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Dirty Diamonds

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Eines gleich mal vorneweg: ALICE COOPER setzt seine "zurück zu den Wurzeln"-Aktion mit seinem 2005er Output "Dirty Diamonds" konsequent fort; wie schon beim Vorgänger werden Freunde kommerziellen AOR-Sounds auf der neuen Scheibe des Altmeister kaum fündig. Die beiden Opener "Woman Of Mass Destruction" und "Perfect" sind Old-School Seventies-Rocker mit entsprechend starker Schlagseite zu den Anfangstagen des Schockrockers und lassen es noch recht fetzen. "You Make Me Wanna" ist dann ein absolut typischer Cooper Song wie er schon auf seinen ersten Alben hätte platziert sein können. Der Titeltrack (samt Bläser) schlägt da in die gleiche Kerbe. Allerdings ist "Dirty Diamonds" ein Rockalbum auf den eher ruhigere Momente den Ton angeben. Balladeske Songs wie das Country angehauchte "The Saga Of Jesse Jane" die musikalisch zwar keine Offenbarung sind, aber über hörenswerte Lyrics verfügen und Balladen wie "Pretty Ballerina" und "Six Hours" lassen einen angenehm bedächtig Lauschen. Gegen Ende kommt dann mit "You Only Worst Enemy" ein gradlinigen, knapp über zwei Minuten kurzen Rocker als Wachmacher. Bei "Zombie Dance" greift ALICE COOPER wieder mal zu Mundharmonika, Orgel und weiblichen Background-Vocals, verpackt alles aber in eine für ihn ungewöhnliche Komposition - cooler Track. Mit dem abschließenden, nicht besonders gut gelungenen Rapteil "Stand" (Bonustitel zusammen mit dem Rapper Xzibit) können sich Sammler auch ein Negativ-Highlight eines ganz Großen des Rock-Biz in den Schrank stellen. Live kann Mr. Nice Guy nicht nur durch seine Show überzeugen, auch seine kommerziellen Hits der End-Achtziger und die fraglos zeitlosen Klassiker des Jahrzehntes davor (in modern aufgepeppter Form) sind großes Kino - und grad bei letzteren passt der eine oder andere der neuen Songs ganz gut in Konzept, ersetzen können sie aber keinen. Zu einem Singlehits wird es bei ALICE COOPER auch mit "Dirty Diamonds" nicht mehr reichen - qualitativ gute Mucke für Cooper-Fans und Freunde des gepflegten 70er-Sounds hat er aber meist schon zu bieten.

Dirty Diamonds


Cover - Dirty Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:46 ()
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Klartext

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Moment, Moment, will mich da jemand verarschen...? PLANLOS soll die Band heißen? Und der Sänger Pino? Das klingt doch original wie die HOSEN, und Pino klingt nicht nur dem Namen nach verdächtig nach Campino. Und dann erscheint das mittlerweile vierte Album "Klartext" auch noch auf dem Goldene Zeiten-Label von Ex-HOSEN-Drummer Wölli. Und auf der Innenseite der CD-Hülle steht "Das Ende setzen wir uns selbst!". Gab´s das nicht auch schon mal in einem HOSEN-Song? Aber glauben wir mal der Presse-Info und gehen nicht davon aus, dass es sich hier um ein Inkognito-Album der Düsseldorfer handelt... Obwohl das schwer ist, denn die Musik klingt verdammt ähnlich, kommt ansonsten aber zugegenbermaßen ziemlich gut. PLANLOS gehen Mit viel Energie, tollen Refrains und gut arrangierten Songs an den Start, und ihr angepunkter Rock treibt fast ausnahmslos ordentlich nach vorne. Mit "Sorgenkind" gibt es außerdem einen Ausflug in folkige Gefilde, in der Strophe von "Demokratie" sind Reggae-Einflüsse zu hören, "Es Geht Mir Gut" ist eine Art Mitgröl-Lagerfeuer-Rock und mit "Der Brief" klingt das Album mit einer Ballade mit Akustik-Gitarre aus, so dass die gesamte CD nicht nur sehr abwechslungsreich ist, sonder vor allem auch nie langweilig wird. Die Texte gehen insgesamt gesehen in Ordnung und verbinden Kritik an Politik und Gesellschaft mit durchaus poetisch zu nennender Sprache. Stellenweise spürt man allerdings unangenehm den in bester HOSEN-Manier (wie auch sonst...?) erhobenen Zeigefinger, wie z. B. in "Blender": "Wir sind jämmerliche Blender, skrupellose Menschenhändler / Wir verkaufen Seelen am Straßenrand / Bald klebt hier das Blut an jedem Stein / Ich schäme mich, ein Mensch zu sein". Und auch vor ebenfalls HOSEN-tpyischen naiven Plattitüden schreckt man nicht zurück, wie in "Verraten & Verkauft", einem Song über unsere tollen Casting-Shows: "Es ist traurig aber wahr, die Industrie macht euch zu Stars / Sie kauft euch ein, sie saugt euch aus, ihr seid verraten und verkauft". Ach nee... Einen Pluspunkt gibt es noch für die schöne Covergestaltung: Die CD kommt in einem packpapier-farbenen Digipack, mit handgestempeltem Aufdruck der Band und einem in die Innenseite eingeschobenen Leporello-Booklet. Klarer Fall: Die beste HOSEN-Platte seit Jahren!

