Review:

Live In Stockholm

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Wie ihre Kollegen von CANDLEMASS veröffentlichen nun auch die Doom - Götter TROUBLE eine in Stockholm aufgenommene, audiovisuelle Angelegenheit! Ich denke, dass der eine oder andere Fan etwas Muffensausen haben wird, sich die Show anzusehen, denn es wäre möglich, dass diese einst so geniale Truppe mittlerweile nur noch ein Haufen alter Säcke ohne Feuer im Popo sein könnte, auf was zweifelhafte Side - Projects wie WET ANIMAL ja hindeuten. Aber keine Sorge: sie sind es nicht! Ich war selbst überrascht, wie cool hier aufgerockt wird. Sicher sind TROUBLE anno 2006 nicht die agilsten auf der Bühne; im Dauerlauf über die Bretter fegen andere, aber allein schon die Musik spricht Bände und erzeugt Gänsehaut pur. Besonders Eric Wagner (ohne den TROUBLE nur die Hälfte wert wären) ist klasse! Sein hoher, kreischender, fieser, aber jederzeit emotionaler Gesang ist Weltschmerz pur, ohne kitschigem Pathos. Auch das Gitarrenduo Rick Wartell / Bruce Franklin hat nichts von seinem urtypischen, sägenden, epischen Stil verloren, der ja bekanntlich sogar eine Nachwuchsband namens METALLICA inspirierte. Die über einstündige Show ist vielleicht etwas steif, aber musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Die Songauswahl ist gelungen, die Kameraführung ok, lediglich das Bild könnte etwas weniger körnig sein, aber das ist letzten Endes Erbsenzählerei. Das Gesamtergebnis überzeugt mühelos, und auch akustisch gibt es keinen Grund zur Klage, denn man kann zwischen Zweikanal - Stereo, "5.1 Dolby Digital" und sogar "5.1 DTS" auswählen! Als Zugaben gibt es die wie immer unnötige Fotogalerie und ein sehr informatives, über halbstündiges Interview mit der Band, geführt von Leif Edling, der einige interessante Anekdoten aus alten Tagen, aber auch Infos zu zwei neuen Releases aus dem Hause TROUBLE herauslockt. Für echte Troublemaker ist "Live In Stockholm" ein erstklassiges Pflichterlebnis, meiner Meinung nach sogar stimmiger als die vergleichbare CANDLEMASS - DVD und etwa zum Preis einer regulären CD zu haben. Mit ein paar mehr Schmankerln und Bonüssen (auf der zweischichtigen Scheibe ist noch etwas Platz) wäre hier der allgemeine "Tipp" drin gewesen, der für Fans aber auch so gilt!



Setlist:



1. R.I.P.

2. Come Touch The Sky

3. At The End Of My Daze

4. Plastic Green Head

5. Fear

6. Memory’s Garden

7. The Misery Shows (Act II)

8. Psalm 9

9. Run To The Light

10. All Is Forgiven

11. Psychotic Reaction

12. The Skull

13. Revelation (Life Or Death)

14. The Tempter

+ Interview


Live In Stockholm


Cover - Live In Stockholm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14 + Interview
Länge: 76:483605 ()
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Live In Düsseldorf Tor 3

