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Death Is Something There Between

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Das Rogga Johansson (PAGANIZER, …) schon in vielen Bands und Projekten sein Können und seine Freude an Death Metal-Sounds bewiesen hat, das war bei mir auch im Hinterstübchen angekommen, aber schaut man sich einmal genau das Schaffen des Schweden an, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich zähle 24 aktive Bands, 18 aufgelöste Bands und diverse Gastauftritte auf weiteren Scheiben. Bislang über 80 Tonträger kann der gute Mann auf der Seite der aktiven Bands vorweisen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber Langeweile ist dem Guten scheinbar ein Fremdwort.

Das neueste Schaffensfeld von Rogga nennt sich REEK und bringt dieser Tage das Album „Death Is Something There Between“ auf den Markt. Mitstreiter der Band ist Hakan Stuvemark (WOMBBATH), der sich mit Rogga die Gitarrenfront teilt und die Vocals übernommen hat. Mit an Bord sind außerdem Jon Skäre (Drums) und Mathias Back (Bass). Beide bringen Erfahrung aus Bands wie DEFIATORY, WACHENFELDT (Skäre) und FIMBULTYR (Back) mit und vervollständigen das Line-Up.

„Death Is Something There Between“ lässt sich musikalisch und gesanglich eigentlich mit einem Wort zusammenfassen: ENTOMBED. Aus dieser Verbindung machen Band und Plattenfirma auch gar keinen Hehl. Das Label Testimony Records, welches das Album veröffentlicht, spricht sogar von der Wiedergeburt des Genres Death´n´Roll. Hier kann ich definitiv nicht widersprechen.

REEK spielen sehr songdienlich und verleihen den elf Songs einen massiven Groove-Faktor. Keines der Lieder artet in wüstes Geknüppel aus. Es klingt eher, als hätten vier Death Metal-Musiker einfach eine gehörige Portion Spaß in den Backen und würden die Scheibe mit einem fetten Grinsen im Gesicht runterspielen.

Schöne Melodien sorgen des Öfteren für Auflockerung der straighten Songs, und Langeweile kommt so in der guten halben Stunde zu keiner Zeit auf. Mein Anspieltipp ist definitiv der Song „Horror Waltz“, der wirklich von geilen Riffs, passenden Soli bis hin zu genialem Refrain alles bietet, was sich der geneigte ENTOMBED-Hörer wünscht.

Wie man merkt, macht mir das Album wirklich Spaß, und ich will hoffen, dass wir es hier nicht nur mit einer Eintagsfliege zu tun haben. Das hier klingt viel zu sehr nach einer Band, die es wirklich wissen will und definitiv einen Platz in einer gut sortierten Plattensammlung verdient hat.

Das morbide, aber stimmungsvolle Cover von SV Bell (IMPALED NAZARENE, AMORPHIS, ROTTING CHRIST, KATAKLYSM) will eigentlich gar nicht so recht in den Kontext der Songs passen. Ich hätte mir hier eher einen Bezug zum Thema Death´n´Roll gewünscht (irgendwas mit einem gewissen „Coolnessfaktor“), aber das sind nun wirklich Kleinigkeiten. Daumen hoch für ein echt gutes Album!

 

Death Is Something There Between


Cover - Death Is Something There Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:38 ()
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Morbid Realms

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Gruppengründer Matt Moliti behauptet, während des Schreibens des zweiten Albums „Morbid Realms“ gemerkt zu haben, das Album sei ernsthafter, wütender, erwachsener und mit einem aggressiveren Sound ausgerüstet. Er will damit nämlich an die unerwarteten Songarrangements und komplizierteren Strukturen des klassischen Death Metal der frühen 90er-Alben erinnern. Naja. Die erste Hälfte des Statements sagt ja jeder Musiker guten Gewissens, und in der zweiten Hälfte wollen wir doch mal kräftig widersprechen. Denn zum Glück ist hier wenig unerwartet oder wirklich kompliziert. Dafür erinnert das Album andauernd an die ersten beiden DEATH-Scheiben. Okay, mit besserem Sound. Mit viel besserem Sound. Und der ist auch deswegen so gut, weil er warm klingt, nicht klinisch, sondern einfach richtig dick und fett und deswegen auch geil zur altmodischen Death-Metal-Fraktion passt. Kein Wunder, kommt ja auch von Dan Swanö (Unisound Studios). SENTIENT HORROR gleisen auf die DEATH-Schiene auch noch ein paar skandinavische Waggons auf, so dass der morbide Scheiß klingt wie ein hundert Meter langer D-Zug mit mehreren amerikanischen und schwedischen Loks. Und die Schaffner knipsen ordentlich ab, während sie sich die Klamotten vom Leib bangen und am Ende nur noch mit ihrer roten Schärpe im Bordbistro rumstehen. Pfeife noch im Mund. Aber der Abpfiff kommt nicht, angesichts so guter mittelschneller, schneller und sehr schneller Songs. Beispiele: Der brillante Opener „Call Of Ancient Gods“, das hittige „Sworn To The Dead“ oder das mächtig düstere Titelstück, das „Pull The Plug“ der schwedisch-amerikanischen Truppe.

