den Ukrainer Eugene Hütz hatte es auf der Suche nach Zigeunermusikern nach New York verschlagen, wo er schließlich fündig wurde - größtenteils in Form von anderen osteuropäischen Einwanderern. Der Grundstein war gelegt, und der Wahnsinn konnte beginnen... Seitdem vermischt die bunte Truppe Punkrock mit Volksliedern aus der Ukraine und ihren gemeinsamen Zigeunerwurzeln: Akkordeon und Geige treffen auf dreckige Gitarren und wummernde Drums, Polka trifft auf Ska, Kalinka auf Pogo. Das neue Album "Gypsy Punks - Underdog World Strike" ist ein dementsprechend wahnwitziges wie geniales Konglomerat aus Stilen, Instrumenten, Stimmungen und Kulturen, und wenn man sich in diesen Sound erst einmal reingehört hat, lässt er einen nicht mehr los. Kommt in "I Would Never Be Young Again" die Aggressivität des New Yorker Punkrock zum Tragen, versprüht "Think Locally Fuck Globally" pure Lebensfreude und verspürt man im Titeltrack "Underdog World Strike" die schwere Melancholie Osteuropas. Dazu hat Steve Albini (u. a. NIRVANA und Jimmy Page/Robert Plant) wunderbar - und analog - produziert, indem er der Musik ihre raue Ursprünglichkeit bewahrt hat. Dieses Album ist nicht nur anders als alles bislang Gehörte, es fasziniert auch durch seine überbordende Energie und Spielfreude und macht von vorne bis hinten ohne Ende Spaß.

Gypsy Punks: Underdog World Strike


Cover - Gypsy Punks: Underdog World Strike Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 63:37 ()
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Nothing Is More

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Nach dem ersten Release der kalifornischen Punkrock-Girlies, der EP "Worst Enemy" von 2004, waren die Erwartungen hoch, denn die Latina-Antwort auf die DONNAS wusste mit ihrem eingängigen, poppigen Punkrock in Verbindung mit dreckigen Gitarren und abwechslungsreichem Songmaterial durchaus zu überzeugen. Das erste volle Album "Nothing Is More" schafft es aber leider nicht, über die volle Länge zu überzeugen. Zwar sind die Ingredienzen dieselben, aber im Vergleich zu den DONNAS - der sich aufgrund des sehr ähnlichen Sound geradezu aufdrängt - schneiden sie deutlich schlechter ab. Besonders der Gesang von Nicolette klingt stellenweise zu gewollt in Richtung Punkrock-Bitch gedrückt, wozu ihre Stimme aber einfach zu süß ist, weshalb der Effekt teils etwas lächerlich bis nervig ist. Dass der Gesang bei einigen Refrains gedoppelt oder gar verdreifacht wird, macht die Sache auch nicht besser. Böse sein ist nun mal nicht das Ding von GO BETTY GO, niedlich steht ihnen eindeutig besser. Auch der Gitarrensound - obwohl schön dreckig - drückt nicht so recht. Und die Songs selbst sind oft etwas einfallslos und beliebig, so dass trotz netter Melodien nicht viel hängen bleibt. Herausstechen tun nur wenige Stücke, wie z. B. das spanisch gesungene "No Hay Perdon", das mit seiner Off-Beat-Strophe und einer gelegentlich im Hintergrund eingesetzten Flamenco-Gitarre direkt ins Tanzbein geht, oder der folkige "Pirate Song", bei dem immerhin James Fearnley von den POGUES am Akkordeon und FLOGGING MOLLY´s Ted Hutt am Banjo mitwirkten. Negativ fällt dagegen "Ticking Bombs" auf, das wohl eine Art Ballade darstellen soll und bei dem man wirklich nur noch heulen möchte - weil so viel Schmalz einfach nur weh tut... Insgesamt ist "Nothing Is More" also ein eher mittelprächtiges Vergnügen. Schade - ich hatte mich so drauf gefreut...