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Diese DVD ist der Beweis: PLANLOS sind nicht die HOSEN, die unter anderem Namen noch mal von vorne anfangen wollen. Genau dieser Verdacht war bei mir nämlich nach dem vierten Album "Klartext" entstanden, und besonders Sänger Pino (!) teilt nicht nur die namentliche Nähe mit dem Frontmann der Düsseldorfer Alt-Punks. Hier kann man die vier jetzt aber live und in persona auf der Bühne sehen, und zwar vor über 1000 Leuten im beachtlicherweise ausverkauften legendären Tor 3 in Düsseldorf. Und was die Jungs da leisten, hat sich gewaschen: Durchgehend wird ordentlich Druck gemacht, mit dreckigen Gitarren, jeder Menge Ohrwurm-Mitgröl-Refrains und viel Energie. Die Band geht dabei so locker und ungezwungen zu Werke, dass man denken könnte, sie würde schon ewig auf derartigen Bühnen spielen. Dass PLANLOS bereits über eine treue Fan-Gemeinde verfügen, zeigt sich bei Songs wie "Totgesagte Leben Länger", der Hymne "Immer Weiter" oder dem aus den Zuschauerreihen frenetisch geforderten "Gruß aus Ibiza", bei denen das Publikum jede Zeile mit- und teils sogar alleine singt. Was ebenfalls für diese DVD spricht, sind der excellente Sound und die hervorragende Bildqualität. Die Kameras sind meistens ganz dicht bei den Musikern, so dass man mitunter das Gefühl bekommt, mit auf der Bühne zu stehen. Die Features des Silberlings halten sich dagegen in Grenzen: Diese bestehen lediglich aus einigen Szenen aus dem Studio sowie einer Dia-Show, die wohl wirklich nur Hardcore-Fans richtig toll finden. Dafür gibt es aber als Bonus das ganze Konzert noch mal auf CD dazu, so dass man sich die Show auch im Wohnzimmer oder im Auto reinbraten kann. Trotzdem: PLANLOS klingen immer noch wie ein Neuaufguss der HOSEN - live fast noch mehr als auf den Studio-Produktionen - aber immerhin zu deren besten Zeiten. Deshalb sollten sich Campino und seine Jungs warm anziehen: Denn die Altrocker entringen einem mit ihrem Unplugged-Geseier doch allerhöchstens nur noch ein müdes Gähnen. Und PLANLOS lauern bereits und könnten bald locker ihren Platz einnehmen.

Live In Düsseldorf Tor 3


Cover - Live In Düsseldorf Tor 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 96:0 ()
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Slave To The System

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Da haben sich anscheinende vier Musiker lange gesucht und (endlich) auch gefunden. Nach jahrelangem Musikmachen getrieben von der Hauptintension sich nicht länger von äußeren meist kommerziellen Erwartungshaltungen fremdbestimmen zu lassen, traf man sich zunächst einfach mal so beim Kaffee um zu jammen und heraus kamen dabei einige viel versprechende Tracks, es fand sich schnell ein Label dafür und so schimpfen sich Band & Album äußerst passend SLAVE TO THE SYSTEM. Mit kreativem Elan haben sich die Vier einen erdigen Sound aus Alternative, Heavy und Post Grunge Rock zusammengezimmert der sich äußerst knackig und staubfrei hören lassen kann. Man agiert gleich mit zwei verschiedenen Sängern, wobei die etwas blusigeren Vocals mit ihrem leicht an David Coverdale erinnernden Timbre besonders positiv herausragen (wer hier als Person zuzuordnen ist gibt das Booklet leider nicht her!).

Slave To The System verzetteln sich nicht in zu komplexen Arrangements sondern konzentrieren sich lieber mehr auf punktgenaues Songwriting mit gelungene Hooks und kommen trotzdem auf eine ungemein lockeren Weise sympathisch rüber. Vielleicht so ne Art Mischung aus SLASH’S SNAKEPIT (mindestens genauso cool) sowie VELVET REVOLVER (Songtechnisch sind STTS um einiges besser!) mit einer Portion Grunge. Wie gesagt hier sind einfach solide Könner am Werk, die mit handwerklicher Perfektion aber noch genügend Herzblut und ordentlich Groove sowohl die (Alternative) Rock- als auch "open minded" Metaller ansprechen dürften. Gitarrist Kelly Gray (wurde ja bei QUEENSRYCHE nie so recht glücklich) sowie ex-Kollege Scott Rockenfield, ALICE COOPER Klampfer Damon Johnson und ex-BROTHER CANE Roman Glick haben hier ein perfektes Teamwork abgeliefert und präsentieren genau die richtige Mischung aus spannungsvoll-getragenen Elementen sowie aber auch noch genügend Rock bzw. Arschtritt Attitüde. Dies fängt schon mit dem energiegeladenen Opener "Stigmata" an, die Jungs lassen es schön laufen ohne mit zu stark auf Airplay gedämpften Härtepegel vorzugehen, weiter geht es mit dem coolen Rocker "Ruby Wednesday" sowie dem packenden Riffer "Disinfected". Solche Mucke läuft dem Hörer einfach klasse rein, das etwas zu grölige "Cruise Out Of Control" ist vielleicht dann der einzige etwas schwächere Track. Mit dem etwas wunderbar folkigen "Abyss" sowie der potentiellen Hitsingle "Live This Life" (inkl. tollem Chorgesang) und der herrlich unaufgesetzt klingenden Ballade "Will you Be There" zeigen SLAVE TO THE SYSTEM wieder ihr sicheres Händchen für authentische Rocksongs.