 

Morbid Realms


Cover - Morbid Realms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:33 ()
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Demon Solar Totem

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Fünf Jahre hat sich die Band um THINE-Gitarrist Paul Groundwell (Host) für ihr zweites Album Zeit gelassen, aber das sei dem Chef von Peaceville Records verziehen, da THE DEATHTRIP in ihrer Arbeitsweise zumindest für Außenstehende eher einem Projekt ähneln. Der superbe Erstling “Deep Drone Master” wurde seinerzeit noch von THORNS/ex-DODHEIMSGARD-Fronter Bjørn Dencker (Aldrahn) eingesungen; auf “Demon Solar Totem” ist wiederum THE DEATHTRIP-Urmitglied Mathew McNerney am Mikro zu hören, der ja auch bei GRAVE PLEASURES (ex-BEASTMILK) oder HEXVESSEL äußerst aktiv ist. Bevor es zu verwirrend wird, sei gesagt, dass hier stets äußerst fähige Musiker am Werk waren und sind, nachzuhören auf vorliegendem Album, das sehr geschickt rohen, unverfälschten Black Metal mit zahlreichen progressiven und bombastischen Elementen kombiniert, dabei jedoch erstaunlich eingängig ausfällt. Mit dem eröffnenden Titelsong, dem rasenden „Angel Fossils“, dem melodisch-treibenden „Surrender To A Higher Power“ oder dem abschließenden Elfeinhalbminüter „Awaiting A New Maker“ haben die beiden Herren ein paar mächtige Hymnen an den Start gebracht, die Freunden von erwähnten DODHEIMSGARD und THORNS, aber auch von ISENGARD, CODE (bei denen Mr. McNerney ebenfalls mal das Mikro schwang) oder EMPEROR zu „Anthems To The Welkin At Dusk“-Zeiten mit großer Sicherheit mühelos gefallen werden. Noch ausgereifter als der Vorgänger, ist “Demon Solar Totem” eine der stärksten Schwarzmetall-Veröffentlichungen der letzten Zeit.

Demon Solar Totem


Cover - Demon Solar Totem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:19 ()
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Dead Gods

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Die toten Götter mit dem griechischen Namen kommen aus Florida und grunzen und krawallen gegen Rassismus, Faschismus und Kapitalismus. Das ist prima und vor allem Letzteres passt gut, denn eine müde Mark werden die Amis mit dieser schwer verdaulichen Musik nicht verdienen. Denn sie mischen ultra-langsamen Doom mit Grindcore der tschechischen Art, also Gurgelgrunz trifft auf froschfotzenartigen Quieky. Wer nun denkt, "jaja, alles nicht so schlimm", der irrt (sich). So einen irren (im Sinne von vollirren) Song wie "The Foul Eucharist" gibt es nicht oft, der abgedrehte Mix der genannten Stilarten mausert sich zu einer destruktiven Kakophonie der Klänge, wie sie nur der unnormalste Freak ohne Unterhose aushält. Stelle er sich vor: Die wenig zitierten und vom Rezensenten geradezu geliebten NEGLIGENT COLLATERAL COLLAPSE treffen sich zur Session mit den extrem fordernden ESOTERIC. Könnte sein, dass dabei "Dead Gods" herausgekommen wäre. Wenn Ihr also gerade mal Schmerzmittel nehmen müsst, hört euch dabei diese abgefahrene Scheibe an, dann tut es nicht ganz so weh. NEKROÍ THEOÍ sind irgendwie Brutal Death Metal, aber mit einer gehörigen Ration Überraschungs-Tabletten. Und nicht nur deswegen ein echt verrücktes Kleinod in einer immer konventioneller werdenden (Musik)-Welt. Eine vollkommen bizarre Urgewalt. Extravagant. Geradezu grotesk. Toll.

