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Feuertanz Festival 2012

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Festival-DVDs zum nachträglichen Schwelgen in Erinnerungen oder als Trostpflaster für Zuhausegebliebene sind eine nette Sache und beim Feuertanz Festival haben sie mittlerweile schon Tradition. Seit Jahren versorgen die Festivalmacher die Fangemeinde zuverlässig mit Material und so darf natürlich auch vom Festival 2012 eine DVD nicht fehlen. Geboten wird eine bunte Mischung des Programms, die- mit dem einen oder anderen Gothic-Einsprengsel in Form von LETZTE INSTANZ, MONO INC. und den an der musikalischen Schnittstelle agierenden COPPELIUS- einen Querschnitt durch die Mittelalter-Szene von ganz unten (DAS NIVEAU) bis hin zu einer der führenden Bands des Genres, SUBWAY TO SALLY, darstellt. Die ebenfalls auf dem Festival gastierenden APOKALYPTISCHEN REITER fehlen aus unbekannten Gründen leider völlig, ebenfalls nicht immer nachvollziehbar ist die die Auswahl oder Anzahl der vertretenen Songs (z. B. gleich drei von DAS NIVEAU, dafür nur einer von FAUN und gar keiner der APOKALYPTISCHEN REITER; LETZTE INSTANZ, die ordentlich rocken können, sind zu zwei Dritteln durch Balladen repräsentiert). Schade ist auch, dass beim Abspielen keinerlei Einblendung von Band und Liedtitel erfolgt, zumal die Abspielreihenfolge nicht der auf dem Titel angegebenen entspricht. Doch genug der Schelte, hübsch geraten ist dagegen die aus Festivalimpressionen und Interviews bestehende „Dreingabe“, bei der neben Rede und Antwort stehenden Musikern auch Publikum, Flair und die für ein Festival dieser Art wunderbare Kulisse der Burg Abenberg zu sehen sind. Eine nette Erinnerung für alle FEUERTANZ-Freunde ist die DVD also allemal.

Feuertanz Festival 2012


Cover - Feuertanz Festival 2012 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 185:0 ()
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Krebskollektion

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EISREGEN hat die Ein oder Andere Angewohnheit die gewissen Autoritäten nicht so vollends gefallen mag – unter anderem eine Neigung zu recht expliziten Texten. Aus diesem Grunde wurden in den Jahren 1998 & ’99, 2001 und 2004 drei Alben und eine EP von der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ indiziert und daher de facto für die Öffentlichkeit nicht mehr zu erstehen. Interessanterweise wurden allerdings nicht alle Titel der CDs beanstattet, ungeachtet dessen das „der Inhalt der CD geeignet sei, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren“ – und daher konnte der Neuling „Krebskollektion“ entstehen, wenig subtil angelegt an das 1998er-Kultalbum der Thüringer.

Und das 2-CD-Album beinhaltet auch erst mal (will heißen, auf CD 1) genau das, was ich bereits angemerkt habe: Die nicht von der BpjM verbotenen Titel. Dummerweise sind dies nicht unbedingt die wirklichen Brecher-Songs von EISREGEN: „Vorabend Der Schlacht“ leitet beispielsweise eigentlich nur das 98er KK-Album ein und „Thüringen“ halte ich seit gefühlten 100 Jahren schon für einen gnadenlos schlechten Song. Das heißt aber nicht, dass der Rest der Titel deswegen unbedingt per se schlecht wäre: „Abglanz Vom Licht“, „Angst Wird Fleisch“, „Ein Jahr Im Leben Des Todes“ oder „Blutgeil“ sind (jedenfalls meiner Präferenz nach) ganz bestimmt keine schlechten Nummern – nur ist „Krebskollektion“ trotzdem kein „Best Of“, sondern eher eine zweckmäßige Zusammenstellung. Das will heißen: Die Trackliste vorher anschauen, bekannt sein dürften die Titel den meisten Hörern ohnehin.

