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Vol. 1+2

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SEER bei metalinside.de? Na klar, denn hier geht es um die Metal-Band SEER aus Vancouver – Nicht um die österreichischen Schlager-Stars, auf die man bei der Internetrecherche leider als erstes aufmerksam wird.
SEER haben Anfang des Jahres in Eigenarbeit ihr erstes Album namens „Vol. 1“ herausgebracht, auf dem nur zwei Songs „Glimmervoid“ und „Hive Mind“ enthalten waren. Das auf „Vol. 1“ in aller Konsequenz folgende „Vol. 2“ erscheint nun Anfang 2016 zusammen mit „Vol. 2“ via Art Of Propaganda. Das Artwork von „Vol.2“ zeigt einen epischen Sonnenuntergang und rein von der Optik (auch den Schriftzug betreffend) würde man schätzen, dass SEER Viking oder Black Metal spielen. Das ist falsch. Stoner Rock mit einer (vormals) gehörigen Portion Sludge heißt hier die Devise. Und so staut sich „Glimmervoid“ als klassischer Stoner-Rocker beginnend mit heftigen Gitarren-läufen und Grunts so auf, das das was am Ende heraus kommt ziemlich sludgeig ist. „Hive Mind“ ist nach ähnlichen Mustern gestrickt – auch hier wechseln Klargesang und Growls sich ab, ein Bisschen Stoner, ein Bisschen Doom, ein Bisschen Metal – fertig. Die Mischung stimmt hier auf „Vol.1“ soweit, SEER klingen authentisch, eigenständig und ziemlich fett aus den Boxen.

Vol. 1 by Seer


„Cosmic Ghost“ liefert einen ruhigen Übergang in „Vol. 2“. Dabei kommt die gute Gesangsstimme des Sängers sehr gut zur Geltung, ist aber per se nichts Besonderes. Das folgende „Haunter“ lässt gegen Ende wieder Growls ausbrechen, hat aber durch einen ziemlich schleppenden Rhythmus, merkwürdigen Aufbau und viel weniger Variationen als bei den ersten beiden Songs einige Längen aufzuweisen. „Antibody“ kann von „Vol. 2“ mit eingängigen Riffs und coolen Vocals am meisten punkten – ist nur leider auch irgendwie zu schnell vorbei, bevor das doomig-psychodelische „Aeons“ hereinbricht. Hier passiert nicht so viel, dafür zaubern SEER eine schöne rituleske Atmosphäre – oder versuchen es zumindest. Und auch wenn das was hier geboten wird bei leibe nicht schlecht ist, muss ich sagen, dass ich in Anbetracht der starken „Vol. 1“ doch ein Wenig enttäuscht bin. Fast scheint es so, als würden SEER hier versuchen zu gefallen, während der Sound auf „Vol. 1“ viel ungestümer und ehrlicher war. Hoffentlich geht eine „Vol. 3“ wieder mehr in die Richtung!
Freunde des „modernen“ Stoner Rock sollten hier trotzdem mal rein hören – vorzugsweise bei „Antibody“ oder Cosmic Ghost“.

 

Vol. 2 by Seer

 

Vol. 1+2


Cover - Vol. 1+2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:11 ()
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Vargariis

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TOMBSTONES spielen eine gute Mischung aus Stoner- und Doom Metal. "Vragariis" heißt das im Dezember erscheinende, fünfte Werk der Norweger. Wer weite Wüstenlandschaften und den perfekten Soundtrack für den alljährlichen T2-Roadtrip sucht, der ist hier falsch. Es sein denn, besagter Road-Trip führt durch den hohen, eisigen düsteren Norden.

