Review:

Rock'n'Roll Animal

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So, so, „Diamanten-Rock“ soll es auf dieser CD sein. Etwas großspurig, typisch Amis halt. Der Titel ist inhaltlich dann schon Programm und das Coverartwok ist auch amtlich – nur der Bandname GENE THE WEREWOLF ist so grausig, dass er doch fast nicht ausgedacht sein kann. Und tatsächlich, diese Formation ehemaliger Studenten der University Of Pittsburgh aus dem Nordosten der Staaten, hat sich nach dem Spitznamen von Mastermind, Gitarrist und Sänger Jon Belan benannt und daher sei ihnen verziehen - die Hauptsache die Mucke passt und das tut sie über alle elf Tracks hinweg.

Diese Scheibe kann einem echten Rock’’n’Roller (Achtung dieser Begriff kommt noch öfters vor) das Wochenende retten, der Sound von den Werwölfen macht Laune, bietet Partyfeeling pur und ist eine stilsichere Mischung aus Hard-, Sleaze- und Glam Rock, da gibt’s kein Deuteln. Die Band selbst will es als Classic Rock mit modernen Elementen verstanden wissen, von mir aus auch. Aber die modernen Parts sind für mich allenfalls die satte Produktion. Ansonsten wildern die Musiker bei vielen bekannten Kapellen, um daraus ihren eigenen Mix zu fabrizieren, das ist zwar dann nicht so wahnsinnig originell aber die Band bringt die Musik Absolut authentisch und frisch daher. Fette Gitarrenriffs und catchy Hooklines in Serie werden aufgefahren, irgendwo zwischen gaaanz viel AC/DC, MÖTLEY CRÜE und vor allem auch KISS. Letztere kommen einem vor allem bei den drei Hammerstücken „Firecracker“, „Give It Up“ und „Ruffneck Woman“ in den Sinn; sowohl von der Machart als auch diese Stimme, die fast schon besser als Paul Stanley im Original klingt (nee kleiner Scherz), aber die Ähnlichkeit ist schon frappierend.

Aber die Leadstimme kann auch noch viel höher schwingen, bei „Heart Of Steel“ klingt die Schose tatsächlich wie eine Mischung aus MIKA und THE DARKNESS, sehr poprocklastig beim Refrain, einfach klasse gemacht! Soundlich geht es wie gesagt nie zu glattpoliert zu immer wieder werden Blues und Hardrockriffs etwas sleazy verpackt und so kommen einem bei „Rock’n’Roll Animal“ oder „I Only Wanna Rock“ natürlich sofort die Australier in den Sinn, da stehen andere Abkupferer wie AIRBOURNE fast schon neidisch daneben.

„Light Me Up“ mit diesen typischen Backingchören klingt wunderbar nach DEF LEPPARD wie zu deren noch nicht so aufgemotzten „On Through The Night“–Zeiten. Der grandiose Schluss mit „The Ballad Of Gene“ ist wirklich einer der Höhepunkte der Scheibe, so ne klasse Nummer haben AEROSMITH auch nicht besser drauf, die Vocals könnten glatt von Mister Tyler himself stammen.

Genug erklärt, ich schließe zu diesem ‚Album mit den Worten von GENE THE WEREWOLF selbst “ .. the perfect soundtrack to a beer-infused saturday night“ dem ist nicht mehr hinzuzufügen. Wer etwas weniger stark auf eigene künstlerische Identität setzt, darf sich den TIPP zur Pladde gerne noch dazu denken!

Rock'n'Roll Animal


Cover - Rock'n'Roll Animal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:21 ()
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Ceremonial

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Lange nichts mehr gehört aus dem Hause PINK CREAM 69. Aber jetzt nach gut sechs Jahren Pause präsentieren sich die „Karlsruher“ Hardrocker endlich wieder mit neuem Material und so nennt sich der Nachfolger des letzten soliden Werkes „In10sity“ jetzt auch irgendwie passend "Ceremonial“.

