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Motherland

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PRETTY MAIDS hatten schon mit ihrem letzten Werk „Pandemonium“ (2010) ein echtes Hammeralbum hingelegt, das man den alten Männern aus dem Norden so kompakt nicht mehr zugetraut hätte. Insofern war es für mich eigentlich eher unwahrscheinlich, dass diese starke Leistung nochmals zu wiederholen oder gar zu toppen wäre.

Aber die hübschen Mädels aus Dänemark um ihre beiden Masterminds Ronnie Atkins (Vocals) und Gitarrist Ken Hammer zeigen sich auch auf diesem neuen Werk „Motherland“ bestens in Form und bieten Melodic Metal/ Hardrock vom Feinsten – gar keine Frage. Sogar zu einem, im Gegensatz des optischen Mülls der Vorgängerwerke, richtig guten Coverartwork hat es diesmal gereicht – Respekt. Nur insgesamt vielleicht einen Tick weniger brillant wie der Vorgänger ist der Output ausgefallen, da sich doch mindestens ein/ zwei „nur“ Durchschnittssongs (u.a. "To Fool A Nation“ oder das in Sachen Refrain etwas zu lasche „I See Ghosts“) eingeschlichen haben und auch das Tempo nicht durchgehend hochgehalten wird. Aber die CD ist immer noch mehr als gut genug, um sich in der Reihe, angefangen bei den Klassikern "Red, Hot & Heavy" und "Future World", über die Neunziger-Scheibe "Spooked" und den schon erwähnten Vorgänger ganz klar unter die Top fünf ihrer bisherigen Albenhistorie einzureihen.

Allen ewig gestrigen Hörern sie hier nochmals geraten, löst euch bitte mal von von alten Krachern, die Jungs hätten es wirklich verdient. Erneut sind hier wieder einige klasse Hitsingles im Gepäck zu finden. Die stellenweise perfekte Mischung aus Atkins Reibeisenstimme zusammen mit den krachenden Riffs von Meister Hammer erzeugen Hooklines für die Ewigkeit. Die nie zu dominierenden Tastensounds sorgen auf "Motherland" erneut für beste Stimmung, runden die Songs perfekt ab und ja so muß moderner Heavy Rock (ähnlich wie die neue Scheibe der Kollegen von PINK CREAM 69) einfach klingen. Apropos, erneut haben die Dänen einen derart fetten Sound zusammengebastelt, dass es eine wahre Freude ist, die Boxen aufzudrehen, dies war ja beileibe nicht immer so. Es gibt tolle Gitarrensoli, auch mal Doppelleads; die typischen Abgehnummern zum gepflegten Mattenkreisen sind genauso vorhanden wie animierende AOR-Rocker und natürlich auch melodramatische Balladen. Wobei das bombastisch-melancholische „Infinity“ nur um Nuancen gegenüber dem halbballadesken „Wasted“ verliert. Die Band macht stilistisch konsequent da weiter wo „Pandemonium“ aufgehört hat aber ohne etwa sich nur zu kopieren. Wobei dies bei PRETTY MAIDS natürlich schwierig ist, da man halt einfach eine typisch charakteristischen Klang gefunden hat, der auch hier wieder bestens funktioniert.

Es werden meist im Wechsel (nicht immer ganz glücklich bei der Reihenfolge auf der CD) etwas langsamere Midtemposongs mit den kernigeren Doublebasskracher erste Kajüte wie „The Iceman“ (mit schönem, leicht düsterem Intro „Confession“), „Mother Of All Lies“, das relativ aggressive, aber mit mächtigem Chorus versehene, „Hooligan“ oder auch „Motherland“ (mit klasse Doppel-Gitarrenleads) geboten - hier werden die Fans der härten Seite jubeln. Aber auch Sachen wie der AOR-Metal von „Bullet For You“ mit einer Mörderhookline oder „Sad To See You Suffer“ sind hochwertiges Mid-Tempo Liedgutmit viel Power, dass einfach begeistert.

Letztlich lassen PRETTY MAIDS auf "Motherland" keinerlei Zweifel aufkommen, dass mit ihnen auch Anno 2013 noch zu rechnen ist. Die Scheibe ist ein wirklich starkes Heavy-Rock-Album geworden – hier werden alle alten Fans blind begeistert sein und auch jüngere Anhänger dieses Genres müssen hier mindestens reinhören. Auf die kommende Tour darf man sich ob soviel hochklassigem Materials sicherlich auch freuen.