Der kalte Nordwind schwingt bei TOMBSTONES nämlich bei jeder Note mit, und das fängt schon beim Gesang an: Düstere, doomige Vocals, die auch vor Death Metal-Grunts nicht zurückschrecken werden hier mit erdigen Zeitlupen-Stoner Ergüssen vereint. Zeitweise klingt die Musik von TOMBSTONES wie aus der Welt gerissen, dabei sind es exakt die gleichen Dinge, die die Band einzigartig machen: Tiefes, tiefes Zeitlupentempo mit dröhnendem Bass, eine ausgesprochen willkürliche progressive Herangehensweise und diese rauhen, teils gequält daher kommenden Vocals. Wer diese Mischung interessant findet, sollte TOMBSTONES unbedingt mal testen. Leider schwächelts „Vargariis“ nach dem gelungenen Einstand mit „Barren Fields“, „And When The Heathen Strive“ (grandiose Gesangsleistung!) und dem okkult anmutenden „Oceans Of Consciousness“ gegen Ende ein Wenig, hier werden die Songs etwas langatmiger.

 

 

We made a video of the opening track from our forthcoming album "Vargariis". Here's "Barren Fields".Blast it!Visuals by Sigurd, editing by Finn.

Posted by Tombstones on Freitag, 16. Oktober 2015

 

Vargariis


Cover - Vargariis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 56:32 ()
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Darkness Drips Forth

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Nach drei Jahren, zwei EP's ("Necrotic Monuments"(2012) und "Labyrinth Of Carrion Breeze" (2014), einer Split mit LOSS in 2014 und einer glorreichen Compilation namens "Gloom Immemorial" (2014) bringen HOODED MENACE nun passend zur Halloween-Saison mit "Darkness Drips Forth" ihr viertes Album heraus. Der Stil der Finnen beläuft sich dabei wieder auf der Schnittstelle von Death und Doom Metal. Düstere Riffs und die typische, doomige Langsamkeit werden hier mit teils doch recht technischem Gitarrenspiel und melodiösen Parts zu einem finsteren Etwas, dem Lasse Pyykkö mit tiefster Grabesstimme Ausdruck verleiht.

Die Songanzahl wurde hier verglichen mit den letztenVeröffentlichungen halbiert - dementsprechend länger fallen die einzelnen Stücke aus. Es ist scho sehr zäh, doomig und düster, was HOODED MENACE machen, so dass der Death Metal Anteil (trotz teilweise kriechender Langsamkeit) hier noch einmal betont werden sollte. Wer auf Bands wie ASPHYX und WINTER steht macht hier aber absolut nichts verkehrt.

 

 

 

 

Darkness Drips Forth


Cover - Darkness Drips Forth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 42:50 ()
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Songs Fom The North I, II & III

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Die Tage werden wieder kürzer, die Dunkelheit verschluckt die Sonne. Die Gedanken werden trüber und so langsam kommt man in die richtige Stimmung für Doom-Metal. Wie nett, dass SWALLOW THE SUN uns diese finstere Zeit mit gleich drei (!!!) Alben tieftraurig-melancholischen Dooms von bestechlicher Schönheit versüßen.
„Songs Fom The North I, II & III” haben die Finnen ihr Werk genannt, das optisch doch recht schlicht daherkommt. Inhaltlich geht es auf der Scheibe allerdings bunt zur Sache, haben SWALLOW OF THE SUN hier doch alle nur denkbaren Kontraste dieser Stilrichtung wunderbar herausgearbeitet: Während „Teil I“ die bisherige Diskographie im gewohnten Stil fortführt und an „Emerald Forest And The Blackbird“ anknüpft, handelt es sich bei „Teil II“ um ein ausschließlich akustisches Werk. In „Teil III“ gibt es dann finstersten Funeral Doom auf die Ohren.