Klartext


Cover - Klartext Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:33 ()
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Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970

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Vor gut einem halben Jahr erschien die Audio - CD zu diesem Spektakel, das das göttliche Progressive Rock - Geschwader JETHRO TULL auf einem seiner frühen Höhepunkte zeigt. Vor nicht weniger als 600000 (!!!) Leuten spielte die Band um Kultfigur Ian Anderson 1970 auf dem "Isle Of Wight" - Festival. Achtung: die DVD zeigt nicht den kompletten Gig; nicht alle Songs und nicht am Stück!!! Das ist auch der größte Kritikpunkt, den ich zu dieser Veröffentlichung auspacken kann. Es geht hier primär um das Rahmenprogramm des Festivals, aber warum man nicht das ganze Konzert als Zusatzoption, etc. draufgepackt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Was bleibt, ist ein sehr kurzweiliger Dokumentarstreifen, der rockgeschichtlich Interessierten eine echte Steilvorlage bietet. Neben zahlreichen Ereignissen rund um das "Isle Of Wight" - Spektakel, zu denen der Streit mit den Veranstaltern gehört, der fast eskaliert wäre, wie auch einige gewalttätige Szenen, die das baldige Ableben der Hippie - Generation einläuteten, führt Ian Anderson selbst (mit wahlweise deutschen Untertiteln) durch diese bewegte Anfangszeit seiner Band. Zwischen den alten Aufnahmen, die trotz ihrer 35 Jahre technisch sehr gut und überraschend scharf herüberkommen, erklärt er, getreu seinem Motto "Just an old guy having fun", wie er zum Flötenspiel kam, was Religion (in Bezug auf den Song "My God") in seinem Leben bedeutet und wie er retrospektiv die Ereignisse von damals sieht. Die fünf Songs, die komplett gezeigt werden (plus die Doppelzugabe "We Used To Know" / "For A Thousand Mothers"), präsentieren JETHRO TULL in unglaublicher Spiellaune, die in immer extremeren Soloeskapaden ihres Frontmannes gipfelt. Schaut Euch nur mal den Mittelteil des überragenden "My God" an. Dass da keiner mit der weißen Jacke gekommen ist…. Ein weiteres Highlight ist das ebenfalls geniale "Dharma For One", das in einem wahnsinnigen Drumsolo von Clive Bunker gipfelt, Hammer! Die anderen Songs, "Bouree", "My Sunday Feeling", "A Song For Jeffrey" (aufgenommen beim "Rolling Stones Rock’n’Roll Circus" mit dem kurzzeitigen Bandmitglied Tony Iommi an der Gitarre) und "Nothing Is Easy", gehören ebenso zum Pflichtprogramm für Alt - Proggies und krönen diese sehr gelungene DVD. Lediglich die magere Spielzeit von knapp 80 Minuten (man hätte hier wirklich, wie oben schon angedeutet, den kompletten Gig zeigen können) ist nicht das Gelbe vom Ei, wogegen das Ohr aber mit wahlweise "Stereo 2.0", "Dolby 5.1" oder sogar "Dolby DTS Surround Sound" entschädigt wird. Als Bonus gibt es eine nette, aber verzichtbare Fotogalerie und ein Begleitbooklet mit interessanten Liner - Notes von "Flöten - Ian" persönlich. Objektiv betrachtet eine sehr gelungene und absolut sehenswerte DVD, aber ob man für so ein relativ kurzes Vergnügen den Vollpreis von etwa 20 Euro löhnen muss, sei jedem selbst überlassen…

Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970


Cover - Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 79:30 ()
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My Kung Fu Is Good

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"The best part of me is the music - I´ll give to you". So kann man jetzt viele Worte verlieren, warum "My Kungfu Is Good" das bisher beste Rock-Album des Jahres 2005 ist, oder einfach die Musik sprechen lassen. Letzteres wird natürlich die Skeptiker nicht überzeugen: Warum setzt sich dieser hyperaktive Springinsfeld Rich Ward auf einmal hin und schreibt an akustischer und Strom-Gitarre und Piano kleine und in erster Linie durch ihre Ruhe kraftvolle Songs über Kabale und Liebe? Kann man sich das überhaupt vorstellen? Rich Ward, der weder bei STUCK MOJO noch bei FOZZY auf der Bühne je länger als ein Break dauert auf einer Stelle stehen kann. Dieser Rich singt alles selbst, auch das ist erst schwer vorzustellen. Zu sehr ging bei STUCK MOJO seine Stimme neben Rapper Bonz und im allgemeinen Energielevel unter. Zu dünn wirkt sein oft atemloser und weggemischter Hintergrundgesang im Tumult von FOZZY gegen das Abräum-Organ von Chris Jericho. Eben dieser Rich Ward hat sich nach seiner Scheidung hingesetzt und sich musikalisch den Weg durch sein Gefühlschaos gebahnt. Herausgekommen sind 10 wütende, traurige, ehrliche - erdige und erhebende Stücke. Mindestens "Used To Be", "Summer" und "Running" hauen einen dabei aus den Latschen. Denn Rich Ward singt diese persönlichen Perlen wie ein junger Gott. Spricht, flüstert und hebt zum großen Melodiebogen an. Diese Songs legen den stärksten Wrestler auf die Matte, und ich möchte jetzt gar nicht mehr wissen, wie gut Chris´ Kampfsportkünste dazu noch sind...

My Kung Fu Is Good


Cover - My Kung Fu Is Good Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:26 ()
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Time Machine 1992 – 2005

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Mit "Time Machine 1992 - 2005" verabschiedet sich die Berliner Band BLIND PASSENGERS nach fünf bzw. sechs regulären Alben, maßgeblicher Einflussnahme auf die deutsche Synth-Pop und Electro-Rock Gemeinde und fast 3-jähriger Funkstille recht standesgemäß. Nachdem einer der beiden Hauptprotagonisten (Rayner Schirner) vor Jahren um eine Schaffenspause bat um sich danach ganz auf die Produktionsseite zu schlagen, veröffentlichte Kollege Nik Page zwischenzeitlich zwei Soloscheiben ("Sinmachine", "Sacrifight"). Die BLIND PASSENGERS scheinen nun endgültig deutsche Szenegeschichte zu sein und zum Abschied gibt es eine über 100-minütige Doppel-CD welche das musikalisches Potential und die stilistische Breite der BLIND PASSENGERS nochmals vorstellt. Dabei haben das Duo Schirner/Page nicht lieblos eine Best of-Compilation produzieren lassen, sondern die meisten ihrer Klassiker neu aufbereitet und sechs neue Songs eingespielt, welche am ehesten noch an den Bandklassiker "Destroyka" erinnern. Für Neueinsteiger das richtige Paket um sich einen Überblick über das Schaffen einer der deutschen Szenebands zu verschaffen. Dabei sind alle Phasen vertreten - vom Depeche Mode beeinflussten Electro-Pop der Anfangstage über Trip-Hop/Breakbeat-Ausflüge bis zum Wave/Industrial/Gothic-Sound der letzten Scheiben (wie sie BLIND PASSENGERS Member Nik Page heute noch zelebriert). Die Entwicklung welche die Band über die Jahre genommen hat, und welche nicht immer alle Fans und Kritiker mit vollziehen konnten oder wollten zeigt sich auch in der stilistischen Trennung in die melodischere, Synthie-Pop und EBM geprägte CD1: Synths & Hooks und die eher etwas düstere und gitarrenorientierte CD2: Riffs & Shouts. Fans der BLIND PASSENGERS welche Scheiben der Band ihr eigen nennen, können hier Songs in neuem Outfit und Neustoff abgreifen. Für jene hier noch informativ die 25 Tracks der Doppel-CD (welche es im Digi-Pack zum Preis einer CD geben soll):