Die einzelnen Bandmitglieder hatten dazwischen reichlich andere Projekte auf dem Schirm, langweilig war ihnen da sicher nicht u.a. hat sich Gründungsmitglied Drummer Kosta Zafiriou mittlerweile UNISONIC angeschlossen und wurde auf dieser CD durch Chris Schmidt ersetzt. Basser Dennis Ward hat sich mittlerweile als Produzent (ANGRA, AXXIS, EDENBRIDGE, PRIMAL FEAR) einen herausragenden Ruf erwoben und auch Sänger David Readman stellte seine Stimme bei zahlreichen Kapellen (z.B. VOODOO CIRCLE) erfolgreich zur Verfügung.

Ich verfolge diese Band jetzt bereits seit ihren Anfängen 1987, damals übrigens noch mit Sänger Andi Deris (der ja seit 1994 bei HELLOWEEN am Mikro steht), und diese Band schaffte es auch mit ihrem 11en Output zu überzeugen. Dies gelingt in einem Genre, in dem es heutzutage natürlich schwer ist, etwas komplett Neues zu machen, aber der typische Bandcharakter ist mit einer druckvollen Produktion im Rücken unüberhörbar. Zwar kommt die Scheibe nicht so überragend daher, wie dies in manchen Vorabreviews zu lesen war, aber durchaus solide und stilistisch relativ abwechslungsreich. Klar, die Dauernörgler werden den Jungs, dass dabei gelegentliche leichte abdriften in AOR/Popartige Gefilde eher negativ auslegen – bei mir schlägt dies aber punktemäßig eher auf der Habenseite auf.

PC69 können einfach geile Refrains schreiben, mitunter vielleicht einen Tick zu konstruiert aber das Songwriting ist trotzdem recht breit angelegt und meist überdurchschnittlich. Bei den Namensgebung hätte man sich allerdings schon etwas mehr Mühe geben können - griffige Sachen wie „Land Of Confusion“ (GENESIS), „Wasted Years“ (IRON MAIDEN), oder „King For One Day“ (GREEN DAY) gab es alles schon und die hier gleichbetitelten Songs sind eben keine Coverversionen, wie man vielleicht beim Durchlesen meinen könnte.

Die meisten der 12 Tracks sind mit hochmelodiösen Refrains versehen, meist im Midtempo-Bereich angesiedelt, die ein oder andere schnellere Nummer mehr wäre auch nicht verkehrt gewesen (nur so am Rande) aber dieses Hammerorgan von David Readman beweißt erneut, was mir die letzten Jahren gefehlt hat, denn er besitzt eine der prägnantesten und besten Stimmen im internationalen Hardrockbereich. Bereits der kraftvoll etwas schleppende Opener „Land Of Confusion“ mit leicht orientalischen Flair schönen Backingchören geht gut ab, das flotte „Wasted Years“ bietet AOR-SURVIVOR Rock der besten Güte auch „Big Machine“ ist ein unheimlich energetisch-fetten Hardrocker (das Anfangriff ist etwas bei WHITESNAKE’s „Still Of The Night“ geklaut ,acht aber nix). Bei „Find Your Soul“ gibt’s Classic Rock-Feeling mit einem melancholisch-warmfühligen Refrain und auch das schnell-geradlinige „I Come To Rock“ bietet tolle etwas an Eddy Van Halen erinnernde Gitarrenleads - da hauen die Jungs einen klasse Song raus, denn SAMMY HAGGAR nicht besser hätte singen könnte. So einen überzeugenden Track haben VAN HALEN auf ihrem dünnen Comeback mit David Lee Roth letztes Jahr nicht fertig gebracht! “King For A Day" überzeugt mit schönem Gitarrensolo, der Kracher „Special“ bietet mitreißenden Rock der obersten Güteklasse. Das etwas cool-schleppende „Passage Of Time“ ist das einzig balladeske Stück, absolut überzeugend und einen Extrapunkt für die Band, dass man hier keine der üblichen klebrig-süssen Schmachtfetzen wie u.a. bei der Schweizer Konkurrenz ertragen muß.

Die aktuelle SHAKRA-Scheibe mag zwar auf den ersten Reinhörer etwas rifflastiger sein aber dennoch die packenderen und intensiveren Songs haben für mich ganz klar die PINKIES am Start, gegen die neue Hammerscheibe von AUDREY HORN „Youngblood“ bleiben sie aber auch nur zweiter Sieger. Trotzdem ist „Ceremonial“ ist insgesamt gutes Melodicrockfutter geworden und reiht sich zum Jahrestart hervorragend ein in die vielen bisherigen recht gutklassigen Veröffentlichungen gleich zu Anfang 2013. Die Messlatte für die Nachfolgenden liegt so bisher schon relativ hoch.