I
08
59:20

 


Mit “With You Came the Whole of the World's Tears” haben SWALLOW THE SUN eine epische Doom-Hymne von neun Minuten Länge direkt an den Anfang gepackt. Clean-Gesang und Growls, schwere Gitarren und melodiöses Keyboard wechseln sich ab. In „10 Silver Bullets“ arbeiten die Finnen nach dem gleichen Schema, schreiten hier aber etwas weniger verspielt und dafür treibender voran. Den ziemlich geilen Wechsel von Growls und Clean-Vocals bekommt man hier bis zu dem ziemlich abrupten Ende aber auch geboten. „Rooms And Shadows“ beginnt schließlich recht düster, fast schon mystisch, bevor ein verträumter Refrain sich breit macht. „Heartrings Shattering“ (das auf You-Tube schon vorab vorgestellt wurde) räumt mit einer super melancholischen, wie eingängigen Melodie und weiblichen Vokals (später) voll rein.
Von „Silhouettes“ geht eine Todesmetallische Kraft aus, während „The Memory Of Light“ auf verträumten Frauengesang setzt.“Lost And Catatonic” kann nach geisterhaften Beginn mit mächtigem Doom und einem eingängigen Refrain punkten, bevor das sich langsam aufbauende „From Happiness To Dust“ mit lieblichen Melodien und tiefster Traurigkeit mit Streichern erstickt.

 


II
08
42:37

 



„The Womb Of Winter“ leitet den Hörer sanft in die akustische Welt von SWALLOW THE SUN ein, bevor „The Heart Of A Cold White Land“ Schauer von Gänsehaut hervorruft: Wunderschönes Akustik-Gitarrenspiel unterstreicht den emotional-packenden Klargesang perfekt, sachte Streicher und einsetzendes Schlagzeug vervollkommnenden die Atmosphäre. Atemberaubend, in jeder Hinsicht „Away“ macht gut getragen genau dort weiter und lässt Zeit zum verschnaufen, bevor es mit „Pray For The Winds To Come“ wieder so richtig episch wird. Tiefe Bässe unterstreichen die Vocals hier perfekt, die Gitarren-Melodien gehen sofort in das Ohr. Dezenter Frauengesang sorgt hier für etwas Mystik.
In dem quasi Namensgeber-Stück „Songs From The North“ steht skandinavischer Frauengesang im Vordergrund, der den Refrain ganz und gar für sich einnimmt. Das Instrumentalstück „66°50´N,28°40´“ leitet zu „Autumn Fire“ über, welches mit seinem depressiv-getragenen Refrain und fast radiotauglichem Flair eher von ruhiger Machart ist. Mit dem Rausschmeißer „Bevor The Summer Dies“ bewegen die Finnen sich wieder in Richtung bassdurchtränkten, mit Streichern verzierten Akustik-Doom. Die Wände vibrieren bei aufgedrehtem Bass und die Stimmung die SWALLOW THE SUN hier zaubern passt.


III
08
51:56

 


Mit einem leichten Schock und „Teil III“ geht es weiter. Der Boden reißt auf, und der eben noch auf klebrig-süßen Wolken schwebende Hörer stürzt in ein tiefes Loch. „Funeral Doom“ hieß hier die Devise. Bitterböse Death Metal-Vocals und betrübte Stille wechseln sich ab, wobei auch die Streicher stets omnipräsent sind. So wird eine Grabes-Atmosphäre erschaffen. Und die hält bei dem Opener „Gathering Of The Black Moths“ knapp dreizehn Minuten an, mit einem Höhepunkt kurz vor Schluss. „7 Hours Late“ plätschert etwas gemächlich, bis „Empire Of Lonliness“ den Dämon wieder frei lässt. Bass, Gitarren, Vocals und Schlagzeug – hier wirkt alles perfekt zusammen. Einige Sprachsamples unterstreichen das noch. Mit „Abandoned By The Light“ wird die Musik wieder schleppender und düsterer, wobei das Keyboard hier ein wenig Melodie reinbringt. „The Clods Prepare For Battle“ verleiht dem dritten Teil schließlich einen mystischen und erhabenen Ausklang.


So haben SWALLOW THE SUN mit „Songs Fom The North I, II & III” wohl ihr bisher größtes und auch bestes Werk rausgebracht. Jeder Teil in sich ist schlüssig, deckt eine musikalische Sparte ab und vertieft sie bis ins Äußerste. Daran, dass man SWALLOW THE SUN hört zweifelt man dabei kein einziges Mal, trotz der großen Stilistischen Unterschiede. So kann man „Songs Fom The North I, II & III” ohne Probleme durchhören, ohne den Finnen überdrüssig zu werden, versinkt in dem sanften Meer aus Schwermut und bekommt sogar noch Lust auf mehr. Das muss eine Band mit solch einem Monster-Brocken erst einmal schaffen!

