Im Jahr 2007 legte das schwedische Duo Erik Nilsson und Jakob Berglund seine erste EP „The King Of Everything“ vor, der mit „Zenith“ (2010), „The Rifts“ (2015) und „The Woods“ (2019) drei Alben folgten, denen sich mit „An Empire“ nun das bislang längste Werk der Bandgeschichte anschließt. Unterstützt werden die beiden Herren durch Karl Daniel Lidén (Schlagzeug, Mixing/Mastering), Anders Carlström (Bass) und Minna Larsson Heimo (Orgel), wobei sie selbst Gesang, Gitarre, Synthies, Klavier, Vibraphon, Harmonium und singende Säge besteuern. Wer an dieser Stelle bereits überfordert ist, sollte um „An Empire“ sowieso einen großen Bogen machen, denn die ausladende Mischung aus Post Metal, Progressive Rock/Metal und breiter Doom-Walze, die man am Ehesten in eine Schublade mit NEUROSIS oder CULT OF LUNA stecken kann, erfordert viel Geduld und „Einarbeitung“. Songs wie das über 18-minütige „The Pyre“, das sehr ruhig beginnt und sich dann zu einer dichten Brachial-Soundwand steigert, oder der ganz am Ende geparkte, ebenso lange Quasi-Titelsong „Anthem“, sind nichts für den kurzen Hörgenuss zwischendurch; das als Lead-Single deklarierte, über siebenminütige „The Burning Wall“ ist dagegen fast schon so etwas wie eingängig. Mit „An Anthem“ gelingt A SWARM OF THE SUN ein schwerer und sehr atmosphärischer Klangmonolith, der allerdings in einigen Teilen etwas zu langatmig ausgefallen ist. An mancher Stelle wäre bei allen Qualitäten weniger vielleicht doch mehr gewesen.
Das Digipak kommt sehr nüchtern - lediglich mit zwei Schubfächern für Booklet und CD (immer sehr schön kratzerfreundlich!) - daher. Ersteres ist mit acht Seiten nicht gerade üppig ausgefallen und enthält neben den Texten lediglich weitere Blümchenmotive im Stil des Cover-Artworks. So viel Mühe, wie sich das Duo mit der Musik gegeben hat, gibt die Verpackung leider nicht her.
DEVILTRAIN, nicht zu verwechseln mit R.D. Liapakis' DEVIL'S TRAIN, kommen aus Bamberg und werfen heuer ihr drittes Album "Sonic Fever" in den Ring. Die vier Süddeutschen kredenzen dem Hörer eine Melange aus Punk, Garage-, Blues- und Alternative Rock. Gefrontet wird das Kollektiv von Simona Arnold, die mit ihren kräftigen, eher tiefen und irgendwie coolen Vocals direkt zu Beginn ein Ausrufezeichen setzen kann.
Die wilde Fahrt geht mit dem schwungvollen "Problems" los, wobei der Track null Probleme macht. Ganz im Gegenteil, die schneidige Nummer kommt schnell auf den Punkt und überzeugt mit feuriger Energie. Das nachfolgende "Blame Me" wird zusätzlich noch mit einer gefälligen Melodie im Kern und einem bärenstarken Gitarrensolo aufgewertet. Diesen Level halten die Vier, und auch handwerklich gibt es nichts zu mäkeln; im Besonderen möchte ich die flinke und leidenschaftliche Gitarre von Heiko "Hellacopter" erwähnen. DEVILTRAIN legen mit "Sonic Fever" eine starke Rock-Scheibe vor, die voller Herzblut, positiver Energie und irgendwie charmant und jugendlich unbekümmert daher kommt. Und selbst wenn es mal etwas melancholisch wird, wie bei dem großartigen "Death In Her Eyes", so siegt doch der Kampfesgeist und die daraus resultierende Zuversicht.
Ich freue mich, Euch dieses frische und unbeschattete, sonnige Album der sympathischen Band hier vorzustellen zu dürfen. Ich kann es nahezu jedem Rock-Fan ans Herz legen und gelobe, die Band im Auge zu behalten.
