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Black Knell

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Der zweite Release von IMPLORE aus Hamburg dröhnt und macht Lust auf mehr. Power It Up hat diese neun Minuten Spaß veröffentlicht, ein Name der für Grindcore Größen und so manche Perlen gilt. “Black Knell" ist das allerneuste Kunststück dieser Band und was soll man sagen außer: diese knapp zehn Minuten sind ganz schön trve.

IMPLORE wurde in der schönsten Hansestadt 2013 nach einem gemeinsamen Abend in der Roten Flora gegründet: Daniel (Gitarre) traft Gabriel (Bass+Vocals), zeigte ihm Demos, Begeisterung folgte und eine Zusammenarbeit die bis heute geht. Unterstützung gab es eine zeitlang von Chris Bass von HEAVEN SHALL BURN. Doch auch wenn dieser Name fällt, der Schein trügt. IMPLORE sind einfach mal hart dreckiger Deathgrind, da wird nicht lange gefackelt. Die einzelnen Tracks, das Cover, die Stimmung. Aufgenommen wurden die Drums von Kevin Talley, der unter anderem mit SUFFOCATION, HATE ETERNAL oder DYING FETUS gespielt hat. So gesehen, ist “Black Knell“ erbarmungslos. Es ist einer dieser Platten die man eigentlich auf Endlosschleife setzen könnte, man will mehr und sobald man richtig heiß wird ist es schon wieder vorbei. Nun, da haben wir es wieder. Immer hört es auf, wenn es am schönsten ist. Aber hey, gutes Zeichen ist es allemal!

Black Knell


Cover - Black Knell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 9:40 ()
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In The Red

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Was für ein beknackter Bandname, was für ein hässliches Cover-Artwork. Und der Opener heißt ernsthaft „I Sell My Kids For Rock ´n´ Roll“? Gut, nehmen wir mal an, dass das Frauen-Quartett aus Stockholm hier in die Ironie-Kiste greift. Tatsächlich haben die Schwedinnen auf ihrem mittlerweile vierten Album nämlich durchaus etwas zu sagen, so thematisieren sie in ihren Texten u. a. Themen wie Frauenfeindlichkeit oder Tierrechte. Musikalisch geht das eigentlich auch alles ziemlich in Ordnung. Es gibt dreckigen Hard Rock zu hören, wobei fast alle Songs über eingängige, leicht mitgrölbare Refrains verfügen. Leider geht allerdings nur besagter Opener wirklich nach vorne, der Rest des Materials bewegt sich vornehmlich im stampfenden Mid-Tempo. Aber immerhin gibt es dafür keine Ballade. Interessant ist noch, dass die Songs selbst ziemlich old-schoolig daherkommen, die Produktion aber eher modern ist und an den typischen schwedischen Vintage-Rock erinnert. Einen Originalitätspreis werden CRUCIFIED BARBARA mit dieser Scheibe wohl nicht gewinnen. Ist aber alles gut gemacht und gut gespielt, und wer auf diesen Sound steht, wird sicher Gefallen an dem Album haben.

In The Red


Cover - In The Red Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:3 ()
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Where Dreams Are Forgotten

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AXENSTAR sind nun auch schon über 15 Jahre dabei und bringen mit „When Dreams Are Forgotten“ ihre sechste Scheibe an den Start. Viel geändert hat sich in dieser Zeit glücklicherweise nicht. AXENSTAR stehen immer noch für hochmelodischen skandinavischen Power Metal. Irgendwo zwischen NOCTURNAL RITES, STRATOVARIUS, THUNDERSTONE und einem Schuß FALCONER. Bandcheffe Magnus Winterwild (und nicht „Wilterwild“, wie uns der Infozettel glauben lassen möchte) hat sein Bandschiff gut auf Kurs gehalten. Auch wenn es auf der Vorgängerscheibe „Aftermath“ einige kleine Kurskorrekturen in Richtung mehr Härte und Aggressivität gab. Selbige wurden auf „When Dreams Are Forgotten“ wieder zugunsten von mehr Melodie und Eingängigkeit zurückgenommen und so passt das neue Werk perfekt zwischen das 2003er Album „Far From Heaven“ und die 2005er Scheiblette „The Inquisition“. AXENSTAR erfinden sich hier sicherlich nicht neu, jedoch haben sie ein stimmiges Werk abgeliefert, welches im momentanen Retro-Boom erfrischend unkommerziell wirkt und der Melodic Power Metal Gemeinde besser rein laufen sollte als die letzten Alben von STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA. Man höre bei Interesse in den flotten Opener „Fear“, das elegische „The Return“ und das hymnische „The Reaper“ rein.