 

 

 

Songs Fom The North I, II & III


Cover - Songs Fom The North I, II & III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 143:53 ()
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Litany

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„Litany“ heißt das zweite Studio-Album von der texanischen Blackened Sludge/Crust/Doom Metal Band DEAD TO A DYING WORLD. Was so viel wie „Bitten” oder „Flehen” heißt, betitelte 2000 auch das vierte Album der polnischen Death Metaller VADER. Ganz anders hingegen klingt das fünfzehn Jahre später entstandene „Litany“ der US-Metaller: Hier werden komplexe und vor allem auswartende Soundlandschaften erschaffen. „Epische Szenarien mit Schmerz und Tod“ werden hier vertont und zu Songs epischen Ausmaßes zusammen gefügt. DEAD TO A DYING WORLD bewegen sich irgendwo zwischen Post Black Metal und Doom, der mit einem Fünkchen Sludge und Crust der Südküste gewürzt wurde – und trotzdem eine unglaublich kalte, gar eisige Wirkung hat.

Atmosphärischer Klargesang wird hier von tonnenschweren Doom-Gitarren getragen, aus denen ein gewaltiges, bösartiges Sludge-Monster erwacht, das unter sanften Akkustik-Tönen und seichtem Schneefall wieder einschläft. So könnte man die Musik der Band beschreiben. Dabei wird das Ganze häufig von einer Violine stimmungsvoll untermalt, hin und wieder fügt sich dezenter Frauengesang ein. Und auch an Gitarren ist die Band reich, haben die Texaner neben normalen E- und Akkustik-Gitarren doch auch eine Baritone und zwölfseitige Akkustik-Gitarre zu bieten.

So haben DEAD TO A DYING WORLD ihre Mischung aus kunstvollen Instrumentalparts und (Doom, Sludge, Black) Metal auf „Litany“ perfektioniert. „Litany“ ist ein ausschweifendes, und doch packendes Werk mit viel Atmosphäre und starken Emotionen geworden. Anspieltipps sind hier vorallem der Opener „The Hunt Eternal“ mit seinem satten Doom-Anteil und der abschließende „Narcissus“ der mit seiner Vielschichtigkeit dem Werk zu Abschluss die Krone aufsetzt.

 

Litany


Cover - Litany Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 73:3 ()
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Sovran

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Dass DRACONIAN neben MY DYING BRIDE und PARADISE LOST zu den (Gotic-) Doom Urgesteinen schlechthin zählen dürfte außer Frage stehen. Souverän veröffentlichen die Schweden nun ihr sechstes Album. „Sovran“. Und das trifft wohl auch (wenn nicht sogar am Meisten) auf das neue Bandmitglied Heike Langhans mit, die ihre Heimat Südafrika verließ und in nach Schweden zog – um die Nachfolge zur bisherigen DRACONIAN-Sängerin Lisa Johansson anzutreten. Die weite Reise hat sich gelohnt.

DRACONIAN überzeugen auf ihrem neuen Album von Beginn an mit einer sehr einnehmenden, melancholischen Atmosphäre. Die tiefen, schleppen Töne harmonieren dabei hervorragend mit Anders Jocobsson tiefen, im Death Metal verwurzelten Grunts und Heike Langhans klarer Stimme. Die Schweden haben es tatsächlich geschafft eine sehr gute Sängerin zu finden – hier klingt nichts kitschig, gekünstelt oder dünn. So wechseln sich doomige Doom-Parts, metallischer Männergesang und düsterer, gothischer Frauengesang auf der Scheibe kontinuierlich ab. Mal werden dabei echte Höhepunkte geschaffen, mal rascht die Musik an einem vorbei – nicht jedoch ohne einen dabei in schwärzlichen Nebel der Traurigkeit einzuhüllen, wie sich das gehört. Und da wären wir auch schon am Punkt: Vieles klingt ähnlich auf der „Sovran“. DRACONIAN haben zwar eine gelungene Rezeptur gefunden, doch etwas Variantenreichtum hätte dem Album sichtlich gut getan. So fällt es auch schwer, bestimmte Songs als Anspieltipps herauszupicken, denkt man doch kontinuierlich einen neuen Höhepunkt gefunden zu haben, nicht ohne sich (zu) stark an den vorhergegangen Song erinnert zu fühlen.