Gratulation zu einem mehr als nur soliden Debüt quasi als Brückenschlag zwischen alter Schule und Moderne, da kann zukünftig sicher noch etwas mehr kommen, die Qualität stimmt. (maio)



Bei SLAVE TO THE SYSTEM handelt es sich um einen weiteren Versuch von ein paar Musikern, aus der von ihnen als einengend empfundenen Erwartungshaltung ihrer jeweiligen Hauptband gegenüber auszubrechen. Der kollektiven Korsettsprengung bezichtigt werden im vorliegenden Fall die beiden Queensryche-Mucker Scott Rockenfield (dr.) und Kelly Gray (guit.) sowie Bassist Roman Glick und Sänger/Gitarrist Damon Johnson, der erst vor Kurzem als Mitglied der Band von Alice Cooper bundesdeutsche Hallen beschallte. Musikalisch bewegt sich das Quartett routiniert in, sagen wir mal, Audioslave-Dimensionen; die Gitarren grooven megafett, Bass und Drums treiben zumeist recht angenehm, und Herr Johnson’s Organ passt dabei prima zur gewählten stilistischen Ausrichtung. Da erstaunt es wenig, dass gerade die balladesken Töne herausragen: "Live This Live", "Abyss" und Will You Be There" sind wahre Dosenöffner - null pathetisch, harmonisch, bewegend - geil. Leider kann nicht die komplette Scheibe dieses hohe Niveau halten. Wenn der Einstieg mit dem amtlich knallenden "Stigmata" auch gut gewählt wurde und die Qualität generell recht ordentlich ist, haben sich doch auch ein, zwei Lückenfüller (z.B. das nervige "Ragdoll") eingeschlichen. Trotz der leichten Schwankungen: Anchecken. (heavy)

Slave To The System


Cover - Slave To The System Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:21 ()
Label:
Vertrieb:
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Break The Silence

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Wenn man Bands schwer in eine Schublade einordnen kann haben sie an sich schon mal Vorschußlorbeeren verdient. Die Oldenburger REGICIDE mit ihrer Mixtur aus Progressivem Rock, Alternativen Klängen, Folk- und Klassikanleihen, Gothic-Touch und Wechselgesang zwischen männlichen und (nicht opernhaften) weiblichen Gesang lassen sich nicht nur nicht mit Schubladendenken erfassen, sondern haben mit ihrem eineinhalb Jahren alten Debüt "Viorus" die Meßlatte für das reguläre Zweitwerk schon mal recht hoch gelegt. Und "Break The Silence" enttäuscht nicht. REGICIDE erfinden sich nicht neu; bewährtes wird beibehalten und die Stärken ausgebaut. So wurde der Violine und dem hochmelodischen Gesang von Frauke Richter und Timo Südhoff mehr Raum eingeräumt, die Songs klingen einen Tick durchdachter und dazu genügt die Produktion wieder höchsten Ansprüchen (Chris Wolff - Rage, Sub7even, Within Temptation). Neben dem extrem starken Opener "Plastic Dove" (mit teuflischer Violine und metallisch epischer Grundstimmung), der melancholischen Pianoballade "Nothing In Here", dem bombastische Titeltrack "Break The Silence" und dem eher dramatisch dunklen "Forgotten Promises" ist es vor allem der dritte, fast 9-minütige Teil von "An Embrace Space" - "Part III: Eclipsing Lights" (die beiden ersten Teile waren schon ein Höhepunkt des letzten Albums) welche man herausheben muss. Für reine Metaller welche nebenbei mal was anderes hören wollen, dürfte REGICIDE aber nicht die richtige Adresse sein. Etwas Zeit und Muse sollte man schon mitbringen, sofort greifbare Hits gibt es nämlich nicht und die Inbrunst und Erhabenheit der Darbringung mancher Parts dürfte auch nicht jedermanns Sache sein, obwohl REGICIDE niemals ins schwülstig, kitschige fallen. Anhänger von Apocalyptica bis Within Temptation sollten aber unbedingt mal reinschnuppern, Fans der Band hingegen können bei "Break The Silence" bedenkenlos zugreifen.