Where Dreams Are Forgotten


Cover - Where Dreams Are Forgotten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:16 ()
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V

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Die Australier VOYAGER haben es mit nunmehr fünf gelungenen Alben geschafft sich eine eigene Nische zu bauen. Teils etwas unterkühlter 80er Wave-Pop trifft auf modernen Progressive Metal. Was sich im ersten Moment vielleicht etwas schräg anhört, funktioniert aber prächtig und die Symbiose macht Spaß und vermag zu fesseln. Trotz ihres starken Pop-Appeals sind VOYAGER mitnichten kitschig oder seicht. Ihre Musik hat immer Tiefe und kann mit großen, breitwandigen Melodien punkten. Man höre zum Beispiel das in den Strophen zuerst hart riffende und dann im Chorus elegisch schwelgende „You, The Shallow“. Keyboards spielen im Sound von VOYAGER zwar eine wichtige Rolle, verwässern aber nicht, sondern verleihen dem Material eine weitere Dimension. Hier mag das mit Growls (!) versehene „Orpheus“ als Anspieltip dienen. Wie man es auch immer betrachtet: VOYAGER haben einen ganz eigenen Soundmix und verstehen es dazu noch stimmige Songs zu komponieren. Viel mehr braucht's nicht; außer vielleicht ein Mehr an Erfolg. Selbigen hätten VOYAGER nämlich verdient.

V


Cover - V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:46 ()
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Taste My Sword Of Understanding

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So, über Umwegen ist hier etwas gelandet dass an sich besser bei Kollege Otto aufgehoben wäre. „Taste My Sword Of Understanding“ von OPIUM WARLORDS ist ein nicht besonders zugänglicher Bastard, welcher seine Basis im Doom und Psychedelic der 70er hat. Denn natürlich lassen auch hier BLACK SABBATH grüßen, vereinzelt versetzt mit Keyboards die schon mal an KRAFTWERK erinnern und elektronischen Soundcollage die nicht zu weit weg von Sludge und Stoner Klängen ihr Unwesen treiben. Dabei geht es immer stark basslastig und dem Genre entsprechend bedächtig zur Sache. Wobei letzteres eher eine Untertreibung ist – Sami Albert Hynninen und seine OPIUM WARLORDS agieren de Facto in hochauflösender Slow-Motion, sehr oft instrumental und mit einem krächzend, lamentierenden Gesang, welcher zuweilen auch in eine fast tonlose, pathetische Erzählweise mündet. Klingt spannend, ist es zuweilen auch – aber Solo verliert Sami (im Gegensatz zu seinen Arbeiten mit REVEREND BIZARRE und SPIRITUS MORTIS) immer noch des Öfteren den roten Faden. Das Ganze ist zwar schon eingängiger als der Vorgänger „We Meditate Under The Pussy In The Sky“, aber auch „Taste My Sword Of Understanding” setzt vor allem auf Atmosphäre und benötigt dadurch einiges an Zeit und guten Willen. Der Gute lotet hier bewußt die Grenzen des Machbaren aus, überscheitet diese aber leider auch mal und kann darüber hinaus einen gewissen Grad an Eintönigkeit nicht verleugnen. Durchaus anstrengend, irgendwie cool; aber sicherlich eher was für die eingefleischte Gemeinde.