CD 2 ist dafür aber auf jeden Fall für alle potentiellen EISREGEN-Käufer interessant: Mit Neuinterpretationen von „Scharlachrotes Kleid“ (in Originalversion passenderweise auf CD 1) sowie „Fleischhaus“, dem ehemaligen Bonustrack „Born Dead“ (im Original von DEATH, erschienen auf dem 2001-Album FF) sowie einem Cover von FALCOs „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ (musikalisch wenig erquickend, textlich dafür ein absolutes Highlight) sind schon einen zweiten Blick wert. Abgerundet wird das dann mit einer spaßigen „Blutgeil“-Liveversion von 2008 aus Leipzig.

Ich muss sagen: Ich persönlich habe EISREGEN vor einigen Jahren rauf und runter gehört und hatte daher definitiv großen Spaß daran die alten Tracks mal wieder zu hören – muss aber noch einmal ganz klar drauf hinweisen, dass das nicht die ausgesuchte Avantgarde der Songs von EISREGEN ist. Wen das nicht stört und wer außerdem Interesse an der 2. CD mit seinen diversen Perlen hat: „Krebskollektion“ fasst die rabiateren Zeiten der Jungs dann doch irgendwie gut zusammen.




Tracklist:


  1. Vorabend der Schlacht

  2. Scharlachrotes Kleid

  3. Für euch, die ihr lebt

  4. Das kleine Leben

  5. Abglanz vom Licht

  6. Thüringen

  7. Vorboten

  8. Angst wird Fleisch

  9. Schatten im Verstand

  10. Ein Jahr im Leben des Todes

  11. Mein Eichensarg

  12. Blutgeil

  13. Glas

  14. Brut

  15. Mutter, der Mann mit dem Koks ist da

  16. Fleischhaus 2012

  17. Engelmacher

  18. Scharlachrotes Kleid 2012

  19. Born Dead

  20. Blutgeil (Live)


Krebskollektion


Cover - Krebskollektion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 93:11 ()
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Cannibal Nation

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Nach dem 2000er Output „Temple Of Two Suns“ habe ich die norddeutschen MOB RULES irgendwie aus den Ohren verloren. 2010 fiel mir dann das unfassbar starke „Radical Peace“ in die Hände und aus genau diesem Grund ist die Erwartungshaltung an das neueste Werk „Cannibal Nation“ enorm groß.
Mit „Close My Eyes“ wird zumindest einmal schnell klar, dass die Truppe um Sänger
Klaus Dirks an ihren bisherigen Tugenden festhalten. Es gibt anspruchsvollen Melodic Metal mit einer abwechslungsreichen Songstruktur zu hören, für dessen tieferes Verständnis man durchaus auch zwei bis dreimal lauschen darf. Etwas langsamer agieren MOB RULES dann bei „LOST“, welches mit einem anständigen Groove daher kommt. Auch wenn es dann im nächsten Track „Tele Box Fool“ anfangs etwas flotter wird, dominiert auf dem gesamten Album ein unverkennbarer Groove, der sich mit tollen Gitarrenriffs und technisch versierten Soli richtig gut arrangiert. Dabei müssen die Fans natürlich nicht auf die immer wieder leicht progressiven Anzeichen sowie auf den Band typischen Bombast verzichten. Je tiefer man sich in „Cannibal Nation“ herein hört, desto mehr fallen einem die vielen Feinheiten auf, so dass ein Drücken der „Repeat“ Taste nicht nur Sinn macht, sondern durchaus lange Freude bereitet. „The Sirens“ driftet dann an vielen Stellen ganz schön in die Power Metal Richtung ab und es dominieren Double Bass Parts und ein schnelles Gitarrenspiel gepaart mit einem schnellen Mitsing Refrain. Trotzdem verlassen sich MOB RULES niemals auf klassische Klischeepassagen, welche oftmals viele ihrer Genrekollegen auszeichnet. Wahrscheinlich ist es genau das, was die Band und ihren Wiedererkennungswert auszeichnet. Mit „Scream For The Sun“ wurde ein Song arrangiert, der an vielen Stellen mit dem „Oswald File“ mithalten kann. Der Titelsong „Cannibal Nation“ gibt dann noch mal Vollgas und besticht durch ein geniales Gittarensoli. Insgesamt ist den Jungs also wieder ein abwechslungsreiches und technisch absolut hochwertiges sowie fett produziertes Album gelungen, welches sich getrost als würdiger Nachfolger von „Radical Peace“ in die Diskografie der Band einreihen kann.