Motherland


Cover - Motherland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 52:9 ()
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Great Mother: Holy Monster

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HIEROPHANT haben nach ihrem Debütalbum bei Bridge9 Records unterschrieben, was immer noch eine Meldung wert ist, sind doch bei dem US-Label recht wenige europäische Bands unter Vertrag. Davon ab sind HIEROPHANT auch eine Ecke fieser als viele ihrer neuen Kollegen, „Great Mother: Holy Monster“ entpuppt sich als schwere Mischung aus Crust-latigem Hardcore, Black Metal und Sludge. Wer jetzt an Namen wie SOYLENT GREEN oder THE SECRET denkt, liegt schon mal richtig, auch wenn HIEROPHANT etwas flotter unterwegs sind – eine Vorliebe für D-Beat wird nicht verhehlt. „Great Mother: Holy Monster“ wird so zu einer gut halbstündigen Abrissbirne, die den Hörer ob ihrer schieren Brutalität fordert, ohne dabei zu langweilen. Krasses Album, mit sich HIEROPHANT unter Krachmaten einen Namen machen werden.

Great Mother: Holy Monster


Cover - Great Mother: Holy Monster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 28:8 ()
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Grip Of The Dead

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Nach mehreren kleineren Veröffentlichungen bringt dieser schon seit 2004 als inoffizielles Projekt existierende Haufen mit „Grip Of The Dead“ sein Debütalbum an den Start, und bedenkt man, dass die Mitglieder bereits unter Anderem bei RUNEMAGICK, SACRAMENTUM, SWORDMASTER, PAGAN RITES und NIFELHEIM (deren Hellbutcher – einer der beiden Gustavsson-Zwillinge – hier das Mikro schwingt) gezockt haben, dürfte klar sein, dass hier nix anbrennt. NECROCURSE liefern astreinen, flotten Black-Thrash ohne Schnörkel und direkt auf´s Maul, wobei natürlich vor Allem die oben letztgenannte Band genauso durchscheint wie Urschleim der Marke SODOM, HELLHAMMER und Co.. Die sehr gute, angenehm rotzige Produktion von Großmeister Andy La Rocque kann am Ende aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man einen Großteil der Riffs und Songideen auf „Grip Of The Dead“ fast durchgehend schon woanders vernommen hat. Songs wie „Necrocurse“, „Ripping Darkness (The Destroyer)“, „Morbid Maniacs“ oder „Infernal Rebellion” machen Laune, sind beileibe keine Enttäuschungen, können das Genre aber leider auch nicht bereichern. Das große Gespür für echte Killerhymnen, wie sie DESASTER oder DESTRÖYER 666 fabrizieren, haben NECROCURSE zumindest auf ihrem Debüt noch nicht.

Grip Of The Dead


Cover - Grip Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:20 ()
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A Tell Tale Heart

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Ex-VICIOUS RUMORS / CHASTAIN Tieftöner Dave Starr (hier für Bass und Gitarre zuständig) holt zusammen mit seiner besseren Hälfte London Wilde (Vocals) zum zweiten Schlag aus. WILDE STARR bieten in etwa das, was man ob der Ex-Arbeitgeber von Mr. Starr erwarten durfte. Kraftvollen Heavy Metal, der zwar vergleichbar mit dem letzten Output CHASTAIN's, aber etwas hymnenhafter um die Ecke kommt, als das aktuelle Material von Meister Chastain. Auch die zweite Spielwiese der aktuellen CHASTAIN Sängerin Kate French -VAINGLORY- mag als Orientierung herhalten. Im Gegensatz zum doch recht rauhen Gesang einer Kate French oder auch Leather Leone, bewegt sich Frau Wilde in klareren, aber nichtsdestotrotz recht kraftvollen Gefilden. Gerade die schwindelerregenden Höhen hat sie drauf. Von speedig bis satt groovend werden alle Facetten traditionellen Metals bemüht. WILDE STARR legen aber ohrenkundig Wert drauf keine reine 80ies Band zu sein, sondern versehen ihre Kompositionen mit einer moderneren Kante. „A Perfect Storm“ hätte auch auf den frühen VICIOUS RUMORS Alben seinen Platz zwischen „Lady Took A Chance“ und „Down To The Temple“ gefunden, während der Groover „Seven Shades Of Winter“ eher CHASTAIN Spirit atmet und der Fullspeeder „Immortal“ zeigt, dass WILDE STARR auch recht eigenständig agieren können. Alles in Allem eine starke Heavy Metal Scheibe mit ebenso starkem Gesang.