Break The Silence


Cover - Break The Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:19 ()
Label:
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Review:

Bayreuth III

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Trilogien sind nicht nur im Filmbereich ein heikles Thema. Und auch wenn die Frage, ob es von "Bayreuth" wirklich keinen vierten Teil gibt, nicht gänzlich geklärt ist, so ist doch eins klar: Wie leider auch des öfteren im cineastischen Bereich kann der dritte Teil nicht mehr überzeugen. Kein Song auf "Bayreuth 3" kann den Krachern der 98/2000er Vorgänger der Reihe das Wasser reichen. Witt tangierte zwar auch früher stehts die Grenze, an der Pathos und Simplizität zu Schmerzen begann, zauberte dann aber auch immer die kleine Genialität hervor, die den Eindruck ins postive Gegenteil verkehrte. "Bayreuth 3" eröffnet bei "Ahhh!!!" zwar mit einem kreativen Mittelteil aus weiblichem Gesang und einer schönen Bläserpassage die an alten Bombast erinnert, lässt aber musikalisch die Massivität missen, die der Song im Chorus textlich vermittelt. Die zähe und untypische Ballade "Wem Gehört Das Sternenlicht" fordert schon einiges Sitzfleich und Klischeefestigkeit vom Hörer, wird vom penetranten "Schmutz" und dessen unermüdliche Wiederholung der gleichen Wörter aber noch unten überholt. "Neuland" dürfte zu den spannenderen Tracks gehören und kann musikalisch überzeugen, das mitreißende "Ich Spreng Den Tag" zeigt Witt in guter Form. "Bayreuth" ist zeitweise melodischer als die Vorgänger, harmoniert in meinen Ohren aber auch deshalb weniger gut mit seinem Gesang. Auf dieser Promo nicht enthalten ist das Duett mit einem weiteren Urgestein der Szene: "Abendrot" wurde gemeinsam mit Tilo Wolff (LACRIMOSA) eingesungen. Aber was soll all das: Witt war selten konsensfähig, auch wenn er seine - auf "Bayreuth 3" recht modernen und kritischen - Meinung schon besser verpackt hat und zu "Bayreuth I" zeiten auch sicherlich stärker polarisierte. Hoffen wir also auf einen vierten Teil und rechnen ihm hoch an, dass er länger sein Ding macht als die meisten anderen Bands überhaupt existieren.

Bayreuth III


Cover - Bayreuth III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: -:- ()
Label:
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Review:

Misinformation Overload

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TV Smith ist wahrlich kein Anfänger im Rock ´n Roll-Business. Schon 1977 konnte der Engländer mit der 1976 gegründeten Punkband ADVERTS diverse Erfolge verbuchen, u. a. einen Platz in den Top 20 der UK-Single-Charts. Auf den Split der ADVERTS im Jahre 1979 folgten weitere Band-Projekte sowie Solo-Alben, und nebenbei fungierte er u. a. als Co-Writer für ein paar HOSEN-Songs. Mit den ADVERTS war er schon mit THE DAMNED und Iggy Pop getourt und stand später noch neben THE CLASHs Mick Jones, Glen Matlock von den SEX PISTOLS und Robbie Williams (!) auf der Bühne. Jede Menge Vorschuss-Lorbeeren also - denen sein neues Album aber leider in keiner Weise gerecht wird. Könnte der Opener "Good Times Are Back", der gleichzeitig auch die Single ist, noch ein schlecht gespieltes und mit seltsamen 80er Keyboards unterlegtes SOCIAL DISTORTION-Cover sein, muss man mit jedem weiteren Song feststellen, dass es sich bei dem ersten Track sogar noch um das beste Stück der Scheibe handelt. Seine Musik ist eine Mischung aus zwar auf Punkrock basierenden, aber trotzdem ziemlich lahmem Rock und etwas Folk und Country, und dabei tauchen auch immer wieder diese komischen Keyboard-Dudeleien auf, die völlig fehl am Platze wirken. Vielleicht hätte er auch einfach die Produktion nicht selbst übernehmen sollen, denn die ist mehr als schwachbrüstig ausgefallen, mit schepperigen Drums, verwaschenen Gitarren, die unstraighter nicht sein könnten, und Vocals, die stellenweise so auffällig in den Hintergrund gemischt wurden, dass sich einem der Verdacht aufdrängt, dass der Gute nach seinen 30 Jahren im Musikgeschäft nicht mehr so recht bei Stimme ist. Vor allem aber vermisst man richtige Melodien, denn auf der ganzen Scheibe gibt es nichts, das sich irgendwie im Gehörgang festsetzen würde. Mag sein, dass TV Smith ein Punkrocker der ersten Stunde ist und vielleicht sogar ein bisschen Musikgeschichte mitgeschrieben hat, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass "Misinformation Overload" ein Album geworden ist, das langweiliger und nichtssagender kaum sein könnte. Schade - ich hatte mehr erwartet.