Nothing Is More


Cover - Nothing Is More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:1 ()
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Triggerfinger

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Tief im Lande unserer belgischen Nachbarn muss es wohl eine unendlich weite Wüste geben, in deren Mitte ein heruntergekommener Saloon steht und in welchem ein Trio ihre belgische Variante des Wüstenrock zelebriert. So ganz passt das allerdings dann doch nicht. Während TRIGGERFINGER mit dem lässige "Drivin’" und das zum Teil schon fast ZZ-Top-mäßige "On My Knees" zu überzeugen wissen, bedürfen andere Songs (das träge "Back On Track" oder das eher unsägliche CCR-Cover "Commotion" zum Beispiel) eine gewisse Gutmüdigkeit. Zu oft verlieren sich die Songs in energetischen Attacken oder Psychedelic Klangpassagen, welche eher Belanglosigkeit ausdrücken statt Wüstenfeeling. Da hilft auch eine fette Produktion und eine für das Genre untypische Klarheit des Sounds (Mensch - wo bleibt denn da die Atmosphäre) sowie eine amtliche Aufmachung nicht. Live mag das Trio da schon was auf dem Kasten haben - auf dem Debütalbum kommt das leider nur teilweise zu tragen. In ihrem Heimatland werden TRIGGERFINGER mit ihrem selbstbetitelten Debüt wohl trotzdem einiges an Lohn einheimsen - zu einem Erfolg über die Grenzen hinaus wird es aber wohl nur begrenzt ausreichen.

Triggerfinger


Cover - Triggerfinger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:28 ()
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The Last Ones

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"The Last Ones" ist bereits das fünfte Album der Italiener SUN EATS HOURS. Zu hören gibt es melodischen Hardcore, der zwar gut gespielt ist und durchaus Ohrwurmqualitäten aufweist, aber dann eben doch wie tausend andere Bands dieser Stilrichtung klingt und jede persönliche Note vermissen lässt. Dazu ist das Ganze noch sehr clean produziert, so dass man sich die Musik eher auf MTV als in Underground-Clubs vorstellen kann, zumal Mid-Tempo-Stücke wie "The Level" oder "July 27th" jede Menge Pop-Appeal und Radiotauglichkeit besitzen. Fans von sauber gespieltem Melodycore wird dieses Album sicherlich gefallen, mir persönlich ist das alles aber zu glatt und klingt zu sehr nach typischem Ami-Skater-Kids-Soundtrack im Stile einer Light-Version von Bands wie GREEN DAY oder LAGWAGON, als das es irgendwie interessant sein könnte.

The Last Ones


Cover - The Last Ones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:1 ()
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War Profiteering Is Killing Us All

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Die SUICIDE MACHINES gibt es schon seit fast 15 Jahren, und mit "War Profiteering Is Killing Us All" präsentieren sie ihr bereits sechstes Studioalbum. Und was der Vierer aus Detroit hier abgeliefert hat, ist ein Kracher, der sich gewaschen hat: Rauer, schneller Hardcore wechselt sich mit Ska Punk ab, die Songs sind größtenteils einfach gehalten und ballern gnadenlos und brutal nach vorne. Zwischendurch werden immer mal wieder melodische Parts à la 7SECONDS eingebaut, bevor dann wieder ohne Kompromisse losgeprügelt wird. Nur wenige Songs überschreiten die 2-Minuten-Grenze, einzig der Track mit dem schönen Titel "I Went On Tour For Ten Years... And All I Got Was This Lousy T-Shirt" bringt es mit seinen Wechseln zwischen Ska und harten, schleppenden Parts auf fast 4 Minuten. Sänger Jason Navarro überzeugt dazu durch seine Vielseitigkeit und bedient das gesamte Spektrum von "richtigem" Gesang bis aggressivem Grölen. Der oberfette bis brachiale Sound tut sein Übriges, für den übrigens u.a. Bill Stevenson (BLACK FLAG, ALL, DESCENDENTS) verantwortlich zeichnete. Ein tolles Album, das randvoll ist mit Energie und Wut, aber auch mit purer Spielfreude.