A Tell Tale Heart


Cover - A Tell Tale Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:30 ()
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A Legend To Believe In

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FOGALORD spielen italienischen Bombast-Metal aus dem Lehrbuch. Speed, große Chöre, überbordernder Pathos und monumentale Orchestrierungen. Hat man zwar schon oft gehört, macht aber trotzdem Spaß, denn FOGALORD verzichten auf allzu platte und kitschige Melodien, sondern hauen richtig fette Cinemascope Nummern heraus. Sie schaffen es vor dem inneren Auge sofort ganze Fantasie-Welten entstehen zu lassen. In eisigen Landschaften stapfen die Krieger in immer höher gelegene Gefilde, um am Ende dem großen Eisdrachen gegenüber zu stehen...zumindest bei mir löst es diese Bilder aus und lässt einen Fantasyfilm in meinem Kopf ablaufen. In Wirklichkeit geht es bei diesem Album um einen Kriegsgott im Land des Nebels. Naja...sooo weit war meine eigene Assoziation ja gar nicht weg. In Zeiten, wo im klassischen Metal der Trend zu basischen Sounds geht, bietet ein aufgeblasenes Bombastwerk wie „A Legend To Believe In“ eine willkommene Abwechslung. Wer in seiner CD Sammlung Platz zwischen DRAGONLAND, RHAPSODY (egal welche Variante jetzt), MAGIC KINGDOM oder FAIRYLAND hat, der kann bei FOGALORD bedenkenlos zugreifen, da sich auch die handwerkliche Umsetzung nicht groß hinter den Genre-Primussen verstecken muss.

A Legend To Believe In


Cover - A Legend To Believe In Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:24 ()
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Moss’ Horrible Night

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MOSS machen keine Witze. Oder wenn doch, dann versteht sie niemand. „Moss’ Horrible Night“ ist der musikalische Beweis der These, denn was die Briten auf ihrem neuesten Werk loslassen, ist vertonte Finsternis, ist der Soundtrack für das langsame Ertrinken in der eiskalten Nordsee, ist ein Hassklumpen. Klar sind da SUNNO))) als Vergleich zu nennen, aber die seit Anfang des Jahrtausends vor sich hin lärmenden Briten haben in den Jahren genug Eigenständigkeit aufgebaut, um solchen Vergleichen nicht viel Gewicht beizumessen. Die Drums sind erwartet langsam, bauen aber trotzdem Groove auf; die Gitarren zerfurchen die Soundlandschaft auf „Moss’ Horrible Night“ ebenso schaurig-schön wie auf der „Tombs Of The Blind Drugged“-EP; der Gesang ist noch etwas prominenter eingesetzt und verstärkt so die Atmosphäre gekonnt. Alles in allem ein Fest für Doomster und Sonnenlichtverweigerer, ganz in MOSS’ Sinne. Doom on!

Moss’ Horrible Night


Cover - Moss’ Horrible Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:7 ()
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Resolve In Crimson

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DESTINITY konnten mit ihrem letzten Werk „XI Reasons To See“ zumindest bei Freunden gepflegt modernen Metals einen guten Eindruck hinterlassen. „Resolve In Crimson“ macht dann natürlich neugierig, immerhin hatten die Franzosen zwei Jahre Zeit, ihren Stil zu verfeinern. Und siehe da, Veränderungen gab es nicht, die Zeit wurde tatsächlich zum Feintuning der DESTINITY-Komponenten genutzt. Der zweistimmige Gesang kann überzeugen, das Songwriting macht sowohl flotte Nummern („Redshift“) ebenso wie wuchtige Songs („Only War“) gut hörbar und die handwerkliche Leistung ist ingesamt noch einen Ticken besser als beim Vorgänger. Gerade der Drummer hat noch eine Schippe drauflegt und zeigt sich gerne öfter mal beim schicken Blastpart spielen. Der Wechsel aus Melodie und Brutalität geht der Band immer noch leicht von der Hand und bringt die Chose wieder stark Richtung Schwedentod, diesmal sogar noch mehr als bei „XI Reasons To See“. „Resolve In Crimson“ zeigt die Band somit durch die Bank verbessert, statt UEFA-Cup (jaja, Euro League) kratzen sie so an der Quali zur Champions League.