So schaffen es DRACONIAN auch ohne Lisa Johansson ihren Stil und ihr Niveau zu halten. Wer die Band bisher mochte kann hier zu schlagen, wer generell eine Abneigung gegen lieblichen Frauengesang im Metal hat lässt hier lieber die Finger von. Der Anteil weiblicher Vocals ist hier nämlich so hoch wie nie zu vor.

Sovran


Cover - Sovran Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 63:16 ()
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Total Vacuum

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ANTIVERSUM machen es dem Hörer mit ihrer "Total Vacuum"-EP nicht leicht, einen Zugang zur Musik zu finden. Die vier langen Songs sind eine zähflüssige Mischung aus Black, Death und Doom, immer schön ausgewalzt und schwarz wie die mondlose Nacht. Eingängig ist die ganze Chose schon, denn ANTIVERSUM halten das Songwriting einfach, stellenweise sogar zu simpel. Auf EP-Länge klappt das, über Albumlänge könnte es allerdings ein wenig eintönig werden.

Im Grunde ist "Total Vacuum" eine Reminiszenz an die 90er Doom/ Death-Platten wie sie damals von RUNEMAGICK und Konsorten veröffentlicht wurden. Bösartig und dreckig, damals wie heute eine feine Sache. Wer auf neumodischen Kram wie Keyboards, Okkulteinflüsse und BLACK SABBATH-Riffs verzichten will, ist mit ANTIVERSUM sehr gut bedient.

Total Vacuum


Cover - Total Vacuum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:40 ()
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Feel The Misery

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25 Jahre Doom. Was die Briten MY DYING BRIDE geschafft haben ist in der Tat beeindruckend. Doch seinen wir mal ehrlich, gab es unter den mittlerweile zwölf Alben auch nur eines mit einem die Band so perfekt beschreibenden Titel wie „Feel The Misery“?

Tiefe Grunts und hingebungsvoller Klargesang mischen sich unter die typisch doomigen Melodien, wobei meist eine sehr dichte, drückende Atmosphäre aufgebaut wird. Eingesprochen Passagen, passend inszenierten E-Gitarren und Schlagzeug unterstreichen diese Düsternis gekonnt. Die langen Keybordprts sorgen dabei für gotischen Flair. Dabei kommen die Songs meistens gegen Ende zu ihrem (lang ersehnten) Höhepunkt, während die Songs im Mittelteil meist in ein tiefschwarzes Loch doomiger Langatmigkeit fallen. Hin und wieder werden diese Doom-Teppiche dafür von etwas schnelleren Passagen und harten Growls aufgelockert, wobei man MY DYING BRIDE ihre Death Metal-Vergangenheit dann wieder deutlich anhört. Dem gegenüber fügen sich stimmungsvoll inszenierte Streicher gut in das Klangbild („A Cold New Curse“) ein.
Das Album geht hat dafür einen ganz anderen Aufbau: So stehen mit „Feel The Misery“ und „A Thorn Of Wisdom“ zwei (im Verhältnis) weniger doomige Düster-Rocker im Zentrum. Die kurzen Songs vergehen dabei recht rasch, große Innovationen gibt es hier aber nicht.
MY DYING BRIDE wagen hier keine großen Neuerungen, vielmehr sind es die kleinen Momente, die aufhorchen lassen. Wer die Band kennt und schätzt kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Anspieltipps: Der tieftraurige Opener, der hymnische Titeltrack und das eindringliche “I Celebrate Your Skin”.