CD 1: Synths & Hooks

01 Walking To Heaven 1993 (Extended Version)

02 Small Town Night 1992 (New Cut)

03 Born To Die 1994 (Club-Maxi-Version)

04 Headache 1994

05 Your Smell 1993

06 When The Sky Broke 1992/2005

07 Spacechild 1997/2005

08 Too Much 1992/2005

09 Broken Conscience 1995

10 Voices Of Dark 1993/2005

11 Yes Sir! 1993/2005

12 Absurdistan 1995/2005


CD 2: Riffs & Shouts

01 Forgotten Years 2005

02 The Glory Of Success 1998

03 No More Revolution 2005

04 Just A Fuck 2005

05 Born To Crash 2002

06 Golden Years 2005

07 Grey Sunday 2000 (Club-Cut)

08 Bring Me Down 1999

09 Gunman 1999 (New Cut)

10 Hall Of Pain 2001

11 Why 2001

12 Get On 1999

13 Sarajevo 1994

Time Machine 1992 – 2005


Cover - Time Machine 1992 – 2005 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 107:13 ()
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Don´t Play

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Zuckersüße Melodien, aber genug Wut und Attitüde. Harte Riffes, tolle Stimme. Echte Gefühle. TYLER kommen aus Österreich - also weder aus England noch Nordamerika. Trotzdem könnten sie die Welt der Gitarrenrockbands aufmischen. Ihre Songs sind geradeheraus, TYLER haben keine Angst vor Balladen und sind doch die erste Bands seit Äonen, die den Peinlichkeitsfaktor niedrig hält. Sie sind neu, also sind Referenzen wie NICKELBACK, PEARL JAM, CREED oder REM sicher brauchbare Hausnummern, aber sie sind anders und sehr eigen. Weiter so.

Don´t Play


Cover - Don´t Play Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:16 ()
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Once Above A Time

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STEVE HACKETT gehört noch immer zu den ganz Großen der Gitarrenzunft, wenn auch sein legendärer Ruf natürlich gerade aus den alten GENESIS Zeiten (1970-77) herrührt, als er maßgeblich durch sein virtuoses Spiel an einigen legendären Alben beteiligt war. Nach zig hochkarätigen Soloveröffentlichungen zuletzt u.a. auf "Live Archives Vol. 4" gibt es jetzt auch das Abschlusskonzert in Budapest von der letzten "To Watch The Storms"-Tour aus dem Frühjahr 2004 auf DVD. Ein begnadeter Sänger war er ja noch nie aber hierfür hat er sich eine tolle Begleitkapelle mit an Bord geholt, bei der vor allem Drummer Gary O´Toole der neben seiner ungewöhnlichen "Haltung" mit teilweise brillianten Backing/Lead Vocals besticht. Aber auch die restlichen Musiker sind nicht ohne und liefern rundum eine gute Performance ab, wobei sich Rob Townsend am Saxophon, Flöte & Percussion für seine gefühlvollen Interpretationen noch ein absolutes Sonderlob verdient hat. An der Bild bzw. Tonqualität gibt nicht viel zu kritisieren (DTS & Dolby Surround 5.1 & Dolby Digital 2.0), die Band agiert ihrem fortgeschrittenen Alter entsprechend nicht gerade mit viel Bühnenaction aber der solide und mit viel Engagement vorgetragene progressive Rock verlangt auch nicht gerade danach. Die Lightshow ist dezent eingesetzt, die Gesangsharmonien sowie die etwas freieren Improvisationsteile bei den vielen Instrumentalpassagen sitzen perfekt und werden nicht übertrieben. Steve HACKETT steht natürlich fast immer im Mittelpunkt des Geschehens und sein Gitarrenspiel, egal ob auf der akustischn oder elektrischen klampfe ist wirklich ein Augenschmaus. Ansonsten geht die Songauswahl unter den 20 Tracks insgesamt in Ordnung, vom letzten gelungenen Output finden sich genauso ein paar Nummern (obwohl man sich das düstere "Darktown" hätte schenken können!) wie natürlich einige Klassiker, wobei sogar gleich mehrere alte GENESIS-Schoten dabei sind. Tatsächlich kann hierbei die gesamte Band diesen fast 30 Jahre alten Tracks mit etwas variierten Arrangements bzw. anderer Instrumentierung noch einmal neues Leben einhauchen egal ob "Blood On The Rooftops, "Firth Of Fifth" oder "Los Endos" die Band überzeugt durch Spielfreude und dies überzeugt dann auch das großzügig applaudierende aber stets sitzende(!!) Publikum im Saal. Mein absoluter Favorit ist aber das mitreisend starke "Brand New". An heutigen Standards gemessen bietet das doch arg karge Zusatzmaterial von "Once Above A Time", hier gibt es leider nur ein relativ kurzes sowie ziemlich lieblos aufgenommenes Backstagefilmchens mit ein paar Worten des Meister selbst, leider nicht mehr allzu viel, um sich diese DVD unbedingt zulegen zu müssen. Wie gesagt die eigentliche Musik überzeugt auf guten bis sehr guten Niveau, gab es allerdings größtenteils alles schon mal daher könnte der Kaufentscheidungsprozess (für Fans) letztlich ziemlich schnell abgeschlossen werden.