Ceremonial


Cover - Ceremonial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:18 ()
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Vertrieb:
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At Every Door

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HANGING GARDEN haben nach dem letzten Album viel firschen Wind in das Line-Up gebracht und gleich mal drei Leute ausgetauscht. Die neue Mannschaft gibt mit „At Every Door“ ihren Einstand und präsentiert sich als handwerklich gute Finnentruppe, die sich mit Kollegen wie SWALLOW THE SUN, GHOST BRIGADE, INSOMNIUM &. Co. messen will. Hier gibt es als schleppenden, melancholischen Doom/ Death zu hören, der für das Land der tausend Seen so typisch ist, was es aber für Bands schwierig macht, ihre eigene Note zu finden. So ließe sich HANGING GARDEN unterstellen, dass sie nur ein weiterer Abklatsch das Finnengenres sind, hätten sie es nicht geschafft, den mehr als 50 Minuten Material ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Das liegt zum einen an der kraftvollen Stimme des Sängers, zum anderen am Songwriting, das den Songs immer viel Platz für Entfaltung lässt. So kann die Band-eigene Melancholie voll zur Geltung kommen („Hegira“), gerade die starke Doom-Schlagseite trägt viel dazu bei. Stellenweise finden sich zwar Längen und lassen HANGING GARDEN ein wenig den Fokus vermissen, aber im Grunde ist „At Every Door“ eine eigenständige, spannende Düstermetal-Scheibe geworden, mit der sich die neuen HANGING GARDEN beim Klassentreffen der Finnenbands sehen lassen können.

At Every Door


Cover - At Every Door Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:52 ()
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Vertrieb:
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What’s Left To Let Go

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GOODTIME BOYS sind eine der wenigen europäischen Bands auf Bridge9 Records, was an sich schon für die Jungs spricht. Bislang eher als punk-flotter Hardcore verortet, hat die Band nach einigen Wechseln im Line-Up zu einer melodischeren Spielart gefunden, die dank stark emotionaler Färbung in Richtung PIANOS BECOME THE TEETH oder LA DISPUTE geht. Die Songs der LP (die im Grunde aus zwei EPs besteht, wobei die ersten fünf Songs neu aufgenommene Versionen sind) sind dann auch erwartungsgemäß im Midtempo-Bereich angesiedelt, wobei es GOODTIME BOYS verstehen, nicht immer das gleiche Schema zu benutzen. Ihr Talent für das Erschaffen großer Soundlandschaften kommt ihnen ebenfalls dabei zugute, die 35 Minuten Spielzeit interessant zu halten. Textlich geht es teilweise um sehr persönliche Themen, die entsprechend emotional-intensiv vorgetragen werden und sich mit der Instrumentalarbeit zu den angesprochenen intensiven Songs verbinden. Wer sich auf eine solch intensive Platte einlassen kann und ein Faible für modernen, komplexen Hardcore hat, macht mit „What’s Left To Let Go“ alles richtig.

What’s Left To Let Go


Cover - What’s Left To Let Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:1 ()
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The Harsh Fangs Of Life

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COLDBURN liefern mit ihrer neuen LP „The Harsh Fangs Of Life” eine beeindruckend brutale Hardcore-Scheibe ab, die irgendwo zwischen COLD WORLD und der NYHC-Chose angesiedelt ist. Der Einstieg mit „Losing Game“, bei dem DOWN TO NOTHING-Sänger David als Gast mit dabei ist, gibt die Marschrichtung vor: fett produziert und mit viel Groove geht es durch die zehn Songs. Schöner Mosh, der dank der guten Produktion angemessen druckvoll aus den Boxen kommt. COLDBURN haben genug Abwechslung beim Tempo der Songs eingestreut, um zwischen schnelleren Nummern („A Spiteful Remark“) und schweren Mid-Tempo-Stampfern („Bite The Dust“) wechseln zu können, was der Platte hörbar gut tut. So macht Hardcore Spaß, live wird es der haufen sicher auch ordentlich krachen lassen. Gutes Ding.