Dead Gods


Cover - Dead Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 63:25 ()
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Blodsträngen

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Das dritte BLESSINGS-B ist da: Nach „Bittervaten“ und „Biskopsniven“ jetzt also „Blodsträngen“. Die schwedische Band einzusortieren, fällt „etwas“ schwerer als bei ihren Landsmännern aus dem HM-2-Bereich. Die Göteborger sortieren sich vielleicht irgendwo zwischen Metal, Hardcore, Post Punk und Noise Rock-Band und passen mit ihrer unkonventionellen Mischung ins Aufgebot des verrückten Labels Pelagic Records. „Alt Vi Kan Ge Ar Upp“ („All We Can Give Is Up“) scheint ein gutes Beispiel, um (wenigstens einen Teil) des Stil-Portfolios der Westküstler abzubilden. Nach dem schier britpoppigen Einstieg folgt eine frustrierte Kanufahrt an den Ufern der Schären, vom Ufer aus ruft Johan G. Winther um Hilfe. Aber die kommt nicht, auch wenn der Song am Ende zu einer wahren Hymne aus Doom, Post Rock und Deep-Purple-Orgel-Orgie steigert, die im beinahe im kakophonischen Desaster endet. Und wer dann noch auf Rettung hofft, dem hauen die Skandinavier mit dem frustrierten Punk-Postcore-Hammer „Copper + Dirt“ die letzten Synapsen zu Brei. Und dennoch klingen BLESSINGS viel verträglicher als angenommen, sie haben immer wieder richtig schöne Momente in ihren Songs, sind oft „nur“ melancholisch und es scheint immer noch ein wenig Hoffnung in den Blutbahnen zu schwimmen. So auch im traumhaft startenden „Through Veils of Glass ans Silica“, das mit leicht orientalischen Klängen zunächst beruhigt, um dir dann den Rest zu geben. „Blodsträngen“ ist interessanter als anstrengend, hat mehr spannenden Momente als langweilige Parts. Aber es ist rein gar nichts zum „einfach so hören“. Doch wer sich auf die dritte Scheibe einlässt, den belohnt BLESSINGS mit einem vielschichtigen Album und einem großen Vergnügen in all dem Übel der Welt. Das ist so ein bisschen wie ein Knoblauch-Schnaps im „Garlic & Shots“ zu Stockholm. Schmeckt auch besser als vermutet.  

 

 

 

 

 

Blodsträngen


Cover - Blodsträngen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:25 ()
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Wield

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HIROE liefern auf „Wield“ sechs wunderbare Instrumentalkompositionen mit der Kraft dreier Gitarren!

Die US-Amerikaner zeigten 2022 mit der EP “Wrought” bereits ihr Können. HIROE stehen für anspruchsvollen progressiven Post Metal mit Shoegaze-Elementen, der locker ohne Gesang auskommt. Neu an Bord sind Brian Kong (Gitarren), Jon Seiler (Bass) und Dan Sagherian (Schlagzeug) und die ursprüngliche Bassistin Jill Paslier wechselte an die Gitarre. Gitarrist und Hauptsongwriter Eric Kusanagi erschafft reiche Schichten von Harmonie und Melodie, es sind vielschichtige breite Kompositionen. Dabei werden oft lange, sich entwickelnde Strukturen und Crescendos verwendet, anstatt traditioneller Songstrukturen.

„The Calm“ beginnt dabei beinahe minimalistisch und leichtfüßig mit filmischem Sound. „Tides“ kommt viel dynamischer und schwer daher, mit ordentlichem Doom-Riffing und einer schönen melancholischen Grundmelodie. Post-Gitarren flimmern und Rhythmuswechsel bringen Unvorhersehbarkeit. Große Klasse! Als „Collider“ beginnt, dachte ich durchaus an GHOSTS „Kaisarion“. Es ist eine mitunter nervöse Prog/ Heavy Rock-Nummer, ausufernd und postrockig im späteren Verlauf. „Dancing At The End Of The World“ beginnt zart und hat Tremolo-Picking an Bord: wehmütig mit phantastischer Epik. Die Drums zeigen sich teilweise dominant und durchschlagsvoll. HIROE nutzen oft ausgedehnte Klangflächen, die durch sich wiederholende Effekte und Texturen entstehen. „The Crush“ ist düster und verdammt dicht und massiv, gegen Ende des Songs begibt sich der Hörer in eine repetitive Trance. „I've Been Waiting For You All My Life“ beginnt mit elektronischen Spielereien und besticht dann mit wirklich wunderbaren Tremolo-Picking- und Akkordfolgen: Soundberge, die es zu erklimmen gilt.