Cannibal Nation


Cover - Cannibal Nation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:50 ()
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Black Traveller

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Seit weit mehr als zehn Jahren sind die Düsterrocker von MAINPOINT nun schon unterwegs und waren dabei mit einer ganzen Reihe bekannter Acts unterwegs. Mit „Black Traveller“ erschien nun im Herbst, pünktlich zum Beginn der herannahenden dunklen Jahreszeit, das jüngste Werk des Rostocker Quintetts. Das Album kommt im Tempo auf ruhige Art und Weise heavy, aber mit poppigen Elementen versehen daher (z.B. „Snow White“, „Black Traveller“, „Silent Queen“); eine der wenigen Ausnahmen bildet das deutlich härtere „Gold Rush“, bei dem der Gesang stellenweise schon fast Richtung Growls tendiert. Alles in allem erinnert das Gesamtergebnis ein wenig an eine Mischung aus SISTERS OF MERCY und THE 69 EYES, allerdings leider ohne deren Eingängigkeit zu erreichen. Darin besteht letztlich auch das Hauptproblem von „Black Traveller“: die Songs sind alle solide gearbeitet, lassen aber trotz stellenweise vielversprechender Ansätze (wie zum Beispiel das Intro von „Fire“) etwas Abwechslung vermissen und die Melodien zünden nicht richtig. Fazit: für Genre-Freunde gefahrlos zu konsumieren, aber eher ein Kann als ein Muss.

Black Traveller


Cover - Black Traveller Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:19 ()
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Milk & Honey

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Nach dem Debütalbum vor zwei Jahren wurde im Hause REVOLVING DOOR jetzt nachgelegt, nach ausgedehnten Auftritten überall im Land steht nun der Nachfolger „Milk & Honey“ in den Läden. Der Opener „Life´s A Bitch“ gibt gleich mal gut Gas, auch „Bring Me Down“ geht direkt ins Ohr. Die angenehme, leicht raue Stimme von Sängerin Liesa passt hervorragend zu den rockigen Arrangements. Dass sowohl Sängerin als auch Instrumentalisten auch in ruhigeren Momenten überzeugen können, zeigt das eingängige „Marilyn“. Einzig ein wenig mehr Abwechslung im Gesamtarrangement wäre noch hübsch gewesen, da die fetten Gitarren auf Dauer etwas eintönig wirken- ein Keyboard hätte da wahrscheinlich geholfen. Nichtsdestotrotz spielen REVOLVING DOOR viele Kollegen im Female Fronted Alternative-Bereich locker an die Wand und verdienen es allemal, dass „Milk & Honey“ verbreitet Gehör findet.

Milk & Honey


Cover - Milk & Honey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:4 ()
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Sons Of Aeon

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Finnlandfans aufgemerkt, bei SONS OF AEON tummeln sich einige illustre Gestalten aus dem Musikerspektrum: neben dem GHOST BRIGADE-Doppel Naukkarinen und Kiviniemi sind ex-SWALLOW THE SUN-Schlagwerker Pasi und CODE FOR SILENCE-Sänger Tony und ENDSTAND-Tapio dabei. Das kann klappen, wenn sich die Musiker auf eine Marschrichtung festlegen, CHAOSBREED haben es ja schön vorgemacht. „Sons Of Aeon“ macht mit „Faceless“ und „Cold Waves“ klar, dass die Herren allesamt Bock auf fetten Death Metal hatten und ballert entsprechend los. Bei der Gitarrenarbeit wird gleich in die Vollen gegriffen und von US-Death über IN FLAMES-Melodien bis hin zu dezenten SLAYER-Riffs alles aufgefahren, was Druck machen kann und für schön headbangen sorgt. Passend wird das Tempo immer wieder varriert, von schleppenden Passagen bis zu flotten, sehr Melodie-lastigen Abschnitten. Das alles zusammengehalten von der präzisen Rhythmusfraktion, die auch immer für ordentlich Groove sorgt. „Sons Of Aeon“ vergeht so wie im Flug und lädt den Hörer permanent zum motorischen Ausagieren ein, mindestens aber zum Intonieren der Refrains. SONS OF AEON legen ein saustarkes Debüt vor, das frisch und routiniert zugleich klingt. So muss Death Metal sein!