Misinformation Overload


Cover - Misinformation Overload Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shake The Disease

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Nik Page (Blind Passengers) hat ein neues Projekt am Start. SONGS OF LEMURIA nennt sich die Verbindung mit der Musicalsängerin Michaela Laubach (Solistin vom Berliner Theater des Westens) und hat sich zum Ziel gesetzt in romantisch-klassischem Stil Klassiker und Songs von Bands wie Sisters Of Mercy, Rammstein, Deine Lakaien, Soundgarden oder In Extremo zu covern (auf den späteren Album wohl noch angereichert durch einige Eigenkompositionen). Den Anfang macht aber mit der 5-Track "Shake The Disease"-EP eine Huldigung an Nik Page’s Jugendhelden Depeche Mode. Nik Page selbst steuert zu den mit Piano (Stephan Voigt), Cello (Vladimir Mentschov) und klassisch weiblichen Gesang vorgetragenen Songs lediglich die männlichen Background-Vocals bei. Die schlicht, im kammermusikalischem Stile instrumentalisierten Stücke sind äußerst ruhig und getragen arrangiert und beziehen ihre Spannung vor allem aus den Harmonien der Originalsongs und der Stimme von Michaela Laubach. Die Mischung aus New Wave und Kammermusik funktioniert dann bei dem 1985 von Depeche Mode veröffentlichten Titelstück "Shake The Disease", dem neuerem (2001) "Freelove" und dem als Duett angelegtem "Waiting For The Night" (von 1990) recht gut. Darüber hinaus fanden mit "Judas" (1993) und "It Doesn’t Matter II" (1984) noch zwei weitere Depeche Mode Songs den Weg auf das SONGS OF LEMURIA-Debüt. Die Interpretationen dürften aber nicht jeden Fan gefallen, da sie bis auf den sofort eingängigen Titeltrack und "Freelove" doch recht eigen ausgefallen sind. Für jene bei welchen nur das Original zählt, ist die "Shake The Disease"-EP sicher nicht zu empfehlen, ansonsten kann der melancholisch angehauchte Freidenker mit Hang zur Klassik ruhig mal reinlauschen.

Shake The Disease


Cover - Shake The Disease Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rapture Of The Deep