Freunde von Kapellen wie RUSSIAN CIRCLES, YEAR OF NO LIGHT, MOGWAI, TIDES FROM NEBULA, ISIS und PELICAN aufgepasst: HIROES „Wield“ ist nuanciert, majestätisch und aufbäumend. Ein beeindruckender Einstand auf Albumlänge.

Wield


Cover - Wield Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:56 ()
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Menedék

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Den Vorgänger „Tükör“ nahmen die Ungarn TÖRZS in einer Höhle auf. Wer nun denkt, dann muss da ja total undergroundiger Death Metal herauskommen, der irrt. Gewaltig. Denn die Magyaren haben sich dem Post Rock verschrieben, der ohne "echte" Metall-Einflüsse auskommt. Und komplett ohne Gesang. „Menedék“ kommt allerdings gewöhnlicher daher, als er auch das Label Pelagic vermute ließe. Dabei bringt der 13-Minüter zu Beginn („Egy Pillanatban a Végtelen“) alles andere als Pech. Er klingt genau so, wie SOLSTAFIR beim ersten Mal auf dem PartySan bei Sonnenschein. Ihr kennt das: Kaputt vom Festival liegste da rum, zu faul zum Aufstehen, zu verkatert zum Bier trinken, zu bäh zu allem. Und dann musizieren da ein paar Hipster gar mit wunderschönen, ruhigen Klänge. Du schließt die Augen und versinkst in der Schönheit der Musik. Aber irgendwann, da ist auch gut mit dem Schmonz: Also stehst du wieder auf, reißt `ne Pulle auf und hörst wieder „richtige“ Musik. Im Ernst: Der Opener ist toll, er hat wie die gesamte Platte echte Höhepunkte und ganz ruhige Spots. Da steht die Welt dann still. Doch irgendwann steigt die Frage auf: Wann geht es denn richtig los? Daran ändert auch stete Wechelspiel von harschen Eruptionen und märchenhaften Momenten nichts. Auch nicht das vergleichsweise heftig-aufdringliche „Levegővétel“. Das Schluss-Stück „Otthon“ begleitet einen auf wundersame Weise in aller Ruhe bis zum Ende und dann erwartest du eigentlich so eine Emotion wie „ich hab's geschafft“. Aber, es ist alles ganz anders: Völlig unbemerkt hat dich „Menedék“ verzaubert. Eine ästhetisch-schöne Scheibe, die allerdings viel Ruhe braucht, um sie wirklich zu begreifen. Darauf einzugehen lohnt sich aber tatsächlich.

 

 

Menedék


Cover - Menedék Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 40:23 ()
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If The War Comes Tomorrow

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Eine der extremsten Bands der Drone-Welt sind KHANATE, unerträglich geradezu und für viele. In diese Bresche radauen sich auch diese Experimentalisten aus Providence, Rhode Island. 48 Minuten lang versuchen sich die Amis an Endzeitszenarien, die aus tonnenschwerem Doom, dunklem Ambient und weiteren trostlosen Sounds (oder sind es „nur“ Geräusche?) bestehen. Andere Leute hören eine Melange aus Tschaikowski, GODFLESH, QUEENSRYCHE, TOOL, CELTIC FROST und TANGERINE DREAM, wieder andere empfinden TOVARISH wohl eher als reinste Kakophonie, als bedrohliche Soundwand oder eben als puren Krach. Oder als beinahe meditative Begleitmusik („We Slept“). Wem das gefällt, der kann sich in dieser Musik verlieren, bekommt Platzangst oder hängt seinen Gedanken nach. Und während die Apokalypse in Form atonaler Formationen so durch die Gegend wabert, explodiert die ganze Chose bei „In The Language Of Firepower“. Diese Sprache sprechen die Amis sehr gekonnt - und ihre Musik könnte den Soundtrack bilden zu den größten, zukünftigen Katastrophen auf der großen, weiten Welt. Oder tut sie es etwa schon? Wenn das Outro, das anklagende und sich ständig wiederholende „USA, USA...“, einen Hinweis geben sollte, könnte man das schon auf die derzeitige Person an der Spitze der US-Regierung beziehen. Ein Ausdruck der totalen Frustration ist das Titelstück jedenfalls mit Sicherheit... dass auch noch die Soundseite stimmt (also fett, hydraulisch-dynamisch), macht das Album noch schlimmer: desolat, apokalyptisch und kaum zu ertragen. Manche werden es auch nicht schaffen. Vermutlich die meisten.