Sons Of Aeon


Cover - Sons Of Aeon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:47 ()
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Saturn In Ascension

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SATURNUS lassen sich Zeit mit dem Schreiben neuer Song. Das ist nicht nur ihrem schleppenden Doom/ Death geschuldet, sondern auch einigen Wechseln im Line-Up, die in der Regeln Verzögerungen beim Schreiben und Aufnehmen bedeuten. „Saturn In Ascension“ ist dann doch irgendwann mal fertig geworden und bietet in mehr als 75 die gewohnt heftige Doom-Kost. Also schleppend, verdammt depressiv („Wind Torn“) und mit einem Sänger, der durch starke Growls immer wieder Akzente setzt. Richtig gut wird der neue SATURNUS-Sound, wenn sich die Stimme im Hintergrund hält und so den Instrumenten Platz einräumt („Forest Of Insomania“). Wenn dann der Gesang in Form gesprochener Passagen einsetzt, was SATURNUS immer geschickt eingebaut haben, entfaltet sich das ganze Spektrum an Emotionen, die auf „Saturn In Ascension“ vermittelt werden. Die neuen SATURNUS brauchen den Vergleich mit dem alten Line-Up nicht scheuen und legen mit ihrem ersten gemeinsamen Album ein starkes Stück Doom Metal vor, das den Bandsound konsequent weiterführt. Well done!

Saturn In Ascension


Cover - Saturn In Ascension Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 75:58 ()
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24 Strings And A Drummer

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Bei der 2011er „Rock The Nations-Tour“ (wer diese Gigs als 80er Jahr Rockfan nicht gesehen hat, dem ist wirklich was entgangen!) zusammen mit u.a. FOREIGNER und JOURNEY haben die kalifornischen AOR-Urgesteine von NIGHT RANGER bereits eine tolle Performance abgelegt und nach 1985 ein tolles Livecomeback in Europa gefeiert. Das dazugehörige Album „Somewhere In California“ aus dem gleichen Jahr war ebenfalls ein recht gelungenes Lebenszeichen der Hauptprotagonisten um Drummer/Sänger Kelly Keagy, Jack Blades (Bass/Lead Vocals) sowie Lead-Gitarrist Brad Gillis.

Jetzt gibt es wieder was „neues“ bzw. endlich mal ein Akustik-Album Namens "24 Strings And A Drummer" diesmal halt von NIGHT RANGER. Über diese abgespeckte Art der Musik, die bereits vielen Veröffentlichungen und auch den Zeitpunkt kann man sicher streiten - insbesondere ob Songs im üppig arrangierten AOR-Bereich so funktionieren - aber diese Umsetzung ist nicht nur klasse sondern einfach perfekt worden. Insbesondere die tollen mehrstimmigen Chorusse sind anbetungswürdig, es gibt schöne Solis und dies alles auch dank der tatkräftigen Unterstützung der beiden hervorragenden Mitmusiker Eric Levy und Joel Hoekstra.

Neben den reinen Gitarren und etwas Percussion sind aber auch mitunter ein Klavier zu hören, macht aber rein garnnix das gehört zum vollmundigen typischen Sound der Kalifornier die runde 30 Jahre nach ihrem Longplaydebüt "Dawn Patrol" ein wirklich lohnenswertes Live-Akustikalbum hingelegt haben.

Die Setlist enthält natürlich sämtliche Gassenhauer der Band und dies waren einige und die Songs mit ihren göttlichen Refrains funktionieren "unplugged“ wie erwartet hervorragend. Diese Akustikumsetzung taugt aber nicht nur zur kuscheligen Zweisamkeit bei verstürmten Herbstabenden, denn es werden nicht nur Balladekracher wie "Sentimental Street" oder die Übernummer "Sister Christian" präsentiert sondern auch energiegeladene Temponummern wie "(You Can Still) Rock in America", der Klassiker "Don't Tell Me You Love Me" oder den Michael J. Fox-Filmtrack "The Secret Of My Success" oder AUCH vom letzten aktuellen Album "Growing Up In California".