Nein, keine neue DOZER! Es ist Recycling. Aber besser als so vieles andere im Stoner-Land. Denn diese EP kam quasi bereits 2004/05 zustande, als die Band in den Rockhouse Studios zu Borlänge, Schweden diese sechs Songs als Pre-Production-Demos für das vierte DOZER-Album „Through The Eyes Of Heathens“ nutzten. Nun kommen sie also erstmals raus – natürlich auf Vinyl und als CD-Digipak. Dazu gesellt sich der „Special Bonus Track“, eine Cover-Version des SUNRIDE-Klassikers „Vinegar Fly“, bisher ebenfalls unveröffentlicht. Und so ist „Vultures“ mal wieder ein Kleinod des Stoner-Metals. Oder besser ein Bulldozer. In einem Genre, das Bands irgendwie und natürlich begrenzt, sind DOZER ein Unikum. Sie haben so viel Dampf wie eine Death Metal-Band, können aber dabei ein Rosa-Shirt anziehen und müssen auch nicht unbedingt eine durchziehen. Will sagen: Obwohl die Band metertief im Stoner-Kiffer-Rock verwurzelt ist, kann sie so viel mehr. Unter anderem Hits schreiben. Wie den hymnenhaften Opener „The Blood Is Cold“ oder „The Impostor“. Während andere Stoner-Bands nach ein oder fünf Tüten ein Konzert spielen, und ihre Fans danach alle Gummibärchen mampfen und mächtig lachen, tanzen Besucher eines DOZER-Konzerts wie die Wilden und wundern sich anschließend fröhlich grinsend, dass kein Stein mehr auf dem anderen ruht. So ähnlich wirkt auch diese EP. Kolossal.
1782 tobte in Amerika der Unabhängigkeitskrieg, in Schottland wurden Kilts wieder erlaubt, und in der Schweiz wurde die letzte Hexe in der Schweiz, und damit in Europa, verfolgt, geopfert und hingerichtet – sagt Wiki. Das Gericht verurteilte Anna Göldi in Glarus wegen eines angeblichen Giftmords. Marco Nieddu und Gabriele Fancellu nannten ihre Doom-Band zu Ehren aller Hexen 1782. Nun haben die Sizilianer ihre zweite Full-Length draußen: acht Songs, 43 Minuten Doom. Die Band musiziert sehr traditionell, das bedeutet langsame, schwere Riffs und noch kräftigeres Schlagzeug, akzentuiert und auf den Punkt. Das haut richtig gut hin, animiert zum Mitwippen und atmet okkulte Vibes mit einführenden Glocken und zwischenzeitlichen Chören, wie beim abschließenden „In Requiem“. Das Album, aufgenommen, gemixt und gemastert von Alfredo Carboni in den sardischen RKS Studios in Ossi, verfügt zudem über einen so breiten Sound, dass er auch ohne Klischee dem Zustand der rauchenden Colts im Publikum entspricht und selbiges hocherfreut. Und so haben 1782 sieben ausgesprochen schwere Stücke zustande gebracht, die irgendwie zwischen BLACK SABBATH, BONGZILLA und CANDLEMASS rangieren und nur einen, aber dafür einen ohrenfälligen Makel haben: Der nasale Gesang klingt schlichtweg zu nölig und eben nicht creepy, unheimlich oder okkult. Dennoch ist „From The Graveyard“ gute Musik und „Inferno“ ein richtiger „Hit“.
Nicht nur durch seine umtriebigen (und nebenbei großartigen!) Live-Aktivitäten hat sich das Trio aus dem Osten der Republik im Underground einen recht großen Namen erspielt, jedoch tun sich viele Leute mit dem sehr eigenen Stil der Herren K, P und T schwer, da bisher keines der Werke von ARROGANZ leichtfüßige, einfach zugängliche Kost bot. Von so etwas wie Eingängigkeit ist man auch auf „Morsus“, dem inzwischen fünften Langspielwerk seit der Bandgründung im Jahr 2008, weit entfernt. Mit der bewährten Mischung aus Death (etwas mehr)- und Black Metal (etwas weniger) und einem Schuss Breitwand-Doom wird nach dem psychedelischen Intro „Anodynon“ mit dem Titelsong gleich in die Vollen gegangen, bevor mit „Pain & Light“, dem verträumt-bösen „Sleepless Forever“, dem treibenden „Aurora Arroganz“, der kurzen Eruption „Sickpeopledie“ (eingeleitet vom Soundtrack-artigen Zwischenspiel „Guillotinen“), dem für ARROGANZ-Verhältnisse fast schon verspielten „Next Level Satan“ oder dem wiederum leicht verrauchten Abschluss „I Dealt With The Devil“ weitere, meist kurz gehaltete, Riff-lastige Untaten folgen. „Morsus“ lebt, wie seine ebenso starken Vorgänger, niemals von „Hits“ oder einprägsamen, „catchy“ Melodien, sondern von seiner bedrohlichen, gewalttätigen Atmosphäre, die sich wie ein schwarzer Faden durch das Album zieht. ARROGANZ sind, ganz in der Tradition von vielleicht CARNIVORE oder TOTENMOND, keine Konsenstypen, sondern zeigen uns auch im dritten Teil ihrer Trilogie (nach dem Album „Primitiv“ von 2017 und der EP „Erzketzer“ von 2018) bewusst den lang ausgestreckten Mittelfinger. Und das wie gewohnt auf sehr hohem Niveau!