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DEEP PURPLE ein Name wie aus Stein gemeißelt - eine der wenigen noch aktiven Kultbands aus den 70er Jahren, über ihre immense Bedeutung quasi als Urväter des Hardrocks und damit auch Vorbild für zahllose andere Rockformationen danach, muß man eigentlich nicht mehr viel Worte verlieren. Diese Jungs müssen in ihrer derzeitigen Besetzung mit Roger Glover (Bass), Ian Paice (Schlagzeug und einzigstes Dauermitglied seit Bestehen der Band!), Don Airey (Keys), Steve Morse (Gitarre) sowie der heimliche Boss und selbst mit seinen 60 (!!) Jahren noch absolut überzeugende Ian Gillan (Vocals) niemanden mehr etwas beweisen. Klar ist auch, dass man mit dem aktuellen Werk "Rapture Of The Deep" natürlich nicht an solche Hammerwerke wie "Burn", "In Rock", "Machine Head" oder auch "Fireball" herankommt aber die Tracks bieten durchaus einige gelungene "neue" musikalische Ideen im typischen Purple Sound. Im Gegensatz zu so manch anderen derzeit im angesagten Comebackwahn befindlichen Oldieformationen haben DEEP PURPLE nämlich immer noch genügend lohnenswertes Potential aufzuweisen, wenn sich auch der ein oder andere kleine Füller ("Back To Back" trotz geilem Gitarrensolo) auf den insgesamt 10 Tracks eingeschlichen hat. Nachdem ich seit ewigen Zeiten kein reguläres Albummehr gehört hatte, auch das letzte Werk mit dem aberwitzigen Titel "Bananas" (2003) hatte diesen Wunsch nicht gerade forciert, sorgen besonders zwei Musiker dafür dass sich die Band nicht im musikalischen Nirvana bewegt sondern mit neuem Esprit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Nachdem Tastenlegende John Lord schon längerem nicht mehr dabei ist, gleicht diesen Verlust sein Nachfolger Airey mehr als nur aus, er bietet natürlich neben den dominierenden, klassischen Hammonds auch ansonsten ein sehr variables Tastenspiel, so daß man eigentlich nichts vermißt. Der andere Jungbrunnen bei DP ist neben der gewohnt soliden Rhythmusfraktion ganz eindeutig Gitarrist Steve Morse, der zwar etwas weniger Riffbetont aber dafür um so virtuoser mit vielen gelungenen Solo und viel atmosphärischen Spiel dafür sorgt, dass diese Platte nicht nur für Altfans eine hörenswerte Angelegenheit geworden ist. Nach einem eher etwas schleppenden Beginn mit "Money Talks", geht Gillan beim schon etwas flotteren "Girls Like That" mal so richtig zur Sache und bei "Wrong Man" einem erdig-kraftvollen Stampfer wird man auch wieder an glorreiche alte Tage erinnert. Die Höhepunkte des Albums sind aber eindeutig der mit einem gelungenen orientalischen Thema variierte Titeltrack und natürlich die klasse, leicht folkig angehauchte Ballade "Clearly Quite Absurd". Die Stimmung dieses mit einer genialen Hook versehnen Titels erinnert irgendwie an die Progies von IQ. Die Aufnahmen für diese 18 Studiowerk der Engländer fanden ja in den Chunky Style Studios in Los Angeles statt und dieses sonnige Ambiente hat sich jedenfalls recht positiv auf die Musik ausgewirkt zu haben und so finden sich mit "Don’t Let Go" sowie "Junkyard Blues" auch einige runderneuerte Songs der Marke "altbewährt" im soliden Programm. Der würdige Schluss folgt dann mit dem, beim ersten Hinhören nicht ganz so einfachen "Before Time Began", einem üppigen 6 Minuten Progrocker mit viel Siebzigerflair bei dem tatsächlich mal ein richtig hoher Gillan Shout wie zu besten Zeiten.
Fazit: "Rapture Of The Deep" ist bei weitem nicht nur was für Nostalgiker, alle (Hard) Rockfans dürfen sich angesprochen fühlen.

Rapture Of The Deep


Cover - Rapture Of The Deep Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Starship