Als Bonustrack haben sich diese sympathischen Herren auch noch DON HENLEY’S Kracher "Boys Of Summer" ausgesucht, da dieser lt. eigener Aussagen zu den absoluten Lieblingsstücken der Band gehört. Sehr schöne Umsetzung, paßt zum Restalbum, das es auch als DVD von diesem Auftritt gibt (da allerdings ohne "Boys Of Summer").

"24 Strings And A Drummer" zeigt einmal mehr welch tolles Material Night Ranger in ihrer Karriere aufgenommen haben und was für herausragende Musiker hier zusammenspielen, denen man den Spaß deutlich anhört, denn die Songs sind nicht einfach nur so heruntergenödelt (wie bei anderen Kapellen schon geschehen). Der Sound ist passend dazu insgesamt sehr detailreich und professionell abgemischt und rundet so die hohe Qualität dieser Scheibe perfekt ab.

Für Neueinsteiger wäre eventuell eine Best-Of Scheibe von NIGHT RANGER zunächst die bessere Alternative – alle Fans und Liebhaber von Akustik oder Livealben müssen hier zuschlagen.



Tracklist:

This Boy Needs To Rock

When You Close Your Eyes

Sing Me Away

Growin' Up In California

The Secret Of My Success

Sentimental Street

Four In The Morning

Let Him Run / Goodbye

Forever All Over Again

Don’t Tell Me You Love Me

Sister Christian

(You Can Still) Rock In America

Boys Of Summer



24 Strings And A Drummer


Cover - 24 Strings And A Drummer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 65:54 ()
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No Limits (Re-Release)

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Kinder, wie die Zeit vergeht. Schon aus dem Jahr 1998 stammt dieses wiederveröffentlichte sechste Album von U.D.O. Und wie immer gilt: Es kommt weder an die ACCEPT-Glanztaten noch an die ersten U.D.O.-Scheiben heran. Das weiß aber eh jeder und es stört die wenigsten Mitglieder der Zielgruppe. Denn erneut kräht Reibeisen-Rohrspatz Dirkschneider vor soliden Teutonen-Metallstücken. Für die “Anniversary Edition” hat das Schreiber-Duo Dirkschneider/ Kaufmann wieder 13 Songs und viele Extras von der Stange geholt. Die sind groovig, balladesk, rockig, metallisch, in der Summe aber irgendwie weicher, angepoppter als viele Vorgänger. Die beliebte epische Ballade „Azrael“ wird manchen abstoßen, vielen dürfte das Stück aber auch so richtig gefallen – schmalzig aber typisch.
Außergewöhnlicher klingt da schon das Cover der an sich unsäglichen Ösi-Poppband SUPERMAX – die „Lovemachine“ rockt tatsächlich und hat einen wirklich augenzwinkernden Text, dessen Worte auf einer nächtlichen Resterampe für Erfolg sorgen könnten. Und dann finden sich da ja noch das gelungene Eigencover vom Klassiker „I’m A Rebel“, das Titelstück als Live-Elaborat, ein Remix von „Azrael“, zwei Demos („Rated X“ und „Tough Luck“) sowie der Song „The Key“ - extra. Es ist ja wie es ist: Irgendwie finanzieren wir dem Udo ja gern seine Rente, auch, wenn die Alben allesamt nicht die besten sind. Aber Spaß macht auch „No Limits“ – zumindest dem, der gern ACCEPT hört und sich vor klischeehaftem „Teutonen-Stahl“ nicht fürchtet. Also Kinder, kaufen, fürchtet euch nicht….

No Limits (Re-Release)


Cover - No Limits (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 73:20 ()
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reDISCOver(ed)

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Die Ruhrpottmetaller von AXXIS um ihren Mastermind, Sänger und Spaßvogel Bernhard Weiss haben sich jetzt auch mal ne Coverscheibe Namens "reDISCOver(ed)" in ihre Diskographie gestellt, war ja auch langsam Zeit und als Überbrückung bis zum nächsten Studiowerk ganz gut geeignet.