If The War Comes Tomorrow


Cover - If The War Comes Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:21 ()
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Tales Of Sorcery And Death

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Die erste Full-Length der deutschen Band kommt heraus bei Testimony, einem sehr hingebungsvollen Label. Jede Menge guter Death Metal der alten Schule kommt hier zu Veröffentlichungsehren, so eben auch NIGHTBEARER. Und selbstredend gibt es hier wieder tüchtig mit der HM2-Kettensäge. Auf die Glocke zimmert auch das Schlagzeug mit unerbittlicher Eindringlichkeit – nur klingt das eben, als ob Du mit einer Holzlatte vor die Gosche bekommst. Nicht, dass es ungelenk gespielt ist, aber es ist eben so sehr derb und gleichzeitig recht hölzern. Auch die Soli und Breaks (wie in „As Cold As Their Eyes“) klingen zu gewollt, wirken irgendwie nicht schlüssig und zerrupfen den Song. Was jetzt nicht heißen soll, dass alles schlecht ist, was die Nordrhein-Westfalen uns an schaurigen Märchen auftischen, aber vor allem, wer sich die Stallkollegen anhört, der wird merken, dass es besser als gut geht. NIGHTBEARER sind dabei wirklich um Abwechslung bemüht, haben aber ihre besten Phasen, wenn sie tüchtig Gas geben und sich auf die reinen Basics besinnen („Vile Flame Of Udun“). So haben die Jungs einen megafetten Bass am Start („Lycantrophic Death Squad“), der Gesang ist angenehm bösartig (immer), und die Gitarren brummen super (wenn sie brummen). Alles in Allem eben doch eine gute Scheibe. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass NIGHTBEARER noch besser könnten, wenn sie unnötigen Ballast über Bord würfen.

 

Tales Of Sorcery And Death


Cover - Tales Of Sorcery And Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:25 ()
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Algorythm and Blues

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Den Sänger müssen sich die Norweger THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY ja neuerdings mit ihren Landsleuten von KVELERTAK teilen. Kein Wunder, dass der Mann begehrt ist – Ivar Nikolaisen geht auch auf dem vierten Album seiner ursprünglichen Band mit derart ungebremster Wucht zu Werke, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Das gilt aber auch für den Rest der Band: Die elf neuen Stücke (ergänzt durch zwei kurze Interludes) bersten nur so vor roher Energie.

Die Mischung aus räudigem Street-Punk und rotzigem Garagen-Rock ist aber auch immer wieder höchst melodieinfiziert. „Staying With The Trouble“ und „The Man Behin The (Oxygen) Mask“ etwa sind echte Ohrwürmer, und auch die abschließende Hook des mit einem AC/DC-Zitat (!) eingeleiteten Openers „Welcome To The Great Indoors“ lässt einen nicht mehr los. Ein Stück wie das knapp einminütige „Kings Of Inconvenience“ bietet dagegen reinen Hochgeschwindigkeits-Punkrock.

Dabei lässt die Band auch keine Zweifel aufkommen, wo sie politisch steht. Titel wie „Fake Noose“, „The Kids Are Alt-Right“ oder „Fuck The Police“ (vielleicht jetzt schon der Mit-Shouter des Jahres) sind selbsterklärend. In letzterem wird übrigens ein weiterer Klassiker zitiert: Das Intro leiht sich den berühmten Klavierton von „By The Grace Of God“ von den HELLACOPTERS.

Solche Zitate zeigen nicht zuletzt, dass sich die Band auch gerne mal selbst auf die Schippe nimmt, aber auch, wie viel Spass sie selbst an dem hat, was sie tut. Davon zeugen etwa auch die zahlreichen – allerdings technisch hochwertigen – Gniedel-Soli. Diese Energie und Spielfreude wirken absolut ansteckend und lassen einen am Ende mit einem breiten Grinsen und Lust auf mehr davon zurück.

 

 

 

Algorythm and Blues


Cover - Algorythm and Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 35:2 ()
Label:
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