Taste My Sword Of Understanding


Cover - Taste My Sword Of Understanding Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 72:33 ()
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Holy Vacants

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Ursprünglich haben TROPHY SCARS als Post-Hardcore-Band angefangen. Davon ist auf ihrem neuesten Album aber nicht mehr viel zu hören. Über die Jahre hat die Band aus New Jersey Lust am Experimentieren gefunden und immer wieder verschiedenste Einflüsse aus Indie-Rock, Blues, Psychedelic und sogar Hip Hop zugelassen. Aber auch vor diesem Hintergrund überrascht „Holy Vacants“. Schon der Opener „Extant“ kommt unerwartet ruhig, fast schon balladesk daher, und von dort aus nehmen TROPHY SCARS einen auf eine abenteuerliche Reise mit. Gerockt wird eher selten, es gibt nur einige wenige Ausbrüche, und tempomäßig geht es eher gemächlich zu. Vieles klingt verträumt, immer wieder wird es auch theatralisch, in Songs wie „Archangel“ und „Everything Disappearing“ auch etwas schwülstig. Es gibt Blues-Gitarren zu hören, Klavier, Bläser, Streicher und weibliche Background-Chöre. Teils fühlt man sich dabei an eine Rock-Oper erinnert, teils auch an die großen PINK FLOYD-Alben. Tatsächlich handelt es sich bei „Holy Vacants“ auch um ein Konzeptalbum: Erzählt wird die Geschichte eines Liebespaares, das in den Blutzellen von Engeln einen Jungbrunnen entdeckt hat. Klar, ohne etwas Kitsch und Pathos kann es bei diesem Inhalt nicht abgehen, allerdings tragen TROPHY SCARS zum Teil doch etwas dick auf. Trotzdem: „Holy Vacants“ ist zwar ein etwas seltsames, aber durchaus spannendes Album, für das man jedoch ein gewisses Maß an Aufgeschlossenheit benötigt.

Holy Vacants


Cover - Holy Vacants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:35 ()
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Illusory Blues

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MESSENGER waren mir bis dato gar kein Begriff. Und das geht sicher nicht nur mir so. Die Londoner Band um die Herren Khaled Lowe und Barnaby Maddick kommen ihren Ursprüngen nach aus dem härteren Sektor – lassen aber auf ihrem zwischen Folk, Post Rock und Psychedelic Prog schwebenden Album „Illusory Blues” eher ihre Vorliebe für die BEATLES, ULVER, KING CRIMSON und PINK FLOYD durchscheinen. Dazu Violine, Flöte, Akustikgitarre, mehrstimmige Passagen, einschmeichelnder Gesang – klingt ein bißchen verkopft, braucht eventuell auch mehr wie einen Durchlauf – ist es aber nicht. Denn MESSENGER schaffen es immer auf den Punkt zu kommen und dabei trotzdem zum Teil ausufernd musikalisch Stimmungen zu transportieren. Unentschlossenen hier einen Song zu nennen verbietet sich an sich – aber wer in „The Return“ und „Somniloquist“ reinlauscht, kriegt einen Eindruck, was sich MESSENGER unter Atmosphäre vorstellen. Und damit ergibt sich als Quintessenz eine Kaufempfehlung für jene die es anspruchsvoll ruhig mit einem Touch Pop mögen.

Illusory Blues


Cover - Illusory Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:32 ()
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The Fiction Maze

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„The Fiction Maze“ ist das vierte Werk der Schweden um Hansi Kürsch Sound-alike Jens Carlsson. Dass selbiger die beiden SAVAGE CIRCUS Alben gesanglich veredelte wundert da kein bisschen. Auch musikalisch sollten PERSUADER BLIND GUARDIAN-Jüngern gut reinlaufen. Insbesondere wenn man eher die straighten Speed / Thrashigen Songs der Krefelder zu würdigen weiß. Bei PERSUADER gibt es keine Breitwandorchester, dafür fette Metalhymnen vom Fass. PERSUADER bewegen sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen stampfenden Melo-Hymnen („Heathen“) , knallharten Thrashern („InSect“) und allem was dazwischen liegt. Die zeitgemäße Produktion tut ihr übriges um „The Fiction Maze“ zu einem gelungenen Werk zu machen. Besonders die mächtigen Refrains sind es, die PERSUADER aus der Masse herausstechen lassen. Aber das war auch schon eine Stärke auf den Vorgängerscheiben. Verlieren werden PERSUADER mit „The Fiction Maze“ mit Sicherheit keinen ihrer Fans, ich kann mir sogar gut vorstellen, dass noch einige dazukommen werden. So klingt zeitgemäßer Power/Speed.