Sachen gibt’s… Jetzt kommt ein uralter Schwedenklassiker aus Japan und verwirrt somit den Autor. FROSTVORE aus Tokyo haben den alten Sound der Meilensteine von DISMEMBER, GRAVE und ENTOMBED scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen. An „Drowned By Blood“ kommt kein wahrer Nostalgie-Todesmetaller vorbei. Die Gitarren sägen, Frontmann Satoshi Fukuda brüllt sich die Seele aus dem Leib, und die Kompositionen wirken wie aus einem Guss.
Klar, hat man bei obigen Bands alles schon vor Jahren gehört, aber wie lange ist das her? Eine solche Death Metal-Qualität ist selten und bringt einen tatsächlich ins Schwärmen, und man vermisst irgendwie die gute, alte Zeit. Tja, musikalisch ist somit alles im mehr als grünen Bereich, aber wir haben noch nicht über den Sound gesprochen. Dies sollten wir aber dringend nachholen. Die Band hat „Drowned By Blood“ selber produziert und gemastert. Da kann natürlich viel schief gehen und den Genuss an der Musik empfindlich schmälern. Aber, keine Chance! Das schwedische Sunlight Studio ist scheinbar nach Japan gezogen und versorgt die Jungs mit dem altbekannten Schwedensound. Wahnsinn, wie die Band hier genau die richtigen Knöpfchen gedrückt und die Regler in Position gebracht hat. Der Sound ist einfach 1:1 eine perfekte Kopie des bekannten und geliebten Sunlights und macht den Nostalgietrip noch eine Ecke schöner.
Mir gefällt diese Reise in die Vergangenheit wirklich bestechend gut. Die Songs treiben immer nach vorne, und geschickt gesetzte Breaks und Midtempo-Parts machen die Sache gleich doppelt interessant. Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung. Wer auf rohen und unverfälschten Death Metal steht, der kann bei FROSTVORE wirklich gar nichts falsch machen. Tolle Scheibe!
CANEDY? 2tes Album? Also Newcomer? Nicht wirklich. Namensgebend ist Schlagzeuger Carl Canedy, welcher seit über 40 Jahren bei THE RODS den Beat vorgibt und ähnlich wie Kollege David Feinstein ab und zu fremdgeht. Musikalisch versteht sich.
Mit „Warrior“ hebt sich Carl etwas vom sehr klassischen Proto US Metal seiner Stammband ab und hat ein überraschend abwechslungsreiches Album zusammengezimmert.
Beim sehr heavy tönenden Opener „Do It Now“ werden beim Rezensenten Erinnerungen an das Erstlingswerk von WICKED MARAYA wach. Das folgende „Not Even Love“ ist um einiges melodischer und versprüht eine latente Melancholie, die mir persönlich sehr gut gefällt. Bei „Lies“ wird dann auch mal etwas Gas gegeben, was etwas an HOLY MOTHER erinnert und CANEDY sehr gut zu Gesicht steht. Das Titelstück, zu dem auch ein Video spendiert wurde, ist stampfender US Metal aus dem Lehrbuch, welches mit zum Heulen schönen Klischeelyrics punktet. Ein Metalwarrior verliert im Grungeboom den Glauben an den Stahl und lässt seine Brüder im Stich, bis er erkennt, dass in Europa wahrer Metal noch geschätzt wird und er wieder in die Schlacht reitet. Da habe ich doch fast eine kleine Träne im Augenwinkel. Bei sowas werde ich immer emotional. Besser als jede Hollywoodschmonzette.