War Profiteering Is Killing Us All


Cover - War Profiteering Is Killing Us All Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 30:51 ()
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Warped Tour 2005 Compilation

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Auch zur elften Ausgabe der Vans Warped Tour gibt es natürlich wieder eine prall gefüllte Compilation für wenig Geld. So wurden anlässlich der größten Open-Air-Tournee der Welt 50 Tracks auf 2 CDs zusammengefasst, die einen extrem breitgefächerten Überblick über alles geben, was zur Zeit in den Bereichen Alternative, Punkrock und neuerdings auch Metalcore Rang und Namen hat oder eventuell demnächst haben wird. Bei dieser Fülle an Bands und Stilen bleiben Durchhänger nicht aus, die sich fast durchweg in den Bereichen Emo und Poppunk bewegen. Als Negativbeispiele seinen hier nur MXPX und NO USE FOR A NAME genannt, die beide mal wieder meisterhaft langweilgen. Aber es gibt auch jede Menge gute bis sehr gute Songs zu hören, zum Beispiel von den STREET DOGS, THE UNSEEN oder TSUNAMI BOMB, und darüberhinaus einige Ober-Hammer wie von den DROPKICK MURPHYS oder HOT WATER MUSIC. Die üblichen Verdächtigen, wie THE OFFSPRING, PENNYWISE, MILLENCOLIN oder FLOGGING MOLLY (die mit einem bisher unveröffentlichten Live-Track vertreten sind), dürfen natürlich auch nicht fehlen, und dass man bei der Zusammenstellung gleichzeitig über den musikalischen Tellerrand geschaut hat, zeigen ein paar artfremde aber wirklich schöne Stücke wie das reggae-beeinflusste "Gysi Went Home" von BEDOUIN SOUNDCLASH, der Ska-Song "You Lost, You´re Crazy" von BIG D & THE KIDS TABLE oder der Hip Hop-Track "Taxi Driver" von den GYM CLASS HEROES. Aufgrund einer solchen Vielfalt und einem Ladenpreis von um die 10,- Euro kann man also getrost zugreifen.

Warped Tour 2005 Compilation


Cover - Warped Tour 2005 Compilation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 50
Länge: 152:49 ()
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Broken

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Pop-Punk. Nicht wirklich mein Ding. Zu glatt, zu schön und eigentlich völlig un-punkig. Doch die vier Italiener von den STINKING POLECATS gehen auf ihrem dritten Album "Broken" so unbekümmert und charmant zu Werke, dass sie fast gegen den eigenen Willen großen Spaß machen. Hier schrebbeln die Gitarren wenigstens noch dreckig und die Töne stimmen auch nicht immer 100%ig und zwischendurch schleicht sich immer mal wieder eine ordentliche Portion Garagen-Rock ein. Dazu reiht sich mit Songs wie "Maybe Tomorrow", "All Angels Are" oder "Lonely Boy" auch noch Ohrwurm an Ohrwurm. Vieles hat zwar irgendwie auch Pop-Appeal, ist aber viel authentischer und rauer und kein Stück durchgestylt wie die meisten der amerikanischen Vorbilder dieses Genres. Von dieser Sorte könnte es ruhig mehr Bands geben!

Broken


Cover - Broken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 52:46 ()
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Skyline Drive

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Die Bezeichnung "Alternative Pop-Rock" klingt ganz schön fies, oder? Aber wie soll man die Musik der Schweden HOLIDAY WITH MAGGIE besser beschreiben? "Garagen-Schmuse-Punk"? Klingt nicht wirklich netter... Vergessen wir die Kategorisierungen und hören uns lieber an, warum das zweite Album des Trios viel unpeinlicher klingt als jeder Versuch, die Musikrichtung zu beschreiben. Zum einen liegt das sicherlich an den schlichten, einfachen Songs, die sich durch ihre wirklich schönen Melodien auszeichnen, in denen Wehmut und Fernweh ständig mitschwingen. Zum anderen spielt wohl auch die Produktion eine Rolle, die gleichermaßen schnörkellos gehalten ist, und bei der ein warmer Schrebbel-Gitarren-Sound hinter den klaren Gesang und die trocken treibenden Drums gelegt wurde. Allerdings muss man sich auf diese Musik einlassen können, denn Songs wie "Sympathy For You", "Is It Worth It?", die Single "Make it, Don´t Break it", die sich immerhin 10 Wochen in den schwedischen Charts herumtrieb, oder das wunderbare, ruhige "The Great Northern" sind so schön, dass es kaum zum Aushalten ist. Wer das aber tut, wird mit "Skyline Drive" eine großartige Sommerscheibe entdecken, sowohl perfekt zum Cabrio-Fahren als auch zum Chillen oder Feiern, je nachdem, was man am liebsten tut, wenn die Sonne heiß und das Bier kühl ist.

Skyline Drive


Cover - Skyline Drive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:26 ()
Label:
Vertrieb:

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