Resolve In Crimson


Cover - Resolve In Crimson Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:34 ()
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Vertrieb:
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Between Glory And Despair

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ICONS OF BRUTALITY sind die Spielwiese einiger holländischer Musiker (u.a. von ABSORBED, GRINDMINDED), die hier dem guten alten Death Metal frönen wollen. Also schön ein paar Metalabende mit BOLT THROWER, VADER und der ganzen Schweden-Baggage gemacht und ab dafür. „Between Glory And Despair“ ist dann auch die erwartete Hommage an die eigenen Helden des Death Metals. Schön mit Sunlight-Sound ausgestattet, schön schnell gespielt und schön simpel gehalten. Ist alles nix neues und von Innovation so weit entfernt wie nur was, macht aber durchaus Laune, auch wenn sich in den neun Songs kein echter Hit findet. Dafür ist „Between Glory And Despair“ auf durchgehend hohem Niveau angesiedelt und die perfekte Untermalung für den nächsten Abend mit Metal und Bier. Mehr wollen ICONS OF BRUTALITY nicht, weder für sich noch für potentielle Fans, also alles richtig gemacht.

Between Glory And Despair


Cover - Between Glory And Despair Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:0 ()
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Vertrieb:
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Bone And Marrow

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Mit ihren beiden Alben und der „Lost Ground“-EP haben DEFEATER ihre eigene Spielart des Hardcore definiert; einer Spielart, zu der ganz starke Folk- und Singer/ Songwriter-Einflüsse gehören. Wenig überraschend, dass Shouter Derek Archambault mit ALCOA ein eigenes Projekt an den Start bringt, auf dem genau diese Einflüsse noch stärker in den Vordergrund gerückt werden. „Bone And Marrow“ entpuppt sich als atmosphärisch dichtes Album, das von Dereks Stimme getragen und von einer sparsamen Instrumentierung begleitet wird. Die Produktion lässt die Songs warm klingen, wodurch die den Songs innewohnende Melancholie noch verstärkt wird. Immer wieder gibt es zwar keine positive Ausblicke, im Großen und Ganzen regiert auf „Bone And Marrow“ aber eine melancholisch-depressive Weltsicht, dem US-Folk nicht unähnlich. Die Texte sind, wie von DEFEATER gewohnt, intelligent geschrieben und gleichzeitig Geschichten erzählend. So wird aus elf einzelnen Songs eine homogene Einheit, mit der ALCOA bei Singer/ Songwriter-Fans ebenso wird punkten können wie bei DEFEATER-Anhänger und eigentlich jedem, der auf emotionale, eingängige Musik steht. Well done!

Bone And Marrow


Cover - Bone And Marrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:8 ()
Label:
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Beyond

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Mit „New World Shadows” hatten OMNIUM GATHERUM 2011 ein ganz passables Album hingelegt, das die Band stark vom Düstermetal finnischer Machart geprägt zeigte. „Beyond“ geht da noch einen Schritt weiter und lässt die Band das Tempo stark drosseln, so dass sich die meiste Zeit im Mid-Tempo bewegt wird und sich mit „Could Say“ sogar balledeske Töne finden (bei denen Shouter Jukka eine richtig gute Figur abgibt). Handwerklich gibt sich bei OMNIUM GATHERUM niemand mehr eine Blöße, dafür sind die Finnen viel zu routiniert. Das zeigt sich einmal mehr am Gesang, der von Jukka gekonnt eingesetzt wird, ohne dass er sich über seine Grenzen hinaus bewegt – er weiß, was er kann und wie er seine Stimme einsetzen muss. So wird die melancholisch Atmosphäre, der eine gewisse Schönheit innewohnt, erschaffen. Auch die Gitarrenarbeit arbeitet dem zu, ebenso wie die akzentuiert spielende Rhythmusfraktion. Scheint das Songwriting anfänglich der Schwachpunkt zu sein, wird nach mehrmaligen Durchläufen deutlich, dass „Beyond“ einfach Zeit braucht, um in seiner ganzen Schönheit erfasst zu werden. Wie schon der Vorgänger ist es kein Überfliegeralbum geworden, bewegt sich aber auf hohem Niveau. Finnlandfreunde kommen hier auf ihre Kosten.

Beyond


Cover - Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:9 ()
Label:
Vertrieb:

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