Feel The Misery


Cover - Feel The Misery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 63:23 ()
Label:
Vertrieb:
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Scouts On The Borderline Between The Spiritual And Physical World

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OUR SURVIVAL DEPENDS ON US ist sicher nicht der griffigste Bandname. Und auch was Album-Titel angeht scheint die österreichische Band ein Freund vieler Worte zu sein, wie schon das Debut-Werk „Jumping Once Too Often into the Ocean That Had Always Been Our Inspiration“ (2005) klar machte. Wer beschwert sich da also noch, dass “Scouts On The Borderline Between The Spiritual And Physical World” zu lang ist? Und auch die aus der optischen Gestaltung resultierende Annahme es handeldet sich hier um eine Folk/Pagan Metal Band erweist sich als falsch. OUR SURVIVAL DEPENDS ON US spielen bluesigen Doom Metal, unter den sich nur zu gern Elemente aus dem Sludge oder Psychedelic-Bereich mischen – trotz finsterem Wald und Midgard-Schlange.

Trommeln und viele Breaks und mächtige Gitarren ebnen den Weg durch „Children Of The Dawn“, während es in Stücken wie „The Bloody Path“ und „Mountains Of My Home“ zu tiefst spirituell: Seicht doomig-soulig ziehen diese Stücke mit ruhiger Atmosphäre, Hintergrundflimmern und gefühlvollem Klargesang an einem vorbei. Im folgenden „Sons And Daughters“ wird diese Atmosphäre auf die Spitze getrieben: Hier stimmt einfach alles, vom eröffnenden Frauengesang, der Urwald-Atmosphäre (Trommeln, natürlich!) und dem emotional bis harschen männlichen Vocals. Überhaubt kommt hier die stimmliche Varibalität des Sängers am Besten zum Ausdruck. „Sacred Heart“ bildet ein akkustisches Lagerfeuer-Finale. Neben einigen Lägen ist “Scouts On The Borderline Between The Spiritual And Physical World” ein sehr gelungenes Album seiner spirituell-doomigen Stilrichtung geworden. Die Grenzüberschreitung in die spirituelle Welt ist den Össis gut geglückt.

Scouts On The Borderline Between The Spiritual And Physical World


Cover - Scouts On The Borderline Between The Spiritual And Physical World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 48:54 ()
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The Night Creeper

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Die Engländer fielen mir das erste Mal im Winter 2013 ins Gesicht. Vier Musiker, alleine auf einer riesigen Bühne: UNCLE ACID & THE DEADBEATS waren der Opener für BLACK SABBATH. Und ich war von den Socken! Damit war nicht zu rechnen, Vorfreude auf Ozzy & Co, die ersten Biere und dann noch so ein Doom-Schmankerl. Klar besorgte ich mir anschließend sofort Produkte der Band.

Heuer bringen die Jungs nach eben diesem Karriere-Schub à la BLACK SABBATH endlich neue Ware unter's Metal-Volk. Und was soll ich sagen ....... Hammer !!! Auf "The Night Creeper" finden wir abgehangenen, authentischen und urigen Doom Metal. Stoisch, melodieseelig, mit einem sofort identifizierbaren Groove, marschieren die Songs breitbeinig und langsam in mein Kleinhirn. Nummern wie "Waiting for Blood", "Pusher Man" oder das schaurig düstere "Downtown" sind mit ihrem hypnotischen, melodiösen Charme einfach knuddelige, doomige Wonneproppen. Und das relaxt anschwebende "Slow Death" ist bewußtseinserweiternd auf seine ganz eigene kauzige Art.

Einzig der Sound mit dem weit im Hintergrund liegenden Gesang braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase.

ORCHID sind vielleicht die besseren Musiker, KADAVAR haben mit Sicherheit die cooleren Bärte, aber UNCLE ACID & THE DEADBEATS haben mit "The Night Creeper" die bis dato geilste Doomscheibe 2015 im Programm.

The Night Creeper


Cover - The Night Creeper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:18 ()
Label:
Vertrieb:

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