The Harsh Fangs Of Life


Cover - The Harsh Fangs Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 25:10 ()
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Resonance (Live In Switzerland)

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Eine weitere Live-CD aus dem Hause ASIA steht uns nun mit "Resonance" ins Haus - das Ganze gibt es im Paket CD mit DVD als Boxset. Die Aufnahmen dieser 18 Tracks stammen noch von der Europatour eines Gigs aus dem Jahr 2010. Das Konzert im schweizerischen Basel fand im Rahmen der damaligen "Omega"-Tour und dem gleichbetitelten Album statt. Erst 2007 war „Spirit Of The Night - Live In Cambridge 09" erschienen und zusammen mit diesem Mitschnitt ist dies bereits die dritte Livescheibe im Original-Line-up seit 2006. Da stellt sich schon ein wenig die Sinnfrage insbesondere bei dem riesen Backkatalog und den mittlerweile zig Livealben der Band sowie den sich dabei live fast zu 70 % ähnelnden Setlists.

Sei‘s drum, im Nachhinein kommt der Scheibe dann doch noch eine besondere Bedeutung oder Rechtfertigung zu, denn sie wird die vorerst letzte Livescheibe im Original Line-up mit Gitarristenikone Steve Howe sein. Der ist Anfang 2013 aktuell gerade mal wieder ausgestiegen, um sich mehr auf YES zu konzentrieren.

Zum 30-jährigen Jubiläum war zuletzt Mitte 2012 des letzte Studioalbum "XXX" erschienen, jetzt dieser neue Liveoutput allerdings aus der Tour davor nachgeschoben, schon etwas kurios. Die Songauswahl lässt ansonsten wirklich keinerlei Wünsche offen, die Band "zeigt" sich spielfreudig und war scheinbar auch wieder voll motiviert gemeinsam live zu spielen. Ich habe die Band während dieser Tour damals auch im Colos-Saal in Aschaffenburg gesehen und kann optisch diesen Eindruck nur bestätigen, auch wenn die Herren jenseits der 60 natürlich keine Hochgeschwindigkeitsshow in Sachen Bühnenacting mehr hinlegen. Für dieses Review kann ich leider nur die Audioversion als Basis heranziehen, die DVD haben wir, wie leider immer vom Hause Frontiers, nicht zur Verfügung bekommen.

ASIA haben es auch nach einigen Jahrzehnten Karriere als Musiker auch live immer noch drauf. Die Aufnahmequalität ist gut aber nicht spektakulär, die Keyboardsounds sind zwar rleativ präsent, aber dies ist auch auf den Platten vielfach so. Bei den Songs wird mitunter schon etwas zu den Originalaufnahmen variiert und so kommt „Don’t Cry“ in so ner Art unplugged Version daher, sehr klasse gemacht, einer meiner Favorites "The Heat Goes On" wird auf knapp 12 Minuten ausgedehnt und die neunminütige Version des Klassikers "Heat Of The Moment" inklusive Mitsingteil kommt ebenfalls hammermäßig. „The Smile Has Left Yyour Eyes“ wurde ebenfalls etwas umarrangiert zunächst ruhig nur mit Tastenbegleitung und dann mit wunderbar pathetischen Finale.

Der Sound ist ansonsten präzise und klar abgemischt, die Instrumente der einzelnen Musiker sind klar zu hören, kein Part ist zu laut oder zu leise, die Keys sind vielleicht einen Tick zu dominant und die Gitarren könnten etwas riffiger sein aber das ist halt der typische "Zupfstil" von Howe, der einfach nicht so fett spielt. Der Gesang von Wetton ist echt klasse (bei meinem Gig war er „nur“ gut), die Backingchöre sind fast schon zu gut, wie auf Platte - da wurde sicher etwas nachgeholfen. Die Setlist ist stark, es fehlt keiner der alten Klassiker es gibt ein gut 100 Minuten langes sehr souveränes Konzert der Besetzung Wetton/Downer/Howe/Palmer vornehmlich aus den drei 80er Werken „Asia“, „Alpha“ und „Go“ konzentriert. Von dem damals aktuellen und sehr überzeugenden „Omega“-Album sind „I Believe“, „Holy War“, „Through My Veins“, „Finger On The Trigger“ und „End Of The World“ dabei. Fans von opulentem Bombast-Rock werden nach dem Auftakt mit einem tollen Barockkirchlichen Intro mit Hymnen wie „Only Time Will Tell“, „Soul Survivor“ oder „Go“ verwöhnt, Steve Howe ist mal mehr mal weniger stark mit seiner magistralen Gitarrenarbeit beteiligt. Er darf gleich zwei Fingerübungen als Solobeiträge darbieten, eine davon hätte gereicht, „All’s Chord“ ist noch ganz o.k. Bei dem Konzert im Collos-Saal wirkte er damals auf der Bühne voll konzentriert wie in seine eigenen Welt lebend und etwas vom Restgeschehen entfernt.