The Fiction Maze


Cover - The Fiction Maze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:48 ()
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Beautiful Desaster

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Nach über zwei Dekaden Geschichte, in denen das Line-Up on SHAMELESS einer langen Reihe von Musikerwechseln unterworfen war, lädt die Band nun mit „Beautiful Desaster“ gutgelaunt zu einer Zeitreise in die 80er ein. Die Referenzen reichen von ALICE COOPER über MICHAEL MONROE bis zu MÖTLEY CRÜE und einer Prise BON JOVI, und SHAMELESS verstehen dabei ihr Handwerk. Egal ob bei mit viel Popappeal versehenen Songs wie „You´re Not Cinderella“, „Forever Ends Today“, dem vergleichsweise heftigen “Train To Hell”, dem rotzigen „Greed Is God“, bei dem MICHAEL MONROE freundlich grüßen lässt, oder bei gelungenen (Halb-)Balladen wie „You´re Not Coming Home“ und „Eighteen“ – die Songs sind allesamt eingängig und sie machen Spaß. Fazit: Wer den Glam- und Sleaze-Rock der 80er mag, wird SHAMLESS lieben.

Beautiful Desaster


Cover - Beautiful Desaster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:35 ()
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Solo

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Zwei Jahre hat der ehemalige HELLACOPTERS-Gitarrist an seinem schlicht und einfach „Solo“ betitelten Solo-Album gearbeitet. Ihm zur Seite stand dabei Produzent Björn Olsson, der auch schon für THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES und UNION CARBIDE PRODUCTIONS hinter den Reglern stand. Was schon beim Betrachten der Songtitel auffällt: Dahlqvist singt komplett auf Schwedisch. Dass das für unsere Ohren ziemlich merkwürdig klingen kann, hat schon das letzte MANDO DIAO-Album gezeigt. Dahlqvist wagt es trotzdem, und ja, auch bei ihm klingt das gewöhnungsbedürftig. Überraschend ruhig geht es auch los, im Opener sind nur eine akustische Gitarre, etwas schräge Keyboardsounds im Hintergrund und natürlich seine Stimme zu hören. Mit Schweinerock hat das hier gar nichts zu tun, soviel steht fest, vielmehr bietet Dahlqvist ruhige Singer-/Songwriter-Musik, sanft gesungen und gezupft. Wenn man sich an die schwedischen Songtexte gewöhnt hat, klingt das auch wirklich ziemlich schön. Song zwei klingt sehr ähnlich, inklusive der komischen Hintergrund-Sounds, die noch öfter auf dem Album auftauchen werden. Erst beim folgenden „Redo Nån Gång“ wird doch mal ein bisschen gerockt, das aber auch irgendwie verhalten und weniger dringlich als man das von Dahlqvists Ex-Band kennt. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich auch der Rest der Scheibe. „Sneseglaren“ und „Ta Det Kallt“ könnten auch fast schon aus der Spätphase der HELLACOPTERS stammen, wohingegen es zum Schluss hin wieder extrem ruhig und zum Teil auch etwas sphärisch und meditativ wird. Ob dieses Album außerhalb Schwedens – und auch dort – ein echter Erfolg wird, ist wohl fraglich, denn dazu klingt vieles, nicht nur der fremden Sprache wegen, zu ungewöhnlich. Mutig ist diese Scheibe aber allemal, gerade hinsichtlich Dahlqvists musikalischer Vergangenheit. Und man spürt, dass ihm dieses Album ein dringendes Bedürfnis war, und auch, dass es genauso und nicht anders klingen soll. Eine Herzensangelegenheit also und dadurch sehr sympathisch, gerade auch, weil Dahlqvist hier nicht auf Nummer sicher gegangen ist, sondern sein ganz eigenes Ding durchgezogen hat.

Solo


Cover - Solo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:15 ()
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