Das Zeitschema der ausgewählten Songs stammt zwar aus der Phase Ende der 70er und 80er Jahre, die damals omnipräsente Discokugel über dem Coverartwork, aber so viele reine Discohits der damaligen Zeiten sind (leider) garnicht vertreten. Die Fans konnten aus 17 Tracks auswählen und ich schätze mal diese 13 Tracks sind eher unter der Firmierung „Partykracher“ gevotet worden ehe sie dann von Axxis in ihrem typischen Stil mit der hohen Singstimme von Bernie, fetten Gitarrenriffs und ordentlich Drumschmiss für alle Rockfreunde entsprechend "aufgemotzt" wurden.

Der musikalische Anspruch ist hier sicher nicht ganz so ambitioniert wie bei ähnlichen Projekten (ATROCITY mit ihren "Werk 80"-Scheiben waren deutlich metallischer und düsterer, bei der aktuellen TOTEN HOSEN-CD Zugabe zum Jubiläums-Album "Die Geister, die wir riefen" ist sowohl die Songauswahl und Umsetzung außergewöhnlicher) – denke aber der reine Spaß und der „den kennt jeder Song-Faktor“ war hier wohl ausschlaggebender. Wer es etwas böser ausdrücken wollte, kann auch todgenudelte Radionummern sagen. D.h. also so ganz spezielle Songs, die mal keine Hits waren finden sich hier nicht und auch die Arrangements bzw. Charakter der Tracks wurden kaum geändert. Daher wird diese Auswahl sicherlich die anspruchsvolleren Zuhörer etwas spalten, wenn man es aber unter dem reinen minimalistischen Partyaspekt betrachtet, funktioniert die CD relativ reibungslos.

Manche Songs sind trotzdem etwas zu bieder umgesetzt, will sagen "White Wedding" war schon bei BILLY IDOL ein Rock-Knaller daher ist jetzt der Zugewinn mit fetteren Riffs relativ bescheiden ähnliches gilt für "I Was Made For Loving You". Klasse geworden hingegen sind "Message In A Bottle", "Owner Of A Lonely Heart", "Stayin Alive" (hier paßt insbesondere die Eunuchenstimme von Weiss einfach bestens), "Don' Bring Me Down" oder (ganz stark) "Ma Baker" (BONEY M.) - diese Songs komme mit viel Gitarrendopplungen und fetten aufgemotzten Sounds/Chören einfach klasse rüber.
Zuerst fand ich beim Lesen von Celine Dions Untergangsheulers "My Heart Will Go On" nicht so prickelnd aber musikalisch wurde daraus eine durchaus gelungene Powerballade und man kann es so fast schon wieder hören. Die großen Überraschungseffekte gibt es wie gesagt eher nicht, die Tracks sind relativ nahe und brav an der Vorlage gehalten („Another Day in Paradise“). Auf die "Life Is Life"-Version hätte man aber wirklich verzichten können, die taugt nur was für die nächste Ballermann-oder Apres-Skiparty mit drei Promille aufwärts.

Einzig "Roboter" (KRAFTWERK) oder „Somebody to Love" bieten einen gewissen Sonderstatus kommen mit viel Groove und bieten einen gewissen „Neuklang“ zu den ursprünglichen Interpretationen . "Locomotive Breath" mit dem Piepsigen Keyboard statt Klavier im Mittelteil läßt mich aber eher etwas die Stirn runzeln.

Natürlich befreit die fette Produktion mit viel Stampfbass, kraftvollem Raumklang und durchaus einige Songs vom leicht angestaubten Mief der damaligen Zeit – für die nächste Ü30/40 Party aber bietet „reDSICOver(ed)“ zweifelsfrei den idealen Soundtrack. Famileintauglich ist das Zeuge natürlich auch - tut keinem wirklich weh.



Tracklist:

01. Owner Of A Lonely Heart (Yes)

02. Ma Baker (Boney M.)

03. Stayin Alive (Bee Gees)

04. Roboter (Kraftwerk)

05. White Wedding (Billy Idol)

06. Another Day In Paradise (Phil Collins)

07. Message In A Bottle (Police)

08. Locomotive Breath (Jethro Tull)

09. Life Is Life (Opus)

10. Somebody To Love (Jefferson Airplane)

11. Don't Bring Me Down (E.L.O.)

12. My Heart Will Go On (Celine Dion)

13. I Was Made For Loving You (Kiss)



reDISCOver(ed)


Cover - reDISCOver(ed) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:38 ()
Label:
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