Die Qualität des Mitschnitts geht ansonsten voll in Ordnung, das Fantasy-Artwork paßt auch – ASIA überzeugen livetechnisch auf ganzer Linie - die Fans dürften zufrieden sein.

Resonance (Live In Switzerland)


Cover - Resonance (Live In Switzerland) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 107:41 ()
Label:
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The Great Escape

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A LIFE DIVIDED gibt es jetzt schon seit über zehn Jahren, die bayerische Band hat bisher zwei Hammeralben in Eigenregie produziert (beide sind sehr zu empfehlen!), ehe sich für das dritte Werk fand dann endlich ein Label mit Ahnung fand und „Passenger“ (2011) via AFM Records erschien. Insbesondere die erste Single „Heart On Fire“ lief dann sehr erfolgreich in den Charts und Clubs rauf und runter, dem zugehörigen Album konnte man auch ein gut bis sehr gutes Niveau bescheinigen.
Die aktuelle scheibe nennt sich „The Great Escape“ und ja die Band hat nochmal einen weiteren Qualitätsschub nach vorne gemacht und ihren Mix aus Elektronik, harten Gitarrenriffs verbunden mit recht poppigen Hooklines noch weiter perfektioniert. Man besetzt somit gekonnt eine Nische irgendwo zwischen modernem Metal und melancholischen Wave-Pop der 80er, und füllt dieses Genre zielsicher mit musikalischen Inhalten. Keine andere deutsche Kapelle spielt und interpretiert diesen Stil derart intensiv und mit soviel packender Leidenschaft, Dramatik sowie Melodienseeligkeit wie derzeit A LIFE DIVIDED.
Inhaltlich geht es bei den Texten ganz grob um das Thema „Flucht“ mit all seinen gesellschaftlichen Facetten, denn da hat sicher jeder schon mal mit Zwängen, seien es eigene oder auch von außerhalb, zu tun gehabt. Alle damit verbundenen Sehnsüchte und diese eventuell auch mal hinter sich zu lassen und etwas ganz neu anzufangen wurden auf den Texten von „The Great Escape“ behandelt.
Die neu Single „Last Dance“ kommt dann doch etwas anderst als die relativ zahm-geradlinige „Hearts on Fire“ daher, weniger Alternative zwar schon typisch A LIFE DIVIDED also recht schnell, melodisch und als echtes Refrainmonster. Doch vom Feeling her etwas mehr 80er like mit viel Elektrovibes aber natürlich schon mit diesen ultrafetten Gitarrenwänden in typisch bekannter RAMMSTEIN meets OOMPH! Stakkatomanier oder wie ich es lieber sage, die Band klingt nicht nur hier in Teilen wie eine deutsche Version von LINKIN PARK. Der Song geht wahrlich ins Gebein und sollte die Tanzflächen der Republik nicht lange leer bleiben lassen. Aber nicht nur dieser Song hat Hitpotential sondern auch das wunderbar melancholische “Feel” mit seinem schönem klar strukturiertem Synthieeinsatz wie zu besten 80er Jahren oder auch das ehr etwas rockigere „Space“. Der Song hat ein wenig etwas von H.I.M. - nur so eine gute Single hatten die schon länger nicht mehr. Aber auch die etwas langsamer angelegten Midtempotracks wie „The Lost“ oder das balladenartige “Clouds Of Glass” oder bieten metallisch rockende, mit etwas Industrial angereicherten Parts mit bombastisch-elektro-aufgemotzten Soundgerüst und natürlich hammermäßige Refrains. Die sind sicherlich auch Massenkompatibel, aber wirken nie zu platt oder konstruiert.
Bei “On The Edge” wird es dann stilistisch schon etwas krasser, die ansonsten stets cleanen Vocals bekommen keifig-böse Growls an die Seite gestellt, klingt etwas nach alten PARADISE LOST meets CREMATORY, auch hier ein Kompliment - es wirkt keinesfalls zu anbiedernd. Ganz viel coolen Groove bieten vor allem „It Ain't Good“ (BLIND PASSENGERS lassen grüßen) oder „Perfect Day“ weniger martialisch aber auch angenehm nach vorn rockend. „Say Goodbye“ ist dann wieder LINKIN PARK aus Bad Tölz. Dass jetzt aber kein falscher Eindruck aufkommt, die vielen genanten Kapellen sollten nur Orientierungspunkte sein, um diese gelungene Musik von A LIFE DIVIDED besser zu beschreiben, denn die Band hat genügend eigenes Potential und ihre Trademarks entwickelt um zukünftig zu bestehen. Klar, für den Normalo Metaller ist u.a. der Sound wohl eher zu glatt geraten aber für die etwas tolerantere Klientel mit einem Faible für Electro-Rock sind A LIFE DIVIDED eine ganz sichere Bank.
Der Durchbruch wäre den Musikern um Fronter Jürgen Plangger jetzt aber endlich mal zu gönnen, dieses Album hat alle Voraussetzungen (auch auf internationaler Sicht) dazu und wenn nicht jetzt, wann dann?!!