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Schon der Vorgänger von RYA konnte mich nur wenig begeistern, die Songs ihres eigenen Cosmos waren relativ simpel Gestrickt, Höhepunkte nur spärlich vorhanden, vor allem aber verhinderten damals die stellenweise zu aufdringlichen musikalischen Einflüsse und natürlich auch die sehr starken stimmliche Ähnlichkeiten zu BJÖRK eine bessere Bewertung. Nun, die neue CD "Starship" ist noch einen Tick elektronischer ausgefallen, dafür nicht mehr so düster, aber mit noch viel mehr nervigem Computergepiepse an allen Ecken und die oftmals als recht unnötiges Beiwerk zu aufgesetzt wirken. Positiv sind dann wiederum einige durchaus gelungene 80er Jahre Keyboard-Dance Pop Sounds zu hören und auch was die solide und wohlklingende Stimme angeht, kann die Lady punkten. Ansonsten muß man RYA ebenfalls zugestehen, daß sie versucht jetzt stärker ihr eigenes Ding durchzuziehen allein die auffällig zur Schau gestellte Vielfältigkeit der vielen elektronischen bzw. per Computer erzeugten "Klangwelten" wirkt mir oftmals zu überladen, vielfach klingt es zu plastikmäßig künstlich. Sicher es gibt auch schöne Beats in Verbindung mit bekannt klingenden Mainstreamtechnosounds ("Unbeliever") aber zünden will der dieser Mix als Ganzes bei mir leider nie so recht. Die erste Single "Love Protection" ist nicht schlecht gemacht hat aber einfach zu viele nervige Refrainwiederholungen, so daß der Track zu lang aufgebauscht wird - ein Manko dass übrigens noch mehrmals vorkommt, die Hook wird Quasi zu Tode geritten. O.k. für die Charts ist dies absolut passend. Der mit großem Abstand beste Titel nach dem gelungenen sphärischen und amtosphärisch gleichermaßen Opener "Traveller" ist aber eindeutig "I Can’t See The Sun", denn dabei geht RYA mal so richtig aus sich heraus und zeigt, daß sie mehr kann als vielfach, banal-süße getragene (Pop) Songs zu trällern. Abwechslungsreiche Texte mit schönen Geschichten wie z.B. "Mongolian Love" alleine reichen nicht aus, die Musik muß die Songs nicht nur transportieren sondern auch tragen können und da wünscht man sich bei allen Programmierkünsten dass nächste Mal lieber mehr erdigere Sounds, Tanzbarkeit hin oder her. Für ein ganzes Album ist diese "Starship" noch nicht ganz flugtauglich. Für Anhgänger der "leichte" Muse auf den unzähligen Dancefloors dieser Welt wahrscheinlich schon eher testenswert.

Starship


Cover - Starship Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kunststück

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Bands welche ihre Songs zusammen mit Orchestern aufnehmen waren mal Mode - mittlerweile ist dies zu einer normalen Ausdrucksform der Künstler geworden und bar jeglichen Trends. Mit SCHANDMAUL hat sich nun eine der Band aus dem Folk-Sektor aufgemacht ihre Songs mit einem Orchester einem ausgewähltem Publikum zu präsentieren. Das besondere an SCHANDMAUL - die Band verwehrt sich den momentanen Trend zu härterem Sound und harten Gitarren und belässt ihre mittelalterlichen Instrumente und die dazugehörigen Texte im Mittelpunkt. Dies kommt auch beim Auftritt im traditionsreichen Münchner Circus Krone besonders gut zur Geltung - den die Band beschränkte sich noch mehr als üblich auf akustische Instrumente. Und obwohl SCHANDMAUL vom prämierten Puchheimer Jugend Kammerorchester orchestral unterstützt wurden blieben die Wurzeln der Songs erhalten - die einzelnen Stücke erhielten durch die Streicher vor allem mehr Volumen und gelungen Nuancen. Vor allem Klassiker wie "Goldene Kette", "Herren der Winde" und natürlich "Walpurgisnacht" steht der Breitwandsound doch recht gut. Als Appetizer für Fans gibt es auch zwei neue Kompositionen auf "Kunststück", "Bin unterwegs" und "Der Clown" welche an diesem Abend von den Fans gut aufgenommen wurden. Zusätzlich gab es noch Unterstützung von Mitgliedern befreundeter Bands wie Corvus Corax (Dudelsäcke) und Faun. Die Aufnahmen entstanden am 27. April 2005 vor ausverkauftem Haus und einem hörbar begeisterten Publikum, dass sich auch nicht durch das Orchester vom Mitsingen und Mitklatschen abbringen ließ. Die Qualität des Live-Sounds lässt auch keine Wünsche offen - ein Muss für die Fans und ein Leckerbissen für all jene, welche es noch werden wollen.

Für Fans ganz wichtig - der Livemitschnitt wird auch als DVD veröffentlicht. Hier mal die Songauswahl von "Kunststück":

1.Tyrann

2.Vogelfrei

3.Goldene Kette

4.Letzter Tanz

5.Kalte Spuren

6.Frühlingsleier

7.Bin unterwegs

8.Talisman

9.Waldmär

10.Der Clown

11.Klagelied

12.Dein Anblick

13.Herren der Winde

14.Walpurgisnacht

15.Geisterschiff

16.Willst Du

Kunststück


Cover - Kunststück Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 73:57 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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