Auch der Rest der Platte pendelt zwischen melodischen Stücken, kraftvollen Stampfern und wohl dosiertem Uptempo hin und her. Dabei sind die Stücke alles andere als gleichförmig und langweilig. Nur der Rausschmeißer „Atia“ irritiert an dieser Stelle. Bei aller Freude an Abwechslung, das klingt jetzt plötzlich eher nach College Rock und könnte aus dem Soundtrack zu „Buffy“ stammen. Gut gemacht ohne Frage, wirkt es wie ein Fremdkörper. Aber wer weiß…vielleicht wächst es noch in das Gesamtbild hinein?
Und sonst? Produktion ist fett und zeitlos, technisch sind die alten Hasen über alle Zweifel erhaben. Da habe ich nicht viel zu meckern. „Warrior“ ist kein moderner Klassiker aber ein eigenständiges Album, welches Fans der unterschiedlichsten Lager gefallen könnte und beileibe kein zahnloses Altherrenwerk.
TEMPLE OF DREAD haben gerade ihren zweiten Longplayer im Kasten und soeben damit ihr Bahnticket eingelöst um auf dem unaufhaltsam durch die 90er bretternden Death Metal-Zug mit an Bord zu sein…
Wait a Minute… something’s wrong…
Wer bei dieser Einleitung ein Gefühl von Nostalgie und schöner Kindheitserinnerung aufkommen lässt, dem geht es genauso wie mir. Schließlich schreiben wir aktuell das Jahr 2020, und TEMPLE OF DREAD ist eine 2017 gegründete Death Metal-Kombo aus dem schönen Nordwesten Deutschlands.
Was die drei Jungs hier auf ihrem zweiten Album abliefern, ist schöner und solider Old School-Death Metal, der in der heutigen Zeit schon fast eher unkonventionell daherkommt.
Das Ding knattert ab dem ersten Song kompromisslos aus den Boxen und schafft es, das Niveau über die gesamten neun Tracks aufrechtzuerhalten. Künstlich eingestreute Breakdowns oder Clean-Vocal-Parts sucht man hier vergebens. Das Ding ist so wunderbar ungeschönt, da es Massenkompatibilität mit dem erhobenen Mittelfinger begrüßt. Sänger Jens Finger keift bei seinen Vocals so schön durch die Gegend, dass ich anfangs dachte, er habe sich zu lange mit Johan Lindstrand von THE CROWN unterhalten. Auch das Gitarrenspiel von Markus Bünnemeyer lässt in diesem Zusammenhang keine Wünsche offen. Wunderbar old-schoolig schrabbeln die Riffs daher und werden zwischenzeitlich von ein paar vereinzelt melodischen Parts und gezielten Soli untermauert. Generell habe ich beim Hören des Öfteren das Gefühl gehabt, ich würde mich hier musikalisch mit einer interessanten Mixtur aus BENEDICTION, ANGELCORPSE und HYPOCRISY auseinandersetzen, woran sicherlich aber auch die gesamte Produktion des Albums nicht unverschuldet ist. Die Drums von Jörg Uken sind on Point und treiben das Gesamte mit einem Mix aus Double-Bass, Blast-Speed und sauberen Tempowechseln bis zum Ende hin ordentlich voran.
Mit „World Sacrifice“ machen TEMPLE OF DREAD keine Gefangenen und kredenzen uns acht herrlich authentische Death Metal-Tracks der alten Schule. Mit „Sold Baptism“ bekommen wir als Bonus noch ein MORGOTH-Cover oben drauf.
Wer sich fernab aller Moderne mal wieder ganz retrospektiv akustisch beglücken lassen möchte und keine Lust hat, seine alten Klassiker von ASPHYX, PESTILENCE oder AUTOPSY aus dem Plattenregal zu kramen, kann und sollte hier bedenkenlos ein, beziehungsweise beide Ohren aufsperren.
Für mich der beste friesische Export seit Otto Waalkes und Jever.