Once Above A Time


Cover - Once Above A Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 100:7 ()
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On The Road

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Pünktlich zur anstehenden Tour (übrigends zusammen mit der 80er Kultband ASIA) und natürlich auch zum Gedenken von Drummer Mel Pritchards, der ziemlich genau vor einem Jahr leider an einem Herzinfarkt verstorben ist , erscheint jetzt BARCLAY JAMES HARVEST featuring Les Holroyd "On The Road" auf DVD.

Die ursprüngliche Band wurde vor über 30 Jahren (die erste Single erschien 1968) gegründet und man erfreute sich besonders in Deutschland bis heute einer großer Popularität und verkaufte in dieser Zeit fast zehn Millionen Alben, zehn davon platzierten sich allein in den britischen Top Ten.

Mittlerweile gibt es gleich zwei "Ableger" mit ehemaligen Musikern der Band - hierbei handelt es sich um die Formation um Sänger/Bassis Les Holroyd. Auf den Shows der DVD wurden die beiden von zahlreichen Musikern unterstützt, die teilweise schon 25 Jahre mit den beiden Hauptgründern zusammen arbeiteten. Barclay James Harvest standen einmal für die Fusion von Rock und klassischer Musik haben sich aber dann immer mehr zur normalen Rock/Pop Band wegentwickelt.

Das Material von "On the Road" wurde auf der Deutschlandtour der Band vom Oktober/November 2002 aufgenommen. Hierbei werden Ausschnitte von Shows gezeigt, auf der die Band noch in kompletter Besetzung mit Mel zu sehen ist. Die Show, von der das Audio-Material stammt, fand am 30. Oktober in der Stadthalle Bad Godesberg in Bonn statt. "On The Road" umfasst 105 Minuten Spielzeit und zeigt die Band auf ihrer 2002er Reise quer durch Deutschland, unter anderem in Leipzig, München, Aschaffenburg, Berlin und Ludwigshafen.

Der Sound geht in Ordnung, wenn auch die Leadgitarre etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt wurde, wenn Les Holroyd alleine singt mit der kompletten Backline ist seine Stimme doch etwas dünn und recht weit hinten. Die Bühnenshow ist relativ unspektakulär, stellenweise sogar recht bieder und wird nur mit diversen Projektionen etwas aufgelockert, ansonsten gibt es nichts besonderes, die Musiker sind handwerklich überzeugend ohne großes Gehabe, es zählt allein die Musik. Und die kann sich durchaus hören lassen, kommt etwas rockiger und weniger glatt aus den Boxen (die Keyboards sind etwas unaufdringlicher) als die Studiowerke. Vor allem Gitarrist Mike Byron reißt die Band mit seinem packenden Riffs immer wieder mit - der absolute Pluspunkt dieser DVD. Die Songauswahl ist gelinde gesagt etwas dürftig, denn wenn ich zu einem BARCLAY Konzert gehe möchte man doch schon noch ein paae mehr die alten Schoten hören doch außer "Life Is For Living", "Berlin" (in einem neuen Arrangement) oder "Rock’n’Roll Star" ist da leider nichts dabei. Der größte Hit der Band "Hymn" (dass wäre wie wenn AC/DC "Highway To Hell" nicht spielen würden!) fehlt leider komplett aber auch "Victims Of Circumstance", "Loving Is Easy" oder "Child Of The Universe sind nicht dabei - sehr schade.