The Great Escape


Cover - The Great Escape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rivals

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HER BRIGHT SKIES sind beim ADEPT-Label Panic & Action gelandet, das ja bekanntlich von Peter Ahlqvist, der schon mit Burning Heart Records sein Gespür für feine Bands bewiesen hat. So ist es wenig verwunderlich, dass auch „Rivals“ eine Platte ist, die Spaß macht und geichzeitig zeigt, dass sich die spielfreudigen HER BRIGHT SKIES nicht um Genres scheren. Hier wird fröhlich Punkrock, Metal, Emocore und Pop vermischt, was im Ergebnis von knackigen Songs („Working Class Punx“) bis zu ruhigeren Nummern („Up & Away“) ein breites Spektrum abdeckt. Wie bei so gut wie allen schwedischen Bands kann auch HER BRIGHT SKIES ein routinierter Umgang mit Instrumenten und Songwriting bescheinigt werden, hier hat alles Hand und Fuß. „Rivals“ erfindet zwar Stromgitarrenmusik nicht neu, macht aber Spaß und hält die Balance zwischen Härte und Poppigkeit, um für eine große Zielgruppe interessant zu sein. Die Tour mit ROYAL REPUBLIC steht den Schweden dabei ebenso gut zu Gesicht wie es eine gemeinsame Unternehmung mit TITLE FIGHT oder ASKING ALEXANDRIA täte.

Rivals


Cover - Rivals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Covers EP Vol. 1

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Vermutlich, um bei den UK-Headliner-Shows im letzten Oktober eine neue Veröffentlichung im Gepäck zu haben, haben TURBOWOLF noch schnell eine EP mit vier Cover-Songs rausgehauen. Zu hören gibt es das treibende „See Through Head“ von den HIVES, das mit schleppend-breiten Riffs gespielte „Electric Feel“ von MGMT, das rasende „Captain Caveman“ von den Krawallbrüdern von LIGHTNING BOLT und eine tight rockende Version des altbekannten JEFFERSON AIRPLANE-Hippie-Klassikers „Somebody To Love“. All diese Songs von so unterschiedlichen Bands haben TURBOWOLF in ihren eigenen oberdreckigen und rohen Sound verpackt und funktionieren in diesem Gewand so gut, dass sie auch von ihnen selbst stammen könnten. Spaß macht das schon, aber als reine Cover-Platte ist diese Veröffentlichung wohl vor allem etwas für Leute, die eh schon Fans der Band sind.

Covers EP Vol. 1


Cover - Covers EP Vol. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Powerplay

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Ziemlich genau vor einem Jahr hatten SHAKRA mit „Back On Track“ ihr erstes Werk mit ihrem neuen Sänger am Start, jetzt gibt es bereits etwas Neues diesmal mit „Powerplay“ betitelt und ja der Name ist hier durchaus Programm.