Als „schwedisches Power-Trio“ werden ASKVÄDER angekündigt, und als musikalische Einflüsse werden THE HELLACOPTERS und TURBONEGRO genannt, ferner wollen sie „ihren eigenen Rock-Stil für eine neue Dekade kreieren“. Das liest sich alles vielversprechend, aber die Realität sieht dann doch ein Stückweit anders aus. Dieses Debütalbum der 2018 gegründeten Band besitzt genauso viel Schärfe wie Marzipanschokolade, so viel Dynamik wie ein mit Valium vollgepumpter Narkoleptiker und so viel Power wie eine 90-jährige Oma mit Rollator beim Marathonlauf. Leute, ich hab´s wirklich versucht, mir „Askväder“ ein Dutzend Male angehört, aber dieser völlig drucklos produzierte Mix aus Stangenwaren-Retro-Rock und Altherren-Kaffeekränzchen wird von Mal zu Mal schlimmer. Ich weiß nicht, wie man derart völlig uninspirierte, fade, in jeder Hinsicht von allen Ecken und Kanten befreite 08/15-Liedchen wie „Cutting Corners“, „Nothing To Lose“, Give In“ (ganz furchtbar, da kann auch Gastgitarrist Robert Pehrsson mit seinem Solo nix mehr retten) oder „Bit My Lip“ (mit Gastsängerin Malin Strelitzsky) in irgend einer Form von eingangs genannten Killertruppen ableiten kann. Egal, auf welchen Zug ASKVÄDER mit ihrem selbst betitelten Einstand aufspringen wollen, hoffen wir mal, dass der einfach so schnell fährt, dass die Jungs nur noch hinter ihm auf den Gleisen landen. Das hätt´s anno 2020 nun wirklich nicht gebraucht.
Das Rogga Johansson (PAGANIZER, …) schon in vielen Bands und Projekten sein Können und seine Freude an Death Metal-Sounds bewiesen hat, das war bei mir auch im Hinterstübchen angekommen, aber schaut man sich einmal genau das Schaffen des Schweden an, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich zähle 24 aktive Bands, 18 aufgelöste Bands und diverse Gastauftritte auf weiteren Scheiben. Bislang über 80 Tonträger kann der gute Mann auf der Seite der aktiven Bands vorweisen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber Langeweile ist dem Guten scheinbar ein Fremdwort.
Das neueste Schaffensfeld von Rogga nennt sich REEK und bringt dieser Tage das Album „Death Is Something There Between“ auf den Markt. Mitstreiter der Band ist Hakan Stuvemark (WOMBBATH), der sich mit Rogga die Gitarrenfront teilt und die Vocals übernommen hat. Mit an Bord sind außerdem Jon Skäre (Drums) und Mathias Back (Bass). Beide bringen Erfahrung aus Bands wie DEFIATORY, WACHENFELDT (Skäre) und FIMBULTYR (Back) mit und vervollständigen das Line-Up.
„Death Is Something There Between“ lässt sich musikalisch und gesanglich eigentlich mit einem Wort zusammenfassen: ENTOMBED. Aus dieser Verbindung machen Band und Plattenfirma auch gar keinen Hehl. Das Label Testimony Records, welches das Album veröffentlicht, spricht sogar von der Wiedergeburt des Genres Death´n´Roll. Hier kann ich definitiv nicht widersprechen.
REEK spielen sehr songdienlich und verleihen den elf Songs einen massiven Groove-Faktor. Keines der Lieder artet in wüstes Geknüppel aus. Es klingt eher, als hätten vier Death Metal-Musiker einfach eine gehörige Portion Spaß in den Backen und würden die Scheibe mit einem fetten Grinsen im Gesicht runterspielen.
Schöne Melodien sorgen des Öfteren für Auflockerung der straighten Songs, und Langeweile kommt so in der guten halben Stunde zu keiner Zeit auf. Mein Anspieltipp ist definitiv der Song „Horror Waltz“, der wirklich von geilen Riffs, passenden Soli bis hin zu genialem Refrain alles bietet, was sich der geneigte ENTOMBED-Hörer wünscht.
Wie man merkt, macht mir das Album wirklich Spaß, und ich will hoffen, dass wir es hier nicht nur mit einer Eintagsfliege zu tun haben. Das hier klingt viel zu sehr nach einer Band, die es wirklich wissen will und definitiv einen Platz in einer gut sortierten Plattensammlung verdient hat.
Das morbide, aber stimmungsvolle Cover von SV Bell (IMPALED NAZARENE, AMORPHIS, ROTTING CHRIST, KATAKLYSM) will eigentlich gar nicht so recht in den Kontext der Songs passen. Ich hätte mir hier eher einen Bezug zum Thema Death´n´Roll gewünscht (irgendwas mit einem gewissen „Coolnessfaktor“), aber das sind nun wirklich Kleinigkeiten. Daumen hoch für ein echt gutes Album!