Mit Zusatzmaterial sieht es auch eher Mau aus, das 2 Minuten Bandvideo ist völlig für die Füße, die lediglich als Text enthaltenen Bio’s sowie die zwei Interviews sind optisch auch relativ schlecht zu lesen und die Menüführung im allgemeinen könnte etwas flüssiger sein. Insgesamt ist mir diese "On The Road" DVD schlichtweg zu lieblos zusammengestellt und nach heutigen Maßstäben einfach zu dürftig ausgestattet.

Frohe Kunde aber noch für alle Fans von Barclay James Harvest Featuring Les Holroyd die Jungs wollen zukünftig auch als Sextett ohne Mel weitermachen und wieder neuen Alben aufnehmen.

On The Road


Cover - On The Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 100:5 ()
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Heimvorteil (Die St. Pauli CD)

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Wozu braucht der FC St. Pauli eigentlich schon wieder ein Benefiz-Projekt? Sollten Retter- und Rasenpaten-Aktion sowie Sponsoren wie Astra, Mobilcom und Bommerlunder, an die 10.000 verkaufte Dauerkarten und die zahlreichen Merchandising-Produkte nicht so langsam genug Kohle eingebracht haben, um den Verein zu sanieren? Aber was die Vereinsführung mit den Einnahmen in Millionenhöhe anstellt, ist ja schon seit längerem nicht mehr zu durchschauen. Für gute Spieler wird das Geld auf jeden Fall nicht ausgegeben... Aber was weder Cover noch Booklet vermitteln, wird im Presseinfo geliefert: Der komplette Gewinn aus dem Verkauf des Albums fließt zwar dem FC St. Pauli zu, soll aber projektgebunden für dessen Jugend- und Sozialarbeit im Viertel verwendet werden. OK - wenn´s stimmt, eine schöne Sache, zumal sämtliche Bands auf Lizenzzahlungen verzichten und einige Stücke sogar eigens für die CD aufgenommen haben. Die Zusammenstellung ist dann aber stellenweise etwas seltsam. Die vertretenen Hamburger Hip Hop-Acts - von FETTES BROT, über die BEGINNER, bis zu DEICHKIND - gehören sogar noch am ehesten auf diese Platte, wobei ich nicht verstehe, warum man von den BEGINNERN das uralte "Rock On" gewählt hat, anstatt den "City Blues" von der letzten Scheibe - eine einzige Liebeserklärung an die Stadt Hamburg, insbesondere auch an den Stadtteil St. Pauli. Auch die sogenannte Hamburger Schule muss man wohl auf eine solche Compilation nehmen, und so finden sich hier Tracks von TOCOTRONIC, den STERNEN und BLUMFELD. Zu Bernd Begemann muss hier hoffentlich nichts groß erzählt werden: Sein "Oh, St. Pauli" ist wohl der schönste und passendste Song auf der Platte. Auch die ÄRZTE passen in diesen Kontext, immerhin wohnt Bela seit einigen Jahren in Hamburg und besitzt eine Dauerkarte fürs Millerntorstadion. "Bravopunks" ist mit seinen 1:14 Minuten zwar ein bisschen dürftig, aber zum Glück bleibt man hier wenigstens von Belas grauenvoller "You´ll Never Walk Alone"-Version verschont. Aber was bitteschön machen die SPORTFREUNDE STILLER auf dieser Platte? Klar, sie sind Fußballfans, aber bekanntlich Bayern-Anhänger, und von einer Sympathiebekundung in Richtung St. Pauli ist zumindest mir nichts bekannt. Aber es kommt noch schlimmer - und zwar in Form von WIR SIND HELDEN. Ganz davon abgesehen, dass sie zum Übelsten gehören, was die deutsche Musikindustrie in den letzten Jahren hervorgebracht hat, fehlt mir hier dann endgültig der Bezug zu Verein, Fußball und Hamburg. Klar, die Platte soll sich auch in Berlin und München verkaufen, und wenn dadurch Geld für Jugendarbeit reinkommt, ist das ja auch ein löbliches Unterfangen, aber diese Compilation wird weder dem Verein noch dem Stadtteil St. Pauli gerecht. Eine Zusammenstellung mit Underground-Bands hätte weitaus besser gepasst, grade vor dem Hintergrund der Hafenstraße, deren Aktivisten immerhin das Totenkopf-Logo entliehen ist. Und außerdem: es gibt in Hamburg genügend gute Bands, um eine Platte vollzubekommen. Wo sind beispielsweise RANTANPLAN, SUPERPUNK und BAZOOKA CAIN? Mit dieser CD wird lediglich das Image unterstützt, das der Verein außerhalb der Dauerkarten-Besitzer hat, das ja zur Zeit deutschlandweit und sogar im deutschsprachigen Ausland als Kult gefeiert wird, wohingegen die Mannschaft auch diese Saison wieder nur mäßig spielt und die Vereinsführung den Bach runtergeht. Im Grunde spiegelt "Heimvorteil" dadurch den derzeitigen Zustand des kompletten Vereins wieder: außen hui - innen pfui...