Das Album bietet schnörkelosen Hardrock ohne große Überraschungen, sehr geradlinig, meist mit Zug mehr nach vorne, ab und an mit einer Ballade garniert aber auch nicht zu viele dieser Kuschelrockbeiträge (andere Landsmänner machen das etwas ekzessiver).

Die Band ist jetzt schon seit 20 Jahren im Geschäft und die Schweizer wissen wie man ordentlich krachenden Hardrocknummern macht und so geht der Opener „Life Is Now” gleich voll dynamisch sowie kraftstrotzend sehr gut ab. Der neue Sänger John Prakesh mit seinem etwas mehr shoutigeren Organ (etwas im Gegensatz zu der eher etwas einfühlsameren auf Melodien focusierte Singstimme seines Vorgängers Mark Fox) verhilft der Band zu einer Art Runderneuerung und verleiht dem Grundtenor bei den natürlich nach wie vor sehr eingehenden Melodien in Punkto Gesangs-Feeling etwas mehr „Härte“.

Mittlerweile sind es mit der aktuellen Scheibe neun Alben auf der Habenseite der Berner Formation zu verbuchen, erneut gelang es das Songmaterial routiniert und mit viel Herzblut einzutüten. Dies liegt auch an der sehr erdigen Produktion, die erneut in Eigenregie von Gitarrist Thom Blunier als Mann der Knöpfe am Mischpult, entstand.
Trotzdem ein kleiner persönlicher Kritikpunkt an dieser Stelle: noch nie klagen SHAKRA so sehr nach GOTTHARD (mal von den rein genremäßigen ähnlichen Hardrockattitüden) wie auf diesem Album vor allem gegenüber deren letzten Werk mit ebenfalls neuem Sänger, die beiden haben ähnliche Shouterqualitäten. In Punkto Songwriting und echten Hitmaterials haben GOTTHARD mit ihrem letzten sehr herasuragenden Output ebenfalls noch leicht die Nase vorn.

Obwohl SHAKRA bieten natürlich auch sehr viele dieser typischen Powerchords, prägnantentes Riffing sowie eingängige Hooks. Die meist treibenden Songs kommen ohne Keys aus es git viele Gitarrensolos (was aber auch nicht schlecht kommt) die bestens zu hart rockenden Tracks wie “The Mask” oder auch das etwas simplere “Higher” passen. Das Erfolgsrezept handgemachter, hochmelodischer Hardrock zieht sich durchgängig durch die Songs, da dürfen Balladen nicht fehlen, “Too Good To Be True” ist gut geworden (das können die Kollegen aus Lugano auch nicht besser) dagegen fällt „Wonderful Life” deutlich ab.

Meine Favoriten sind das etwas melodramatisch angehauchte „Dream Of Mankind”, das hymnisch-stampfende „Because of you“ oder es auch popig-AOR mit „Save You From Yourself“. Die Gitarrenfraktion mit Blunier und Muster lassen ihr Können bei „Secret Hideaway” so richtig durchklingen nicht bloß kurze 018-Solos sondern auch mal länger und unterhaltsam gemacht. Es gibt aber auch mal nur Durchschnittsware wie “Don’t Keep Me Hanging” (is mir etwas zu beliebig) oder „Dear Enemy“ hier geht dem Song im Refrain etwas die Puste aus. Davon abgesehen bietet der Rest immer noch sehr viel Qualität.

SHAKRA haben sich im neuen Line-up ganz klar mehr als nur stabilisiert sondern mit "Powerplay" ein gut bis starkes Album abgeliefert. Der Vorgänger wurde zwar nicht getoppt, macht ja nix - mein Favorit ist aber immer noch das hammermäßige „Power Ride“-Album von 2001.

Diese sympathische Band mit ihrer frischen und dynamischen Art sowie ungetrübter Spielfreude hat sich erneut überzeugend selbst erfunden und mit gekontem „Überzahlspiel“ eindruckvoll in der internationalen Spitze des Hard Rock-Genres zurückgemeldet.

Powerplay


Cover - Powerplay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:6 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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