Heimvorteil (Die St. Pauli CD)


Cover - Heimvorteil (Die St. Pauli CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 68:28 ()
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The Dark Side

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Ich weiß ja nicht, was der gemeine gregorianische Mönch früher den lieben langen Tag macht. Singen und siebenstellige Verkaufszahlen feiern sicher nicht. Und dann kommen die Herren in den dunklen Kutten - oder andere Herren in den dunklen Anzügen die den Herren in den dunklen Kutten sagen was sie tun sollen - und nehmen Evergreens des alternativen Genres in Angriff. Teilweise gnadenlos zum scheitern verurteilt, teilweise ganz nett und teilweise schlicht unnötig weiß ich nicht, was ich blasphemischer finden soll. Dass ich Pseudogeistliche kritisiere oder dass sich ebendiese an so was wie die musikalischen Ersatzgötter heranwagen. Eine kleine Auswahl: RAMMSTEINS "Engel" in einer Variante die selbst Mambo Kurt in den Schatten stellt kann und die mit harten Gitarren nahe dem Original aber mit dem wenig martialischen sondern ausschließlich sakralen Gesang nicht punkten kann. "The Raven" hat bei ALAN PARSONS PROJECT großartig geklungen, verkommt hier aber zu einem kleinem Vögelchen, der zwar durch die opulente Instrumentierung gefällt, erneut die Chöre aber schlicht überflüssig scheinen. "The Omen" hat sicherlich einen der eindrucksvollsten Soundtracks im Horrorfilmbereich, "Ave Satani" verfehlt hier die unheimliche Wirkung jedoch komplett. Und genau darin sehe ich den Haken dieses recht exotischen und konzeptionell durchaus nachvollziehbaren Albums. Die Chöre klingen einmalig, ihr Sound ist jedem im Ohr. Viele der Originale leben aber grade vom - wenn auch technisch nicht immer überragendem - Gesang des ursprünglichen Interpreten. Ob dies RAMMSTEINs gerolltes r, THE SISTERS OF MERCY mit dem stilprägenden Sound von "More" oder die NINE INCH NAILS sind. Die Ballade "My Immortal" von EVANESCENCE ist hörbar, "Univited" (ALANIS MORISSETTE) klingt dramatisch. Wer generell auf den etwas verkitschen Popsound der Mönche steht, liegt hier nicht falsch. Wer die Klasse der Originale schätzt, findet hier aber bestenfalls amüsant Skurriles. Denn substanziell ist am Hochglanzprodukt "The Dark Side" nichts, auch wenn die Songauswahl Gegenteiliges suggerieren könnte.

The Dark Side


Cover - The Dark Side Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 69:9 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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